STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach 100510 J 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Gunter W¡ld, Fraktion der AfD Drs.-Nr.: 6110200 Thema : Leg umi nosen-An bau zu r Futterm ittel herstel I u ng Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: Wie haben sich die Anbauflächen für Leguminosen jeweils in der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft in den letzten 10 Jahren entwickelt? Die Entwicklung im Freistaat Sachsen ist aus nachstehender Tabelle zu ersehen. Datengrundlage für diese Zusammenstellung sind die Flächenangaben aus den im Freistaat Sachsen gestellten Anträgen auf Agrarzahlungen sowie aus den Anträgen auf Gewährung flächenbezogener Förderprämien nach der Förderrichtlinie Agrarumweltmaßnahmen und Waldmehrung (RL AuW2007) - hier die Fördermaßnahme Ökologischer Ackerbau (O1) - sowie nach der Förderrichtlinie Ökologischer/Biologischer Landbau (RL ÖBL/2015). Aus den Anträgen auf Agrarförderung wurde die Leguminosenanbaufläche entsprechend der für die jeweiligen Leguminosenarten vorgegebenen Nutzungscodes einschließlich von Gemengen mit Leguminosenanteil (zum Beispiel Kleegras) berücksichtigt. Jahr Anbaufläche für Leguminosen in Hektar Konventionelle Landwirtschaft Ökoloq ische Landwirtschaft 2007 23135,42 2 291,67 2008 19 728,39 3 581,61 2009 18 053,35 4 606,01 2010 22 521,58 5 455,26 2011 22 221,17 5 715,62 2012 23176,97 5 462,53 2013 21 460,10 5 085,1 3 2014 22 017 ,23 5 558,40 2015 28 412,28 6 216,26 2016 28 984,89 7 284,24 Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 35'1 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ sm ul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom 18. Juli 2017 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-1050t1t987 Dresden, 03. 0f. l,oaÌ s¡mut+ srf, Ì.* c\¡ t.- o C\¡ o¡&¡úùñ¡ffi&s¡Mnh¡iHñftruildffii Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium ff¡r Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01097 Dresden www.smu¡.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlin ¡en 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Kein Zugang fúr elektron¡sch signierte sowiê für verschlüsselte elektronische DokumenteSeite 1 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSENÐ Frage 2: Durch welche Förderprogramme wird der Anbau von Leguminosen unterstützt, welche Förderprogramme sind dabei besonders für den Leguminosen-Anbau für Futtermittelzwecke geeignet und wie haben sich die Flächenanteile zwischen gefördertem und nicht gefördertem Leguminosen-Anbau in den letzten 5 Jahren entwickelt? ln der laufenden Förderperiode wird der Anbau von Leguminosen im Freistaat Sachsen durch die Fördermaßnahme ,,4L.3 - Umweltschonende Produktionsverfahren des Ackerfutter- und Leguminosenanbaus" nach der Förderrichtlinie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (RL AUll2015) unterstützt. Diese Fördermaßnahme ist für den Leguminosenanbau für Futtermittelzwecke geeignet, lässt jedoch auch den Anbau von Ackergras, auch in Gemengen mit Klee und Luzerne zu. Die Entwicklung der Flächenanteile des geförderten und des nicht geförderten Leguminosen-Anbaus im Zeitraum der Jahre von 2012 bis 2016 ist aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Datengrundlage dieser Zusammenstellung sind die im Freistaat Sachsen gestellten Anträge auf Agrazahlungen sowie die Anträge auf Gewährung flächenbezogener Förderprämien nach der Förderrichtlinie Agrarumweltmaßnahmen und Waldmehrung (RL AuW2007) - hier die Fördermaßnahme ,,Anwendung bodenschonender Produktionsverfahren des Ackerfutterbaus" (36) - sowie nach der in Satz 1 genannten Förderrichtlinie mit der dort genannten Maßnahme. Auch die Förderung nach der Förderrichtlinie Ökologischer/Biologischer Landbau (RL ÖBL/2015) begünstigt den Anbau von Leguminosen, die einen wichtigen Bestandteil der Fruchtfolge im Okologischen Landbau darstellen. Dies stellt jedoch keine direkte Förderung des Leguminosen-Anbaus dar, sodass diese Förderung in der Zusammenstellung in nachstehender Tabelle nicht berücksichtigt ist. Frage 3: Zu wie viel Prozent ist die sächsische Landwirtschaft aktuell in der Lage, die hier gehaltenen Tierbestände durch den Futteranbau in Sachsen zu ernähren und wie haben sich die Selbstversorgungsquoten in den letzten 5 Jahren verändert? (bitte Aufschlüsseln zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft) Frage 4: Welche Tierfutterarten und Mengen wurden in den letzten 5 Jahren in Sachsen importiert und was waren die Hauptimportländer? Zu den Fragen 3 und 4 liegen der Staatsregierung keine Daten vor. Jahr Anbaufläche für Leguminosen qesamt in Hektar Prozentanteil gefördert Prozentanteil nicht qefördert 2012 28 639,50 22,9 77,1 2013 26 545,23 22.5 77,5 2014 27 575,63 23,8 76,2 2015 34 628.54 17,O 83,0 2016 36 269,13 19,7 80,3 Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR UI4WELT UND LANDWIRTSCHÀFT Freistaat SACHSENÐ Der Freistaat Sachsen verfügt über keine EU-Außengrenze, es werden hier keine lmportstatistiken geführt. Die Futtermittel werden zum Teil über Händler oder Futtermittelhersteller aus anderen Bundesländern oder Mitgliedsstaaten bezogen, sodass zu Warenströmen und lmportmengen keine Aussagen getroffen werden können. Frage 5: Wie viel Prozent des nach Sachsen importierten Soja für Tierfutterzwecke ist gentechnisch verändert? Falls die Frage in der Form nicht beantwortet werden kann: Bei wie viel Prozent des importierten Soja für Tierfutterzwecke kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieses gentechnisch verändert ist oder Anteile an gentechnisch verändertem Material enthält? Bei tlber 90 Prozent der Sojaextraktionsschrote, die aus dem nicht-europäischen Ausland (vor allem Süd- und Nordamerika) in die Bundesrepublik Deutschland importiert werden (das sind momentan noch >95 Prozent der lmporte), kann man davon ausgehen , dass die Sojapflanze mithilfe von Gentechnik verändert wurde. Mit freundlichen Grüßen ru Thomas Schmidt Seite 3 von 3 2017-08-04T08:57:21+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes