STAATSMINìSTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SACHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDwlRTSCHAFT Postfach1005 10 | 01076 Dresdên Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern hard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke, Fraktion BUNDNIS 90/DlE GRUNEN Drs.-Nr.: 6110014 Thema: Verkauf und Export von Uran aus dem Wismut-Standort Königstein Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausfirhrungen vorangestellt: ,,Am Wismut- Standort Königstein fallen bei der Behandlung des Flutungswassers prozessbedingt jährlich ca. 40 Tonnen Uran an, welches in Vergangenheit an verschiedene Vertragspartner der Wismut verkauft wurde. Die Sächsische Zeitung berichtete im April 2017, dass das Uran aus dem Standort Königstein zu einer tschechischen Uranfabrik transportiert und dort dem Brennstoffkreislauf zugeführt werde (SZ vom 07,04.2017). lm letzten Umweltbericht der Wismut GmbH heißt es hingegen : ,nEine Abgabe von Uran an Externe zur Weiterverarbeitung fand 2015 nicht statt. Die Rückstände aus der Wasserbehandlung wurden verfestigt und auf der Halde Schüsselgrund eingelagert."" Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Die Abgabe des Urans aus der Wasserbehandlungsanlage des Sanierungsbetriebes Königstein zur Weiterverweñung an Dritte wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft auf der Grundlage eines im Jahr 1996 gefertigten Gutachtens des Öko-lnstituts Darmstadt genehmigt. Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom 30. Juni 2017 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-1050t1t970 Dresden, 2 tì .¡¡¡¡, Zr¡ll s¡mu[+ ro ¡t)s ¡.r) c{ Oh4ùñdnll&e¡ffi bdiffimÈrumûuñdlldÑ Hausanschrift: Sächsisches Staatsm¡nister¡um für Umwelt und Landw¡rtschaft Archivstraße 1 01 097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6,7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer. Für alle Besucherparkplätze g¡lt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Kein Zugang für elektron¡sch s¡gnierte sowie für verschlüsselte elektronischê DokumenteSeite 1 von 3 STAATSMINISTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN5 Frage l: Wann, zu welchen Konditionen, auf welcher vertraglichen Grundlage und an welche Unternehmen wurde in den letzten 3 Jahren wie viel Uran aus dem Standort Königstein verkauft bzut. zur Weiterverarbeitung abgegeben? Der Verkauf des Urans erfolgt auf Basis eines Vertrages zwischen der Wismut GmbH und der US-amerikanischen Firma Nuclear Fuels Corporation. ln den letzten drei Jahren wurden von der Wismut GmbH folgende Uranmengen über den Vertragspartner Nuclear Fuels Corporation an die tschechische Firma DIAMO zur Weiterverarbeitung abgegeben: 2014" 2015: 2016: 32.653 kg Uran 0 kg Uran 44.494 kg Uran lm Jahr 2015 erfolgte keine Abgabe aufgrund des Rückgangs des Urangehaltes im Flutungswasser und des damit verbundenen geringeren Anfalls an Uran. Die im Jahr 2016 abgegebene Menge setzt sich aus dem 2015 und 2016 angefallenen Uran zusammen. Frage 2: Zu welchen Produkten und zu welchen Zwecken wird Uran aus dem Sta ndo rt Kön i gste i n kon kret weiterve rarbeitet? Frage 3: An welche Unternehmen und an welche Kernkraftwerke liefert die tschechische Uranfabrik diese Produkte? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 2 und 3: Dazu liegen der Staatsregierung keine lnformationen vor. Die Übenruachung dieser Sachverhalte obliegt dem tschechischen Staat beziehungsweise der lnternationalen Atomenergieorganisation (IAEO). Frage 4: Wie lange ist die Weitergabe von Uran aus dem Standort Königstein noch geplant und ab welcher Urankonzentration wird diese voraussichtlich eingestellt werden? Die Wismut GmbH plant gegenwärtig den Umbau der Aufbereitungsanlage für Flutungswasser am Standort in Königstein. Mit lnbetriebnahme dieser Anlage (voraussichtlich im Jahr 2020) soll aufgrund der stark zurückgegangenen Urankonzentration keine separate Uranabtrennung mehr erfolgen. Die dann vorhandene Urankonzentration kann derzeit nicht konkret vorherbestimmt werden. Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LÀNDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSENt Frage 5: Welche anderen Möglichkeiten zum Umgang mit dem bei der Sanierung anfallenden Uran gibt es? Eine Entsorgung wäre auf einer konventionellen Deponie unter Beachtung der strahlenschutzrechtlichen Bestimmungen möglich. Dies ist jedoch nicht vorgesehen. Mit freundlichen Grußen ft Thomas Schmidt Seite 3 von 3 2017-07-24T09:58:35+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes