Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 7/1976 16.10.2017 Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Internet/Intranet zur Verfügung. Die Anlage ist in Word als Objekt beigefügt und öffnet durch Doppelklick den Acrobat Reader. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt erfolgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 17.10.2017) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Thomas Lippmann (DIE LINKE) Belegung einer zweiten Fremdsprache im 7. Schuljahrgang von Schulen der Sekundarstufe I Kleine Anfrage - KA 7/1103 Vorbemerkung des Fragestellenden: Im Schuljahr 2013/2014 wurde mit der Einführung einer schülerzahlbezogenen Lehrerstundenzuweisung an Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen und der in diesem Zuge erfolgten Reduzierung des verfügbaren Unterrichtsvolumens der Lehrkräfte die Verpflichtung der Schülerinnen und Schüler aufgehoben, ab dem 7. Schuljahrgang mindestens einen zweistündigen Wahlpflichtkurs zu belegen. Zum Wahlpflichtangebot gehörte insbesondere die Belegung einer zweiten Fremdsprache , die an den Schulen der Sekundarstufe I nicht zur Pflichtstundentafel zählt. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Bildung Namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie hat sich in den Schuljahren 2013/2014 bis 2017/2018 an den Schulen der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien und KGS) die Zahl der Schülerinnen und Schüler entwickelt, die in den Schuljahrgängen 7 bis 10 eine zweite Fremdsprache belegen? Bitte geben Sie in jedem Schuljahr für jeden Schuljahrgang gesondert die jeweilige Gesamtzahl an und differenzieren Sie zusätzlich nach den jeweiligen Sprachen. Bitte differenzieren Sie auch zusätzlich nach den 2 Schulformen Sekundarschule, Gemeinschaftsschule und Integrierte Gesamtschule und geben Sie jeweils den Anteil der Schülerinnen und Schüler mit zweiter Fremdsprache an der jeweiligen Gesamtschülerschaft im Schuljahrgang an. Antwort: Die Daten über die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die in den Schuljahrgängen 7 bis 10 eine zweite Fremdsprache belegen, entnehmen Sie bitte den Spalten 4 bis 13 der Anlage zur Antwort auf Frage 1. Frage 2: An wie vielen Sekundarschulen beträgt im Schuljahr 2017/2018 der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die im 7. Schuljahrgang eine zweite Fremdsprache belegen a) 0 %, b) weniger als 25 %, c) 25 % bis zu 33 %, d) 33 % bis zu 50 %, e) mehr als 50 %? Antwort: Die Daten über die Anzahl der Sekundarschulen, an denen im Schuljahr 2017/2018 Schülerinnen und Schüler im 7. Schuljahrgang eine zweite Fremdsprache belegen können, entnehmen Sie bitte den Spalten 2 bis 8 der Anlage zur Antwort auf Frage 2. Frage 3: Wie wird die Entwicklung bewertet? Beabsichtigt die Landesregierung, Maßnahmen zur Stärkung der zweiten Fremdsprache an den Schulen der Sekundarstufe I und hier speziell an den Sekundarschulen zu ergreifen und wenn ja, welche? Antwort: Aus den vorliegenden Zahlen wird deutlich, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler an Sekundarschulen, Integrierten Gesamtschulen und Gemeinschaftsschulen , die eine zweite Fremdsprache belegen, seit dem Schuljahr 2013/2014 nahezu unverändert ist. Dies zeigt, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die motiviert sind, sich der Herausforderung eines zusätzlichen Bildungsangebotes zu stellen , erfreulich konstant ist. Vor allem für Schülerinnen und Schüler, die einen erweiterten Realschulabschluss anstreben, um dann in die gymnasiale Oberstufe an einem Gymnasium oder einer Integrierten Gesamtschule oder in ein Fachgymnasium überzugehen, stellt der Spracherwerb einer zweiten Fremdsprache bereits in der Sekundarstufe I einen echten Mehrwert mit unmittelbarer Wirkung dar. Sie können, ohne spezielle Intensivkurse in der Sekundarstufe II im Anfangsunterricht zum Spracherwerb belegen zu müssen, den Sprachlehrgang planmäßig fortsetzen. Für diese Schülerklientel und weitere Schülerinnen und Schüler ist das Angebot, die zweite Fremdsprache erlernen zu können, vorhanden. Im Übrigen ist zu berücksichtigen , dass das Erlernen einer zweiten Fremdsprache nicht für jeden mit Vorteilen verbunden ist. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang insbesondere darauf, dass in den genannten Schulformen auch Hauptschülerinnen und Hauptschüler unterrich- 3 tet und zu einem Hauptschulabschluss geführt werden. Gerade für diese Schülerklientel und für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Gemeinsamen Unterricht kann eine weitere Fremdsprache neben Englisch zu einer Überforderung führen. Hier macht es in der Regel mehr Sinn, grundlegende berufsvorbereitende Kompetenzen zu vermitteln. Auch Realschülerinnen und Realschüler haben die Wahl, bei Schwächen im fremdsprachlichen Bereich die zweite Fremdsprache nicht zu belegen. Minderleistungen können auch bei dieser Schülergruppe im Ausnahmefall dazu führen, dass Versetzungen nicht geschafft und sogar der Abschluss nicht erreicht wird. Auch für das Erreichen des erforderlichen Notendurchschnitts für den erweiterten Realschulabschluss könnte die Note in der zweiten Fremdsprache negative Auswirkungen haben. Dies ist auch der Grund, warum die zweite Fremdsprache nicht zum Pflichtunterricht für alle Schülerinnen und Schüler gehört, sondern im Wahl- und Förderbereich der Stundentafel verankert ist. Vor diesem Hintergrund bedarf es keiner gesonderter Maßnahmen zur Stärkung der zweiten Fremdsprache. Anteil Schüler/-innen mit zweiter Fremdsprache davon Spanisch ro rH("Nj" IDrH 0,4 davon Latein rH I'O davon Russisch UDCDin CDroLT) T H LO UDCNLO rHcf ro L /l ro " ro lo " ro 34,2 O O ro^r" «vf Z'PP LOcd" •3- 48,0 davon Französisch CD rHLD UDoo" C D cd " K D 66,5 roKD 65,8 LOoo" «vf UDro" LO rHLO LOo" LO 51,5 insgesamt 40,6 CDUDro 32,5 COltTro O J LO00 ro " 00 00ö" 68,0 50,7 «vtr \l o o " ro oo " *3* 41,1 oJZuroQ. (/) T3ETO"O u.15 'toDo: rolo 00ro" lo OcT o'vjro ro ro co_ o o (N moT £O>ro "ö JZu'ro"ö xuw'wV ) 3CC rs l loro K D ro^X ) c \i roro(N 00LO 00ro (Nro «et Oro O00 olo LOCT) ro O ) (X> ro CT) oor^ LOo cnro*X) LT) K D CDr-l (M LO^ C Ä EroV) CDKD rs i K D 63,5 61,3 59,0 ^ r o " KD 57,4 50,9 :3uCO*s«Mc< insgesamt 42,5 40,2 36,0 41,2 CD00 82,6 rorH 6'99 51,3 47,8 41,1 rHLH 43,2 cu £uroQ . to "öE davon Russisch 1.465 1.415 1.323 1.384 192 180 135 107 246 237 232 213 7.129 0) U . 1 . Q ; +-• '55N¦HEcocc davon Französisch 1.261 1.196 1.237 1.233 342 329 242 981 389 341 354 287 7.397 i.QJ :3uLO insgesamt 2.726 2.611 2.560 2.617 534 509 377 293 635 578 586 500 14.526 Gesamt-SuS im Sjgg. 6.415 6.502 7.118 6.356 636 616 529 438 1.237 1.208 1.425 1.109 33.589 Sjgg 07 00o 60 10 07 00o 60 10 07 00o 60 10 Schulform Sekundärschule Integrierte Gesamtschule Gemeinschaftsschule insgesamt ¦o co>flj ¦ö 00 t-O C OLT) C OLT) m CT) (N V ) 3C£. 00^ in(N ooro ro LT) ro LT) ro cn(N O i co>fO¦o u•'ONcro «X) (Nod 00LOLD «sf o " (Nh- (NUD cn»vf LD oun O£u£<£ roV)QJÖJD (/) £ 0 0 •vf «st 00ro oo ~ o co>ro¦o L0 'Jn(/) 3££ rs i 0001 rom oU D ro cnlo <£) (N IX ) oooo r^ cnLH *3- rH 00 ro co>ro"O u(/) 'tn:0Ncro (N^r LT) 00LHro <£> (N iDOro OOro roCT) w ra w LO LO (N ro ro ro CO "öL. QJ U . k . 0) *0 ) JZ LO r— 1 LO (N CT) rH > fj N¦t-j c .£ 2 g :S od" T H (N rH (N rH rH LO LT) CjD UD CD LfJ E£ re f! " ö » - w A S CUc £L . S 3 JZ{j + J 00 LO rH rH C D E od" rH rH C ro rM ro CT) ^f- < * 00 £ CO LO C N rH CT) cn " w r-l rH r-j rH fü ro ^3 Q . G £ V ) "öECUu. rH (N rH ro LO CT) fM u ¦v f O o r^> rH LO LO a> '53g c .2 CO r^. LT) ro r\j rH rH ro § :S vH rH rH rH N•M ro g ^ re E u . cCDc .E ro LO K D LO cn cn rH _a) Erow O 00 ro ro LO ^T LO r> :3 CO IT ) CT) CO ro rs l rs l _ C ro od o i < N u 0) rH to ÖJD V ) C LO LO o ro ro rH ^ t rH 3 00 in 00 o rH ro 00 ^ W ) (N rH 00 CO LT) LO ¦NJ" q + ¦£ J C IO : ü ? od od LD rdCO ro c V ) £ < D — U?buo .55 'JT r^ 00 CT) o 00 CT) O o o O rH o o O rH _aj 4-»Ero _ c w u (U E l/) -M b£ L . o £ V ) C <4— OJ roCO0) * 3JZu -C e? LO C J COi_ro"DcDQJ LO CD 4-J L - d) 'u . Ö 0 0 ) + Jc Anzahl Schulen, an denen ... % der Schüler/-innen im 7. Schuljahrgang eine zweite Fremdsprache belegen 50 % und mehr 32 33 % und mehr und weniger als 50% 55 25 % und mehr und weniger als 33% 23 0 % und mehr und weniger als 25 % 14 0% C O Sjgg Anzahl Schulen 127 Schulform Sekundärschule