Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 7/645 24.11.2016 (Ausgegeben am 24.11.2016) Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Abgeordnete Sarah Sauermann (AfD) Unterrichtssituation an der IGS „Regine Hildebrandt“ (Magdeburg) Kleine Anfrage - KA 7/310 Vorbemerkung des Fragestellenden: An der IGS Regine Hildebrandt in Magdeburg findet seit Beginn des Schuljahres 2016/2017 unter anderem für die siebenten Klassen kein Chemieunterricht statt. Grund dafür ist, dass der zuständige Lehrer im Vaterschaftsurlaub gegangen ist und kein Ersatzlehrer gestellt werden konnte. Gerade bei den naturwissenschaftlichen Fächern kann ein Defizit, welches durch einen länger andauernden Unterrichtsausfall entsteht, kaum ausgeglichen werden. Dies kann negative Auswirkungen auf die folgenden Abschlussprüfungen haben. Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Bildung Namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Ist diese Tatsache der Landesregierung bekannt? Wenn ja, seit wann? Die Tatsache, dass die betreffende Lehrkraft eine Elternzeit bis zum 19. November 2016 in Anspruch nimmt und daher mit Beginn des Schuljahres für einige Klassen im Fach Chemie zunächst kein Unterricht im Wochenrhythmus stattfindet, ist dem Landesschulamt als personalführender Behörde seit Ende Juli 2016, einer späten Phase der Schuljahresvorbereitung, bekannt. Das Ministerium für Bildung wird durch das Landesschulamt wöchentlich in aggregierter Form über den Stand der Unterrichtsversorgung informiert. Einzelfälle dagegen werden ausschließlich dem Landesschulamt durch die Schulleiterin oder dem Schulleiter zur Kenntnis gegeben. 2 Frage 2: Was wurde unternommen, um diesen Zustand zu beheben? Für die Fächer Biologie, Physik und Chemie als Bestandteile der naturwissenschaftlichen Fächergruppe des Pflichtbereichs 1 weist die Stundentafel der Integrierten Gesamtschule (IGS) gemäß 6.1 des RdErl. des MK über die Unterrichtsorganisation an den Gesamtschulen vom 10. Mai 2016 (SVBl. LSA S. 182) für den Schuljahrgang 7 eine Pflichtstundenzahl von insgesamt vier Wochenstunden aus, wobei das Fach Physik in der Regel mit zwei Wochenstunden und die übrigen Fächer ausgeglichen angeboten werden sollen. Die Verteilung innerhalb des Schuljahres obliegt der Schule und bietet somit Spielraum für möglichst in einem regelmäßigen Wochenrhythmus stattfindenden Unterricht bis hin zum Epochalunterricht. Ab Oktober 2016 konnten der IGS „Regine Hildebrandt“ Magdeburg durch das Landesschulamt per Abordnungsverfügung 12 Wochenstunden für die Erteilung des Chemieunterrichts in Abschlussjahrgängen zugeführt werden. Aufgrund der Rückkehr der Chemielehrerin aus der Elternzeit ab 19. November 2016 und der zu erwartenden Rückkehr weiterer bisher erkrankter Lehrkräfte wird die Schulleiterin eine Neuplanung für das Fach Chemie vornehmen. Frage 3: Sind der Landesregierung weitere derart gravierende Unterrichtsausfälle in Sachsen-Anhalt bekannt, wo es aktuell zu längeren Ausfällen eines Fachbereichs kam, da kein Ersatzlehrer gestellt werden konnte? Wenn ja, an welchen Schulen und in welchen Unterrichtsfächern? Und was wird aktuell unternommen, um diesen Zustand schnellstmöglich zu beheben? Die monatliche Erfassung des zeitweilig nicht planmäßig erteilten Unterrichts und der ggf. entstandene Totalausfall beziehen sich auf den Gesamtbedarf der Schule. Im Übrigen wird auf Absatz 2 der Antwort auf Frage 1 verwiesen.