Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/301 16.08.2011 (Ausgegeben am 16.08.2011) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Christoph Erdmenger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Schifffahrt an Elbe und Saale Kleine Anfrage - KA 6/7120 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr 1. Welche finanziellen Mittel wurden durch den Bund und ggf. durch Land oder Kommunen in den letzten 20 Jahren für a) den Ausbau und b) für die Unterhaltung der Saale aufgewendet? Da sich diese Frage ausschließlich mit der Bundeswasserstraße Saale befasst und somit die Zuständigkeit des Bundes betrifft, wird an den Bund verwiesen. Allerdings ist uns bekannt, dass der Hafen Halle mit Fördermitteln der Europäischen Union in Höhe von 30 Millionen € ausgebaut wurde. Die fünf vorhandenen Staustufen der Saale wurden sukzessive instand gesetzt und modernisiert, bis zur Fernsteuerung aller fünf Schleusen durch die im letzten Jahr für 4,5 Millionen € vollendete Leitzentrale in Bernburg. Diese Saaleschleusen haben durch Instandhaltung und Modernisierung einen Wiederbeschaffungswert von 500 Millionen € erlangt. 2. Welche finanziellen Mittel wurden durch den Bund und ggf. durch Land oder Kommunen in den letzten 20 Jahren für a) den Ausbau und b) für die Unterhaltung der Elbe aufgewendet? Da sich diese Frage ausschließlich mit der Bundeswasserstraße Elbe befasst und somit die Zuständigkeit des Bundes betrifft, wird an den Bund verwiesen. 2 3. Wie hat sich das Transportaufkommen in Mio. T/a auf der Saale - Messpunkt Schleuse Calbe - seit 1990 entwickelt (in Jahresscheiben)? Welche Anzahl von Schiffen wurde gezählt für den Massenguttransport, Containertransport , Stückguttransport und die Fahrgastschifffahrt (in Jahresscheiben)? Da sich diese Frage ausschließlich mit der Bundeswasserstraße Saale befasst und somit die Zuständigkeit des Bundes betrifft, wird an den Bund verwiesen. Unter dem Internetauftritt www.elwis.de können entsprechende Statistiken eingesehen werden. Diese sind öffentlich zugänglich. 4. Wie hat sich das Transportaufkommen auf der Elbe seit 1990 in Mio. T/a - Messstelle Magdeburg Stadtstrecke - entwickelt (in Jahresscheiben)? Welche Anzahl von Schiffen wurde gezählt für den Massenguttransport, Containertransport , Stückguttransport und die Fahrgastschifffahrt (in Jahresscheiben )? Da sich diese Frage ausschließlich mit der Bundeswasserstraße Elbe befasst und somit die Zuständigkeit des Bundes betrifft, wird an den Bund verwiesen. Unter dem Internetauftritt www.elwis.de können entsprechende Statistiken eingesehen werden. Diese sind öffentlich zugänglich. 5. Welche durchschnittliche Beladung in Tonnen pro Schiffseinheit wurde bei den Transporten nach Frage 3 und 4 für den Massenguttransport und für den gesamten Gütertransport ermittelt? Da sich diese Frage ausschließlich mit den Bundeswasserstraßen Elbe und Saale befasst und somit ebenfalls die Zuständigkeit des Bundes betrifft, wird an den Bund verwiesen. Unter dem Internetauftritt www.elwis.de können entsprechende Statistiken eingesehen werden. Diese sind öffentlich zugänglich. 6. Um welche 140 Unternehmen handelt es sich bei den vom Verkehrsminister in der Landtagsdebatte am 13. Mai 2011 erwähnten Nutzern der Elbe und Saale als Wasserstraße? Welchen Hafen nutzen sie jeweils? Transportieren diese Unternehmen vornehmlich Massengüter, Container oder Stückgut und in welchem Umfang (Tonnen pro Jahr) und welchen Anteil in Prozent hat das Binnenschiff an Gesamtgütertransportaufkommen des jeweiligen Unternehmens (Angaben mit Jahreszahl bzw. soweit verfügbar in Jahresscheiben )? Liste der knapp 140 Unternehmen: Name Branche 1 A-Z Logistik GmbH Logistik 2 ABC Allgemeine Baustoff-Handels-Contor GmbH Baustoffe 3 Agrarhandel Schleswig-Holstein GmbH Agrarprodukte 4 Agrofert Deutschland GmbH Agrarprodukte 5 AMBAU GmbH Stahl- und Anlagenbau Stahl- und Anlagenbau 6 AMROC Baustoffe GmbH Holzspanplatten 7 Apparatebau Crimmitschau GmbH Apparatebau 8 Astra Industrieanlagen GmbH Industrieanlagen 9 AWH Beton GmbH Baustoffe 10 B.G.S. GmbH Baustoffe 3 11 BARO Lagerhaus GmbH & Co. KG Agrarprodukte 12 Basalt AG Baustoffe 13 Baustoffe am Wetterberg GmbH & Co. KG Baustoffe 14 Beiselen GmbH Agrarprodukte 15 Bohemia Logistics s.r.o. Logistik 16 Bothur GmbH Recycling 17 BuB Baustoffunion GmbH Baustoffe 18 Bulk Terminal Oss B.V. Recycling, Rohstoffe 19 Beiselen GmbH Magdeburg Agrarprodukte 20 Bio-Ölwerk Magdeburg GmbH Agrarprodukte 21 BSH Hausgerätewerk Nauen GmbH Hausgeräte 22 Bombardier Transportation GmbH Verkehr 23 Cargill GmbH Agrarprodukte 24 CAS Chemieanlagenbau Staßfurt AG Anlagen, Maschinen, Kon-struktionsteile 25 CEMEX OstZement GmbH Kies und Sand 26 CHEMA Prozeß- und Systemtechnik GmbH Maschinenbau 27 Christian Gresser Behälter- und Anlagenbau GmbH Behälter- und Anlagenbau 28 Cimbria SKET GmbH Anlagen, Maschinen, Kon-struktionsteile 29 Deutsche Rohstoff AG Rohstoffe 30 Deutsche Tiernahrung Cremer GmbH & Co. KG Tiernahrung 31 DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH Schrott 32 DHW Deutsche Hydrierwerke Rodleben GmbH Chemie 33 Dobritzsch Stahlbau GmbH Stahlbau 34 DSD Streicher Anlagenbau GmbH Anlagenbau 35 EDF Elbe-Drahtwerke Feralpi GmbH Stahlbau 36 Emmanuel Steinbeis Pöyry Forest Industry Con-sulting GmbH Rohstoffe 37 ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH Stahlbau 38 EBAWE Anlagentechnik GmbH Anlagenbau 39 EGLO Leuchten GmbH Leuchten 40 Elbe-Stahlbau GmbH Stahlbau 41 Enercon GmbH Anlagen, Maschinen, Kon-struktionsteile 42 Euroglas Osterweddingen Floatglas 43 Feuerfestwerke Wetro GmbH Industrie und Gesellschafts-bau 44 Flourchemie Dohna GmbH Chemie 45 Futura Agrarhandel GmbH Agrarprodukte 46 F & B GmbH Feuerschutz und Brandbe-kämpfung 47 FAM Magdeburger Förderanlagen und Bauma-schinen GmbH Anlagen, Maschinen, Konstruktionsteile 48 Fegert Recycling GmbH Schrott 49 Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH Fliesen 50 Geltinger Agrarhandel Agrarprodukte 51 German Pellets GmbH Rohstoffe 52 Getreide- und Futtermittelhandel Sachsen GmbH Agrarprodukte 53 Glory Shipping & Trading GmbH Logistik 54 gsd Großanlagen- und Schwermaschinenbau Dessau GmbH Großanlagen- und Schwermaschinenbau 55 Gunz Warenhandels GmbH Warenhandel 4 56 HIT Holzindustrie Torgau GbR Holz 57 HWP GmbH Roh- und Baustoffe 58 Howden Turbowerke GmbH Maschinenbau 59 IMO Industriemontagen Merseburg GmbH Rohrleitungs- und Anlagen-bau 60 Import-Großhandel-Becker GmbH Einkauf und Verkauf von Schuhen 61 Jakob & Naumann Umweltdienste GmbH Recycling 62 K+S KALI GmbH Werk Zielitz Salzbergbau 63 Kies- und Baustoffwerke Barleben GmbH & Co. KG Kies und Sand 64 KIROW ARDELT GmbH Maschinenbau 65 Krafotec Pannier GmbH Wittenberg Kran- und Fördertechnik 66 Kranbau Köthen GmbH Kranbau 67 Kreisel GmbH & Co. KG Umwelttechnik Anlagenbau 68 KUKA Werkzeugbau Schwarzenberg GmbH Werkzeug 69 Lovochemie a.s. Chemie 70 LSR (Rheinbraun Brennstoff GmbH) Rohstoffe 71 Magdeburger Getreide GmbH Agrarprodukte 72 Magdeburger Mühlenwerke GmbH Agrarprodukte 73 Magna Naturstein GmbH Steinverarbeitung 74 Malibu GmbH & Co. KG Solarmodule 75 MINKO Mineral- und Baustoff-Kontor GmbH Baustoffe 76 Mobisparts Europe N.V. Zweigniederlassung Deutschland Autoersatzteile 77 MUT Magdeburger Umschlag und Tanklager KG Dettmer GmbH & Co. Kraftstoffe 78 MWL Apparatebau Grimma GmbH Apparatebau 79 Nice-Pak Deutschland GmbH Haushalts-, Hygiene- und Toilettenartikel aus Zellstoff, Papier und Pappe 80 Nordlam GmbH Holzverarbeitung 81 Ostrauer Kalkwerke GmbH Baustoffe 82 Pohl & Co. GmbH Logistik 83 Plauen Stahl Technologie GmbH Stahlbau 84 POMA Maschinen- und Anlagenbau GmbH Maschinen- und Anlagenbau 85 Possehl Erzkontor GmbH Roheisen 86 Prologistik GmbH Logistik 87 Prowell GmbH Wellpappe 88 Quartzforms S.p.A. Maschinenbau 89 Rheintrans B.V. Logistik 90 Roth GmbH & Co. KG Antriebs- und Fördertechnik 91 Rudolf Meyer GmbH Agrarprodukte 92 Reukema Germany GmbH Recycling 93 RHI Produktions- und Vertriebsstandort Aken Didier-Werke AG (Magnesitwerk Aken) Feuerfestprodukte 94 Richard Anton KG Roheisen 95 Rothenseer Rotorblattfertigung GmbH Anlagenteile für Energiewirt-schaft 96 RSW Roßlauer Schiffswerft GmbH & Co. KG Schiffswerft 97 Scholz Recycling AG & Co. KG Recycling 98 Schrott Wetzel GmbH Schrott, Recycling 99 Schuler Weingarten AG Umformtechnik 100 Spedition Wormser Logistik 5 101 SPOLANA a.s. Chemie 102 Stute Verkehrs GmbH Logistik 103 Sächsische Bühnen-, Förderanlagen- u. Stahlbau GmbH Förderanlagen- und Stahlbau 104 Saint Gobain Building Distribution Deutschland GmbH Raab Karcher Handel mit Baustoffen 105 SAM Stahlturm- und Apparatebau Magdeburg GmbH Stahlteile für Energiewirtschaft 106 Scholz Recycling AG & Co. KG Regionalbereich Süd Schrott 107 Schönebecker Stahl- und Hallenbau GmbH Konstruktionsteile 108 Schüssler Novachem GmbH Flüssigprodukte 109 SIAG Tube & Tower GmbH Stahlbau für Windenergiean-lagen 110 Siemens AG Power Generation Generatorenwerk Erfurt Generatoren 111 Siemens AG Transformatorenwerk Transformatorenbau 112 Silo Rothensee GmbH & Co.KG Getreide 113 SKET Maschinen- und Anlagenbau GmbH Maschinenbau, Windener-gieanlagenbau 114 SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Agro- und Chemieindustrie 115 Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH Stahl- und Brückenbau 116 Stahlbau Dessau GmbH & Co. KG Stahlbau 117 Stahlbau GmbH Heenemann & Sohn Stahlbau 118 Stahlbau Magdeburg GmbH Dach- und Randträger 119 Stahlhandel und Servicebetrieb Mittelelbe GmbH Stahl- und Blechteile 120 STORK Umweltdienste GmbH Umweltdienst/Aufbereitung 121 Technopor GmbH Chemie (Glasschaum-Granulat) 122 TSR Recycling GmbH & Co. KG Recycling 123 Tenova TAKRAF GmbH Maschinen- und Anlagenbau 124 Torgauer Maschinenbau GmbH Maschinenbau 125 Trimet Aluminium AG Berlin Metallverarbeitung 126 TSR Recycling GmbH & Co. KG Niederlassung Magdeburg Schrott 127 Uhde GmbH, Leipzig (Thyssen Krupp) Chemie-, Raffinerie- und an-dere Industrieanlagen 128 Varioboard GmbH Holzverarbeitung 129 VEM Sachsenwerk GmbH Elektromaschinenbau 130 Vestas Blades Deutschland GmbH Windenergieanlagen 131 Vestas Castings Magdeburg GmbH Windenergieanlagen 132 VKK Standardkessel Köthen GmbH Kesselanlagen 133 Völpker Spezialprodukte GmbH Spezialwachse 134 VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH Anlagenbau 135 WLW GmbH Industrieautomation 136 Wood & Paper a.s. Holz und Papier 137 Waschmittelwerk Genthin GmbH Wasch- und Reinigungsmittel 138 WEC Turmbau GmbH Betonteile für Energiewirt-schaft 139 Wittenberger Agrarhandel GmbH Agrarprodukte 140 ZS Zellstoff Stendal Transport GmbH Zellstoff 141 Zwickauer Sonderstahlbau GmbH Stahlbau 6 Eine Zuordnung der oben genannten Unternehmen zu den entsprechenden Häfen wird aus Gründen des Wettbewerbsschutzes nicht bekannt gegeben. Detaillierte Angaben zu den transportierten Mengen und ihren Anteil am Gesamtgüterverkehrsaufkommen des jeweiligen Unternehmens können aufgrund des mit dieser Recherche verbundenen zeitlichen Aufwandes nicht bewerkstelligt werden. 7. Welche an der Saale ansässigen Unternehmen haben welches Potential für den Massengütertransport auf dem Binnenschiff gegenüber dem Verkehrsministerium schriftlich erklärt? Welchem Transportanteil an den Massengütertransporten dieser Unternehmen entspricht dies? Welche Häfen würden diese Unternehmen jeweils verwenden? Bestehen ggf. Zusagen über den Bau bzw. Erweiterung dieser Häfen? Bitte Liste anfertigen. Gibt es in der Liste Überschneidungen etwa durch die Nennung von Hafenbetreibern und dort ansässigen Unternehmen? In der nachfolgenden Tabelle finden sich diejenigen Unternehmen wieder, welche dem Verkehrsministerium gegenüber ihr Potential für den Gütertransport auf der Saale schriftlich erklärt haben. Unternehmen Jahresaufkommen (in t) Binnenschiffsanteil (in t) (= Verlagerungspotenzial ) Binnenschiffsanteil (in %) (= Verlagerungspotenzial ) verwendeter Hafen Hafen Halle GmbH 2.750.000 1.650.000 60 % Hafen Halle DOMO Caproleuna GmbH 1.000.000 500.000 50 % Hafen Halle oder auch eigene Anlegestelle in Bernburg esco - european salt company GmbH & Co. KG Werk Bernburg 2.500.000 200.000 8 % eigene Anlegestelle in Bernburg ist in Planung, Gelände ist vorhanden SOLVAY Chemicals GmbH, Werk Bernburg 590.000 300.000 50,8 % eigene Anlegestelle in Bernburg, welche überholt werden muss SCHWENK Zement KG, Werk Bernburg 1.750.000 500.000 28,6 % eigene Anlegestelle in Bernburg, welche überholt werden muss Energie Anlage Bernburg GmbH 600.000 100.000 16,7 % Hafen Halle oder auch eigene Anlegestelle in Bernburg Mitteldeutsche Baustoffe GmbH Landsberg , Edelsplittwerk Schwerz 1.300.000 100.000 7,7 % Hafen Halle Saalemühle Alsleben GmbH 800.000 25.000 3,1 % Hafen Halle 7 SKS Sand + Kies Schönebeck, Verwaltungsgesellschaft mbH 800.000 250.000 31,3 % Hafen Halle Gesamt 12.090.000 3.625.000 30 % Derzeit gibt es keine Zusage für eine Förderung einer Erweiterung des Hafens Halle im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). 8. In welchem Umfang (in Millionen €) wurde in welchen Häfen an Elbe und Saale in den letzten 20 Jahren investiert? In welcher Höhe sind dabei Fördermittel durch EU, Bund, Land und Kommunen geflossen bzw. die Investitionen direkt von öffentlichen Gebietskörperschaften oder in ihrem Besitz befindlichen Unternehmen finanziert oder beauftragt worden? In den letzten 20 Jahren wurden in den Häfen Aken, Arneburg, Halle, Magdeburg , Roßlau im Rahmen der GRW förderfähige Investitionen in die Hafeninfrastruktur bzw. mit Hafenbezug gefördert. Die betreffenden Maßnahmen hatten ein Investitionsvolumen von rund 122,2 Millionen € - davon rund 49,7 Millionen € EU, rund 23,5 Millionen € jeweils Bund und Land sowie rund 25,5 Millionen € kommunaler Eigenanteil. 9. Nach der jährlich erscheinenden Umwelterklärung des Düngemittelherstel- lers SKW Piesteritz versendet das Unternehmen jährlich etwa 2 Mio. T (SKW 2008) mit dem Schiff. Dies entspricht ca. 3 % des Transportaufkommens, obwohl das Unternehmen über einen eigenen Industriehafen an der Elbe verfügt. Welche Ursachen hat dieser geringe Anteil nach Ansicht der Landesregierung ? Grundsätzlich werden keine Angaben zu unternehmerische Entscheidungen von Einzelunternehmen durch die Landesregierung gemacht. 10. Bestehen nach Ansicht der Landesregierung völkerrechtliche Verpflichtun- gen zur Gewährleistung einer Mindesttiefe an der Bundeswasserstraße Elbe ? Ist der Landesregierung die Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages WD 2-3000-064/07 zum Thema bekannt und wie bewertet sie diese? Wie verhält sich dazu die Aussage des Verkehrsministers in der Landtagsdebatte vom 13. Mai 2011, es bestünden Verpflichtungen nach dem Versailler Vertrag? Die Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages WD 2-3000-064/07 - „Zu den Bestimmungen des Versailler Vertrages und der Schlussakte des Wiener Kongresses hinsichtlich der Wasserstraße Elbe“ - ist der Landesregierung bekannt. Bei diesem Beitrag handelt es sich jedoch nur um eine Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, d. h. die in dieser Ausarbeitung vertretene Meinung ist die persönliche Ansicht der Mitarbeiterin. Solche Ausarbeitungen und Informationsangebote der wissenschaftlichen Dienste stellen nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundesverwaltung dar. 8 Des Weiteren weist die Landesregierung darauf hin, dass die Ausarbeitung der Mitarbeiterin sich allein auf die Rechtsgrundlage der völkerrechtlichen Verträge stützt, andere Rechtsquellen aber nicht untersucht. Unbeantwortet bleibt im Gutachten die Frage, ob Völkergewohnheitsrecht der Republik Tschechien, die ihrerseits auf den Versailler Vertrag abstellt, eine Rechtsposition gewährt, die eine Garantie der Befahrbarkeit der Elbe mit Binnenschiffen beinhaltet. Die in dem Gutachten vertretene Auffassung, dass sich aus dem Versailler Vertrag keine völkerrechtlichen Verpflichtungen der BRD ergeben, ist nicht unbestritten . Eine Anzahl von wissenschaftlichen Stimmen vertritt die Ansicht, dass die aus dem Versailler Vertrag resultierenden völkervertraglichen Verpflichtungen weiter fortgelten. Insoweit sind auch die Aussagen des Verkehrsministers Thomas Webel in der Plenarsitzung des Landtages zu verstehen.