Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/1907 19.03.2013 (Ausgegeben am 20.03.2013) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter André Lüderitz (DIE LINKE) Stellungnahme des Landes Sachsen-Anhalt zum Ausbau des Skigebiets Wurmberg/Braunlage (Niedersachsen) Kleine Anfrage - KA 6/7759 Vorbemerkung des Fragestellenden: Im Rahmen der Jahrestagung des Harzer Tourismusverbandes am 30. November 2012 in Bad Suderode wurde das Projekt „Ausbau des Alpinskigebietes Wurmberg /Braunlage“ vorgestellt. In diesem Zusammenhang wurden die erheblichen Veränderungen des Naturhaushaltes herausgearbeitet. So sind bereits auf 16,5 ha Waldrodungen erfolgt. Von diesen ehemaligen Waldflächen sollen 3 ha versiegelt und auf weiteren 5 ha „Bodenverdichtungen und Bodengefügeveränderungen “ vorgenommen werden. Ein Großteil dieser Flächen befindet sich im Wasserschutzgebiet der Warmen Bode. Es ist vorgesehen, eine Fläche von 22,6 ha mit Kunstschnee zu beschneien. Zur Speicherung der dafür erforderlichen Wassermengen von 42.000 m³ soll auf dem Wurmberg ein Speichersee neu geschaffen werden. Das dafür benötigte Wasser (bis zu 200 l/s) soll aus der Warmen Bode entnommen werden. Die Warme Bode ist ein wesentlicher Bestandteil des Rappbodetalsperrensystems und liegt im FFH-Gebiet der Harzer Bachtäler. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt 1. Wie wurden das Land Sachsen-Anhalt oder seine Behörden an der Pro- jekterarbeitung beteiligt? Behörden des Landes Sachsen-Anhalt wurden an der Projekterarbeitung nicht beteiligt. 2 2. In welcher Form und mit welchem Inhalt haben die zuständigen Behörden des Landes Sachsen-Anhalt zu den naturschutzfachlichen und wasserwirtschaftlichen Auswirkungen Stellung bezogen? Der Landkreis Harz, die Nationalparkverwaltung und der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt (TSB) wurden als Träger öffentlicher Belange durch den Landkreis Goslar beteiligt. Dabei wurden keine grundlegenden Bedenken vorgetragen . Eine darüber hinaus gehende Zuständigkeit besteht nicht. 3. Wurden im Rahmen der Beurteilung des Wurmbergprojektes auch die Auswirkungen des Projektes Winterberg/Schierke berücksichtigt? Wenn ja, wie sehen diese aus? Wenn nein, hat das Schierker Projekt nach Auffassung der Behörden Auswirkungen auf die Gesamtbilanz in dieser Region? Nein. Für das Projekt Winterberg/Schierke liegen keine konkreten wasserwirtschaftlichen Bedarfszahlen vor. Aussagen zu Auswirkungen auf die Bilanz können nach dem derzeitigen Planungsstand des Projektes Winterberg/Schierke nicht getroffen werden. 4. Welche Auswirkungen haben die Wasserfassung aus der Warmen Bode und die Kunstschneeausbringung auf mehr als 22 ha auf die Gesamtsituation des Rappbodetalsperrensystems als größtem Trinkwasserspeicher Mitteldeutschlands? Die Oberflächenwasserentnahme aus der Warmen Bode und die Kunstschneeausbringung auf niedersächsischem Gebiet haben keine wesentliche Auswirkung auf die Gesamtsituation des Rappbodetalsperrensystems.