Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/3788 29.01.2015 Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Internet/Intranet zur Verfügung. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt erfolgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 30.01.2015) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Monika Hohmann (DIE LINKE) Abiturerfolg in Sachsen-Anhalt Kleine Anfrage - KA 6/8614 Antwort der Landesregierung erstellt vom Kultusministerium Namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Die Fragen beziehen sich durchgängig auf den Einschulungsjahrgang 1990 und weitere Einschulungsjahrgänge. Die Erfassung von aggregierten Schülerdaten begann erst schrittweise ab dem Jahr 1991. Die Fragen 1 bis 11 sind nur beantwortbar beim Vorhandensein von Schülerindividualdaten. Diese Schülerindividualdaten werden aber erst mit der Einführung des schulischen Bildungsmanagementsystems in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen und dies auch nicht rückwirkend. Insofern werden diese Daten derzeit nicht statistisch erfasst und sind aus den vorliegenden aggregierten Daten nicht extrahierbar. Weiterhin muss festgestellt werden, dass sich der Einschulungsjahrgang bereits in der Grundschule durch Überspringen einer Klassenstufe oder Wiederholen einer Klassenstufe auflöst. Seit Einführung der flexiblen Schuleingangsphase wird auf die Bezeichnung „Klassenstufe“ ganz verzichtet und die Verweildauer lediglich begrenzt. Auch die Referenz der statistisch erfassten Geburtenjahrgänge kann die Fragen nicht beantworten, da in einem Einschulungsjahrgang stets mehrere Geburtenjahrgänge erfasst sind. 2 Die Verwerfungen setzen sich in allen weiterführenden Schulen fort. Auch hier sind weiterhin Überspringen von Jahrgangsstufen und Wiederholen möglich. Hinzu kommen auch mögliche Auslandsaufenthalte, die die Verweildauer ebenfalls verlängern können. Statistisch nicht unterschieden wird die Herkunft der Schülerinnen und Schüler. Damit sind Zuzüge und Abwanderungen aus anderen Bundesländern oder dem Ausland , die faktisch in jeder Jahrgangsstufe der Grundschule oder der Sekundarstufe I auftreten können, nicht mehr differenzierbar. Die Antworten auf die Fragen 12, 13, 14 und 15 zur Abiturauswertung sind somit nicht auf den Einschulungsjahrgang 1990 bzw. die folgenden Einschulungsjahrgänge bezogen, sondern, soweit möglich und angebracht, auf die Abschlussjahrgänge ab 2003. Ein Abiturjahrgang setzt sich aus Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Bildungsbiographien zusammen, vereint also Schülerinnen und Schüler, die Jahrgänge wiederholt bzw. übersprungen und ebenso Schülerinnen und Schüler, die verschiedene Schulformen besucht haben. Die Erfassung von Bildungsverläufen war zum angefragten Zeitraum nicht möglich. Eine Trennung von Schulen nach Trägerschaft erfolgt in der Erhebung nicht. Die Werte bilanzieren den gesamten Abschlussjahrgang einschließlich freier Träger. Frage 1: Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden im Jahr 1990 in Sachsen-Anhalt eingeschult? Siehe Vorbemerkung. Frage 2: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 wechselten nach der vierjährigen Grundschule bzw. nach dem sechsten Schuljahrgang in die 5. bzw. 7. Klasse des Gymnasiums? Angaben bitte absolut und in Prozent. Siehe Vorbemerkung. Frage 3: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 besuchten die Einführungsphase des Gymnasiums? Angaben bitte absolut und in Prozent. Siehe Vorbemerkung. Frage 4: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 besuchten die Qualifizierungsphase Q1(erste zwei Kurshalbjahre) des Gymnasiums ? Angaben bitte absolut und in Prozent. Siehe Vorbemerkung. 3 Frage 5: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 besuchten die Qualifizierungsphase Q2 (drittes und viertes Kurshalbjahr) des Gymnasiums? Angaben bitte absolut und in Prozent. Siehe Vorbemerkung. Frage 6: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 schlossen nach dem 13. Schuljahr am Gymnasium mit der allgemeinen Hochschulreife ab? Angaben bitte aufgeschlüsselt nach a) absolut, b) in Prozent bezogen auf die Zahl der „Einschüler“ 1990 und c) in Prozent bezogen auf die Zahl jener Schüler, die nach der vierten bzw. sechsten Klasse an das Gymnasium wechselten. Siehe Vorbemerkung. Frage 7: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 wiederholten ein Schuljahr/ein Kurshalbjahr a) in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe, b) in der Qualifizierungsphase Q1 der gymnasialen Oberstufe sowie c) in der Qualifizierungsphase Q2 der gymnasialen Oberstufe? Siehe Vorbemerkung. Frage 8: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 erreichten kein Abitur? Angaben bitte a) absolut sowie b) in Prozent bezogen auf die Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die die Einführungsphase erreichten. Siehe Vorbemerkung. Frage 9: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 wurden nicht zur Abiturprüfung zugelassen? Angaben bitte a) absolut sowie b) in Prozent bezogen auf die Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die die Qualifizierungsphase Q2 erreichten. Siehe Vorbemerkung. 4 Frage 10: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 haben die Abiturprüfung nicht bestanden? Angaben bitte a) absolut, b) in Prozent bezogen auf die Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die die Qualifizierungsphase Q2 erreichten sowie c) in Prozent bezogen auf die Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die die Einführungsphase erreichten. Siehe Vorbemerkung. Frage 11: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 verließen das Gymnasium a) mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife sowie b) mit Realschulschulabschluss/erweitertem Realschulabschluss? Angaben bitte aufgeschlüsselt nach - der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe, - der Qualifizierungsphase Q1 der gymnasialen Oberstufe sowie - der Qualifizierungsphase Q2 der gymnasialen Oberstufe. Siehe Vorbemerkung. Frage 12: Welche Abiturdurchschnittsnote erreichten die Abiturientinnen und Abiturienten des Einschulungsjahrgangs 1990? Die Abiturdurchschnittsnote/Gesamtqualifikationsnote wird als Mittelwert über den jeweiligen Abiturjahrgang berechnet und umfasst Kurshalbjahresleistungen und Prüfungsleistungen . In der Auswertung werden keine Daten über die Geburtsjahrgänge bzw. Einschulungsjahrgänge erfasst. Im bei einer Regelschulbesuchszeit von 13 Schuljahren zu erfassenden Abiturjahrgang 2003 wurde eine Gesamtqualifikationsdurchschnittsnote von 2,32 erreicht. Weiteres siehe Anlage 1. Frage 13: Welche Durchschnittsnote im Fach Mathematik erreichten die Abiturientinnen und Abiturienten des Einschulungsjahrgangs 1990 a) im Leistungskursniveau/erhöhtes Niveau und b) im Grundkursniveau/grundlegenden Niveau? Zunächst wird hier auf die Ausführungen zu Frage 12 verwiesen. Kurshalbjahresleistungen werden nicht erhoben. Die Angabe einer Fachdurchschnittsnote ist daher auch nicht möglich. Bezug genommen werden kann lediglich auf die Abiturprüfungsergebnisse . 5 Wiederum bezogen auf den Abschlussjahrgang 2003 erreichten die Schülerinnen und Schüler in den Abiturprüfungen a) auf Leistungskursniveau 7,9 Notenpunkte und b) auf Grundkursniveau 7,5 Notenpunkte. Die Ergebnisse, bezogen auf die landeszentralen schriftlichen Abiturprüfungen der Abiturjahrgänge 2003 bis 2014, werden in Anlage 2 dargestellt. Frage 14: Wie viele Schülerinnen und Schüler des Einschulungsjahrgangs 1990 erreichten in der Mathematik-Abiturprüfung fünf oder weniger Punkte? Angaben bitte absolut und in Prozent. Zunächst wird hier auf die Ausführungen zu Frage 12 verwiesen. Darüber hinaus erfolgt in der Abiturauswertung keine gemeinsame Erfassung von Nichtbestehern (unter 05 Punkten) und Bestehern ab 05 Punkten. Im Abschlussjahrgang 2003 erreichten in der Mathematikprüfung 374 Schülerinnen und Schüler 05 Punkte (8,7 %). 925 Schülerinnen und Schüler erreichten weniger als 05 Punkte (21,5 %). Die Prozentwerte beziehen sich jeweils auf alle Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs 2003, die sich der Mathematikprüfung auf Grundkurs- oder Leistungskursniveau unterzogen. In der Anlage 3 sind die Anzahl der Prüflinge im Fach Mathematik, die fünf Punkte erreichten sowie jene, die weniger als fünf Punkte erreichten, wiederum bezogen auf Abschlussjahrgänge, im Verhältnis zu allen Mathematikprüflingen dargestellt. Frage 15: Wie entwickelten sich die zu den Fragen 1. bis 14. ermittelten Daten in den Folgejahren? Geben Sie dazu bitte eine adäquate Übersicht für die Einschulungsjahrgänge 1991 bis 2002. Unter Berücksichtigung der Ausführungen zu Frage 12 und bezogen auf Abschlussjahrgänge finden sich entsprechende Übersichten zu den Fragen 12 bis 14 in den Anlage 1 bis 3. Frage 16: Welche Auffälligkeiten ergeben sich für die Landesregierung im Vergleich der erhobenen Daten zu den Fragen 1. bis 15. in Bezug auf a) den Anteil der Schülerinnen und Schüler mit allgemeiner Hochschulreife pro Jahrgang, b) den Anteil der Wiederholer in der gymnasialen Oberstufe (Einführungs- phase und Qualifizierungsphase) und c) den Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die gymnasiale Ausbildung in der Oberstufe ohne Abitur beendet haben? Aus der zur Verfügung stehenden Datenlage ist eine Beantwortung dieser Fragen nicht möglich. Insbesondere ist auf die Ausführungen zu Frage 12 hinzuweisen. 6 Frage 17: Welchen Zusammengang sieht die Landesregierung zwischen den zu den Fragen 1. bis 15. erhobenen Daten und den Veränderungen der Oberstufenverordnung , insbesondere mit Blick auf die Erhöhung der Zahl der Leistungskurse /Kurse auf erhöhtem Niveau von zwei auf sechs sowie die Erhöhung der Mindestzahl der in die Abiturnote einzubringenden Halbjahreskurse von 32 auf 44? Da die Daten auf Einschulungsjahrgänge bezogen nicht vorliegen, lassen sich auch keine Zusammenhänge ableiten. Ein solcher Zusammenhang ist aber auch aus den Durchschnittsdaten nach Abiturjahrgängen nicht abzuleiten. Die angegebenen, auf Abschlussjahrgänge bezogenen Daten weisen keine Auffälligkeiten auf. Die Durchschnitte der Jahrgänge lassen selbst Umstellungen wie die vom Kurssystem auf das System stabiler Lerngruppen nicht erkennen. Die Gesamtqualifikationsdurchschnittsnote zeigt sich über alle zu betrachtenden Abschlussjahrgänge stabil. Ab 2005 wurde die schriftliche Mathematikprüfung verbindlich. Hier ist in den Jahren 2005 und 2006 zunächst im Grundkursniveau (Frage 13) ein geringes Absinken der Leistungen nachzuvollziehen, nach kurzer Einstellungsphase jedoch in den Folgejahren wieder vergleichbare Ergebnisse. Die Erhöhung der Mindestzahl der einzubringenden Kurshalbjahresleistungen von 32 auf 44 erfolgte mit der Änderung der Oberstufenverordnung 2011. Hier sind für die relevanten Abschlussjahrgänge 2013 und 2014 keine Auswirkungen in den Abiturdurchschnittsnoten zu verzeichnen. Frage 18: Die Mathematik-Prüfungen werden in Sachsen-Anhalt auf Grundkursniveau /grundlegendem Niveau sowie Leistungskursniveau/erhöhtem Niveau absolviert. Auf welche Weise (Unterrichtsmaterialien, Lehrbücher, Lehrvorgaben ) bereitet das Land Sachsen-Anhalt die Schülerinnen und Schüler der Mathematik-Grundkurse/Kurse auf grundlegendem Niveau auf dieses Anforderungsniveau vor und durch welche Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz wird das Vorgehen Sachsen-Anhalts in dieser Frage gestützt? Der Unterricht repräsentiert grundsätzlich ein Lernniveau unter dem Aspekt einer wissenschaftspropädeutischen Bildung, die exemplarisch vertieft wird. Die Schülerinnen und Schüler werden im Kernfach Mathematik vierstündig unterrichtet und auf die Prüfungen vorbereitet. Die Umsetzung der Rahmenrichtlinien und Prüfungsvorbereitung erfolgt in Verantwortung der Fachlehrkräfte und Schulleitungen vor Ort binnendifferenziert . Die Unterrichts- und Lehrmaterialien sind - wie im wissenschaftspropädeutischen Unterricht üblich - nicht vorgeschrieben. Sie werden in Verantwortung der Schulen ausgewählt und berücksichtigen die curricularen Vorgaben und die Rahmenbedingungen und -vorgaben im Prüfungskontext. Die Inhalte der Rahmenrichtlinien gelten seit 2003. Sie berücksichtigen die Forderungen der noch gültigen Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturstufe (EPA), die Erfahrungen mit der curricularen Vorgängergeneration, die Erfahrungen der Schulen, Mathematikfachschaften und -didaktiker. Die Unterrichtsarbeit wird unterstützt durch Fachbetreuer und Schulaufsicht, schulscharfe Abiturauswertungen, durch Fortbildung und Austausch. Intensität und Umfang richten sich auch nach den Bedingungen vor Ort. Das Fach Mathematik genießt 7 besondere Aufmerksamkeit und hat als sogenanntes „hartes Fach“ mit dem Jahr der Mathematik 2008 eine erfreuliche Aufwertung erfahren Die Entwicklung der Prüfungskultur ist ablesbar im Dialogheft 18: „Schriftliche Abiturprüfung im Fach Mathematik, Kompetenzentwicklung und Aufgabenkultur“. Dieses Dialogheft mit den darin untersetzten Grundlagen liegt allen Schulen in Druckfassung vor und ist auch abrufbar unter „http://www.bildung-lsa.de/unterricht/faecher/mathematik /gymnasium.html“. Das Heft ist im August 2007 in der Publikationsreihe DIALOG des LISA erschienen und wurde an alle Gymnasien Sachsen-Anhalts ausgeliefert (je drei Exemplare). In diesem Material sind wesentliche Aspekte der Konzeption und Entwicklung von Klausur- und Prüfungsaufgaben dargestellt. Vervollständigt wird dies durch Erfahrungen und Empfehlungen zur Auswertung von Prüfungsergebnissen an der Schule sowie zur lang- und kurzfristigen Prüfungsvorbereitung. Die fachliche und inhaltliche Grundlage für das Erstellen der Prüfungsarbeiten sind die Rahmenrichtlinien LSA und die Einheitlichen Prüfungsanforderungen der KMK sowohl auf grundlegendem als auch auf erhöhtem Anforderungsniveau. Die schriftliche Prüfung im Fach Mathematik und die unterrichtliche Untersetzung erfolgen insgesamt nach den einschlägigen Regularien der KMK zur Anerkennung des Abiturs. Dazu zählen unter anderem die Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.07.1972 in der jeweils aktuellen Fassung) und die Einheitlichen Prüfungsanforderungen für das Fach Mathematik (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 in der Fassung vom 24.05.2002; die derzeit noch gelten). Auf der Basis dieser Grundlagen wurden die curricularen und unterrichtsorganisatorischen Vorgaben für Sachsen-Anhalt erarbeitet (Rahmenrichtlinie, Lehrplan, Abiturrahmenvorgaben ). Die Ergebnisse im Fach Mathematik sind stabil mit geringen Schwankungen. Es ist daraus abzuleiten, dass die Schülerinnen und Schüler im erhöhten Niveau erfolgreich gefördert werden und die Schülerinnen und Schüler im grundlegenden Niveau vom binnendifferenzierten Vorgehen profitieren. Frage 19: Nach Medienberichten hätte Sachsen-Anhalt entgegen bisherigen Gepflogenheiten die Aufgaben der Mathematik-Abiturprüfung 2014 bisher nicht veröffentlicht . Trifft das zu? Wenn ja, was ist der Grund für diese Entscheidung? Welchen Sinn sieht die Landesregierung in der Nichtveröffentlichung angesichts des Umstands, dass diese Aufgaben dennoch im Internet zu finden sind? Auf welche Weise kompensiert die Landesregierung die mit der Nichtveröffentlichung möglicherweise verbundene Beeinträchtigung der Prüfungsvorbereitung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mathematik-Prüfung? Auf der Grundlage des Beschlusses der 342. Sitzung des Plenums der KMK (20./21.06.2013) zum Aufbau eines bundesweiten Abiturpools begannen umgehend die Ländervorbereitungen in länderübergreifenden Arbeitsgremien und länderintern. Der Arbeitsauftakt legte einen generellen Stopp der Veröffentlichungspraxis nahe. Aufgrund nicht lösbarer längerfristiger Bindungen sind einige Länder dann unterschiedlich vorgegangen. Im Sinne des ambitionierten Vorhabens hat Sachsen-Anhalt eine deutliche Entscheidung getroffen, zumal urheberrechtliche Fragen den Abdruck von Aufgaben zunehmend auch nicht mehr möglich machen. Die Veröffentlichung von Aufgaben war in Sachsen-Anhalt strukturell amtlich nie über Verlage vorgesehen, sondern erfolgte lediglich durch das LISA auf dem Landesbil- 8 dungsserver. Dieses Verfahren konnte daher umgehend umgestellt werden und musste aus urheberrechtlichen und KMK-projektbezogenen Notwendigkeiten reduziert und schließlich derzeit für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch ganz eingestellt werden. Die Genehmigung zum Nachabdruck durch Verlage wurde ohnehin zunehmend nur noch unter Zurückstellung von Bedenken erteilt, da veröffentlichte sogenannte Musterlösungen Irritationen erzeugten. In den Schulen liegen inzwischen ausreichend Beispielaufgaben vor, die auf das landestypische Format vorbereiten. Dazu bedarf es nicht einer jährlich neuen Veröffentlichung . Dies gilt auch für veröffentlichte Verlagsangebote. 9 Anlage 1 Die folgende Übersicht veranschaulicht die Gesamtqualifikationsdurchschnittsnoten der Abiturjahrgänge 2002 bis 2014. Gesamtqualifikationsdurchschnittsnoten im Länderspiegel 2002 bis 2014 Land 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Note Note Note Note Note Note Note Note Note Note Note Note Note ST 2,32 2,32 2,34 2,36 2,41 2,46 2,53 2,52 2,52 2,48 2,42 2,43 2,41 D-Mittel* 2,53 2,52 2,52 2,51 2,51 2,51 2,49 2,48 2,48 2,45 2,44 D- Min* 2,32 2,32 2,33 2,30 2,33 2,33 2,32 2,30 2,30 2,20 2,19 D- Max* 2,76 2,73 2,71 2,72 2,71 2,71 2,69 2,65 2,62 2,60 2,65 * Quelle: Eigene Berechnung auf Grundlage der KMK-Statistik zur Abiturauswertung (jährlich) 10 Anlage 2 Nachfolgend werden die angefragten Ergebnisse bezogen auf die landeszentralen schriftlichen Abiturprüfungen der Abiturjahrgänge 2003 bis 2014 dargestellt. Schriftliche Abiturprüfung im Fach Mathematik in den Jahren 2003 bis 2014 (nur allgemeinbildende Schulen) Anmerkung: Mathematik war im Abitur 2005 erstmals verpflichtend schriftliches Prüfungsfach . Abiturjahr GK/GKN/gAFN LK/LKN/eAFN Mittelwert Gesamtdurchschnitt 2003 7,50 7,90 7,70 7,74 2004 7,38 8,37 7,88 8,01 2005* 6,43 7,65 7,04 6,82 2006 5,11 7,82 6,47 5,85 2007 6,48 8,23 7,36 6,99 2008 6,30 8,52 7,41 6,96 2009 6,65 8,57 7,61 7,26 2010 5,61 8,24 6,93 6,46 2011 5,72 8,62 7,17 6,66 2012 6,90 9,41 8,16 7,78 2013 6,40 8,95 7,68 7,25 2014 5,57 8,21 6,89 6,39 * ohne Prüflinge aus 13 kompakt 11 Anlage 3 Nachstehend sind die Anzahl der Prüflinge im Fach Mathematik, die fünf Punkte erreichten sowie jene, die weniger als fünf Punkte erreichten, wiederum bezogen auf Abschlussjahrgänge, im Verhältnis zu allen Mathematikprüflingen dargestellt. Fach Mathematik Anzahl der Anzahl Punktbewertung 05 P Anzahl Punktbewertungen weniger als 05 P Prüflinge Summe in Prozent Summe in Prozent 2003 4308 374 8,7% 925 21,5% 2004 4206 345 8,2% 831 19,8% 2005 7660 927 12,1% 2070 27,0% 2006 7465 828 11,1% 2981 39,9% 2007 13628 1650 12,1% 3070 22,5% 2008 8479 1046 12,3% 2134 25,2% 2009 6722 716 10,7% 1547 23,0% 2010 4476 495 11,1% 1526 34,1% 2011 4046 471 11,6% 1219 30,1% 2012 4167 371 8,9% 808 19,4% 2013 4018 405 10,1% 1002 24,9% 2014 4367 445 10,2% 1512 34,6%