Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/299 12.08.2011 (Ausgegeben am 16.08.2011) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Nico Schulz (CDU) Stand der Einführung des Personalmanagementsystems Kleine Anfrage - KA 6/7110 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium der Finanzen 1. Mit welcher Zeitplanung wurde die Einführung des Personalmanagement- systems (PMS) über die Customizing-Phase und die anschließende RolIOut -Phase vorbereitet? Das Projekt begann am 1. September 2009. Vorgesehen war eine neunmonatige Customizing-Phase, d. h. eine Phase, in der die kundenspezifischen Anpassungen vorgenommen werden. Innerhalb dieser Phase sollte ein Referenzmodell im Sinne eines Modellpiloten projektiert werden, das auf die Bedürfnisse des Landes angepasst wird. Das PMS sollte während der Roll-Out-Phase (nach damaliger Planung 15 Monate nach dem Beginn der Customizing-Phase) in allen Ministerien und deren nachgeordneten Bereichen der unmittelbaren Landesverwaltung und der Staatskanzlei eingeführt werden. Der Landtag und der Landesrechnungshof sollten wunschgemäß in die Einführung einbezogen werden. Nach den Erfahrungen mit der Einführung entsprechend komplexer Systeme zum Personalmanagement ist diese Zeitplanung bewusst ehrgeizig gestaltet worden. Die zeitgerechte Implementierung in den Dienststellen kann aufgrund des dortigen Einführungsaufwandes unabhängig in Frage gestellt sein. 2. In welcher Phase der Umsetzung befindet sich die Einführung des landes- weiten PMS derzeit? In der Customizing-Phase, da im Rahmen der Testung der einzuführenden Module mit Schnittstellen zu bestehenden Systemen weitere Anpassungsbedarfe fest- 2 gestellt wurden. Aktuell werden daher noch weitere kundenspezifische Systemanpassungen durch den Auftragnehmer vorgenommen. 3. Wann wird der Einführungsprozess abgeschlossen sein? Der flächendeckende Roll-Out setzt den erfolgreichen Test aller zum Einsatz gelangenden Module voraus. Dies setzt wiederum den erfolgreichen Abschluss der Customizing-Phase voraus. Eine belastbare Vorbereitung der aktuellen Zeitplanung kann voraussichtlich Anfang des 4. Quartals 2011 erfolgen. Der aktualisierte Projektstand wird dem Rechnungsprüfungsausschuss zum 30. September 2011 mitgeteilt (diese Berichtspflicht resultiert aus einer Beschlussfassung des RPA im Rahmen der 30. Sitzung am 25. März 2010). 4. In welcher Höhe wurde der Angebotspreis von 6.212.514,00 € bisher von der beauftragten Firma Personal & Informatik in Rechnung gestellt und beglichen ? Bislang wurden von der P&I AG insgesamt 4.615.595,80 € in Rechnung gestellt. Davon wurden 3.763.993,80 € beglichen. 5. Welche Ausgaben müssen bis zur vollständigen Umsetzung des Projektes in den Haushaltsjahren 2011 bis 2013 noch getätigt werden? Im Vertrag wurde ein Zahlungsplan für den Erstellungspreis (Preis für die Erstellung und Implementierung des Gesamtsystems) vereinbart. Der Erstellungspreis ist in vier Tranchen in unterschiedlicher Höhe abhängig vom Projektfortschritt zahlbar. Nach Gesamtabnahme des Systems sind für den vertraglich vereinbarten und im Gesamtangebotspreis enthaltenen Systemservice monatlich Zahlungen in Höhe von 22.610,00 € zu leisten. 6. Ist das Projekt zum Angebotspreis zu realisieren? Aktuell liegen keine anderweitigen Erkenntnisse vor. 7. Welche Daten werden im Rahmen des PMS erhoben und gespeichert? Im Rahmen des PMS können die Daten erhoben und gespeichert werden, die für die Bearbeitung von Vorgängen aus den Bereichen Personal, Organisation und Stellen erforderlich sind. Zur Beseitigung der vorhandenen Medienbrüche zwischen Personaldienststellen und Bezügeverwaltung ist es erforderlich, zumindest die Daten, die Bezügerelevanz haben, im System vorzuhalten. Personenbezogene Daten werden für das PMS nicht neu erhoben und gespeichert, sondern aus bereits vorhandenen Dateien übernommen, zentral zusammengefasst und durch differenzierte Zugriffsrechte der Nutzer wie bisher rein zweckgebunden verwendet . 8. Welche Aussagen trifft die aktuelle Kosten-Nutzen-Analyse des PMS? Die vom Ministerium der Finanzen mit Beginn des Projekts erstellte Wirtschaftlichkeitsberechnung hat ergeben, dass die Systemeinführung wirtschaftlich ist.