Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/1647 28.11.2012 (Ausgegeben am 28.11.2012) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Verena Wicke-Scheil (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Grippeimpfung Kleine Anfrage - KA 6/7691 Vorbemerkung des Fragestellenden: Wie der Presse zu entnehmen war, gab es in einigen Bundesländern Schwierigkeiten bei der Beschaffung ausreichender Dosen des Grippeimpfstoffes Begripal. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Arbeit und Soziales Frage Nr. 1: Wie verlief die Beschaffung von Impfstoffen für die aktuelle Grippeschutzimpfung in Sachsen-Anhalt? Bitte das Verfahren, die Mengen, Art der Impfstoffe sowie Hersteller und Lieferanten darstellen. Antwort zu Frage Nr.1: Die Beschaffung der Impfstoffe für die aktuelle Saison erfolgte durch eine europaweite Ausschreibung im Offenen Verfahren. Die Ausschreibung wurde von der IKK gesund plus, federführend für die Krankenkassen Sachsen-Anhalts, durchgeführt. Die Ausschreibung richtete sich an Apotheken. Inhalt des ausgeschriebenen Auftrags war die Beschaffung und Lieferung der benötigten Impfstoffe inklusive der dafür nötigen Logistik. Das Land Sachsen-Anhalt wurde dabei in drei Regionallose eingeteilt . Bietende Apotheken hatten mindestens einen nicht-adjuvanten Impfstoff (= ohne Wirkverstärker) für Personen ab dem 6. Lebensmonat und einen adjuvanten Impfstoff (= mit Wirkverstärker) für Personen ab 65 Jahre anzubieten. Den Unterlagen waren die Zahlen zu den verordneten Impfdosen der letzten drei Saisons beigefügt. Die Bieter konnten die benötigten Mengen aufgrund dieser Information kalkulieren. 2 Innerhalb der Ausschreibung gab es seitens der Krankenkassen keinerlei Vorgaben zu bestimmten Herstellern. Voraussetzung war, dass es sich um in Deutschland zugelassene und vom Paul-Ehrlich-Institut freigegebene Impfstoffe handelt. Das Verfahren zum Los 1 (nördliches Sachsen-Anhalt) gewann die Mühlen-Apotheke aus Northeim (Niedersachsen). Das Verfahren zu den Losen 2 und 3 (südliches und östliches Sachsen-Anhalt) gewann die Antonius-Apotheke aus Deggendorf (Bayern). Frage Nr. 2: Gab es in Sachsen-Anhalt Lieferengpässe bei bestimmten Grippeimpfstoffen? Wenn ja, bitte Nennung des Impfstoffes und Nennung der fehlenden Dosen. Antwort zu Frage 2: In Sachsen-Anhalt hat sich nur beim adjuvanten Impfstoff Fluad eine Lieferverzögerung ergeben, weil die Freigabe des Paul-Ehrlich-Institutes für diesen Impfstoff erst Mitte Oktober erfolgte. Ende Oktober, kurz nach Auslieferung der ersten Impfdosen Fluad, wurde ein Teil (rund 52.000 Impfdosen) vom Hersteller aus Sicherheitsgründen zurückgerufen. Der Impfstoff Fluad hat an den gesamten Impfstoffen in der Regel einen Anteil von 10 bis 15 % je Saison. Frage Nr. 3: Welche Grippeimpfstoffe werden in den Arztpraxen in Sachsen-Anhalt verwendet? Antwort zu Frage Nr. 3: Es stehen in diesem Jahr die folgenden Impfstoffe zur Verfügung: • Afluria ohne Wirkverstärker (formaldehydfrei) für alle Personen ab fünf Jahre ohne obere Altersbegrenzung (Firma CSL Biotherapies), • Influvac ohne Wirkverstärker für Kinder unter fünf Jahre (Firma Abbott), • Fluad mit Wirkverstärker (adjuvant) nur für Personen ab dem 65. Lebensjahr (Firma Novartis). Frage Nr. 4: Wie viele Impfdosen wurden bisher abgefordert? Bitte nach Impfstoffen differenziert angeben. Antwort zu Frage Nr. 4: Mit Stand vom 12. November 2012 waren Impfstoffe in folgender Menge abgefordert und ausgeliefert: • Afluria 571.239 Impfdosen, • Influvac 105.951 Impfdosen, • Fluad 79.330 Impfdosen, • gesamt: 756.520 Impfdosen.