Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 7/198 27.07.2016 Hinweis: Die Anlage ist in Word als Objekt beigefügt und öffnet durch Doppelklick im Netz den Acrobat Reader . Die Drucksache steht vollständig digital im Internet/Intranet zur Verfügung. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt erfolgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 28.07.2016) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Andreas Höppner (DIE LINKE) Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt Kleine Anfrage - KA 7/97 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Vorbemerkung: Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine stark fragmentierte und facettenreiche Branche , die nur sehr schwer statistisch erfassbar ist. Die Vielfalt der Branche erschwert eine einheitliche Abgrenzung. So wird teilweise eine Abgrenzung auf Basis der Wirtschaftszweige , teilweise auf Basis von Berufsgruppen vorgenommen. Daher hat sich die Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) im Jahr 2008 auf eine länderübergreifende einheitliche und europaweit anschlussfähige Definition und Abgrenzung des Begriffs Kultur- und Kreativwirtschaft geeinigt. Die den folgenden Antworten zugrundeliegende Definition der Kultur- und Kreativwirtschaft folgt deshalb der Empfehlung der Wirtschaftsministerkonferenz, die den Fokus auf erwerbswirtschaftliche Unternehmen legt: „Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen“1. Nach dem WMK-Leitfaden zur Erstellung einer statistischen Datengrundlage umfasst der Kern der Kultur- und Kreativwirtschaft elf Teilmärkte. Die angepasste Systematik 1 Wirtschaftsministerkonferenz (2009), Leitfaden zur Erstellung einer statistischen Datengrundlage für die Kulturwirtschaft und eine länderübergreifende Auswertung kulturwirtschaftlicher Daten, Köln. 2 ist eine wichtige Grundlage für die Vergleichbarkeit der Daten zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland. Diese Abgrenzung ist anspruchsvoll und setzt eine hohe fachliche Differenzierung der statistischen Grunddaten auf 5-Steller-Ebene der Wirtschaftszweigsystematik 2008 (WZ 2008) voraus (siehe Anlage 1). Die Darstellung der Entwicklung einzelner Indikatoren in den letzten zehn Jahren stellt im Hinblick auf die statistische Abgrenzbarkeit und deren vergleichenden Auswertungen eine Herausforderung dar, die zu uneinheitlichen Interpretationen führen könnten. Zur Vermeidung von Inkonsistenzen erfolgt die Beantwortung insbesondere der Fragen 1 und 3 auf Basis von Indikatoren, die der Studie „Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt – Komprimierte wirtschaftspolitische Analyse 2009- 2013“ (siehe Anlage 2) entnommen sind. Die Daten insbesondere für Frage 2 basieren auf Daten der amtlichen Statistiken des Statistischen Landesamtes2 und der Bundesagentur für Arbeit3. Frage 1: Wie hat sich nach Ansicht der Landesregierung die Kultur- und Kreativwirtschaftsbranche in den letzten zehn Jahren entwickelt? Welche Gründe sieht die Landesregierung für diese positive oder negative Entwicklung? Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt ist eine eher kleine und recht junge Branche, die sich aber gleichzeitig facettenreich präsentiert und eine dynamische Entwicklung aufzeigt. Die Branche zeichnet sich inzwischen durch eine Vielzahl selbstständiger und kreativer Unternehmer/-innen aus. Sie wird zudem zunehmend zum Innovationstreiber für viele andere Wirtschaftszweige, insbesondere für den Mittelstand. Insgesamt kann die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt im Vergleichszeitraum 2009 bis 2013 auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung blicken. Dies veranschaulicht Abbildung 1. Abb. 1: Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Bundesgebiet (2009-2013) 2 Umsatzsteuerstatistik. 3 Beschäftigtenstatistik. 3 Quelle: Söndermann (2015), S. 8. Der Umsatz der Kultur- und Kreativwirtschaft wächst um 12 Prozent, während die bundesweite Kultur- und Kreativwirtschaft lediglich 9 Prozent erreicht. Dies ist insbesondere den drei Gruppen künstlerische/kreative Aktivitäten (vor allem darstellende Kunst), Design/Foto/Übersetzer und Software/Games geschuldet. Diese konnten im Vergleichszeitraum überdurchschnittlich gute Umsätze erzielen. Zur angemessenen Interpretation dieser Trends ist darauf zu verweisen, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt zu den kleinsten Märkten zählt. Trotz der schwächelnden Entwicklungsphase des Beschäftigungsmarktes der Kulturund Kreativwirtschaft ist diese nach wie vor ein starker Wirtschafts- und Arbeitsfaktor in Sachsen-Anhalt. Mit knapp 7.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten4 arbeiten hier deutlich mehr als beispielsweise im Fahrzeugbau (6.300)5. Die für die gesamte Volkswirtschaft in Sachsen-Anhalt wichtigen Branchen der Chemischen Industrie und des Maschinenbaus liegen, nach Angaben Söndermanns (2015) mit 11.400 und 14.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwar über dem Beschäftigungsvolumen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Nimmt man jedoch die Selbständigen und Unternehmen ohne Beschäftigte hinzu, dann weist die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt mit mehr als 12.800 deutlich mehr Erwerbstätige auf als die Chemische Industrie. Entsprechend Söndermann (2015) zählt zu den wichtigsten Trägern der Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt diejenige Gruppe der Künstler und Kreativen, die vielfach als Soloselbständige auf dem Markt agieren: 606 Selbständige bzw. Unternehmen mit einem Anteil von 20 Prozent an der gesamten Kultur- und Kreativwirtschaft bilden die größte Gruppe. Erwartungsgemäß ist der entsprechende Umsatz dieser Gruppe deutlich kleiner und erreicht mit 109 Mio. Euro oder einem Anteil von 12 Prozent am Gesamtumsatz den dritten Rang. Hingegen belegt die Gruppe der Künstler und Kreativen bei den Erwerbstätigen mit 2.080 Personen und einem Anteil von 16 Prozent am Gesamtumsatz den zweiten Rang. Von den ausgewählten Teilbranchen bilden die Inhaber von Werbebüros und Kleinagenturen die zweitstärkste 4 Siehe Anlage 4. 5 Vgl. Söndermann (2015), S. 8. 4 Gruppe. Rund 556 Selbständige (18 Prozent Anteil) erzielen zusammen einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro (12 Prozent Anteil) und können damit über 1.500 Menschen (12 Prozent Anteil) finanzieren. Die Designbüros u. ä. bilden die drittstärkste Gruppe der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die rund 463 Designer und Fotografen erreichen 15 Prozent an der gesamten Kulturund Kreativwirtschaft, jedoch erzielen sie zusammen nur 84 Mio. Euro Umsatz (10 Prozent Anteil) und auch die Erwerbstätigenzahl liegt mit 977 (8 Prozent Anteil) unterhalb der Tausender Grenze. Für die beiden Gruppen Werbung und Design gilt jedoch, dass sie gemessen am durchschnittlich erzielbaren Umsatz und der Beschäftigungszahl je Unternehmen einen gleichen Unternehmertypus in Sachsen-Anhalt darstellen. In den Teilgruppen werden zwischen 180.000 und 186.000 Euro Umsatz je Unternehmen erzielt und sie beschäftigen im Schnitt 2 bis 3 Erwerbstätige je Unternehmen . Die beiden wirtschaftlich stärksten Teilgruppen der Kultur- und Kreativwirtschaft , die Software/Games und die Mediengruppe mit den Verlagen, Film- und Musikunternehmen, zählen - gemessen an den Unternehmenszahlen - zu den mittelgroßen bis kleinen Gruppen. Zwar ist die Software/Games-Gruppe in der Unternehmenszahl (354 Unternehmen) nur geringfügig kleiner als die Architektengruppe, aber doppelt so stark beim Umsatz (155 Mio. Euro mit 18 Prozent Anteil) und fast doppelt so stark bei der Erwerbstätigkeit (2.136 Erwerbstätige mit 17 Prozent Anteil). Noch bedeutsamer ist die Mediengruppe, die mit 202 Millionen Euro Umsatz fast ein Viertel (23 Prozent Anteil) des gesamten Umsatzes der Kultur- und Kreativwirtschaft erwirtschaftet . Durch die starke wirtschaftliche Potenz der Mediengruppe können hier im Durchschnitt rund 11 Erwerbstätige je Unternehmen finanziert werden. Da jedoch insgesamt nur knapp 150 Medienunternehmen in Sachsen-Anhalt tätig sind, ist die Gesamtzahl der Erwerbstätigen mit knapp 1.600 Personen deutlich geringer als bei Software/Games oder in der Gruppe der Künstler und Kreativen. Einen statistischen Überblick geben die Übersichten in Anlage 4. Frage 2: Wie haben sich folgende Indikatoren in der Kultur- und Kreativwirtschaft in den letzten zehn Jahren entwickelt? Bitte nach Jahresscheiben und getrennt nach Geschlecht ausweisen: a. sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, b. geringfügige Beschäftigte, c. Erwerbstätige, d. Soloselbständige, d. h. Selbständige, die keine weiteren Personen beschäftigen , e. Gewerbean- und -abmeldungen und f. Bruttowertschöpfung. Im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft zeigt sich, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft bei Beschäftigungsentwicklung eine hervorragende Stellung einnimmt. a und c) Der gesamte Beschäftigungsmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft mit 9.819 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (2011) sowie insgesamt 12.830 (2013) Erwerbstätigen (vgl. Tabelle 1) wird in arbeitsmarktpolitischer Hinsicht immer bedeutsamer. Die Kultur- und Kreativwirtschaft bietet sowohl hochqualifizierte, wie 5 auch geringqualifizierte Arbeitsplätze. Daher rückt zunehmend ihre gesellschaftliche Relevanz als arbeitsplatzintensive Branche in den Mittelpunkt. Tab. 1: Eckdaten zur Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt 2011 und 2013* Quelle: Söndermann (2015), S. 5. b) Siehe hierzu Anlage 4. d-e) Angaben hierzu liegen in der amtlichen Statistik nicht vor. f) Abweichend von der statistischen Zuordnung nach den elf Teilmärkten wurden die WMK definierten Wirtschaftszweige zu Teilgruppen zusammengefasst, die als wichtige Träger oder Treiber des Branchenkomplexes gewertet werden. Die Gesamtrechnung umfasst die WZ 2008 2-steller Auswahl: 18, 31-32, 58-60, 62-63, 71, 73, 74, 90-91. Die Daten können der Anlage 4 entnommen werden. Frage 3: Wie hat sich die Betriebsstruktur in der Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen -Anhalt in den letzten zehn Jahren entwickelt? Zum Begriff Betriebsstruktur gibt es keine klare Definition. Damit verbunden werden im Allgemeinen Angaben zu Betriebsgrößen, betriebswirtschaftliche Ausrichtungen sowie Angaben zu den Arbeitskräften. Entsprechende Daten liegen für die Kulturund Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt nicht vor. Allgemein ist festzustellen, dass u. a. im Umfeld der Hochschulen in Halle (Kunsthochschule Burg Giebichenstein), Dessau (Hochschule Anhalt) und Magdeburg (Hochschule Magdeburg-Stendal) zahlreiche kleine Agenturen entstanden sind die zunehmend auf Vernetzung und interaktives Zusammenwirken setzen. Bundesweit zeigt sich, dass die Struktur der Kultur- und Kreativwirtschaft stark fragmentiert und sehr kleinteilig ist. So hat der wesentliche Anteil der Unternehmen weniger als zehn Mitarbeiter und weniger als 2 Mio. Euro Umsatz im Jahr (vgl. Tabelle 2). Auch in Sachsen-Anhalt kann von einer eher kleinteiligen Wirtschaftsstruktur ausgegangen werden. 6 Tab. 2: Kultur- und Kreativwirtschaft nach Umsatzklassen 2013 Quelle: BMWi (2014), Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2013, S. 23. Anlage 1: Teilmarkt-Gliederung nach neuer WZ 2008 Statistische Zuordnung der Kultur- und Kreativwirtschaft nach Teilmärkten und Wirtschaftszweigen bis zur 5-stelligen Tiefengliederung (WZ 2008) 1. MusikwirtschaftzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 90.03.1 Selbständige Komponisten/innen, Musikbearbeiter 90.01.2 Musikensembles 59.20.1 Tonstudios etc. 59.20.2 Tonträgerverlage 59.20.3 Musikverlage 90.04.1 *Theater- und Konzertveranstalter 90.04.2 *Private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthallen u.ä. 90.02 *Erbringung von Dienstleistungen f. d. darstellende Kunst 47.59.3 Einzelhandel mit Musikinstrumenten etc. 47.63. *Einzelhandel mit bespielten Ton-/Bildträgern 32.2 Herstellung von Musikinstrumenten 2. Buchmarkt 90.03.2 Selbständige Schriftsteller/innen 74.30.1 Selbständige Übersetzer 58.11 Buchverlage 47.61 Einzelhandel mit Büchern 47.79.2 Antiquariate 18.14 Buchbinderei, Druckweiterverarbeitung 3. Kunstmarkt 90.03.3 Selbständige bildende Künstler/innen 47.78.3 ** Einzelhandel mit Kunstgegenständen etc. (Anteil 20%) 91.02 Museumsshops, etc. 47.79.1 Einzelhandel mit Antiquitäten etc.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 4. Filmwirtschaft 90.01.4 *Selbständige Bühnen-,Film-,TV-Künstler/innen 59.11 Film-/TV-Produktion 59.12 Nachbearbeitung/sonstige Filmtechnik 59.13 Filmverleih u.-vertrieb 59.14 Kinos 47.63 *Einzelhandel mit bespielten Ton-/Bildträgern 77.22 Videotheken 5. Rundfunkwirtschaft 90.03.5 *Selbständige Journalisten/innen u. Pressefotografen 60.10 Hörfunkveranstalter 60.20 Fernsehveranstalter 6. Markt für darstellende Künste 90.01.4 *Selbständige Bühnen-,Film-,TV-Künstler/innen 90.01.3 Selbständige Artisten/innen, Zirkusbetriebe 90.01.1 Theaterensembles 90.04.1 *Theater- und Konzertveranstalter 90.04.2 *Private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthallen u. ä. 90.04.3 Va rietes und Kleinkunstbühnen 90.02 *Erbringung von Dienstleistungen f. d. darstellende Kunst 85.52 KulturunterrichtiTanzschulenzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 7.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBADesignwirtschaft 74.10.1 Industrie-, Produkt- und Mode-Design 74.10.2 Grafik- und Kommunikationsdesign 74.10.3 Interior Design und Raumgestaltung 71.11.2 *Büros für Innenarchitektur 73.11 **Werbegestaltung (Anteil 50% an WZ. 73.11) 32.12 Herstellung von Schmuck, Gold, Silberschmiedewaren 74.20.1 Selbständige Fotografen 8. Architekturmarkt 71.11.1 Architekturbüros für Hochbau 71.11.2 *Büros für Innenarchitektur 71.11.3 Architekturbüros f. Orts-,Regional- u. Landesplanung 71.11.4 Architekturbüros f. Garten- u. Landschaftsgestaltung 90.03.4 Selbständige Restauratorinnen u. Restauratoren 9. Pressemarkt 90.03.5 *Selbständige Journalisten/innen u. Pressefotografen 63.91 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros 58.12 Verlegen v. Adressbüchern und Verzeichnissen 58.13 Verlegen von Zeitungen 58.14 Verlegen von Zeitschriften 58.19 Sonstiges Verlagswesen (ohne Software) 47.62 Einzelhandel m. Zeitschrift. u. Zeitungen 10. Werbemarkt 73.11 *Werbeagenturen/Werbegestaltung 73.12 Vermarkt. u. Vermittlung von Werbezeiten u. Werbeflächen 11. Software-/Games-lndustrie 58.21 Verlegen von Computerspielen 63.12 Webportale 62.01.1 Entwicklung u. Programmierung v. Internetpräsentationen 62.01.9 Sonstige Softwareentwicklung 58.29 Verlegen von sonstiger Software ( ) Sonstiges 91.01 Bibliotheken und Archive 91.03 Betrieb v. historischen Stätten u. Gebäuden u. ähnliche Attraktionen 91.04 Botanische u. zoologische Gärten sowie Naturparks 74.30.2 Selbständige Dolmetscher 74.20.2 Fotolabors 32.11 Herstellung von Münzen etc. 32.13 Herstellung von Fantasieschmuck Ergänzende Hinweise: Die mit * versehenen Wirtschaftszweige werden verschiedenen Teilmärkten zugeordnet . In den statistischen Auswertungen müssen die Doppelzählungen in der Endsumme grundsätzlich berei-nigt werden, sodass kein Wirtschaftszweig doppelt gezählt wird. Die mit ** markierten Kunsthandel und designrelevanten Wirtschaftszweige werden geschätzt, da sie teilmarktfremde Aktivitäten enthalten. Kurzanleitung-KKW _20120124.doczyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2. Feingliederung der Kultur- und Kreativwirtschaft nach Teilmärkten Gliederung der Kultur- und Kreativwirtschaft nach Teilmärkten einschließlich der Anteils- und Schätzwerte sowie Mehrfachzuordnung einzelner Wirtschaftszweige (WZ 2008) Teilmarkt Steuer- Umsatz Be- Gering- WZ-Nr. Wirtschaftszweig pflichtige u. (2) schäf- füg. Be- Unter- tigte schäfnehmen (3) tigte (1) (4) 1. Musikwirtschaft 90.03.1 Selbständige Komponisten/innen, Musikbearbeiter 100% 100% 100% 100% 90.01.2 Musikensembles 100% 100% 100% 100% 59.20.1 Tonstudios etc. 100% 100% 100% 100% 59.20.2 Tonträgerverlage 100% 100% 100% 100% 59.20.3 Musikverlage 100% 100% 100% 100% 90.04.1 *Theater- und Konzertveranstalter 100% 100% 100% 100% 90.04.2 *Private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthallen u.ä. 100% 100% 10% 10% 90.02 *Erbringung von Dienstleistungen f. d. darst. Kunst 100% 100% 100% 100% 47.59.3 Einzelhandel mit Musikinstrumenten etc. 100% 100% 100% 100% 47.63 *Einzelhandel mit bespielten Ton-/Bildträgern 100% 100% 100% 100% 32.2 Herstellung von Musikinstrumenten 100% 100% 100% 100% 2. Buchmarkt 90.03.2 Selbständige Schriftsteller/innen 100% 100% 100% 100% 74.30.1 Selbständige Übersetzer 100% 100% 100% 100% 58.11 Buchverlage 100% 100% 100% 100% 47.61 Einzelhandel mit Büchern 100% 100% 100% 100% 47.79.2 Antiquariate 100% 100% 100% 100% 18.14 Buchbinderei, Druckweiterverarbeitung 100% 100% 100% 100% 3. Kunstmarkt 90.03.3 Selbständige bildende Künstler/innen 100% 100% 100% 100% 47.78.3 ** Einzelhandel mit Kunstgegenständen etc. 20% 20% 20% 20% 91.02 Museumsshops, etc. 100% 100% 8% 8% 47.79.1 Einzelhandel mit Antiquitäten etc. 100% 100% 100% 100% 4. Filmwirtschaft 90.01.4 "Selbständige Bühnen-,Film-,TV-Künstler/innen 100% 100% 100% 100% 59.11 Film-/TV-Produktion 100% 100% 100% 100% 59.12 Nachbearbeitung/sonstige Filmtechnik 100% 100% 100% 100% 59.13 Filmverleih u.-vertrieb 100% 100% 100% 100% 59.14 Kinos 100% 100% 100% 100% 47.63 "Einzelhandel mit bespielten Ton-/Bildträgern 100% 100% 100% 100% 77.22 Videotheken 100% 100% 100% 100% 5. Rundfunkwirtschaft 90.03.5 *Selbständige Journalisten/innen etc. 100% 100% 100% 100% 60 Hörfunk- TV-Veranstalter 100% 100% 40% 40% 6. Markt für darstellende KünstezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 6 Kurzanleitung-KKW _20120124.doc 90.01.4 *Selbständige Bühnen-,Film-,TV-Künstler/innen 100% 100% 100% 100% 90.01.3 Selbständige Artisten/innen, Zirkusbetriebe 100% 100% 100% 100% 90.01.1 Theaterensembles 100% 100% 10% 10% 90.04.1 *Theater- und Konzertveranstalter 100% 100% 100% 100% 90.04.2 *Private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthall. u. ä. 100% 100% 10% 10% 90.04.3 Va rietes und Kleinkunstbühnen 100% 100% 100% 100% 90.02 *Erbringung von Dienstleistungen f. d. darst. Kunst 100% 100% 100% 100% 85.52 KulturunterrichtlTanzschulen 100% 100% 100% 100%zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 7. Designwirtschaft 74.10.1 Industrie-, Produkt- und Mode-Design 100% 100% 100% 100% 74.10.2 Grafik- und Kommunikationsdesign 100% 100% 100% 100% 74.10.3 Interior Design und Raumgestaltung 100% 100% 100% 100% 71.11.2 *Büros für Innenarchitektur 100% 100% 100% 100% 73.11 **Werbegestaltung 50% 50% 50% 50% 32.12 Herstellung von Schmuck, Gold, Silberschmiedew. 100% 100% 100% 100% 74.20.1 Selbständige Fotografen 100% 100% 100% 100% 8. Architekturmarkt 71.11.1 Architekturbüros für Hochbau 100% 100% 100% 100% 71.11.2 *Büros für Innenarchitektur 100% 100% 100% 100% 71.11.3 Architekturbüros f. Orts-,Regional- u. Landespl. 100% 100% 100% 100% 71.11.4 Architekturbüros f. Garten- u. Landschaftsgest. 100% 100% 100% 100% 90.03.4 Selbständige Restauratorinnen u. Restauratoren 100% 100% 100% 100% 9. Pressemarkt 90.03.5 *Selbständige Journalisten/inneetc. 100% 100% 100% 100% 63.91 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros 100% 100% 100% 100% 58.12 Verlegen v. Adressbüchern und Verzeichnissen 100% 100% 100% 100% 58.13 Verlegen von Zeitungen 100% 100% 100% 100% 58.14 Verlegen von Zeitschriften 100% 100% 100% 100% 58.19 Sonstiges Verlagswesen (ohne Software) 100% 100% 100% 100% 47.62 Einzelhandel m. Zeitschrift. u. Zeitungen 100% 100% 100% 100% 10. Werbemarkt 73.11 *Werbeagenturen/Werbegestaltung 100% 100% 100% 100% 73.12 Vermarkt. u. Vermittlung von Werbezeiten/-flächen 100% 100% 100% 100% 11. Software-/Games-lndustrie 58.21 Verlegen von Computerspielen 100% 100% 100% 100% 63.12 Webportale 100% 100% 100% 100% 62.01 Entwicklung u. Programmierung v. Internetpräsentationen und sonstige Softwareentw. 100% 100% 100% 100% 58.29 Verlegen von sonstiger Software 100% 100% 100% 100% (-) Sonstiges 91.01 Bibliotheken und Archive 100% 100% 8% 8% Betrieb v. historischen Stätten u. Gebäuden u. 91.03 100% 8%ähnliche Attraktionen 100% 8% 91.04 Botanische u. zoologische Gärten sowie Naturparks 100% 100% 8% 8% 74.30.2 Selbständige Dolmetscher 100% 100% 100% 100% 74.20.2 Fotolabors 100% 100% 100% 100%zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 7 Kurzanleitung-KKW _20120124.doc 32.11 Herstellung von Münzen etc. 100% 100% 100% 100% 32.13 Herstellung von Fantasieschmuck 100% 100% 100% 100% Summe der elf Teilmärkte mit Doppelzählung einschließlich der Gruppe Sonstiges Summe der Doppelzählungen (mehrfach zugeordnete Wirtschaftszweige)zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Kultur- und Kreativwirtschaft insgesamt ohne DoppelzählungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA H inw eis: *mit Stern markierte Wirtschaftszweige werden mehrfach zugeordnet. Berechnungsbasis der Anteilsund Schätzwerte sind die statistischen Ergebnisse des Bundesgebietes, Basisquellen siehe Quellenangaben. (1) Steuerpflichtige und Unternehmen mit 17.500 Euro und mehr Jahresumsatz, (2) Umsatz= Lieferungen und Leistungen, (3) Beschäftigte = sozialversicherungspflichtige Voll- und Teilzeitbeschäftigte ohne geringfügig Beschäftigte, (4) geringfügig Beschäftigte = geringfügig entlohnte Beschäftigte (ausschließlich geringfügige und im Nebenjob Beschäftigte zusammen) Q uellen: Umsatzsteuerstatistik, Destatis; Beschäftigtenstatistik und Statistik der geringfügig Beschäftigten, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen und Schätzungen Michael SändermannzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 8 Anlage 2zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Söndermann, M. (2015), Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Komprimierte wirtschaftspolitische Analyse 2009-2013 Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-AnhaltzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Kom pri mi e rte wi rtsch afts pol itisch e An aIysezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2009 - 2013 Verfasser: Michael Söndermann Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln Januar 2015 INHALTzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 1 Einleitung 3 1.1 Die Leitfragen der Untersuchung 3 1.2 Die Methodik der Untersuchung 3 2 Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts im Überblick 5 2.1 Die Eckdaten zur Kultur- und Kreativwirtschaft 5 2.2 Die Kultur- und Kreativwirtschaft im Bundesvergleich 6 2.3 Die Kultur- und Kreativwirtschaft im Branchenvergleich 8 3 Ausgewählte Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts 10 3.1 Künstlerische und kreative "Unternehmer" 12 3.2 Werbung 13 3.3 Designer/Fotografen/Qbersetzer 14zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 3.4 Software/Games 15 3.5 Medien (Verlage/Film/Musik) 16 3.6 Gesamttrends der Kultur- und Kreativwirtschaft 17 4 Kultur- und Kreativwirtschaft im deutschen Städtevergleich 19 5 Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts im bundesweiten Vergleich 21 5.1 Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg 21 5.2 Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen 24 5.3 Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern 25 6 Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa 28 6.1 EU-Strategie "Kreatives Europa" 28 6.2 Wirtschaftliche Stärke der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft 29 6.3 Die regionalen europäischen Märkte der Kultur- und Kreativwirtschaft 30 7 Wirtschaftspolitische Perspektive der Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalts 32 7.1 Beschäftigungsfähigkeit - Allgemeine Handlungsoptionen 32 7.2 Innovationsfähigkeit - RIS Strategie des Landes 39 8 Anhang 42zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2 1 EinleitungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 1.1 Die leitfragen der Untersuchung Die Debatte um die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland hat mittlerweile eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit erreicht. So gibt es inzwischen in fast allen Bundesländern Kulturwirtschaftsberichte mit jeweils eigenen wirtschaftsrelevanten Schwerpunkten. Die wirtschaftspolitischen Ziele richten sich auf die Chancen, die durch die Kultur- und Kreativwirtschaft für Wachstum und Beschäftigung eröffnet werden können. In Sachsen-Anhalt ist die Kultur- und Kreativwirtschaft ein kleinteiliger Branchenkomplex, der in wirtschaftlicher Hinsicht nicht mit der Chemischen Industrie oder mit dem Maschinenbau mithalten kann. Allerdings kann die Kultur- und Kreativwirtschaft in beschäftigungsbezogener Hinsicht durchaus mit klassischen Branchen gleichziehen, wie die Vergleiche in den späteren Kapiteln aufzeigen. Ziel dieser komprimierten Wirtschaftsanalyse ist es, den Branchenkomplex der Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt - auf der Basis der für die vorliegende Untersuchung aufbereiteten amtlichen Statistiken - mit seinen aktuellen Strukturen und Trends zu analysieren und zu bewerten. Die Studie umfasst folgende Forschungsfragen: 1. Welches Gewicht nimmt die Kultur- und Kreativwirtschaft innerhalb der Gesamtwirtschaft ein? 2. Wie stellt sich die Kultur- und Kreativwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen im Land dar? 3. Welche Entwicklung erreicht die Kultur- und Kreativwirtschaft im Vergleich zum Bundesgebiet? 4. Welche besonderen Schwerpunkte und Entwicklungen ergeben sich für ausgewählte Teilgruppen der Kultur- und Kreativwirtschaft? 1.2 Die Methodik der Untersuchung Damit eine vergleichende Bewertung mit dem Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht des Bundes und anderer Regionen möglich ist, soll sich die Studie auf das Definitionskonzept der Wirtschaftsministerkonferenz (dem sogenannten statistischen Leitfaden zur Kultur- und Kreativwirtschaft) stützen:zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA "Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit derzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 3 Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen. "zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abweichend von der statistischen Zuordnung nach den elf Teilmärkten wurden alle WMKdefinierten Wirtschaftszweige zu sechs sogenannten Teilgruppen zusammengefasst: Dazu zählen Künstlerische/kreative Aktivitäten Werbung • Design/Foto/Übersetzer Software/Games Medien (Verlage, Film, Musik) Übrige WirtschaftszweigezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Summe Kultur- und Kreativwirtschaft nach sechs Teilgruppen Hinweis: Die vorliegende Gliederung nach sechs Teilgruppen enthält alle Wirtschaftszweige gemäß der WMK-Abgrenzung nach elf Teilmärkten. Die Ergebnisse sind damit in der Gesamtsumme mit anderen Länderergebnissen vergleichbar. Die statistischen Abgrenzung und Zuordnung Kultur- und Kreativwirtschaft nach sechs Teilgruppen ist in der Anlage ersichtlich.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 4 2 Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts im ÜberblickzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2.1 Die Eckdaten zur Kultur- und Kreativwirtschaft Die vorliegende Analyse steht in einer Reihe mit den beiden früheren Kulturwirtschaftsberichten des Landes Sachsen-Anhalt (siehe Quellenangaben: Backes et al. Kulturwirtschaft 2011 und Wiesand et al. Kulturwirtschaft 2006)zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA2.1: Eckdaten zur Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt 2011 und 2013* Kultur- und Kreativwirtschaft - Absolut- Anteil an Absolut- Veränderung angaben Gesamt- angaben in% wirtschaft 2011 2011 2013* 2013* zu 2011 Selbstständige/Unternehmen 2.973 4,4% 3.011 1,3% Umsatz in Mio. Euro 831 1,3% 870 4,6% Sozialversicherungs- 1,3%9.875 9.819 -0,6% pflichtig Beschäftigte Erwerbstätige 12.848 1,6% 12.830 -0,1% Hinweis: 'vorläufig bzw. geschätzt. Erwerbstätige umfasst alle Selbständigen ab 17.500 Euro Jahresumsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, jedoch ohne geringfügig Beschäftigte bzw. Tätige Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Im Jahr 2011 sind in der Kultur- und Kreativwirtschaft knapp 3.000 Selbständige und Unternehmen tätig. Das entspricht einem Anteil von 4,4 Prozent an der Gesamtwirtschaft der landesweiten Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit einem Zuwachs von ungefähr 40 Unternehmen wächst die Unternehmenslandschaft bis 2013 schätzungsweise um 1,3 Prozent. Der Gesamtumsatz der Kultur- und Kreativwirtschaft liegt bei rund 830 Millionen Euro und' belegt damit einen Anteil von 1,3 Prozent an der Gesamtwirtschaft. Der wirtschaftliche Zuwachs steigt schätzungsweise mit einem Plus von 4,6 Prozent und umfasst im Jahr 2013 ein Gesamtvolumen von 870 Millionen Euro. Dieser überdurchschnittlich starke Zuwachs basiert insbesondere auf den drei Teilgruppen Software/Games, Design und künstlerisch/kreative Aktivitäten. Knapp 9.900, und damit 1,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Zusammen mit den rund 3.000 Selbständigen können in Sachsen-Anhalt knapp 12.850 Erwerbstätige im Jahr 2011 registriert werden. Da die Entwicklung der Beschäftigung bis zum Jahr 2013 negativ (minus 0,6 Prozent) verläuft, nimmt 5 die Gesamtzahl aller Erwerbstätigen - trotz des Zuwachses der Selbständigen - ab. Hier ist es vor allem die Mediengruppe (Verlage, Film, Musik), die einen Rückgang der Beschäftigung zu verzeichnen hat. Gemessen an den ersten Eckdaten ist in wirtschaftlicher Hinsicht eine erstaunlich positive Entwicklung der landesweiten Kultur- und Kreativwirtschaft zu konstatieren, während zugleich die Beschäftigung stagniert oder ein leichtes Minus im Jahr 2013 hinnehmen muss. 2.2 Die Kultur- und Kreativwirtschaft im Bundesvergleich Die Standardkennzahlen für die bundesweite Kultur- und Kreativwirtschaft beziehen sich auf die sogenannten wirtschaftlich relevanten Selbständigen .und Unternehmen. Damit werden alle Unternehmen in Deutschland erfasst, die nach der amtlichen Statistik mehr als 17.500 Euro Jahresumsatz erzielen. Eine wichtige Kennzahl zur Messung der Substanz der Kultur- und Kreativwirtschaft ist der Anteilswert, den die Kultur- und Kreativwirtschaft an der jeweiligen Gesamtwirtschaft hat. Danach erreicht die Kultur- und Kreativwirtschaft bundesweit folgende Standardwerte, die über die letztenVergleichsjahre nur minimal variieren: Rund 7,6 Prozent aller Unternehmen in Deutschland zählen zur Kultur- und Kreativwirtschaft. Da es sich überwiegend um Kleinst- und Kleinunternehmen handelt, liegt der Anteilswert beim Umsatz mit rund 2,5 Prozent deutlich niedriger. Im Beschäftigungsmarkt können rund 3 Prozent (oder 3,4 Prozent bei den Erwerbstätigen) der Kultur- und Kreativwirtschaft zugeordnet werden. Dieser Beschäftigungsanteil der Kultur- und Kreativwirtschaft erreicht bundesweit in Absolutzahlen rund 750.000 wirtschaftlich relevante Beschäftigte und liegt damit nur unwesentlich unterhalb der Automobilindustrie, die im Jahr 2012 rund 800.000 Beschäftigte finanzieren kann.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA2.2: Kennzahlen der Kultur- und Kreativwirtschaft im Vergleich Land Sachsen-Anhalt, Bundesgebiet sowie der Städte MagdeQurg und Halle, 20.101?011 2011 2011 2010 2010 Sachen- Bundesgebiet Anhalt Magdeburg Halle Selbständige/Unternehmen 7,6% 4,4% 7,9% 9,3% Umsatz 2,5% 1,3% 4,9% 2,5% Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 3,0% 1,3% 2,8% 3,2% Erwerbstätige ~,4% 1,6% 3,1% 3,6% Hinweis: Berechnung der Datenbasis einschließlich öffentlicher Kulturbetriebe, deshalb sind die bundesweiten Kennzahlen zur Beschäftigung und Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Bundesmonitoring Kultur- und Kreativwirtschaft minimal erhöht. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung 6 Die vergleichbaren Kennzahlen der Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt erreichen im Durchschnitt nur die Hälfte des jeweiligen bundesweiten Anteilswertes. Das bedeutet, die sachsen-anhaltische Kultur- und Kreativwirtschaft kann flächendeckend keine hohe Konzentration der Kultur- und Kreativwirtschaft aufweisen. Die Ursache dafür liegt in der überwiegend ländlich geprägten Struktur des Landes. Nimmt man hingegen die wichtigen urbanen Zentren Magdeburg und Halle (Saale) zum Vergleich, wird sichtbar, dass die Kulturund Kreativwirtschaft in diesen beiden Städten Sachsen-Anhalts überdurchschnittlich stark vertreten ist. Mit 7,9 Prozent und 9,3 Prozent liegt der verglei'chbare Unternehmenswert in beiden Städten leicht bis deutlich über dem Bundeswert (7,6 Prozent). In der wirtschaftlichen Betrachtung liegt der vergleichbare bundesweite Umsatzwert bei 2,5 Prozent. Halle erreicht mit ebenfalls 2,5 Prozent diesen Umsatzwert, Magdeburg zeigt mit 4,9 Prozent einen überragenden Anteilswert. Hingegen ist die Beschäftigung und Erwerbstätigkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft in Halle mit leicht höheren Werten etwas besser, in Magdeburg etwas unterdurchschnittlicher vertreten als im Bundesdurchschnitt. Die wirtschaftliche Dynamik der Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt entwickelt sich im Vergleichszeitraum 2009 bis 2013 mit einem Zuwachs von 12,5 Prozent deutlich besser als die der vergleichbaren Entwicklung im Bundesgebiet. Dort wird ein Zuwachs von 9,3 Prozent bis 2013 erreicht. Welche Branchen und Teilgruppen für die gute Performance ursächlich sind, wird im Kapitel ,Ausgewählte Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft' erläutert. Der Landes- und Bundesvergleich zeigt allerdings auch die relative Schwäche der Beschäftigung in der Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit verläuft im Land negativ, während im Bundesgebiet im gleichen Zeitraum mit 8,3 Prozent ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen ist.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 7 Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA2.3: Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Bundesgebiet 2009-2013*zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Sachsen-Anhalt 115,0 8112,5 .....110,0 11 0>107,5 8105,0 N x102,5 CI) -g 100,0 97,5 95,0 2009 2011 2013* I -Unternehmen -UmsatzL -Erwerbstätige I ___ . 1zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Bundesgebiet o o 115,0 112,5 110,0 107,5 105,0 102,5 100,0 97,5 95,0 11 0> o o N X C/) CI) "C c: 2009 2013*2011 -Unternehmen -Umsatz _J Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung 2.3 Die Kultur- und Kreativwirtschaft im Branchenvergleich Trotz der schwächeinden Entwicklungsphase des Beschäftigungsmarktes der Kultur- und Kreativwirtschaft ist diese nach wie vor ein starker Wirtschafts- und Arbeitsfaktor in Sachsen- Anhalt. Mit knapp 9.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten hier deutlich mehr als im Fahrzeugbau (6.300) oder in der Glas-/Keramikindustrie (knapp 9.000). Die für die gesamte Volkswirtschaft in Sachsen-Anhalt wichtigen Branchen der Chemischen Industrie und des Maschinenbaus liegen mit 11.400 und 14.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwar. über dem Beschäftigungsvolumen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Nimmt man jedoch die Selbständigen und Unternehmen ohne Beschäftigte hinzu, dann weist die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt mit mehr als 12.800 deutlich mehr Erwerbstätige auf als die Chemische Industrie. 8 Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA2.4: Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt im Branchenvergleich 2011zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Anzahl der Erwerbstätigen, darunter sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 16.000 14.370 14.000 12.000 10.000 ::2 s 8.000c: « 6.000 4.000 2.000 0 Fahrzeugbau (Auto u.ä.) Hr. v. Glas, Kultur-/ Chemische Keramik, etc. Kreativwirtschaft Industrie Maschinenbau sozia Iversicheru ngspfl. -BeschäftigteL_. . _ 111 Erwerbstätige Hinweis: Erwerbstätige umfasst alle Selbständigen ab 17.500 Euro Jahresumsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, jedoch ohne geringfügig, kurzzeitige Beschäftigung bzw. Minijobs. Alle Vergleichsbranchen wurden auf der Basis der gleichen Datenquellen ermittelt und weichen ggf. von Verbands- oder anderen Branchenangaben ab. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für KulturwirtschaftsforschungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Dieser Vergleich zeigt deutlich, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen- Anhalt-eine weit höhere politische Aufmerksamkeit verdient als sie bisher erreicht hat. Denn sie ist für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Landes inzwischen von ebenso überragender Bedeutung wie zum Beispiel der Maschinenbau. 9 3 Ausgewählte Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-AnhaltszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abweichend vom WMK-Konzept werden im folgenden Kapitel an Stelle der üblichen elf Teilmärkte die Schwerpunkte in der Kultur- und Kreativwirtschaft nach fünf ausgewählten Teilgruppen gelegt, die als wichtige Träger oder Treiber des Branchenkomplexes gewertet werden. Aufwendige Sonderauswertungen und Datenschutzprobleme konnten außerdem dadurch weitgehend vermieden werden. Die sechste Teilgruppe "übrige Wirtschaftszweige" wird nicht in die Einzeldarstellung mit einbezogen, da dort sehr unterschiedliche Wirtschaftszweige zusammengefasst werden. In der Betrachtung der Gesamtsumme Kulturund Kreativwirtschaft (mit den sechs Teilgruppen) jedoch entsprechen die Ergebnisse exakt dem WMK-Modell (siehe Wirtschaftszweiggliederung im Anhang). Die vergleichenden Auswertungen zum Bundesgebiet wurden entsprechend dem hier verwendeten Teilgruppen- Konzept angepasst. Weitere Besonderheiten werden in Hinweisen zu den Abbildungen aufgeführt.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA3.1: Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt nach Teilgruppen, 2013* Selbständige/Unternehmen Umsatz Erwerbstätige Teilgruppe (1) Anzahl Anteil Mio.€ Anteil Anzahl Anteil Künstlerische/kreative Aktivitäten 606 20% 109 12% 2.080 16% Werbung 556 18% 103 12% 1.540 12% Design/Foto/Übersetzer 463 15% 84 10% 977 8% Software/Games 354 12% 155 18% 2.136 17% Medien (Verlage, Film, Musik) 149 5% 202 23% 1.588 12% Summe I (5 Auswahlgruppen) 2.129 70% 651 75% 8.322 65% Summe 11(übrige Wirtschaftszweige) 911 30% 218 25% 4.537 35% Kultur- und Kreativwirtschaft (1+11) 3..039 100% 870 100% 12.859 100% Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. (1) Zuordnung der Wirtschaftszweige siehe Anhang. KKW = Kultur- und Kreativwirtschaft Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Sönderrnann/ßüro für Kulturwirtschaftsforschung Zu den wichtigsten Trägern der Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt zählt diejenige Gruppe der Künstler und Kreativen, die vielfach als Soloselbständige auf dem Markt agieren: 606 Selbständige bzw. Unternehmen mit einem Anteil von 20 Prozent an der gesamten Kulturund Kreativwirtschaft bilden die größte Gruppe. Erwartungsgemäß ist der entsprechende Umsatz dieser Gruppe deutlich kleiner und erreicht mit 109 Mio. Euro oder einem Anteil von 12 Prozent am Gesamtumsatz den dritten R~mg. Hingegen belegt die Gruppe der Künstler 10 und Kreativen bei den Erwerbstätigen mit 2.080 Personen und einem Anteil von 16 Prozent am Gesamtumsatz wieder einen guten zweiten Rang. Von den ausgewählten Teilbranchen bilden die Inhaber von Werbebüros und -Agenturen die zweitstärkste Gruppe. Rund 556 Selbständige (18 Prozent Anteil) erzielen zusammen einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro (12 Prozent Anteil) und können damit über 1.500 Menschen (12 Prozent Anteil) finanzieren. Die Designbüros u.ä. bilden die drittstärkste Gruppe der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die rund 463 Designer und Fotografen erreichen 15 Prozent an der gesamten Kultur- und Kreativwirtschaft, jedoch erzielen sie zusammen nur 84 Mio. Euro Umsatz (10 Prozent Anteil) und auch die Erwerbstätigenzahlliegt mit 977 (8 Prozent Anteil) unterhalb der Tausender Grenze. Für die beiden Gruppen Werbung und Design gilt jedoch, dass sie gemessen am durchschnittlich erzielbaren Umsatz und der Beschäftigungszahl je Unternehmen einen gleichen Unternehmertypus in Sachsen-Anhalt darstellen. In den Teilgruppen werden zwischen 180.000 und 186.000 Euro Umsatz je Unternehmen erzielt und sie beschäftigen im Schnitt 2 bis 3 Erwerbstätige je Unternehmen. Die beiden wirtschaftlich stärksten Teilgruppen der Kultur- und Kreativwirtschaft, die Software/Games und die Mediengruppe mit den Verlagen, Film- und Musikunternehmen, zählen - gemessen an den Unternehmenszahlen - zu den mittelgroßen bis kleinen Gruppen. Zwar ist die Software/Games-Gruppe in der Unternehmenszahl (354 Unternehmen) nur geringfügig kleiner als die Architektengruppe, aber doppelt so stark beim Umsatz (155 Mio. Euro mit 18 Prozent Anteil) und fast doppelt so stark bei der Erwerbstätigkeit (2.136 Erwerbstätige mit 17 Prozent Anteil). Noch bedeutsamer ist die Mediengruppe, die mit 202 Millionen Euro Umsatz fast ein Viertel (23 Prozent Anteil) des gesamten Umsatzes der Kultur- und Kreativwirtschaft erwirtschaftet. Durch die starke wirtschaftliche Potenz der Mediengruppe können hier im Durchschnitt rund 11 Erwerbstätige je Unternehmen finanziert werden. Da jedoch insgesamt nur knapp 150 Medienunternehmen in Sachsen-Anhalt tätig sind, ist die Gesamtzahl der Erwerbstätigen mit knapp 1.600 Personen deutlich geringer als bei Software/Games oder in der Gruppe der Künstler und Kreativen. Insgesamt bilden die aufgeführten fünf Teilgruppen das Rückgrat der Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Zusammen stellen und erwirtschaften sie zwischen 65 und 75 Prozent des Marktes in Sachsen-Anhalt. 11 3.1 Künstlerische und kreative IIUnternehmerllzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA3.2: Entwicklung der Gruppe der künstlerischen und kreativen Aktivitäten Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* Sachsen-Anhalt 210 r-- 200 190 g 180 T. 170 cn 160 r'--------:l~~O----- g 150 N 140 >< .g 130 .E 120 110 100 90 -Unternehmen -Umsatz -ErwerbstätigezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA L__ ~ 2011 2013* Bundesgebiet 210 ~' 200 ~--------------------------- 190 r--------------------- g 180 T. 170 cn 160 g 150 N 140 >< .g 130 .E 120 1----------,------;--;-;:;; ~6~ ~~--~~ 90 '-- 102 10..3 2009 2011 2013*2009 -Unternehmen -Umsatz -Erwerbstätige Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Zur Gruppe der künstlerischen und kreativen Aktivitäten zählen im Kern die darstellenden Künstler (Schauspieler, Film-, Rundfunkkünstler etc.) die Musiker, die bildenden Künstler, die Schriftsteller, die Journalisten und die zugehörigen Betriebe und Unternehmen der darstellenden Kunst (Private Theaterveranstalter etc.). Im Vergleich zum Bundesgebiet hat sich die wirtschaftliche Situation der Gruppe der künstlerischen und kreativen Aktivitäten in Sachsen-Anhalt weit überdurchschnittlich entwickelt. So steigt der Umsatz zwischen 2009 und 2013 um 99 Prozent an, während der bundesweite Umsatz lediglich um 16 Prozent zulegt. Dieser überdurchschnittliche Zuwachs geht schätzungsweise auf die Entwicklung bei den darstellenden Künstlern bzw. Film-/Rundfunkkünstlern zurück, die ihre Umsätze im Zeitraum erheblich steigern können. Allerdings stützen sich die Umsatzzahlen der darstellenden Künstler in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Bundesgebiet auf eine sehr schmale Ausgangsbasis, so dass schon wenige erfolgreiche Künstler mit einem guten wirtschaftlichen Abschluss eine Entwicklung in der Gesamtgruppe bewirken können. Dennoch bleibt der Befund bemerkenswert, da auch die Zahl der Selbständigen in der Gruppe der künstlerischen und kreativen Aktivitäten deutlich stärker wächst als im Bundesvergleich. Mit einem Zuwachs von 16 Prozent zwischen 2009 und 2013 wächst die Gruppe in Sachsen-Anhalt fast dreimal so schnell wie im Bundesgebiet. 12 3.2zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAWerbungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb. 3.3: Entwicklung der Werbung Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* BundesgebietzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 105 100 0 0 .....zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 11 95 Q) 0 0 N >< 90 90 Q) '0 c: Sachsen-Anhalt 105 I 100 0 0 ..... 11 95 Q) 0 0 N >< 90Q) '0 ~ c: 85 80 L 2009 2011 -Unternehmen -Umsatz -Erwerbstätige 2013* ,______________J 85L80 L: 2009 2011 2013* -Unternehmen -Umsatz -Erwerbstätige Hinweis: "Schätzung bzw. vorläufig. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Zur Werbung zählen die beiden Wirtschaftszweige der Werbegestaltungldes Kommunikationsdesigns sowie die Werbevermittlung. Wie der Vergleich der Landes- und bundesweiten Entwicklung deutlich macht, konnte sich die Werbung offensichtlich nach der Wirtschaftskrise 2008/2009 noch nicht erholen. So zeigen fast alle Kategorien bei Unternehmen, Umsatz und Erwerbstätigkeit negative Wachstumsraten an. Der Umsatz in Sachsen-Anhalt schrumpft im Zeitraum 2009 bis 2013 um 10 Prozent, der bundesweite Umsatz mit 3 Prozent weniger stark. Die Zahl der Unternehmen geht in Sachsen-Anhalt um 9 Prozent, im Bundesgebiet mit 13 Prozent noch etwas stärker zurück. Diese Entwicklung lässt den Schluss zu, dass die Werbeagenturen derzeit kein Vertrauen in den Markt haben. Folglich ist auch der Erwerbstätigenmarkt mit einem Minus von 5 Prozent im Vergleichszeitraum eingebrochen. Erstaunlicherweise kann hier der bundesweite Markt nach dem Rückgang bis 2011 wieder zulegen und in 2013 das Niveau des Jahres 2009 erreichen. Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher, da die wirtschaftliche Entwicklung auch im Bundesgebiet nach wie vor negativ verläuft. Möglichweise gelingt es einzelnen mittelständischen Werbeunternehmen positive Ergebnisse zu erzielen, die diese Divergenz erklären könnten. Insgesamt ist die Werbung in Sachsen-Anhalt nach den aktuellen Trends als ein schrumpfender Markt zu bezeichnen. 13 3.3 Designer/Fotografen/ÜbersetzerzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA3.4: Entwicklung der Gruppe Designer/Fotografen/Übersetzer Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* 2011 2013* Bundesgebiet 150 r-'--,------------ .. 140 Sachsen-Anhalt 150 140 Q Q 130 ..... 11 cn 120 Q Q N 110)( CI) "C 100 .s i I 90 II 1 80 L_ 2009 2011 2013* Q ~ 130 11 cn 120 Q Q N )( CI) "C C 110 100 2009 -Unternehmen -Umsatz ___ -_, Erwerbstätig._e ~ __ J Hinweis: 'Schätzung bzw, vorläufig, Design/Foto/Übersetzer Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Zur Gruppe der Designer und Fotografen zählen zusätzlich die Übersetzer. Die Zuordnung der Übersetzer zur Gruppe der Designer und Fotografen ist fachlich nicht begründbar. Sie wurde von der amtlichen Statistik der Gruppe der sogenannten "Sonstigen" zugeordnet, deren gemeinsames Kriterium die überwiegende Freiberuflichkeit ist. In der Gewichtung der drei Wirtschaftszweige bilden die selbständigen Designer (Produkt-, Kommunikations- und Interior-Designer) die zahlenmäßig stärkste Gruppe, während die Fotografen (Fotodesigner und Fotolabore) in wirtschaftlicher Hinsicht die dominierende Gruppe stellen. Im Gegensatz zur Werbung entwickelt sich die Gruppe der Designer und Fotografen überraschend positiv. Die Zahl der Selbständigen wächst im Vergleichszeitraum 2009 bis 2013 um 45 Prozent und damit deutlich schneller als im Bundesgebiet. Dort ist ebenfalls ein stetiges Wachstum der Selbständigen im Design und in der Fotografie zu beobachten, allerdings mit einer geringeren Wachstumsrate von 30 Prozent. Mit dem Wachstum der Selbständigen geht in Sachsen-Anhalt auch das wirtschaftliche Wachstum in die gleiche Richtung. Die Umsätze steigen im Landes- wie im Bundesdurchschnitt um 22 bzw. 21 Prozent zwischen 2009 und 2013. Einzig im Vergleich der Erwerbstätigenmärkte zeigt sich ein Unterschied zwischen der Landes- und Bundesentwicklung. Während die Erwerbstätigkeit im 14 Bundesgebiet mit einem Plus von 24 Prozent zwischen 2009 und 2013 wächst, ist die Vergleichsrate in Sachsen-Anhalt um lediglich 7 Prozent gestiegen. Insgesamt zählt die Gruppe Design/Foto u.ä. zu den Wachstumstreibern in Sachsen-Anhalt.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 3.4 Software/GameszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb. 3.5: Entwicklung der Gruppe Software/Games Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* Sachsen-Anhalt Bundesgebiet 11 200 189 180 , I Q I Q 160.....11 200 I 180 i,'--· ---zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Q , ~ 160 [------. -----#-- I ~r--- ~140 I ~ l "C 120 1:: ~~. 115 I I C 1:: '--- . .__ 2009 2011 2013* I I 2009 2011 2013* -Unternehmen -Umsatz _J. I' -Unternehmen -Umsatz -ElWerbstätige -ElWerbstätige L__. 11 0) g 140 N >< ~ "C 120 c Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Zur Gruppe Software/Games zählen zum größeren Teil Unternehmen der Softwareentwicklung, zum kleineren Teil die Gamesunternehmen. In der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts belegt die Gruppe Software/Games in wirtschaftlicher Hinsicht den zweiten Rangplatz nach der Mediengruppe. Damit zählt sie zu den wichtigsten wirtschaftlichen Treibern dieses Branchenkomplexes. Wie die Entwicklung zeigt, steigt der Umsatz im Vergleichszeitraum von 2009 bis 2013 um überdurchschnittlich positive 89 Prozent. Hier bleibt das bundesweite Wachstum in dieser Gruppe mit 49 Prozent deutlich hinter Sachsen-Anhalt zurück. Eine noch größere Bedeutung nimmt der Erwerbstätigenmarkt der Gruppe Software/Games in Sachsen-Anhalt ein. Innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft steht dieser Markt an erster Stelle und ist deshalb für die Gesamtentwicklung von besonderer Bedeutung. Auch hier ist das Wachstum inzwischen mit einem Plus von 11 Prozent beachtlich. Allerdings legt der bundesweite Erwerbstätigenmarkt in der Gruppe 149 15 Software/Games noch stärker zu: ein Plus von 27 Prozent zwischen 2009 und 2013 ist ein exzellentes Wachstumsergebnis für die bundesweite Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Zahl der Unternehmen legt in Sachsen-Anhalt um 15 Prozent zu, im Bundesgebiet wiederum mit einer deutlich höheren Rate von 24 Prozent. Insgesamt zählt die Software/Games zu den Wachstumsmärkten in der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts. 3.5 Medien (Verlage/Film/Musik)zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA3.6: Entwicklung der Gruppe Medien (Verlage/Film/Musik) Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* ! I II Sachsen-Anhalt , Bundesgebiet ItzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA105 I 105r r--I I I ! II .. I I100 100 I0 ! I I 0 ~-~_. II 0 I 97 I 0 98..... .....11 95 ~-_. ~----- i 11 95 -95~ III I II ~ i I ~ I0 0I 0 I I 0 II N I I I N 91 II >< 90 I I >< 90(I) , (I)II "0 I I "0 L.~-------I c: 87 c IL-- I85 I 85 Ii ! I II I 83 Ii ! I I II 80 L I 80 _! ---------_.-. __ .• _--2009 2011 2013* I 2009 2011 2013* II ! I II II -Unternehmen -Umsatz I -Unternehmen -Umsatz I I !L-Erwerbstätige I .~_J 1i -Erwerbstätige --------- L._________ ._. J Hinweis: *Schätzung bzw. vorläufig. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Zur Gruppe Medien zählen die Buch- und Presseverlage, die Filmwirtschaft und die Musikwirtschaft, soweit es Tonstudios, Tonträger- und Musikverlage betrifft. Im Landes- und Bundesvergleich wird sichtbar, dass die Medien sich insgesamt in einer schwierigen Phase befinden. So schrumpft nicht nur der Umsatz, sondern auch die Zahl der Erwerbstätigen geht zurück oder stagniert. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes passt sich nach einer Stagnation der Bundesentwicklung an und verzeichnet im Vergleichszeitraum ein Minus von 3 Prozent (Bundesgebiet minus 5 Prozent). Dramatischer entwickelt sich jedoch die Zahl der Selbständigen, die in Sachsen-Anhalt um minus 13 Prozent einbrechen (Bundesgebiet 9 Prozent). Die Erwerbstätigkeit schrumpft in Sachsen-Anhalt um 17 Prozent im Vergleichszeitraum. Während die Entwicklungen im Bundesgebiet einen konstant negativen 16 Verlauf anzeigen, kann für Sachsen-Anhalt nach einem starken Rückgang bis zum Jahr 2011 immerhin ein geringeres Negativwachstum oder sogar eine Stagnation beobachtet werden. Ob diese Anzeichen jedoch positiv zu bewerten sind, bleibt noch offen. Insgesamt zählt die Gruppe derzeit zu den Schrumpfungsmärkten innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft. 3.6 Gesamttrends der Kultur- und KreativwirtschaftzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA3.7: Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt und im Bundesvetgleich, 2009-2013* Sachsen-Anhalt I Bundesgebiet115 ~=- ~. -_._-_. I 115 112 109 0 110 I g 1100 ! ",-,,_. _....,__--_-_...... I ..... 10811 I 11 Icn r I cn ~--_. 0 105 I g 105zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA -t0'50 IN N 1->< >',4% 213% ..... I r 2.2to! ~; .~ 2.1%1 I" " I ' ' , ' [:.~: 2,11'/0 I I,,' I2,0% ! ! " ! .. 2.0% I I, ........_. ~ I T 2,0% I Hinweis: *EU-25 ohne Malta, Irland, Griechenland, aber mit Kroatien. Die harmonisierte Kulturwirtschaftsstatistik basiert auf einer gemeinsamen Definition der UNESCO/FCS plus Softwarebranche auf einer einheitlichen europäischen Statistik, Quelle: Eurostat, nationale stat. Ämter; eigene Berechnungen und Schätzungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Deutschland bildet mit seinem Wertschöpfungsanteil von 2,5 Prozent, der zusammen mit dem Anteil Frankreichs mit 2,3 Prozent im Umfeld des europäischen Vergleichswertes von 2,4 Prozent liegt, bislang eine solide mittlere Basis. Deutschland müsste allerdings sein Wertschöpfungspotenzial schätzungsweise mindestens um 14 Milliarden Euro erhöhen, wollte es das derzeitige Niveau allein des Vereinigten Königreiches mit 3,1 Prozent erreichen. Nun ist die deutsche Wirtschaft mit der verarbeitenden Industrie und den Hightech-Branchen der führende Wirtschaftsstandort in Europa. In Folge dessen kommt den Dienstleistungsbranchen noch nicht die gleiche Bedeutung zu, wie in den nordischen Ländern oder in den Niederlanden. Dennoch hat die Wirtschaftskrise 2009 überdeutlich gezeigt, welch extreme Schwankungen in Deutschlands Volkwirtschaft auftreten können, wenn sich die weltwirtschaftliche Lage verändert. Es ist deshalb sinnvoll, das Potenzial der Dienstleistungswirtschaft und damit der Kultur- und Kreativwirtschaft deutlich stärker auf die strukturpolitische Agenda zu setzen. Auch für starke Industrienationen wie Deutschland wird es darüber hinaus immer notwendiger, das Innovationspotenzial der Dienstleistungswirtschaft und damit auch der Kultur- und Kreativwirtschaft in den Aufgabenkanon der Wirtschaftspolitik zu übernehmen. 31 ·7 Wirtschaftspolitische Perspektive derzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAKultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen..Anhalts Zu den wichtigsten wirtschaftspolitischen Zielen, zu denen auch die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt einen volkswirtschaftlichen Beitrag leisten kann, zählen die beiden Schlüsselthemen: " Beschäftigungsfähigkeit " innovationsfähigkeit 7.1 Beschäftigungsfähigkeit ~Allgemeine Handlungsoptionen Die Beschäftigungsfähigkeit zielt auf die Förderung, Stärkung und Erhaltung der im Arbeitsmarkt tätigen Menschen. In der Kultur- und Kreativwirtschaft existieren alle Formen der Selbständigkeit und der abhängigen Beschäftigung. Da die Marktbedingungen der Selbständigen und die Arbeitsmarktbedingungen der Lohn- und Gehaltsempfänger in der Kultur- und Kreativwirtschaft oftmals nicht zufriedenstellend sind, wurden inzwischen in der Kulturwirtschaftsforschung eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, die zur strukturellen Verbesserung der in der Kultur- und Kreativwirtschaft Tätigen beitragen können. Die acht Handlungsfelder der Kultur- und Kreativwirtschaft 1. SichtbarkeitzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2. Branchenverständnis 3. Qualifizierung 4. Vernetzung 15. Marktentwicklung 1 6 . Finanzzugang I: Freiräume/AkzeptanzBeratung Handlungsfeld: Sichtbarkeit Das Handlungsfeld Sichtbarkeit zählt zu den wichtigsten Maßnahmen für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Denn die Sichtbarkeit der Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft trägtzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 32 zu ihrer Akzeptanz ebenso bei wie zur Bereitschaft der Förderung und zur Bereitschaft von Zusammenarbeit. Die Branche der Kultur- und Kreativwirtschaft verfügt über eine spezifische Ökonomie, 97 Prozent der Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft sind Kleinstunternehmen und rund 80 Prozent sind Einzelunternehmen. Diese Kleinteiligkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft führt vielfach dazu, dass ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Innovationskraft weder in der Innensicht einer Stadt/eines Landes noch in der Außensicht einer Stadtregion/eines Landes wahrgenommen wird. Bei mangelnder Sichtbarkeit der Branche sollte es darum gehen, mit geeigneten Maßnat:lmen Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit für.die Kultur- und Kreativwirtschaft nach innen und außen zu erzeugen. Die Außensicht der Kultur- und Kreativwirtschaft vollzieht sich auf verschiedenen Ebenen. Zur ersten Ebene zählen die Wettbewerbsregionen der Städte und Regionen innerhalb Deutschlands. Die zweite Ebene bildet die Wahrnehmung der Kultur- und Kreativwirtschaft auf Landesebene im Rahmen einer landesweiten Profillandschaft der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die dritte Ebene bezieht sich auf die europäischen und internationalen Standorte der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Land Sachsen-Anhalt hat mit der Internetplattform www.kreativ-sachsen-anhalt.de mit über 250 Firmenprofilen eine ausbaufähige Plattform. Mit den beiden Städten Magdeburg und Halle verfügt die Region über ausstrahlungsstarke Kerne der Kulturund Kreativwirtschaft. Diese beiden Kerne sollten überregional oder gar international deutlich stärker wahrgenommen werden. Es wird empfohlen, in Kooperation zwischen der Landesregierung und den beiden Städten den Marketingprozess innovativ weiterzuentwickeln. Der Kreativsalon in Magdeburg wie der Medienstammtisch zeigen dabei den Weg. Handlungsfeld: Branchenverständnis Das Branchenverständnis für die Kultur- und Kreativwirtschaft ist in verschiedener Hinsicht kein einfaches Handlungsfeld. Es benötigt vermutlich eine längere Entwicklungsphase, um einen erkennbaren Identitätskern der Kultur- und Kreativwirtschaft zu schaffen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft verfügt über keinen einfachen Fokus wie etwa den des Autos, das die Automobilindustrie hinreichend erklärt. Dennoch ist die Arbeit am Branchenverständnis eine wichtige Kommunikationsaufgabe, die für jede Stadt/Region immer neu geleistet werden muss. Denn ein gemeinsames Branchenverständnis fördert die Artikulierung sowie Durchsetzung gemeinsamer Interessen und trägt zu einer erhöhten Sichtbarkeit der Branche in Politik,zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 33 Verwaltung und Wirtschaft bei. Ferner ist ein ausgeprägtes Branchenverständnis Voraussetzung dafür, sich an politischen Willensbildungsprozessen überhaupt aktiv zu beteiligen, da nur so der branchen- wie der gesamtwirtschaftliche Nutzen erkennbar ist. Die Akteure der elf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft verstehen sich oftmals noch nicht als Angehörige einer Branche. Dabei ist die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht ein künstlich geschaffener Querschnitts-Branchen-Komplex, sondern weist Gemeinsamkeiten auf, die sich insbesondere auch in den teilbranchenübergreifenden Problem- und Bedarfslagen der Akteure der einzelnen Teilmärkte zeigen. Fehlt es an einem gemeinsamen Branchenverständnis, sollten Maßnahmen zur Identitätsbildung ergriffen werden. In Sachsen-Anhalt arbeiten viele Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft vereinzelt und ohne gemeinsames Branchenverständnis, obwohl sich bereits der Verein "Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt e,V," als Branchensprachrohr gegründet hat. Dieses noch schwach ausgeprägte Wir-Gefühl kann z. B. durch Kamingespräche seitens der Landesregierung wie der Kammern gestärkt werden. Es gilt die freiberuflichen künstlerischen Produzenten, die unternehmensnahen kreativen Dienstleister und die medienspezifischen Unternehmer in ein fruchtbares Miteinander zu bringen. Handlungsfeld: Vernetzung Das Handlungsfeld Vernetzung ist ein in der Kultur- und Kreativwirtschaft extrem wichtiges Thema. Aufgrund der Kleinteiligkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft besteht eine besondere Notwendigkeit für das Arbeiten in Netzwerken. Diese ermöglichen es, die aufgrund der geringen Geschäftsgröße der Einzel- und Kleinstunternehmen bedingten strukturellen Nachteile auszugleichen. Ferner führt gerade der Dialog in teilbranchen- und branchenübergreifenden Netzwerken zu Produktentwicklungen, außerdem wird die Vermarktung der eigenen Leistungen befördert. Netzwerke eignen sich besonders zur Bildung von längerfristigen Kooperationen, die dem Aufbau von Kapazitäten zur Bearbeitung größerer Aufträge dienen. Den positiven Effekten der Netzwerkbildung stehen allerdings eine Reihe negativer Effekte aus der Praxis gegenüber: Netzwerke bilden sich oftmals spontan und treten zu anderen Netzwerken in Konkurrenz, sofern sie die gleichen Ziele und Aufgaben umsetzen wollen. Netzwerke und Plattformen in der Kultur- und Kreativwirtschaft kämpfen um finanzielle Ressourcen, kämpfen um Mitglieder oder kämpfen selbst um interessante Ideen der Kreativen. Netzwerke der Kultur- und Kreativwirtschaft müssen sich in einem deregulierten Kultur- und Kreativmarkt behaupten, der viele fragile Strukturen aufweist und in dem es nicht einfach ist, gesicherte Akteursrollen aufzubauen, die als Stabilitätsfaktor für die jeweiligen Netzwerke fungieren könnten. Netzwerke, die den Erfahrungsaustausch unterstützen und 34 gemeinsame Projektentwicklung befördern wollen, werden oft von den besonders interessanten Künstlern und Kreativen gemieden, weil sie ihre Ideen nicht ungeschützt in ein Netzwerk einbringen wollen. In Sachsen-Anhalt existieren bereits eine Reihe von substanziellen Netzwerken (siehe www.kreativ-sachsen-anhalt.de). Diese könnten z. B. auf Einladung der Landesregierung hin, einen Unternehmertag Kultur- und Kreativwirtschaft im Land, beim Bund bzw. in Brüssel durchführen, um ihre europäischen und internationalen Erfahrungen auszubauen. Zusätzlich wird es immer wichtiger, die Produzenten und Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft mit anderen Partnern aus Mittelstand und Industrie zu vernetzen. Der im Jahr 2013 erstmals durchgeführte Wettbewerb "Bestform", der auch bundesweit Aufmerksamkeit erzeugt hat, sollte kontinuierlich ausgebaut werden. Auch das vom Land geplante Internet-Matching der Kreativ-Seite sowie die Förderung von mehrjährigen Kooperationen unter Einschluss der Hochschulen, Verbände und Kommunen über die Richtlinie "Cross-Innovation" weisen den Weg zu einer kontinuierlichen Vernetzung der Branchen und damit zu weiteren volkswirtschaftlichen Effekten. Handlungsfeld: Qualifizierung Das Handlungsfeld Qualifizierung scheint zunächst ein eher nachrangiges Thema innerhalb der gelisteten Handlungsfelder zu sein. Denn Qualifizierung und Weiterbildung ist in allen Wirtschaftsbranchen eine ständige Aufgabe für jeden Arbeitnehmer und Unternehmer. Nun handelt es sich bei der Kultur- und Kreativwirtschaft in weiten Teilen nicht um ein klassisches Wirtschaftsfeld mit relativ etablierten Strukturen und Firmen. Hier sind oftmals "andersartige Unternehmer" am Start, die mit ihren experimentellen, kreativen Aktivitäten und intrinsischen Motiven in den Kultur- und Kreativmarkt drängen. So sind für eine Selbständigkeit in der Kultur- und Kreativwirtschaft nicht monetäre Aspekte, sondern Gestaltungsabsichten und Motive wie Selbstverwirklichung, künstlerische Freiheit und soziale Anerkennung von höherer Bedeutung. Dies führt auch dazu, dass ökonomische Themen bei den Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft oftmals vernachlässigt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Fragen der Selbständigkeit und des Unternehmertums im Rahmen von Aus-, Fort- und Weiterbildung eine untergeordnete Rolle spielen, obwohl ein Großteil der Künstler und Kreativen selbständig sind. Von den herkömmlichen Beratungsprogrammen fühlt sich die Zielgruppe vielfach nicht angesprochen oder aber die Beratungsangebote sind für die Zielgruppe in der klassischen Form nicht geeignet. Nach vereinzelten Initiativen könnte in der neuen europäischen Programmperiode das Land Sachsen-Anhalt ein modellhaftes Qualifizierungsprogramm initiieren, welcheszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 35 a) auf die besonderen Merkmale der Künstler und Kreativen ausgerichtet ist, und b) sowohl den hochqualifizierten als auch den geringqualifizierten Beschäftigten eine faire Anstellung in der Kultur- und Kreativwirtschaft ermöglicht. Handlungsfeld: Markterschließung Das Handlungsfeld Markterschließung erreicht innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft einen immer größeren Stellenwert. Denn die jeweils eigenen teilmarktspezifischen Nachfragemärkte und traditionellen Verwertungsketten verändern sich oder lösen sich auf. Die Digitalisierung_ und die Internetwirtschaft lassen kein Geschäftsmodell unberührt, dies gilt in besonderer Weise für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Deshalb rückt die Kultur- und Kreativwirtschaft zunehmend als Innovationsmotor und Impulsgeber für andere Branchen und gesellschaftliche Bereiche ins Blickfeld. Neben dem eigenen wirtschaftlichen Potenzial wird hier ein zusätzliches Potenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft für Innovationen gesehen. Für die Kultur- und Kreativwirtschaft eröffnen sich dadurch zusätzliche Absatzmärkte und Tätigkeitsfelder, die zu neuen Produkten, Dienstleistungen und der Entwicklung von Nischen führen. Aber auch Fragen der Internationalisierung und Mobilität der eher lokal agierenden Kultur- und Kreativwirtschaft sind hier angesprochen. Für den Bereich Markterschließung ist besonders wichtig, dass alle Maßnahmen dabei ansetzen, die Kreativunternehmen mit anderen Wirtschaftsakteuren zusammenzubringen und viel Freiraum für die Entstehung von neuen, innovativen Produkten, Dienstleistungen und notwendigen Experimenten zu gewährleisten. Gleichzeitig sind diese Maßnahmen immer mit spezifischen, praxisbezogenen Instrumenten zur Qualifizierung und Professionalisierung gekoppelt. Insbesondere in der Kultur- und Kreativwirtschaft ist neben unternehmerischen Kompetenzen, das Entwickeln von Marktnischen von besonderer Bedeutung für den unternehmerischen Erfolg. Neben dem Zugang zu hochqualifizierten Experten und Praktikern wird bei den beiden Maßnahmen durch den Kontakt zu anderen Wirtschaftsbranchen in Auftragsprojekten die Möglichkeit geschaffen, derartige Marktnischen zu erkennen und nutzbar zu machen sowie neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für die Kultur- und Kreativwirtschaft zu entwickeln. Kennzeichnend für beide Maßnahmen ist ferner, die beteiligten Akteure weitreichend in die Verantwortung als Unternehmer zu nehmen und sie entsprechend zu behandeln. Mit dem Wettbewerb Bestform, den auch die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung als modellhaften, ziel- und zukunftsfähigen Ansatz bewertet, hat daszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 36 Land Sachsen-Anhalt einen wichtigen Schritt zur Kooperation von Kultur- /Kreativunternehmen und Industrieunternehmen, also zur Markterschließung gewagt. Die Landesregierung Sachsen-Anhalt könnte daneben international renommierte Kultur- und Kreativunternehmer (Weltklasse-Experten) zu allen elf Teilmärkten nach Sachsen-Anhalt einladen, die mit den regionalen/lokalen Kultur- und Kreativunternehmen, den kultur-/kreativwirtschaftlichen Studiengängen der Hochschulen sowie den Kammern gemeinsam Workshops durchführen. Handlungsfeld: FinanzzugangzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Das Handlungsfeld Finanzzugang nimmt zwar im öffentlichen Diskurs oftmals einen prominenten Platz ein, spielt aber in der Praxis der freiberuflichen Büros und selbständigen Unternehmen bislang meist nur eine geringe Rolle. Die Möglichkeit, Zugang zu einer geeigneten Finanzierungsquelle zu erhalten, etwa zur Vor- oder Zwischenfinanzierung oder zum Ausgleich von Liquiditätsengpässen, kann jedoch über die Existenz oder Nichtexistenz eines Unternehmens entscheiden beziehungsweise über Wachstum oder Stagnation. Wie die einschlägigen Analysen zeigen, ist das Thema des Zugangs zu geeigneten Finanzierungsinstrumenten für die Kultur- und Kreativwirtschaft unter drei Gesichtspunkten zu betrachten: 1. es fehlt an geeigneten Instrumenten zur Finanzierung von Geschäftsvorhaben in der Kultur- und Kreativwirtschaft, etwa bei der Vorfinanzierung von Projekten 2. es existieren zwar Finanzierungsinstrumente, die zumindest theoretisch für die Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft offen sind, faktisch aber keine Rolle bei der Finanzierung von Geschäftsvorhaben in der Kultur- und Kreativwirtschaft spielen. Der Grund ist darin zu sehen, dass die den Kredit vergebenden Institutionen nicht mit den Besonderheiten der Geschäftsmodelle in der Kultur- und Kreativwirtschaft vertraut sind und daher das mit der Finanzierung verbundene Risiko nicht einschätzen und bewerten 3. es gibt Programme, die für einen Großteil der Kultur- und Kreativwirtschaft als Lieferant von "Inhalten" von vornherein versperrt sind. Ein Beispiel dafür ist die teilweise nur technologisch ausgerichtete Innovationsförderung. Es geht daher darum, für die Kultur- und Kreativwirtschaft geeignete Instrumente zu entwickeln, um Zugänge zu ermöglichen und Programme zu öffnen. Zum Abbau von Berührungsängsten auf Seiten der Banken und auf Seiten der Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft sind zudem Maßnahmen der Sensibilisierung und Beratung zu entwickeln.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 37 Ein spezifischer Ansatz müsste hier zur Etablierung der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter verfolgt werden. Dazu könnte das Wirtschaftsministerium einen Innnovationsgutschein für die Kultur- und Kreativwirtschaft (vgl. Innovationsgutschein C Kreativgutschein des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg) ins Auge fassen. Mit diesem Innovationsschein könnten neben der direkten Förderung zum einen systematische Erfahrungen mit innovativen Leistungen der Kultur- und Kreativbranche gesammelt werden. Zum anderen könnten auch die Banken und Finanzinstitute systematische Erfahrungen mit Innovationen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft machen. Handlungsfeld: Freiräume/AkzeptanzzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ein auf die Kultur- und Kreativwirtschaft zugeschnittenes Raumangebot zum Arbeiten und Experimentieren hat über das "reine Raumangebot" hinaus positive Effekte auf Vernetzung und Produktentwicklung und führt zudem zu einer höheren Sichtbarkeit der Branche. Geeignete Angebote sind Zwischennutzung, Co-Working-Spaces oder interdisziplinär ausgerichtete Areale mit weitergehenden Unterstützungsangeboten. Immer wieder entstehen Zwischenzeiten in Immobilien: Die vorherige Nutzung ist abgeschlossen, eine neue lässt auf sich warten. Doch diese Problem lage kann eine Chance bedeuten, wenn Leerstände und Brachflächen als Möglichkeitsräume begriffen und Zwischennutzern zur Verfügung gestellt werden. Zwischennutzungen aktivieren Leerstände und Brachflächen nach dem Prinzip "vergünstigter Raum gegen befristete Nutzung" und schaffen so ideale Bedingungen für kleine Unternehmen, Initiativen und Vereine. Die Zahlungsarten von Zwischennutzern sind vielfältig: neben der Miete bringen sie ihre Arbeitskraft, Kreativität, kulturellen Fertigkeiten und sozialen Netzwerke mit ein. Eine geringe Miete verringert ihr finanzielles Risiko und vergrößert die Bereitschaft neue Nutzungsideen auszuprobieren. Ebenso sollen durch die Zwischennutzungen auch langfristige Mietverhältnisse entstehen, so dass aus Zwischennutzern feste Mieter werden. Darüber hinaus profitieren auch die Eigentümer, die dadurch wieder Einnahmen generieren, ihre Immobilie wird gepflegt und bekommt eine neue positive Ausstrahlung. Ungenutzte Flächen dagegen verursachen unnötige Kosten, ziehen Vandalismus an und haben eine negative Ausstrahlungskraft nach außen. Daher können alle Beteiligten von Zwischennutzungen profitieren. Die Landesregierung könnte in Zusammenarbeit insbesondere mit den Städten Dessau, Halle und Magdeburg (im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung) Entwicklungsbedingungen der Freiräume für alle elf Teilmärkte analysieren. Das Gründerzentrum Designhaus oder das Künstlerhaus 188 in Halle haben PerspektivenzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 38 aufgezeigt, ebenso wie das projektierte Forum Gestaltung als Kunst- und Kreativquartier in Magdeburg. Auch die kultur-/kreativwirtschaftlichen Inkubator- Zentren an den Hochschulen schaffen Gestaltungs- und Wirtschaftsräume für die Branche. Handlungsfeld: BeratungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Das Handlungsfeld Beratung bezieht sich zum einen auf die Freiberufler und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft und zum anderen auf die Beratungsinstitutionen selbst. Beratungsangebote zu allgemeinen Rechts-, Steuer- und betriebswirtschaftliehen Fragestellungen sowie zu spezifischen Fragestellungen der Kultur- und Kreativwirtschaft (Künstlersozialkasse, Urheberrechte, Freiberuflichkeit, Existenzgründung) sind geeignet, die Akteure in allen Phasen des Unternehmertums zu unterstützen und zu stabilisieren. Zusätzlich können neben der Errichtung spezifischer Angebote auch bereits existierende Angebote geöffnet werden. Hierzu bedarf es eines Heranführens der Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft an diese Strukturen ebenso, wie es Maßnahmen bedarf, die bestehenden Beratungsinstitutionen auf die Besonderheiten der Kultur- und Kreativwirtschaft vorzubereiten (Train the Trainer). Die Landesregierung kann die Erfahrungen des bis Ende 2015 laufenden Programms des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes sowie des bis Ende 2014 bestehenden Kreativmotors von Univations nutzen, um in der neuen Förderperiode 2015-2020 über ein geeignetes Kultur- und Kreativzentrum nachzudenken. Darüber hinaus kann die Investitionsbank Sachsen-Anhalt versuchen, die verschiedensten Beratungs- und Förderinstrumentarien auf eine zielgerichtete und einheitliche Ansprache für die Kultur-/Kreativunternehmer abzustimmen. 7.2 Innovationsfähigkeit - RIS Strategie des Landes Mit der für das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Sachsen-Anhalts erarbeiteten "Regionalen Innovationsstrategie Sachsen-Anhalt 2014-2020" erhält die Kultur- und Kreativwirtschaft einen zentralen Stellenwert. Neben den fünf Leitmärkten Energie/Maschinenund Anlagenbau/Ressourceneffizienz, Gesundheit und Medizin, Mobilität und Logistik, Chemie und Bioökonomie, Ernährung und Landwirtschaft stehen die Querschnittsthemen Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Journalismus- und Kommunikationstechnologien an herausragender Stelle bei der Zukunftsorientierung der Wirtschaft Sachsen-Anhalts. Die vorliegende Innovationsstrategie nimmt die Region insgesamt in den Blick und stellt dar,zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 39 wie das Spezialisierungsprofil des Landes weiterentwickelt werden soll. Sie umreißt den Beitrag des Landes zur Erreichung der übergeordneten Ziele der Europa 2020 Strategie: "intelligentes", "nachhaltiges" und "sozial integratives" Wachstum. Gleichzeitig sollen mit den Fördermitteln aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI- Fonds) Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung gegeben werden. Sachsen-Anhalt mit seinen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung sowie Partnern in Verbänden, Kammern und der Zivilgesellschaft wird in dezentraler Verantwortung Chancen für die Weiterentwicklung der Region konsequent nutzen. Im Kern geht es darum: • sich auf die Wirtschaftsbereiche und Themenfelder zu konzentrieren, mit denen die größte Strukturwirksamkeit erzielt werden kann ein attraktives Umfeld zu schaffen, das Innovationen in ihrer ganzen Breite ermöglicht sich auf Aktivitäten und Maßnahmen - also sogenannte Leitvorhaben - zu verständigen, mit denen die strategischen Ziele umgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund orientiert sich die regionale Innovationsstrategie für Sachsen-Anhalt an folgenden Aspekten und Fragestellungen: Globale Herausforderungen: Welche drängenden Zukunftsfragen sind für Sachsen- Anhalt wichtig und wie können Innovationen einen Beitrag zu deren Lösung leisten? Standortattraktivität für Investorinnen und Investoren sowie Kooperationssuchende: Wie kann Sachsen-Anhalt als attraktiver Standort für Investoren, Innovatoren und für Wissenschaft und Forschung weiterentwickelt werden, um mehr Akteure für den Standort und für die Kooperation mit Akteuren am Standort zu gewinnen? Endogene Potenziale: Wie können die vorhandenen Innovations- und Wachstumskräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gestärkt werden? • Breiter Innovationsbegriff: Wie können Innovationen in allen Lebensbereichen ausgelöst werden und zugleich vielfältige Rückwirkungen auf Menschen und Umwelt entfalten? • Internationalisierung und Europäisierung der Innovationspolitik des Landes: Wie können innovationspolitische Initiativen und Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele der Internationalisierungs- und Europastrategie des Landes beitragen? Damit ergeben sich folgende Leitlinien für die regionale Innovationsstrategie Sachsen-Anhalt 2014-2020 im Hinblick auf die Kultur- und Kreativwirtschaft: 40 Vision: Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt - Impulsgeber für InnovationenzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Nutzung der Wachstumsimpulse der Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts Ausbau der Industriedesignbranche zu einer Leitbranche für die gesamte Kulturwirtschaft und Kreativindustrie in Sachsen-Anhalt • Verstärkte und frühzeitige Einbeziehung der Kreativen in die Innovationsprozesse von Unternehmen und damit Erweiterung der Lösungsräume. Vision: Querschnittsbereiche • Modellhafte Übertragung von innovativen und vernetzten Arbeitsweisen aus der Kreativwirtschaft auf andere (traditionelle) Branchen. • Attraktivität des Medienstandorts Sachsen-Anhalt im nationalen und internationalen Wettbewerb weiter erhöhen, insbesondere durch Ausbau der vorhandenen Profilierung in den Bereichen Animationsfilm, Sound und produktionstechnische Dienstleistungen. Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen und -erweiterungen an aktuellen technologischen und inhaltlichen Bedarfen des audiovisuellen Sektors ausrichten (insbesondere auf das Mitteldeutsche Multimediazentrum Halle). Kooperation der Medienausbildungsgänge an den Hochschulen des Landes mit den Unternehmen der Medienwirtschaft intensivieren. Praxisgerechte Ausbildungsangebote bereithalten, Chancen qualifizierter Absolventen in Sachsen-Anhalts Medienbranche aufzeigen und damit auf Dauer die Beschäftigungssituation verbessern. • Ausbau des Projekts Kreativmotor und des Wettbewerbs Bestform Sachsen-Anhalt sowie Aufbau eines landesweiten Kreativwirtschaftnetzwerks. Es scheint damit der Zeitpunkt gekommen zu sein, die vielfältigen Anregungen und Ideen verstärkt in der Praxis umzusetzen, um die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt ihrem Stellenwert entsprechend zu entwickeln.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 41 8 Anhang Das für die vorliegende Analyse verwendete Abgrenzungskonzept entspricht dem Modell der Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) in der Feingliederung nach allen Wirtschaftszweigen. Aus Kostengründen wurden die Wirtschaftszweige zu sechs Teilgruppen und nicht zu elf Teilmärkten zusammengefasst. Im Gesamtergebnis entspricht die Summe der Kultur- und Kreativwirtschaft nach sechs Teilgruppen, dem WMK-Modell der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Gliederung nach elf Teilmärkten. Definition: Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft nach sechs Teilgruppen in Sachsen-Anhalt (ST-KKW-Modell 2014) Medien (Verlage/Film/Musik) 58.11 Buchverlage 58.12 Verlegen von Adressbüchern etc. 58.13 58.14 58.19 58.21 58.29 59.11 59.12 59.13 59.14 59.20.1 59.20.2 59.20.3 Werbung 73.11 73.12 Verlegen von Zeitungen Verlegen von Zeitschriften Sonstiges Verlagswesen (ohne Software) Verlegen von Computerspielen Verlegen von sonstiger Software Film-/TV-Produktion Nachbearbeitung/sonstige Filmtechnik Filmverleih u.-vertrieb Kinos Tonstudios etc. Tonträgerverlage Musikverlage Werbeagenturen/Werbegestaltung Vermarktung u .Vermittlung von Werbezeiten/-flächen Design/Foto/u.ä. 74.10.1 Industrie-, Produkt- und Mode-Design 74.10.2 Grafik- und Kommunikationsdesign 74.10.3 Interior Design und Raumgestaltung 74.20.1 Selbständige Fotoqrafen/innen 74.20.2 Fotolabors 74.30.1 Selbständige Übersetzer/innen 74.30.2 Selbständige Dolmetscher Kü nstlerische/kreative Aktivitäten 90.01.1 Theaterensembles 90.01.2 Musik-/TanzensembleszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 42 90.01.3 Selbständige Artisten/innen, Zirkusbetriebe 90.01.4 Selbständige Bühnen-,Film-,TV-Künstler/innen 90.02 Erbringung v. Dienstleistungen f. d. darstellende Kunst 90.03.1 Selbständige Musiker/innen etc. 90.03.2 Selbständige Schriftsteller/innen 90.03.3 Selbständige bildende Künstler/innen 90.03.4 Selbständige Restauratoren/innen 90.03.5 Selbständige Journalisten/innen u. Pressefotografen 90.04.1 Theater-/Konzertveranstalter 90.04.2 Private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthäuser etc. 90..04.3 Varietee und Kleinkunstbühnen Software/Games 62.01.1 Entwicklung u. Programmierung von Internetpräsentationen 62.01.9 Sonstige SoftwareentwicklungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Übrige Wirtschaftszweige 18.14 Buchbinderei etc. 32.11 32.12 32.13 32.2 47:59.3 47.61 47.62 47.63 47.78.3 47.79.1 47.79.2 60.1 60.2 63.12 63.91 71.11.1 71.11.2 71.11.3 71.11.4 77.22 85.52 91.01 91.02 91.03 91.04 Herstellung von Münzen Herstellung v. Schmuck, Gold-, Silberschmiedewaren Herstellung von Fantasieschmuck Herstellung von Musikinstrumenten Einzelhandel mit Musikinstrumenten etc. Einzelhandel mit Büchern Einzelhandel mit Zeitschriften u. Zeitungen Einzelhandel mit bespielten Tonträgern etc. Einzelhandel mit Kunstgegenständen etc Einzelhandel mit Antiquitäten etc. Antiquariate Hörfunkveranstalter Fernsehveranstalter Webportale Korrespondenz- und Nachrichtenbüros Architekturbüros für Hochbau Büros für Innenarchitektur Architekturbüros für Orts-, Regional- u. Landesplanung Architekturbüros für Garten- u. Landschaftsgestaltung Videotheken KulturunterrichtlT anzschulen Bibliotheken und Archive Museumsshops, etc. Betrieb v. historisch. Stätten u. Gebäuden .u. ähnliche Attraktionen Botanische u. zoologische Gärten sowie Naturparks 43 Tabelle: Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt 2009, 2011, 2013*zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Veränderung Anzahl der Selbständigen/Unternehmen Anteil in % in% 2009 2011 2013* 2013* 2013*/2009 Künstl./kreative Aktivitäten 525 562 606 20% 15,5% Werbung 610 579 556 18% -8,9% .Design/Foto u.ä. 319 384 463 15% 45,2% Software/Games 308 327 354 12% 15,0% Medien (Verlage, Film, Musik) 171 149 149 5% -13,0% übrige Wirtschaftszweige 1.045 972 911 30% -12,8% Kultur- und Kreativwirtschaft 2.978 2.973 3.039 100% 2,1% %-Anteil an Gesamtwirtschaft 4,5% 4,4% 4,5%zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. Einschließlich äfftl. Kulturbetriebe. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen Michael Sändermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Veränderung Umsatz in Mio. Euro Anteil in % in% 2009 2011 2013* 2013* 2013*/2009 Künstl./kreative Aktivitäten 55 87 109 12% 98,7% Werbung 114 111 103 12% -9,7% Design/Foto u.ä. 68 72 84 10% 22,3% Software/Games 82 118 155 18% 88,6% Medien (Verlage, Film, Musik) 208 209 202 23% -3,3% übrige Wirtschaftszweige 246 235 218 25% -11,1% Kultur- und Kreativwirtschaft 773· 831 870 100% 12,5% %-Anteil an Gesamtwirtschaft 1,4% 1,3% 1,3% Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. Einschließlich äfftl. Kulturbetriebe. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen Michael Sändermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung Sozialversicherungspflichtig Veränderung Beschäftigte Anteil in % in% 2009 2011 2013 2013* 2013*/2009 Künstl./kreative Aktivitäten 1.543 1.514 1.474 15% -4,5% Werbung 1.013 991 984 10% -2,9% Design/Foto u.ä. 594 635 514 5% -13,5% Software/Games 1.623 1.605 1.782 18% 9,8% Medien (Verlage, Film, Musik) 1.748 1.477 1.439 15% -17,7% übrige Wirtschaftszweige 3.570 3.653 3.626 37% 1,6% Kultur- und Kreativwirtschaft 10.091 9.875 9.819 100% -2,7%zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 44 %-Anteil an Gesamtwirtschaft 1,4% 1,3% 1,3%zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. Einschließlich äfftl. Kulturbetriebe. Quelle: Beschäftigtenstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael SändermannlBüro für Kulturwirtschaftsforschung VeränderungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Erwerbstätige Anteil in % in% 2009 2011 2013* 2013* 2013*/2009 Künstl.lkreative Aktivitäten 2.068 2.076 2~080 16% 0,6% Werbung 1.623 1.570 1.540 12% -5,1% Design/FotozyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAu.ä, 913 1.019 977 8% 7,0% Software/Games 1.931 1.932 2.136 17% 10,6% Medien (Verlage, Film, Musik) 1.919 1.626 1.588 12% -17,3% übrige Wirtschaftszweige 4.615 4.625 4.537 35% -1,7% Kultur- und Kreativwirtschaft 13.069 12.848 12.859 100% -1,6% %-Anteil an Gesamtwirtschaft 1,6% 1,6% 1,6% Hinweis: 'Schätzung bzw. vorläufig. Einschließlich äfftl. Kulturbetriebe. Quelle: Destatis, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen Michael SändermannlBüro für Kulturwirtschaftsforschung 45 DatenquellenzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAund LiteraturzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA _-, ... _".._ - • Backes, Christoph; Söndermann, Michael; Weckerle, Christoph (2007): Kulturwirtschaft Sachsen-Anhalt 2006, Im Auftrag der Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH für die Landesregierung Sachsen-Anhalt (Wirtschaftsministerium, Kultusministerium), Magdeburg Bundesagentur für Arbeit (2014): Statistik der Bundesagentur für Arbeit• Bundesrnlnisteriurn für Wirtschaft und Energie (2014): Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2013, Berlin Destatis (2014): Umsatzsteuerstatistik, Unternehmensregister, Eurostat (2013): Strukturelle Unternehmensstatistik, Brüssel Hessen Agentur GmbH (2014): Creative IndustrieszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA1 Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen Datenreport 2014, im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung • . Investitions- und Marketinggesellschaft mbH (2011): Kunststücke, Schöpferkräfte und • • • • Erfindungsgaben - Sachsen-Anhalt hat kreatives Potenzial, Magdeburg • Investitions- und Marketinggesellschaft mbH (2013): Wertschöpfung und Potenzial Kreatives Sachsen-Anhalt, Zahlen, Daten, Fakten, Maqdeburq • Investitioris- und Marketinggesellschaft mbH (2014): Formvollendet und Zukunftsweisend - das Potenzial des kreativen Handwerks, Sachsen-Anhalt, Magdeburg • Investitions- und Marketinggesellschaft mbH (2014): Impulsgeber Kreativwirtschaft - Sachsen-Anhalt. Mehr Wert, Ein Leitfaden für unternehmerische Erfolge durch kreative Ideen, Best Form Sachsen-Anhalt, Magdeburg Landtag Mecklenburg-Vorpommern (2014): Drucksache 6/2684 Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg (2012): Pressemitteilung zur Kultur- und Kreativwirtschaft, 16.11.2012 Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft (2014): Regionale Innovationsstrategie Sachsen-Anhalt 2014-2020, Magdeburg Müller, Klaus; Markworth, Sebastian (2012): Leistungspotenzia! des kreativen Handwerks in Sachsen-Anhalt, im Auftrag des Wirtschaftsministeriums des Landes Sachsen-Anhalt, Göttingen Ritschel, Falk; Schmieder, Ulf- Marten (2012): Medienstudie Halie/Saalekreis 2012. Eine Untersuchung zur Medien-, Kultur- und Kreativwirtschaft in der Region Halle, im Auftrag der Stadt Halle und des Saalekreises, Halle (Saale) • • • • • 46 • Söndermann, Michael (2013): Oatenreport 2012 zur Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg, im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden- Württemberg • Söndermann, Michael; Hage, Josephine (2012): Wirtschaftliche Potenziale der Kulturund Kreativwirtschaft in Magdeburg, im Auftrag der Landeshauptstadt Magdeburg • Statistischer Leitfaden zur Erstellung einer statistischen Oatengrundlage für die Kulturwirtschaft und eine länderübergreifende Auswertung kulturwirtschaftlicher Oaten (2009): Auftraggeber: Ad-hoc-Arbeitsgruppe Kulturwirtschaft der Wirtsch(iftsministerkonferenz vertreten durch die Länder: Baden-Württemberq, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schieswig-Hoistein; aktualisierte Fassung 2012 Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (2014): UmsatzsteuerstatistikzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA• Univations - Institut für Wissens- und Technologietransfer an der MLU (2014): Monitoring Musikwirtschaft (Populärmusik)zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA2013/2014 Univations -Institut für Wissens- und Technologietransfer an der MLU (2014): Monitoring kreativwirtschaftlicher Studiengänge in Sachsen-Anhalt 2014/2015 • VOI Technologiezentrum (2008): Clusterpotenzialanalyse Sachsen-Anhalt, Oüsseldorf • • • Wiesand, Andreas Johannes; Gnad, Friedrich; Brück, Ingrid; Viehoff, Reinhold (2001): Erster Kulturwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Bedeutung, Strukturen, Handlungsfelder, Im Auftrag des Landes Sachsen-Anhalt (Kultusministerium), Magdeburg 47 ABBILDUNGSVERZEICHNISzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Abb. 2.1: Eckdaten zur Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt 2011 und 2013* 5 Abb. 2.2: Kennzahlen der Kultur- und Kreativwirtschaft im Vergleich Land Sachsen-Anhalt, Bundesgebiet sowie der Städte Magdeburg und Halle, 2010/2011 6 Abb. 2.3: Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Bundesgebiet 2009-2013* 8 Abb. 2.4: Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt im Branchenvergleich 2011 9 Abb. 3.1: Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt nach Teilgruppen, 2013* 10 Abb. 3.2: Entwicklung der Gruppe der künstlerischen und kreativen Aktivitäten Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* 12 Abb. 3.3: Entwicklung der Werbung Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* 13 Abb. 3.4: Entwicklung der Gruppe Designer/Fotografen/Übersetzer Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* 14 Abb. 3.5: Entwicklung der Gruppe Software/Games Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* 15 Abb. 3.6: Entwicklung der Gruppe Medien (Verlage/Film/Musik) Sachsen-Anhalt und im Bundesvergleich, 2009-2013* Abb. 3.7: Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt und im Bundesvergieich, 2009-2013* Abb. 4.1: Das Kunst-/Kultur-/Unterhaltungs-Segment im Städtevergleich, 2012 Abb. 5.1: Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg im Branchenvergleich - Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (svB), 2010 22 16 17 19 Abb. 5.2: Umsätze der Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen, 2012 24 Abb. 5.3: Betriebe und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns nach Teilmärkten, 2012, 2103 25 Abb. 6.1: Bruttowertschöpfung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa*, 2010 29 Abb. 6.2: Der Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt in Europa* (Länderauswahl), 2010 31zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 48 Impressum AuftraggeberzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Auftragnehmer Büro für Kulturwirtschaftsforschung Köln www.kulturwirtschaft.de Michael Söndermann, Projektleitung und Gesamttext Ingo Brünglinghaus, Datenerhebung Gertrud Bockers-Söndermann, Redaktion Redaktionsschluss Köln, Januar 2015zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 49 Anlage 3zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft (2015), Impulsgeber und Innovationsmotor - Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt SACHSEN-ANHALTzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ministerium für Wis.senschaft und WirtschaftzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Impulsgeber und InnovationsmotorzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt Inhaltsverzeichnis ZusammenfassungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 1 Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt - Betrachtung der AusgangslagezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA3 1.1 Die Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt - Das Profil einer jungen Branche 3 1.2 Die zentralen Herausforderungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft 7 II Strategische Ziele und Handlungsfelder 9 11.1 Die Kreativwirtschaft 2020 - Strategische Ziele 9 11.2 Handlungsfelder und Maßnahmen 9 literatur 16 11 ZusammenfassungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt ist eine eher kleine und recht junge Branche, die sich jedoch facettenreich präsentiert und dynamisch entwickelt. Im Jahr 2013 waren knapp 12.850 Erwerbstätige in den Bereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft beschäftigt und der Gesamtumsatz lag bei etwa 870 Millionen Euro. Das entspricht etwa 1,3 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Leistung des Landes. In der wirtschaftspolitischen Strategie des Landes Sachsen-Anhalt nimmt die Kreativwirtschaft eine bedeutende Rolle ein. Die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Sachsen-Anhalt muss auch zukünftig im Wettbewerb bestehen können= sowohl national als auch international. Dazu muss die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetriebe weiter zulegen. Innovationen, Investitionen und Internationalisierung sind entscheidende Voraussetzungen für mehr Wachstum und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe - die Konzentration wirtschaftspolitischer Aktivitäten auf diese drei großen I's ist das Herzstück der im Herbst 2014 veröffentlichten Mittelstandsoffensive des Landes Sachsen-Anhalt.' Insbesondere im Kontext der Innovationen ist die Kreativwirtschaft als wichtiger Impulsgeber und Innovationsmotor zu sehen. In der vom Land 2014 verabschiedeten Regionalen Innovationsstrategie wird die Kreativwirtschaft als QuerschniUsbranche definiert, die elementare Schlüsselfunktionen in Entwicklung und Produktion übernimmt." Die Struktur und Ausrichtung der Kreativwirtschaft in den urbanen Zentren des Landes wird durch die hier ansässigen Hochschulen stark beeinflusst. So sind in Magdeburg durch die Informatikfakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und den Fachbereich Industriedesign der Hochschule Magdeburg-Stendal die Bereiche Software und Games sowie Industriedesign besonders ausgeprägt. In Halle sind durch den positiven Einfluss der Burg Giebichenstein und des Mitteldeutschen Multimediazentrums sowie der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg die Bereiche Medien, Design und Kunst besonders stark. Hervorzuheben ist auch das Potenzial des ländlichen Raums als zukünftiges "Open Space" der Kreativwirtschaft. Ziel ist es, die hohe Dynamik der Kultur- und Kreativwirtschaft noch stärker zu nutzen und die Kreativwirtschaft im Kontext der Innovationsstrategie des Landes bis zum Jahr 2020 als Impulsgeber und Innovationsmotor für Unternehmen und Branchen zu etablieren. Dafür ist es notwendig, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Freiberufler in der Kultur- 1 Vgl. Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Sachsen-Anhalt (2014a). 2 Vgl. Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft (2014b). und Kreativwirtschaft zu erhöhen und den Marktzugang durch eine verbesserte Vernetzunq mit anderen Wirtschaftsbereichen deutlich zu verbessern. Dieses strategisch ausgerichtete Papier bündelt die wesentlichen Ergebnisse der Studie "Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt" von Michael Söndermann (2015). Sie definiert die drei wesentlichen Herausforderungen für Kreativschaffende mangelnde Identität der Kultur- und Kreativwirtschaft, teilweise erschwerter Zugang zu Ressourcen sowie die unzureichende Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbereichen und zeigt Handlungsfelder und verschiedene Maßnahmen auf, um die beschriebenen Ziele zu erreichen. So werden neben der Darstellung von Unterstützungs- und Förderangeboten wie der Cross Innovation-Richtlinie auch Marketing- und PR-Ansätze wie beispielsweise das Onlineportal www.kreativ-sachsen-anhalt.de oder der BESTFORMzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAIII MEHR //1 WERT //I AWARD für kreative Ideen vorgestellt.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2 Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt .... Betrachtung der AusgangslagezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 1.1 Die Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt ...Das Profil einer jungen Branche Zur Kultur- und Kreativwirtschaft werden elf Teilmärkte bzw. -branchen gezählt. Bund und Länder haben sich dabei an der Definition der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" orientiert (vgl. Abbildung 1). Abbildung 1: Die elf Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft ~Die Kultur- und Kreatlvwlrtschaft Quelle: Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2015). Die Struktur der Kultur- und Kreativwirtschaft ist stark fragmentiert und sehr kleinteilig. So hat der wesentliche Anteil der Unternehmen innerhalb dieser elf Teilmärkte weniger als zehn Mitarbeiter.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 3 In Sachsen-Anhalt ist die Kultur- und Kreativwirtschaft eine eher kleine und recht junge Branche, die sich jedoch facettenreich präsentiert und dynamisch entwickelt. Söndermann (2015) fasst die elf Teilmärkte in die sechs Bereiche künstlerische/kreative Aktivitäten, Werbung, Design/Foto/Übersetzer, Software/Games, Medien, übrige Wirtschaftszweige zusammen. In diesen sechs Bereichen waren in Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 etwa 3.000 Unternehmer und Selbständige tätig. Das entspricht einem Anteil von etwa 4,4 Prozent an der Gesamtwirtschaft des Landes. Mit rund 9.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiteten in der Kreativwirtschaft des Landes deutlich mehr als beispielsweise im Fahrzeugbau (6.300) oder der Glas-/Keramikindustrie (knapp 9.000). Rechnet man Selbständige und Unternehmen ohne Beschäftigte dazu, kommt die Branche auf mehr als 12.800 Erwerbstätige und liegt damit noch vor der Chemischen Industrie. Der Gesamtumsatz über alle sechs Teilbereiche hinweg lag in 2013 bei etwa 870 Millionen Euro, was etwa 1,3 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Leistung des Landes entspricht." Der umsatzstärkste Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft ist die Mediengruppe (202 Millionen Euro in 2013), gefolgt vom Bereich Software und Games (155 Millionen Euro) und der Gruppe Künstler und Kreative (109 Millionen Euro). Der Bereich Werbung erwirtschaftete in 2013 103 Millionen Euro Umsatz, gefolgt vom Bereich Design, Foto und Übersetzer mit 84 Millionen Euro Umsatz." Besonders in den urbanen Zentren Halle und Magdeburg ist die Kultur- und Kreativwirtschaft stark vertreten. 7,9 Prozent der Unternehmen in Magdeburg sind Kreativschaffenden zuzuordnen; in Halle sind es 9,3 Prozent. Sie erwirtschaften einen Umsatzanteil von 4,9 Prozent (Magdeburg) bzw. 2,5 Prozent (Halle). Auf Bundesebene liegt dieser Wert bei durchschnittlich 2,5 Prozent."zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 3 4 5 Vgl. Söndermann (2015), S. 7. Vgl. Söndermann (2015), S. 10. Vgl. Söndermann (2015), S. 6. 4 Mit Blick auf die Anzahl der Unternehmen zeigen die Städte ein differenziertes Profil ihrer Kreativschaffenden : In der Stadt Halle sind besonders Unternehmen aus den Märkten Software und Games (255 Unternehmen), Werbung (137 Unternehmen) und Presse (112 Unternehmen) vertreten. Aber auch die Bereiche Architektur (106 Unternehmen), Design (59 Unternehmen) und Kunst (56 Unternehmen) nehmen eine bedeutende Rolle ein." In Magdeburg prägen der Bereich Designwirtschaft (117 Unternehmen), der Werbemarkt (113 Unternehmen) und der Bereich Software und Games (87 Unternehmen) und der Pressemarkt das Bild der Kreativschaffenden." Die Ausrichtungen und Angebote der in diesen Städten ansässigen Hochschulen (Industriedesign an der Hochschule Magdeburg-Stendal und Informatik an der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg, Medien und Kommunikation an der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg sowie Kunst und Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein) beeinflussen positiv die Anzahl und Ausrichtung der Kreativunternehmen in diesen Bereichen. Damit sind Magdeburg und Halle vergleichbar mit anderen deutschen Städten ähnlicher Größe, wie beispielsweise Kiel oder Osnabrück." Hohes Potenzial zeigt auch derzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAländliche Raum. Durch den starken Digitalisierungscharakter der Kreativwirtschaft können Unternehmensstrukturen ortsungebunden aufgebaut werden. Über digitale Autobahnen ist der Kunde leicht zu erreichen. Die sich daraus ergebenen Möglichkeiten für flexible, zukunftsorientierte Arbeitsund Geschäftsmodelle ermöglichen es Kreativschaffenden, sich auch in ländlichen Gegenden niederzulassen und so zur Entwicklung eines "Open Space" der Kreativwirtschaft beizutragen. Insgesamt zeichnet sich der Bereich der Kultur- und besonders der Kreativwirtschaft durch eine hohe Dynamik mit großem Marktpotenzial aus. Im Zeitraum von 2009 bis 2013 wuchs der Umsatz um 12 Prozent, während im gleichen Zeitraum bundesweit nur 9 Prozent Umsatzwachstum erreicht wurden." Das Marktpotenzial der Branche gilt es in den kommenden Jahren auszuschöpfen und weiter auszubauen.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 6 7 8 9 Vgl. Ritschel/Schmieder/Möller (2012), S. 38. Vgl. Söndermann/Hage (2012), S. 24. Vgl. Söndermann (2015), S. 19. Vgl. Söndermann (2015), S. 17. 5 6 1.2zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBADie zentralen Herausforderungen für die Kultur- und KreativwirtschaftzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Wie bereits beschrieben ist die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren elf unterschiedlichen Teilmärkten eine stark fragmentierte Branche, die darüber hinaus von Klein- und Kleinstunternehmen geprägten ist. Der wesentliche Anteil der kreativschaffenden Unternehmen hat weniger als zehn Mitarbeiter. Daraus ergeben sich drei wesentliche Herausforderungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft: eine mangelnde Identität der Kultur- und Kreativwirtschaft, der teilweise erschwerte Zugang zu Ressourcen sowie die unzureichende Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbereichen. Die Kleinteiligkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie die Fragmentierung der Branche erschwert die Herausbildung eines Selbstverständnisses der Kreativen mit ihrer Branche und Profilierung des Wirtschaftszweigs nach außen. Dies führt dazu, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Kreativwirtschaft nur unzureichendzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 7 wahrgenommen wird und es an einer Identität der Kreativwirtschaft fehlt. Eine höhere Sichtbarkeit, ein verbessertes Branchenverständnis und die stärkere Vernetzunq der Kreativschaffenden untereinander kann maßgeblich zu einer Stärkung der Identität der Kreativwirtschaft beitragen. Ein weiteres Hemmnis der Kreativschaffenden. dass insbesondere aus der Kleinteiligkeit der Branche resultiert, ist der teilweise erschwerte Zugang zu den Ressourcen Zeit, Wissen und Kapital. In den überwiegend sehr kleinen Teams der Unternehmen fehlt es oftmals an Mitarbeitern mit fundiertem betriebswirtschaftlichem Know-how, um Unternehmensabläufe zu systematisieren und weiterzuentwickeln, um sich selbst zu vermarkten und um sich um die häufig sehr zeitaufwendige Neukundenakquise zu kümmern. Auch der Zugang zu Kapital ist bei den oftmals sehr jungen Unternehmen und Start-Ups durch fehlende Sicherheiten erschwert. Hier gilt es, den Unternehmen mit niedrigschwelligen Angeboten unter die Arme zu greifen. Die beiden beschriebenen Herausforderungen beeinflussen maßgeblich die dritte wesentliche Herausforderung: die mangelnde Vernetzung der Kreativschaffenden mit anderen Wirtschaftsbereichen. Aufgrund der Kleinteiligkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft besteht eine besondere Notwendigkeit für das Arbeiten in Netzwerken. Diese ermöglichen es, strukturelle Defizite durch den mangelnden Zugang zu Ressourcen auszugleichen. Die Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbereichen ist zwingende Voraussetzung, die eigene Leistung besser zu vermarkten und so innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 8 11 Strategische Ziele und HandlungsfelderzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 11.1 Die Kreativwirtschaft 2020- Strategische Ziele Ziel ist es, die hohe Dynamik der Kultur- und Kreativwirtschaft noch stärker zu nutzen und im Kontext der Innovationsstrategie des Landes die Kreativwirtschaft als Impulsgeber und Innovationsmotor für Unternehmen und Branchen in Sachsen-Anhalt zu etablieren. Dafür ist es notwendig, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Freiberufler zu erhöhen und den M~rktzugang durch eine verbesserte Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbereichen deutlich zu verbessern. Um dies zu erreichen, werden im Folgenden Handlungsfelder aufgezeigt und konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Ziele vorgestellt. 11.2 Handlungsfelder und Maßnahmen Söndermann (2015) definiert acht Handlungsfelder, die zur Verbesserung der Situation der Beschäftigten in der Kultur- und Kreativwirtschaft beitragen sollen. Handlungsfelder begegnen den drei wesentlichen Herausforderungen Kreativschaffender und können den strategischen Zielen Wettbewerbsfähigkeit und Markterschließung zugeordnet werden (vgl. Tabelle 1). Tabelle 1: Strategische Ziele und Handlungsfelder der Kreativwirtschaft " Ziele Erhöhung Verbesserung Wettbewerbsfähigkeit des Marktzugangs , Herausforderungen HandlungsfelderzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ....._._ _..__ _ _ _ _._ _ - _ _ __ ._...J_ _ _ _ _. __ _ _ _ _ _.._..- Qualifizierung Finanzzugang Zugang zu Ressourcen Raumangebot , Vernetzung mit anderen ! Wirtschafts bereichen Markterschließung ...................... "" ..,,, , ., _, ..,., · · · · · ·..·1··..· Beratung .....................................L.... .. - .._~ , - .._ _,_ 9 a) IdentitätderKreativwirtschaft Um die Identität der Kreativwirtschaft zu stärken, muss eine höhere Sichtbarkeit, ein klares Branchenverständnis sowie eine verbesserte Vernetzung der Kreativschaffenden untereinander erreicht werden. Ziel ist es, das Innovationpotenzial kreativer Leistungen und den Mehrwert aus der Kooperation zwischen Kreativen und Partnern aus sonstigen Wirtschaftsbereichen darzustellen. Die Zusammenführung von Kreativen untereinander und mit Partnern anderer Wirtschaftszweige steht in Sachsen-Anhalt bei den folgenden, beispielhaft ausgewählten Projekten und Kommunikationsmaßnahmen im Vordergrund. Das Onlineportal Kreativwirtschaft SachsenuAnhalt In übersichtlicher Form präsentieren sich auf der Webseite www.kreativ-sachsenanhaltde bereits rund 280 Kreativ-Dienstleister mit ihrem Angebot. Eine Volltext- Suche und eine Auflistung nach Kategorien sparen dabei viel Zeit bei der Recherche. Die jeweiligen Profilseiten der Unternehmen liefern Informationen zu deren Portfolio, Referenzen und Auszeichnungen. Ein Formular für den direkten Kontakt sowie eine Anfahrtsskizze vervollständigen das Serviceangebot. So finden Unternehmen für jedes Projekt den passenden Dienstleister. Im Gegenzug bietet das Portal für Kreative die Möglichkeit, sich in hochwertiger Form gegenüber potenziellen Auftraggebern zu präsentieren. Unternehmen können sich jetzt noch besser vernetzen. Mit der neuen Kreativsuchmaschine können sie gezielt nach dem für ihr Projekt passenden Kreativ- Unternehmen suchen. Mit Suchbegriffen, deren Ergebnisse auf dem Profil der eingetragenen Kreativ-Unternehmen basieren, und Filtern wie "Ort" oder .Projektgröße" wird die Suche eingrenzt. Mehr erfahren unter: www.kreativ~sachsen-anhalt.de Verein Kreativwirtschaft SachsenuAnhalt e.V. Der Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt e.v. (KWSA) ist der sachsen-anhaltische Unternehmerverband der Kreativwirtschaft. Er versteht sich als Plattform von Unternehmen für Unternehmen. Durch Wissens- und Erfahrungstransfers steht der Verein den kreativen Unternehmern zur Seite. Der Kreativwirtschaft Sachsen- Anhalt e.v. ist bestrebt, die zahlreichen Dienstleister und Kreativen in Sachsen- Anhalt miteinander in Verbindung zu bringen, um gegenseitige Potenziale und Möglichkeiten marktwirtschaftlieh und kulturwirtschaftlich transparent zu machen und projektbezogene Kooperationen zu ermöglichen. Der Verband unterstützt diezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 10 Vernetzung von Unternehmen aus der Kreativwirtschaft sowie deren Dienstleister und der anwendenden Wirtschaft. Ziele sind die Koordination, Stärkung und Förderung der Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie Aus- und Weiterbildung im Bereich Kreativwirtschaft. Der Verein will die Außenwahrnehmung der Kreativunternehmen im Land und über das Land hinaus verbessern, um auf die vielfältigen und hochwertigen Dienstleister in Sachsen-Anhalt hinzuweisen. Zum gegenseitigen Nutzen will er eine lebendige, vernetzte Kommunikation zwischen den Unternehmen der Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt aufbauen. Mehr erfahren unter: www.kreativwirtschaft-sachsen~anhalt.de b) Zugang zu Ressourcen Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fehlt es häufig an zeitlichen, personellen und finanziellen Mitteln, um sich mit Fragen der weiteren Unternehmensentwicklung und Investitionsfinanzierung auseinanderzusetzen. Hier soll den Unternehmen mit niedrigschwelligen Angeboten unter die Arme gegriffen werden. Förderinstrumente und Beratungsprogramme des Landes Sachsen-Anhalt Das Land stellt Mittelstand und Handwerk ein breites Instrumentarium an Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die klassischen Instrumente der Wirtschaftsförderung reichen von Beratungshilfeprogrammen bis hin zu Finanzierungshilfen bei Innovationen oder Investitionen. Diese Unterstützungsangebote richten sich überwiegend an kleine und mittlere Unternehmen, also auch an Unternehmen aus dem Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Einen Überblick über die Förderinstrumente des Landes Sachsen- Anhalt bietet die im Herbst 2014 veröffentlichte Mittelstandsoffensive.'? Mehr erfahren unter: www.unternehmen-und-gruender-in-sachsen-anhalt.dezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 10 Vgl. Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft (2014a). 11 Ein Ansprechpartner - der Kreativbeauftragte der Investitionsbank Sachsen~Anhalt Die Investitionsbank unterstützt Unternehmen bei der dynamischen Entwicklung des Standorts Sachsen-Anhalt. Kreativschaffende erhalten hier individuelle Starthilfen, Finanzierungslösungen sowie Zugang zu bestehenden Förderinstrumenten. Mehr erfahren unter: www.ib~sachsen-a_nhalt.de Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) Unter dem Dach der MDM unterstützen das Land Sachsen-Anhalt und die Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie der Mitteldeutsche Rundfunk und das Zweite Deutsche Fernsehen Erfolg versprechende Film- und Medienproduktionen aus der Region von der Vorbereitung über die Herstellung bis hin zur Verbreitung und Präsentation von Filrn-, Fernseh- und weiteren audiovisuellen Medienproduktionen. Zudem können Weiterbildungs- und Trainingsinitiativen gefördert werden. Mehr erfahren unter: www.mdm-online.de Ansprechpartner - die Kreativbeauftragten bei den Kammern Die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern Sachsen-Anhalts haben jeweils Kreativbeauftragte benannt, die als Ansprechpartner für die Branchenunternehmen fungieren. Darüber hinaus informieren die Kammern in ihren Publikationen zu Anliegen und Veranstaltungen der Kreativunternehmen bzw. führen eigene Veranstaltungen durch. Mehr erfahren unter: industrie- und Handeiskammer Magdeburg www.magdeburg.ihk.de Industrie- und Handelskammer Halle www.halle.ihk.de Handwerkskammer Magdeburg www.hwk-rnagde_buIQ.de Handwerkskammer Halle WWW.hwkhalle.dezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 12 Ansprechpartner - die Kreativbeauftragten in verschiedenen StädtenzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Einzelne Städte des Landes haben - zum Teil in Umsetzung von Handlungsempfehlungen aus Branchenstudien - Kreativbeauftragte eingesetzt. Zudem finden verschiedene Veranstaltungen, wie der Kreativsalon in Magdeburg, und auch Wettbewerbe, wie der Designpreis der Stadt Halle, statt. Mehr erfahren unter: Kreativsalon Magdeburg www.kreativsalon-magdeburg.de Designpreis Halle www.designpreis~halle.de Kunststiftung des Landes Sachsen~Anhalt Durch Vergabe von Stipendien und Projektmitteln sowie Veranstaltungen und Ausstellungen fördert die Kunststiftung zeitgenössische Kunst in Sachsen-Anhalt. Dabei ist der Kunstbegriff weit gefasst, so dass beispielsweise auch außergewöhnliche Designer von den Angeboten der Stiftung profitieren können. Mehr erfahren unter: www.kunststiftungasachsen~anhalt.de Gründer- und Kompetenzzentren Das an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein angesiedelte DesignHaus Halle ist ein Existenzgründungszentrum für Kreativschaffende und dient sowohl als Kommunikationsplattform und beratende Stelle für Gründer als auch als Anbieter von Arbeitsräumen für junge Unternehmer. Mehr erfahren unter: WWW.burg-:halle.de Das Mitteldeutsche Multimediazentrum (MMZ) ist ein modernes Existenzgründerzentrum für die Medien- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Es ist Halles wichtigstes Instrument auf dem Weg zu einem erfolgreichen Medienstandort mit nationaler und internationaler Ausstrahlungskraft. Das MMZ repräsentiert den jungen, wachstumsintensiven und modernen Wirtschaftszweig der Medienbranche. In Halle ist es ein Knotenpunkt zum Kommunizieren und Netzwerken. Neben Büroflächen für Existenzgründer bietet das MMZ attraktive Veranstaltungsräume und hochmoderne Studios zur Film- und Audioproduktion. Mehr erfahren unter: WWW.mmz-halle.dezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 13 Der ego.mINKUBATOR .Fabl.ab -Innovative Existenzgründung in einem Fertigungslabor zur Herstellung von Anschauungs- und Funktionsmodellen" an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist eine miniaturisierte Fabrik mit voller Funktionalität. Mittels flexiblen Maschinenparks können Hochschulangehörige und Absolventen in diesem Fertigungslabor ihre kreativen Ideen von einem Grundkonzept über Anschauungs- und Funktionsmodelle, bis hin zu komplexen Prototypen entwickeln und fertigen. Mehr erfahren unter: www.inkubator.ovgu.de c) Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbereichen Eine der wesentlichsten Herausforderungen Kreativschaffender ist die meist zeitaufwendige Ansprache und Gewinnung neuer Kunden. Oftmals sind Kreativleistungen nur schwer zu beschreiben, und der daraus resultierende Mehrwert ist dem Kunden nicht bewusst. Das Innovationspotenzial und den Mehrwert von Kreativleistungen allen Wirtschaftsbereichen näher zu bringen ist das gemeinsame Ziel der folgenden Maßnahmen. Der BESTFORMzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA111 MEHR 111 WERT 111 AWARD Der BESTFORM 111 MEHR I11 WERT 111 AWARD für kreative Ideen wurde 2013 erstmalig vergeben und würdigt gemeinsame Entwicklungen von Kreativen und Wirtschaftspartnern anderer Branchen. Im Mittelpunkt stehen die Zusammenarbeit und die Idee. Ziel ist es zu zeigen, welches Potenzial in Sachsen-Anhalts Kreativwirtschaft steckt. Es können sich alle Kreativen beteiligen, die ihren Sitz oder ihre Betriebsstätte in Sachsen-Anhalt haben und mit einem Wirtschaftspartner zusammenarbeiten. Dieser kann auch außerhalb des Bundeslandes angesiedelt sein, Mehr erfahren unter: www.bestform-sachsen-anhalt.de Cross Innovation in der Kreativwirtschaft Zukünftige Projekte zwischen der Kreativwirtschaft und anderen Branchen, also so genannte Cross Innovationen, werden in Sachsen-Anhalt ab September 2015 mit einem eigenen Förderinstrument unterstützt. Ziele sind die Bündelung von Knowhow , die Erarbeitung gemeinsamer Strategien zur Entwicklung neuartiger, innovativer Produkte und Dienstleistungen oder die Verbesserung des Marktzuganges. Es sollen branchenübergreifende Innovationsprozesse angeregt werden. 14 Gefördert werden Netzwerke aus kleinen und mittleren Unternehmen sowie Unternehmen anderer Branchen, Hochschulen, wissenschaftliche Einrichtungen, Kommunen und Fachverbände. Mehr erfahren unter: www.unternehmen-und-gruender-in-sachsen-anhalt.dezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ein Kreativer für jedes Unternehmen - der Innovationsassistent Der Innovationsassistent ist ein Förderinstrument, das gezielt und problemlösungsorientiert ingenieurtechnisches und betriebswirtschaftliches Wissen und kreatives Denken in Unternehmen transferiert. Gefördert wird die Einstellung von Absolventen einer Hochschule, die einen Studiengang im ingenieurwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen oder kreativwirtschaftlichen Bereich abgeschlossen haben. Innovationsassistenten ermöglichen Unternehmen einen neuen Blick auf Produkte und Märkte und entwickeln so neue Produkt-, Prozessund Serviceideen. Ziel ist, die Leistungsfähigkeit und Marktchancen von kleinen und mittleren Unternehmen zu verbessern. Nebenbei werden zugleich möglichst viele gut ausgebildete junge Menschen in Sachsen-Anhalt gehalten. Mehr erfahren unter: www.unternehmen-und-gruender-in-sachsen-anhalt.de Frisches Wissen aus der Hochschule direkt ins Unternehmen - der Transfergutschein Der Wissens- und Technologietransfer ist für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsen- Anhalts von besonderer Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, dass sich vorhandenes Wissen der Hochschulen unseres Landes in konkrete Ideen für die Wirtschaft umsetzt und der kontinuierliche Kontakt zwischen Unternehmen und Hochschulen für einen hohen Wissenstand bei den Unternehmen sorgt. Dabei wird neben den technischen Produkt- oder Verfahrensinnovationen auch auf die Vermittlung etwa betriebswirtschaftlichen Wissens, die Erschließung neuer Absatzmöglichkeiten, Designentwicklungen und innovative Organisationsmodelle gebaut. Studierende der Hochschulen des Landes erhalten einen Transfergutschein in Höhe von 400 Euro, wenn sie eine Projekt- oder Abschlussarbeit gemeinsam mit einem Unternehmen aus Sachsen-Anhalt erarbeiten. Die Gutscheine geben beiden Partnern die Gelegenheit, eine Zusammenarbeit zu starten bzw. auszubauen. Zudem bieten die Transfergutscheine Studierenden die Möglichkeit, Kontakte in die regionale Wirtschaft aufzunehmen und berufliche Erfahrungen an konkreten Praxisaufgaben zu sammeln. Mehr erfahren unter: www.mw.sachsen-anhalt.dezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 15 LiteraturzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2015), Kultur- und Kreativwirtschaft, online abrufbar unter www.kultur-kreativ-wirtschaft.de. (letzter Zugriff: 30.07.2015). Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt (2014a), HIER ist Mittelstand mehr wert - Mittelstandsoffensive des Landes Sachsen-Anhalt, online abrufbar unter www.mw.sachsen-anhalt.de/aktuelles/publikationen (letzter Zugriff: 30.07.2015). Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt (2014b), HIER ist Zukunft Strategie - Die Regionale Innovationsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt 2014-2020, online abrufbar unter www.mw.sachsenanhalt .de/aktuelles/publikationen (letzter Zugriff: 30.07.2015). Ritschel, F.; Schmieder, U.-M. und Möller, S. (2012) Medienstudie Halle/Saalekreis 2012. Eine Untersuchung zur Medien-, Kultur- und Kreativwirtschaft in der Region Halle. Söndermann (2015), Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Komprimierte wirtschaftspolitische Analyse 2009-2013, online abrufbar unter: www.mw.sachsen-anhalt.de/aktuelles/publikationen (letzter Zugriff: 30.07.2015) Söndermann, M. und Hage, J.(2012), Kultur- und Kreativwirtschaft Magdeburg 2012, Wirtschaftliche Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft in Magdeburg, Landeshauptstadt Magdeburg.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 16 Anlage 4:zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Daten der amtlichen Statistiken des Statistischen Landesamtes und der Bundesagentur für Arbeit. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Dezernat 23zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen) 2009 - 2014 Land Sachsen-Anhalt Steuerpflichtige und deren steuerbarer Umsatz aus Lieferungen und Leistungen (ohne Steuerpflichtige mit Umsätzen unter 17.501 Euro) entspr. Tabelle 6.1 Kultur- und Kreativwirtschaft nach Teilmärkten: Anzahl der Unternehmen, 2009 bis 2014 Teilmarkt 2009 2010 2011 2012 2013 2014 1. Musikwirtschaft 134 128 128 134 137 127 2. Buchmarkt 146 139 130 143 3. Kunstmarkt 215 224 211 215 210 4. Filmwirtschaft 226 216 215 5. Rundfunkwirtschaft 224 216 238 240 226 223 6. Markt für darstellende Künste 190 201 195 211 214 216 7. Designwirtschaft 940 954 958 980 968 957 8. Architekturmarkt 432 425 431 420 427 430 9. Pressemarkt 538 523 513 483 10. Werbemarkt 610 598 579 569 553 534 11. Software-und Games-Industrie 320 339 376 12. Sonstige 73 76 83 87 93 94 Kultur-und Kreativwirtschaft 4048 4033 4023 4069 4062 3999 entspr. Tabelle 6.2 Kultur- und Kreativwirtschaft nach Teilmärkten: steuerbare Umsätze aus Lieferungen und Leistungen (in Millionen), 2009 bis 2014 Teilmarkt 2009 2010 2011 2012 2013 2014 1. Musikwirtschaft 49 44 80 81 76 63 2. Buchmarkt 44 45 45 46 3. Kunstmarkt 20 23 23 24 25 4. Filmwirtschaft 40 41 38 5. Rundfunkwirtschaft 28 31 31 33 33 31 6. Markt für darstellende Künste 34 31 28 34 33 37 7. Designwirtschaft 192 196 187 182 173 172 8. Architekturmarkt 94 79 83 77 80 88 9. Pressemarkt 230 227 223 234 10. Werbemarkt 114 112 111 106 102 99 11. Software-und Games-Industrie 86 96 139 12. Sonstige 11 12 12 12 11 13 Kultur-und Kreativwirtschaft 942 929 989 991 982 986 * geheimzuhaltende Angaben Pfad: C:\Users\lukas\AppData\Local\Microsoft\Windows\Temporary Internet Files\Content.Outlook\AKFI8XAR\ Datei: KulturundKreativwirtschaft Umsatzsteuerstatistik Register: Ausk 1626 Seite 1 von 1 StatistischeszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBALandesamt Sachsen-Anhalt Dezernat 21 Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) nach Teilmärkten: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Sachsen-Anhalt am 30.06. InsgesamtzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Teilmarkt * 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1. Musikwirtschaft 471 428 436 464 397 304 314 306 2. Buchmarkt 477 475 440 400 374 383 335 355 3. Kunstmarkt 77 79 81 69 67 60 62 57 4. Filmwirtschaft 560 576 570 553 538 534 498 527 5. Rundfunkwirtschaft 163 158 158 158 220 275 287 274 6. Markt für darstellende Künste 280 234 248 253 268 281 290 252 7. Designwirtschaft 872 854 792 882 929 724 668 620 8. Architekturmarkt 825 828 869 870 864 853 804 847 9. Pressemarkt 1.786 1.676 1.616 1.438 1.451 1.455 1.488 1.401 10. Werbemarkt 1.062 1.011 890 980 990 970 885 891 11. Sofware- und Games-Industrie 1.648 1.716 1.746 1.777 1.810 1.943 2.218 2.169 12. Sonstiges 318 326 343 358 373 377 368 388 Summe mit Doppelzählung 8.539 8.360 8.188 8.201 8.281 8.158 8.217 8.087 Doppelte Wirtschaftszweige 754 672 623 668 655 648 623 616 Kutur und Kreativwirtschaft (ohne Doppelzählung) 7.785 7.688 7.565 7.534 7.626 7.510 7.594 7.471 Gesamtwirtschaft 755.306 753.873 761.246 771.057 773.165 769.214 773.556 776.228 Anteil KKW an Gesamtwirtschaft % 1,03 1,02 0,99 0,98 0,99 0,98 0,98 0,96 L_ _______________________ --- L___ -- Statistisches landesam t Sachsen-A nhalt D ezernat 21zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) nach Teilmärkten: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Sachsen-Anhalt am 30.06. MännerzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Teilmarkt * 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1. Musikwirtschaft 270 247 261 280 238 186 192 190 2. Buchmarkt 77 81 75 62 60 61 59 65 3. Kunstmarkt 37 37 39 33 30 30 31 25 4. Filmwirtschaft 290 307 318 318 308 304 285 296 5. Rundfunkwirtschaft 86 83 86 83 118 147 158 151 6. Markt für darstellende Künste 160 126 140 143 144 157 164 142 7. Designwirtschaft 339 341 313 372 383 261 255 241 8. Architekturmarkt 351 348 380 370 370 350 333 364 9. Pressemarkt 659 635 589 441 438 462 464 448 10. Werbemarkt 477 455 391 454 458 434 405 406 11. Sofware- und Games-Industrie 1.170 1.208 1.231 1.271 1.295 1.390 1.568 1.542 12. Sonstiges 111 115 121 132 136 144 136 156 Summe mit Doppelzählung 4.026 3.984 3.944 3.958 3.978 3.927 4.050 4.027 Doppelte Wirtschaftszweige 361 322 303 333 319 307 308 310 Kutur und Kreativwirtschaft (ohne Doppelzählung) 3.665 3.662 3.641 3.625 3.659 3.620 3.742 3.716 Gesamtwirtschaft 383.818 378.394 384.136 391.003 390.896 387.522 389.623 389.134 Anteil KKW an GesamtwirtschaftzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA% 0,95 0,97 0,95 0,93 0,94 0,93 0,96 0,96 ------------- Statistisches landesam tzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBASachsen-Anhalt D ezernat 21zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) nach Teilmärkten: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Sachsen-Anhalt am 30.06. Frauen Teilmarkt * 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1. Musikwirtschaft 201 180 174 184 159 118 122 115 2. Buchmarkt 400 394 365 338 314 322 276 290 3. Kunstmarkt 40 42 42 36 37 29 31 31 4. Filmwirtschaft 270 269 252 235 230 230 213 231 5. Rundfunkwirtschaft 78 74 72 75 102 128 129 123 6. Markt für darstellende Künste 120 108 108 111 124 124 126 110 7. Designwirtschaft 533 513 479 511 547 463 413 379 8. Architekturmarkt 474 480 489 500 494 503 471 483 9. Presse markt 1.127 1.041 1.027 997 1.013 993 1.024 953 10. Werbemarkt 585 556 499 526 532 536 480 485 11. Sofware- und Games-Industrie 478 508 515 506 515 553 650 627 12. Sonstiges 207 211 222 226 237 233 232 232 Summe mit Doppelzählung 4.513 4.376 4.244 4.244 4.303 4.231 4.167 4.060 Doppelte Wirtschaftszweige 393 350 320 335 337 342 315 305 Kutur und Kreativwirtschaft (ohne Doppelzählung) 4.120 4.026 3.923 3.909 3.967 3.889 3.852 3.755 Gesamtwirtschaft 371.488 375.479 377.110 380.054 382.269 381.692 383.933 387.094 Anteil KKW an Gesamtwirtschaft % 1,11 1,07 1,04 1,03 1,04 1,02 1,00 0,97 Stand: Juli 2016 * Quelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen gemäß Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft It. nachfolgender Quelle des ZEW: http://www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/KuK/Navigation/Mediathek/publikationen.did=741868.html (Berechnung mit Anteilswert Beschäftigte an entspr. WZ It. Bericht - Langfassung "Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2014"; S. 130-131) Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Dezernat 21 Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) nach Teilmärkten: Geringfügig Beschäftigte in Sachsen-Anhalt am 30.06. InsgesamtzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA~ Teilmarkt * 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1. Musikwirtschaft 155 123 106 93 92 80 90 103 2. Buchmarkt 151 148 153 149 145 163 138 144 3. Kunstmarkt 41 52 54 44 37 37 34 42 4. Filmwirtschaft ** 412 365 342 305 232 227 227 234 5. Rundfunkwirtschaft 17 21 16 15 29 32 28 33 6. Markt für darstellende Künste 177 154 124 134 123 116 111 125 7. Designwirtschaft 1.060 1.118 764 693 673 877 750 1.351 8. Architekturmarkt 154 146 148 181 177 165 145 140 9. Pressemarkt 843 817 769 804 764 1.085 1.152 1.095 10. Werbemarkt 2.795 3.144 2.397 2.236 2.132 1.590 1.339 2.555 11. Sofware- und Games-Industrie 189 190 166 165 178 189 199 195 12. Sonstiges 21 17 17 15 13 14 10 11 Summe mit Doppelzählung 6.015 6.296 5.056 4.833 4.596 4.575 4.224 6.027 Doppelte Wirtschaftszweige 1.104 1.137 773 700 662 844 724 1.345 Kutur und Kreativwirtschaft (ohne Doppelzählung) 4.910 5.159 4.283 4.134 3.934 3.731 3.499 4.682 Gesamtwirtschaft 117.863 119.589 119.695 117.480 114.984 115.844 117.029 110.545 Anteil KKW an GesamtwirtschaftzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA% 4,17 4,31 3,58 3,52 3,42 3,22 2,99 4,23 StattsttscheszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBALandesamt Sachsen-Anhalt DezernatzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA21 Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) nach Teilmärkten: Geringfügig Beschäftigte in Sachsen-Anhalt am 30.06. Männer Teilmarkt • 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1. Musikwirtschaft 86 65 49 46 44 33 35 53 2. Buchmarkt 33 36 39 32 38 52 39 38 3. Kunstmarkt 15 25 23 14 14 17 14 18 4. Filmwirtschaft ** 144 128 145 132 100 85 100 108 5. Rundfunkwirtschaft 3 6 5 5 11 13 10 10 6. Markt für darstellende Künste 75 77 48 61 50 42 35 46 7. Designwirtschaft 472 540 374 346 329 410 348 633 8. Architekturmarkt 43 54 47 64 65 51 51 46 9. Presse markt 279 265 232 268 272 430 462 454 10. Werbemarkt 1.275 1.484 1.152 1.080 1.032 771 642 1.216 11. Sofware- und Games-Industrie 94 102 88 83 90 94 103 98 12. Sonstiges 12 8 4 5 6 6 4 5 Summe mit Doppelzählung 2.531 2.790 2.205 2.137 2.051 2.003 1.843 2.725 Doppelte Wirtschaftszweige 505 562 374 354 329 399 339 642 Kutur und Kreativwirtschaft (ohne Doppelzählung) 2.026 2.228 1.831 1.783 1.722 1.604 1.504 2.083 Gesamtwirtschaft 46.579 48.067 48.302 47.274 46.365 47.386 48.390 46.975 Anteil KKW an Gesamtwirtschaft % 4,35 4,63 3,79 3,77 3,71 3,39 3,11 4,43 Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Dezernat 21zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) nach Teilmärkten: Geringfügig Beschäftigte in Sachsen-Anhalt am 30.06. Frauen Teilmarkt * 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1. Musikwirtschaft 69 58 57 47 48 47 56 50 2. Buchmarkt 118 112 114 117 107 111 99 106 3. Kunstmarkt 25 27 31 30 23 20 20 24 4. Filmwirtschaft ** 268 237 197 173 132 142 127 126 5. Rundfunkwirtschaft 14 15 12 10 18 18 17 23 6. Markt für darstellende Künste 102 77 76 73 73 75 76 79 7. Designwi rtschaft 588 578 390 347 344 468 403 718 8. Architekturmarkt 111 92 101 117 112 114 94 94 9. Presse markt 564 552 537 536 492 655 690 641 10. Werbemarkt 1.520 1.660 1.245 1.156 1.100 819 697 1.339 11. Sofware- und Games-Industrie 95 88 78 82 88 95 96 97 12. Sonstiges 9 10 13 10 7 8 6 6 Summe mit Doppelzählung 3.484 3.506 2.850 2.696 2.545 2.572 2.381 3.302 Doppelte Wirtschaftszweige 600 575 398 345 333 445 385 704 Kutur und Kreativwirtschaft (ohne Doppelzählung) 2.884 2.931 2.452 2.351 2.212 2.127 1.996 2.599 Gesamtwirtschaft 71.284 71.522 71.393 70.206 68.619 68.458 68.639 63.570 Anteil KKW an Gesamtwirtschaft % 4,05 4,10 3,43 3,35 3,22 3,11 2,91 4,09 Stand: Juli 2016 * Quelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen gemäß Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft 11. nachfolgender Quelle des ZEW: http://www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/KuK/Navigation/Mediathek/publikationen.did=741868.htm I (Berechnung mit Anteilswert Beschäftigte an entspr. WZ It. Bericht· Langfassung "Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2014"; S. 130·131) Geringfügig Beschäftigte umfassen hier die geringfügig entlohnten und die kurzfristig Beschäftigten. ** Abweichung zum Deutschlandwert im o.g. Bericht in Tab. 8.9 auf Seite 139 (= Tab. 6.5 in Kurzfassung) mit Berechnung It. Anteilswert Beschäftigte ** Ermittelte Werte für Deutschland Teilmarkt * 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 4. Filmwirtschaft insgesamt 29.769 29.137 28.276 26.908 26.353 25.979 24.905 24.175 4. Filmwirtschaft Männer 12.377 12.178 12.023 11.369 11.157 10.998 10.634 10.393 4. Filmwirtschaft Frauen 17.392 16.959 16.253 15.539 15.196 14.981 14.271 13.782 zum Vergleich Werte 11. Broschüre aus Tab. 8.9 (Tab. 6.5) Differenz 29.082 55 27.983 293 26.692 216 26.535 ·182 25.779 200 24.323 582 Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt Wertangaben in Mill. EUR (Bruttowertschöpfung) JahrzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBAWZ2008 18 31-32 58 59-60 62-63 71 73 74 90 91 Gesamt 2009 110,2 223,5 109,8 113,3 275,5 451,0 64,5 91,2 111,2 116,7 1666,9 2010 113,3 221,1 113,7 103,5 276,5 482,3 63,1 82,8 109,4 123,7 1689,4 2011 114,0 208,5 108,8 100,5 331,9 469,6 62,7 61,2 144,1 109,1 1710,4 2012 191,5 241,9 104,5 101,5 354,1 492,3 56,4 69,4 152,9 114,6 1879,1 2013 192,4 250,4 99,7 100,6 403,4 517,3 53,S 68,8 154,0 95,1 1935,2zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 2014 174,9 267,8 106,2 100,0 432,5 560,9 55,1 68,2 160,5 101,0 2027,1 2015 146,7 285,9 113,2 105,9 461,8 573,2 57,0 73,0 166,1 110,9 2093,7 IDie Gesamtrechnung umfasst die WZ 2008 2-steller Auswahl: 18,31-32,58-60,62-63,71,73,74,90-91. I