Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/2871 06.03.2014 (Ausgegeben am 06.03.2014) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Hendrik Lange (DIE LINKE) Militärrelevante Forschung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt Kleine Anfrage - KA 6/8155 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Frage Nr. 1: An welchen Hochschulen in Sachsen-Anhalt werden bzw. wurden seit dem Jahr 2010 Forschungsprojekte bearbeitet, die durch das Bundesministerium der Verteidigung, das Bundesministerium des Inneren, die Bundeswehr, die Bundespolizei oder durch Unternehmen, die ihre Aufträge mit der Entwicklung, Erprobung oder Vervollkommnung militärrelevanter Produkte oder Verfahren verknüpft haben, ganz oder teilweise finanziert werden bzw. wurden? Bisher wurden nach Auskunft der Hochschulen in Sachsen-Anhalt keine militärrelevanten Forschungsprojekte bearbeitet. Frage Nr. 2: An welchen Fakultäten oder Fachbereichen werden bzw. wurden diese Projekte bearbeitet? Bitte nennen Sie jeweils die Bezeichnung des Forschungsprojekts (ggf. Kurzbezeichnung), den Auftraggeber, die bearbeitende Fakultät bzw. den bearbeitenden Fachbereich und die Bearbeitungszeit bzw. die voraussichtliche Bearbeitungszeit. Geben Sie außerdem an, ob die Ergebnisse veröffentlicht werden bzw. wurden und durch wen. Siehe Antwort zu Frage Nr. 1. Frage Nr. 3: An welchen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt werden bzw. wurden seit dem Jahr 2010 Forschungsprojekte bearbeitet, die durch das Bundesministerium der Verteidigung, das Bundesministerium des 2 Inneren, die Bundeswehr, die Bundespolizei oder durch Unternehmen, die ihre Aufträge mit der Entwicklung, Erprobung oder Vervollkommnung militärrelevanter Produkte oder Verfahren verknüpft haben, ganz oder teilweise finanziert werden bzw. wurden? Bitte nennen Sie die Bezeichnung des Forschungsprojekts (ggf. Kurzbezeichnung), den Auftraggeber, die bearbeitende Forschungseinrichtung und die Bearbeitungszeit bzw. die voraussichtliche Bearbeitungszeit . Geben Sie außerdem an, ob die Ergebnisse veröffentlicht werden bzw. wurden und durch wen. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM-H) bearbeitet in direkter Beauftragung durch die Industrie Projekte, welche im weitesten Sinne militärrelevanten Charakter aufweisen. Eine Projektliste kann aufgrund der hohen Vertraulichkeit der Daten durch das IWM-H nicht zur Verfügung gestellt werden. Veröffentlichungen sind aus dem gleichen Grund seitens der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. nicht geplant. Alle übrigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt bearbeiten keine derartigen Projekte. Frage Nr. 4: Waren die Leitungen und demokratischen Gremien der Hochschulen über die in den Fragen 1 und 2 angesprochenen Forschungsprojekte vor Aufnahme der Bearbeitung informiert und wenn ja, haben sie dazu ein Votum abgegeben? Siehe Antwort zu Frage Nr. 1. Frage Nr. 5: Welche Position vertritt die Landesregierung zur Einführung bundesweiter Zivilklauseln an öffentlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen? Angesichts der geringen Relevanz solcher Projekte in Sachsen-Anhalt besteht zu dieser Frage derzeit kein Handlungsbedarf. Frage Nr. 6: Wie bewertet die Landesregierung die Notwendigkeit der Einführung einer Veröffentlichungs - und Auskunftspflicht über Forschungsprojekte, die in Frage 1 angesprochen werden? Grundsätzlich befürwortet die Landesregierung die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen . In Fällen besonderer Vertraulichkeit muss es aber möglich sein, aus Gründen des Geheimschutzes, des Wettbewerbsschutzes oder des Schutzes des geistigen Eigentums eine Veröffentlichung zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen oder ganz davon abzusehen.