LANDTAG DES SAARLANDES 16. Wahlperiode Drucksache 16/276 (16/249) 02.03.2018 A N T W O R T zu der Anfrage der Abgeordneten Barbara Spaniol (DIE LINKE.) betr.: Situation an den Grund- und Gemeinschaftsschulen im Saarland An welchen Grund- und Gemeinschaftsschulen im Saarland ist mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler arm oder von Armut bedroht? (Bitte einzeln auflisten) An welchen Grund- und Gemeinschaftsschulen ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler aus einem Haushalt, der SGB II-Leistungen bezieht, besonders groß? (Bitte einzeln auflisten) Zu den Fragen 1 und 2: Auf § 20b Abs. 5 des SchoG fußt die Verordnung über die Verarbeitung personenbezogener Daten in den Schulen. Sie regelt unter anderem, welche Daten in den Schulen erhoben und genutzt werden dürfen. Demnach werden Daten zum sozialen Status der Kinder und Jugendlichen nicht erhoben. Insofern liegen der Landesregierung keine entsprechenden Daten vor. Wie hoch ist der Anteil derjenigen Schülerinnen und Schüler an den Grund- und Gemeinschaftsschulen mit einem Migrationshintergrund, der erkennbar Einfluss auf die Sprache des Kindes hat? An welchen Grund- und Gemeinschaftsschulen ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund, der erkennbar Einfluss auf die Sprache des Kindes hat, besonders groß? (Bitte einzeln auflisten) Zu den Fragen 3 und 4: Das Merkmal „Migrationshintergrund“ ist nicht Gegenstand von Datenerhebungen in den öffentlichen Schulen des Saarlandes. Es wird lediglich erhoben, welche Kinder und Jugendlichen unter den Zugewanderten nicht über hinreichende Deutschkenntnisse verfügen und deshalb Sprachförderung erhalten. In den folgenden Tabellen werden Schulen als belastet definiert, die einen Anteil von über 15 % an allen Schülerinnen und Schülern aufweisen, die die deutsche Sprache nicht oder nicht ausreichend beherrschen . Ausgegeben: 02.03.2018 (01.02.2018) Drucksache 16/276 (16/249) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 2 - Tabelle 1: Schülerinnen und Schüler mit Förderung in DaZ 1 an Grundschulen (Erhebungszeitraum: Dez. 2017) Schule Gesamtschülerzahl (Klassenstufen 1 - 4) darunter SuS mit Förderung in DaZ Anteil der SuS mit Förderung in DaZ GS Lebach 153 80 52 % GS SB-Wallenbaum 216 92 43 % GS NK-Bachstrasse 273 102 37 % GS VK-Bergstr./Röchl.-Höhe 348 121 35 % GS SB-Folsterhöhe 88 30 34 % GTGS SB-Füllengarten 160 54 34 % GTGS SB-Kirchberg 292 98 34 % GTGS SB-Dellengarten 251 81 32 % GS SB-Weyersberg (offene GTGS) 477 123 26 % GS SB-Eschberg 212 54 25 % GTGS NK-Am Stadtpark 235 58 25 % GS IGB-Rischbachschule 285 55 19 % GS Sulzbach-Mellinschule 354 68 19 % GS Püttlingen-Pater-Eberschweiler 154 29 19 % GS HOM-Langenäcker 294 54 18 % GS Illingen-Uchtelfangen 111 20 18 % GS SB-Bübingen/Güdingen 184 33 18 % GS SB-Am Geisberg 163 29 18 % GS SB-Am Ordensgut 162 28 17 % GS SB-Altenkessel 176 30 17 % GS Namborn-Furschweiler 212 36 17 % GS WND-Nikolaus-Obertreis 336 57 17 % GS SB-Dudweiler-Turmschule 299 50 17 % GS Ensdorf 203 33 16 % GS MZG-Hilbringen 193 31 16 % 1 Deutsch als Zweitsprache Drucksache 16/276 (16/249) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 3 - Tabelle 2: Schülerinnen und Schüler mit Förderung in DaZ an Gemeinschaftsschulen (Erhebungszeitraum: Dez. 2017) Schule Gesamtschülerzahl (Klassenstufen 5-10) darunter SuS mit Förderung in DaZ Anteil der SuS mit Förderung in DaZ GemS Lebach 243 71 29 % GemS Ludwigspark 434 122 28 % GemS Neunkirchen-Wellesweiler 266 73 27 % GemS Neunkirchen-Stadtmitte 404 99 25 % GemS Kleinblittersdorf 291 67 23 % GemS Püttlingen 363 79 22 % GemS Bruchwiese 326 67 21 % GemS Spiesen-Elversberg 272 54 20 % GemS Sulzbach 384 75 20 % GemS Blieskastel 243 45 19 % GemS Heusweiler 364 67 18 % GemS Saarbrücken-Güdingen 486 88 18 % GemS St. Wendel (inkl. Namborn) 292 52 18 % GemS Saarlouis I 286 50 17 % GemS Saarlouis II 324 56 17 % GemS Völklingen I 575 97 17 % GemS Bellevue 506 81 16 % GemS Homburg I 374 58 16 % GemS Schmelz 262 41 16 % GemS St. Ingbert II 441 69 16 % GemS Wadgassen (inkl. Bous) 466 73 16 % Drucksache 16/276 (16/249) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 4 - An welchen Grund- und Gemeinschaftsschulen ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf besonders groß? (Bitte einzeln auflisten) Zu Frage 5: Durch die Einführung der Inklusion an den öffentlichen Regelschulen des Saarlandes setzt eine sonderpädagogische Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nicht mehr voraus, dass ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf (früher: sonderpädagogischer Förderbedarf) formal, z. B. auf der Basis eines Gutachtens, festgestellt wird. Lediglich wenn Eltern eine Umschulung in eine Förderschule wünschen, muss überprüft werden, ob ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf vorliegt. Ansonsten entscheiden die Schulen vor Ort, nötigenfalls unter Einbeziehung der Förderschullehrkraft , welche unterstützenden pädagogischen Maßnahmen sie für notwendig und sinnvoll erachten. Diese Regelungen wirken sich vor allem auf die Förderschwerpunkte Sprache, Lernen sowie soziale und emotionale Entwicklung aus. Tabelle 3 listet alle Grundschulen mit einem Anteil der Schülerinnen und Schüler mit einem anerkannten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an allen Schülerinnen und Schülern von mindestens 2 % auf. In Tabelle 4 sind alle Gemeinschaftsschulen aufgeführt, die einen Anteil der Schülerinnen und Schüler mit einem anerkannten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an allen Schülerinnen und Schülern von mindestens 5% aufweisen. Die Anteile bei den Grundschulen sind deshalb deutlich geringer, weil hier die Inklusionsverordnung in allen Klassenstufen Anwendung findet, während an den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen, wie bspw. den Gemeinschaftsschulen, in den Klassenstufen 7 und höher noch die Integrationsverordnung gilt. Drucksache 16/276 (16/249) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 5 - Tabelle 3: Schülerinnen und Schüler mit anerkanntem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an Grundschulen Schule Gesamtschülerzahl in den Klassenstufen 1-4 darunter SuS mit anerkanntem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf Anteil SuS mit anerkanntem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf GS Lebach 153 8 5 % GS SB-Folsterhöhe 88 4 5 % GTGS SB-Dellengarten 251 8 3 % GS SB-Dudweiler - Turmschule 299 9 3 % GS SB-Wallenbaum 216 4 2 % GS NK-Bachstrasse 273 6 2 % GTGS NK-Am Stadtpark 235 4 2 % GS HOM-Langenäcker 294 7 2 % GS SB-Am Ordensgut 162 4 2 % GS Namborn-Furschweiler 212 5 2 % Drucksache 16/276 (16/249) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 6 - Tabelle 4: Schülerinnen und Schüler mit anerkanntem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an Gemeinschaftsschulen Schule Gesamtschülerzahl in den Klassenstufen 5- 10 darunter SuS mit anerkanntem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf Anteil der SuS mit anerkanntem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf GemS Ludwigspark 434 67 15 % GemS Bruchwiese 326 34 10 % GemS Bellevue 506 40 8 % GemS St. Ingbert II 441 35 8 % GemS Saarlouis I 286 21 7 % GemS Neunkirchen-Wellesweiler 266 17 6 % GemS Kleinblittersdorf 291 17 6 % GemS Püttlingen 363 21 6 % GemS Sulzbach 384 24 6 % GemS Blieskastel 243 14 6 % GemS Heusweiler 364 23 6 % GemS St. Wendel (inkl. Namborn) 292 17 6 % GemS Neunkirchen-Stadtmitte 404 21 5 % GemS Spiesen-Elversberg 272 14 5 % GemS Saarbrücken -Güdingen 486 23 5 % GemS Saarlouis II 324 18 5 % GemS Homburg I 374 20 5 % GemS Schmelz 262 13 5 %