Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/2540 30.10.2013 (Ausgegeben am 04.11.2013) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Dagmar Zoschke (DIE LINKE) Reproduktionsmedizin für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch in SachsenAnhalt Kleine Anfrage - KA 6/8072 Vorbemerkung des Fragestellenden: Ungewollte Kinderlosigkeit ist für die betroffenen Paare häufig eine große menschliche Belastung. Die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin, allen voran der Invitro -Fertilisation (sog. Reagenzglasbefruchtung), sind daher für viele dieser Paare die einzige Chance, den Wunsch nach einem Kind erfüllt zu bekommen. Die entsprechende Behandlung bedarf eingehender Untersuchungen, Vorgespräche sowie umfangreicher und komplexer Behandlungsschritten. Dennoch kann diese Behandlung lediglich eine begrenzte Erfolgschance versprechen. Sie stellt somit ihrerseits eine psychische und körperliche Belastung insbesondere für die betroffenen Frauen dar. Aus diesem Grund erscheint es dringend erforderlich, dass die Rahmenbedingungen für diese Behandlung möglichst gut zu gestalten sind (Vertrauensverhältnis zu den behandelnden Ärzten, Erreichbarkeit des Behandlungsortes, usw.). In Sachsen-Anhalt können gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen der assistierten Reproduktion sowohl verheiratete als auch unverheiratete Paare mit unerfülltem Kinderwunsch für den zweiten bis vierten Behandlungszyklus Landeszuschüsse für die In-vitro-Fertilisation erhalten. Zu den Voraussetzungen gehört, dass sie ihren Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt haben und sich in einer der drei Reproduktionseinrichtungen Sachsen-Anhalts behandeln lassen. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Arbeit und Soziales Vorbemerkung: Seit Juli 2010 fördert das Land Sachsen-Anhalt mit der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen der assistierten Reproduktion durch das Land Sachsen-Anhalt, RdErl. des MS vom 16.06.2010 (MBl LSA 2 S. 376), zuletzt geändert durch RdErl. des MS vom 25.11.2011 (MBl LSA S. 533) finanziell die Kinderwunschbehandlung von Ehepaaren und nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften . Gefördert werden In-Vitro-Fertilisations (IVF) - und Intrazytoplasmatische Spermieninjektionsbehandlungen (ICSI) im zweiten, dritten und vierten Behandlungszyklus . 2010 und 2011 wurden auch Behandlungen bezuschusst, die in anderen Ländern und im Ausland durchgeführt wurden. Seit 2012 werden nur noch Behandlungen bezuschusst , die in einer medizinischen Einrichtung in Sachsen-Anhalt durchgeführt werden. Die Fragestellerin richtet ihre Anfrage ausschließlich auf die IVF-Behandlungen, die deutlich weniger in Anspruch genommen werden als die ICSI-Behandlungen. 1. Wie hat sich die Anzahl der Paare innerhalb der letzten 20 Jahre ent- wickelt, die sich in Sachsen-Anhalt einer Behandlung zur In-vitroFertilisation unterzogen haben? Bitte in Jahresschritten und getrennt nach Reproduktionseinrichtungen auflisten. Hierzu liegen der Landesregierung keinerlei Informationen vor. 2. Wie viele Behandlungszyklen haben diese Paare jeweils vollzogen und in wie vielen Fällen wurden dabei Landeszuschüsse gewährt? Bitte in Jahresschritten und getrennt nach Reproduktionseinrichtungen auflisten. Über die Anzahl der pro behandeltem Paar durchgeführten Behandlungszyklen kann keine Aussage getroffen werden. Die Anzahl der seit 2010 mit Landesmitteln geförderten IVF-Behandlungen in Einrichtungen Sachsen-Anhalts stellt sich wie folgt dar: Jahr Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg Kinderwunschzentrum Magdeburg 2. IVF 3. IVF 4. IVF 2. IVF 3. IVF 4. IVF 2. IVF 3. IVF 4. IVF 2010 (ab Juli) 7 3 1 10 2 0 2 2 0 2011 9 8 1 13 10 1 4 2 1 2012 12 6 3 27 5 5 18 3 0 2013 (bis 30.09.) 3 1 3 4 5 1 9 1 0 3. In wie vielen Fällen innerhalb der letzten 20 Jahre konnte aufgrund dieser Behandlung eine Schwangerschaft ausgetragen werden? Bitte in Jahresschritten und getrennt nach Reproduktionseinrichtungen auflisten. Hierzu liegen der Landesregierung keinerlei Informationen vor.