Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/2221 01.07.2013 (Ausgegeben am 02.07.2013) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Dietmar Weihrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Entwicklung des Hakel und der Populationen streng geschützter Arten im Hakel Kleine Anfrage - KA 6/7883 Vorbemerkung des Fragestellenden: Die Vorharzregion in Sachsen-Anhalt besitzt mit dem Hakel ein Vogelschutzgebiet von europäischem Rang. Bereits 1995, teilweise unter Landesschutz gestellt, ist der Hakel heute EU-Vogelschutzgebiet (4134-401) und FFH-Gebiet (4134-301)) - unterliegt somit einem besonderen Schutzstatus, der darauf hinzielt, jede Verschlechterung und Beeinträchtigung zu vermeiden. Wegen dieser herausragenden Bedeutung des Hakel gibt es seit Jahren unterschiedlichste Aktivitäten, um die Entwicklung im Hakel zu begleiten, gegebenenfalls Ursachen für Verschlechterungen zu erfassen und mögliche Gegenmaßnahmen bezogen auf die Land- und Forstwirtschaft in und um den Hakel aufzuzeigen. Im Dezember 2006 wurden die Abschlussberichte zum sogenannten Hakelprojekt (Bewahrung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt im Europäischen Vogelschutzgebiet Hakel unter besonderer Berücksichtigung des Greifvogelbestandes und der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung mit ihrer agrarwirtschaftlichen Neuorientierung ) - finanziert durch das Land Sachsen-Anhalt, die DBU, den Landesjagdverband, die Lotto-Toto-GmbH Sachsen-Anhalt und kofinanziert von der EU - vorgelegt. Darin enthalten waren wegen der sich kontinuierlich verschlechternden Bestandszahlen an Greifvögeln Vorschläge zur Erarbeitung, Umsetzung und Koordination von Flächenmanagementmaßnahmen und Vorschläge zur Erarbeitung praktikabler Fördermechanismen . Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt 1. Liegt der Managementplan für den Hakel mittlerweile vor? Wenn ja, wo ist er einsehbar und wann ist geplant, die darin vorgesehenen Maßnahmen 2 mit den Nutzern abzustimmen und in gültige Nutzungsvereinbarungen umzusetzen? Der Managementplanentwurf für das Vogelschutz- und FFH-Gebiet liegt seit November 2012 vor. Er bedarf aufgrund von Nachforderungen noch in einigen Punkten der Überarbeitung. Nach Abschluss der Überarbeitung steht der Managementplan zur Einsichtnahme im Landesamt für Umweltschutz zur Verfügung bzw. wird im Internetangebot einsehbar sein. Im Rahmen einer Nutzerinformationsveranstaltung durch den Planer wurde den Leitern der im Gebiet tätigen Landwirtschaftsbetriebe der Managementplanentwurf bereits vorgestellt. Sie wurden um Stellungnahme gebeten. Aufgrund dort vorgetragener Standpunkte kann davon ausgegangen werden, dass die zur Förderung des Feldhamsters und damit sekundär auch der Greifvogelbestände vorgeschlagenen Maßnahmen noch weiteren Diskussionsbedarf erfordern. Ein Zeitpunkt für die Umsetzung in gültigen Nutzungsvereinbarungen ist deshalb gegenwärtig noch nicht abzusehen. 2. Wie haben sich die Populationen des Schreiadlers, des Steinadlers, des Rotmilans, des Schwarzmilans, des Rauhfußbussards, des Wespenbussards und des Großen Mausohrs im Hakel seit 1995 entwickelt? Bitte folgende Daten in Form von Diagrammen oder Tabellen angeben: langjährige Entwicklung der Populationen, Anzahl der Brutpaare, Anzahl der Eier und Aufzuchterfolge. Eine detaillierte jährliche Bestandserfassung von Greifvögeln im Hakel erfolgt durch die Fachbehörde für Naturschutz nicht. In Fortführung eines von der Martin -Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführten Langzeit-Monitorings von Greifvögeln und Eulen werden jedoch Referenzstandorte im Hakel erfasst und publiziert. Auf dieser Basis können zumindest für den Schreiadler sowie für Rot- und Schwarzmilan Entwicklungstendenzen abgeleitet werden. Die nachstehenden Daten sind dem Langzeit-Monitoring sowie den im Rahmen von Genehmigungserteilungen bzw. Förderprojekten zu leistenden Berichten entnommen. Steinadler sowie Rauhfußbussard sind keine Brutvögel in Sachsen-Anhalt, sondern lediglich selten bis vereinzelt auftretende Gastvögel. Der Schreiadler erreicht im Hakel den Rand seines Verbreitungsgebietes, sodass das kleine, aber bisher stabile Vorkommen als Vorposten gilt. Im Frühjahr 2012 wurde ein Schreiadler Schlagopfer an einer Windkraftanlage im Umfeld des Hakel. Offenbar war es ein Altvogel des letzten verbliebenen Brutpaares, da 2012 keine Brut bekannt wurde. Die nachstehende Tabelle gibt die Anzahl der im Hakel festgestellten Brutpaare (BP) wieder. In Klammern ist der Bruterfolg angegeben. Schreiadler ziehen lediglich einen Jungvogel je Brut auf. 3 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 4 BP (1) 4 BP (2) 4 BP (1) 4 BP (1) 3 BP (2) 4 BP (3) 4 BP (3) 3 BP (1) 2 BP (0) 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2 BP (1) 2 BP (1) 2 BP (keine Angaben) 1 BP (1) 1 BP (0) 1 BP (1) 1 BP (1) 1 BP (0) 0 BP Für den Rotmilan kann auf folgende Angaben verwiesen werden (Anzahl der Brutpaare aus dem Waldgebiet des Hakel): 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 50 BP 38 BP 30 BP 31 BP 25 BP 19 BP 18 BP 20 BP 13 BP 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 12 BP 14 BP 13 BP keine Angaben keine Angaben 5 BP 6 BP 3 BP 4 BP Vom Schwarzmilan liegen der Fachbehörde keine langjährigen Zahlenreihen für den Hakel vor. Eine deutliche Bestandsabnahme im Hakel ist jedoch anhand folgender Zahlen ebenfalls erkennbar: 2003 2004 2005 2006 2009 2010 2011 2012 10 BP 10 BP 10 BP 6 BP 2 BP 1 BP 0 BP 1 BP Nach den vorhandenen Kenntnissen wird der Hakel nur von einer geringen Anzahl von Brutpaaren des Wespenbussards besiedelt. Die von 2003 bis 2006 nachstehend vorliegenden Zahlen bestätigen das: 2003 2004 2005 2006 1 BP 1 BP 2 BP 1 BP Hinsichtlich der Vorkommen von Fledermäusen liegen aus dem Hakel keine systematisch erhobenen Bestandsdaten vor, die eine Aussage zur Populationsentwicklung erlauben würden. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand besitzt der Hakel für das Mausohr (Myotis myotis) eine Bedeutung als Jagdhabitat. Wochenstubenquartiere sind nicht bekannt. 3. Welche Gründe sieht die Landesregierung als maßgeblich an, die zu ei- nem Rückgang oder möglicherweise auch Anstieg der Populationen der unter Nr. 2 genannten Arten geführt haben? Für den Rückgang der Greifvogelarten ist ein ganzer Komplex von Veränderungen des Umfeldes verantwortlich. 4 Hauptursache für die zu verzeichnenden Bestandsrückgänge von Schreiadler, Rotmilan und Schwarzmilan ist die fehlende Nahrungsverfügbarkeit, insbesondere durch Veränderung der Landbewirtschaftung um den Hakel, die sich besonders zur Brutzeit auswirkt. Inwieweit die Auflichtung älterer Baumbestände einen negativen Einfluss auf die Populationsentwicklung haben könnte, muss ggf. untersucht werden. Ganz sicherlich sind Veränderungen im unmittelbaren Horstbereich für den Bruterfolg negativ. Daher kommt dem Schutz der Horstbäume und der Einhaltung von Horstschutzzonen besondere Bedeutung zu. Hinweise gibt es auch über zunehmende Störungen und Prädation durch nichtheimische Raubsäuger, insbesondere durch Waschbären. Es wird auch auf die Antwort zu Frage 4 verwiesen. 4. Teilt die Landesregierung die Ansicht, dass die Art der Landbewirtschaf- tung auf den Flächen rund um den Hakel Einfluss auf die Entwicklung der Greifvogel-Populationen hat? Bitte jeweils den Zusammenhang der konkreten Landbewirtschaftung und den positiven oder negativen Einfluss auf die Greifvogelpopulationen darstellen und begründen. Die Landesregierung teilt die Ansicht, dass die Landbewirtschaftung auf den Flächen rund um den Hakel einen Einfluss auf die dort siedelnden Greifvögel besitzt. Die Kleinsäugerbestände der Ackerflur sind die mit Abstand wichtigste Nahrungsquelle. Die Art und Weise der Landbewirtschaftung wirkt sich auf die Vorkommen der Kleinsäugerbestände und auf ihre Verfügbarkeit als Nahrungsquelle für die Greifvogelbestände aus. Der bis 1990 verbreitete Luzerne- und Futterzwischenfruchtanbau und die portionsweise Mahd dieser Flächen zur Futtergewinnung für Tierbestände förderten die Vermehrung der Kleinsäuger als Nahrung der Greifvögel. Besonders rückläufig waren die Hamsterbestände. Die Einführung moderner und sehr effektiver Erntetechnik führte dazu, dass kaum noch Erntereste verbleiben . Die Einführung engerer Fruchtfolgen mit zunehmenden Raps-, Getreide- und Maisanteilen bei Wegfall des großflächigen Luzerneanbaus wirken sich ebenfalls auf die Verfügbarkeit der Nahrungsressourcen für Greifvögel aus. Vor 1990 besonders von den Milanarten alternativ genutzte Nahrungsquellen, wie offene Mülldeponien, existieren ebenfalls nicht mehr. Insgesamt führten die Veränderungen im Umfeld über Jahrzehnte zu verringerten Reproduktionsraten der Greifvögel, die sich auf die Bestandsentwicklung auswirken. 5 5. Welchen Einfluss hat der Flugbetrieb am Flughafen Cochstedt nach Kenntnis der Landesregierung auf den Hakel und die Populationsentwicklung der dort vorkommenden Arten? Aufgrund der sachlichen Verbindung erfolgt die Beantwortung bei Frage 6. 6. Wie oft wurde der Hakel bei Starts und Landungen am Flughafen Coch- stedt im vergangenen Jahr überflogen und welche Flughöhe haben die Flugzeuge bei dessen Überfliegung durchschnittlich? Für Flugzeuge mit einer maximalen Startmasse über 14 Tonnen (PassagierJets ) wurden die Instrumenten-, An- und Abflugverfahren am Flughafen Magdeburg /Cochstedt durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt so gelegt, dass ein Überflug des Hakel vermieden wird. Auch wird der übrige durch Fluglotsen gesteuerte Luftverkehr gemäß des festgelegten Betriebsverfahrens um den Hakel herumgeleitet. Ein Überflug erfolgt nur bei zwingender Notwendigkeit aus Gründen der Flugsicherheit bzw. der Gefahrenabwehr im Ausnahmefall. Im Zeitraum von Oktober 2011 bis September 2012 waren 2321 Flüge registriert . Aufgrund dieser Luftverkehrsdichte ist im Zusammenhang mit den flugbetrieblichen Festlegungen davon auszugehen ist, dass der Hakel nahezu gar nicht oder nur sehr vereinzelt direkt überflogen wird. Ein Einfluss auf die Population der Tierwelt ist dadurch am Hakel nicht zu erwarten . 7. Welchen Einfluss haben nach Kenntnis der Landesregierung sonstige Bauprojekte, insbesondere Windkraftanlagen, auf die Entwicklung der unter Nr. 2 genannten Arten? Im Umfeld des Hakel wurden in den vergangenen Jahren Bauprojekte unterschiedlicher Größenordnungen umgesetzt. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Errichtung von Funkmasten, um Straßenbaumaßnahmen sowie um die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen. In den jeweiligen Genehmigungsverfahren erfolgte eine intensive Prüfung der vom Antragsteller eingereichten Unterlagen. Unter Berücksichtigung der vollständigen Umsetzung der daraus abgeleiteten Vermeidungs-, Kohärenz- und Kompensationsmaßnahmen ist davon auszugehen, dass mit den Anlagen verbundene Beeinträchtigungen der Schutzgüter weitgehend vermieden werden konnten. Allerdings sind gelegentliche Beeinträchtigungen, z. B. Schlagopfer an den Windenergieanlagen, nicht auszuschließen. 8. Sind durch Holzeinschlag im Hakel negative Entwicklungen auf die Arten bekannt oder noch zu erwarten? Wie positioniert sich die Landesregierung dazu? Bitte ausführlich, ggf. auch mit geeigneten Statistiken, begründen . Wie ist sichergestellt, dass keine Höhlen- bzw. Brutbäume geschlagen werden? Wie ist sichergestellt, dass auch das Umfeld von Höhlen - und Brutbäumen nicht beeinträchtigt wird? Welche Festlegungen wurden im Rahmen der Forsteinrichtung getroffen? 6 Ausgehend von den in der Antwort zu Frage 4 erörterten komplexen Veränderungen im Umfeld des Hakel ist es schwer, unmittelbare Auswirkungen der Forstwirtschaft auf die Greifvogelbestände abzuleiten. Mit Sicherheit haben Holzeinschlagmaßnahmen im Hinblick auf direkte Veränderungen im Umfeld der Niststandorte Auswirkungen auf die Greifvogelbestände. In jedem Falle wirken diese aber im Zusammenhang mit den anderen Umfeldfaktoren, insbesondere der Nahrungsverfügbarkeit. Es ist auch davon auszugehen, dass einige Brutpaare, insbesondere des Rotmilans, sich Bruthabitate mit ortsnah verfügbaren Nahrungsressourcen suchen. Belastbare Statistiken für den Hakel sind aus diesen Gründen nicht erhebbar. Die Landesregierung wird darauf hinwirken, die Zeitabläufe und Nutzungsfrequenzen der forstlichen Maßnahmen dahin gehend zu optimieren, dass Störungen an den Brutplätzen insgesamt minimiert werden. Horstbäume und deren unmittelbares Umfeld unterliegen dem gesetzlichen Schutz des § 28 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt, Höhlenbäume den Bestimmungen des § 44 Absatz 1 des Bundesnaturschutzgesetzes . Diese Regelungen sind aktuell und perspektivisch bei der Forsteinrichtung, die 2014 für die nächsten zehn Jahre festzulegen ist, zu berücksichtigen. Im Landeswald, der die wesentliche Waldfläche des Naturschutzgebietes Hakel ausmacht, werden Horst- und Höhlenbäume bei der Vorbereitung von Hiebsmaßnahmen dauerhaft markiert. Die Horste der besonders geschützten Arten sind bekannt. Vor Beginn der Einschlagsaison führt der Landesforstbetrieb mit örtlichen Ornithologen eine Begehung durch, um festzustellen, welche Horste aktuell besetzt sind. Eine Störung in der Brutzeit kann schon deshalb ausgeschlossen werden, weil der Holzeinschlag im Naturschutzgebiet nur zwischen dem 1. September und dem 28. Februar des folgenden Jahres zugelassen ist. 9. Gibt es Bestrebungen seitens der Landesregierung, eine stärkere Ver- knüpfung des Naturschutzgebietes Hakel im Sinne eines Biotopverbundes zu den umliegenden Gewässern und anderen ökologisch bedeutsamen Lebensräumen zu realisieren? Bitte in jedem Fall begründen. Der Hakel ist eine Waldinsel inmitten intensiv genutzter Agrarlandschaft. Letztere hatte als mit der Waldinsel verknüpftes Nahrungshabitat, auch ohne Biotopverbünde zu Gewässern und anderen Strukturen für die Greifvogelbestände eine große ökologische Bedeutung. Insbesondere der Rotmilan hat seine Bruthabitate weitgehend in die strukturreicheren Niederungen der Bode, Selke, Holtemme und Asse sowie in das Große Bruch verlagert. Deshalb konzentriert sich der Landkreis Harz bei den Biotopverbundplanungen gegenwärtig auf die Verbesserung der Habitatqualität dieser Gebiete und nicht vordringlich auf das Umfeld des Hakel. Im Rahmen eines Förderprojektes analysiert der Landkreis gegenwärtig die aktuelle Habitatqualität für den Rotmilan. Das umfasst neben den Bruthabitaten auch die Nahrungshabitate. Ziel ist es unter anderem, daraus eine Konzeption zur Agrarflächennutzung im Landkreis Harz, insbesondere der Grünlandflächen, abzuleiten. 7 10. Welche Maßnahmen wurden in den vergangenen Jahren durchgeführt, um durch Anpassungen der Landbewirtschaftung auf Flächen im Umfeld des Hakels die Nahrungsgrundlagen der im Hakel brütenden Greifvögel zu verbessern? Neben dem bereits in der Antwort zu Frage 9 genannten Projekt werden gegenwärtig vier weitere Projekte der Martin-Luther-Universität Halle, des Landschaftspflegeverbandes „Grüne Umwelt“ und des Landesamtes für Umweltschutz Halle realisiert, die sich hinsichtlich der verschiedenen Fragestellungen zur Verbesserung der Greifvogelpopulationen im Harzvorland ergänzen. Damit verbunden sind auch Empfehlungen zu Maßnahmen zur Verbesserung der Nahrungshabitate der Greifvögel, insbesondere der Milanarten, im Umfeld des Hakel. 11. Laut Kleiner Anfrage Drs. 6/1296 sollen die EU-SPA „grundsätzlich“ als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden. Für den Hakel ist dies bislang nur auf einer kleinen Fläche erfolgt. Wann ist geplant, den gesamten Hakel als Naturschutzgebiet auszuweisen? Mit Verordnung vom 20. September 1995 wurde die Waldinsel Hakel zum Naturschutzgebiet erklärt. Eine Änderungsverordnung vom 25. April 2002 weist zusätzlich eine Schutzzone in den Grenzen des EU-SPA als Naturschutzgebiet aus. Nach dem Vorliegen des bestätigten Managementplanes sind daraus ableitend Umsetzungsmaßnahmen zu erarbeiten. Anschließend wird eine dem europäischen Naturschutzrecht konforme Anpassung der Naturschutzgebietsverordnung erfolgen. 12. Hat die Landesregierung vor, die Ergebnisse des sogenannten Hakelpro- jektes - vor allem bezogen auf den Vertragsnaturschutz - in Gänze umzusetzen ? Wenn nein, warum nicht? Das Hakelprojekt hat die komplexen Problemstellungen hinsichtlich der Erhaltung der Greifvogelbestände analysiert und herausgestellt. Es wurden modellhaft Problemlösungswege benannt und in Einzelfällen unter Ansätzen des damaligen Vertragsnaturschutzes getestet. Das Hakelprojekt ist Grundlage für alle Überlegungen, die in den laufenden Projekten unter den aktuellen Bedingungen weiterentwickelt werden. Insoweit fließen die Erkenntnisse des Hakelprojektes unter den jeweils aktuellen Fördermöglichkeiten für die Land- und Forstwirtschaft in die Schutzbemühungen ein.