LANDTAG DES SAARLANDES 16. Wahlperiode Drucksache 16/343 (16/303) 16.04.2018 A N T W O R T zu der Anfrage des Abgeordneten Josef Dörr (AfD) betr.: Abiturnotendurchschnitt, Studienabbruch, Studierfähigkeit Vorbemerkung des Fragestellers: „Seit geraumer Zeit gibt es eine Diskussion ob das Leistungsniveau der Allgemeinen Hochschulreife (vereinfacht Abitur genannt) in den letzten Jahren gesunken sei und es eine „Inflation“ an sehr guten allgemeinen Hochschulreifen gäbe. Aktuelle wieder in den Blickpunkt gerückt durch den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes der diesen vermeintlichen Umstand anprangert. (siehe https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/artic le174171628/Bildung-Lehrerpraesident-kritisiert- Inflation-an-guten-Noten.html)“ Wie entwickelten sich die Durchschnittnoten der Abiturabschlüsse der letzten 30 Jahre? Bitte nach Prozenten und Durchschnittsnote aufschlüsseln (bitte 2 Unterteilungen pro Notenstufe) wie nach absoluten Zahlen. (z.B. 1990 12 % (48 Schüler) Abiturschnitt 1,0 – 1,4;… 35 % (140 Schüler) Abiturschnitt 2,5 – 2,9…) Ausgegeben: 16.04.2018 (09.03.2018) Drucksache 16/343 (16/303) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 2 - Zu Frage 1: Abiturjahrgang Ø-Note Differenzierung absolut in % 1988 2,54 Für die Jahre 1988 bis 2002 liegen keine Daten zur Zehnteldifferenzierung vor. 1989 2,56 1990 2,50 1991 2,49 1992 2,47 1993 2,48 1994 2,46 1995 2,45 1996 2,45 1997 2,41 1998 2,45 1999 2,49 2000 2,47 2001 2,48 2002 2,53 2003 2,52 1,0 bis 1,4 163 6,54% 1,5 bis 1,9 344 13,81% 2,0 bis 2,4 568 22,80% 2,5 bis 2,9 687 27,58% 3,0 bis 3,4 606 24,33% 3,5 bis 4,0 123 4,94% 2004 2,52 1,0 bis 1,4 156 6,08% 1,5 bis 1,9 342 13,33% 2,0 bis 2,4 582 22,68% 2,5 bis 2,9 775 30,20% 3,0 bis 3,4 621 24,20% 3,5 bis 4,0 90 3,51% 2005 2,52 1,0 bis 1,4 163 6,12% 1,5 bis 1,9 378 14,20% 2,0 bis 2,4 597 22,42% 2,5 bis 2,9 767 28,80% 3,0 bis 3,4 629 23,62% 3,5 bis 4,0 129 4,84% 2006 2,51 1,0 bis 1,4 178 5,98% 1,5 bis 1,9 406 13,64% 2,0 bis 2,4 724 24,33% 2,5 bis 2,9 832 27,96% 3,0 bis 3,4 709 23,82% 3,5 bis 4,0 127 4,27% 2007 2,51 1,0 bis 1,4 195 6,51% 1,5 bis 1,9 390 13,02% 2,0 bis 2,4 694 23,17% 2,5 bis 2,9 857 28,61% 3,0 bis 3,4 742 24,78% 3,5 bis 4,0 117 3,91% 2008 2,49 1,0 bis 1,4 202 6,57% 1,5 bis 1,9 453 14,73% 2,0 bis 2,4 715 23,25% 2,5 bis 2,9 872 28,36% 3,0 bis 3,4 698 22,70% 3,5 bis 4,0 135 4,39% Drucksache 16/343 (16/303) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 3 - 2009 2,49 1,0 bis 1,4 425 7,08% 1,5 bis 1,9 862 14,36% 2,0 bis 2,4 1.392 23,19% 2,5 bis 2,9 1.673 27,87% 3,0 bis 3,4 1.368 22,79% 3,5 bis 4,0 283 4,71% 2010 2,46 1,0 bis 1,4 212 6,31% 1,5 bis 1,9 512 15,23% 2,0 bis 2,4 829 24,67% 2,5 bis 2,9 973 28,95% 3,0 bis 3,4 750 22,31% 3,5 bis 4,0 85 2,53% 2011 2,44 1,0 bis 1,4 246 7,43% 1,5 bis 1,9 501 15,12% 2,0 bis 2,4 823 24,84% 2,5 bis 2,9 958 28,92% 3,0 bis 3,4 714 21,55% 3,5 bis 4,0 71 2,14% 2012 2,45 1,0 bis 1,4 260 7,47% 1,5 bis 1,9 505 14,52% 2,0 bis 2,4 844 24,26% 2,5 bis 2,9 1.018 29,26% 3,0 bis 3,4 773 22,22% 3,5 bis 4,0 79 2,27% 2013 2,43 1,0 bis 1,4 261 7,38% 1,5 bis 1,9 576 16,30% 2,0 bis 2,4 845 23,90% 2,5 bis 2,9 1.029 29,11% 3,0 bis 3,4 763 21,58% 3,5 bis 4,0 61 1,73% 2014 2,44 1,0 bis 1,4 229 6,35% 1,5 bis 1,9 572 15,84% 2,0 bis 2,4 895 24,80% 2,5 bis 2,9 1.089 30,17% 3,0 bis 3,4 770 21,34% 3,5 bis 4,0 54 1,50% 2015 2,38 1,0 bis 1,4 296 7,54% 1,5 bis 1,9 708 18,04% 2,0 bis 2,4 986 25,13% 2,5 bis 2,9 1.162 29,61% 3,0 bis 3,4 709 18,07% 3,5 bis 4,0 63 1,61% 2016 2,39 1,0 bis 1,4 347 9,19% 1,5 bis 1,9 578 15,32% 2,0 bis 2,4 952 25,23% 2,5 bis 2,9 1.087 28,80% 3,0 bis 3,4 757 20,06% 3,5 bis 4,0 53 1,40% 2017 2,37 1,0 bis 1,4 304 8,66% 1,5 bis 1,9 644 18,35% 2,0 bis 2,4 840 23,94% 2,5 bis 2,9 1.011 28,82% 3,0 bis 3,4 672 19,15% 3,5 bis 4,0 38 1,08% Drucksache 16/343 (16/303) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 4 - Wie entwickelten sich im gleichen Zeitrahmen die Studienabbrecherzahlen an der Universität des Saarlandes? Bitte um Aufschlüsselung nach Fakultäten . Zu Frage 2: Bundesweit ist relativ umstritten, wie Studienabbrecher genau zu definieren sind und wie entsprechendes Zahlenwerk sinnvoll ermittelt werden kann. Insbesondere aufgrund der Wanderungsbewegungen zwischen den einzelnen Hochschulen würden etwa Studierende, die an eine andere Hochschule wechseln, an der „abgebenden“ Hochschule als Studienabbrecher erfasst werden, obwohl sie ihr Studium an einer anderen Hochschule fortsetzen und somit nicht als Studienabbrecher aufzufassen sind. Auch innerhalb einer Hochschule gestaltet es sich ohne hinreichende Systemunterstützung schwierig, bspw. Studienabbrecher von Fachwechslern zu unterscheiden. Aus diesem Grund erhebt die amtliche Statistik dieses Merkmal nicht. Mit der Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes (Gesetz über die Statistik für das Hochschulwesen sowie für die Berufsakademien vom 2. November 1990 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 7. Dezember 2016 (BGBl. I S. 2826) geändert worden ist) wird die Möglichkeit eröffnet, eine Studienverlaufsstatistik zu erstellen, um die Frage nach den Studienabbrechern beantworten zu können. Der Aufbau der zentralen Studienverlaufsdatenbank beim Statistischen Bundesamt startet voraussichtlich im zweiten Quartal 2018 mit dem Datenmaterial aus dem Studienjahr 2017. Erstes auswertbares Datenmaterial wird jedoch erst in den Folgejahren mit weiteren, in der Datenbank erfassten Studienjahren verfügbar sein. Das an der Universität des Saarlandes zur Zeit noch eingesetzte System zur Studierendenverwaltung (HIS-GX) bietet ebenso wenig eine Möglichkeit zur Erstellung von Studienverlaufsstatistiken und Kohortenverfolgungen, die zur Ableitung von Studienabbrecherzahlen nötig wären. Daher liegen weder aktuelle noch vergangene Daten zu Studienabbrechern vor. Sieht die Landesregierung die Studierfähigkeit der Abiturienten für jedes Studienfach noch gegeben? Zu Frage 3: Aus Sicht der Landesregierung ist die Studierfähigkeit der Abiturienten für jedes Studienfach in gleicher Weise wie in den vergangenen Jahren gegeben.