Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/4031 04.05.2015 (Ausgegeben am 04.05.2015) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Jan Wagner (DIE LINKE) Vereinbarung über die Lernoffensive im Netz Kleine Anfrage - KA 6/8735 Vorbemerkung des Fragestellenden: Laut Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung vom 19. März 2015 kooperiert das Land Sachsen-Anhalt zukünftig mit dem Software- und Hardwarehersteller Microsoft im Bereich interaktives Lernen. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium der Finanzen Vorbemerkung: Es ist vielmehr erforderlich, strategische und konzeptionelle Ansätze einerseits und konkrete Maßnahmen und Aktivitäten andererseits nur im jeweiligen Kontext zu betrachten . Die Landesregierung erarbeitet aktuell ein umfassendes Konzept „Lernen, Lehren, Managen 2.0 - Auf dem Weg zur Schule 2020 “, das die Grundlage der künftigen Bildungsarchitektur des Landes definiert. 1. Welches Ministerium hat federführend die Verhandlungen mit Microsoft geführt? Das Ministerium der Finanzen hat aufgrund seiner Zuständigkeit für IKTInfrastruktur die bisherigen Verhandlungen federführend geführt. 2. Welche konkreten Ziele verfolgt das Land mit der Kooperation mit Micro- soft? In welchem Zeitraum sollen diese Ziele erreicht werden? Zum einen hat Sachsen-Anhalt in seiner IKT-Strategie „Sachsen-Anhalt digital 2020“ im Abschnitt 5.5 den Themenkomplex „Digitale Infrastruktur / Intelligente 2 Netze“ zum relevanten Handlungsfeld erklärt. Die Komplexität des hier geprägten Begriffes „Intelligente Netze“ wurde am Bereich der Bildung verdeutlicht. Zum anderen sollen die mit dem Förderprogramm STARK III begonnenen Aktivitäten zur Schaffung einer modernen, sicheren und effizienten IKT-Infrastruktur für die Schulen des Landes in der neuen Förderperiode konsequent fortgesetzt werden. Angesichts der bereits heute vorhandenen unterschiedlichsten technologischen Ansätze in den Schulen des Landes strebt das Ministerium der Finanzen insofern eine Harmonisierung und Standardisierung zur wirtschaftlichen Optimierung des erforderlichen Ressourceneinsatzes an und fördert Kooperationen der unterschiedlichen Beteiligten. Mit der ausstehenden Festlegung im Konzept „Lernen, Lehren, Managen 2.0“ (befindet sich im Entwurfsstadium) werden die vielfältigen umfänglichen Zielsetzungen zusammengeführt. Die angestrebte Kooperation mit Microsoft ordnet sich diesen Zielen unter, bietet aber gleichzeitig erforderliches Potenzial zur Zielerreichung. 3. Welche Bildungsangebote umfasst die Vereinbarung über die Lernoffensive im Netz? Inwieweit in Folge der Bereitstellung der Infrastruktur überhaupt und wenn ja, welche Bildungsangebote von Microsoft zum Einsatz kommen, steht noch nicht fest. Das in einigen Kindertageseinrichtungen verwendete Programm „Schlaumäuse “, dessen Einsatz positiv bewertet wird, wird nicht aufgrund einer Vorgabe oder einer Vereinbarung des Landes eingesetzt. Die Fragestellung erfasst daher nicht diese Nutzung. 4. Wie hoch schätzt die Landesregierung die Kosten ein und wie erfolgt die Finanzierung? Nach Berechnung des Ministeriums der Finanzen werden die Kosten nach heutigem Stand auf jährlich weniger als 5 € pro Schülerin und Schüler eingeschätzt. Für die Finanzierung sind bisher verschiedene Varianten betrachtet worden, die erst in den weiteren Aktivitäten einer intensiven Bewertung zugeführt werden können. 5. Welche Schulplattformen und welche Regionen im Land sollen von der Kooperation mit Microsoft profitieren? Derzeit wird das Potenzial der Vereinbarung für alle unter den Geltungsbereich des Schulgesetzes fallenden Schulen des Landes gesehen. 6. Auf welche medienpädagogischen Berater hat das Land im Vorfeld der Vereinbarung zurückgegriffen. Soweit mit medienpädagogischen Beratern die medienpädagogischen Beraterinnen und Berater gemäß Erlass des MK vom 31.07.2012 - 34 - 82 251 gemeint sind, ist entsprechend deren Aufgaben eine Beteiligung dieses Personenkreises bei den bisherigen Maßnahmen - es handelt sich um Infrastrukturmaßnahmen - nicht erfolgt.