Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/987 28.03.2012 (Ausgegeben am 29.03.2012) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Dr. Katja Pähle (SPD) Transfergutscheine an Hochschulen Kleine Anfrage - KA 6/7397 (neu) Vorbemerkung des Fragestellenden: Sachsen-Anhalt ist ein Bildungsland. Leider findet aber das wissenschaftliche Knowhow zu selten Eingang in die Wirtschaft unseres Landes. Aus diesem Grund wurde zu Beginn der sechsten Legislaturperiode von Frau Ministerin Wolff deutlich gemacht , dass die Verbesserung der Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen ein wichtiges Ziel ihrer Arbeit sein soll. Mit dem Instrument der Transfergutscheine, wird nun seit Januar 2012 der Austausch zwischen Forschung und Wirtschaft, insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, gefördert. Dazu werden Gutscheine über die Höhe von 400 Euro an die Hochschulen gegeben, die dort von den Unternehmen, die beabsichtigen projektbezogen oder im Rahmen von Abschlussarbeiten mit Studierenden zusammenzuarbeiten , abgerufen werden können. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Vorbemerkung: Das Instrument der Transfergutscheine ist eine von vielen Maßnahmen, die derzeit zum Teil im Rahmen bestehender Programme und Maßnahmen, zum Teil darüber hinaus, ergriffen werden, um die Kooperation zwischen den Hochschulen und Unternehmen unseres Landes auf eine breitere Basis zu stellen und unabhängiger von eher zufälligen persönlichen Kontakten zu entwickeln. 2 Frage 1: Wie viele Transfergutscheine wurden mit Beginn des Jahres 2012 an die Hochschulen Sachsen-Anhalts ausgegeben? Bitte nach Hochschulen aufgeschlüsselt auflisten. Es stehen für 2012 insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung, aus denen sich 623 Gutscheine finanzieren lassen, die wie folgt auf die Hochschulen verteilt wurden: MLU 183 OvGU 163 Burg 19 HS Anhalt 84 HS Harz 37 HS MD-Sdl 85 HS Merseburg 52 Als Verteilschlüssel ist die Zahl der jährlichen Abschlüsse ohne Promotionen herangezogen worden. Der Verteilschlüssel ist so mit den Hochschulen besprochen worden . Für 2012 wurden Landesmittel genutzt, für die Zukunft soll auf Mittel der europäischen Union zurückgegriffen werden. Frage 2: Wie viele Transfergutscheine sollen insgesamt in den Jahren 2012 und 2013 an die Hochschulen Sachsen-Anhalts ausgegeben werden? Bitte nach Hochschulen aufgeschlüsselt auflisten. 623 in 2012. Für 2013 ist die Zahl abhängig von der ersten Auswertung Ende Juni und auch von zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln. Frage 3: Inwiefern hat die Landesregierung Einfluss auf die Verteilung der Transfergutscheine innerhalb der Hochschulen und ihrer Fakultäten? Es ist bis zum 30. Juni nicht vorgesehen, seitens des Ministeriums Einfluss auf die Verteilung innerhalb der Hochschulen zu nehmen. Mit den Vertretern der Hochschulen und der Kammern und Wirtschaftsverbänden hat sich das Ministerium auf Grundzüge verständigt, die Ende Juni nochmals ausgewertet werden sollen. Es ist vereinbart , dann ggf. Veränderungen in der Verteilung zwischen den Hochschulen vorzunehmen und wenn erforderlich auch inhaltlich nachzusteuern. Frage 4: Welche Maßnahmen werden zur Werbung für die Transfergutscheine ergriffen? In der ersten Phase sind zunächst die Akteure an den Hochschulen und in den Wirtschaftsverbänden informiert worden. Mit den Hochschulen, den Kammern und den Wirtschaftsverbänden hat es in 2011 jeweils eine Diskussionsrunde gegeben. Persönlich wurden auch die Clustermanager informiert. Alle Beteiligten haben einen Informationsflyer für die digitale Nutzung auf den Hochschul- bzw. Verbandsseiten erhalten und diesen auch auf ihre Internetseiten eingestellt, ebenso wie das Ministerium selber. Darüber hinaus gibt es einen gedruckten Flyer, der Interessierten ausgereicht werden kann. Hochschulen, Kammern und Verbände haben zugesagt ihre Mit- 3 glieder/Zielgruppen etc. aktiv zu informieren, z. B. über ihre jeweiligen Verbandspublikationen . Ende März werden in den Hochschulen gute Beispiele abgefragt, um über begleitende Pressearbeit einen noch breiteren Impuls zu geben. Dabei soll schon auf erste Erfahrungen sowohl der Hochschulseite als auch der Unternehmerseite zurückgegriffen werden können, wobei noch kein Projekt abgeschlossen sein wird.