Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/1556 29.10.2012 Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Internet/Intranet zur Verfügung. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt erfolgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 01.11.2012) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Sören Herbst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Stärkung der Akzeptanz von interkultureller Öffnung in der Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt - Fortbildungsangebote Kleine Anfrage - KA 6/7625 Vorbemerkung des Fragestellenden: Nach der Internationalisierungs- und Europastrategie für Sachsen-Anhalt strebt die Landesregierung eine Stärkung der Akzeptanz interkultureller Öffnung in der Verwaltung an. Für Lehrerinnen und Lehrer, Polizistinnen und Polizisten sowie Politessen und Hilfspolizisten sowie für Mitarbeitende der sozialen Dienste der Justiz werden danach berufsbezogene Fortbildungsmaßnahmen unter Einsatz von Trainern mit Migrationshintergrund angeboten. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Inneres und Sport Namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: 1. In welchem Umfang wurden seit 2011 bis heute solche Fortbildungsmaß- nahmen angeboten und durchgeführt? Bitte im Einzelnen nach Ziel-/Berufsgruppe und Titel des Fortbildungsangebotes angeben. Im Land Sachsen-Anhalt ist die Thematik der interkulturellen Öffnung Bestandteil einer Vielzahl von Fortbildungsangeboten, teilweise auch unter Einsatz von Trainern mit Migrationshintergrund. Das Aus- und Fortbildungsinstitut des Landes Sachsen-Anhalt (AFI-LSA) bietet die Fortbildungsmaßnahme „Interkulturelle Kompetenz“ an. Zielgruppe sind 2 Führungskräfte sowie Bedienstete der allgemeinen Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt, die in Umsetzung des Aktionsprogramms Integration der Landesregierung ihre interkulturelle Kompetenz weiterentwickeln und stärken wollen . Im Jahr 2011 nahmen an dieser Fortbildung insgesamt 21 Bedienstete des Landes teil. Für das Jahr 2012 gibt es insgesamt 11 Anmeldungen. Bei freien Plätzen können an den Seminaren grundsätzlich auch Bedienstete aus Kommunalverwaltungen teilnehmen (in den Jahren 2010 und 2011 haben dies insgesamt 10 Interessenten in Anspruch genommen). Der Dozent dieser Fortbildungsmaßnahme hat keinen Migrationshintergrund. Im Jahr 2012 wurde das Thema „Religiöse und kulturelle Vielfalt“ in das Fortbildungsprogramm des AFI-LSA aufgenommen. Zielgruppe für diese Maßnahme sind Bedienstete, die sich in ihrem Arbeitsumfeld (potentiell) mit Religionsvielfalt und -freiheit beschäftigen, mit arabischen Mitbürgern oder Migranten arbeiten, integrationspolitisch aktiv sind oder sein möchten oder ihr kulturell-religiöses Allgemeinwissen im Bereich der angebotenen Themen ausbauen möchten. Mit dem Seminar sollen interkulturelle Kompetenzen gestärkt werden, mit dem Ziel der Umsetzung des Aktionsprogramms Integration der Landesregierung des Landes Sachsen-Anhalt. Bei freien Plätzen können grundsätzlich auch hier Bedienstete aus Kommunalverwaltungen teilnehmen. Für dieses Seminar haben sich im Jahr 2012 insgesamt 30 Bedienstete angemeldet. Der Dozent dieser Fortbildungsmaßnahme hat einen Migrationshintergrund. Im Fortbildungsprogramm für die Bediensteten des Justizvollzugsdienstes wurde für alle Dienstbereiche im Jahr 2011 das Seminar „Politischer Extremismus“ und 2012 das Seminar „Rechtsextremismus im Land Sachsen-Anhalt“ angeboten . Im Jahr 2011 nahmen 14 Bedienstete und im Jahr 2012 insgesamt 13 Bedienstete an dieser Fortbildungsmaßnahme teil. Auch im Fortbildungskatalog der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt ist die interkulturelle Öffnung Thema im Rahmen zentraler Fortbildungslehrgänge. Genauso wird die Thematik entsprechend örtlicher Schwerpunkte im Rahmen von dezentralen Schulungen in den Polizeidienststellen unter Einbeziehung von Fachreferenten aus örtlichen Verwaltungen und gesellschaftlichen Organisationen behandelt. In den einzelnen Dienststellen der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd fanden im Rahmen der Schulungstage Veranstaltungen statt, bei denen unter anderem Vertreter von Ausländerbehörden als Gastmoderatoren auftraten . Ein Einsatz von Trainern mit Migrationshintergrund erfolgte bisher nicht. Außerdem hatten die Führungskräfte der Behörde im Juli 2012 die Gelegenheit, die Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Halle zu besuchen und kennenzulernen . Die Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt ist im landesweiten Fachbeirat „Netzwerk Interkulturelle Fortbildung/Interkulturelle Öffnung“ personell vertreten. Im Zusammenwirken des Fachbeirats mit dem Polizeirevier Dessau-Roßlau werden z. B. gegenwärtig Weiterbildungsmaßnahmen unter dem Aspekt des Anfragegegenstandes für die dortigen Bediensteten vorbereitet. Die Landespolizei Sachsen-Anhalt verfügt über ausgebildete Trainer, die im Rahmen der Ausund Fortbildung polizeiliche Verhaltenstrainings an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt wie auch dezentral in den Trainingsstützpunkten der Behörden /Einrichtungen durchführen. Allerdings sind hier keine Trainer mit Migra- 3 tionshintergrund angestellt. Für die Behandlung spezifischer Themen wird - wie o. g. - auf externe Gremien zugegangen. Im Fortbildungskatalog der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt wird im Berichtszeitraum unter ständiger Einbeziehung von Fachreferenten mit Migrationshintergrund der Lehrgang „Umgang mit Ausländern im Polizeivollzugsalltag“ angeboten. Dieser Lehrgang ist auch Bestandteil im „Gemeinsamen Fortbildungskatalog (GFBK)“ mit den Polizeien von Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zielgruppe sind alle Polizeivollzugsbeamten der Laufbahngruppe 1, zweites Einstiegsamt, der Laufbahngruppe 2, erstes Einstiegsamt sowie Kontaktbereichsbeamte, die auf Revierebene als Ausländerbeauftragte eingesetzt werden sollen, und stellvertretende Revierleiter als Vorgesetzte. Im Jahr 2011 fanden zwei dieser Lehrgänge mit insgesamt 23 Teilnehmern (davon acht aus Sachsen-Anhalt, die übrigen 15 Teilnehmer aus den anderen Bundesländern) statt. Das von der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt kofinanzierte dreijährige Projekt „Netzwerk Interkulturelle Öffnung / Interkulturelle Bildung in Sachsen-Anhalt - Fortbildungsservice für Kommunen“ der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. / Deutsche Angestellten-Akademie hat neben der Durchführung von Pilotvorhaben als Ziel insbesondere die Vertiefung der landesweiten Vernetzung von Bildungseinrichtungen und Trägern interkultureller Bildung und die weitere Implementierung interkultureller Bildung in die fortlaufenden Fortbildungsprogramme und damit die nachhaltige Sicherstellung interkultureller Bildungsangebote für öffentlich Beschäftigte in Sachsen-Anhalt. Hauptzielgruppe sind Bedienstete in kommunalen Verwaltungen. Seit 2012 werden auch Jobcenter , die sich ausschließlich in kommunaler Trägerschaft befinden, in die Zielgruppe eingeschlossen. Im Jahr 2011 wurde für Leitende und Beschäftigte von Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende eine zweitägige Fortbildungsmaßnahme zum Thema „Umgang mit Konflikten in interkulturellen Zusammenhängen “ angeboten. Zudem wurde für die KoBa (Kommunale Beschäftigungsagentur ) und Bildungsträger im Landkreis Harz das Seminar „Interkulturelle Kommunikation für Dozenten in der Erwachsenenbildung“ angeboten. Weitere Angebote im Jahre 2012 waren die Seminare „Einblick in das Feld Interkultureller Kompetenz / Kommunikation“ für Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH, „Einblick in das Feld Interkultureller Kompetenz / Kommunikation - Fortbildung für Beschäftigte von Landkreis und Kommunen im Jerichower Land“, „Fortbildung interkulturelle Kompetenz im Burgenlandkreis“, „Fortbildung interkulturelle Kompetenz im Landkreis Börde“ für Mitarbeiter im Fachbereich 3 - Soziales und Verbraucherschutz, „Fortbildung interkulturelle Kompetenz im Salzlandkreis“ für Führungskräfte und Mitarbeiter des Dezernates III und „Interkulturelle Kompetenz, Toleranz- und Demokratietraining“ für Auszubildende des 3. Lehrjahres der Klasse Verwaltungsfachangestellte, Berufsbildende Schulen Burgenlandkreis in Weißenfels. Weitere Veranstaltungen sind terminiert in Anhalt-Bitterfeld (Köthen), Weißenfels, Halle und Magdeburg. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) bietet für Lehrer seit 2011 bis heute keine Fortbildungsmaßnahmen unter Einsatz von Trainern mit Migrationshintergrund an. 2. Was waren die konkreten thematischen Inhalte der angebotenen Fortbil- dungsmaßnahmen? Bitte im Einzelnen nach Ziel-/Berufsgruppe angeben. 4  Fortbildungsmaßnahme: „Interkulturelle Kompetenz“  Zielgruppe: s. Frage 1  Themen: - Wahrnehmung der eigenen kulturellen Prägung und des eigenen Bildes von anderen Kulturen - Förderung der Fähigkeit, sich in die Situation von Menschen mit anderer Herkunftskultur hineinzuversetzen - Vermittlung von Konfliktlösungskompetenz im Spannungsfeld Politik - Kultur - Individuum - Schulung der Fähigkeit, Kommunikation ohne Barrieren zu führen und Entscheidungen ohne Vorurteile zu treffen - Vermittlung von Kenntnissen über Kulturerklärungsansätze und Identitätskonstruktionen - Aufzeigen von Analyse- und Handlungswerkzeugen für gleichberechtigte Kommunikation und Interaktion im Berufsalltag  Fortbildungsmaßnahme: „Religiöse und kulturelle Vielfalt“  Zielgruppe: s. Frage 1  Themen: - Einführung in den Islam: Religion, Geschichte und die fünf Säulen des Islam - Die Religion des Islam: Hauptströme und Besonderheiten, Glaubensrichtungen in Deutschland - Islam im Alltag in Deutschland und Sachsen-Anhalt - Wie verhalte ich mich im Umgang mit muslimischen Männern und Frauen? - Islam und Moderne, Abgrenzung zum Fundamentalismus, Demokratie - Arabischer Kulturkreis: Islam und die Revolutionen des „Arabischen Früh- lings“  Fortbildungsmaßnahme: „Politischer Extremismus“ und „Rechtsextremismus im Land Sachsen-Anhalt“  Zielgruppe: s. Frage 1  Themen: - Rechtliche Grundlagen - Bericht des Verfassungsschutzes - Symbole, Styles und Codes der Rechten Szene - Musik in der Rechten Szene mit Bezug auf das Land Sachsen-Anhalt  Fortbildungsmaßnahme: „Umgang mit Ausländern im Polizeivollzugsall- tag“  Zielgruppe: s. Frage 1  Themen: - Flüchtlinge in Deutschland, insbesondere Sachsen-Anhalt und deren Situation - Vermittlung interkultureller Kompetenz: Kulturunterschiede/kulturelle Missverständnisse , Verhaltensweisen in verschiedenen Kulturen - wie entsteht Fremdenfeindlichkeit, was ist Rassismus - Integration von ausländischen Mitbürgern, Möglichkeiten und Grenzen 5  Fortbildungsmaßnahme: „Umgang mit Konflikten in interkulturellen Zusammenhängen “ und „Interkulturelle Kommunikation für Dozenten in der Erwachsenenbildung“  Zielgruppe: s. Frage 1  Themen: - Interkulturelle Sensibilisierung und Vermittlung von Basiskompetenzen - Chancen und Rechte Zugewanderter - Kultur und kulturelle Dimensionen - Kommunikationsrelevante Kompetenzen im behördlichen Alltag - Migrationsspezifische Aspekte in Verwaltungsstrukturen - Konstruktiver Umgang mit Konflikten - Transfer auf Arbeitsalltag 3. In welchem Umfang wurden die Fortbildungsmaßnahmen durch die ange- sprochenen Ziel-/Berufsgruppen angenommen? Bitte im Einzelnen nach Ziel-/Berufsgruppe angeben. Die Teilnehmerzahlen (s. Frage 1) der angebotenen Seminare für die Bediensteten der allgemeinen Verwaltung und des Polizeibereiches lassen erkennen, dass eine Sensibilisierung für das Thema der interkulturellen Öffnung in der Landesverwaltung gegeben ist. Nach Aussage der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. / Deutsche Angestellten -Akademie sind die Akzeptanz und Resonanz auf die Fortbildungsangebote im Land sehr unterschiedlich und fallen je nach Region und Verwaltungsbereich sehr verschieden aus. Das Anbieten und die Akquise von Fortbildungsterminen sind, auch in Konkurrenz zu fachlichem Fortbildungsdruck, teilweise zäh und langwierig. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Resonanz etwas verhalten ist. Das Feedback der Teilnehmenden ist jedoch in fast allen Fällen positiv. Größte Herausforderung ist das Umgehen mit der sehr ausgeprägten Erwartungshaltung, Bedienungsanleitungen für einzelne „Kulturen“ vermittelt zu bekommen. 4. Über welchen Migrationshintergrund verfügen/verfügten die eingesetzten Trainer? Bei den Fortbildungsangeboten, die sich an die Bediensteten der allgemeinen Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt richten, verfügen die Dozenten teilweise über einen Migrationshintergrund (s. Frage 1). Im Bereich der Polizei wurden unter unmittelbarer Organisation durch die Landespolizeipfarrerin Migrationsbeauftragte bzw. in den Prozess integrierte Migranten (unterschiedlicher ausländischer Herkunft und Kulturkreise), insbesondere aus dem Raum Halle/Saale, einbezogen. Die Seminare der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. / Deutsche Angestellten -Akademie werden ausschließlich in Trainerteams (mindestens zwei Trainer) durchgeführt, wobei mindestens ein Trainer einen Migrationshintergrund aufweist. Das Netzwerk Interkulturelle Öffnung bildet selbst Trainer aus und qualifiziert diese weiter. Auch in der Ausbildung hat der überwiegende Teil der Trainer einen Migrationshintergrund. Unter den aktiven sowie den in 6 Ausbildung befindlichen Trainern überwiegen leicht die mittel-, und (süd-)osteuropäische sowie die afrikanische Herkunft. Auch asiatischer, arabischer sowie lateinamerikanischer Migrationshintergrund sind vorhanden. 5. Welche Fortbildungsmaßnahmen wurden speziell für die kommunale Verwaltung angeboten? Bitte im Einzelnen auflisten. Wie bereits unter Frage 1. angegeben, können bei freien Seminarplätzen des AFI-LSA grundsätzlich auch Bedienstete aus Kommunalverwaltungen teilnehmen . Ausschließlich für die kommunale Verwaltung wurden 2011 durch die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. / Deutsche Angestellten-Akademie die Seminare „Umgang mit Konflikten in interkulturellen Zusammenhängen“ für Leitende und Beschäftigte von Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende sowie „Interkulturelle Kommunikation für Dozenten in der Erwachsenenbildung“ für KoBa und Bildungsträger im Landkreis Harz angeboten. Im Jahr 2012 liegt der Schwerpunkt auf den kommunalen Verwaltungen - Städte, Gemeinden und Landkreise. Eine Abgrenzung zu (mehrheitlich) kommunalen Unternehmen und anderen mit öffentlichen Aufgaben betrauten Strukturen ist nicht immer eindeutig . In sechs Landkreisen befinden sich ebenfalls die Jobcenter in ausschließlich kommunaler Trägerschaft. Diese genannten Fälle werden in die Zielgruppe mit eingeschlossen (s. Frage 1). Durch die Landkreise und der ihrer Aufsicht unterstehenden Gemeinden sowie der kreisfreien Städte werden folgende Seminare angeboten: Körperschaft Fortbildungsmaßnahmen Themenschwerpunkte Evaluation Stadt Dessau-Roßlau Seminar „Respektverhalten gegenüber anderen Kunden“ im Rahmen des Projektes „LernStadt - Lernende Stadtverwaltungen in Sachsen-Anhalt“ − Das Fremde und das Ich: Ursachen der Entstehung von Ressentiments gegenüber dem Fremden − Interkulturelles Lernen: Auseinandersetzung mit dem Fremden und dem Eigenen − Rollenverhalten in der Begegnung mit fremden Kulturen : Notwendigkeit der Trennung von persönlichen Einstellungen und öffentlichem Auftreten nein Projekt „Begegnung mit Respekt “ mit der KEB (Katholische Erwachsenenbildung) noch nicht abgeschlossen Projekt „LEONARDO DA VINCI Mobilität" − Vorbereitung der Mitarbeiter auf die Prozesse der Internationalisierung erst nach dem 21.10.2012 möglich Landeshauptstadt Magdeburg Projekt „LEONARDO AGE“ Identifizierung der Fähigkeiten , die Verwaltungsmitarbeiter brauchen, um hinsichtlich ihrer sozialen , fachlichen und orga- 7 Körperschaft Fortbildungsmaßnahmen Themenschwerpunkte Evaluation nisatorischen Kompetenz den Prozess der Internationalisierung in der Fläche in den Verwaltungen mit Leben erfüllen zu können Landkreis Anhalt-Bitterfeld 2011 und 2012 je ein Fortbildungsangebot zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung − Förderung der interkulturellen Kommunikation zwischen den Bediensteten des Landkreises und den Migranten − Vorstellung der Weltreligion Islam und der kulturellen Normen und Traditionen im nahöstlichislamischen Raum Landkreis Börde Fortbildungsreihe durch Trainer der Auslandsgesellschaft Sachsen -Anhalt e. V. sowie der Deutsche AngestelltenAkademie GmbH (DAA) − (Weiter-) Entwicklung von persönlichen Kompetenzen hinsichtlich der individuellen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster im Rahmen der Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt Burgenlandkreis Weiterbildungsveranstaltungen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz in Zusammenarbeit mit der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. sowie der DAA Landkreis Jerichower Land Fortbildungsseminar zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“ in Zusammenarbeit mit der Auslandsgesellschaft SachsenAnhalt e. V. wird derzeit durchgeführt Landkreis MansfeldSüdharz jährliche Weiterbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der DAA − Kultur - Kommunikation - Interkulturelle Kompetenz, − Ausländer in Deutschland − Multikulturelle Elemente und Konfliktpotentiale − Begegnung als Irritation ja, mit dem Ergebnis, dass ein Bedarf an der Weiterführung dieser Fortbildungsreihe gegeben ist Salzlandkreis Nutzung der in Zusammenarbeit zwischen dem Netzwerk „Interkulturelle Öffnung /Interkulturelle Bildung in Sachsen Anhalt“ und der DAA angebotenen Fortbildungen Landkreis Stendal Teilnahme am bundesweiten Forschungs- und Praxisprojekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel “, in dessen Rahmen ab 2013 Seminar- und Fortbil- 8 Körperschaft Fortbildungsmaßnahmen Themenschwerpunkte Evaluation dungsprogramme zur interkulturellen Organisationsentwicklung durch das Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung GmbH angeboten werden Hansestadt Stendal (Landkreis Stendal) Teilnahme am bundesweiten Forschungs- und Praxisprojekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel “, in dessen Rahmen ab 2013 Seminar- und Fortbildungsprogramme zur interkulturellen Organisationsentwicklung durch das Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung GmbH angeboten werden Stadt Bad Dürrenberg (Landkreis Saalekreis) Fortbildungsmaßnahme der Akademie für Personenstandswesen GmbH für Mitarbeiter der Einwohnermelde- und Standesämter (Teilnahme einer Bediensteten) − „Umgang mit Menschen aus fremden Ländern“ 6. Wurden die Maßnahmen evaluiert? Liegen hierzu Ergebnisse vor? Wenn ja, welche? Wie schätzt die Landesregierung die Resonanz ein? Die Fortbildungsmaßnahmen für die allgemeine Verwaltung des Landes Sachsen -Anhalt wurden im Anschluss an die Seminare anhand eines Auswertungsbogens evaluiert. Hierbei erfolgte eine Einschätzung der Dozenten sowie eine Gesamtbeurteilung des Seminars. Für die angebotenen Seminare (s. Frage 1) liegen gute bis sehr gute Ergebnisse vor. Die Maßnahmen der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt wurden durch eine Abschlussbefragung nach Lehrgangsende evaluiert. Die Lehrgänge sind vom Aufbau, Inhalt und Besetzung her durchweg positiv bewertet worden und finden auch eine sehr gute Resonanz im Rahmen der Sicherheitskooperation. Die Seminare der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. / Deutsche Angestellten -Akademie wurden durch die eingesetzten Trainier sowie die Teilnehmer evaluiert. Für die Evaluation wurden verschiedene Formate verwendet. Die Erkenntnisse fließen in die Konzeption und Formulierung von neuen Angeboten ein. Hinsichtlich der Resonanz verweise ich auf die Ausführungen zu Frage 3. Die Ergebnisse zur Evaluation der angebotenen Seminare der Landkreise und der ihrer Aufsicht unterstehenden Gemeinden sowie der kreisfreien Städte verweise ich auf die Tabelle unter Frage 5. 7. Ist auch in Zukunft geplant, derartige Fortbildungsangebote zu unterbrei- ten? Gibt es Schwerpunktthemen? Wenn ja, bitte im Einzelnen benennen. 9 In kommenden Jahren ist für das Fortbildungsprogramm der allgemeinen Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt geplant, auch weitere Themen dieser Art aufzunehmen. Im Jahr 2013 wird Bediensteten im Personalwesen und Organisationsbereichen sowie Mitgliedern von Personalvertretungen (bei freien Plätzen können grundsätzlich auch Bedienstete aus Kommunalverwaltungen teilnehmen ) die Fortbildungsveranstaltung „Sozialrechtliche Rahmenbedingungen der Integration sowie (Arbeits-)Rechtliche Aspekte und Besonderheiten bei der Einstellung ausländischer Beschäftigter“ angeboten. Thematische Schwerpunkte werden hierbei sein:  Eingliederung von Migranten • Bildungszugang • Arbeitsmarktzugang • Anerkennung von Berufsabschlüssen  Was müssen Arbeitgeber bei der Einstellung ausländischer Beschäftigter be- achten? • Besonderheiten bei EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern • Besonderheiten bei Berufsgruppen wie wissenschaftliche Beschäftigte, Ta- rifbeschäftigte, Ärzte sowie studentische Hilfskräfte • Elektronischer Aufenthaltstitel, Freizügigkeitsbescheinigung, Arbeits- und Berufserlaubnis • Für welchen Zeitraum werden Aufenthaltstitel, EU-Arbeitsgenehmigung und Berufserlaubnis nach Bundesärzteordnung gewährt? Für 2014 ist im Rahmen des Angebotes „Mitteldeutscher Austausch - Führungskräfte im Gespräch“, welches sich an Führungskräfte der Landesverwaltung richtet und im Rahmen der länderübergreifenden Zusammenarbeit (LÜZ) gemeinsam mit Teilnehmern der Freistaaten Sachsen und Thüringen durchgeführt wird, das Thema „Interkulturelle Vielfalt in der Verwaltung“ geplant. Schwerpunkte sind hierbei die Eingliederung von Bediensteten mit Migrationshintergrund in die Verwaltung sowie die Vorbereitung der Verwaltung auf verstärkte Anforderungen bei der Integration von Migranten. Für den Bereich der Landespolizei bleibt das beschriebene Seminarangebot auch weiterhin Bestandteil des Fortbildungskataloges wie auch des Gemeinsamen Fortbildungskataloges mit den Partnerländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Eine Erweiterung der Einbindung wird derzeit in den Lehrgang „Illegale Ausländer“ geprüft. Im Rahmen der seit Mai 2012 in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd bestehenden „Konzeption zu Fortbildungsmaßnahmen mit den Schwerpunkten Notrufmanagement und politisch motivierter Kriminalität" sind zukünftig Einsätze von Moderatoren mit Migrationshintergrund geplant. Im Polizeirevier Saalekreis sind Seminarveranstaltungen unter der Leitung der Landespolizeipfarrerin in Vorbereitung. In diesen Seminaren werden unter anderem Migranten als Dozenten bzw. Trainer eingesetzt. Das Projekt „Netzwerk Interkulturelle Öffnung / Interkulturelle Bildung in Sachsen -Anhalt - Fortbildungsservice für Kommunen“ wird während der gesamten Laufzeit (bis 30. November 2014) Fortbildungen für die kommunalen Verwaltungsstrukturen anbieten. Wenn diese Angebote angenommen werden, sollen 10 diese zukünftig stärker nach Verantwortungsebene sowie nach Arbeitsbereichen differenziert angeboten werden. Durch die Landkreise und der ihrer Aufsicht unterstehenden Gemeinden sowie der kreisfreien Städte sind folgende Seminare für die Zukunft geplant: Körperschaft Zukünftige Fortbildungsmaß- nahmen Schwerpunktthemen Stadt Dessau-Roßlau Ein Seminar zur interkulturellen Kompetenz durch das Studieninstitut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt e. V. befindet sich in Planung. Altmarkkreis Salzwedel Seitens der Integrationskoordinatorin des Altmarkkreises Salzwedel wurde Kontakt mit der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. aufgenommen mit dem Ziel, 2012/2013 eine entsprechende Fortbildungsveranstaltung für die Bediensteten der Kreisverwaltung zu organisieren. Landkreis Anhalt-Bitterfeld Auch in den kommenden Jahren werden weitere Seminare zur interkulturellen Öffnung angeboten. Landkreis Börde Es ist beabsichtigt, die bisherige Fortbildungsreihe fortzusetzen. Landkreis Harz Es gibt Überlegungen, zukünftige Seminare für einzelne Gruppen der Verwaltungsangestellten (z. B. Ausländerbehörde , Sozialberater im Sozialamt oder dgl.) speziell auszurichten . Landkreis Jerichower Land Auch künftig sind entsprechende Fortbildungsmaßnahmen beabsichtigt . Salzlandkreis Ein weiteres Seminar befindet sich in Vorbereitung. Des Weiteren findet 2012/2013 eine entsprechende Schulung der Auszubildenden der Kreisverwaltung statt. Landkreis Stendal Ab 2013 werden Seminar- und Fortbildungsprogramme zur interkulturellen Organisationsentwicklung durch das Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung GmbH im Rahmen der Teilnahme am bundesweiten Forschungs - und Praxisprojekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel“ angeboten. Landkreis Wittenberg Ab 2013 sind Fortbildungsangebote im Bereich der interkulturellen Öffnung vorgesehen. Die Auswahl von Schwerpunktthemen soll sich am Bedarf der Fachdienste orientieren. Denk- 11 Körperschaft Zukünftige Fortbildungsmaßnahmen Schwerpunktthemen bar wären auch gemeinsame Fortbildungsmaßnahmen der Kreisverwaltung und der kreisangehörigen Städte/Gemeinden . Hansestadt Stendal (Landkreis Stendal) Ab 2013 werden Seminar- und Fortbildungsprogramme zur interkulturellen Organisationsentwicklung durch das Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung GmbH im Rahmen der Teilnahme am bundesweiten Forschungs - und Praxisprojekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel“ angeboten. 8. In welcher Form wurden die Fortbildungsangebote an die Ziel-/Berufs- gruppen herangetragen? Im Bereich der allgemeinen Landesverwaltung erfolgt eine Übersendung der Fortbildungsprogramme in elektronischer Form an alle Landesbehörden und dem Kommunalen Studieninstitut des Landes Sachsen-Anhalt. Sofern möglich, erfolgt neben der Veröffentlichung der Fortbildungsprogramme im Extranet des Landes Sachsen-Anhalt und im Internet auch eine Bekanntgabe in den behördeninternen Netzen. Darüber hinaus erfolgt eine Übersendung der gedruckten Fortbildungsprogramme gemäß angemeldetem Bedarf an die obersten Landesbehörden (Weiterverteilung an die Geschäftsbereiche durch die Ressorts) sowie mehrere Exemplare an die Landkreise und kreisfreien Städte in SachsenAnhalt , je ein Exemplar an die für Fortbildung zuständigen Stellen der anderen 15 Bundesländer und des Bundes sowie an weitere interessierte Dienststellen und Bibliotheken. Zudem werden - sofern Seminare nicht voll ausgelastet sind - Flyer bzw. Aushänge erarbeitet und an alle dem AFI-LSA benannten Fortbildungsbearbeiter /Personalstellen der Landesbehörden übersandt mit der Bitte um Bekanntgabe. Im Newsletter des AFI-LSA erfolgt außerdem eine ZweiMonats -Vorschau der Fortbildungsangebote, der allen Dienststellen direkt auf elektronischem Wege zugeht. Die Fortbildungsangebote der Landespolizei sind im Intranet der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt sowie im Extrapol zur Kenntnis für alle Polizeibediensteten bundesweit eingestellt. Die Fortbildungsangebote der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt und der Deutschen Angestellten Akademie werden überwiegend über die Integrationskoordinatoren der Landkreise direkt in die Verwaltungen vor Ort kommuniziert und auch umgesetzt. Teilweise werden Fortbildungen über landesweite Strukturen (AFI-LSA und SIKOSA) auch offen ausgeschrieben. Durch die Landkreise und der ihrer Aufsicht unterstehenden Gemeinden sowie kreisfreien Städte werden die Fortbildungsangebote wie folgt an die Ziel-/Berufsgruppen herangetragen: 12 • Altmarkkreis Salzwedel: Die Bediensteten der Kreisverwaltung werden über die Möglichkeit der Teilnahme an der für 2012/2013 vorgesehenen Fortbildungsveranstaltung in Kenntnis gesetzt. • Landkreis Anhalt-Bitterfeld: Die Bediensteten der Kreisverwaltung wurden über das hauseigene Intranet über die bisherigen Fortbildungsangebote informiert. • Burgenlandkreis: Die Bediensteten der Kreisverwaltung wurden im Intranet und Internet sowie durch E-Mail und Presseinformation zu den bisherigen Veranstaltungen eingeladen . • Landkreis Harz: Die allgemeinen Angebote werden über das Netzwerk Integration im Landkreis durch die Koordinierungsstelle für Integration einem großen Verteilerkreis zugänglich gemacht. Die speziellen Angebote für die Verwaltungsmitarbeiter werden über das hausinterne Netz bzw. durch persönliche Information an die Mitarbeiter herangetragen. • Landkreis Jerichower Land: Die Bediensteten werden im persönlichen Gespräch sowie durch Hinweise im Intranet der Kreisverwaltung auf entsprechende Angebote hingewiesen. • Landkreis Wittenberg: Die Fortbildungsangebote werden innerhalb der Kreisverwaltung durch die Integrationskoordinatorin an die Fachdienstleiter herangetragen. 9. In welchem Umfang wurden von den öffentlichen Haushalten im Zeitraum seit 2011 bis heute die angebotenen Maßnahmen finanziell gefördert? Bitte im Einzelnen für die Landesverwaltung sowie im Einzelnen für die Landkreise und die kreisfreien Städte aufschlüsseln. Für die Teilnehmenden aus der unmittelbaren Landesverwaltung SachsenAnhalt ist der Besuch der vom AFI-LSA im Rahmen der Fortbildungsprogramme der allgemeinen Verwaltung und des Justizvollzuges durchgeführten Seminare kostenfrei. Die Kosten für die Dozentenhonorare und Reisekosten der Dozentinnen und Dozenten werden aus dem Budget des AFI-LSA finanziert. Die anfallenden Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten für die Bediensteten werden von den entsendenden Dienstellen getragen Für die vorgenannten Seminare im Fortbildungsprogramm der allgemeinen Verwaltung wurden/werden folgende Kosten durch das AFI-LSA abgedeckt: • Seminar „Interkulturelle Kompetenz“ - 2011 Dozentenhonorar 435,60 € - Plan 2012 Dozentenhonorar 720,00 € - Plan 2013 Dozentenhonorar 1.200,00 € 13 • Seminar „Religiöse und kulturelle Vielfalt“ - Plan 2012 Dozentenhonorar 145,20 € Für die weiteren 2013 und 2014 vorgesehenen Seminare liegen noch keine Dozentenkosten vor. Für das Seminar im Fortbildungsprogramm des Justizvollzugs wurden folgende Kosten aus dem Haushalt des MJ bereit gestellt: • Seminar „Politischer Extremismus“ - 2011/2012 Dozentenhonorare je 435,60 €. Für die Seminare der Landespolizei erhalten Fachreferenten, wie hier auch Referenten /Trainer mit Migrationshintergrund, eine Honorarvergütung. Das Projekt „Netzwerk Interkulturelle Öffnung / Interkulturelle Bildung in Sachsen -Anhalt - Fortbildungsservice für Kommunen“ der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. / Deutsche Angestellten-Akademie ist zu 35 % durch das Land (Integrationsbeauftragte der Landesregierung) und zu 15 % durch die Landeszentrale für politische Bildung finanziert. Für die Landkreise und die ihrer Aufsicht unterstehenden Gemeinden sowie kreisfreien Städte liegen folgende Angaben zur Finanzierung vor: • Landkreis Anhalt-Bitterfeld: 2012 wird ein kostenloses Seminar des Netzwerkes „Interkulturelle Öffnung /Interkulturelle Bildung in Sachsen Anhalt“ in Anspruch genommen. • Landkreis Stendal: Durch die Teilnahme am bundesweiten Forschungs- und Praxisprojekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel“ entstehen dem Landkreis keine Kosten. • Hansestadt Stendal (Landkreis Stendal): Durch die Teilnahme am bundesweiten Forschungs- und Praxisprojekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel“ entstehen der Kommune keine Kosten.