Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/1990 16.04.2013 (Ausgegeben am 18.04.2013) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Wigbert Schwenke (CDU) Theaterförderung Kleine Anfrage - KA 6/7867 Vorbemerkung des Fragestellenden: In den „Empfehlungen des Kulturkonvents“ ist ausgewiesen, dass die Theaterförderung für Magdeburg seitens des Landes für 2010 bei 31,3 % lag (9.053.600 Euro inkl. Puppentheater). Die Theater-GmbH Halle erhielt 33,15 % Zuschuss (11.902.400 Euro ) und das Anhaltische Theater Dessau 50 % (7.209.100 Euro) zuzüglich 1.126.000 Euro („Theater in der Region“). Im Weiteren wird dargestellt, dass die Theater-GmbH Halle mit 7,49 % die geringste Einnahmequote in Sachsen-Anhalt erbrachte (Magdeburg: 10,47 %, Dessau: 8,88 %). Die Auslastung lag in Magdeburg bei 101,7 %, Halle 92,4 %, Dessau 89,5 %. Antwort der Landesregierung erstellt vom Kultusministerium Namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage: Wie begründet die Landesregierung, dass die Theater in Magdeburg im Vergleich der Oberzentren einerseits die besten Kennziffern ausweisen, andererseits prozentual die mit Abstand geringste Landesförderung erhalten? Die in den „Empfehlungen des Kulturkonventes“ ausgewiesenen Kennziffern basieren auf den Eckwerteerhebungen, die das Land jährlich vornimmt. Die Verträge mit den Theater- und Orchesterträgern, auf die sich die in der Kleinen Anfrage gestellten Vergleichszahlen beziehen, hatten eine Laufzeit von 2009 bis 2012. Das heißt, die Zahlen widerspiegeln zunächst nur die „Momentaufnahme“ für das Jahr 2010. Die Kennziffern müssen aber im Kontext der gesamten Vertragslaufzeit gesehen werden. Etwaige Defizite können in den Folgejahren ausgeglichen wer- 2 den. Sie können deshalb im Vertragszeitraum auch nicht „rückwirkend“ (positiv oder negativ) sanktioniert werden. Beachtung muss bei der Kennziffernbetrachtung auch die strukturelle Situation der einzelnen Standorte finden. Danach rechtfertigt sich der bisher höhere Einsatz von Landesmitteln in Halle im Vergleich zu Magdeburg dadurch, dass die Theater, Orchester und Opern GmbH Halle der größte Theaterstandort in Sachsen-Anhalt mit den meisten Beschäftigten war und ist. Halle führt zum Beispiel in Form der Staatskapelle als einziger Standort in SachsenAnhalt ein so genanntes A-Orchester (seinerzeit gebildet aus dem Philharmonischen Staatsorchester Halle und dem Opernhausorchester), was zu erheblichen Kostenunterschieden zu den so genannten B-Orchestern, wie sie in Magdeburg und DessauRoßlau vorgehalten werden, führt. Beim Vergleich zum Anhaltischen Theater Dessau muss Berücksichtigung finden, dass in diesem Oberzentrum das größte Theater in Sachsen-Anhalt vorgehalten wird. Hinzu kommt in Dessau-Roßlau der „Vertrag der Region“, der zu 100 % vom Land in oben genannter Höhe getragen wird. Die höhere Förderquote resultiert aus der Finanzkraft von Dessau-Roßlau, die aufgrund von demografischen und ökonomischen Faktoren nicht die Stärke der beiden anderen Oberzentren erreichen kann. Ungeachtet dessen hat das Kultusministerium bereits in der Vergangenheit die Eckwerteerhebungen bei den jeweiligen neuen Vertragsverhandlungen mit den Trägern hinreichend berücksichtigt. Dies wird bei den anstehenden Vertragsverlängerungen für den Zeitraum von 2014 bis 2017 wiederum geschehen.