Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 7/3544 29.10.2018 Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Internet/Intranet zur Verfügung. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt erfolgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 30.10.2018) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordneter Matthias Lieschke (AfD) Fragen zu Artenschutz und Biberpopulation Kleine Anfrage - KA 7/1950 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie 1. Wie viel finanzielle Mittel wurden im Bereich des Bibermanagements jeweils in den Jahren 2013 bis 2017 aufgewendet? Mittel der Biosphärenreservats Verwaltung (Landesreferenzstelle Biberschutz): Jahr 2013 2014 2015 2016 2017 ELER 23.978,08€ Haushaltsmittel 218,01€ 2.628,74€ 4.859,67€ 4.928,98€ 5.884,39€ Summe 24.196,09€ 2.628,74€ 4.859,67€ 4.928,98€ 5.884,39€ Projektbezogene Mittel im Naturpark Dübener Heide: siehe Frage 2. 2. Welche genauen Projekte oder Maßnahmen wurden mit welchen genauen personellen und finanziellen Mitteln durchgeführt? Bitte listen Sie alle Maßnahmen auf, die im Zusammenhang des Bibermanagements seit 2013 durchgeführt wurden. Bitte unterteilen Sie die Aufstellung nach Art des Aufwandes, z. B. Personalkosten, Fahrtkosten, Materialien usw. Im Naturpark Dübener Heide hat der Naturparkträger - Verein Dübener Heide e. V. folgende zuordenbaren Projekte durchgeführt: 2 „Erprobung einer regionalen Kontaktstelle für den Schutz von und den Umgang mit geschützten Wirbeltierarten (FFH-Arten) in der Dübener Heide / Teil Sachsen-Anhalt“ Schwerpunktart war u. a. der Biber, die Mittel sind nicht tierartbezogen aufgeschlüsselt . Die Projektfinanzierung erfolgte über die Naturschutzrichtlinie Sachsen -Anhalt. Durchführungszeitraum war von 2013 bis 2014 (18 Monate). Per Zuwendungsbescheid wurden 83.168,93 € bewilligt und wie folgt aufgeteilt: Kostengruppe Gesamtkosten in € Personalausgaben 54.708,93 Reisekosten 2.475,83 Sachausgaben 9.498,16 Dienstleistungen 3.256,30 Öffentlichkeitsarbeit 9.222,69 Mwst. 4.007,02 Summe 83.168,93 „Erprobung Mobile Bibereingreiftruppe“ im Naturpark Dübener Heide Die Projektfinanzierung erfolgte über die LEADER - Richtlinie Sachsen-Anhalt. Durchführungszeitraum war von 2016 bis 2017 (14 Monate). Per Zuwendungsbescheid wurden 39.491,80 € bewilligt und weitere 9.872,96 € Eigenmittel für investive Maßnahmen eingesetzt. Die Aufwendungen sind ausschließlich für Materialien und die Umsetzung durch externe Partner angefallen. 3. Wie viele Personen waren im Bereich des Bibermanagements mit jeweils wie vielen Arbeitsstunden in den einzelnen Jahren von 2013 bis 2017 vom Land beschäftigt?    Übersicht: Anzahl der beteiligten Mitarbeiter der BR Verwaltung bei Bibermanagement und Arbeitsstunden Jahr  2013 2014 2015 2016 2017 Bearbeiter (Anzahl) 9* 9** 9 9 9*** Managementstunden 968 1112 1040 984 584 Weitere Stunden Bereich Biber 500 820 762 579 555 Summe 1468 1932 1802 1563 1139 * werden nur die Stellen berücksichtigt, dann 8 (bedingt durch Stellenwechsel) ** Neuübertragung Aufgabenbereich intern *** zwei Mitarbeiter wechselten ab Mitte Februar 2017 zum Kompetenzzentrum Wolf, danach nur noch 7 Bearbeiter (allerdings Einbeziehung von zwei Mitarbeitern im Einzelfall im Norden; werden alle beteiligten Personen berücksichtigt: 11 Bearbeiter) Zur Anzahl der Bearbeiter in der Tabelle ist zu berücksichtigen, dass im Laufe der Jahre Bearbeiter gewechselt haben, die Aufgaben des Bibermanagements 3 jeweils nur anteilig in den Stellen enthalten sind oder sogar nur im Einzelfall zur Entlastung nach Personalwechsel zum WZI übernommen wurden. 4. Wie viele Personen sind ehrenamtlich für die Biberpflege und weitere Maßnahmen, die unmittelbar mit dem Biber zu tun haben, beteiligt? Bitte geben Sie die Anzahl der Personen in den Jahren 2013 bis 2017 mit den jeweiligen Arbeitsstunden an. Im Land Sachsen-Anhalt werden Aufgaben des Bibermonitorings und -managements von Landesbeschäftigten (s. Frage 3) und ehrenamtlich von Mitgliedern des Arbeitskreises Biberschutz (AK Biberschutz) übernommen. Die von den Ehrenamtlichen geleisteten Arbeitsstunden werden nicht erfasst und können deshalb nicht beziffert werden. Der Arbeitsaufwand differiert nach Anzahl und Ausdehnung der betreuten Reviere und der jeweiligen Konfliktträchtigkeit des Gebietes. In den Jahren 2013/14 und 2014/15 umfasste das Betreuernetz 97, im Jahr 16/17 ehrenamtlich Tätige 85. 5. Über welche Qualifikation verfügen die Mitarbeiter im Biberkompetenzzentrum ? Haben diese Personen nachgewiesenes Fachwissen, um hervorragende Kenntnisse im Bibermanagement zu haben? Die Mitarbeiter im Bibermanagement verfügen über langjährige Erfahrungen und stehen im ständigen fachlichen Austausch mit KollegInnen anderer Bundesländer . Damit kann von einem nachgewiesenen Fachwissen ausgegangen werden, das im Bibermanagement entsprechende Anwendung findet. 6. In bestimmten Bereichen staut der Biber ganze Flussläufe und verwässert den Boden oder trocknet aber auch ganze Flussläufe aus. Dies hat massive Einflüsse auf andere gefährdete Tiere. Erwähnt sei hier die seltene Köcherfliege sowie geschützte Käfer aber auch Maßnahmen zur Wiederansiedelung von Tierarten. Wer entscheidet, welcher gefährdeten Tierart hier der Lebensraum genommen wird und welche sich ausbreiten kann? Aktuell ist durch die Trockenheit aber vor allem durch Biberbautätigkeit der Hammerbach im Bereich des Hammerbachtals bei Eisenhammer völlig verödet. Alle vorher im Wasser lebenden Tiere sind somit nicht mehr existent . Rechtfertigt der Biberschutz nur weniger Elbe-Biber die in der Dübener Heide nichts zu suchen haben und suboptimale Lebensräume vorfinden die Vernichtung einer großen teilweise geschützten Artenvielfalt?  Es wurde bisher in Europa nicht beobachtet, dass Biber „ganze Flussläufe“ aufstauen . Hier würden auch physikalische Gegebenheiten (Staudruck) eine Trockenlegung von Flussläufen verhindern. Der Bau von Dämmen erfolgt vielmehr lediglich in solchen Gewässern, deren Wassertiefe unzureichend ist, um die Eingänge zum Biberbau (Wohn- und Fortpflanzungshabitat) dauerhaft unterhalb der Wasseroberfläche zu halten. Weiterhin, und auch das lediglich bei unzureichender Wassertiefe, werden Dämme angelegt um schwimmend Bereiche mit verfügbarer Nahrung (Nahrungshabitate) zu erreichen. Die Bäche im Bereich der Dübener Heide sind dem Fließgewässertyp „Kiesgeprägte Tieflandbäche“ zuzuordnen. Hinsichtlich des Merkmals „Ab- 4 fluss/Hydrologie“ ist dieser Gewässertyp wie folgt charakterisiert: „Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; kleine Bäche teils mit temporärer Wasserführung (sommertrocken).“1 Die Fauna ist an diese Bedingungen angepasst (z. B. Überdauerung von Trockenperioden durch Trockenstarre, Eingraben im Schlamm). Durch Biberaktivitäten (Dammbau und damit verbundenem Aufstauen der Gewässer) wird Wasser im Gebiet zurückgehalten. Diese Staubereiche stellen während Trockenperioden zum Teil die einzigen Rückzugsgebiete für wassergebundene Tiere und Pflanzen dar. Das Vorkommen des Bibers hat somit eine Schlüsselfunktion im Ökosystem der Fließgewässer. Biberaktivitäten führen zu einem Anstieg der Strukturvielfalt und Gewässerdynamik am Bach sowie zu einer Erhöhung der Artenzahl und Diversität auf Landschaftsebene . Fälle der Vernichtung einer großen Artenvielfalt durch Biber sind nicht bekannt. Der Europäische Biber (Castor fiber) ist eine nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) streng geschützte Art. Sachsen-Anhalt besitzt weiterhin eine besondere Verantwortung für den Erhalt der endemischen Unterart Elbebiber (Castor fiber albicus). Seit Mitte des 20. Jh. findet eine natürliche Wiederausbreitung nach der Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert fast völligen Ausrottung im natürlichen Areal statt. Der Biber ist eine typische Tierart des Gewässersystems der Dübener Heide. Seine Vorkommen (Verbreitungsareal und -dichte) richten sich dabei, wie bei allen Tierarten, nach dem Vorhandensein geeigneter Habitate (Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Wohnhabitate). Eine Besiedlung von ungeeigneten Habitaten findet dabei nicht oder höchstens temporär statt. Verschlechtert sich die Habitatqualität, so verringert sich zunächst die Fortpflanzungsrate , im weiteren Verlauf wandern die Tiere ab. Die Anwesenheit des Bibers hat bei entsprechender Gesamtbetrachtung positive Auswirkungen auf Flora und Fauna. Als Schlüsselart fördert er Arten, die ohne Biberaktivitäten keinen Lebensraum finden würden, wobei gleichzeitig freie Fließstrecken erhalten bleiben oder auch durch Biberaktivitäten neue Habitate selbst für Fließgewässerarten entstehen können. Biberdämme sind nicht mit anthropogenen Staubauwerken vergleichbar, sie sind natürliche Strukturen im Gewässer, zumindest teilweise durchlässig oder für Organismen überwindbar. Außerdem können sie selbst Habitate bestimmter Arten sein. Sie unterliegen zudem zusammen mit der Biberpopulation einer räumlichen und zeitlichen Dynamik , daher ist zur Beurteilung ihrer Wirkungen immer der Blick auf Landschaftsebene / Gesamtgewässersystem erforderlich. Hier ist eine punktuelle Beeinträchtigung der Lebensräume für Fließgewässerarten möglich, jedoch bleibt hinsichtlich des gesamten Wirkungsraums weiterhin ihr Lebensraum vorhanden . Der erste (neuzeitliche) Nachweis des Bibers am Hammerbach stammt aus dem Jahr 1974. Seit 1983 erfolgt die kontinuierliche Besiedlung des Baches inkl. Halber Mond, Forstgraben und Schwedenwiese bis in die Quellbereiche. In den besiedelten Bereichen sind die Anlage von Dämmen und die Entstehung von Biberseen zu verzeichnen, während in den dazwischen liegenden Abschnitten (selbst im außergewöhnlich trockenen Sommer 2018) weiterhin frei fließen- 1 http://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/wafis/fliess/steckbriefe/B1_FG_Typ16.pdf 5 de Bachabschnitte existieren. Ursächlich für das streckenweise Austrocknen des Hammerbachs ist die anhaltende Trockenheit des Jahres 2018. So betrug das für Sachsen-Anhalt bis Ende Juli 2018 für eine Auswahl von 10 Messstationen ermittelte stationsbezogene Niederschlagsdefizit 124 mm, beziehungsweise zwei Monatsniederschläge. Zwischen den verschiedenen Schutzgütern der FFH-RL können Zielkonflikte bestehen. Diese lassen sich u. a. auf unterschiedliche Ansprüche der Arten bzw. Lebensraumtypen zurückführen. Treten solche naturschutzinternen Zielkonflikte bezogen auf eine abgrenzbare Fläche auf, so erfolgt zunächst eine Betrachtung , ob der Zielkonflikt durch eine alternative Flächenverteilung gelöst werden kann. Ansonsten erfolgt eine Abwägungsentscheidung u.a. nach dem Schutzstatus, der Einstufung in der Roten Liste und bei FFH Relevanz nach dem jeweiligen Erhaltungszustand der Art / des LRT in Abstimmung mit Fachbehörden (Landesamt für Umweltschutz des Landes Sachsen-Anhalt, Referenzstellen ) und Verwaltungsbehörden (Landesverwaltungsamt/ Untere Naturschutzbehörden ). Im Rahmen des Modellprojekts zum Schutz und Management des Elbebibers im Landkreis Wittenberg wurden auch die durch kleine Fließgewässer charakterisierten FFH-Gebiete mit zumindest temporärer Besiedlung durch den Biber unter dem Blickwinkel interagierender Schutzgüter untersucht. Hierbei konnte hinsichtlich der FFH-Lebensraumtypen keine nachhaltige Beeinträchtigung festgestellt werden. MÜLLER et al. (2018) liefern umfangreich Nachweise von Libellenarten, insbesondere auch von „Moorweihern“ bzw. Biberstauen. Diese belegen eine besondere Bedeutung der Biberstaue für zahlreiche Libellenarten. Ebenso wurden seltene Pflanzenarten in bzw. im Umfeld der vom Biber angestauten Gewässer wie Rundblättriger Sonnentau (RL LSA 2), und Zwerg- Igelkolben (Sparganium natans, RL LSA 2) gefördert, Sphagnum-Polster weisen auf Vermoorungstendenzen hin. Im Bereich des FFH-Gebiets wurde der Fischotter als Nutzer der Biberseen nachgewiesen. Der Fischotter profitiert allgemein von der durch Biberaktivitäten bewirkten Strukturbereicherung. Zur Erhaltung der seltenen Köcherfliege (Odontocerum albicorne) am Hammerbach fand ein Vor-Ort-Termin zu Schutzmöglichkeiten der seltenen Art am 05.05.2017 statt. Dort wurde - zu Gunsten der Köcherfliege - festgelegt, den hierbei problematischen Biberdamm vollständig zu entfernen. Die Umsetzung erfolgte am 09.06.2017. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Wittenberg geht zudem nicht davon aus, dass der Biber hauptverantwortlich ist für das diesjährige, abschnittsweise Versiegen des Hammerbaches. Ein Biberdamm ist immer auch wasserdurchlässig. Unmittelbar vor dem Damm wird das anströmende Wasser zwar verlangsamt und es kommt zu einer Oberflächenvergrößerung der zur Verdunstung stehenden Fläche. Weitaus bedeutender für den Hammerbach ist aber die extreme Wetterlage - die seit Monaten anhaltende Trockenheit. 7. Aktuell werden FFH-Gebiete in der Dübener Heide verändert. Wer hat das genau veranlasst und welche Begründung gibt es dafür? 6 Die FFH-Gebiete in der Dübener Heide sind Gegenstand des Verordnungs- Verfahrens zur rechtlichen Sicherung der NATURA 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt. Dabei erfolgte eine Übertragung der Gebietskulisse des Meldeverfahrens sowie die Herstellung der notwendigen Normenklarheit. Das öffentliche Beteiligungsverfahren zur Landesverordnung über die NATURA 2000- Gebiete im Land Sachsen-Anhalt (N2000-LVO LSA) fand vom 04. Oktober bis 04. Dezember 2017 (für Gemeinden um 2 Wochen verlängert) statt. Hinweise zu den Veränderungen in den FFH-Gebieten der Dübener Heide befinden sich derzeit in der Prüfung und Abwägung. 8. Welche Anzahl von Bibern gibt es in den einzelnen Gebieten der Dübener Heide? Bitte stellen sie Anzahl und genauen Ort in den einzelnen Jahren seit 2013 dar. Nach 2010/11 konnten aufgrund fehlender personeller Kapazitäten durch den AK Biberschutz in Zusammenarbeit mit der Landesreferenzstelle für Biberschutz und den unteren Naturschutzbehörden nur noch Teilbereiche im LSG hinsichtlich des Vorkommens des Bibers erfasst werden. Aus diesen Jahren liegen nur noch für unter 50 % der bekannten Vorkommenspunkte Daten vor. Aus diesem Grund können keine Aussagen zum Gesamtbestand des Gebietes gemacht werden. Gegenwärtig sind im Bereich des LSG Dübener Heide 58 Gebiete mit aktuell oder in der Vergangenheit besetzten Biberrevieren bekannt. Gegenüber der Erfassung 2010/11 sind demnach fünf Vorkommenspunkte hinzugekommen (drei im Bereich des Muldestausees, zwei im Waldgebiet der Dübener Heide). Dabei ist zu berücksichtigen, dass beispielsweise 2010/11 lediglich 71 % der zuvor erfassten Vorkommensgebiete im betrachteten Jahr auch tatsächlich vom Biber besiedelt waren. Eine neuere, verlässliche Angabe zur Anzahl tatsächlich besetzter Biberreviere ist für das LSG Dübener Heide auf Grundlage der vorhandenen Datenbasis gegenwärtig nicht möglich. 9. Wie viel Prozent der Biber, haben einen optimalen Lebensraum in der Dübener Heide? Eine umfassende und fundierte Bewertung der Lebensraumqualität des Gebietes der Dübener Heide bezüglich der Ansprüche des Europäischen Bibers (Castor fiber) ist nicht möglich, da diese Aufgabe bisher nicht im Fokus von Untersuchungen lag, die das gesamte benannte Gebiet umfassen. Auch ist diese Gebietskulisse (Grenzen des LSG) ungeeignet für eine solche Bewertung, geeignet wäre hier z. B. die Betrachtung des Landschaftsraumes oder des Gewässersystems . Im Rahmen des ELER-Vorhabens „Modellprojekt für den Schutz und das Management des Elbebibers im Landkreis Wittenberg“ wurden jedoch auch für einen Teil der aktuell im LSG liegenden 58 Biberreviere dahingehende Aussagen getroffen (Tabelle; n.V. - Revier 2011 nicht vorhanden, k.B. keine Bewertung). Unter Verwendung der in RANA 2011 zugrunde gelegten Bewertungsmethode ergibt sich, dass keines der Reviere im LSG bezüglich der Habitatansprüche der Art optimale Bedingungen hat. 7 Bedingt durch seine ausgeprägte Fähigkeit, seinen Lebensraum anzupassen und umzugestalten, ist es dem Biber dennoch möglich, unter suboptimalen Bedingungen erfolgreich zu reproduzieren. Sein Vorkommen in diesen Bereichen ist bestandsbedeutsam, da optimale Habitate im natürlichen Verbreitungsgebiet durch menschliches Einwirken nicht ausreichend vorhanden sind. Als Anpassung an die vorherrschende Habitatqualität ist zu beobachten, dass die Präsenz der Tiere innerhalb des Reviersystems größeren Veränderungen unterliegt, als es bei günstigsten Bedingungen der Fall wäre. Konkret bedeutet das, dass Reviere oder Revierteile nur innerhalb bestimmter Zeitabschnitte beansprucht werden und bei Verknappung der Lebensgrundlage temporär wieder aufgegeben werden. Quellen: • MÜLLER, J.; STEGLICH, R. & MÜLLER, V. (2018): Aktueller Beitrag und zusammenfassende Übersicht zur Libellenfauna (Odonata) der Dübener Heide in Sachsen-Anhalt. • RANA (2011): Modellprojekt zum Schutz und Management des Elbebibers im Landkreis Wittenberg (Fördernummer 407.1.2-60128/-/323009000075). - Gutachten im Auftrag des Landkreises Wittenberg, Fachdienst Umwelt und Abfallwirtschaft Bewertung  n.V.  k.B.  I  II  III  IV  Anzahl  4  23  0  10 20 1