Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/4117 02.06.2015 Hinweis: Die Anlage ist als Objekt beigefügt und öffnet durch Doppelklick im Netz den Acrobat Reader. (Ausgegeben am 03.06.2015) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Hendrik Lange (DIE LINKE) Frauenförderung an den Hochschulen Kleine Anfrage - KA 6/8772 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Frage Nr. 1: Welche Frauenförderungsprogramme zur Unterstützung wissenschaftlicher Karrieren sind derzeit an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt aufgelegt? Bitte geben Sie dazu jeweils die Finanzierungsquellen an (z. B. Bundesmittel, Landesmittel , Mittel der Hochschulen, Mittel Dritter). Welche Programme bestanden 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014? Bitte geben Sie auch hierzu die Finanzierungsquellen an. Die Tabellen beruhen auf Angaben der Hochschulen und auf Förderzahlen des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft (MW) und des Ministeriums für Justiz und Gleichstellung (MJ). Für die Hochschule Merseburg, die Hochschule Harz und die Burg Giebichenstein - Kunsthochschule Halle liegen keine Angaben vor. Programm Quelle Träger Zeitraum Professorinnenprogramm Bund OvGU/ MLU seit 2010 Umsetzung des Gender-Mainstreaming -Aspektes in Wissenschaft und Forschung Land (MW) OvGU/ MLU/ HS Anhalt/ HS MD-Sdl seit 2010 MeCoSa . Mentoring- und Coaching - Programm in SachsenAnhalt Land/ESF (MJ) OvGU 2010-2014 Aufstiegschancen von Frauen fördern Land/ESF (MJ) MLU 2011-2012 Eigenprogramme der MLU (10) MLU MLU 2010-2014 2 Kvinna Mentoringprogramm Bund OvGU 2011-2012 COMETiN Mentoringprogramm Bund OvGU seit 2013 Zusatzmittel der DFG für Gleichstellung bei SFBs, GRKs und Forschergruppen DFG OvGU/MLU 2010-2014 Frage Nr. 2: Wie viele Frauen sind derzeit in diese Programme einbezogen? Wie viele waren es jeweils in den in Frage 1 genannten Jahren? Die Antwort ist der Anlage 1 zu entnehmen. Frage Nr. 3: Wie hat sich in den Jahren seit 2010 die vom Land für Frauenförderungsprogramme zur Unterstützung wissenschaftlicher Karrieren an den Hochschulen bereitgestellte Summe entwickelt? Bitte geben Sie die Zahlen für jede Jahresscheibe an. Die Antwort ist der Anlage 2 zu entnehmen. Frage Nr. 4: Wie schätzt die Landesregierung die Wirksamkeit dieser Programme an Hand der Entwicklung der letzten fünf Jahre ein? Sollten signifikante Unterschiede zwischen Fachrichtungen oder Hochschulen bestehen, stellen Sie auch diese dar. Haben diese Programme aus der Sicht der Landesregierung dazu geführt, die Frauenanteile bei Promovierten, Habilitierten und Berufenen auf Professuren zu erhöhen? Bitte belegen Sie die Aussagen mit Zahlenbeispielen. Das Programm des MW (vor 2011 des Kultusministeriums) „Umsetzung des GenderMainstreaming -Aspektes in Wissenschaft und Forschung“ in der Rahmenvereinbarung Forschung und Innovation hat über einen Zeitraum von zehn Jahren die Grundlage für eine erfolgreiche Politik der Chancengleichheit von Frauen und Männern an Hochschulen gelegt. Die Maßnahmen des Programms führten auch dazu, bei der Deutsche Forschungsgemeinschaft die Voraussetzungen für die Förderung z. B. von Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs zu verbessern und damit weitere Drittmittel für die Chancengleichheit einzuwerben. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Förderung und den Frauenanteilen bei Promovierten, Habilitierten und Berufungen ist nicht direkt nachzuweisen, obwohl diese Anteile langsam aber stetig steigen. Eine Ausnahme bildet das Professorinnenprogramm des Bundes, das als Voraussetzung für die Förderung die Berufung einer Frau hat. Die Chancengleichheit von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung ist aus Sicht der Landesregierung weiter zu fördern, da insbesondere auf höheren Qualifikationsstellen der Frauenanteil noch nicht zufriedenstellend ist. Der Professorinnenanteil beträgt in Sachsen-Anhalt 18,4 % (Stand 2012), dies liegt noch unterhalb des Bundesschnitts von 20,4 %. Hier sind noch weitere Anstrengungen zu unternehmen und die Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung weiter zu fördern . Geplant ist dies durch ein ESF-Programm in der EU-Strukturfondsperiode 2014-2020.