Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 7/221 08.08.2016 (Ausgegeben am 08.08.2016) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Dagmar Zoschke (DIE LINKE) Gesundheitsziel psychische Gesundheit und Entwicklung der Suizide und Suizidversuche in Sachsen-Anhalt Kleine Anfrage - KA 7/115 Vorbemerkung der Fragestellenden: Der Landtag hat in seiner sechsten Legislaturperiode beschlossen, die psychische Gesundheit in den Gesundheitszieleprozess des Landes zu implementieren. Infolge dieser Beschlussfassung fanden zeitnah zahlreiche Veranstaltungen, Foren und Projekte statt, die diese Zielsetzung unterstützen sollten. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration 1. Wie bewertet die Landesregierung den Sachstand zum Gesundheitsziel psychische Gesundheit und welche weiterführenden Maßnahmen plant sie in diesem Kontext? Auf Initiative des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration wurden unter Berücksichtigung des in der Vorbemerkung angesprochenen Landtagsbeschlusses (Drs. 6/764) verschiedene Prozesse angestoßen. Die Maßnahmen orientieren sich an Erfahrungen von Institutionen, die im Feld der Förderung der psychischen Gesundheit aktiv sind, insbesondere der Landesvereinigung für Gesundheit (LVG). Der Prozess der Implementierung und der Maßnahmenentwicklung ist weiterhin dynamisch. So konnte sich im Jahr 2015 eine Vertretung der Fachebene des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt bei einem Vorort -Besuch im Thüringer Sozialministerium einen Überblick über den aktuellen 2 Umsetzungsstand des dortigen Gesundheitszieles „Psychische Gesundheit“ verschaffen. Mit den im Arbeitsbereich Psychische Gesundheit gesetzten Schwerpunkten orientiert sich die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. (AGETHUR) - gefördert durch das Thüringer Sozialministerium - am Setting-Ansatz zur Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten . Aus den nach Aussage des Thüringer Sozialministeriums vorzuweisenden signifikanten Ergebnissen könnten sich auch für den Umsetzungsprozess in Sachsen-Anhalt Ansätze ableiten lassen. Der Erfahrungsaustausch soll daher fortgesetzt werden. Auch wird sich der wissenschaftliche Beirat der LVG (bestehend aus je einer Vertretung des Fokus-Instituts Halle, der IKK, des vdek, der FH MD-SDL, der MLU Halle, der AOK MD, des Paritätischen sowie des MS und des LAV) weiterhin mit der Implementierung der Psychischen Faktoren in den bestehenden Gesundheitszielen befassen. Ziel ist die Verständigung darüber und die Weiterführung , insbesondere zur Frage der Eingrenzung und Messbarkeit der Implementierung des Gesundheitsziels, des stärkeren Setting-Bezugs sowie der Orientierung am Potenzial- und Ressourcenansatz der Gesundheitsförderung auf Basis der in Thüringen gemachten Erfahrungen. Im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung ist die Verbesserung der psychischen Gesundheit angesichts des Anstiegs psychischer Belastungen in der Arbeitswelt eine wesentliche Säule und von besonderem Landesinteresse. Die durch die Krankenkassen zu erbringenden Leistungen zur Gesundheitsförderung in Betrieben (betriebliche Gesundheitsförderung), insbesondere für den Aufbau und die Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen, regeln die §§ 20a und 20b SGB V. Der Prozess zur Optimierung der betrieblichen Gesundheitsförderung wird weiterentwickelt. Mit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes im Januar 2016 bieten sich - durch die Mitgestaltung der Landesrahmenvereinbarung - für Sachsen-Anhalt weitere Möglichkeiten, das Thema Psychische Gesundheit zu fokussieren. Psychische Erkrankungen gehören bundesweit zu den schwerwiegendsten Gesundheitsproblemen . Die durch das Präventionsgesetz definierten Gesundheitsziele des § 20 Abs. 3 SGB V unterstreichen insbesondere den Stellenwert der Depressions - und Suchtprävention. Damit eröffnet die vorgesehene „ärztliche Gesundheitsuntersuchung “ (§ 20g SGB V) erstmals den Weg zur gezielten Früherkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen. Bei der Ausgestaltung der Landesrahmenvereinbarung soll folglich die Förderung der psychischen Gesundheit Berücksichtigung finden. 2. Welche Kenntnisse liegen der Landesregierung hinsichtlich der Entwicklung des Krankheitsbildes Depression in Sachsen-Anhalt vor? Zunehmende Arbeitsverdichtung, steigende Anforderungen an Flexibilität und Multitasking und vermehrte soziale Zwänge gelten als mögliche Gründe für ein Ansteigen der psychischen Krankenlast in modernen Gesellschaften. Auch in Sachsen-Anhalt steigen die Quoten psychisch bedingter Krankenhausfälle und Frühverrentungen, v. a. infolge von Depressionen. 3 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Störung Kr an ke nh au sf äl le  je  10 0. 00 0 E in w oh ne r (a lte rs ta nd ar di si er t a n a lte r B ev öl ke ru ng ) Krankenhausfälle infolge von Depressionen, Sachsen‐Anhalt / Deutschland im Zeittrend Männlich Deutschland Männlich Sachsen‐Anhalt Weiblich Deutschland Weiblich Sachsen‐Anhalt Psychische Störungen kristallisieren sich als relevantes Problemfeld in der Gruppe der arbeitsfähigen Bevölkerung in Sachsen-Anhalt heraus. Zwar bewegen sich die stationären Fallzahlen bei allen Geschlechts- und Altersgruppen in Sachsen-Anhalt unterhalb des deutschen Durchschnittsniveaus: Allerdings ist in Sachsen-Anhalt, wie auch deutschlandweit, insbesondere bei den rezidivierenden Depressionen eine starke Zunahme der Fallzahlen zu verzeichnen (siehe Diagramm). Auch in der ambulanten Versorgung nimmt die Zahl der Menschen beider Geschlechter und aller Altersgruppen zu. Ein Trend steigender erwerbsminderungsbedingter vorzeitiger Verrentungen aufgrund psychischer Störungen zeichnet sich ebenso ab, auch wenn bei zunehmender Tendenz die Zahlen in Sachsen-Anhalt hinter den Bundeszahlen liegen. Störungen und Depressionen sind dennoch auch in Sachsen-Anhalt weit verbreitet. Quelle: Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt 3. Wie gestaltet sich die regionale Angebotsversorgung für die von Depression betroffenen Personen in Sachsen-Anhalt? Bitte getrennt nach Landkreisen und kreisfreien Städten aufführen. Die folgenden Tabellen zeigen die Fachgruppen auf, die Menschen mit Depressionen versorgen. Die Auflistung erfolgt in Personenzahl und Versorgungsaufträgen auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte. 4 Anzahl der Personen Psychiatrische Versorgung Kinderu . Jugend - psychiater Ärztliche Psychothera - peuten* Psychologische Psychothera - peuten Kinderu . Jugend - lichen- Psychothera - peuten Landkreis/ Kreisfreie Stadt FA ** Nerven - heilkunde FA** Neurologie / Psychiatrie FA** für Psychiatrie Altmarkkreis Salzwedel 1 1 2 - 1 14 3 Anhalt-Bitterfeld 3 1 3 - - 23 8 Börde 2 1 1 2 2 18 4 Burgenlandkreis 2 3 2 2 4 17 6 Dessau-Roßlau 1 1 1 3 - 13 3 Halle (Saale) 13 4 10 5 15 52 16 Harz 5 3 6 2 3 23 10 Jerichower Land 5 - - - 1 7 3 Magdeburg 11 - 11 3 4 56 14 Mansfeld-Südharz 1 1 2 - - 17 8 Saalekreis 2 1 6 1 2 18 4 Salzlandkreis 5 1 6 1 2 17 6 Stendal 2 1 2 2 3 13 5 Wittenberg 4 2 - - - 19 7 Sachsen-Anhalt 57 20 52 21 37 307 97 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt; Stand: 01.07.2016 * Ärztliche Psychotherapeuten: Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ** FA = Fachärzte Anzahl der Versorgungsaufträge Psychiatrische Versorgung: Kinderu . Jugend - psychiater Ärztliche Psychothera - peuten* Psychologische Psychothera - peuten Kinderu . Jugend - lichen- Psychothera - peuten Landkreis/ Kreisfreie Stadt FA ** Nerven - heilkunde FA** Neurologie / Psychiatrie FA** für Psychiatrie Altmarkkreis Salzwedel 1 0,5 1 - 0,25 12,5 3 Anhalt-Bitterfeld 3 0,75 3 - - 22,5 7 Börde 2 1 0,25 0,75 1,5 16,5 4 Burgenlandkreis 2 2,5 2 2 1,75 15,5 6 Dessau-Roßlau 1 1 1 3 - 11,5 3 Halle (Saale) 11,5 3,5 9,25 3 13,5 47,5 16 Harz 3,5 2,25 5,25 1 2,5 22,5 10 Jerichower Land 4 - - - 0,5 6,5 2 Magdeburg 11 - 11 1,75 4 53,5 14 Mansfeld-Südharz 1 1 2 - - 16,5 7,5 Saalekreis 1,5 1 6 1 2 16 4 Salzlandkreis 4 1 4 1 2 16 6 Stendal 1,5 1 1,5 1,25 2,5 12,5 5 Wittenberg 3,25 1,75 - - - 16 6,5 Sachsen-Anhalt 50,25 17,25 46,25 14,75 30,5 285,5 94 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt; Stand: 01.07.2016 * Ärztliche Psychotherapeuten: Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ** FA = Fachärzte 5 Hausärzte mit Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ Kinderärzte mit Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ Landkreis/ Kreisfreie Stadt Anzahl der Personen Anzahl der Versorgungsaufträge Anzahl der Personen Anzahl der Versorgungsaufträge Altmarkkreis Salzwedel 1 1 - - Anhalt-Bitterfeld - - - - Börde - - - - Burgenlandkreis - - - - Dessau-Roßlau - - - - Halle (Saale) 1 0,25 2 2 Harz 1 1 - - Jerichower Land - - - - Magdeburg 2 2 - - Mansfeld-Südharz 1 1 - - Saalekreis - - - - Salzlandkreis - - - - Stendal - - - - Wittenberg 1 1 - - Sachsen-Anhalt 7 6,25 2 2 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt; Stand: 01.07.2016 4. Wie hat sich die Suizidrate innerhalb der letzten zehn Jahre in Sachsen- Anhalt entwickelt? Bitte in Jahresschritten sowie getrennt nach Landkreisen und kreisfreien Städten aufführen. Die folgenden Tabellen geben die Entwicklung der Suizide und der Suizidrate im Erhebungszeitraum der Jahre 2005 bis 2014 wieder, jeweils getrennt nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Land sowie aufgelistet nach Geschlecht (männlich/weiblich) bzw. insgesamt (i). 6 Sachsen-Anhalt Suizide und Suizidrate nach Geschlecht und Landkreisen Kreisfreie Stadt Ge-schlecht Anzahl der Suizide Landkreis 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Land Dessau-Roßlau m 9 3 1 5 12 7 9 13 10 5 Halle m 9 12 14 18 18 19 21 20 25 28 Magdeburg m 14 12 6 16 14 15 19 17 18 20 Altmarkkreis-Salzwedel m 13 11 8 10 14 11 7 10 12 11 Anhalt-Bitterfeld m 10 9 11 13 22 21 23 22 30 19 Börde m 12 12 10 21 28 24 26 35 27 30 Burgenlandkreis m 24 19 17 20 26 17 14 22 30 21 Harz m 24 15 14 20 33 29 25 43 25 42 Jerichower Land m 10 5 6 14 10 8 12 17 12 9 Mansfeld-Südharz m 7 6 5 14 19 13 18 25 19 17 Saalekreis m 14 14 10 21 25 22 14 11 21 26 Salzlandkreis m 24 11 13 11 30 25 33 26 32 21 Stendal m 11 11 6 12 13 9 9 10 22 17 Wittenberg m 11 8 4 15 24 11 11 14 13 14 Sachsen-Anhalt m 192 148 125 210 288 231 241 285 296 280 Dessau-Roßlau w 2 4 3 2 5 4 3 4 5 6 Halle w 5 5 3 9 3 11 6 2 9 12 Magdeburg w 5 6 2 6 6 5 12 8 14 7 Altmarkkreis-Salzwedel w 3 1 1 2 3 4 4 4 0 5 Anhalt-Bitterfeld w 9 2 3 10 7 8 6 7 4 6 Börde w 8 5 3 5 9 9 8 6 1 6 Burgenlandkreis w 3 1 2 5 6 7 8 6 5 5 Harz w 4 8 3 7 7 2 11 9 5 10 Jerichower Land w 4 2 2 5 3 3 1 4 4 4 Mansfeld-Südharz w 5 2 2 6 2 1 3 6 6 2 Saalekreis w 3 2 2 7 7 5 3 5 8 10 Salzlandkreis w 8 3 4 5 6 7 5 3 8 10 Stendal w 4 1 2 2 1 2 2 4 2 1 Wittenberg w 3 3 3 3 4 5 3 2 5 3 Sachsen-Anhalt w 66 45 35 74 69 73 75 70 76 87 Dessau-Roßlau i 11 7 4 7 17 11 12 17 15 11 Halle i 14 17 17 27 21 30 27 22 34 40 Magdeburg i 19 18 8 22 20 20 31 25 32 27 Altmarkkreis-Salzwedel i 16 12 9 12 17 15 11 14 12 16 Anhalt-Bitterfeld i 19 11 14 23 29 29 29 29 34 25 Börde i 20 17 13 26 37 33 34 41 28 36 Burgenlandkreis i 27 20 19 25 32 24 22 28 35 26 Harz i 28 23 17 27 40 31 36 52 30 52 Jerichower Land i 14 7 8 19 13 11 13 21 16 13 Mansfeld-Südharz i 12 8 7 20 21 14 21 31 25 19 Saalekreis i 17 16 12 28 32 27 17 16 29 36 Salzlandkreis i 32 14 17 16 36 32 38 29 40 31 Stendal i 15 12 8 14 14 11 11 14 24 18 Wittenberg i 14 11 7 18 28 16 14 16 18 17 Sachsen-Anhalt i 258 193 160 284 357 304 316 355 372 367 7 Sachsen-Anhalt Suizide und Suizidrate nach Geschlecht und Landkreisen Kreisfreie Stadt Ge-schlecht Suizidrate (Suizide je 100 000 Einwohner) Landkreis 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Land Dessau-Roßlau m 20,1 6,8 2,3 11,6 28,3 16,7 21,7 31,7 24,6 12,4 Halle m 8,0 10,7 12,6 16,2 16,3 17,2 19,2 18,2 22,6 25,2 Magdeburg m 12,8 10,9 5,4 14,4 12,6 13,4 17,1 15,2 16,0 17,7 Altmarkkreis-Salzwedel m 27,1 23,1 17,0 21,6 30,7 24,4 15,9 23,0 27,8 25,6 Anhalt-Bitterfeld m 10,7 9,8 12,1 14,5 25,0 24,2 27,4 26,6 36,6 23,4 Börde m 12,6 12,8 10,8 22,9 30,9 26,8 29,8 40,4 31,3 34,9 Burgenlandkreis m 23,5 18,9 17,1 20,4 26,8 17,7 15,1 24,0 32,9 23,1 Harz m 19,8 12,5 11,8 17,1 28,6 25,4 22,6 39,4 23,1 39,1 Jerichower Land m 19,7 9,9 12,1 28,5 20,6 16,6 25,8 36,9 26,2 19,8 Mansfeld-Südharz m 8,6 7,5 6,4 18,1 25,1 17,4 24,8 34,9 26,8 24,2 Saalekreis m 13,6 13,7 9,9 20,9 25,3 22,5 14,8 11,7 22,6 28,2 Salzlandkreis m 21,5 10,0 12,0 10,3 28,6 24,2 33,0 26,4 32,9 21,8 Stendal m 16,8 17,0 9,4 19,1 21,0 14,8 15,3 17,3 38,5 30,0 Wittenberg m 15,2 11,2 5,7 21,5 34,9 16,2 16,9 21,8 20,4 22,1 Sachsen-Anhalt m 15,8 12,3 10,5 17,9 24,8 20,1 21,6 25,7 26,9 25,5 Dessau-Roßlau w 4,2 8,4 6,4 4,3 10,9 8,8 6,7 9,1 11,5 13,9 Halle w 4,0 4,0 2,4 7,3 2,5 9,0 5,0 1,7 7,4 9,9 Magdeburg w 4,2 5,1 1,7 5,1 5,1 4,2 10,2 6,8 11,8 5,9 Altmarkkreis-Salzwedel w 6,2 2,1 2,1 4,3 6,6 8,9 9,1 9,2 0,0 11,6 Anhalt-Bitterfeld w 9,1 2,1 3,1 10,6 7,6 8,8 6,8 8,1 4,7 7,1 Börde w 8,3 5,3 3,2 5,4 9,9 10,0 9,0 6,8 1,1 6,9 Burgenlandkreis w 2,8 0,9 1,9 4,9 6,0 7,0 8,3 6,3 5,3 5,3 Harz w 3,1 6,3 2,4 5,7 5,8 1,7 9,5 7,8 4,4 8,9 Jerichower Land w 7,7 3,9 3,9 10,0 6,1 6,2 2,1 8,6 8,6 8,7 Mansfeld-Südharz w 6,0 2,4 2,5 7,5 2,6 1,3 4,0 8,1 8,2 2,8 Saalekreis w 2,8 1,9 1,9 6,8 6,9 5,0 3,1 5,2 8,4 10,6 Salzlandkreis w 6,8 2,6 3,5 4,5 5,5 6,5 4,8 2,9 7,8 9,9 Stendal w 6,0 1,5 3,1 3,1 1,6 3,2 3,3 6,7 3,4 1,7 Wittenberg w 4,0 4,0 4,1 4,2 5,6 7,1 4,4 3,0 7,5 4,6 Sachsen-Anhalt w 5,2 3,6 2,8 6,0 5,7 6,1 6,4 6,0 6,6 7,6 Dessau-Roßlau i 11,8 7,6 4,4 7,8 19,3 12,6 14,0 20,0 17,8 13,2 Halle i 5,9 7,2 7,2 11,6 9,0 12,9 11,7 9,5 14,7 17,2 Magdeburg i 8,3 7,8 3,5 9,6 8,7 8,7 13,6 10,9 13,9 11,7 Altmarkkreis-Salzwedel i 16,6 12,6 9,6 13,0 18,6 16,7 12,5 16,0 13,9 18,6 Anhalt-Bitterfeld i 9,9 5,8 7,5 12,5 16,1 16,3 16,9 17,1 20,3 15,1 Börde i 10,5 9,0 7,0 14,1 20,4 18,4 19,3 23,5 16,1 20,8 Burgenlandkreis i 12,9 9,7 9,3 12,5 16,2 12,3 11,6 15,0 18,9 14,1 Harz i 11,2 9,4 7,0 11,3 16,9 13,3 15,9 23,2 13,5 23,6 Jerichower Land i 13,6 6,9 8,0 19,2 13,3 11,4 13,9 22,6 17,4 14,2 Mansfeld-Südharz i 7,3 4,9 4,4 12,8 13,6 9,2 14,2 21,3 17,4 13,3 Saalekreis i 8,1 7,7 5,9 13,8 16,0 13,6 8,9 8,4 15,4 19,2 Salzlandkreis i 14,0 6,2 7,7 7,4 16,8 15,2 18,5 14,3 20,0 15,7 Stendal i 11,3 9,2 6,2 11,1 11,2 9,0 9,2 11,9 20,7 15,6 Wittenberg i 9,5 7,5 4,9 12,7 20,0 11,6 10,5 12,2 13,8 13,2 Sachsen-Anhalt i 10,4 7,9 6,6 11,8 15,1 13,0 13,8 15,7 16,5 16,4 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 8 5. Wie hat sich die Anzahl der Suizidversuche innerhalb der letzten zehn Jahre in Sachsen-Anhalt entwickelt? Bitte in Jahresschritten sowie getrennt nach Landkreisen und kreisfreien Städten aufführen. Über Suizidversuche werden keine amtlichen Statistiken geführt. Eine Erfassung aller Suizidversuchshandlungen ist zudem sehr schwierig, weil nur ein Teil der suizidalen Handlungen bekannt wird, z. B. wenn diese einen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen. 6. Welche Rolle spielt nach Kenntnissen der Landesregierung im Kontext von Depression und Suizidversuchen Einsamkeit im Alter und plant die Landesregierung hierzu ggf. spezifische Maßnahmen? Falls ja: welche? Neben körperlichen Krankheiten, zunehmender Hilflosigkeit und der sich daraus ergebenden drohenden Pflegebedürftigkeit gelten psychische Erkrankungen wie Depressionen und besonders auch die Angst vor Vereinsamung als steigende Ursache für Suizide bei Menschen im Alter. Die Auswirkungen von Einsamkeit aufgrund der reduzierten physischen Widerstandskraft sind damit bei älteren Menschen deutlich stärker als bei Jüngeren. Maßnahmen gegen Vereinsamung im Alter werden als gesamtgesellschaftliches Problem gesehen, auf welche die Landesregierung nur bedingt durch die Schaffung von Rahmenbedingungen Einfluss nehmen kann.