STAATSM1NISTER1UM DES INNERN Freistaat SACHSEN SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard -von -Lindenau -Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Janina Pfau und Enrico Stange, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/10686 Thema: Personensuche mit Polizeihunden vor der Einführung von Mantrailing bei der sächsischen Polizei — Nachfrage zur Kleinen Anfrage in Drs. 6/10291 Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: „In der Antwort der Sächsischen Staatsregierung auf die Frage nach den Gründen der Initiierung des Pilotprojektes zum Einsatz von Mantrailern bei der sächsischen Polizei ist in Drs. 6/10291 zu lesen: ,Das Projekt wurde mit dem Ziel einer weiteren Verbesserung der Suche nach vermissten Personen sowie der kriminalistischen Sachbearbeitung bei der Tatrekonstruktion und Tätersuche durch die Ausbildung und den Einsatz von Personensuchhunden durchgeführt."' Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Woraus erwuchs der Bedarf nach einer Verbesserung der Suche nach vermissten Personen sowie der kriminalistischen Sachbearbeitung bei der Tatrekonstruktion und Tätersuche? Ergänzend zu den bereits vorhandenen Suchmöglichkeiten mit Fährten- und Vermisstenspürhunden sollte das Leistungsspektrum, insbesondere im Hinblick auf das zu verfolgende Spuralter, erweitert werden. Frage 2: Fand vor der Einführung des Pilotprojektes zum Einsatz von Mantrailern bei der sächsischen Polizei die Personensuche bereits u.a. mit Hunden statt und wenn ja wie war bzw. ist die Bezeichnung dieser Suchhunde? Der Staatsminister Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 35-1053/36/38 Dresden, 10. Oktober 2017 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium des Innern Wilhelm-Buck-Str. 2 01097 Dresden Telefon +49 351 564-0 Telefax +49 351 564-3199 www.smi.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Besucherparkplätze: Bitte beim Empfang Wilhelm-Buck- Str. 2 oder 4 melden. STAATSMINISTERIUM DES INNERN Vor Einführung der Spezialrichtung „Mantrailing" fand die Personensuche mit Fährtenhunden und darüber hinaus mit Vermisstenspürhunden statt. In Abhängigkeit von den einsatztaktischen Rahmenbedingungen ist dies auch weiterhin der Fall. Frage 3: Wurde zur Ermittlung dieses Bedarfs der Verbesserung der Suche nach vermissten Personen sowie der kriminalistischen Sachbearbeitung bei der Tatrekonstruktion und Tätersuche gemäß Frage 1 eine Evaluierung der gestellten Aufgaben sowie der Aufgabenbearbeitung als Prozess, der Qualität der Aufgabenbearbeitung und der bisherigen Suchhundeeinsätze durchgeführt? (Bitte aufstellen nach Zeitraum der Evaluation, Zahl der teilnehmenden Hundeführer und Suchhunde nach Dienststellen, evaluierten Fällen und Ergebnissen!) Es erfolgt grundsätzlich die regelmäßige Auswertung und Nachbereitung der polizeilichen Einsatzmaßnahmen mit Diensthunden durch die Polizeidirektionen und die Diensthundeschule. Daraus hat sich u. a. ergeben, dass insbesondere Fährten-, aber auch Vermisstenspürhunde teilweise nicht das für verschiedenste polizeiliche Einsatzszenarien der Vermisstensuche sowie der Rekonstruktion von Straftaten erforderliche Leistungsspektrum abbilden können, insbesondere in Bezug auf das zu verfolgende Spuralter. Diese Hunde können in der Regel nur wenige Stunden alte Spuren sicher verfolgen. Als ein öffentlichkeitswirksames Beispiel wird auf die Einsatzmaßnahmen anlässlich des Tötungsdeliktes zum Nachteil der 8 -jährigen Michelle im Jahr 2009 in Leipzig verwiesen. Dort mussten Externe mit entsprechend ausgebildeten Hunden zur Spurensuche einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund erfolgten die Überlegungen zur Initiierung eines entsprechenden Pilotprojektes für die polizeiinterne Ausbildung und den Einsatz von Personensuchhunden . Frage 4: Wurde die Evaluierung gemäß Frage 3 wissenschaftlich begleitet und von welchem Institut oder welcher Einrichtung? Die Einsatzauswertung und Nachbereitung erfolgt ohne wissenschaftliche Begleitung eines Instituts oder Einrichtung. Frage 5: Wann wurden welcher Dienststelle bzw. welcher Behördenleitung die Ergebnisse dieser Evaluierung vorgelegt? Die Uf erlegungen für ein entsprechendes Pilotprojekt zur polizeiinternen Ausbildung und n Einsatz von Personensuchhunden wurde Anfang 2009 durch die damalige Poli idirektion Südwestsachsen mit beabsichtigter Beteiligung der zu dieser Zeit dem Aus un Fortbildungsinstitut der sächsischen Polizei zugehörigen Diensthundeschule an d s "chsische Staatsministerium des Innern herangetragen. Mit Ifeuridlichen Grüßen Markus Ulbig Freistaat SACHSEN Seite 2 von 2 2017-10-11T08:22:58+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes