Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 7/2282 05.01.2018 (Ausgegeben am 08.01.2018) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Volker Olenicak (AfD) Sicherstellung der Lehrkräfte und Schülerzahlenentwicklung im Landkreis Anhalt -Bitterfeld Kleine Anfrage - KA 7/1268 Vorbemerkung des Fragestellenden: Im vergangenen Schuljahr 2016/2017 gab es diverse Defizite bei der Sicherstellung der Lehrkräfte im Kreis Anhalt-Bitterfeld, speziell in der Grundschule in Gossa. Im März dieses Jahres verkündete das Statistische Bundesamt erstmals seit dem Jahr 2000 einen Anstieg der Schülerzahlen. Das Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist der verhaltene Beginn eines Trends, der enorm an Fahrt gewinnen wird: 2025 werden gemäß Schätzung bereits 4 Prozent mehr Kinder und Jugendliche die Schulbank drücken als heute, im Jahr 2030 sind es sogar 8 Prozent. Gemäß eines Artikels der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) vom 5. Oktober 2017 gab es für die Gemeinde Muldestausee bereits im vergangenen Zeitraum einen Zuzug von knapp 500 Einwohnern. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Bildung Namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Ist die Sicherstellung der Lehrkräfte und somit eine Absicherung der Vermittlung des vorgeschriebenen Lehrplanpensums für die Schüler der Grundschule Gossa für das kommende Schuljahr sichergestellt? Antwort: Die Grundschule Gossa ist im laufenden Schuljahr mit einer Unterrichtsversorgung von 102,80 % (Stichtag der Erhebung der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2017/2018) ausgestattet. Gegenwärtig gibt es keinen Anlass, davon auszugehen, 2 dass die Unterrichtsversorgung an dieser Schule im kommenden Schuljahr nicht gesichert sein sollte. Frage 2: Ist eine Absicherung für die gesamten Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gewährleistet? Wenn nein, was unternimmt die Landesregierung kurzfristig, um diesen Bedarf abzusichern? Antwort: Die Unterrichtsversorgung im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist im laufenden Schuljahr weitestgehend gesichert. Sie beträgt, jeweils mit Bezug zum Stichtag der Erhebung der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2017/2018 - 20.09.2017: Grundschulen: 102,1 % (+143,3 Stunden) Sekundarschulen: 99,9 % (-4,7 Stunden) Gemeinschaftsschulen: 98,8 % (-11,1 Stunden) Förderschulen: 88,5 % (-287,5 Stunden) Gymnasien: 104,4% (+217,6 Stunden) Es ist das Ziel der Schulbehörden, die Unterrichtsversorgung über das gesamte Schuljahr stabil zu halten und bei Bedarf zu verbessern. Dazu stehen neben bedarfsweise angewendeten personellen Ausgleichen zwischen einzelnen Schulen auch Maßnahmen wie befristete und unbefristete Stellenausschreibungen zur Verfügung , die im Rahmen der vorhandenen Ressourcen ausgeschöpft werden. Ausgehend von dieser Situation, gibt es gegenwärtig keinen Anlass, dass die Unterrichtsversorgung an den Schulen des Landkreises Anhalt-Bitterfeld im kommenden Schuljahr nicht gewährleistet werden könne. Bestehenden oder im Verlauf des weiteren Schuljahres entstehenden Defiziten wird mit den benannten Maßnahmen entgegengewirkt . Frage 3: Wie ist die Schülerzahlentwicklung im Landkreis Anhalt-Bitterfeld für die kommenden 10 Jahre und wurden diese auch mit den Neuzugängen durch Asylbewerber abgeglichen? Antwort: Eine Prognose der Schülerzahlen auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte wird derzeit von der Expertengruppe zur Bestimmung des längerfristigen Lehrkräftebedarfs (vgl. LT Drs. 7/328) erstellt. Das Ergebnis wird Anfang 2018 vorliegen . Die Schülerzahlprognosen basieren auf der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose , die mit Kabinettsbeschluss vom 26. Juli 2016 zur einheitlichen Planungsgrundlage für alle Landesbehörden erklärt wurde. In den Annahmen zur 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose wurde der künftige Zuzug der Migranten berücksichtigt .(https://www.statistik.sachsen-anhalt.de/download/stat_berichte/6S036_.pdf)