Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/2157 11.06.2013 (Ausgegeben am 12.06.2013) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Christoph Erdmenger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Radroutenplaner und Beschwerdemanagement Kleine Anfrage - KA 6/7913 Vorbemerkung des Fragestellenden: Am 11. April 2013 führte die Landesregierung eine Konferenz zum Elberadweg durch und kündigte in einem 10-Punkte-Programm Schritte zur Weiterentwicklung zu einem touristischen Premiumprodukt an. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Frage 1: Bei welcher Institution laufen alle Informationen über den gegenwärtigen Verlauf (incl. vorübergehende Sperrungen) der Fernradwege zusammen? Wie werden die Informationen hier dokumentiert? Existieren die Informationen als GPX-Datei oder in einem vergleichbaren allgemeinlesbaren Format? Falls notwendig , bitte für die Fernradwege und ihre Abschnitte differenziert beantworten . Antwort zu Frage 1: Die Informationen zum Trassenverlauf aller überregionalen Radwege in SachsenAnhalt (Klasse 1 und 2 des Landesradverkehrsplanes - LRVP) werden im Landesverwaltungsamt , Referat 301, zusammengetragen und vorgehalten. Veränderungen im Trassenverlauf auf überregionalen Radwegen des Landes sind beim Landesverwaltungsamt zu beantragen. Bei Trassenänderungen sind mindestens einzubeziehen: - die untere Naturschutzbehörde, - die untere Wasserbehörde, - die untere Denkmalschutzbehörde, - die Verfügungsberechtigten der Grundstücke, - die jeweilige Koordinierungsstelle der Radwege, - der jeweilige Baulastträger, 2 - das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) bei ländlichen Wegen, - die Regionale Planungsgemeinschaft, - der Landkreis und - die Kommune. Bei erheblichen Trassenänderungen ist zudem die Beteiligung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und der betroffenen regionalen Tourismusverbände vorgeschrieben. Auf Anforderung kann die FörderService GmbH der Investitionsbank Sachsen-Anhalt GmbH (FSIB) im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft (MW) die Ausschilderung von Trassenänderungen in Abstimmung mit den Trägern der Wege unterstützen. Das Landesverwaltungsamt bestätigt die Änderungen im Trassenverlauf auf den Kartenausdrucken , die dann durch die FSIB als GPX-Daten bearbeitet und gespeichert werden. Die GPX-Daten für die überregionalen Radwege werden auf dem Portal www.naturfreude -erleben.de vorgehalten. Durch die FSIB werden die bestehenden GPX-Routendaten der überregionalen Radwege auf dem Portal www.naturfreude-erleben.de bei bestätigten Trassenänderungen dem neuen Verlauf angepasst. Für kurzfristige Umleitungen gibt es in Sachsen-Anhalt kein einheitliches Melderegister . Zuständig für Sammlung und Weitergabe solcher Informationen sind die jeweiligen Koordinierungsstellen der überregionalen Radwege. Auf Anforderung kann die FSIB im Auftrag des MW die Ausschilderung von Umleitungsstrecken unterstützen. Frage 2: Wie informiert die unter 1 genannte Institution die beteiligten Akteure an den Fernradwegen (Kommunen, Unternehmen, Tourismusorganisationen) und die Radtouristinnen und -touristen? Falls notwendig, bitte für die Fernradwege und ihre Abschnitte differenziert beantworten. Antwort zu Frage 2: Jede genehmigte Trassenänderung der überregionalen Radwege wird durch das Landesverwaltungsamt folgenden Institutionen mit Darstellung des Verlaufs schriftlich mitgeteilt: - Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft, - Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, - FörderService der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, - Tourismusmarketing Sachsen-Anhalt GmbH, - Allgemeinen Deutschen Fahrradclub e. V., - Landkreis, - Kommune, - Regionale Planungsgemeinschaft und - Regionaler Tourismusverband. Die Radtouristen werden über die erfolgten Änderungen und Ergänzungen in den Veröffentlichungen und Internetauftritten durch die Koordinierungsstellen der Rad- 3 wege (Regionalen Tourismusverbände oder Landkreise) und/oder im Rahmen des Naturfreude-Portals informiert. Frage 3: Ist die Landesregierung an einer der bestehenden Apps zum Elberadweg finanziell oder organisatorisch beteiligt? Welche Verbesserungen dieser App strebt die Landesregierung an? Antwort zu Frage 3: Es gibt nur eine offizielle und für Nutzer kostenlose App für den Elberadweg. Diese wurde 2011 für den Abschnitt Süd (Sachsen-Anhalt: Landesgrenze zu Sachsen bis Dessau) durch die Koordinierungsstelle (KOS) Süd beim Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V. entwickelt und im Jahr 2012 um den Abschnitt Mitte (Dessau bis zur Landesgrenze zu Niedersachsen) erweitert. Durch Verzögerungen bei der Freischaltung seitens der Firma Apple steht die App erst seit Februar 2013 zur Verfügung . Zwischenzeitlich wird auch für den Nordabschnitt des Elberadweges die App ergänzt. Die Kosten betrugen für das Jahr 2012 12.490,00 € (Netto) im Projekt für die Erweiterung der App um den Abschnitt Mitte und für die Entwicklung der mobilen Website durch eine Agentur. Eine Finanzierung erfolgte zu 75 % im Rahmen der Projektförderung mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und zu 25 % aus Eigenmitteln des Tourismusverbandes Magdeburg - Elbe-Börde-Heide e. V. Anteilig gefördert wurden zudem die Personalkosten des Koordinators, der das Projekt fachlich begleitete. Änderungen an der App strebt die Landesregierung nicht an. Frage 4: Welche der Internetportale www.sachsen-anhalt-tourismus.de, www.radtourensachsen -anhalt.de, www.radfahren-in-anhalt.de, www.e-broschuere.info, www.outdooractive.com und www.naturfreude-erleben.de wurde durch Landesmittel Sachsen-Anhalts finanziert oder gefördert? Wie viele Zugriffe bezogen auf den Radtourismus werden - soweit bekannt - jährlich auf diese Portale in Sachsen-Anhalt gezählt? Antwort zu Frage 4: Die Internetportale www.sachsen-anhalt-tourismus.de und www.naturfreudeerleben .de werden durch die Investitions- und Marketinggesellschaft mbH SachsenAnhalt (IMG) betrieben und wurden somit mit Landesmitteln finanziert. Die auf www.naturfreude-erleben.de eingestellten Routen werden automatisch auf www.outdooractive.com gespiegelt. Die Seite www.outdooractive.com wird durch das Unternehmen AlpStein betrieben. Zugriffszahlen auf das Portal sind dem MW nicht zugänglich. Für die Internetportale www.sachsen-anhalt-tourismus.de und www.naturfreudeerleben .de ist eine selektive Rückmeldung zum Radtourismus nicht möglich. Das Tourismusportal Sachsen-Anhalt beinhaltet alle tourismusrelevanten Themen und auf dem Naturfreude Portal werden auch die Themen Wandern, Wasserwandern und Reiten vermarktet. 4 Das Internetportal www.radfahren-in-anhalt.de wurde vor etwa zehn Jahren aus Mitteln des Regionalmanagements (GRW) gefördert. Eine Zugriffsstatistik liegt dem Betreiber/Inhaber des Internetportals, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft AnhaltBitterfeld I Dessau I Wittenberg mbH, nicht vor. Eine Unterstützung des Internetportals www.radtouren-sachsen-anhalt.de durch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt erfolgt hinsichtlich des Ländlichen Wegekonzeptes (LWK). Die Zuwendung wird in Form der Anteilfinanzierung aus Mitteln des Rahmenplanes der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) finanziert. Auf die Seite „Radtouren Sachsen-Anhalt“ greifen monatlich durchschnittlich 10.000 Nutzer zu. Bei dem Internet-Portal www.e-broschuere.info handelt es sich nur um eine Möglichkeit , gedruckte Broschüren im Internet nutzbar/lesbar zu speichern. Informationen zu Zugriffszahlen auf das Portal bzw. zu einzelnen eingestellten Broschüren sind dem MW zugänglich. Frage 5: Welche Ziele verfolgt jedes der in 4 angesprochenen Portale jeweils für den Radverkehr? Wie sind diese Ziele dokumentiert und Überschneidungen koordiniert ? Welche Rückmeldungen von Radtouristinnen und -touristen sind zu verzeichnen? Welche Verbesserungen strebt die Landesregierung bei der Bereitstellung von Informationen zum Radtourismus im Internet an? Antwort zu Frage 5: www.radtouren-sachsen-anhalt.de Die auf der Internetseite vorgehaltenen Daten des Ländlichen Wegekonzeptes (LWK) bilden u. a. die Grundlage für die Beantragung und Genehmigung von Fördermitteln . Große Bedeutung kommt dabei dem Nachweis der Mehrfachnutzung von Wegen und dem Lückenschluss von Wegebeziehungen zu. Für berechtigte Nutzer , wie Kommunen, Landkreise, kreisfreie Stadt und Ämter für Landwirtschaft und Flurneuordnung, sind zusätzlich Sachdaten der einzelnen Wege zugänglich. Zu den Sachdaten gehören: Wegenummer, Hauptnutzungsart, Zustand oder Befestigungsart . Unter dem Serviceangebot „Kategorie LWK - Menüdaten des LWK“ sind die gesamten ländlichen Wege Sachsen-Anhalts kartenmäßig dargestellt. Nutzer können das farblich nach Hauptnutzungsarten (Radweg, Reitweg, Wanderweg, Wirtschaftsweg) gestaltete Wegenetz sehen. www.radfahren-in-anhalt.de Zielstellung dieses Portals ist die Darstellung der regionalen Radwege in der Region Anhalt. Die Seite wurde von der in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft integrierten Abteilung Tourismus gepflegt und gewartet. Mit der Fusion der beiden Tourismusverbände Anhalt-Wittenberg und TourismusRegion Wittenberg, die in den Jahren 2009/10 vollzogen wurde, ist das Geschäftsfeld Tourismus aus der Gesellschaft ausgegliedert und in die Zuständigkeit des neu gegründeten Verbandes TourismusRegion Anhalt | Dessau | Wittenberg übertragen worden. Ein Interesse an der Übernahme der Internetseite www.radfahren-in-anhalt.de bestand seitens des Verbandes nicht. Die Pflege der Seite wurde auf ein absolut notwendiges Minimum begrenzt und einzelne Teile der Präsentation bereits aus dem Netz genommen. Hinzu kommt, dass die Programmierung der Seiten inzwischen technisch soweit veraltet ist, dass die 5 Aufrechterhaltung des Portals seit einigen Jahren nur noch über einen speziellen Server möglich ist. Dieser wird im Laufe des Jahres endgültig abgeschaltet. In den nächsten Monaten wird in der Region darüber entschieden, ob das Portal abgeschaltet werden muss oder es ein neu programmiertes und gestaltetes Portal www.radfahren-in-anhalt.de geben wird. www.naturfreude-erleben.de Der Ausbau des Portals verfolgt das Ziel, neben dem etablierten Geschäftsfeld Kultur - und Städtereisen das Geschäftsfeld Aktiv- und Naturtourismus auf Landesebene weiter auszubauen. Hierfür werden für die Nutzer vielfältige Informationen zu den Aktivthemen (Radwandern, Wandern, Wassertouristik, Reittouristik) aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Ziel der Internetpräsenz ist es, die relevanten Kennziffern für den Sachsen-AnhaltTourismus zu erhöhen. Zu den quantitativen Zielen gehören die Steigerung der Übernachtungszahlen und der Ankünfte in den Regionen, die Erhöhung der Verweildauer durch Aufwertung des Angebotes und Impulse für neue Anbieter zu geben, in gewerbliche Dienstleistungsangebote zu investieren. Qualitativ soll die Steigerung des Bekanntheitsgrades erreicht und ein Imagegewinn für Sachsen-Anhalt erzielt werden. Im Portal werden die Routen entweder durch die Regionalverbände, Koordinierungsstellen oder Redakteure gepflegt. Änderungen können auch direkt durch die IMG eingegeben werden. Zum Angebot im Naturfreude-Portal sind Rückmeldungen von Nutzern selten. Sofern bei den Regionalverbänden, den Koordinierungsstellen etc. Rückmeldungen eingehen , werden diese direkt oder im Fachbereit „Natur / Aktiv“ der IMG besprochen. Im überwiegenden Fall ist das Feedback zum Naturfreude-Portal positiv. Die Landesregierung strebt den weiteren Ausbau des Naturfreude-Portals an. Frage 6: Ist es zutreffend, dass auf dem Portal www.naturfreude-erleben.de auf veraltete Daten zum Verlauf von Fernradwegen verwiesen wird (z. B. bezogen auf den Fürst-Franz-Radweg, dessen korrekte und aktuelle GPX-Daten unter www.dessau.de abrufbar sind)? Wie plant die Landesregierung, solchen Fehlern künftig entgegenzuwirken? Antwort zu Frage 6: Die GPX-Daten der Gartenreichtour Fürst Franz unter www.dessau.de sind nicht korrekt . Es gibt Abweichungen zum tatsächlichen Verlauf in der Ortslage Wörlitz und auf der Umleitungsstrecke in Vockerode. Es ist richtig, dass der Track auf www.naturfreude-erleben.de im Abschnitt Mosigkau - Großkühnau gegenwärtig (Stand 23.5.2013) noch den ursprünglichen Verlauf von 2012 via Ortsteil Alten zeigt, da der neu gebaute Abschnitt zwischen den Ortsteilen Mosigkau und Kleinkühnau erst am 8.6.2013 offiziell eröffnet wird. Gegenwärtig wird der neue Verlauf durch die FSIB per GPS eingemessen sowie die Beschilderung einer Prüfung unterzogen. Im Bedarfsfall wird die Beschilderung ergänzt. Die Anpassung des Tracks unter www.naturfreude-erleben.de erfolgt in der 22. KW. 6 Frage 7: Strebt die Landesregierung die Einführung eines interaktiven Radroutenplaners für Sachsen-Anhalt an? Wenn ja, welche Umsetzungsschritte sind dazu erfolgt, welche Kosten sind dazu entstanden und wie sehen die weiteren Planungen aus? Welche Gründe sprechen gegen die Beteiligung an einem funktionierenden Radroutenplaner z. B. eines Nachbarlandes? Antwort zu Frage 7: Durch die Landesregierung wird die Erarbeitung eines Radroutenplaners angestrebt. Dazu wurde als erster Schritt im Rahmen der Erstellung des Radverkehrsplans für das Land Sachsen-Anhalt (LRVP) zunächst eine Radwegeinformationsdatenbank TT-SIB LRVN erarbeitet. Diese neu entwickelte Datenbank auf der Basis der Straßendatenbank TT-SIB wird perspektivisch die landesweite Grundlage für alle Planungs-, Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen am Radwegenetz des Landes bilden. Daneben werden hier auch alle relevanten Informationen zur Wegweisung und zum Wegemanagement unter touristischen Gesichtspunkten geführt, so dass damit umfassend routingfähige Daten für den Aufbau eines leistungsfähigen Radroutenplaners Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt werden können. Softwareseitig sind die Arbeiten abgeschlossen. In der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) wurden die entsprechenden Hardwarevoraussetzungen für den Datenbankund Applikationsserver realisiert. Die gesamte Applikation ist mit den aufbereiteten Daten in der LSBB installiert und betriebsbereit. Für den seit November 2010 laufenden Probebetrieb mit drei Landkreisen (LK Wittenberg , Salzlandkreis, Burgenlandkreis) und der im Auftrag des MW tätigen FSIB ist durch die LSBB schrittweise die Zugriffsmöglichkeit auf alle relevanten Daten abgesichert worden. Am 3. Juli 2013 ist die Durchführung eines Workshops mit den Landkreisen, kreisfreien Städten, dem ADFC und den beteiligten Ressorts der Landesregierung geplant . Ziel ist es, mit den Pilotanwendern den erreichten Arbeitsstand zu diskutieren und ggf. die Datenbank und die Erfassungsarbeit zu optimieren. Daneben soll gegenüber den späteren Anwendern für die landesweite Einführung der Datenbank geworben und der damit zu generierende Mehrwert dargestellt werden. Entstandene Kosten für die Datenbank: Ca. 30.000 €: Anteilige Kosten für die Entwicklung der TTSIB LRVN im Rahmen der Erarbeitung des LRVP, Ca. 21.000 €: Kosten für den Support der Entwicklerfirma gegenüber den Pilot- anwendern während des Projektzeitraumes seit 11/2010. Eine Beteiligung des Landes Sachsen-Anhalt an bereits auf dem Markt befindlichen Radroutenplanern ist unter Beachtung der unterschiedlichen Datengrundlagen bisher nicht möglich. Das AktivPortal www.naturfreude-erleben.de enthält bereits eine Funktion für das Routing, Online sowie in der App. Die hier genutzten Kartengrundlagen hält die Fir- 7 ma AlpStein vor. Durch eine geplante Schnittstelle zum Geofachdatenserver werden zukünftig die Trassendaten aus dem LVRP eingespielt, um so ein umfassendes Routing auf allen Wegearten zu ermöglichen. Frage 8: Durch wen ist die im Landesradverkehrsplan angekündigte Radwegedatenbank zu welchem Zweck aktuell nutzbar? Antwort zu Frage 8: Die Radwegeinformationsdatenbank (TTSIB LRVN) ist bisher Arbeitsgrundlage für die Erfassung (Planung, Unterhaltung) von straßenbegleitenden Radwegen an Bundes - und Landesstraßen. Ein Zugriff ist aktuell neben der LSBB auch durch die unter der Antwort zur Frage 7 benannten Landkreise möglich. Frage 9: Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, ein landesweites Beschwerdemanagement für den Radverkehr einzuführen, etwa nach dem erfolgreichen Beispiel der Meldeplattform Radverkehr des Landes Hessen (http://www.meldeplattform-radverkehr.de)? Antwort zu Frage 9: Die Einführung eines landesweiten zentralen Beschwerdemanagements für die überregionalen Radwege des Landes ist durch das MW gegenwärtig nicht vorgesehen. Die Koordinierungsstellen der überregionalen Radwege haben im Rahmen ihrer Aufgabenstellung die Betreuung des jeweiligen Radweges zu Fragen der Trassenführung , -qualität und -beschilderung übernommen. Das bedeutet, dass auch auflaufende Beschwerden durch die Koordinierungsstellen aufgenommen und ggf. an die Träger der Wege oder direkt an die FörderService GmbH der Investitionsbank SachsenAnhalt (FSIB) weitergeleitet werden. Im Zuge der laufenden Wartung der Beschilderung durch die FSIB wurde - beginnend mit dem Elberadweg - die Kennzeichnung der zuständigen Beschwerdestelle mittels Aufklebern begonnen. Diese Aufkleber weisen neben der Beschwerdestelle (Koordinierungsstelle) mit Telefon- und E-mail-Kontakt auch eine Standortnummer aus. Frage 10: Mit welcher Personalausstattung und welcher Sachmittelausstattung stellte und stellt die Landesregierung die Beschilderung der Fernradwege SachsenAnhalts in den Jahren 2012, 2013 und darüber hinaus sicher? Antwort zu Frage 10: Für die Ausstattung, Erhaltung und Verbesserung der Beschilderung der überregionalen Radwege unterstützt die FSIB die Landkreise und Kommunen seit 2007. Diese Aufgabe erfolgt im Rahmen eines Werksvertrages zum Basismanagement der touristischen Infrastruktur zwischen dem MW und der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB). Für diese Zwecke wurden in den letzten Jahren folgende Finanzmittel eingesetzt: 2012: 0,55 Personalstellen sowie 4.072 € Sachkosten für die Beschilderung, 8 2013: 0,4 Personalstellen sowie 11.600 € Sachkosten für Radzählanlagen und Beschilderung . Frage 11: Welche Frequenz an Kontrollbefahrungen wird durch diese Ausstattung sichergestellt? Bitte zu jedem Fernradweg aufführen, wann die letzte vollständige Kontrollbefahrung stattgefunden hat. Sofern diese unter einer Befahrung pro Jahr liegt, hält die Landesregierung dies für ausreichend? Antwort zu Frage 11: Eine vollständige Befahrung aller überregionalen Radwege des Landes durch die FSIB wurde letztmalig Ende 2010 abgeschlossen. Im Jahr 2011 erfolgten die Befahrungen von folgenden Radwegen: - Saale-Radwanderweg, - Aller-Radweg, - Europaradweg D3/R1, - Elsterradweg und - Gartenreichtour Fürst-Franz. Im Jahr 2012 wurden folgende Radwege befahren: - Elberadweg, - Saale-Radwanderweg, - Unstrutradweg, - Europaradweg D3/R1, - Aller-Radweg und - Aller-Elbe-Radweg. In den Jahren 2011 und 2012 erfolgte eine Wartung der Beschilderung aller überregionalen Radwege durch die FSIB. Im Rahmen der Beauftragung des Basismanagements wurden Aufgaben zur Inszenierung des Elberadweges und Aufgaben im Rahmen des länderübergreifenden Pilotprojektes Europaradweg D3/R1 durch die FSIB prioritär bearbeitet. Es wird darauf hingewiesen, dass in den letzten Jahren landesweit und flächendeckend zahlreiche Maßnahmen zur aktiven Beschäftigung (z.B. im Rahmen des Landesprogramms „Aktiv zur Rente“ oder Bürgerarbeit) mit der Pflege und Wartung der überregionalen Radwege befasst waren. Details zur erreichten Frequenz in der Umsetzung dieser Maßnahmen liegen dem MW nicht vor. Im Bedarfsfall wurde den Trägern der Maßnahmen auf Anforderung durch die FSIB Ersatzmaterial zum Erhalt der Beschilderung an den überregionalen Radwegen zur Verfügung gestellt. Der aktuelle Arbeitsstand für 2013 ist zum Stichtag 23. Mai 2013 (Beginn der Arbeiten erfolgte aufgrund des Witterungsverlaufs erst Anfang April 2013): Elberadweg: abgeschlossen; Aller-Radweg: erhält in Abstimmung mit dem Ohrekreis komplett neue Beschilderung [Herstellung durch die FSIB abgeschlossen , Montage in Umsetzung durch die ABS Drömling (Bürgerarbeit)] 9 Aller-Elbe-Radweg: erhält in Abstimmung mit dem Ohrekreis komplett neue Beschilderung [Herstellung durch die FSIB abgeschlossen , Montage in Umsetzung durch die ABS Drömling (Bürgerarbeit)]; Gartenreichtour Fürst Franz: Abschluss in der 22. KW; Altmarkrundkurs: auf dem Abschnitt Kreisgrenze Stendal bis Diesdorf via Gardelegen im Landkreis Salzwedel werden 60 % aller Zeichen erneuert [Herstellung durch die FSIB abgeschlossen , Montage in Umsetzung durch die ABS Drömling (Bürgerarbeit)]. Frage 12: Wie wird mit Fehlmeldungen von Schildern verfahren und in welchem Zeitraum wird ein Ersatz gewährleistet? Gibt es eine Stelle, an die Fehlmeldungen gerichtet werden können und wie wird die Existenz dieser Stelle unter Fahrradtouristinnen und -touristen bekannt gemacht? Was hält die Landesregierung von einer Durchnummerierung der Schilderstandorte, um Fehlmeldungen zu erleichtern? Antwort zu Frage 12: Für die Wartung der Beschilderung ist der Eigentümer bzw. Träger der Wege zuständig . Es liegt im Ermessen der Träger der Wege, in welcher Frist Mängel in der Wegweisung abgestellt werden. Die Träger der Wege und der Beschilderung haben die Möglichkeit Bedarfe für kurzfristige Ersatzmaßnahmen an die FSIB zu melden. Ersatzschilder werden auf Anforderung in vernünftigen Größenordnungen durch die FSIB den Trägern der Wege (auch auf Vorrat) zur Verfügung gestellt. Bei schwerwiegenden Mängeln und prioritären Radwegen kann die FSIB im Auftrag des MW kurzfristig die Mängel aktiv beheben. Einen zentralen Ansprechpartner für Fehlmeldungen von Schildern gibt es in Sachsen -Anhalt nicht. Für eine Durchnummerierung der Schilderstandorte kann im Bedarfsfall das landesweite Beschilderungskataster der FSIB genutzt werden. Dies wurde in 2013 erstmals an Teilabschnitten des Elberadwegs umgesetzt und ist für den Radweg Berlin-Leipzig in Vorbereitung (siehe auch Frage 9). Frage 13: Welche Rolle kommt den Kommunen bei Ausschilderung und Pflege der touristischen Beschilderung der Radrouten der Klasse 1 und 2 zu? Gibt es hierzu Vereinbarungen zwischen Land und Kommunen? Wenn nein, ist geplant, hierzu Vereinbarungen zu treffen? Antwort zu Frage 13: Für die Wartung der Beschilderung ist der Eigentümer bzw. Träger der Wege zuständig . Dies sind die Kommunen oder Landkreise. Zwischen dem Land SachsenAnhalt und den Trägern der Wege gibt es keine Vereinbarung zur Wartung der Beschilderung . Es ist auch nicht vorgesehen, eine Vereinbarung zur Wartung der Beschilderung zu treffen Für die Ausstattung, Erhaltung und Verbesserung der Beschilderung der überregionalen Radwege unterstützt die FSIB die Landkreise und Kommunen seit 2007. Diese Aufgabe erfolgt im Rahmen eines Werkvertrages zum Basismanagement der touristischen Infrastruktur zwischen dem MW und der IB.