Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/926 14.03.2012 (Ausgegeben am 15.03.2012) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Madeleine-Rita Mittendorf (SPD) Chronischer Botulismus in Tierbeständen Kleine Anfrage - KA 6/7387 Vorbemerkung des Fragestellenden: Seit mehreren Jahren wird der Chronische Botulismus insbesondere in Milchviehbeständen als neues Krankheitsbild diskutiert. Die Ursache der Krankheit ist entsprechend der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage Drs. 17/6542 vom 8. Juli 2011 bisher wissenschaftlich nicht gesichert. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt 1. Sind der Landesregierung Fälle von Chronischem Botulismus in Tierbe- ständen in Sachsen-Anhalt bekannt? Wenn ja, bitte näher ausführen. Nein. Die so bezeichnete Gesundheitsstörung ist bisher nicht definiert. 2. Werden in Sachsen-Anhalt zur Vermeidung von Chronischem Botulismus in Tierbeständen prophylaktische Maßnahmen durchgeführt? Wenn ja, welche? Siehe Antwort auf Frage 1. 3. Liegen seitens des Robert-Koch-Instituts und des Friedrich-Loeffler- Instituts seit der Beantwortung der Kleinen Anfrage vom Juli 2011 neue Erkenntnisse über den Chronischen Botulismus in Tierbeständen vor? Wenn ja, bitte ausführen. Bisher liegen seitens des Friedrich-Loeffler-Instituts keine neuen Erkenntnisse vor. Ein Artikel im Ärzteblatt vom 8. Februar 2012 stellt auch unter Bezugnahme 2 auf das Robert-Koch-Institut fest, dass es derzeit keine Anhaltspunkte für das postulierte Krankheitsbild „Chronischer Botulismus“ beim Menschen gibt. 4. Es gibt Darstellungen in den Medien, welche den Chronischen Botulismus als Tierseuche kennzeichnen. Wird diese Einschätzung von der Landesregierung geteilt? Die Antwort bitte begründen. Die Einschätzung wird von der Landesregierung nicht geteilt, da nach den derzeitigen Erkenntnissen die Charakteristika einer Tierseuche wie schnelle Ausbreitung , Übertragbarkeit und der Nachweis eines Krankheitserregers als Auslöser der Gesundheitsstörung nicht sicher geklärt sind.