Zertifikat seit 2007 audit betufundfamilie Hausanschrift: Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden Freistaat SACHSEN STAATSM1N1STER1UM FÜR VV1SSENSCHAFT UND KUNST Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 I 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) L-1053/2/201-2017 Dresden, . Dezember 2017 Kleine Anfrage des Abgeordneten Ren 6 Jalaß, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/11252 Thema: Studienabbruch Lehramtsstudiengänge Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Studierende haben seit 2012 ein Lehramtsstudium in Sachsen aufgenommen? (Bitte nach Hochschule und Studiengang aufschlüsseln .) Die Antwort auf Frage 1 ist Anlage 1 zu entnehmen. Frage 2: Wie viele Studierende, welche in einem Lehramtsstudiengang an den sächsischen Hochschulen eingeschrieben waren, beendeten seit 2012 ihr Studium ohne Abschluss? (Bitte nach Hochschule und Studiengang aufschlüsseln.) Zu diesen Angaben liegen momentan keine belastbaren Angaben vor. Studierende , die ihr Studium abbrechen, werden bislang in keiner amtlichen Statistik erfasst, weil dazu die gesetzlichen Grundlagen fehlten. Wenn die Neuerungen des novellierten Hochschulstatistikgesetzes greifen, wird erwartet, dass dann entsprechende Zahlen im Rahmen der Studienverlaufsstatistik vorliegen werden. www.smwk.sachsen.de Frage 3. Erhebt die Staatsregierung bzw. erheben die Hochschulen die Gründe, aus denen Studierende ihr Lehramtsstudium vorzeitig beenden ? Wenn ja, welche Gründe werden angegeben? Auf die Beantwortung der Frage 1 der Kleinen Anfrage des Abgeordneten Falk Neubert, Fraktion DIE LINKE (Drs. 6/5690) vom 07.07.2016, wird verwiesen . Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3,6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Hintereingang der Wigardstraße 17. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. *Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente. STAATSMINISTER1UM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Frage 4: Welche Maßnahmen gibt es bzw. plant die Staatsregierung zur Verhinderung von Studienabbruch im Lehramtsstudium an den sächsischen Hochschulen? Die sächsischen Hochschulen arbeiten kontinuierlich daran, den Studienerfolg zu verbessern . Es ist zum einen ihre gesetzliche Aufgabe, die Qualität der Lehre in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Zum anderen hat die Staatsregierung mit dem Bildungspaket Sachsen 2020 Maßnahmen beschlossen, um den langfristigen Lehrerbedarf mit einer anspruchsvollen universitären Ausbildung zu sichern. Das den lehrerbildenden Hochschulen mit diesem Paket zur Verfügung gestellte Geld dient auch dazu den Studienerfolg sicherzustellen. Daneben wurden mehrere Projekte zur Steigerung des Studienerfolges im Allgemeinen an den sächsischen Hochschulen mit erheblichen Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Hochschulpakt gefördert, die fachlich -inhaltlich auch für die Lehramtsstudierenden geeignet sind. Die im Rahmen des Bund-Länder-Programms Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderten Maßnahmen der Technischen Universität Dresden dienen ebenfalls dazu, die Qualität der Lehramtsausbildung zu verbessern und tragen damit auch zum Studienerfolg bei. Darüber hinaus wurden zuletzt die für die Lehramtsausbildung in Sachsen maßgeblichen Universitäten 2016 nochmals speziell aufgefordert, Projekte zu entwickeln, um den Studienerfolg in den Lehramtsstudiengängen zu steigern. Ausweislich der ESF Richtlinie des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst „Hochschule und Forschung" stehen hierfür Mittel des ESF zur Verfügung. Projekte oder Vorhaben, die sich der Steigerung des Studienerfolgs in Lehramtsstudiengängen widmen, können bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen vorrangig gefördert werden. Mit vorgenannten Schwerpunkt wurde aktuell jeweils ein Projekt an der Technischen Universität Dresden als auch an der Universität Leipzig generiert. Beide Vorhaben sind in die Gesamtkonzepte zur Sicherung und Erhöhung des Studienerfolgs an den Universitäten eingebunden. Das Projekt der Technischen Universität Dresden startet am 1. Dezember 2017. Es wurde bereits geprüft und als förderfähig angesehen. Die zuwendungsfähigen Ausgaben (Projektkosten) belaufen sich auf ca. 773.000 EUR. Herzstück des lnitiativprogramms der Technische Universität Dresden ist der Aufbau eines modularen Studienbegleitangebotes zur Steigerung des Studienerfolgs für fortgeschrittene Studierende der Lehramtsstudiengänge (Mentoring), für Studienanfänger in den Lehramtsstudiengängen bzw. Studieninteressierte (Tutoring) und für Studierende, insbesondere der Studienfachbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und berufsbildende Schulen, mit speziellen Unterstützungsbedarfen (Coaching). Die Abstimmungen mit der Universität Leipzig befinden sich in der Endphase. Die Universität Leipzig erarbeitet gerade den Vollantrag. Geplant ist die Einrichtung eines Kompetenzkollegs für Studierende in den lehrerbildenden Studiengängen in der Studieneingangsphase , um diese noch erfolgreicher zu gestalten. Auch hier wird erwartet, dass die Voraussetzungen für eine Förderung vorliegen werden. Voraussichtlicher Start des Projektes ist der 1. April 2018 mit zuwendungsfähigen Ausgaben (Projektkosten) i. H. v. ca. 685.000 EUR. Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Frage 5: Wie werden die Studierenden in die Suche nach Maßnahmen zur Verhinderung von Studienabbruch im Lehramtsstudium an den sächsischen Hochschulen eingebunden? Die Antwort auf Frage 5 ist Anlage 2 zu entnehmen. Mit fr ndlichen Grüßen ju .6;;;,,fr Dr. Eva-Maria St nge Seite 3 von 3 Anlage 1 zu Drs. 6/11252 Studienanfänger im 1. Fachsemester 2012 bis 2016 in Lehramtsstudiengängen an den Hochschulen im Geschäftsbereich des SMWK Hochschule Abschluss 2012 2013 2014 2015 2016 Universität Leipzig LA Bachelor (soweit keine Differenzierung möglich) LA Grundschulen 361 269 296 281 304 LA Gymnasium 393 395 397 472 450 LA Master (soweit keine Differenzierung möglich) LA Master Grundschulen 124 78 87 LA Master Gymnasium 290 303 321 2 LA Master Mittelstufe/Sekundarstufe I 25 32 18 LA Master Sonderschulen/Förderschulen 76 72 65 LA Mittelstufe/Sekundarstufe 1 179 166 217 239 236 LA Sonderschulen/Förderschulen 220 199 238 230 243 zusammen 1.668 1.514 1.639 1.224 1.233 Technische Universität Dresden LA Bachelor (soweit keine Differenzierung möglich) LA Bachelor berufliche Schulen LA berufliche Schulen 143 130 140 136 112 LA Grundschulen 91 112 125 128 140 LA Gymnasium 358 312 230 226 211 LA Master berufliche Schulen 80 79 62 28 16 LA Master Grundschulen LA Master Gymnasium 215 216 177 74 19 LA Mittelstufe/Sekundarstufe I 345 125 157 175 163 zusammen 1.232 974 891 767 661 Technische Universität Chemnitz LA Grundschulen 106 103 100 96 LA Mittelstufe/Sekundarstufe 1 zusammen 106 103 100 96 Hochschule für Musik und Theater LA Bachelor (soweit keine Differenzierung möglich) Leipzig LA Bachelor Gymnasium 3 3 1 LA Grundschulen 19 15 34 31 31 LA Gymnasium 28 30 40 34 41 LA Master Grundschulen 3 LA Master Gymnasium 3 18 19 4 LA Master Sonderschulen/Förderschulen LA Mittelstufe/Sekundarstufe 1 5 1 3 LA Sonderschulen/Förderschulen 2 10 9 zusammen 55 67 101 83 81 Datenquelle: Statistisches Landesamt Anlage 1 zu Drs. 6/11252 Hochschule Abschluss 2012 2013 2014 2015 2016 Hochschule für Musik Dresden LA Bachelor (soweit keine Differenzierung möglich) 6 5 5 2 1 LA Grundschulen 6 12 9 10 9 LA Gymnasium 9 15 15 23 17 LA Master (soweit keine Differenzierung möglich) 12 7 7 4 1 LA Mittelstufe/Sekundarstufe 1 4 2 1 zusammen 33 43 38 39 29 Insgesamt LA Bachelor (soweit keine Differenzierung möglich) 6 5 5 2 1 LA Bachelor berufliche Schulen LA Bachelor Gymnasium 3 3 1 LA berufliche Schulen 143 130 140 136 112 LA Grundschulen 477 514 567 550 580 LA Gymnasium 788 752 682 755 719 LA Master (soweit keine Differenzierung möglich) 12 7 7 4 1 LA Master berufliche Schulen 80 79 62 28 16 LA Master Grundschulen 124 78 90 LA Master Gymnasium 508 537 517 80 19 LA Master Mittelstufe/Sekundarstufe I 25 32 18 LA Master Sonderschulen/Förderschulen 76 72 65 LA Mittelstufe/Sekundarstufe I 529 296 376 417 400 LA Sonderschulen/Förderschulen 220 199 240 240 252 Insgesamt 2.988 2.704 2.772 2.213 2.100 Datenquelle: Statistisches Landesamt Anlage 2 zu Drs. 6/11252 Frage 5: Wie werden die Studierenden in die Suche nach Maßnahmen zur Verhinderung von Studienabbruch im Lehramtsstudium an den sächsischen Hochschulen eingebunden ? Hochschule für Musik Dresden: Die Studierenden sind in den meisten Hochschulgremien vertreten. Ein eigener Vertreter explizit für den Bereich Lehramt wurde aus dem Studierendenrat benannt und ist in direktem Austausch mit dem Rektorat. Hochschule für Musik und Theater Leipzig: Bei Problemfällen wie Krankheit, Überlastung und ähnlichem werden persönliche Gespräche mit den Studierenden gesucht. Dies geschieht sowohl individuell mit den einzelnen Lehrkräften als auch über den Studiendekan. Wenn es eine Hilfe sein kann, werden Sonderstudienpläne ermöglicht, in denen das Studium gestreckt werden kann und Prüfungen werden ggf. auch außerhalb der relativ engen Modulstruktur angeboten. Wenn z. B. an der Universität Leipzig eine Prüfung endgültig nicht bestanden wurde, gibt es in manchen Fällen auch die Möglichkeit, das Lehramt zu wechseln, um doch noch einen Abschluss als Musiklehrer zu erreichen. TU Chemnitz: In die Suche nach geeigneten Maßnahmen werden die Studierenden durch regelmäßige Befragungen bzw. einen Austausch mit der Fachgruppe und den studentischen Vertretern der einschlägigen Gremien eingebunden. Die Studierenden sind darüber informiert, welche Ansprechpartner ihnen zur Verfügung stehen . Dazu gehören die Fachstudienberatung, der Prüfungsausschuss, die Fachgruppe, in theoretischen Anliegen, z. B. bei Nichtbestehen von Prüfungen, die Dozenten der einzelnen Professuren , bei praxisrelevanten Bedenken die abgeordneten Lehrkräfte des Praktikumsbüros oder die Praktikumsbeauftragte. Zudem wird bei weiterführenden Fragen und Anliegen auf die bekannten Beratungsangebote der TU Chemnitz, das Prüfungsamt, die Zentrale Studienberatung , Angebote von TU4U u. ä. verwiesen. TU Dresden: - Befragungen der Studierenden (Lehrveranstaltungsevaluation) - Begleitforschung zu den LA-Studiengängen durch das Zentrum für Lehrerbildung, Schulund Berufsbildungsforschung (ZLSB) als Grundlage für Maßnahmenentwicklung, z. B. auch im Rahmen des Projektes „Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen" (Sylber) - Einbindung studentischer Vertreter in Gremien, die in die Maßnahmenentwicklung involviert sind (u. a. Fakultätsräte, Studienkommissionen, Prüfungsausschüsse, Wissenschaftlicher Rat ZLSB, Staatliche Kommission Lehrerbildung) - Mitarbeit im Qualitätsmanagement-Lehre der TU Dresden (Mitgliedschaft in der Kommission für Qualität in Studium und Lehre, Studentische Studiengangskoordinatoren) - Enge Zusammenarbeit mit studentischen Tutorinnen und Tutoren in der Studieneingangsphase der Lehramtsstudiengänge Universität Leipzig: Die Zentrale Studienberatung hat bezüglich der Angebote für die Lehramtsberatung und das Lehramtsseminar stets den Kontakt zu dem aktuellen Lehramtsreferenten des Studentenrates gehalten, von dort positive Resonanzen bekommen und eine Verweisberatung eingerichtet. 1 Anlage 2 zu Drs. 6/11252 Es gibt vielseitige Beratungsangebote für Studierende, die auf unterschiedliche Problemlagen und Sachverhalte abzielen, die zum Studienabbruch führen können. Einige dieser Angebote sind speziell auf die Bedürfnisse von Lehramtsstudierenden zugeschnitten, jedoch sind die meisten für alle Studierende geöffnet, da es große Schnittmengen gibt. An der Universität Leipzig ist das Pilotprojekt zur Entwicklung eines Frühwarnsystems für Abbruchgefährdung, das sogenannte „Forum Studienerfolg" angesiedelt, in dessen Pilotphase Studierende auf Freiwillig keitsbasis involviert waren. Die Angebote und Maßnahmen werden von den Berater_innen zumeist aus ihrer professionellen Erfahrung mit Beratungssituationen und spezifischen Problemlagen von Studierenden entwickelt. Dabei fließen oftmals die Ergebnisse von Evaluationen und Studierendenbefragungen ein. So genannte Abbrecherstudien im Lehramt sind auf den Webseiten der Zentren für Lehrerbildung online veröffentlicht. Ein durch das SMK gefördertes Verbundprojekt aller lehrerbildenden Universitäten projektiert die Entwicklung eines Instruments der studienbegleitenden Selbstreflexion zur Eignung und Kompetenzentwicklung im Lehramt. Dieser so genannte Lehramtskompass ist als online selfassessment konzipiert und wird derzeit zur technischen Umsetzung vorbereitet. Die Entwicklerinnen dieses Instruments haben im Zuge dessen Workshops mit Studierenden veranstaltet und eine Bedarfsabfrage/-analyse vorgenommen. Allerdings war bislang das studentische Interesse für Selbstbeteiligung und kritisches Einbringen nur begrenzt. 2 Page 1 Page 2 Page 3 Page 4 Page 5 Page 6 Page 7 2017-12-11T15:28:24+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes