STAATSM]NISTERIUM DER JUSTIZ SACHSISCHES STAATSMINISTERIUM DER JUSTIZ Hosp¡talstraße 7 | 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern hard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Klaus Bartl, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6111295 Thema: Rückfallquote bei Strafgefangenen in den Justizvollzugsanstalten des Freistaates Sachsen 2012 bis 2017 Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Vorbemerkung: Das Sächsische StrafoollzugsgeseE und das Jugendstrafuollzugsgesetz des Freistaates Sachsen formulieren als vorrangiges Ziel des Vollzugs verhängter Freiheits- bzw. Jugendstrafen die Resozia- I isieru ng der straffä I I i g gewordenen Veru rteilten. " Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie hat sich im Zeitraum 2012 bis 2016 und in den bisherigen Monaten des Jahres 2017 dte Rückfallquote bei Strafgefangenen bzw. Jugendstrafgefangenen entwickelt respektive in wie vielen Fällen kam es innerhalb von ftinf Jahren nach Verbüßung der Freiheits- oder Jugendstrafe zu erneuten Verurteilung wegen strafbarer Handlungen ? Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-1500 Telefax +49 351 564-1509 staatsminister@ smj.justiz.sachsen.de* Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 1040Ê-KLR-3271t17 Dresden, 47. Dezember 2017 Hausanschrift: Sächslsches Staatsmlnisterium der Justiz Hospitalstraße 7 01 097 Dresden Briefpost t¡ber Deutsche Post 01 095 Dresden www.justiz.sachsen. de/smj Verkehrsverblndung Zu erreichen mit Straßenbahnlin¡en 3,6,7,8, 1t Parken und behindertengerechter Zugang über Einfahrt Hospitalstraße 7 Zugang für €lektronisch s¡gn¡ortê sowia fúr v€rschlüsselte elektron¡schê Dokumente nur Uber das Eleklron¡sch€ Gerichts- und Verualtungspostfach; nåher6 ¡nformationên unter w.êgvp.de Seite 1 von 3 STAATSMINISTERIUM DER JUSTIZ Freistaat SACHSEN fïilN*-llå\#t*dg Frage 2: Wie entwickelte sich im genannten Zeitraum die Rückfallquote von Gefangenen bzw. Jugendstrafvollzugsgefangenen in Abhängigkeit von der Art des Strafoollzugs, also bei Gefangenen, die vor der Entlassung ¡hre Strafe im gg schlossenen Vollzug oder Jugendstrafvollzug verbüßten und den Gefangenen, die im offenen Vollzug untergebracht oder in einer Einrichtung des Vollzugs in freien Formen verbüßt haben? Frage 3: Lassen sich aus der Sicht der Staatsregierung aus der in der Fragestellung 1. und 2. ermittelten Rückfallquote Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Verwirklichung des geseElichen Auftrags des Strafvollzugs zur Resozialisierung in Abhängigkeit von der Vollzugsart oder in Abhängigkeit auch von einzelnen J ustizvollzugsanstalten ableiten? Frage 4: Welche Schlussfolgerungen leitet die Staatsregierung im Falle von Unterschieden der Rückfallquote in Abhängigkeit der Vollzugsart oder JVA ab? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 bis 4 Um eine RücKallstatistik für den sächsischen Justizvollzug für den Zeitraum von fünf Jahren nach der Haftentlassung zu erstellen, müsste regelmäßig für alle Entlassenen geprüft werden, ob erneut Eintragungen in das Bundeszentralregister oder das Eziehungsregister erfolgt sind. Eine solche Rückfallstatistik wird für Sachsen nicht erstellt. Zu den Rückfallquoten im Bundesdurchschnitt stehen umfangreiche lnformationen in der vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz herausgegebenen Rückfallstatistik von Jehle, Albrecht, Hohmann-Fricke und Tetal ,,Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen" zur Verfügung. Diese Erhebung berücksichtigt als einzige allgemeine systematische Rückfallstatistik für die Bundesrepublik Deutschland sämt- Seite 2 von 3 STAATST\4INISTERIUM I re!* DER rusïz I E\W Freistaat SACHSEN liche strafrechtlichen Sanktionen, Die als Anlage beigefügte Rückfallstatistik ist im lnternet unter http://www.bmiv,de/SharedDocs/Downloads/DE/Statistiken/Download/ Gesamt RuecKall. html veröffentlicht. Mit freundlichen Grüßen Sebastian Gemkow Anlage Seite 3 von 3 Le g al b ew äh ru n g n ac h s tr af re ch tl ic h en S an kt io n en · Ei ne b un d es w ei te R üc kf al lu nt er su ch un g 2 0 1 0 b is 2 01 3 u nd 2 0 0 4 b is 2 01 3 re ch t Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2010 bis 2013 und 2004 bis 2013 ISBN 978-3-942865-69-2 Jörg-Martin Jehle, Hans-Jörg Albrecht, Sabine Hohmann-Fricke und Carina Tetal Herausgegeben vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2010 bis 2013 und 2004 bis 2013 Jörg-Martin Jehle, Hans-Jörg Albrecht, Sabine Hohmann-Fricke und Carina Tetal in Kooperation mit dem Bundesamt für Justiz Herausgegeben vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Berlin 2016 Herausgeber Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Mohrenstr. 37 10117 Berlin Verfasser Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg-Martin Jehle Dr. Sabine Hohmann-Fricke Abteilung Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen Platz der Göttinger Sieben 6 37073 Göttingen Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jörg Albrecht Dr. Carina Tetal Abteilung Kriminologie Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht Günterstalstraße 73 79100 Freiburg i. Br. 1. Auflage 2016, 650 Exemplare © Forum Verlag Godesberg GmbH, Mönchengladbach Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany ISSN 0172-7575 ISBN 978-3-942865-69-2 (Printausgabe) ISBN 978-3-942865-70-8 (Onlineausgabe/PDF-Dokument) Die Onlineausgabe steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite des Bundesministeriums der Justiz (www.bmjv.de) zur Verfügung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibiliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Heiko Maas Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Liebe Leserinnen und liebe Leser, mit der Verhängung einer Kriminalstrafe werden verschiedene Zwecke verfolgt. Neben dem Strafzweck der Sühne begangenen Unrechts und dem der Abschreckung möglicher anderer Straftäter ist nach heutigem Verständnis der wohl wichtigste Strafzweck, den Täter davon abzuhalten, erneut straffällig zu werden. Ob dies gelingt, ob also Strafen rückfallhindernde Wirkung entfalten, ist nicht einfach zu beantworten. Die amtlichen Rechtspflegestatistiken liefern zwar wertvolle Erkenntnisse über die Entscheidungen der Staatsanwaltschaften und Strafgerichte (siehe dazu auch die vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz herausgegebene Broschüre „Strafrechtspflege in Deutschland“ 2015, www.bmjv.de → Publikationen → Strafrechtspflege in Deutschland), können aber naturgemäß nichts darüber aussagen, was aus den Verurteilten später wird. Um diese Erkenntnislücke zu schließen, hat das Bundesjustizministerium eine bundesweite Untersuchung zur Rückfälligkeit bzw. zur Legalbewährung in Auftrag gegeben. Die Untersuchung wurde für einen Erhebungszeitraum von neun aufeinanderfolgenden Jahren von einem Forscherteam der Universität Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft e.V. durchgeführt. In drei Erhebungswellen wurde überprüft, ob Personen, die im jeweiligen Bezugsjahr (2004, 2007, 2010) verurteilt oder aus der Haft entlassen wurden, während der folgenden mindestens drei Jahre erneut straffällig wurden. Dies geschah auf Grundlage der Daten des Bundeszentralregisters und des Erziehungsregisters. Ausgewertet wurden hierzu sämtliche bundesweite Daten in dem jeweiligen Bezugsjahr zur Rückfallhäufigkeit im Hinblick auf Deliktsart, Sanktionsart und -höhe, Vorstrafen, Alter und Geschlecht der Sanktionierten. Bereits die Untersuchungen zu der ersten und der zweiten Welle haben wichtige Erkenntnisse erbracht. Mit dem Abschlussbericht zur dritten Welle liegt nun auch das Ergebnis der Untersuchung für das Bezugsjahr 2010 mit der Betrachtung des möglichen Rückfallzeitraums bis zum Jahr 2013 vor. Zugleich erlaubt diese Untersuchung in der Gesamtschau mit den Vor-Untersuchungen Rückschlüsse zu einem Rückfallzeitraum von bis zu neun Jahren. Die aktuelle Untersuchung bezieht die Bezugsjahre 2004 (erste Welle) und 2007 (zweite Welle) mit ein. GELEITWORT 4 Die neue Untersuchung bestätigt in der Tendenz das Analyseergebnis der Untersuchungen der ersten und der zweiten Welle. So betrug die Rückfallrate aller Bestraften des Bezugsjahrgangs 2010 nach drei Jahren durchschnittlich 35 Prozent und war damit nahezu identisch mit den Ergebnissen der Voruntersuchungen. Fast zwei Drittel der Bestraften werden damit innerhalb der nächsten drei Jahre nicht wieder erneut straffällig. Erhebliche Unterschiede zu der durchschnittlichen Rückfallquote nach drei Jahren ergeben sich, wenn man nach zugrunde liegendem Delikt, nach verhängter Sanktion und nach Alter und Geschlecht differenziert. Die Untersuchung steht für eine Vielzahl von bemerkenswerten Ergebnissen, die eingehend und mit umfangreichem Datenmaterial auf den mehr als 300 Seiten des Untersuchungsberichts dargestellt sind. Damit ist sie nicht nur eine wertvolle Grundlage für weitere Forschung und die Gesetzgebung, sondern auch für die Arbeit all derer, die sich praktisch mit den Ursachen und den Folgen von Straftaten beschäftigen. Heiko Maas Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Inhalt Zusammenfassung .................................................................................................................. 11 Teil A: Konzeption ................................................................................................................. 23 1. Was will die Rückfalluntersuchung .............................................................................. 23 2. Rückfalluntersuchung 2004 – 2013, 2007-2013 bzw. 2010 – 2013 .............................. 23 3. Datenerhebungskonzept ................................................................................................ 24 4. Das der Auswertung zugrunde liegende Datenmaterial ................................................ 25 4.1. Basisjahre und Ziehungszeitpunkte ....................................................................... 26 4.2. Bezugsgebiet .......................................................................................................... 26 4.3. Die gewählte Bezugsentscheidung ........................................................................ 26 4.4. Folgeentscheidung und Rückfallkriterium ............................................................. 30 5. Risikozeitraum .............................................................................................................. 30 6. Voreintragungen ............................................................................................................ 30 7. Sonstige Merkmale ........................................................................................................ 30 8. Beschränkungen aufgrund der Eigenarten des BZR ..................................................... 31 8.1. Ausklammerung der Verfahrenseinstellungen nach §§ 153, 153a StPO ............... 31 8.2. Unvollständige Einträge ......................................................................................... 31 9. Konzeption der Auswertung .......................................................................................... 33 10. Zur Zukunft der Rückfalluntersuchung ......................................................................... 33 Teil B: Bezugszeitraum 2010-2013 ........................................................................................ 35 1. Kontrolle der Daten ....................................................................................................... 35 1.1. Validität der Ausgangsdaten .................................................................................. 35 1.1.1. Vergleich der BZR-Daten mit den Daten der Strafverfolgungsstatistik......... 35 1.1.2. Vergleich der Daten 2004-2007, 2007-2010 und 2010-2013 ......................... 36 1.1.3. Vergleich der Rückfallraten mit denen der Vorgängerstudien ....................... 36 1.2. Tilgungsverluste ..................................................................................................... 38 1.3. Aufbau der Übersichtstabellen ............................................................................... 38 2. Folgeentscheidungen im Verhältnis zur Bezugsentscheidung ...................................... 39 2.1. Überblick ................................................................................................................ 39 2.2. Folgeentscheidungen im Einzelnen ....................................................................... 41 3. Persönliche Merkmale ................................................................................................... 45 6 INHALT 3.1. Alter ....................................................................................................................... 45 3.2. Geschlecht .............................................................................................................. 51 3.3. Nationalität ............................................................................................................. 53 4. Rückfallraten nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung ............................................ 55 4.1. Sanktionsgruppen ................................................................................................... 55 4.2. Geldstrafe ............................................................................................................... 57 4.3. Entziehung der Fahrerlaubnis und Fahrverbot ....................................................... 59 4.4. Jugendstrafrechtliche Sanktionen .......................................................................... 62 4.5. Entlassene nach dem Strafvollzug ......................................................................... 64 4.5.1. Dauer und Aussetzung der freiheitsentziehenden Sanktionen ....................... 66 4.5.2. Art der Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugend- oder Freiheitsstrafe im Vergleich zu Bewährungsstrafen ................. 68 4.6. Bewährungs- und Führungsaufsicht ...................................................................... 72 4.6.1. Bewährungsprobanden nach allgemeinem Strafrecht................................. 72 4.6.2. Wiederverurteilung und Widerruf nach (Rest)Aussetzung bei Jugendstrafen ........................................................................................ 77 4.6.3. Führungsaufsicht ......................................................................................... 78 5. Folgeentscheidungen in Abhängigkeit von den Voreintragungen ................................ 82 5.1. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Erwachsenen ........................................ 83 5.2. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Jugendlichen und Heranwachsenden ... 86 5.3. Folgeentscheidungen nach Art der Voreintragungen und Art der Bezugsentscheidung ......................................................................................... 89 6. Deliktbezogene Betrachtung der Bezugs-, Vor- und Folgeentscheidungen ................. 94 6.1. Allgemeine Rückfallraten bei ausgewählten Deliktgruppen ................................. 94 6.2. Rückfallraten und Sanktionsart der Bezugsentscheidung bei ausgewählten Deliktgruppen ............................................................................ 98 6.2.1. Betrug ............................................................................................................. 98 6.2.2. Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss ......................................................... 100 6.2.3. Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss ......................................................... 102 6.2.4. Fahren ohne Fahrerlaubnis ........................................................................... 104 6.2.5. Delikte nach BtMG ....................................................................................... 106 INHALT 7 6.3. Einschlägiger Rückfall bei ausgewählten Deliktgruppen .................................... 108 6.3.1. Sexualdelikte ................................................................................................ 108 6.3.1.1. Allgemeiner Rückfall ................................................................................ 108 6.3.1.2. Einschlägiger Rückfall .............................................................................. 116 6.3.2. Gewaltdelikte ................................................................................................ 122 6.3.2.1. Allgemeiner Rückfall ................................................................................ 122 6.3.2.2. Einschlägiger Rückfall .............................................................................. 132 6.3.3. Diebstahldelikte ............................................................................................ 137 6.3.3.1. Allgemeiner Rückfall ................................................................................ 138 6.3.3.2. Einschlägiger Rückfall .............................................................................. 145 7. Bund- und Länderdaten: Diversion, Bewährungsstrafen, Bewährungshilfe und Führungsaufsicht ................... 152 7.1. Entscheidungen zu Diversion, Bewährungsstrafen, Bewährungshilfe und Führungsaufsicht .................................................................................................. 152 7.1.1. Diversionsentscheidungen nach JGG ........................................................... 152 7.1.2. Bewährungsaufsicht...................................................................................... 155 7.1.2.1. Straf(rest)ausgesetzte Freiheitsstrafen ...................................................... 155 7.1.2.2. Straf(rest)ausgesetzte Jugendstrafen ......................................................... 163 7.1.3. Führungsaufsicht .......................................................................................... 165 7.2. Differenzierung der Rückfallraten nach Bundesländern ...................................... 166 Teil C: Bezugszeitraum 2004-2013 ..................................................................................... 169 1. Konzeption und Kontrolle der Daten .......................................................................... 169 1.1. Konzeption ........................................................................................................... 169 1.2. Datenzusammenführung ...................................................................................... 169 1.2.1. Der Datenbestand ......................................................................................... 171 1.2.2. Detaillierter Personenabgleich ...................................................................... 171 1.2.3. Auswahl der Bezugsentscheidung ................................................................ 172 1.3. Validität der Ausgangsdaten ................................................................................ 173 1.3.1. Vergleich der Datenerhebung 2013/2014 mit den Datenerhebungen 2010/2011 und 2008 ........................................... 173 1.3.2. Vergleich der Rückfallraten für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum ................................ 174 1.4. Zur Darstellung der Daten ................................................................................... 176 8 INHALT 2. Folgeentscheidungen im Verhältnis zur Bezugsentscheidung .................................... 177 2.1. Überblick .............................................................................................................. 177 2.2. Folgeentscheidungen im Einzelnen ..................................................................... 178 2.3. Verlauf der Rückfälligkeit ................................................................................... 179 3. Persönliche Merkmale ................................................................................................. 184 3.1. Alter ..................................................................................................................... 184 3.2. Geschlecht ............................................................................................................ 189 3.3. Nationalität ........................................................................................................... 193 4. Rückfallraten nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung .......................................... 196 4.1. Geldstrafe ............................................................................................................. 196 4.2. Entlassene aus dem Strafvollzug ......................................................................... 198 4.2.1. Dauer der freiheitsentziehenden Sanktionen ................................................ 198 4.2.2. Entlassene nach dem Vollzug einer Freiheitsstrafe ...................................... 201 4.2.2.1. Wiederverurteilungen nach Straf(rest)aussetzungen .................................. 202 4.2.2.2. Wiederverurteilung bei Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungshilfe ... 208 4.2.3. Straf(rest)ausgesetzte Jugendstrafen ............................................................. 212 4.2.3.1. Wiederverurteilungen nach Straf(rest)aussetzungen .................................. 213 4.3. Führungsaufsicht .................................................................................................. 218 5. Folgeentscheidungen in Abhängigkeit von den Voreintragungen .............................. 224 5.1. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Erwachsenen ...................................... 224 5.1.1. Anzahl der Vorstrafen .................................................................................. 224 5.1.2. Art der schwersten Vorstrafe ........................................................................ 228 5.2. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Jugendlichen und Heranwachsenden . 231 5.2.1. Anzahl der Vorstrafen ............................................................................... 231 5.2.2. Art der schwersten Vorstrafe .................................................................... 235 5.3. Folgeentscheidungen nach Art der Voreintragungen und Art der Bezugsentscheidung (Tätertypen) .......................................................... 238 5.3.1. Erwachsene ................................................................................................... 238 5.3.2. Jugendliche und Heranwachsende ................................................................ 243 6. Deliktbezogene Betrachtung der Bezugs-, Vor- und Folgeentscheidungen ............... 247 6.1. Allgemeine Rückfallraten bei ausgewählten Deliktgruppen ................................... 247 INHALT 9 6.2. Rückfall nach Sexualdelikten .................................................................................. 250 6.2.1. Allgemeine Rückfallraten ................................................................................. 250 6.2.2. Einschlägiger Rückfall bei Sexualdelikten ....................................................... 252 6.2.2.1. Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung ..................................................... 252 6.2.2.2. Sexueller Missbrauch ................................................................................. 256 6.2.2.3. Exhibitionistische Delikte........................................................................... 260 6.3. Rückfall nach Gewaltdelikten .................................................................................. 264 6.3.1. Allgemeine Rückfallraten ................................................................................. 264 6.3.2. Einschlägiger Rückfall bei Gewaltdelikten ................................................... 266 6.3.2.1. Tötungsdelikte ............................................................................................ 266 6.3.2.2. Raub-und Erpressungsdelikte ..................................................................... 270 6.3.2.3. Körperverletzungsdelikte ............................................................................ 274 6.4. Rückfall nach Diebstahldelikten .............................................................................. 278 6.4.1. Allgemeine Rückfallraten ................................................................................. 278 6.4.2. Einschlägige Vor- und Folgeentscheidungen bei Diebstahl ............................. 279 6.4.2.1. Einfacher Diebstahl .................................................................................... 279 6.4.2.2. Schwerer Diebstahl ..................................................................................... 283 6.4.2.3. Qualifizierter Diebstahl .............................................................................. 287 7. Differenzierung der Rückfallraten nach Bundesländern ............................................. 291 Teil D: Anhang Übersichtstabellen ..................................................................................... 293 Zusammenfassung Was bezwecken Strafen, was bedeutet Legalbewährung? Die Verhängung einer Kriminalstrafe ist die schärfste Form der Missbilligung, die eine Gesellschaft bestimmten Verhaltensweisen gegenüber zum Ausdruck bringt. Gleichzeitig werden mit der Strafe bestimmte Zwecke verbunden, deren wichtigster es ist, den Täter selbst wie auch andere Menschen davon abzuhalten, vergleichbare Taten zu begehen. Dieser Strafzweck hat seinen Niederschlag in verschiedenen Gesetzen gefunden. So formuliert zum Beispiel das Strafvollzugsgesetz des Bundes, das Ziel des Strafvollzuges sei es, den Verurteilten zu befähigen, „künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen“ (§ 2 Strafvollzugsgesetz (Bund)). In besonderem Maße gilt diese rückfallpräventive Ausrichtung für das Jugendstrafrecht , dessen Anwendung vor allem „erneuten Straftaten eines Jugendlichen oder Heranwachsenden entgegenwirken“ soll (§ 2 Jugendgerichtsgesetz). Ob dies gelingen kann, ob Strafen also eine spezialpräventive Wirkung haben, ist eine Frage, die Strafrechtswissenschaft wie Kriminalpolitik von jeher begleitet. Und anders als manche anderen Grundannahmen der Wirkung von Recht ist sie der erfahrungswissenschaftlichen Überprüfung zugänglich: Wir können messen, ob Verurteilte erneut gegen (Straf-)Gesetze verstoßen oder ob sie sich nach Ablauf der Vollstreckung ihrer Strafe „legal bewähren“, also nicht mehr rückfällig werden. Rückfallstatistiken gewinnen aber auch im Zusammenhang mit Prognosen in der Strafrechtspflege an Bedeutung: Angesichts eines zunehmend an Risikoeinschätzungen ausgerichteten Strafrechts liegt der Bedarf an einer nur durch nationale und wiederholte Rückfallstatistiken herstellbaren Datenlage, die auch Basisinformationen über den Rückfall in kleinen Gruppen von verurteilten Straftätern liefern kann, auf der Hand. Nimmt man den präventiven Anspruch des Strafrechts ernst, muss es sich daran messen lassen, in welchem Maße Rückfallverhütung gelingt. Wozu Rückfalluntersuchungen? Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte „Fachserie 10“ liefert wertvolle statistische Erkenntnisse über die Strafrechtspflege in Deutschland. Jährlich werden dort die Entscheidungen der Staatsanwaltschaft über das Ergebnis der Ermittlungen in der Staatsanwaltschaftsstatistik , die strafgerichtliche Tätigkeit in der Justizgeschäftsstatistik in Strafsachen sowie die strafgerichtlichen Entscheidungen in der Strafverfolgungsstatistik erfasst. Daneben werden Daten zum Vollzug einer Freiheitsstrafe in der Strafvollzugsstatistik mitgeteilt. Rechtspflegestatistiken können aber von ihrer Anlage her nur die Daten für einen spezifischen Bezugszeitraum erfassen (manchmal werden dabei Personen gezählt, manchmal Verfahren), ohne dass ermittelt werden kann, was aus den in diesem Jahr Verurteilten später wird. Um Rückfälle zu messen, benötigt man also einen anderen Ansatz.1 Diese Einsicht hat das Bundesministerium der Justiz veranlasst, eine bundesweite Untersuchung zur Rückfälligkeit bzw. Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen in Auftrag zu geben. Deutschland folgt hier Modellen aus Nachbarländern, die seit Längerem einen entsprechenden Ansatz verfolgen. Denn Rückfallstatistiken haben in den letzten zwei Jahrzehnten international erhebliche Aufmerksamkeit erfahren. Das Interesse an systematischen und umfassenden Informationen zum Rückfall kommt nunmehr in vielen Ländern in Form regelmäßiger landesweiter Erhebungen von 1 Vgl. dazu ausführlich: Bundesministerium des Innern/Bundesministerium der Justiz (Hrsg.): Erster Periodischer Sicherheitsbericht , Berlin 2001, Kap. 3.8. 12 ZUSAMMENFASSUNG Daten zum Rückfall zum Ausdruck. In Europa werden nationale Rückfallstatistiken in England /Wales2, Schottland3, Frankreich4, in den Niederlanden5, in skandinavischen Staaten6, in der Schweiz7 in Estland8 und in Irland9 geführt.10 Auf europäischer Ebene und unter dem Schirm des Europarats hat sich eine Forschungsgruppe zu nationalen Rückfallstatistiken gebildet , die vor allem an einer stärkeren Vereinheitlichung der Erfassung von Rückfall in Europa und einer besseren Vergleichbarkeit nationaler Statistiken interessiert ist.11 Das Ziel der Rückfallprävention findet ferner nachhaltigen Rückhalt in der Kriminalpolitik der Vereinten Nationen.12 Wie lässt sich erneute Straffälligkeit bzw. Rückfallprävention messen? Die vorliegende bundesweite Untersuchung der Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen in drei Erhebungswellen wurde im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz vom Max- Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Jörg Albrecht und der Abteilung für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität Göttingen unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg-Martin Jehle vorgelegt.13 Ein zu diesem Zweck aus dem Bundeszentralregister gewonnener Datensatz wird für die Rückfalluntersuchung zu aussagekräftigen Kategorien zusammengefasst, so dass es sowohl für das Bezugsjahr 2010 als auch für die Bezugsjahre 2004 und 2007 möglich wird, umfassend über die Rückfallraten in Abhängigkeit von Sanktion, Delikt, Vorstrafen, Alter und Geschlecht der Sanktionierten zu informieren. Nach dem Konzept der Rückfalluntersuchung werden alle in einem sogenannten Bezugsjahr strafrechtlich Sanktionierten oder aus der Haft Entlassenen während eines festgelegten Risikozeitraums daraufhin überprüft, ob sie wieder straffällig werden. Datenbasis hierfür sind die personenbezogenen Eintragungen im Zentral- und Erziehungsregister, die in der Regel mindestens fünf Jahre erhalten bleiben. Bei freiheitsentziehenden Maßnahmen wird am Vollstreckungsende bzw. am Entlassungsdatum angesetzt, bei ambulanten Sanktionen – einschließlich Strafaussetzung zur Bewährung – und jugendstrafrechtlichen Reaktionsformen beim Entscheidungsdatum . Die Daten des Zentralregisters werden in drei Erhebungswellen erfasst, so dass für die Bezugsjahre 2004, 2007 und 2010 das Rückfallverhalten in einem jeweils dreijährigen Beobachtungszeitraum untersucht werden kann. Außerdem können die Daten der einzelnen Erhebungswellen so miteinander verknüpft werden, dass für das Bezugsjahr 2004 der Beobachtungszeitraum sukzessive auf 9 Jahre erweitert werden kann (Abbildung 1). 2 Ministry of Justice: Adult Re-Convictions: Results from the 2009 Cohort England and Wales. London 2011. 3 National Statistics: Reconviction Rates in Scotland: 2009-2010 Offender Cohort. Edinburgh 2012. 4 Ministère de la Justice: Mésurer la récidive. Paris 2013. 5 Wartna, B.S.J. u. a.: Recidivism report 2002-2008. Trends in the reconviction rate of Dutch offenders. Research and Documentation Center, Ministry of Security and Justice, Den Haag 2011. 6 Graunbøl, H.M. u. a.: Retur. En nordisk undersøgelse af recidiv blandt klienter i kriminalforsorgen. Oslo 2010; Statistics Denmark hält eine Datenbank zum Rückfall vor, die Nutzern die Berechnung von Rückfallraten für selbst definierte Gruppen (nach Alter, Delikt, Jahr etc.) erlaubt. 7 Vgl. hierzu bereits Storz, R.: Rückfall nach Strafvollzug. Rückfallraten. Kriminalstatistische Befunde zu Wiederverurteilungen und Einweisungen. Bundesamt für Statistik, Bern 1997; im Übrigen http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal /de/index/themen/19/04/03/01/02/01.html. 8 Ahven, A., Salla, J., Vahtrus, S.: Retsidiivsus Eestis. Tallinn 2010. 9 Irish Prison Service: Recidivism Study 2013. A study of recidivism among all prisoners released by the Irish Prison Service on completion of a sentence in 2007 - based on reoffending and reconviction data up to the end of 2010. Dublin 2013. 10 Vgl. hierzu Wartna, B.S.J., Nijssen, L.T.J.: National studies on recidivism. An inventory of large-scale recidivism research in 33 European countries. WODC, The Hague, February, 2006; Ministry of Justice: Comparing International Criminal Justice Systems. Briefing for the House of Commons Justice Committee, London 2012, S. 32ff. 11 Report: 10th Meeting of the Expert Forum on Criminal Justice, Council of Europe, 10/11 September 2009. 12 UNDOC: Introductory Handbook on the Prevention of Recidivism and the Social Reintegration of Offenders. Wien 2012. 13 Als Grundlage diente dabei die Vorläuferuntersuchung: Jehle, Jörg-Martin; Heinz, Wolfgang & Sutterer, Peter: Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen – Eine kommentierte Rückfallstatistik. Hrsg.; Bundesministerium der Justiz, Berlin 2003. ZUSAMMENFASSUNG 13 Abbildung 1: Struktur der Rückfalluntersuchung – 1., 2. und 3. Erhebungswelle Das Forschungsprojekt „Legalbewährung“ kann somit erstmals für das gesamte Bundesgebiet rückfallstatistische Informationen für alle Sanktionen erfassen, die im Straf- bzw. Erziehungsregister eingetragen werden, und für ein einheitliches Bezugsjahr Daten zur Rückfälligkeit in Abhängigkeit vom Delikt, der Sanktion, dem Alter, möglichen Voreintragungen, dem Geschlecht und der Nationalität vorlegen. Der zu diesem Zweck ausgewertete Datenbestand des Bundeszentralregisters ist somit geeignet, empirisch begründete Antworten zu den tatsächlich registrierten Rückfallraten zu geben. So kann zum Beispiel ermittelt werden, wie häufig es bei wegen Gewaltdelikten oder Sexualdelikten bestraften Tätern zu Rückfällen kommt. Auch häufig geäußerte kriminalpolitische Auffassungen zu unterschiedlichen Rückfallraten bei verschiedenen Sanktionstypen können mit diesem Datensatz auf einer gesicherten Grundlage überprüft werden. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass mithilfe des Datensatzes zunächst einmal lediglich die Häufigkeit des Rückfalls benannt werden kann („Entlassene aus dem Strafvollzug werden häufiger rückfällig als zu Geldstrafe Verurteilte“), ohne dass damit Aussagen über Kausalzusammenhänge getroffen werden können („Der Strafvollzug bewirkt die Rückfälligkeit “)14. Im genannten Beispiel könnte die Erklärung auch sein, dass Geldstrafen von den Gerichten von vornherein bei weniger schweren Straftaten und bei Tätern mit günstigerer Sozialprognose verhängt werden, so dass es sich bei den im Vollzug befindlichen Verurteilten um eine Art „Negativauslese“ handelt, deren häufigeres Versagen bei der Legalbewährung nicht überraschend ist. Überraschend ist hier vielleicht eher, dass es dennoch vergleichsweise selten zu gravierenden Rückfällen kommt.15 In der nunmehr vorgelegten Veröffentlichung "Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen - Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2010 – 2013 und 2004 – 2013" werden die Ergebnisse der dritten Erhebungswelle der Rückfalluntersuchung vorgestellt. 14 Vgl. dazu Erster Periodischer Sicherheitsbericht (Fn.1), Berlin 2001, Kap. 3.8.3. 15 Vgl. dazu unten die Ausführungen im Zusammenhang mit Schlaglicht 1. Bezugsjahr 2004 (1. Erfassungszeitpunkt) 2007 (2. Erfassungszeitpunkt) 2010 (3. Erfassungszeitpunkt) Verhängung bzw. Entlassung • Freiheits- oder Jugendstrafe mit Bewährung • Geldstrafe • jugendrichterliche Maßnahmen • §§ 45, 47 JGG Entscheidung/Verhängung Entlassung nach Vollverbüßung oder Strafrestaussetzung • Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung V er h än gu n g/ V o lls tr ec ku n g V o re in tr ag u n ge n Folgeentscheidungen m in . d ie le tz te n 5 J ah re Rückfallzeitraum 6 Jahre Rückfallzeitraum 3 Jahre 2 . Erfassu n gsze itp u n kt 1 . Erfassu n gszeitp u n kt Rückfallzeitraum 9 Jahre 3 . Erfassu n gszeitp u n kt 14 ZUSAMMENFASSUNG Mit diesen Basisdaten wird ein breites Fundament geschaffen, um bereits vorhandene Erkenntnisse aus speziellen, regional und zeitlich begrenzten Rückfallstudien einordnen zu können. Darüber hinaus bietet das Datenmaterial weitergehende Auswertungsmöglichkeiten, zum Beispiel für eine vergleichende Betrachtung der in Deutschland regional unterschiedlichen Strafzumessungsgewohnheiten . Auch eine Analyse der Muster im Verlauf von Sanktionskarrieren wird ermöglicht (Stichwort: kriminelle Karrieren). Ausgewählte Ergebnisse Im Folgenden werden einige besonders wichtige Ergebnisse schlaglichtartig präsentiert; vertiefte Informationen finden sich in Teil B der Veröffentlichung. Ergebnisse zum dreijährigen Rückfallzeitraum (2010-2013) Abbildung 2: Allgemeiner Rückfall (Bezugsjahr 2010) Für die meisten der im Jahr 2010 sanktionierten oder aus der Haft entlassenen Personen bleibt die strafrechtliche Ahndung (im dreijährigen Beobachtungszeitraum) ein einmaliges Ereignis. Nur etwa jeder Dritte (35%) strafrechtlich Sanktionierte bzw. aus der Haft Entlassene wird innerhalb eines Risikozeitraums von drei Jahren erneut straffällig (siehe Abbildung 2). Das heißt, von den für das Bezugsjahr 2010 erfassten 938.19616 Personen wurden 612.699 (65 %) innerhalb der nächsten drei Jahre nicht erneut strafrechtlich registriert. Dieses Ergebnis entspricht den Erkenntnissen aus den Vorläuferstudien für die Bezugsjahre 2004 und 2007. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei nicht um so schwere Rückfälle, dass eine Verurteilung zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung notwendig würde. Sofern eine erneute strafrechtliche Reaktion erfolgt, führt dies überwiegend nicht zu einer vollstreckten Freiheitsentziehung, sondern zu milderen Sanktionen. So werden nur 4 % aller im Jahr 2010 verurteilten oder aus der Haft entlassenen Personen (erneut) zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt. 7 % erhalten aufgrund einer Rückfalltat eine Freiheits- oder 16 Auf der Ebene der Bezugsentscheidungen werden in der Abbildung 2 1.055 Fälle mit isolierten Maßregeln ausgeschlossen, auf der Ebene der Folgeentscheidungen 253. Geldstrafe n=522.249 (56%) Geldstrafe n=154.305 (16%) Absehen von Verfolgung, Einstellung n. §§ 45, 47 JGG n=213.323 (23%) - keine Folgeentscheidung n=612.699 (65%) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bezugsentscheidung Folgeentscheidung 3 Jahre Rückfallzeitraum Absehen von Verfolgung, Einstellung n. §§ 45, 47 JGG n=30.942 (3%) Sonstige jugendrichterliche Entscheidungen n=41.984 (5%) Sonstige jugendrichterliche Entscheidungen n=75.160 (8%) Freiheits-, Jugendstrafe mit Bewährung n=96.697 (10%) Freiheits-, Jugendstrafe ohne Bewährung n=30.767 (3%) Freiheits-, Jugendstrafe mit Bewährung n=62.241 (7%) Freiheits-, Jugendstrafe ohne Bewährung n=36.827 (4%) ZUSAMMENFASSUNG 15 Jugendstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird, 16 % eine Geldstrafe und 5 % eine jugendrichterliche Entscheidung. Bei 3 % aller Personen kann die erneute Straftat sogar noch einmal mit einer Einstellung erledigt werden (Abbildung 2). Alter und Geschlecht sind für die Rückfallhäufigkeit erwartungsgemäß von großer Bedeutung: Die Jugendlichen weisen mit über 40% die höchste Rückfallrate auf, die über 60-Jährigen mit 15% die geringste. Frauen werden in erheblich geringerem Umfang als Männer rückfällig. Darüber hinaus besitzt die Rückfallrate eine starke Abhängigkeit von der Vorstrafenbelastung : Mit der Zahl und der Sanktionsschwere früherer Verurteilungen nimmt die Rückfallrate zu. Schlaglicht 1: Rückfälligkeit in Abhängigkeit von der Sanktionsart der Bezugsentscheidung Abbildung 3: Art der Folgeentscheidung nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung (Bezugsjahr 2010) Auch unterschiedliche Sanktionsformen weisen deutliche Unterschiede in den Rückfallraten auf, wie Abbildung 3 zeigt. Bei der Interpretation der Befunde ist allerdings, wie oben bereits erwähnt, Vorsicht geboten: Da die verschiedenen strafrechtlichen Reaktionen unterschiedliche Personengruppen (mit unterschiedlicher Rückfallgefährdung) treffen, dürfen die Zusammenhänge zwischen strafrechtlichen Sanktionen und Rückfall nicht kausal interpretiert werden. Die zu einer freiheitsentziehenden Sanktion wie Freiheits- und Jugendstrafe ohne Bewährung Verurteilten weisen ein höheres Rückfallrisiko auf als diejenigen mit milderen Sanktionen wie Geldstrafe oder jugendrichterlichen Sanktionen. Die höchste Rückfallrate weisen die Jugendstrafe ohne Bewährung und der Jugendarrest mit 64 % auf, die niedrigste die Geldstrafe mit 30 %. Die höheren Rückfallraten bei Jugendstrafen im Vergleich zu Freiheitsstrafen entsprechen der generell höheren Rückfälligkeit von Personen junger Jahrgänge. Bei zu Bewährungsstrafen Verurteilten liegen die Rückfallraten im Vergleich mit unbedingten Freiheits - und Jugendstrafen niedriger (Abbildung 3). Differenziert man weiter nach der Sanktionsart der Folgeentscheidung, zeigen die schwereren Bezugssanktionen erwartungsgemäß größere Anteile an ebenfalls stationären 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Freiheitsstrafe ohne Bewährung (n=25.469) Freiheitsstrafe mit Bewährung (n=86.615) Geldstrafe (n=522.249) Jugendstrafe ohne Bewährung (n=5.298) Jugendstrafe mit Bewährung (n=10.082) Jugendarrest (n=15.332) sonstige Entscheidungen nach JGG (n=59.828) §§ 45, 47 JGG (n=213.323) Bezugsentscheidung Freiheits-/Jugendstrafe ohne Bewährung Freiheits-/Jugendstrafe mit Bewährung Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 16 ZUSAMMENFASSUNG Folgeentscheidungen: Diejenigen, die nach Verbüßung einer Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe entlassen wurden, kehren zu 30 % bzw. 21 % wieder in den Strafvollzug zurück, während z.B. von denjenigen, die zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, nur ca. 2 % in der Folge inhaftiert werden (Abbildung 3). Wie einleitend erörtert, sind diese Ergebnisse mit darauf zurückzuführen , dass Personen, die zu einer ambulanten Sanktion oder Bewährungsstrafe verurteilt werden, in der Regel eine günstigere Sozialprognose haben. Entlassene Strafgefangene werden zwar überwiegend erneut straffällig, dennoch kehrt nur ein Drittel (nach Jugendstrafe) bzw. ein Viertel (nach Freiheitsstrafe) wieder in den Strafvollzug zurück. Schlaglicht 2: Rückfälligkeit in Abhängigkeit vom Delikt Abbildung 4: Art der Folgeentscheidung nach Art des schwersten Delikts in der Bezugsentscheidung (Bezugsjahr 2010) Die allgemeine Rückfälligkeit (jede Art einer neuen Straftat) unterscheidet sich deutlich im Vergleich zwischen verschiedenen Deliktgruppen: Nach drei Jahren weisen die Straßenverkehrsstraftäter (ausgenommen Fahren ohne Fahrerlaubnis) und die wegen Tötungsdelikten Verurteilten mit weniger als 20 % die niedrigsten Rückfallraten auf. Leicht unterdurchschnittlich ist das Rückfallrisiko auch bei „Betrug“ (29 %) und „Vergewaltigung, sexuelle Nötigung “ (28 %) und „sexuellem Missbrauch“ (24 %). Danach folgen mit überdurchschnittlichen Rückfallraten die Gruppen „einfache Körperverletzung“ (39 %), „einfacher Diebstahl“ (40 %), „Verstöße gegen das BtMG“ (41 %) und „gefährliche und schwere Körperverletzung“ (42 %). Bei den Tätern von Raubdelikten und schweren Formen des Diebstahls wird sogar ungefähr jeder zweite rückfällig. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% G es am t (n =9 39 .2 5 1) M o rd u n d T ot sc h la g (n =8 93 ) Ei n fa ch e Kö rp er ve rl e tz un g (n =6 4. 8 44 ) G ef äh rl ic h e u . s ch w er e K ör p er ve rl et zu n g (n =3 6. 1 75 ) se xu el le N öt ig un g u . V er ge w al ti gu n g (n =1 .9 5 9) Se xu el le r M is sb ra u ch (n =2 .6 3 9) Ei n fa ch er D ie b st ah l (n =1 48 .0 1 6) Sc hw e re r D ie bs ta hl (n =2 0. 1 47 ) Q u al if iz ie rt er D ie b st ah l (n =5 .1 7 9) R au b u . E rp re ss u ng (n =1 0. 6 46 ) B et ru g (n =1 02 .8 1 1) V e rk eh rs de lik te u n te r A lk o h ol e in fl u ss (n =8 4. 4 14 ) V e rk eh rs de lik te o h n e A lk o h ol e in fl u ss (n =3 4. 5 44 ) Fa hr e n o h ne F ah re rl au b n is (n =5 9. 4 91 ) D e lik te n ac h B tM G (n =6 0. 2 51 ) So n st ig e D e lik te (n =3 07 .2 4 2) Freiheits-/Jugendstrafe ohne Bewährung Freiheits-/Jugendstrafe mit Bewährung Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Deliktart der Bezugsentscheidung ZUSAMMENFASSUNG 17 Ergebnisse zum neunjährigen Rückfallzeitraum (2004-2013) Schlaglicht 3: Rückfälligkeit in Abhängigkeit von der Sanktionsart der Bezugsentscheidung Abbildung 5 : Art der Folgeentscheidung* nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung17 Bezugsjahr (2004) Verlängert man den dreijährigen Rückfallzeitraum auf neun Jahre, so steigt die allgemeine Rückfallrate nach sechs Jahren um neun Prozentpunkte und nach neun Jahren um nochmals 3 Prozentpunkte, so dass am Ende fast die Hälfte der Betroffenen wieder strafrechtlich belangt wird (48%). Der Zuwachs ist je nach Ausgangssanktion nur geringfügig unterschiedlich, im Ergebnis weisen die zu Jugendstrafe mit und ohne Bewährung Verurteilten die höchsten Rückfallraten auf (4 von 5 Personen werden rückfällig). Allerdings ist die Wiederkehrrate deutlich niedriger: Es kehrt nur jeder zweite (52%) zu unbedingter Jugendstrafe und nur jeder dritte (37%) zu Jugendstrafe mit Bewährung Verurteilte in den Strafvollzug zurück. Deutlich günstiger ist diese Wiederkehrrate bei zu Freiheitsstrafen Verurteilten, jeder fünfte (19 %) zu Bewährungsstrafe und jeder dritte (33 %) zu unbedingter Freiheitsstrafe Verurteilte wird im Laufe von neun Jahren zu einer unbedingten Freiheitsstrafe wiederverurteilt. Vergleichsweise weist die Geldstrafe die niedrigste Rückfallrate auf (42%) und hat sehr selten eine Freiheitsentziehung zur Folge (4%). 17 958 Entscheidungen, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen, werden hier ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n n ac h 3 J ah re n n ac h 9 J ah re n FS o. Bew. FS m. Bew. Geldstrafe JS o. Bew. JS m. Bew. Jugendarrest Sonst. n. JGG §§ 45, 47 JGG FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 18 ZUSAMMENFASSUNG Schlaglicht 4: Einschlägige Rückfälligkeit (Sexualdelikte, Gewaltdelikte, Diebstahl) In welchem Umfang nach bestimmten Delikten auch schwere bzw. einschlägige Rückfälle festzustellen sind, kann für ausgewählte Deliktgruppen anhand des Delikts der Rückfalltat untersucht werden. Bei Sexualdelikten zeigen sich nur in geringem Maße auch einschlägige Rückfälle. So liegt z.B. bei Tätern, die aufgrund von sexueller Nötigung oder Vergewaltigung registriert wurden, nach neun Jahren die Rückfälligkeit mit einem erneuten sexuellen Gewaltdelikt bei 3 % und mit jeder Art von Gewalt- oder Sexualdelikten bei 13 % (Abbildung 6). Ähnliches gilt auch für den sexuellen Missbrauch: Nur eine sehr kleine Minderheit der wegen sexuellen Missbrauchs Verurteilten wird erneut aufgrund von einschlägigen Delikten registriert (5 %). Anders verhält es sich bei Personen, die aufgrund eines exhibitionistischen Delikts im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen wurden . Hier ist der relativ große Anteil von Personen auffällig, die wiederum aufgrund eines exhibitionistischen Delikts verurteilt werden (16 %). Anhaltspunkte für eine Interpretation des exhibitionistischen Delikts als „Einstiegstat“ für spätere schwerere Sexualstraften lassen sich nicht finden. Abbildung 6: Deliktspezifische Rückfälligkeit nach neun Jahren bei sexueller Nötigung und Vergewaltigung (Bezugsjahr 2004) Unter den Gewalttätern sind Körperverletzer mit 23% am Ende des neunjährigen Beobachtungszeitraums am häufigsten einschlägig mit einer erneuten Körperverletzung rückfällig geworden (Abbildung 7). Personen, die aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikts verurteilt oder aus der Haft entlassen worden sind, werden zwar deutlich seltener (12 %) erneut wegen eines Raub- oder Erpressungsdelikts verurteilt, aber sie fallen häufiger mit erneuten Straftaten aus anderen Bereichen auf: 22 % mit Körperverletzung, weniger als 1 % mit Tötungsdelikten sowie 37 % mit Nicht-Gewaltdelikten. 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% auch sonstige Sexualdelikte n=10 (<1%) auch exhibitionistische Delikte n=8 (<1%) alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=2.415) Folgeentscheidungen nach 9 Jahren (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) kein Rückfall n=1.268 (53%) Rückfall 4. bis 9. Jahr n=351 (15%) Rückfall 1. bis 3. Jahr n=796 (33%) Nur andere Delikte n=826 (34%) auch andere Gewaldelikte n=193 (8%) auch sexuelle Gewaltdelikte n=79 (3%) auch sexueller Missbrauch n=31 (<1%) ZUSAMMENFASSUNG 19 Ein anderes Bild zeigt sich bei den Tötungsdelinquenten, die nach neun Jahren mit 34 % eine unterdurchschnittliche allgemeine Rückfallrate aufweisen. Diese Personengruppe wird in der Regel nicht aufgrund eines erneuten Gewaltdelikts verurteilt, sondern wegen anderer Delikte (22 %): 10 % wegen eines Körperverletzungsdelikts und ca. 2 % aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikts. Weniger als 1 % der Personen, die aufgrund eines Tötungsdelikts erfasst wurden, werden erneut mit einem Tötungsdelikt rückfällig Abbildung 7: Deliktspezifische Rückfälligkeit nach neun Jahren bei Körperverletzung (Bezugsjahr 2004) Abbildung 8: Deliktspezifische Rückfälligkeit nach neun Jahren bei einfachem Diebstahl (Bezugsjahr 2004) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% auch Raub und Erpressung n=3.515 (4%) alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=98.566) Folgeentscheidungen nach 9 Jahren (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Rückfall 4. bis 9. Jahr (n=13.585; 14%) kein Rückfall (n=42.575; 43%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=42.406; 43%) nur andere Delikte (n=29.279; 30%) auch Körperverletzung (n=22.809; 23%) auch Tötungsdelikte n=202 (<1%) auch sexuelle Gewaltdelikte n=186 (<1%) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% auch Delikte gem. §§ 243 StGB n=7.737 (4%) auch Delikte gem. §§ 244, 244a StGB n=2.390 (1%) Folgeentscheidungen nach 9 Jahren (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=188.484) Rückfall 4. bis 9. Jahr (n=21.859; 12%) kein Rückfall (n=91.619; 49%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=75.006; 40%) nur andere Delikte (n=40.563; 22%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=41.145; 22%) auch Raub und Erpressung n=5.030 (3%) 20 ZUSAMMENFASSUNG Aus kriminalpolitischer Perspektive ist auch ein Massendelikt wie der einfache Diebstahl interessant, denn ein Fünftel der erfassten Straftäter wurde aufgrund eines Diebstahls gem. §§ 242 – 244a StGB verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen. Generell sind die allgemeinen Rückfallraten der wegen Diebstahl Verurteilten überdurchschnittlich hoch. Auch die einschlägigen Rückfallraten sind hoch: Nach einfachem Diebstahl wird der Großteil der Täter wieder aufgrund eines erneuten Diebstahl- oder Raubdelikts verurteilt (30 %, Abbildung 8); nach schwerem Diebstahl sind es bereits 38 % und nach qualifiziertem Diebstahl sogar 41 %. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass nur wenige der wegen einfachen Diebstahls Verurteilten zu schweren Formen des Diebstahls oder des Raubs übergehen (8 %, Abbildung 8). Schlaglicht 5: Rückfälligkeit und Vorstrafen Nimmt man die strafrechtliche Vorbelastung in den Blick, erhält man das erwartungsgemäße Ergebnis: Die Rückfallraten für nicht vorbestrafte Personen sind in allen Deliktbereichen deutlich niedriger als die für einschlägig vorbestrafte Personen. Eine erneute Registrierung wegen eines einschlägigen Delikts kommt in allen Deliktbereichen bei Personen häufiger vor, die bereits eine einschlägige Vorstrafe aufweisen: Von 160 Straftätern , die aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts im Bezugsjahr 2004 erfasst wurden und bereits eine Vorstrafe mit einem sexuellen Gewaltdelikt aufweisen, werden 11 % einschlägig rückfällig, während dies nur zu 1 % bei den 1.183 nicht vorbestraften Tätern vorkommt. Bei Körperverletzern ist die Rate einschlägig wiederverurteilter Täter generell höher, aber auch hier zeigt sich ein deutlicher Anstieg in der Tätergruppe, die bereits aufgrund eines Körperverletzungsdelikts vorbestraft waren (36 %, Abbildung 9). Auch Personen, die bereits mehrfach wegen einfacher Diebstahldelikte erfasst wurden, werden ähnlich häufig (zu 35 %) mit erneutem einfachen Diebstahl straffällig; nur ein vergleichsweise geringer Anteil wird mit schwereren Formen des Diebstahls oder Raubs rückfällig (10 %). Abbildung 9: Deliktspezifischer Rückfall für nicht oder einschlägig Vorbestrafte wegen Körperverletzung nach neun Jahren(Bezugsjahr 2004) auch Körperverletzung n=7.973 (16) auch Körperverletzung n=6.680 (36%) nur andere Delikte n=11.601 (24%) nur andere Delikte n=6.113 (33%) kein Rückfalll n=27.869 (57%) kein Rückfall n=4.890 (26%) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine (einschlägige) Vorentscheidung (n=48.781) Vorentscheidung (auch) wegen Körperverletzung (n=18.701) auch Tötungsdelikte n=26 (<1%) auch Tötungsdelikte n=52 (<1%) auch Raub u. Erpressung n=1.240 (3%) auch Raub und Erpressung n=897 (5%) auch sexuelle Gewaltdelikte n=46 (<1%) auch sexuelle Gewaltdelikte n=56 (<1%) ZUSAMMENFASSUNG 21 Fazit Mit den jetzt gewonnenen Erkenntnissen hat Deutschland in Bezug auf die statistischen Grundlagen zur Rückfallforschung gegenüber seinen Nachbarländern aufgeholt; es zeigen sich in der Tendenz ähnliche Ergebnisse wie in Österreich und in der Schweiz: 25 – 30 % der erwachsenen Straftäter werden innerhalb von drei Jahren wieder verurteilt. Männer haben höhere Rückfallraten als Frauen, jüngere höhere als ältere Personen, Verurteilte mit Vorstrafen höhere als Nichtvorbestrafte. Die Rückfallraten für Strafentlassene sind höher als bei zu ambulanten Sanktionen Verurteilten. Bei den Straftatengruppen haben die schweren Formen des Diebstahls und räuberische Handlungen die höchsten Rückfallraten. Die jetzt vorgelegten Ergebnisse der dritten Welle ermöglichen es, die Straftäter über einen neunjährigen Beobachtungszeitraum zu verfolgen. Sie zeigen, dass es auch nach einigen Jahren der Legalbewährung noch gewisse Rückfallrisiken gibt und es zum Teil zu beachtlichen Zuwächsen der Rückfälligkeit kommt. Gleichwohl bleibt auch nach neunjähriger Beobachtung festzuhalten, dass die Mehrzahl der strafrechtlich Belangten nicht mehr mit dem Strafgesetz in Konflikt kommt. Teil A: Konzeption 1. Was will die Rückfalluntersuchung Rückfallprävention ist eine der wichtigsten Aufgaben des Strafrechts. In welchem Maße dies gelingt, war in Deutschland allerdings weithin unbekannt. Mit einer im Jahr 2003 vorgelegten Studie (s. Fn. 1) für das Bezugsjahr 1994 wurde erstmals für Deutschland die Forderung nach einer alle strafrechtlich Sanktionierten einbeziehenden Rückfalluntersuchung erfüllt. Dieses Konzept bildet die Basis für die jetzige Erhebung für die Bezugsjahre 2004, 2007 und 2010. Nach dem Konzept der Rückfalluntersuchung werden alle in einem Basisjahr strafrechtlich Sanktionierten oder aus der Haft Entlassenen während eines festgelegten Risikozeitraums daraufhin überprüft, ob sie wieder straffällig werden. Datenbasis hierfür sind die personenbezogenen Eintragungen im Zentral- und Erziehungsregister, die in der Regel mindestens fünf Jahre erhalten bleiben. Mit diesem Ansatz unterscheidet sich die Rückfalluntersuchung grundlegend von den herkömmlichen Rechtspflegestatistiken. Können diese nur für das jeweilige Basisjahr die betroffenen Personen erfassen – ohne die geringste Möglichkeit zu erfahren, was aus ihnen später wird – erlaubt es die einzigartige Datenquelle des Bundeszentralregisters (BZR), die justiziell erfassten Personen weiterzuverfolgen. Allerdings kann es nicht darum gehen, die einzelne Person in ihrem individuellen Verlauf abzubilden; vielmehr muss die Vielfältigkeit der Daten für die Zwecke einer statistischen Auswertung auf wenige statistisch handhabbare und aussagekräftige Kriterien und Kategorien zurückgeführt werden. Dies bedeutet allerdings nicht eine endgültige Festlegung auf ein bestimmtes Auswertungsmuster im Sinne einer Statistik; das Datenmaterial (in Form von Individualdatensätzen) ist grundsätzlich auch für andere Auswertungsmöglichkeiten offen. Der für die Rückfalluntersuchung ausgewertete Datenbestand des BZR ist geeignet, empirisch begründete Antworten zu den tatsächlich registrierten Rückfallraten zu geben, etwa bei wegen Gewaltdelikten oder Sexualdelikten bestraften Tätern. Fragen der Rechtspolitik, z.B. hinsichtlich unterschiedlicher Rückfallraten nach verschiedenen Sanktionen, können mit diesem Datensatz auf einer abgesicherten Grundlage beantwortet werden, ohne dass damit freilich über Kausalzusammenhänge Aussagen getroffen werden können (siehe auch 1. Periodischer Sicherheitsbericht , Kapitel 3.8.3). Für alle Sanktionierten insgesamt, wie auch differenziert nach verschiedenen Deliktgruppen werden in dem vorliegenden Bericht Daten über die Rückfallraten nach Sanktionsart und -höhe, Alter, Geschlecht, Nationalität und strafrechtlicher Vorbelastung vorgestellt. Mit diesen Basisraten wird ein breites Fundament geschaffen, um spezielle regional und zeitlich begrenzte Rückfallstudien einordnen zu können. Darüber hinaus bietet das Datenmaterial weitergehende Auswertungsmöglichkeiten, die sich auf eine vergleichende Betrachtung regional unterschiedlicher Strafzumessungspraktiken beziehen können. Ferner wird eine Analyse der Muster im Verlauf von Sanktionskarrieren möglich. 2. Rückfalluntersuchung 2004 – 2013, 2007 - 2013 bzw. 2010 – 2013 Die vorliegende Rückfalluntersuchung hat einen wegweisenden Vorläufer, die Rückfallstatistik , die durch den Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (Dienststelle Bundeszentralregister ) für die Basisjahre 1980 bis 1984 geführt worden war18. Aus Sicht der kriminologischen Forschung wies diese Statistik indessen eine Reihe von gravierenden Einschränkungen auf, u.a. hinsichtlich der Erfassung des Risikozeitraums sowie der isolierten Betrachtung der 18 Uhlig, Das Bundeszentralregister und andere Zentralregister. Aufgaben und Nutzungsmöglichkeiten; sowie Seither, Voraussetzungen und Anlage der „Justizdaten zur Rückfalldelinquenz„ aus dem Bundeszentralregister, jeweils in: Kriminologie und Praxis, Band 4 (Hrsg. von Jörg-Martin Jehle), Wiesbaden 1989. 24 TEIL A: KONZEPTION freiheitsentziehenden Sanktionen. Diese Defizite sollten durch ein geändertes und erweitertes Konzept überwunden werden. Mit einer Machbarkeitsstudie sollte geprüft werden, ob auf der Grundlage dieses Konzepts künftig eine periodische Rückfalluntersuchung etabliert werden könnte. Das neue Konzept sieht vor, sämtliche strafgerichtlichen Verurteilungen sowie die Eintragungen in das Erziehungsregister zu berücksichtigen. Die damalige Beschränkung auf die freiheitsentziehenden Strafen wurde aufgegeben zugunsten einer Erfassung aller Strafen (einschließlich der Entscheidungen gem. § 59 StGB, § 27 JGG), insbesondere auch der Geldstrafe, ferner aller Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel des JGG, der jugendrichterlichen Reaktion nach § 3 S. 2 JGG, der Überweisung an den Vormundschaftsrichter gemäß § 53 JGG, der Maßregeln der Besserung und Sicherung sowie der jugendstrafrechtlichen Verfahrenseinstellungen gem. §§ 45, 47 JGG. Damit wird das gesamte Reaktionsspektrum erfasst, ausgenommen die nicht in das BZR einzutragenden Verfahrenseinstellungen gem. §§ 153 ff. StPO. Berücksichtigt werden sämtliche relevanten Eintragungen im BZR im jeweiligen Basisjahr. Bei freiheitsentziehenden Maßnahmen ist dies das Vollstreckungsende bzw. das Entlassungsdatum, bei ambulanten Sanktionen – einschließlich Strafaussetzung zur Bewährung – das Entscheidungsdatum. Wie bisher werden auch im vorliegenden Konzept die Ausgangsdelikte sowie Alter, Geschlecht und Nationalität der Sanktionierten erfasst. Auf dieser Basis kann eine differenziertere und gehaltvollere Rückfalluntersuchung als Grundlage für rechtstatsächliche und kriminologische Untersuchungen erstellt werden. So kann die Legalbiographie vor und nach der Bezugsentscheidung umfassender und im Sinne der kriminologischen Sanktions- und Karriereforschung untersucht werden. Auf Veranlassung des Bundesministeriums der Justiz hatte das Statistische Bundesamt im Jahr 1999 erstmalig den Auftrag zur Erstellung einer geänderten Rückfalluntersuchung drei miteinander kooperierenden Institutionen erteilt: Dem Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof , Dienststelle Bundeszentralregister (BZR); dem Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie, Universität Konstanz sowie der Abteilung für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug, Universität Göttingen. Dieser Rückfalluntersuchung 200319 waren konzeptionelle Überlegungen an der Kriminologischen Zentralstelle, Wiesbaden, vorangegangen,20 die in eine erste Pilotstudie mündeten, welche auch die auftretenden theoretischen und praktischen Probleme sichtbar machen sollte21. Die Rückfalluntersuchung wurde für die Bezugsjahre 2004, 2007 und 2010 in Kooperation des Bundeszentralregisters, des Max-Planck Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg und der Abteilung für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität Göttingen fortgesetzt.22 3. Datenerhebungskonzept Die vorliegende Untersuchung zur Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen beruht auf den Grundlagen der Machbarkeitsstudien. Die Zielsetzung einer periodischen Rückfalluntersuchung machte einige Veränderungen im Datenerhebungskonzept nötig. Die Konzeption der Rückfalluntersuchung enthält seit der Untersuchung 2004 – 2007 im Wesentlichen drei Veränderungen gegenüber der Vorgängerstudie (2003): Damit ein Anschluss der aktuell zu ziehenden Daten an zukünftig geplante Ziehungen reibungslos möglich ist, wird das ursprüngliche Datenerhebungskonzept um ein Kriterium verkürzt: Es werden alle Personen, für deren Einträge im BZR das letzte Bearbeitungsdatum 19 Jehle, Heinz, Sutterer 2003 (Fn. 1) 20 Vgl. bereits Jehle, Aussagemöglichkeiten und Vorschläge zur Verbesserung der sogenannten Rückfallstatistik, Kriminologie und Praxis, Band 4 (Hrsg. von Jörg-Martin Jehle), Wiesbaden 1989. 21 Unveröffentlichter Projektbericht an das Statistische Bundesamt Wiesbaden: Rückfallstatistik, Abschlußbericht einer Untersuchung gem. § 7 I BStatG, von Jörg-Martin Jehle in Zusammenarbeit mit Wolfgang Heinz, Wiesbaden 1999; s. auch Jehle/Brings: Zur Messung der Rückfälligkeit von Straftätern, Wirtschaft und Statistik 1999, S. 498 ff. sowie Erster Periodischer Sicherheitsbericht der Bundesregierung 2001, S. 441 ff. 22 Jehle, Jörg Martin; Albrecht, Hans Jörg; Hohmann-Fricke, Sabine; Tetal, Carina: Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen – Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2004-2007. Hrsg.; Bundesministerium der Justiz, Berlin 2010. DATENMATERIAL 25 nicht vor dem 01.01. des Bezugsjahres liegt, erfasst. Auf eine weitere Einschränkung des Datenerhebungszeitraums, wie sie aus dem Konzept der Rückfalluntersuchung 2003 für das Bezugsjahr 1994 hervorgeht (Personen, deren erste Entscheidung nach dem Bezugsjahr eingetragen ist, werden nicht berücksichtigt), kann im Hinblick auf die Periodizität der aktuellen Untersuchung verzichtet werden. Darüber hinaus wurde auf Grundlage der Erfahrungen aus der Rückfalluntersuchung 2003 der Risikozeitraum für die aktuelle Untersuchung auf drei Jahre reduziert, um mögliche Tilgungsverluste zu minimieren.23 Die Grundlage für ein Längsschnittdesign wurde geschaffen. Dazu wurden die Daten pseudonymisiert , so dass eine Identifikation der betroffenen Person nicht möglich ist. Damit in späteren Erhebungswellen die neuen Daten den schon vorhandenen zugeordnet werden können, wurde eine vom Bundesamt für die Sicherheit der Informationstechnik (BSI) entwickelte pseudonymisierte Personenkennung eingeführt. Zur weiteren Auswertung in Göttingen wurden die Daten vollständig anonymisiert (siehe näher Teil A 7 sowie Teil C 1.2). 4. Das der Auswertung zugrunde liegende Datenmaterial Abb. A 4.1: Struktur der Rückfalluntersuchung – 1., 2. und 3. Erhebungszeitpunkt Erfasst werden Eintragungen im Zentralregister bzw. Erziehungsregister für alle Personen, die im Basisjahr 2004, 2007 bzw. 2010 entweder mit einer zur Bewährung ausgesetzten Jugend- oder Freiheitsstrafe, einer Geldstrafe, einer anderen jugendstrafrechtlichen Reaktion oder einer Maßregel strafrechtlich belegt oder nach einer freiheitsentziehenden Strafe oder Maßregel aus der Haft entlassen worden sind. 23 Für eine genauere Analyse vgl. Punkt 2.2. Bezugsjahr 2004 (1. Erfassungszeitpunkt) 2007 (2. Erfassungszeitpunkt) 2010 (3. Erfassungszeitpunkt) Verhängung bzw. Entlassung • Freiheits- oder Jugendstrafe mit Bewährung • Geldstrafe • jugendrichterliche Maßnahmen • §§ 45, 47 JGG Entscheidung/Verhängung Entlassung nach Vollverbüßung oder Strafrestaussetzung • Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung V er h än gu n g / V o lls tr ec ku n g V o re in tr ag u n ge n Folgeentscheidungen m in . d ie le tz te n 5 J ah re Rückfallzeitraum 6 Jahre Rückfallzeitraum 3 Jahre 2 . Erfassu n gsze itp u n kt 1 . Erfassu n gszeitp u n kt Rückfallzeitraum 9 Jahre 3 . Erfassu n gsze itp u n kt 26 TEIL A: KONZEPTION Die so erfassten Personen werden individuell über einen Folgezeitraum von drei, sechs bzw. neun Jahren daraufhin überprüft, ob weitere Eintragungen wegen einer Freiheits-, Jugend- oder Geldstrafe, wegen sonstiger Entscheidungen nach JGG oder/und wegen Maßregeln bzw. Nebenstrafen erfolgen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden hier ausschließlich Ergebnisse für die Bezugsjahre 2010 (dreijähriger Beobachtungszeitraum) und 2004 (neunjähriger Beobachtungszeitraum) vorgestellt. Die Auswertungen für das Bezugsjahr 2007 (sechsjähriger Beobachtungszeitraum) zeigen deutliche Übereinstimmungen mit den Auswertungen zum sechsjährigen Beobachtungszeitraum in Folge des Bezugsjahres 2004 (vgl. Abschnitt C in diesem bzw. im letzten Bericht zur Legalbewährungsuntersuchung24). 4.1. Basisjahre und Ziehungszeitpunkte Basisjahre sind die Kalenderjahre 2004 bzw. 2010. Der dreijährige Folgezeitraum ausgehend vom Bezugsjahr 2010 sowie der neunjährige Folgezeitraum ausgehend vom Bezugsjahr 2004, für die spätere Entscheidungen im Sinne eines Rückfalls erfasst wurden, reichen damit bis maximal 31.12.2013. Die Ziehung des Datensatzes erfolgte zu zwei Zeitpunkten jeweils im April 2008 und 2013/14. 4.2. Bezugsgebiet Bezugsgebiet ist die Bundesrepublik Deutschland mit dem Gebietsstand seit dem 03. Oktober 1990. Damit sind Aussagen über die Legalbewährung im gesamten Bundesgebiet möglich. 4.3. Die gewählte Bezugsentscheidung 4.3.1. Grundsätzliches Neben Freiheits- und Jugendstrafen werden Geldstrafen, Entscheidungen nach den §§ 45, 47 JGG, Jugendarrest und sonstige jugendrichterliche Maßnahmen erfasst. Stationäre Maßregeln der Besserung und Sicherung sowie Nebenstrafen werden grundsätzlich miterfasst. Von den ambulanten Maßregeln und den Nebenstrafen werden nur die Entziehung der Fahrerlaubnis und das Fahrverbot aufgeführt. Den Opportunitätsentscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG entsprechende Entscheidungen gem. §§ 153 ff. StPO gegen erwachsene Beschuldigte werden nicht zum Bundeszentralregister gemeldet. Sie sind deshalb, anders als die jugendrechtlichen Einstellungsentscheidungen , in der Rückfalluntersuchung nicht erfasst. Die Grundgesamtheit der verzeichneten Fälle bilden die sogenannten Bezugsentscheidungen, die folgenden Bezug zum Basisjahr haben: Ambulante Sanktionen, die den Betroffenen in Freiheit belassen, werden registriert, wenn das Entscheidungsdatum in 2004 bzw. in 2010 liegt. Dazu zählen: zur Bewährung ausgesetzte Freiheits- und Jugendstrafen, Strafarreste25 und Maßregeln gemäß §§ 63, 64 StGB, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde; Geldstrafen; Verwarnung mit Strafvorbehalt ; Absehen von Strafverfolgung; Einstellungen nach §§ 45, 47 JGG; Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel (einschließlich des Jugendarrests)26 sowie andere durch jugendrichterliches Urteil getroffene eintragungspflichtige Entscheidungen (jugendrichterliche Reaktion bei mangelnder Reife § 3 S. 2 JGG, Aussetzung der Verhängung der Jugendstrafe gemäß § 27 JGG, Überweisung an den Vormundschaftsrichter gemäß § 53 JGG). Vollständig vollstreckte Freiheitsentziehungen (Freiheits- und Jugendstrafe, Strafarrest sowie Maßregeln gem. §§ 63, 64, 66 StGB) werden registriert, wenn die Haftentlassung in 24 Jehle/Albrecht/Hohmann-Fricke/Tetal, 2010, S. 149ff. 25 Verhängt nach dem Wehrstrafgesetz. 26 Der Jugendarrest ist zwar stationär, dauert aber zumeist sehr kurz; zudem ist der Zeitpunkt der Vollstreckung nicht eingetragen, so dass es gerechtfertigt scheint, die Verhängung als Anknüpfungspunkt für die Rückfallbetrachtung zu wählen. DATENMATERIAL 27 2004 bzw. 2010 liegt (dies wird erfasst durch die Eintragung: Strafvollstreckung erledigt im Bezugsjahr; das Datum der Haftentlassung ist erst seit 2012 im BZR einzutragen). Restaussetzungen bei Freiheits- und Jugendstrafen sowie Maßregeln, deren weitere Vollstreckung ausgesetzt wurde, werden nach dem Aussetzungsdatum in 2004 bzw. 2010 registriert . Für die Bezugsjahre liegt hier kein konkretes Entlassungsdatum vor. Die Erfassung knüpft daher an die dem BZR gemeldeten richterlichen Aussetzungsbeschlüsse an. Allerdings erfolgt in der Regel die Meldung nicht zeitgleich mit der Aussetzung, sondern kann sich bis zu einigen Monaten verzögern. Um Personen, die gegen Ende des Basisjahres mit einem zur Bewährung ausgesetzten Strafrest in die Freiheit entlassen werden, dennoch als solche zu erfassen, wird der einjährige Erfassungszeitraum in diesem Fall um 4 Monate in das Folgejahr verschoben (d.h. vom 01.05.2004 bis 30.04.2005, vom 01.05.2007 bis 30.04.2008 bzw. vom 01.05.2010 bis 30.04.2011 erhoben). 4.3.2. Anknüpfungspunkte im Vollstreckungsverlauf bei Freiheits- und Jugendstrafen Nicht jede Eintragung im Basisjahr dient als Bezugsentscheidung, sondern es wird jeweils auf bestimmte Zeitpunkte im Vollstreckungsverlauf abgestellt, die mit einem hypothetischen Risikoeintritt verbunden sind. Der Intention der Rückfalluntersuchung entsprechend soll überprüft werden, wie die Sanktion mit dem Rückfallverhalten einer Person zusammenhängt, so dass bei zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen und Reststrafen der Beobachtungszeitraum mit dem Beginn der Bewährungszeit korrespondiert, sofern dieser Zeitpunkt in 2004 bzw. 2010 liegt. Bei vollverbüßten Freiheitsstrafen muss dagegen auf das Vollstreckungsende im Bezugsjahr abgestellt werden, um zu überprüfen, wie sich eine Person in Freiheit ab dem Zeitpunkt der Haftentlassung bewährt (vgl. Abb. A 4.3.2.1). Für die Übersichten in den Kapiteln B 2 bzw. C 2 werden alle Freiheits- und Jugendstrafen – unabhängig vom Anknüpfungszeitpunkt – ausgehend von der ursprünglichen Sanktion kategorisiert . D.h. eine Freiheits- oder Jugendstrafe mit Bewährung wird in der entsprechenden Gruppe auch dann geführt, wenn sie – nach Widerruf der ursprünglichen Strafaussetzung - erst zum Zeitpunkt der Strafrestaussetzung oder Vollverbüßung erfasst wird. Umgekehrt werden als unbedingte Freiheits- und Jugendstrafen nur solche erfasst, die ursprünglich vollstreckt waren. Diese urteilsbezogene Betrachtungsweise wird in Kapitel B 4 bzw. C 4 zu Gunsten einer vollzugsbezogenen Betrachtungsweise aufgehoben, wenn es um den Vergleich der Kategorien „Strafaussetzung“, „Strafrestaussetzung“ und „Vollverbüßung“ geht. Abb. A 4.3.2.1: Unterschiedliche Anknüpfungspunkte im Vollstreckungsverlauf Freiheitsstrafe zur Bew. 6 Mon. Widerruf Vollstreckungsende Freiheitsstrafe zur Bew. 1 Jahr Widerruf Vollstreckungsende Widerruf Strafrestaussetzung Freiheitsstrafe zur Bew. 9 Mon. Vollstreckungsende Widerruf Strafrestaussetzung Bezugsjahr (2004, 2007 bzw. 2010) 28 TEIL A: KONZEPTION 4.3.3. Mehrere mögliche Bezugsentscheidungen in einem Jahr Die Rückfalluntersuchung ist als Personenstatistik angelegt. D.h. jede Person wird nur einmal gezählt (Ausnahme bei den Maßregeln der Besserung und Sicherung). Im Gegensatz zur Strafverfolgungsstatistik (StVS), die jede Aburteilung des betreffenden Jahres zählt, wird hier also nur eine Entscheidung im Basisjahr als für die Untersuchung relevante Entscheidung ausgewählt . Der Fall, dass sich für eine Person nur eine Eintragung im Basisjahr findet, ist unproblematisch (und die am häufigsten beobachtete Konstellation). Weist eine Person im Basisjahr mehrere Eintragungen auf, die für sich genommen alle den obigen Auswahlkriterien entsprechen, wird grundsätzlich nur die erste Entscheidung im Basisjahr als maßgebliche Bezugsentscheidung ausgewählt, so dass die im selben Jahr folgende Entscheidung bereits als Rückfall gewertet wird, sofern das Datum der der nachfolgenden Entscheidung zugrundeliegenden Tat im Risikozeitraum liegt. Wird also beispielsweise gegen eine Person am Anfang des Basisjahres eine bedingte Freiheitsstrafe und am Ende des Basisjahres eine unbedingte Freiheitsstrafe verhängt, so wird dieser Fall in der StVS zweimal gezählt (die zeitlich erste Entscheidung bei den bedingten, die nachfolgende Entscheidung zusätzlich bei den unbedingten Freiheitsstrafen), während in der Rückfalluntersuchung nur die zeitlich erste Entscheidung als Bezugsentscheidung und die spätere Entscheidung als Rückfall gewertet wird. Auf diese Weise werden weniger Fälle als in der Strafverfolgungsstatistik erfasst. Durch die spezifische Auswahl der ersten (statt der letzten) Entscheidung im Jahr wird für diejenigen Personen, bei denen zwei oder mehr Entscheidungen im Jahr (aber mit jeweils unterschiedlichen Sanktionen) registriert sind, (bei Annahme einer steigenden Sanktionsschwere) vermutlich häufiger die leichtere Sanktion als Ausgangspunkt gewählt. Wird also eine Geldstrafe statt der nachfolgenden Freiheitsstrafe als Bezugsentscheidung gewählt, kann diese Festlegung besonders im Bereich der (kurzen) Freiheitsstrafen zu einer Mindererfassung gegenüber der StVS führen (vgl. Abb. A 4.3.3.1). Als Bezugsentscheidung erfasst werden auch später einbezogene Entscheidungen (vgl. Abb. A 4.3.3.1). Abb. A 4.3.3.1: Mehrere mögliche Bezugsentscheidungen im Basisjahr Geldstrafe Freiheitsstrafe zur Bewährung einbeziehende Entscheidung (einbezogene) Entscheidung einbeziehende Entscheidung (einbezogene) Entscheidung Bezugsjahr (2004, 2007 bzw. 2010) DATENMATERIAL 29 4.3.4. Unterschiedliche Anknüpfungspunkte in der Bezugsentscheidung In der als Bezugsentscheidung ausgewählten Eintragung wird jeweils grundsätzlich nur die schwerste Sanktion der Entscheidung berücksichtigt. Wurde in einer Entscheidung neben oder in Verbindung mit einer Freiheitsstrafe eine Geldstrafe verhängt (§ 41 StGB), so wird für die Bezugsentscheidung nur die Freiheitsstrafe beachtet. Wird als jugendrichterliche Maßnahme gem. § 27 JGG ein Schuldspruch verhängt und folgt diesem Schuldspruch im Bezugsjahrgang die Festsetzung einer Jugendstrafe in einem erneuten Urteil, so wird nur der Schuldspruch als Bezugsentscheidung gewählt, das neue Urteil – soweit es auf einer neuerlichen Straftat im Risikozeitraum beruht – wird als Folgeentscheidung gezählt. Findet sich für eine Person als Entscheidung eine isolierte Maßregel der Besserung und Sicherung , so wird diese unproblematisch zur Bezugsentscheidung, sofern sie 2004 bzw. 2010 ein relevantes Datum aufweist. Für den weit häufigeren Fall, dass eine Maßregel mit einer Hauptstrafe zusammentrifft, wird differenziert: Werden sowohl die Hauptstrafe als auch die Maßregel zur Bewährung im Bezugsjahr ausgesetzt, wird auf das Datum der Entscheidung abgestellt. Findet sich für die Hauptstrafe ein Entlassungsdatum (Erledigung oder Strafrestaussetzung), wird geprüft, ob für die Maßregel ein zeitlich nachfolgendes Entlassungsdatum vorhanden ist. Findet sich kein solches Datum, wird die Entscheidung als Bezugsentscheidung gewertet, da anzunehmen ist, dass die Person in 2004 bzw. in 2010 tatsächlich in Freiheit entlassen worden ist. Findet sich aber ein zeitlich nachfolgendes Entlassungsdatum für die Maßregel, muss angenommen werden, dass sich die Person im Jahr 2004 bzw. 2010 nicht in Freiheit befand, sondern aus dem Strafvollzug in den Maßregelvollzug verlegt worden ist. Damit scheidet der Fall aus. Verurteilungen zu Freiheits- und Jugendstrafen, deren Vollstreckung zugunsten einer Drogentherapie gemäß § 35 BtMG zurückgestellt wird, werden unter diesem Aspekt nicht gesondert erfasst. Da im Zentralregister keine Angaben über Beginn und Ende der Therapie registriert sind, lässt sich z.B. ein Rückfall während oder nach der Therapie nicht exakt erfassen. 4.3.5. Gruppierung und Kategorisierung Obgleich sämtliche verhängten Sanktionen im Einzelnen erfasst sind, bedarf es der Übersichtlichkeit halber folgender Zusammenfassungen: Freiheits- und Jugendstrafe werden weitgehend in Anlehnung an die Strafverfolgungsstatistik nach der Dauer (bis unter 6 Monate, 6 bis einschließlich 12 Monate, über 1 Jahr bis einschließlich 2, über 2 bis einschließlich 5, über 5 Jahre, lebenslang), die Geldstrafe nach Anzahl der Tagessätze differenziert (bis 15, 16 – 30, 31 – 50, 51 – 90, über 90 Tagessätze), Straf- und Strafrestaussetzungen sowohl nach der Dauer als auch hinsichtlich der Frage des Widerrufs und der Bewährungsaufsicht. Bei den Freiheitsstrafen wird der Strafarrest, der nur gegen Angehörige der Bundeswehr verhängt wird und maximal bis einschließlich 6 Monate dauern kann, miterfasst. Straf(rest)aussetzungen enthalten neben richterlichen auch gnadenweise Entscheidungen. Jugendrichterliche Maßnahmen umfassen Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel. Jugendarrest wird gesondert aufgeführt. Das Absehen von Strafverfolgung oder die Einstellung des Verfahrens gem. §§ 45, 47 JGG wird als Bezugsentscheidung berücksichtigt, aber ebenfalls gesondert aufgeführt. Die übrigen jugendstrafrechtlichen Reaktionen tauchen in der Sammelkategorie „Sonstige jugendrichterliche Entscheidungen“ auf. Die in der Sammelkategorie Maßregeln/Nebenstrafen enthaltenen Sanktionen wie das Berufsverbot und die Einziehung sind hier nicht gesondert aufgeführt. Im BZR sind mehrere hundert Straftatbestände des StGB und der strafrechtlichen Nebengesetze einzeln ausgewiesen. Für die Zwecke einer Rückfalluntersuchung ist es allerdings nicht sinnvoll , für alle Delikte im Einzelnen die Rückfallraten aufzuführen. Deshalb werden nur quanti- 30 TEIL A: KONZEPTION tativ und qualitativ bedeutsame Deliktgruppen dargestellt. Wird eine deliktbezogene Betrachtung angestellt, so erfolgt dies parallel zu dem Verfahren in der Strafverfolgungsstatistik (StVS): Es wird nur auf das jeweils abstrakt schwerste dem Urteil zugrundeliegende Delikt abgestellt.27 4.4. Folgeentscheidung und Rückfallkriterium Ob innerhalb des Risikozeitraums eine erneute Straftat verübt wurde, der strafrechtlich Sanktionierte also rückfällig wurde, kann nur bedingt gemessen werden, nämlich soweit diese Straftat der Justiz innerhalb des Risikozeitraums amtlich bekannt wurde und zu einer erneuten justiziellen Reaktion, sei es einer Verurteilung, sei es einer sonstigen registerpflichtigen strafrechtlichen Reaktion, führte. Die im Dunkelfeld verbleibenden oder erst nach dem Risikozeitraum aufgedeckten Straftaten bleiben damit ebenso unberücksichtigt wie jene, die dem Beschuldigten nicht mit hinreichender Sicherheit nachgewiesen werden konnten und deshalb nicht zu einer justiziellen Reaktion führten. Unberücksichtigt bleiben auch die Opportunitätseinstellungen gem. §§ 153 ff. StPO. Während Diversionsentscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG bei Jugendlichen und Heranwachsenden in das Erziehungsregister eingetragen werden, ist die entsprechende Opportunitätseinstellung im allgemeinen Strafverfahrensrecht nicht eintragungspflichtig und kann deshalb nicht als Rückfallereignis registriert werden. Folgeentscheidung bedeutet demnach jede erneute Registereintragung, die im Risikozeitraum der Bezugsentscheidung zeitlich nachfolgt und deren Tatdatum nach dem Datum der Entscheidung bzw. Haftentlassung liegt. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, werden in der Rückfalluntersuchung nicht alle Folgeentscheidungen, sondern bei evtl. mehreren zeitlich aufeinanderfolgenden Eintragungen grundsätzlich nur die Entscheidung mit der schwersten Sanktion28 dargestellt . Eine Person kann also mehrfach erneut im Bundeszentralregister registriert sein, betrachtet und ausgewertet wird jedoch nur die – gemessen an der Sanktion – schwerste Folgeentscheidung . 5. Risikozeitraum Der Zeitraum für die Messung des Rückfalls dauert personenbezogen 3 bzw. 9 Jahre. Abhängig von der Art der Entscheidung gibt es unterschiedliche Zeitpunkte für den Beginn der Berechnung des Risikozeitraums. Die Berechnung orientiert sich an dem Datum, das für die Auswahl einer Entscheidung als Bezugsentscheidung ausschlaggebend war, also bei ambulanten Sanktionen am Entscheidungsdatum, im Übrigen an der Strafrestaussetzung bzw. am Vollstreckungsende , also dem Zeitpunkt des Risikoeintritts. 6. Voreintragungen Die zeitlich vor der Bezugsentscheidung liegenden Eintragungen werden als Voreintragungen gewertet. Ausgewiesen werden die Anzahl sowie die schwersten – gemessen an der Sanktion – Voreintragungen29 (sofern es mehrere Voreintragungen gibt). 7. Sonstige Merkmale Neben der Art der Bezugsentscheidung und der Folgeentscheidung werden weitere Merkmale erfasst: Geschlecht, Nationalität sowie das Alter zum Zeitpunkt der letzten der Bezugsentscheidung zugrundeliegenden Tat. Weitere Erläuterungen zu diesen Merkmalen finden sich in den betreffenden Abschnitten. 27 Orientiert am abstrakt schwersten Strafrahmen der Delikte, die dem Urteil zugrunde lagen. 28 Die Sanktionen sind wie folgt geordnet: Freiheitsstrafe ohne Bewährung, Strafarrest ohne Bewährung, Jugendstrafe ohne Bewährung, Freiheitsstrafe mit Bewährung, Strafarrest mit Bewährung, Jugendstrafe mit Bewährung, Schuldspruch, Jugendarrest, Geldstrafe, jugendrichterliche Maßnahmen, Einstellungen nach JGG. Erfolgt innerhalb einer Entscheidung eine Einstellung nach JGG und eine andere jugendrichterliche Maßnahme hat die Einstellung Vorrang. 29 Die Sanktionen der Voreintragungen sind ebenso geordnet wie die der Folgeentscheidungen. BESCHRÄNKUNGEN AUFGRUND DER EIGENARTEN DES BZR 31 8. Beschränkungen aufgrund der Eigenarten des BZR 8.1. Ausklammerung der Verfahrenseinstellungen nach §§ 153, 153a StPO Die Aussagekraft der Rückfalluntersuchung ist notwendig mit der Herkunft der Daten aus dem BZR verknüpft. Da im Bereich des Erwachsenenstrafrechts grundsätzlich nur strafgerichtliche Urteile bzw. Strafbefehle Aufnahme in das BZR finden, ist gleichzeitig eine bedeutende Einschränkung vorgegeben: Sämtliche verfahrensrechtlichen Einstellungen auf Grundlage der StPO – ob mit oder ohne Beteiligung des Gerichts, ob vor oder in der Hauptverhandlung – sind folglich im BZR nicht vorhanden. Die regional unterschiedliche Einstellungspraxis kann sich nicht nur auf die Verteilung der formellen Sanktionen, sondern auch auf die Deliktverteilung auswirken. Auf Grundlage der Rechtspflegestatistiken kann davon ausgegangen werden, dass von den Einstellungsmöglichkeiten gem. §§ 153 ff. StPO zunehmend häufiger Gebrauch gemacht wird. Inzwischen dürfte fast auf jeden Verurteilten ein Beschuldigter kommen, dessen Verfahren nach §§ 153, 153 a, 153 b StPO eingestellt worden ist. Wegen der Nichteintragung im BZR bleibt also ein quantitativ bedeutsamer Bereich von Bezugs- und Folgeentscheidungen für die Rückfalluntersuchung – bei der Berechnung der Rückfallraten von erwachsenen (im Gegensatz zu den jungen) Straffälligen – unberücksichtigt (siehe auch 2. Periodischer Sicherheitsbericht, Kapitel 6). Die Einstellungen nach den §§ 45, 47 JGG werden im Gegensatz zu den Einstellungen nach §§ 153 ff. StPO im Erziehungsregister aufgenommen und stehen folglich für eine Auswertung zur Verfügung. Dies ist umso erfreulicher, als diese Einstellungen mittlerweile den größten Teil der jugendrechtlichen Reaktionen darstellen und hier nicht verloren gehen. Das Problem der registerrechtlichen Ungleichbehandlung im Allgemeinen und im Jugendstrafrecht lässt sich nicht befriedigend lösen. Auch wenn die Entscheidungen nach §§ 45, 47 JGG ausgeschlossen würden, wäre keine wirkliche Gleichstellung der Jugendlichen und Heranwachsenden mit den Erwachsenen erzielbar, da die Einstellungspraxis im Jugendstrafrecht mit der im Erwachsenenstrafrecht nicht übereinstimmt. Um aber abschätzen zu können, welche Auswirkungen die Nichtberücksichtigung von Einstellungen hat, werden an einigen geeigneten Stellen – sowohl auf der Ebene der Bezugsentscheidungen wie der Folgeentscheidungen – die Entscheidungen nach §§ 45, 47 JGG herausgenommen und zusätzliche Berechnungen nur auf der Basis der übrigen Entscheidungen durchgeführt. Hierbei zeigt sich, dass die Rückfallrate nach JGG-Entscheidungen deutlich steigt (vgl. Teil B), weil offensichtlich mit den nach §§ 45, 47 JGG Behandelten die weniger rückfallgefährdeten Personen wegfallen. Umgekehrt ist für die Erwachsenen anzunehmen, dass deren Rückfallrate sinken würde, könnte man die Einstellungen gemäß §§ 153, 153a StPO mit berücksichtigen. 8.2. Unvollständige Einträge Ein weiteres Problem liegt darin, dass der Verlauf der Vollstreckung nicht vollständig in das BZR eingetragen wird. Dies führt dazu, dass die Plausibilität der Eintragungen nicht in jedem Fall überprüft werden kann. Auch wurde festgestellt, dass manchmal nach den registerrechtlichen Vorschriften einzutragende Informationen im BZR fehlen. So kommt es im Einzelfall dazu, dass beispielsweise Informationen über die Anzahl der Tagessätze oder über das Alter zum Zeitpunkt der Tat nicht vorhanden sind. Diese Fälle können lediglich in der Gesamtbetrachtung , in der nicht nach dem jeweils fehlenden Kriterium differenziert wurde, berücksichtigt werden. Auch die Vollstreckungsmodalitäten lassen sich wegen der erkennbar fehlenden Eintragungen in manchen Fällen nicht oder zumindest nicht eindeutig dem Register entnehmen. Die für die Zuweisung zu einer unbedingten Freiheitsstrafe relevanten Merkmale und Daten sind deshalb im vorliegenden Datensatz nicht in allen Fällen vorhanden. Werden etwa besonders kurze 32 TEIL A: KONZEPTION unbedingte (später nicht einbezogene) Freiheitsstrafen mit Entscheidungsdatum in 2004 bis zum Jahr 2007 weiterverfolgt, findet sich nicht in allen Fällen ein Datum vom Ende der Strafvollstreckung , obwohl anzunehmen ist, dass in diesem Zeitraum die Strafe verbüßt sein müsste. Das Ende der Strafvollstreckung bei unbedingten, aber abgesammelten Freiheitsstrafen fehlt – abhängig von der Dauer – in 5 – 8% aller fraglichen Fälle. Wenn z.B. in einem Fall das Vollstreckungsende der vollverbüßten einjährigen Freiheitsstrafe ins Jahr 2004 fällt, aber im BZR nicht eingetragen ist, geht diese Sanktion – obwohl nach den Erfassungskriterien einschlägig – für die Rückfalluntersuchung verloren, d.h. sie kann nicht als Bezugsentscheidung berücksichtigt werden. Vereinzelt ist es auch zu mutmaßlichen – da gesetzlich nicht möglichen – Fehleintragungen gekommen, beispielsweise wenn für Jugendliche Sanktionen des allgemeinen Strafrechts registriert wurden. Der umgekehrte Fall – Erwachsene werden mit jugendrechtlichen Sanktionen belegt – lässt sich damit erklären, dass bei Verurteilung Erwachsener wegen Taten im Jugendoder Heranwachsendenalter Jugendstrafrecht anzuwenden war (§§ 1, 105 JGG) oder es sich um eine Entscheidung gem. § 32 JGG handelt, also um mehrere Straftaten in verschiedenen Altersstufen , die aber einheitlich nach Jugendstrafrecht behandelt werden. Personen, deren Eintragungen mit solchen und ähnlichen Fehlern behaftet sind, werden im Bundeszentralregister als fehlerhaft gekennzeichnet, wenn die fehlerhafte Eintragung erkannt wird. In der ersten Absammelwelle wurden die Eintragungen dieser Personen nicht mitgeliefert, so dass keine Aussagen über die mögliche Verteilung als fehlerhaft gekennzeichneter Entscheidungen auf einzelne Sanktionsgruppen und die Auswirkungen auf die Rückfallraten getroffen werden konnten. Erst in der zweiten Absammelwelle wurden auch Personen übermittelt, die zum Absammelzeitpunkt30 als fehlerhaft gekennzeichnet sind. Dadurch steigt die Zahl der erfassten Freiheits- und Jugendstrafen und in der Folge die Rate der Rückfälle (s.u.). In einer Rückfalluntersuchung zu berücksichtigen sind nur rückfallfähige Personen, nämlich alle diejenigen, die im Risikozeitraum überhaupt rückfällig und im BZR mit Folgeentscheidungen eingetragen werden können. Ausgesondert werden müssten deshalb insbesondere Personen , die im Risikozeitraum versterben, auswandern oder ausgewiesen werden. Der BZR- Datensatz enthält diese Informationen jedoch überwiegend nicht, weshalb der Anteil der Nichtrückfälligen überschätzt wird. Zu systematischen Fehlern kann dieses Problem vor allem beim Vergleich der Rückfallrate von Deutschen und Nichtdeutschen führen. So kann ein Ausländer (Nichtdeutscher) zwar mit einer Bezugsentscheidung erfasst sein, aber für die Rückfallbetrachtung ausfallen, weil er zwischenzeitlich ausgereist ist oder abgeschoben wurde. Je schwerer die in der Bezugsentscheidung verhängte Strafe ist, die sich unmittelbar auf den aufenthaltsrechtlichen Status auswirken kann, umso wahrscheinlicher wird eine Abschiebung. Somit verringert sich unter Umständen die Rückfallrate zu Gunsten bestimmter Gruppen (vgl. Teil B, Abschnitt 3.3). 30 Da es sich beim BZR um eine dynamische Datenbank handelt, an der ständig Änderungen und Verbesserungen vorgenommen werden, ist nicht davon auszugehen, dass die Fehlerkennung, die zum Absammelzeitpunkt 2010/2011 besteht mit der zum Absammelzeitpunkt 2008 übereinstimmt. Für den Bezugszeitraum 2010 – 2013 ist aber davon auszugehen, dass alle Fälle erfasst werden können. BESCHRÄNKUNGEN AUFGRUND DER EIGENARTEN DES BZR 33 9. Konzeption der Auswertung Das Forschungsprojekt zur Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen umfasst vier Arbeitsebenen : Absammlung der Daten aus Bundeszentral- und Erziehungsregister und Pseudonymisierung der personenbezogenen Daten durch das Bundesamt für Justiz. Umwandlung der Daten aus Bundeszentral- und Erziehungsregister in mit statistischer Software verarbeitbare Variablen am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg. Auswahl von relevanten Fällen für die Rückfalluntersuchung und Auswertung der inzwischen vollständig anonymisierten Daten der Bezugsjahre 2004, 2007 und 2010 jeweils für den Risikozeitraum durch die Abteilung für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität Göttingen. Abfassung eines gemeinsamen Forschungsberichts durch die beteiligten Forscher. Im April 2013 erfolgte die erste Datenabsammlung des Bundeszentralregisters für die 3. Erhebungswelle . Anhand dieser Daten wird am MPI in Freiburg die Verknüpfung mit den Daten der ersten und zweiten Erhebungswelle getestet. Im April 2014 wurde die endgültige Datenabsammlung für die 3. Erhebungswelle durchgeführt. Die Daten des Bundeszentral- und Erziehungsregisters wurden also jeweils im April 2013/2014 abgesammelt und in Teilabschnitten bis Oktober 2014 an das MPI in Freiburg übermittelt. Dort erfolgte die Umwandlung der Daten in statistisch auswertbare Datensätze und, soweit möglich, die Nachbearbeitung fehlerhafter Datensätze. Die besonders arbeitsintensive Umwandlung der Deliktbeschreibungen wurde im Dezember 2015 abgeschlossen. Erste Datensätze für das Bezugsjahr 2010 wurden im Herbst 2014 an die Universität Göttingen weitergegeben, um Datenprüfungen und –validierungen vorzunehmen. Im Mai 2015 wurde ein Zwischenbericht für den Bezugszeitraum 2010 – 2013 vorgelegt. Gegenstand dieses Berichts sind die vollständigen Auswertungen für den Bezugszeitraum 2010 – 2013 sowie eine Erweiterung der Rückfallbetrachtungen für das Bezugsjahr 2004 auf den 9jährigen Beobachtungszeitraum. 10. Zur Zukunft der Rückfalluntersuchung Aus der Sicht der Verfasser ist es unbedingt lohnenswert, das Vorhaben einer Rückfalluntersuchung weiter zu verfolgen. Als Ausgangspunkt für eine regelmäßige Absammlung von BZR- Daten konzipiert, erbringen die in bestimmten Abständen durchgeführten Erhebungswellen Basisraten des Rückfalls im Vergleich zwischen verschiedenen Bezugsjahren und können so u.U. unterstützend für die Evaluation rechtspolitischer Veränderungen herangezogen werden. Darüber hinaus eröffnet die regelmäßige Erhebung der Bundeszentralregisterdaten die Möglichkeit , eine Kombination zwischen Querschnitts- und Kohortendesign zu schaffen. So wird eine lückenlose Beschreibung krimineller Karrieren durch die Verbindung von Quer- und Längsschnitt – auch über die Tilgungszeiträume des Bundeszentralregisters hinaus – möglich. Erhebungsdesign und Datenaufbereitung sind in der aktuellen Absammelwelle für Zwecke einer periodischen Rückfalluntersuchung so angelegt, dass auch Fragestellungen, für die Kohortendaten benötigt werden, bearbeitet werden können, sei es im Rahmen eines fortlaufenden Kohortenprojekts (Geburts[registrierten]- oder Verurteiltenkohorten) oder im Rahmen vertiefender ad-hoc-Untersuchungen. Wenn die Daten für die periodische Rückfalluntersuchung in einem regelmäßigen Turnus von nicht mehr als drei Jahren jeweils ausfallfrei und flächendeckend für die gesamte Bundesrepublik Deutschland gezogen werden, enthalten sie zugleich auch alle Daten, die für den Aufbau und die Fortschreibung von BZR-Geburts(registrierten)- kohorten erforderlich sind. 34 TEIL A: KONZEPTION Abb. A 7.1: Verknüpfung der periodischen Querschnittserhebungen mit einem Kohortendesign wiedererfasst neu B ez u gs jg . 0 4 (E rh eb u ng 0 8 ) Alle oder best. Geburtskohorten, z.B. Jahrgänge 90/91 (14-15jährige) B ez u gs jg . 0 7 (E rh eb u ng 1 1 ) wiedererfasst im BZR gelöscht neu Alle oder best. Geburtskohorten, z.B. Jahrgänge 90/91 (17-18jährige) im BZR gelöscht w ie d er - er fa ss t im B Z R ge lö sc h t w ie d er - er fa ss t im B Z R ge lö sc h t B ez u gs jg . 1 0 (E rh eb u ng 1 4 ) Alle oder best. Geburtskohorten, z.B. Jahrgänge 90/91 (20-21jährige) Verknüpfung Verknüpfung Teil B: Bezugszeitraum 2010-2013 1. Kontrolle der Daten 1.1. Validität der Ausgangsdaten 1.1.1. Vergleich der BZR-Daten mit den Daten der Strafverfolgungsstatistik Eine Möglichkeit, die Validität des Datenerhebungskonzepts sowie der untersuchten Daten zu überprüfen ,  liegt  im  Vergleich  bestimmter  Eckwerte  des  BZR-Datensatzes  und  der  Strafverfolgungsstatistik  (StVS). Um die bestmögliche Vergleichsbasis zu erreichen, wird für diesen Zweck testweise  die Zählweise der StVS für den BZR-Datensatz übernommen. Es werden – wie in der StVS – im BZR- Datensatz alle im Jahr 2010 rechtskräftig gewordenen Entscheidungen1 gezählt, auch wenn in einem  Jahr mehrere Entscheidungen für eine Person registriert waren (fallbezogene Zählweise). Darüber hinaus  wird für alle Sanktionen im BZR-Datensatz, so auch für die unbedingten Freiheits- und Jugendstrafen  (siehe dazu näher unten Teil B 7.1.2), ebenfalls nur auf das Datum der Rechtskraft abgestellt.  Der  folgende Vergleich bezieht  sich auf die Hauptstrafen Geld-, Freiheits- und  Jugendstrafe  sowie  Zuchtmittel und/oder Erziehungsmaßregeln:  Tab. B 1.1.1.1: Häufigkeiten einzelner Sanktionsformen: Bundeszentralregister (Rechtskraftdatum 2010) und Strafverfolgungsstatistik (2010) im Vergleich   BZR  StVS2  BZR/StVS  Freiheitsstrafen gesamt 129.486 130.243 99%   FS ohne Bewährung  38.402  38.168  101%    FS mit Bewährung  91.084  92.075  99%  Jugendstrafen gesamt 18.074 17.241 105%   JS ohne Bewährung  6.924  6.383  109%    JS mit Bewährung  11.150  10.858  103%  Geldstrafe 593.579 575068 103% Zuchtmittel + Erziehungsmaßregeln (inkl. Jugendarrest) 91.620 91.223 100% Gesamt 832.759 813.249 102% Im Bereich der Sanktionsformen nach StGB (Freiheitsstrafe mit und ohne Bewährung sowie Geldstrafe ) finden sich lediglich leichte Abweichungen zwischen der im BZR dokumentierten Anzahl von  Fällen und den in der StVS 2010 berichteten Häufigkeiten (zwischen -1 Prozentpunkt bei Freiheitsstrafen  ohne Bewährung und +1 Prozentpunkt bei Freiheitsstrafen mit Bewährung und +3 Prozentpunkten  bei Geldstrafen). Auch bei den jugendstrafrechtlichen Sanktionen stimmen die Häufigkeiten  recht gut überein. Während bei den Jugendstrafen mit Bewährung im BZR 3 % mehr Fälle zu verzeichnen  sind als in der StVS, ist die Zahl von Jugendstrafen ohne Bewährung um 9 Prozentpunkte  höher. Bezüglich der Anordnung von Zuchtmitteln und Erziehungsmaßregeln sind Abweichungen von  der Häufigkeit nur im Promillebereich zu verzeichnen. Insgesamt weist das BZR etwas mehr Fälle auf,  als an die StVS gemeldet werden.      1  Entsprechend  der  Erhebungsmethodik  der  Strafverfolgungsstatistik  ergeben  sich  hieraus  u.U.  geringfügige  zeitliche  Verschiebungen.  2  Vgl. StVS, 2010, Tabelle 2.3, Tab. 3.1 und Tab. 4.1.  36  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    1.1.2. Vergleich der Daten 2004-2007, 2007-2010 und 2010-2013 In Tab. B 1.1.2.1 werden die Häufigkeiten aller sowie einzelner Sanktionsformen im Rückfalldatensatz  für das Bezugsjahr 2010 mit denen für die Bezugsjahre 2007 und 2004 verglichen. Im Unterschied  zum  Vergleich  mit  der  StVS  werden  die  Fälle  nun  so,  wie  für  die  Rückfallmessung  etabliert  (s.o.  Abschnitt A 4.3),  gezählt,  nämlich ambulante Sanktionen  einschließlich  Strafaussetzungen  ab  Entscheidungsdatum , vollstreckte Freiheits- und Jugendstrafen und Maßregeln ab Entlassung.  Tab. B 1.1.2.1: Häufigkeiten einzelner Sanktionsformen im Bundeszentralregister Bezugsjahre 2004, 2007 und 2010 im Vergleich   BZR   2004  BZR   2007  Anstieg  seit  2004  BZR  2010  Anstieg  seit  2007  Freiheitsstrafe gesamt 113.136 123.123 8,8% 112.084 -9,0%   FS. o. Bew. ohne Strafarrest o. Bew.  20.063  26.602  32,6%  25.469  -4,3%    FS. m. Bew. ohne Strafarrest m. Bew.  93.073  96.521  3,7%  86.615  -10,3%  Jugendstrafe gesamt 17.213 20.072 16,6% 17.031 -15,2%   JS. o. Bew.  4.839  5.695  17,7%  5.298  -7,0%    JS. m. Bew.  12.374  14.377  16,2%  11.733  -18,4%  Geldstrafe 576.890 574.743 -0,4% 522.249 -9,1% „Ambulante“ jugendrichterl. Reaktionen gesamt 341.892 329.933 -3,5% 286.792 -13,1%   Jugendarrest  16.234  17.550  8,1%  15.332  -12,6%    Sonstige jugendrichterl. Entscheidungen  66.027  67.228  1,8%  58.137  -13,5%    Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG  259.631  245.155  -5,6%  213.323  -13,0%  Gesamt 1.049.131 1.047.871 -0,1% 938.156 -10,5% Bei  einem  Vergleich  der  für  die  Bezugsjahre  2004,  2007  und  2010  für  die  Rückfalluntersuchung  erfassten  Fälle  zeigt  sich,  dass  die  Anzahl  von  Personen  mit  Bezugsentscheidungen  zwischen  den  Bezugsjahren 2004 und 2007 nahezu gleich bleibt, aber zwischen 2007 und 2010 um ca. 11 Prozentpunkte  sinkt. Dieser Fallrückgang ist auch in der StVS zu verzeichnen. Die stärkste Entwicklung weisen  die Fälle mit ausgesetzten oder vollstreckbaren Jugend- und Freiheitsstrafen auf: Sie steigen zwischen  2004 und 20073 erheblich und gehen zwischen 2007 und 2010 so stark zurück, dass die Häufigkeiten  2010 überwiegend unter dem Niveau von 2004 liegen.  1.1.3. Vergleich der Rückfallraten mit denen der Vorgängerstudien Die Rückfallraten der Rückfalluntersuchungen 2004-2007, 2007-2010 und 2010-2013 beziehen sich  jeweils auf einen dreijährigen Risikozeitraum4. Abbildung B 1.1.3.1 und Tabelle B 1.1.3.1 zeigen die  Rückfallraten nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung im Vergleich für die Bezugsjahrgänge 2004,  2007 und 2010.  3  Dieser Anstieg ist vermutlich im Wesentlichen auf eine Anpassung der Datenlieferungsbedingungen für das Bezugsjahr 2007  zurückzuführen: Erstmalig wurden hier auch im BZR als fehlerhaft gekennzeichnete Datensätze weitergeleitet (vgl. Jehle u.a.,  2013, S. 24).  4  Die Rückfälle im vierten und in späteren Jahren werden durch die durch die Anbindung der Daten der 3. Absammelwelle für  das Bezugsjahr 2004 erfasst, da nun ein Risikozeitraum von bis zu 9 Jahren (2004 bis 2013) gemessen werden kann (vgl. Teil C).    KONTROLLE DER DATEN  37  Abb. B 1.1.3.1: Vergleich der Rückfallraten nach 3 Jahren für die Bezugsjahrgänge 2004, 2007 und 2010   Im Vergleich der Rückfallraten für die einzelnen Bezugsjahrgänge zeigt sich eine große Kontinuität.  Die durchschnittliche Rückfallrate liegt zwischen 34 und 35 %. Bei einzelnen Sanktionsformen sind  geringfügige Abweichungen bezüglich der Rückfallraten zu verzeichnen. Der stärkste Rückgang von  4 Prozentpunkten betrifft die Jugendstrafe ohne Bewährung; umgekehrt ist zwischen 2004 und 2007  sowie 2007 und 2010 eine Zunahme um jeweils etwa 1 Prozentpunkt nach Geldstrafe und zur Bewährung  ausgesetzter Freiheitsstrafe zu verzeichnen.  Tab. B 1.1.3.1: Vergleich der Häufigkeiten rückfälliger und nicht rückfälliger Personen und Rückfallraten für die Bezugsjahrgänge 2004, 2007 und 2010   2004  2007  2010    Kein  Rückfall  Rückfall  RF-  Rate  Kein  Rückfall  Rückfall  RF- Rate  Kein  Rückfall  Rückfall  RF- Rate  Sonstiges5  1.758  535  23%  1.485  457  24%  970  85  8%  FS. o. Bew.  10.421  9.643  48%  14.293  12.309  46%  14.040  11.429  45%  FS. m. Bew.6  57.583  35.472  38%  59.011  37.510  39%  52.529  34.086  39%  Geldstrafe  416.288  160.405  28%  408.427  166.316  29%  365.225  157.024  30%  JS. o. Bew.  1.521  3.318  69%  1.791  3.904  69%  1.881  3.417  64%  JS. m. Bew.  4.988  8.173  62%  4.703  7.656  62%  4.499  7.274  62%  Sonst. n. JGG  204.457  137.325  40%  194.418  137.536  41%  173.555  113.237  39%  Gesamt  697.016  354.871  34%  684.128  365.688  35%  612.699  326.552  35%  5  In  der  Kategorie  ‚Sonstiges‘  werden  alle  isolierten  Anordnungen  von  Maßregeln  der  Besserung  und  Sicherung  sowie  Entscheidungen gem. § 1666 BGB zusammengefasst.  6  Einschließlich der wenigen Fälle von Strafarrest.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% FS. u. SA o. Bew. FS. u. SA. m. Bew. Geldstrafe JS. o. Bew. JS. m. Bew. Sonst. n. JGG Gesamt RF n. 3 Jahren 2004 RF n. 3 Jahren 2007 2010-2013 38  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    1.2. Tilgungsverluste Maßgeblich für die Festlegung des Beobachtungszeitraums für eine Rückfalluntersuchung mit Hilfe  von BZR-Daten sind die dort geltenden Tilgungs- und Löschvorschriften, die in der Regel jedoch mindestens  fünf Jahre betragen.  Problematisch erweisen sich hingegen die Tilgungsvorschriften für das Erziehungsregister, denn alle  Eintragungen im Erziehungsregister werden gem. § 63 BZRG beim Erreichen des 24. Lebensjahres  entfernt7, wenn  zwischenzeitlich  keine Eintragung  im  Bundeszentralregister  erfolgt  ist. Diese  Vorschrift  betrifft lediglich nicht rückfällige Personen und sorgt somit bei einem Beobachtungszeitraum  von mehr als drei Jahren für eine Überschätzung der Rückfallraten der Personen, die im Bezugsjahr  zwischen 18 und 21 Jahre alt sind. Dieses Problem konnte bereits in der 1. Erhebungswelle durch die  Verkürzung des Beobachtungszeitraums von 4 auf 3 Jahre gelöst werden.8   Eine  Sanktionsform,  die  sich  mit  den  in  der  Pilotstudie  und  im  Bezugsjahr  2004  angewendeten  Absammelzeiträumen von vier9 bzw. drei10 Jahren nicht richtig erfassen ließ, ist der Schuldspruch gem.  § 27 JGG, da gemäß § 30 Abs. 2 JGG der Eintrag des Schuldspruchs im Bundeszentralregister gelöscht  wird, wenn die Bewährungszeit abgelaufen  ist, ohne dass der Richter auf Jugendstrafe erkennt. So  finden  sich  im  Datensatz  für  das  Bezugsjahr  2004  mit  dreijährigem  Risikozeitraum  nur  Fälle  mit  Schuldsprüchen, in denen sich die Jugendlichen und Heranwachsenden nicht bewährt haben; denn in  diesen Fällen bleibt beim Eintrag der Jugendstrafe ins Zentralregister auch der Schuldspruch gem. §  27 JGG erhalten, bis die üblichen Tilgungsfristen für die nachfolgenden Entscheidungen abgelaufen  sind.  Unter anderem, um eine genauere Analyse des Verlaufs nach Entscheidungen gem. § 27 JGG durchzuführen , wurden – wie schon in der zweiten Absammelwelle – zwei Datenerhebungszeitpunkte (April  2013 und April 2014) gewählt und deren Daten im Anschluss verknüpft. So konnte – trotz des insgesamt  dreijährigen Beobachtungszeitraums – ein zusätzlicher Absammelzeitpunkt ergänzt werden, der  nicht mehr als zwei Jahre nach dem Bezugszeitpunkt liegt. Die tilgungsfreie Erfassung von Schuldsprüchen  gem. § 27 JGG wurde damit möglich. In der vorliegenden Auswertung wird der Schuldspruch  gem. § 27 JGG in der Kategorisierung der Bezugsentscheidungen in der Regel den sonstigen jugendrichterlichen  Entscheidungen  zugeordnet.  Nur ausnahmsweise,  wie  im Abschnitt  ‚jugendstrafrechtliche  Sanktionen‘, wird er separat ausgewiesen. Auf Ebene der Folgeentscheidungen wird der Schuldspruch  gem. § 27 JGG in den Abbildungen den ‚sonstigen ambulanten Sanktionen‘ bzw. ‚sonstigen  jugendrichterlichen Entscheidungen‘ zugeordnet. Lediglich in den Übersichtstabellen wird der Schuldspruch  separat ausgewiesen.  Mit entsprechendem Vorgehen wurde die Verwarnung mit Strafvorbehalt (§ 59 StGB) erfasst, die gem.  § 12 Abs. 2 BZRG aus dem Register entfernt wird, wenn „das Gericht nach Ablauf der Bewährungszeit  feststellt, dass es bei der Verwarnung sein Bewenden hat“ (BZRG, § 12 Abs. 2 Satz 2). In der vorliegenden  Auswertung wird die Verwarnung mit Strafvorbehalt nach § 59 StGB sowohl auf Ebene der  Bezugs- als auch der Folgeentscheidungen wie die Geldstrafe kategorisiert.   1.3. Aufbau der Übersichtstabellen Neben den recht grob kategorisierten Ergebnisdarstellungen in den Abbildungen finden sich an verschiedenen  Stellen sog. Übersichtstabellen, die detailliert über die Sanktionsart der Folgeentscheidung  7   Die Liegefrist im Bundeszentralregister gilt in analoger Anwendung von § 45 Abs. 2 i.V.m. § 59 Satz 2 BZRG auch für das  Erziehungsregister. Götz/Tolzmann: Kommentar zum BZRG, 2000, Rdnr. 6 zu § 63 BZRG.  8  Jehle, Jörg-Martin; Heinz, Wolfgang & Sutterer, Peter: Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen – Eine kommentierte  Rückfallstatistik. Hrsg.; Bundesministerium der Justiz, Berlin 2003, S. 23 ff.  9   Jehle, Jörg-Martin; Heinz, Wolfgang & Sutterer, Peter: Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen – Eine kommentierte  Rückfallstatistik. Hrsg.; Bundesministerium der Justiz, Berlin 2003.  10  Jehle,  Jörg  Martin;  Albrecht,  Hans  Jörg;  Hohmann-Fricke,  Sabine;  Tetal,  Carina:  Legalbewährung  nach  strafrechtlichen  Sanktionen Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2004-2007. Hrsg.; Bundesministerium der Justiz, Berlin 2010.    KONTROLLE DER DATEN  39  Auskunft geben. Die große Mehrzahl der Übersichtstabellen ist nach einem einheitlichen Muster aufgebaut : In der vertikalen Gliederung finden sich die Folgeentscheidungen, gegliedert nach Gruppen  und weitgehend geordnet nach Schweregrad. In der horizontalen Gliederung wird je nach Fragestellung  differenziert: Differenzierungskriterien sind die persönlichen Merkmale Alter, Geschlecht, Nationalität , die Art der Bezugsentscheidung, die Delikte sowie Art und Häufigkeit der Voreintragungen  (s. Mustertabelle). Die im Text befindlichen Tabellen enthalten im Wesentlichen die relativen Zahlen;  das dazugehörige Pendant mit den absoluten Zahlen befindet sich im Anhang in Übersichtstabellen,  wobei  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und/oder  unter  datenschutzrechtlichen  Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, in den Tabellen als Nullwerte dargestellt werden. Zum Zweck  der  graphischen  Darstellung  werden  weitere  Zusammenfassungen  vorgenommen.  Insbesondere  die  Folgeentscheidungen werden häufig nur grob kategorisiert ausgewiesen, d.h. getrennt nach Fällen mit  Legalbewährung und Rückfall mit Einstellungen gem. §§ 45, 47 JGG , sonstigen ambulanten Sanktionen  (Geldstrafen und jugendrichterliche Maßnahmen), Freiheits- und Jugendstrafen mit Bewährung  und Freiheits- und Jugendstrafen ohne Bewährung (isolierte Maßregeln nach §§ 63, 64 StGB sind nur  in der Gesamtgruppe enthalten). Die  jeweiligen Gruppierungen der Daten sind  in den betreffenden  Abschnitten beschrieben.  Tab. B 1.3.1: Muster der Übersichtstabellen   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  Altersgruppen Gesamt 14 - 17 18 - 20 21 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 59 60+  Fälle insgesamt Keine Folgeentsch. FE, darunter A. Freiheitsstrafe ü. 5 J. ü. 2 - 5 J. ü. 1 - 2 J. o.B. m.B. 6 - 12 M. o.B. m.B. bis u. 6 M.o.B. m.B. B. Jugendstrafe ü. 5 J. ü. 2 - 5 J. ü. 1 - 2 J. o.B. m.B. 6 - 12 M. o.B. m.B. C.Geldstrafe D. Sonst. Entsch. JGG Jugendarrest Schuldspruch jrichterl.. Maßn. Entsch. §§ 45, 47 Summe aller Fälle mit Bezugsentscheidung Summe aller Fälle mit Folgeentscheidung (Summe aus A, B, C und D) Summe aller Freiheitsstrafen Summe aller Jugendstrafen Summe aller Geldstrafen Summe aller sonstigen Entscheidungen nach JGG (Summe aus allen unter D genannten plus § 3 S. 2 JGG) 2. Folgeentscheidungen im Verhältnis zur Bezugsentscheidung 2.1. Überblick Die Darstellung der Ergebnisse der Rückfalluntersuchung 2010 - 2013 folgt in weiten Teilen der  Darstellung der Rückfalluntersuchung 2007 - 2010.   Abb. B 2.1.1: Art der Bezugsentscheidung11 2010 und Art der Folgeentscheidung12 innerhalb von drei Jahren (N = 939.251)   Zunächst wird ein grober Überblick über die Resultate der Rückfalluntersuchung gegeben. Personen,  die im Basisjahr 2010 verurteilt oder mit einer anderen jugendrechtlichen Reaktion belegt bzw. – bei  freiheitsentziehenden  Sanktionen  –  aus  der  Haft  entlassen  wurden,  werden  im  Risikozeitraum  von  3 Jahren überwiegend nicht erneut straffällig. Etwas mehr als ein Drittel (35 %) wird wieder registriert.  Sieht man sich die Art der Sanktionen bei den erfassten Bezugsentscheidungen genauer an, zeigt sich  folgendes Bild: Es dominieren stark die Geldstrafen und die ambulanten Reaktionen des Jugendstrafrechts .  Die  Freiheits-  und  Jugendstrafen,  insbesondere  solche  ohne  Bewährung,  spielen  nur  eine  geringe Rolle (siehe Tabelle B 2.1.1). Dieses Verhältnis verschiebt sich bei den Folgeentscheidungen  im Risikozeitraum: Wenn auch hier noch mehrheitlich Geldstrafen und ambulante Reaktionen des JGG  erfolgen, wächst doch die Bedeutung der Freiheits- und Jugendstrafen  im Verhältnis deutlich  (vgl.  Abbildung B 2.1.1).    11  1.055 Bezugsentscheidungen, die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen,  sind hier ausgeschlossen.  12  253 Folgeentscheidungen, die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen, sind  hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bezugsentscheidung (n=938.196) Folgeentscheidung (n=938.998) Freiheits-, Jugendstrafe ohne Bewährung 3,3% Freiheits-, Jugendstrafe mit Bewährung 10,5% Geldstrafe 55,7% Sonstige jugendrichterliche Entscheidungen 7,8% Absehen von Verfolg., Einstell., §§ 45, 47 JGG 22,7% keine Folgeentscheidung 65,3% 3 Jahre Rückfallzeitraum   Folgeentscheidungen im Verhältnis zu Bezugsentscheidungen  41  Tab. B 2.1.1: Art der Bezugsentscheidung Freiheitsstrafe oder Strafarrest ohne Bewährung  25.469  2,7%  Jugendstrafe ohne Bewährung  5.298  0,6%  Freiheitsstrafe oder Strafarrest mit Bewährung  86.615  9,2%  Jugendstrafe mit Bewährung  10.082  1,1%  Geldstrafe  522.249  55,6%  Sonstige jugendrichterliche Entscheidungen (inkl. Jugendarrest)  75.160   8,0%  Absehen von Verfolgung, Einstellung nach §§ 45, 47 JGG  213.323  22,7%  Isolierte Maßregeln der Besserung und Sicherung nach §§ 63, 64 StGB  1.055  0,1%  Gesamt  939.251  100,0%  2.2. Folgeentscheidungen im Einzelnen Abb. B 2.2.1: Art der Folgeentscheidung nach allen Bezugsentscheidungen (N= 939.251)   Abbildung B 2.2.1 zeigt die Größenordnung und Art der strafrechtlichen Reaktionen, die sämtlichen  Bezugsentscheidungen nachfolgen. Dabei ist zu beachten, dass nur die jeweils schwerste der Sanktionen , die der Bezugsentscheidung zeitlich nachfolgen, als Folgeentscheidung erfasst wird. Das bedeutet ,  dass  beim  Zusammentreffen  mehrerer  Folgeentscheidungen  die  leichteren  keinen  statistischen  Ausdruck finden.  Zwei Drittel aller von einer Bezugsentscheidung in 2010 betroffenen Personen weisen hiernach keine  Folgeentscheidung auf, d.h. es wird in einem Dreijahreszeitraum nur ein Drittel rückfällig. Der größte  Freiheitsstrafe ohne Bewährung (3%) Freiheitsstrafe mit Bewährung (6%) Geldstrafe (16%) Jugendstrafe ohne Bewährung (1%) Jugendstrafe mit Bewährung (1%) Jugendrichterl. Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel (5%) Absehen von Verfolgung, Einstellungen nach §§ 45, 47 JGG (3%) Keine Folgeentscheidung (65%) Isolierte Maßregeln (0%) 42  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Teil der Folgeentscheidungen betrifft nicht freiheitsentziehende Reaktionen, Geldstrafen (16 %) und  Entscheidungen nach dem JGG ohne Jugendstrafen (8 %). Zählt man noch die zur Bewährung ausgesetzten  Freiheits- und Jugendstrafen hinzu (7 %), bleibt nur noch ein kleiner Teil von Personen, die als  Folgeentscheidung  unbedingte  freiheitsentziehende  Maßnahmen  verbüßen  müssen  (Jugendstrafe  weniger als 1 %, Freiheitsstrafe ca. 3 %). Die Rückfälle sind also überwiegend nicht von so großem  Gewicht, dass die Strafjustiz mit unbedingten Freiheitsentziehungen reagieren würde.  Abb. B 2.2.2: Differenzierte Darstellung der Folgeentscheidungen (N=939.251 entsprechen 100%)   *  Im  Folgenden  wird  diese  Zahl  nicht  mehr  gesondert  ausgewiesen,  sondern  stets  nur  im  Gesamt  der  Folgeentscheidungen  berücksichtigt.  Abbildung B 2.2.2 zeigt differenziert die Verteilung der Folgeentscheidungen: Freiheits- und Jugendstrafe  sind nach der Dauer unterschieden und in zur Bewährung ausgesetzte und unbedingt verhängte  getrennt. Die Maßnahmen nach Jugendstrafrecht  sind weiter differenziert. Auch bei dieser näheren  Betrachtung zeigt sich: Die leichteren Formen der Sanktionen sind häufiger als die schwereren, d.h.  bei Folgeentscheidungen sind die ambulanten Sanktionen häufiger als die Bewährungsstrafen und vollstreckten  Freiheits- und Jugendstrafen, die kurzen Freiheitsentziehungen häufiger als die langen.  3,29% 3,01% 0,18% 1,44% 7,94% 16,43% 0,58% 0,15% 0,29% 0,33% 0,28% 0,01% 1,64% 2,30% 0,86% 2,57% 1,03% 0,70% 0,60% 0,56% 0,10% 8,72% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Entsch. §§ 45, 47 JGG Sonst. Jugendrichterl. Entsch. Schuldspruch Jugendarrest ü. 6 bis einschl.12 M. m.B. ü. 6 bis einschl.12 M. o.B. ü. 1 bis einschl. 2 J. m.B. ü. 1 bis einschl. 2 J. o.B. ü. 2 bis einschl. 5 J. ü. 5 J. bis u. 6 M. m.Bew. bis u. 6 M. o.Bew. ü. 6 bis einschl.12 M. m.Bew. ü. 6 bis einschl.12 M. o.Bew. ü. 1 bis einschl. 2 J. m.Bew. ü. 1 bis einschl. 2 J. o.Bew. ü. 2 bis einschl. 5 J. ü. 5 J. darunter: darunter: darunter: Freiheitsstrafe (n=81.934) Jugendstrafe (n=15.442) Geldstrafe (n=154.305) Sonst. Entsch. n. JGG (n=74.613) Isolierte Maßregeln*   Folgeentscheidungen im Verhältnis zu Bezugsentscheidungen  43  Abb. B 2.2.3: Art der Folgeentscheidung* nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung13   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden  anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.    Abbildung B 2.2.3 bildet die Rückfallrate in Abhängigkeit von der Sanktionsart der Bezugsentscheidung  ab. Dabei wird die Sanktion der Bezugsentscheidung in acht Gruppen nach allgemeinem Strafrecht  (Freiheitsstrafe mit und ohne Bewährung sowie Geldstrafe) und nach Jugendstrafrecht (Jugendstrafe  mit und ohne Bewährung, Jugendarrest, §§ 45, 47 JGG Entscheidungen sowie sonstige jugendrichterliche  Entscheidungen, d. h. vor allem Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel, zusammengefasst  (siehe näher Abschnitt B 4). Die Ergebnisse zeigen tendenziell: Je schwerer die Bezugsentscheidung,  desto geringer ist auch die Legalbewährung. Die höchsten Rückfallraten besitzen die Jugendstrafe ohne  Bewährung und der Jugendarrest mit 65 bzw. 64 %, die niedrigste die Geldstrafe mit 30 %. Die höheren  Rückfallraten bei Jugendstrafen im Vergleich zu Freiheitsstrafen entsprechen der generell höheren  Rückfälligkeit junger Jahrgänge (s.u. Teil B 3.1).  Differenziert man weiter nach der Sanktionsart der Folgeentscheidung, werden vier Gruppen unterschieden :  Neben  unbedingten  und  bedingten  Freiheits-  und  Jugendstrafen  sind  alle  sonstigen  nicht  freiheitsentziehenden (ambulanten) Sanktionen sowie die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG ausgewiesen . Erwartungsgemäß weisen die schwereren Bezugssanktionen größere Anteile an stationären  Folgeentscheidungen auf: Die zu einer unbedingten Jugend- oder Freiheitsstrafe Verurteilten kehren  zu 30 bzw. zu 21 % wieder in den Strafvollzug zurück.    13  1.055 Entscheidungen, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen, werden hier  ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=25.469) FS m. Bew. (n=86.615) Geldstrafe (n=522.249) JS o. Bew. (n=5.298) JS m. Bew. (n=10.082) Jugendarrest (n=15.332) sonst. Entsch. n. JGG (n=59.828) §§ 45, 47 JGG (n=213.323) Bezugsentscheidung FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 44  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Wie oben (Teil A 5.1) dargestellt, werden die Einstellungen nach den §§ 45, 47 JGG im Erziehungsregister   aufgenommen  und  stehen  folglich  –  im  Gegensatz  zu  Einstellungen  nach  §§  153,  153a  StPO  - für eine Auswertung auch zur Verfügung. Da Einstellungen heute den größten Teil der jugendrechtlichen  Verfahrenserledigungen repräsentieren, handelt es sich um einen – aus der Perspektive der  Analyse von Rückfallkriminalität – erheblichen Informationsgewinn. Um abschätzen zu können, welche  Auswirkungen die Nichtberücksichtigung von Einstellungen hat, bzw. um welche Größenordnung  es hier geht, werden  im Folgenden  sowohl  auf der Ebene der Bezugs-  als  auch auf der Ebene der  Folgeentscheidungen die Diversionsentscheidungen jeweils separat ausgewiesen, denn ein vollständiger   Ausschluss  der  Entscheidungen  nach  §§ 45, 47  JGG  würde  zu  einem  erheblichen  Verlust  von  Bezugssanktionen führen. Folgerichtig nähme das relative Gewicht der Bezugsentscheidungen nach  allgemeinem Strafrecht zu und dementsprechend wären auch unter den Folgeentscheidungen die Sanktionen  nach allgemeinem Strafrecht stärker und die nach JGG geringer repräsentiert.  Übersichtstabelle B 2.2.3: Schwerste Folgeentscheidung nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung* (in Prozent)   *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    Sanktionsgruppen der Bezusentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 938.196 25.469 86.615 522.249 5.298 10.082 15.332 59.828 213.323 Keine Folgeentsch. 65,2 55,1 60,6 69,9 35,5 38,6 36,3 47,9 65,6 FE, darunter 34,8 44,9 39,4 30,1 64,5 61,4 63,7 52,1 34,4 A.Fre iheitsstrafe 8,7 31,6 24,2 8,5 35,3 18,3 6,6 3,8 0,8 ü. 5 J. 0,1 0,7 0,2 0,1 1,2 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,6 3,8 1,5 0,4 5,3 1,7 0,4 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,6 4,9 2,1 0,3 5,8 1,9 0,3 0,1 0,0 m.B. 0,7 1,2 1,3 0,8 2,2 1,3 0,8 0,5 0,1 6 - 12 M. o.B. 1,0 7,3 4,3 0,6 5,9 3,4 0,6 0,2 0,0 m.B. 2,6 5,2 5,6 2,8 7,5 4,4 2,8 1,7 0,4 bis u. 6 M.o.B. 0,9 4,7 4,0 0,5 3,4 2,1 0,4 0,2 0,0 m.B. 2,3 3,9 5,1 2,8 4,1 3,3 1,2 0,9 0,2 B. Jugendstrafe 1,6 0,0 0,0 0,1 10,8 22,7 18,2 8,0 2,1 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 0,2 0,1 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 0,0 0,0 0,0 4,7 6,7 2,7 1,0 0,3 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 2,1 7,2 3,6 1,4 0,3 m.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 0,7 3,9 2,6 1,4 0,5 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 1,4 2,1 1,8 0,8 0,2 m.B. 0,6 0,0 0,0 0,0 1,4 2,6 7,4 3,4 0,9 C.Geldstrafe 16,4 13,2 15,1 21,4 16,8 14,4 13,6 14,6 6,2 D.Sonst. Entsch. JGG 8,0 0,0 0,0 0,2 1,5 6,1 25,3 25,7 25,3 Jugendarrest 1,4 0,0 0,0 0,0 0,3 2,0 9,4 8,0 3,3 Schuldspruch 0,2 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 1,6 1,0 0,4 jrichterl. Maßn. 3,0 0,0 0,0 0,1 0,9 2,2 9,6 11,2 9,1 §§ 45, 47 JGG 3,3 0,0 0,0 0,0 0,3 1,7 4,6 5,5 12,4 gesamt 3. Persönliche Merkmale 3.1. Alter Alter  im Sinne der Rückfalluntersuchung bedeutet die Differenz  in  Jahren zwischen dem Geburtsdatum  und dem Zeitpunkt der (letzten) der Bezugsentscheidung zugrunde liegenden Tat.14  Abb. B 3.1.1: Art der Folgeentscheidung* nach Altersgruppen bei der Bezugsentscheidung   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden  anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Schon die vergleichsweise hohe Rückfallbelastung der zu Jugendstrafe Verurteilten (vgl. Abb. B 2.2.3)  weist darauf hin, dass die Rückfallrate in starkem Maße altersabhängig ist. Die prozentuale Darstellung  der Folgeentscheidungen nach Altersgruppen in Abb. B 3.1.1 bestätigt dies. Die Rückfallrate für die  Gruppe der 14-15jährigen liegt mit 44 % etwas höher als in der Gruppe der 16-17jährigen (40 %) sowie  der 18-20jährigen (Heranwachsende, 39 %), nimmt allerdings in der Gruppe der 21-24jährigen (42 %)  noch einmal  leicht zu, um in der Gruppe der 25-29jährigen und in den folgenden Altersgruppen in  kleineren Abschwüngen zwischen 2 und 6 Prozentpunkten schließlich auf 15 % bei den über 60jährigen  zu sinken. Betrachtet man die Art der Folgeentscheidungen genauer,  findet  sich  in den Altersgruppen  der Jugendlichen und Heranwachsenden jedoch ein relativ hoher Anteil von Entscheidungen  gem. §§ 45, 47 JGG. Schließt man die Diversionsentscheidungen aus der Betrachtung aus, zeigt sich  die höchste Rückfallbelastung in der Gruppe der jungen Erwachsenen (21-24jährige). Dieser Verlauf  zeigt sich auch, wenn man nur die Wiederverurteilungen zu Jugend- und Freiheitsstrafe mit und ohne  Bewährung berücksichtigt.    14  Falls das Alter zum Zeitpunkt der Tat in den Bundeszentralregisterdaten nicht verfügbar oder offensichtlich fehlerhaft war (in  ca. 2 %; 15.251 Fällen wurde kein Tatalter angegeben, in 166 lag das angegebene Tatalter unter 14 Jahren) wurde stattdessen  das Alter zum Zeitpunkt der Entscheidung herangezogen. Trotzdem verbleiben 1.318 Fälle, für die keine sinnvolle Altersangabe  ermittelt werden konnte. Diese Fälle werden im folgenden Abschnitt aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 14-15 (n=92.268) 16-17 (n=100.471) 18-20 (n=132.385) 21-24 (n=115.391) 25-29 (n=110.963) 30-34 (n=81.082) 35-39 (n=69.683) 40-44 (n=69.459) 45-49 (n=59.433) 50-59 (n=68.571) ab 60 (n=38.227) Alter FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG Keine Folgeentscheidung 46  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 3.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Altersgruppen bei der Bezugsentscheidung (in Prozent) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest        14 - 15 16 - 17 18 - 20 21 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 59 60+  Fälle insgesamt 937.933 92.268 100.471 132.385 115.391 110.963 81.082 69.683 69.459 59.433 68.571 38.227 Keine Folgeentsch. 65,3 51,4 59,5 61,3 58,5 62,6 65,3 68,5 72,4 75,1 79,3 85,5 FE, darunter 34,7 40,5 40,5 38,7 41,5 37,4 34,7 31,5 27,6 24,9 20,7 14,5 A.Freiheitsstrafe 8,7 0,0 0,6 7,6 15,7 14,7 13,8 12,0 9,6 8,0 6,0 3,6 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,1 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,6 0,0 0,1 0,6 1,2 1,0 0,9 0,7 0,5 0,3 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,6 0,0 0,0 0,5 1,2 1,1 1,1 0,8 0,5 0,4 0,2 0,1 m.B. 0,7 0,0 0,0 0,8 1,5 1,3 0,9 0,8 0,6 0,4 0,3 0,2 6 - 12 M. o.B. 1,0 0,0 0,1 0,7 1,7 1,9 1,9 1,6 1,2 0,9 0,6 0,3 m.B. 2,6 0,0 0,2 2,7 4,8 4,1 3,9 3,4 2,7 2,2 1,6 0,9 bis u. 6 M. o.B. 0,9 0,0 0,1 0,5 1,3 1,4 1,5 1,3 1,2 1,1 0,8 0,5 m.B. 2,3 0,0 0,1 1,5 3,8 3,7 3,5 3,2 3,0 2,7 2,1 1,6 C.Geldstrafe 16,4 0,8 5,4 19,4 25,8 22,7 20,8 19,4 18,0 16,9 14,8 10,9 B. Jugendstrafe 1,6 4,7 6,5 3,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 0,7 1,2 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3 1,0 1,2 0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,3 0,8 1,1 0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,4 0,5 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,6 1,7 2,3 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 D.Sonst. Entsch. JGG 7,9 34,9 27,9 8,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Jugendarrest 1,4 5,8 5,2 1,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Schuldspruch 0,2 0,6 0,7 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 3,0 12,6 11,2 3,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 §§ 45, 47 JGG 3,3 15,8 10,7 3,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Altersgruppen gesamt   PERSÖNLICHE MERKMALE  47  Tabelle B 3.1.1 vergleicht die unterschiedlichen Rückfallraten  je nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung  für die drei Altersgruppen der Jugendlichen, Heranwachsenden und Erwachsenen. Einige  Zellen bleiben leer, da z.B. Jugendliche nicht zu einer Geldstrafe oder (zum Tatzeitpunkt) Erwachsene  nicht  zu  einer  Jugendstrafe  verurteilt  werden  können15.  In  diesem  Vergleich  treffen  zwei  Faktoren  zusammen, die einander verstärken: die Abhängigkeit der Rückfallrate von der Schwere der Bezugsentscheidung  und der altersabhängige Effekt (Tab. B 3.1.1). Insoweit entsprechen eine Rückfallrate  von 69 % bei den Jugendlichen, die aus dem Jugendstrafvollzug entlassen werden, und eine Rückfallrate  von 30 % bei den zu einer Geldstrafe verurteilten Erwachsenen den Erwartungen.  Tab. B 3.1.1: Rückfallrate nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung – Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene – (N = 935.00816)    Sanktionsart der Bezugsentscheidung  Altersgruppe  FS o. B.  FS m. B.  JS o. B.  JS m. B.  Geldstrafe  Jugendarrest   Sonstige  Entsch.   n. JGG  §§ 45, 47  JGG  Jugendliche  -  -  69%  68%  -  68%  57%  37%  Heranwachsende  41%  41%  64%  59%  41%  59%  46%  28%  Erwachsene  45%  39%  -  -  30%  -  -  -  Tab. B 3.1.2: Rückfallrate nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung – Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene – ohne Bezugsentscheidungen nach §§ 45, 47 JGG (N = 722.631)      Sanktionsart der Bezugsentscheidung  Altersgruppe  FS o. B.  FS m. B.  JS o. B.  JS m. B.  Geldstrafe  Jugendarrest   Sonstige  Entsch.   n. JGG  §§ 45, 47  JGG  Jugendliche  -  -  68%  64%  -  61%  48%  -  Heranwachsende  41%  41%  64%  58%  40%  56%  44%  -  Erwachsene  45%  39%  -  -  30%  -  -  -  Tabelle B 3.1.2 ist reduziert um die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG, sowohl für die Bezugs- als  auch für die Folgeentscheidungen. Abgesehen von den Erwachsenen, bei denen dies naturgemäß keine  Auswirkungen hat, ergeben sich auf diese Weise geringfügige Rückgänge der Rückfälligkeit bei Heranwachsenden , etwas deutlichere bei den Jugendlichen, insbesondere was die zur Bewährung ausgesetzte   Jugendstrafe,  den  Jugendarrest  und  andere  ambulante  jugendrichterliche  Entscheidungen  betrifft. Nach diesen Sanktionen kommt es also nicht ganz selten zu (den hier ausgeklammerten) Diversionsentscheidungen  aufgrund nicht erheblicher Folgetaten. Damit wird deutlich, dass die Rückfallrate  nach  jugendstrafrechtlichen  Reaktionen,  welche  Diversionsentscheidungen  einbeziehen  (zu  dieser  Festlegung s.o. A 5.1), etwas überhöht erscheint – im Vergleich mit Erwachsenen, bei denen die Einstellungen  gem. §§ 153, 153a StPO gerade nicht erfasst sind.      15  Von vornherein ausgeschlossen sind hier die wenigen Fälle mutmaßlicher Fehleintragungen, z.B. Geldstrafe für Jugendliche.  16  Fälle mit fehlerhaften Eintragungen (z.B. Jugendstrafe bei erwachsenen Personen) werden hier ausgeschlossen.  48  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 3.1.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Alters- und Bezugsentscheidungsgruppen* (in Prozent) *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln und ohne Fälle mit nur mutmaßlichen Fehleintragungen; z.B.  Geldstrafe gegen Jugendliche.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47      JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    Jugendliche Heranwachsende Erwachsene gesamt JS o.  Bew. JS m.  Bew. Sonst.  Entsch.  JGG FS o.  Bew. FS m.  Bew. GS JS o.  Bew. JS m.  Bew. Sonst.  Entsch.  JGG FS o.  Bew. FS m.  Bew. GS Fälle insgesamt 935.008 1.234 3.737 187.673 171 1.110 22.035 3.759 7.556 97.658 25.190 85.204 499.681 Keine Folgeentsch. 65,2 31,3 31,8 58,5 59,1 59,0 59,1 36,5 41,0 64,3 55,2 60,7 70,4 FE, darunter 34,8 68,7 68,2 41,5 40,9 41,0 40,9 63,5 59,0 35,7 44,8 39,3 29,6 A.Freiheitsstrafe 8,7 16,4 2,9 0,2 24,6 22,9 9,0 41,6 22,9 4,6 31,6 24,2 8,4 ü. 5 J. 0,1 0,4 0,0 0,0 1,8 0,6 0,1 1,4 0,3 0,0 0,7 0,2 0,1 ü. 2 - 5 J. 0,6 3,7 0,1 0,0 2,3 1,0 0,4 5,9 2,1 0,3 3,8 1,5 0,4 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,6 1,9 0,3 0,0 5,8 1,9 0,3 7,1 2,3 0,2 4,9 2,2 0,3 m.B. 0,7 0,9 0,2 0,0 1,2 0,9 1,1 2,7 1,6 0,6 1,3 1,3 0,8 6 - 12 M. o.B. 1,0 2,0 0,7 0,0 4,7 4,3 0,4 7,1 4,1 0,3 7,3 4,3 0,6 m.B. 2,6 4,5 0,7 0,1 4,1 7,1 3,6 8,5 5,7 2,0 5,1 5,6 2,8 bis u. 6 M.o.B. 0,9 1,3 0,3 0,0 1,8 2,8 0,4 4,0 2,6 0,2 4,7 4,0 0,5 m.B. 2,3 1,6 0,6 0,0 2,9 4,2 2,5 4,9 4,2 1,0 3,9 5,1 2,8 B. Jugendstrafe 1,6 35,3 44,4 4,9 0,6 1,4 1,8 3,2 15,0 2,4 0,0 0,0 0,0 ü. 5 J. 0,0 1,9 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 15,6 12,6 0,7 0,0 0,5 0,3 1,4 3,5 0,3 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3 6,8 13,5 0,9 0,0 0,1 0,3 0,6 4,7 0,4 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,3 2,4 7,1 0,9 0,6 0,2 0,3 0,1 2,5 0,5 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,2 4,2 4,1 0,4 0,0 0,3 0,2 0,6 1,9 0,2 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,6 4,4 6,8 2,0 0,0 0,4 0,7 0,5 2,3 1,0 0,0 0,0 0,0 C.Geldstrafe 16,4 11,8 6,3 3,1 15,8 16,0 26,5 18,2 17,8 18,0 13,1 15,1 21,1 D.Sonst. Entsch. JGG 8,0 5,1 14,6 33,3 0,0 0,6 3,6 0,4 3,3 10,7 0,0 0,0 0,0 Jugendarrest 1,4 1,1 4,1 5,8 0,0 0,0 0,8 0,1 1,1 2,3 0,0 0,0 0,0 Schuldspruch 0,2 0,2 0,7 0,7 0,0 0,1 0,1 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 3,0 2,9 5,4 12,6 0,0 0,1 1,5 0,2 1,1 4,0 0,0 0,0 0,0 §§ 45, 47 JGG 3,3 1,0 4,3 14,1 0,0 0,5 1,1 0,1 1,0 4,0 0,0 0,0 0,0   PERSÖNLICHE MERKMALE  49  Abb. B 3.1.2: Rückfallrate nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung – Altersgruppe: Erwachsene   Abbildung B 3.1.2 zeigt auch für die Erwachsenen den bereits vorgestellten altersabhängigen Effekt:  Die Rückfallrate sinkt kontinuierlich mit dem Alter und zwar bei allen Sanktionsarten der Bezugsentscheidung . In allen Altersgruppen  ist  freilich die Rückfallrate bei den vollstreckten Freiheitsstrafen  deutlich höher – sie reicht von ca. 47 % bei den unter 30jährigen bis 32 % bei den über 60jährigen –  als bei den Strafaussetzungen und erst recht bei den Geldstrafen, wo sie von 38 % auf 14 % absinkt.      0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% 21-29 (n=224.273) 30-39 (n=150.481) 40-49 (n=128.661) 50-59 (n=68.479) 60 und älter (n=38.181) Alter in Jahren FS o. Bew. FS m. Bew. Geldstrafe 50  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 3.1.3: Schwerste Folgeentscheidung nach Alter- und Sanktionsgruppe der Bezugsentscheidung für Erwachsene (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    2 2  -  2 9  J ah re 3 0  -  3 9  J ah re 4 0  -  4 9  J ah re 5 0  -  5 9  J ah re äl te r  al s  6 0  J ah re F S  o .B . F S  m .B . G S F S  o .B . F S  m .B . G S F S  o .B . F S  m .B . G S F S  o .B . F S  m .B . G S F S  o .B . F S  m .B . G S F äl le  i n sg es am t 6 1 0 .0 7 5 1 0 .8 9 1 3 4 .8 5 0 1 7 8 .5 3 2 8 .0 0 9 2 3 .4 3 6 1 1 9 .0 3 6 4 .3 8 7 1 6 .8 2 9 1 0 7 .4 4 5 1 .4 4 3 7 .2 1 1 5 9 .8 2 5 4 6 0 2 .8 7 8 3 4 .8 4 3 K ei n e  F o lg ee n ts ch . 6 8 ,4 5 2 ,7 5 4 ,0 6 2 ,1 5 4 ,6 6 0 ,1 6 8 ,9 5 8 ,4 6 6 ,5 7 5 ,3 6 3 ,0 7 4 ,2 8 0 ,2 6 8 ,0 7 9 ,4 8 6 ,2 F E ,  da ru n te r 3 1 ,6 4 7 ,3 4 6 ,0 3 7 ,9 4 5 ,4 3 9 ,9 3 1 ,1 4 1 ,6 3 3 ,5 2 4 ,7 3 7 ,0 2 5 ,8 1 9 ,8 3 2 ,0 2 0 ,6 1 3 ,8 A .F re ih e it ss tr a fe 1 1 ,6 3 3 ,3 2 8 ,3 1 1 ,6 3 2 ,4 2 4 ,9 9 ,3 2 8 ,7 2 0 ,3 6 ,3 2 5 ,6 1 5 ,5 4 ,3 2 4 ,8 1 2 ,3 2 ,6 ü.  5  J . 0 ,1 0 ,8 0 ,3 0 ,1 0 ,5 0 ,2 0 ,1 0 ,7 0 ,1 0 ,0 0 ,3 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,7 4 ,8 2 ,1 0 ,7 3 ,8 1 ,5 0 ,5 2 ,3 0 ,9 0 ,2 1 ,3 0 ,5 0 ,1 1 ,1 0 ,3 0 ,0 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,8 5 ,7 2 ,8 0 ,5 5 ,1 2 ,4 0 ,4 3 ,5 1 ,3 0 ,2 2 ,1 0 ,8 0 ,1 4 ,1 0 ,4 0 ,0 m .B . 0 ,9 1 ,6 1 ,7 1 ,3 1 ,2 1 ,3 0 ,8 0 ,9 0 ,9 0 ,4 0 ,5 0 ,6 0 ,3 0 ,4 0 ,4 0 ,2 6  -  1 2  M . o .B . 1 ,4 6 ,9 5 ,1 0 ,8 7 ,8 4 ,7 0 ,8 7 ,1 3 ,5 0 ,4 8 ,0 2 ,4 0 ,3 5 ,7 1 ,2 0 ,1 m .B . 3 ,3 5 ,9 6 ,6 3 ,9 5 ,3 5 ,8 3 ,1 3 ,8 4 ,7 2 ,1 3 ,1 3 ,7 1 ,3 3 ,7 2 ,6 0 ,7 bi s  u.  6  M . o .B . 1 ,2 3 ,8 4 ,1 0 ,7 4 ,8 4 ,0 0 ,6 5 ,9 4 ,1 0 ,5 7 ,2 3 ,6 0 ,3 6 ,5 3 ,4 0 ,2 m .B . 3 ,2 3 ,8 5 ,6 3 ,4 3 ,9 5 ,1 3 ,0 4 ,5 4 ,7 2 ,5 3 ,0 3 ,8 1 ,9 3 ,3 3 ,9 1 ,4 B . J u g e n d st ra fe 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 C .G e ld st ra fe 1 9 ,9 1 3 ,9 1 7 ,6 2 6 ,2 1 3 ,0 1 5 ,0 2 1 ,7 1 2 ,9 1 3 ,2 1 8 ,4 1 1 ,2 1 0 ,2 1 5 ,4 7 ,2 8 ,2 1 1 ,1 D .S o n st . E n ts ch . J G G 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 Ju ge n da rr es t 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 Sc h ul ds p ru ch 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 jr ic h te rl .  M aß n . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 §§  4 5 ,  4 7  J G G 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ge sa m t   PERSÖNLICHE MERKMALE  51  3.2. Geschlecht Abb. B 3.2.1: Rückfallrate nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung – Männer/Frauen17   Abbildung B 3.2.1 zeigt, dass die Rückfallrate von Frauen mit rund 26 % deutlich unter derjenigen der  Männer mit rund 37 % liegt. Die geschlechtsspezifische Differenz bleibt auch erhalten, wenn zwischen  den verschiedenen Sanktionsarten der Bezugsentscheidung unterschieden wird: Die Rückfallrate bei  Frauen ist stets niedriger als die von Männern. Freilich variiert die prozentuale Differenz zwischen den  verschiedenen  Ausgangssanktionen:  Am  stärksten  fällt  die  Differenz  bei  den  Diversionsentscheidungen  nach §§ 45, 47 JGG aus. Hier beträgt der Unterschied 15 Prozentpunkte. Am geringsten ist er  bei  der  Jugendstrafe  ohne  Bewährung  mit  lediglich  2 Prozentpunkten  und  der  Freiheitsstrafe  ohne  Bewährung mit 5 Prozentpunkten ausgeprägt.  Dabei ist zu bedenken, dass die Kriminalitätsbelastung von Frauen sehr viel geringer ist als die der  Männer; in dem der Rückfalluntersuchung zugrundeliegenden Datensatz sind insgesamt nur 22 % der  Betroffenen Frauen. Der Anteil von Frauen variiert aber bei den einzelnen Sanktionen stark. So stellen  Frauen nur 4 % aller mit Jugendstrafen ohne Bewährung Sanktionierten, dagegen 30 % im Falle der  Entscheidungen nach §§ 45, 47 JGG.      17   78 Personen ohne Angaben zum Geschlecht wurden aus dieser Analyse ausgeschlossen. Zusätzlich werden in der o.g. Grafik  Fälle mit isolierten Maßregeln ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=938.117) FS o. Bew. (n=25.469) FS m. Bew. (n=86.613) Geldstrafe (n=522.204) JS o. Bew. (n=5.298) JS m. Bew. (n=10.082) Jugendarrest (n=15.331) Sonst. n. JGG (n=59.827) §§ 45, 47 JGG (n=213.293) Bezugsentscheidung Männer Frauen 52  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 3.2.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Geschlecht und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sa n k ti o n sg ru p p en  d er  B ez ug se n ts ch ei du n ge n F S  o .B . F S  m .B . JS  o .B . JS  m .B . G S JA So n st .  JG G §§  4 5 ,  4 7  J G G m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w .  F äl le  i n sg es am t 7 3 1 .5 9 1 2 0 6 .5 2 6 2 3 .8 6 2 1 .6 0 7 7 5 .4 2 5 1 1 .1 8 8 5 .0 8 9 2 0 9 1 0 .8 5 6 9 1 7 4 0 7 .0 9 7 1 1 5 .1 0 7 1 3 .3 1 0 2 .0 2 1 4 7 .0 8 8 1 1 .0 4 8 1 4 8 .8 6 4 6 4 .4 2 9 K ei n e  F o lg ee n ts ch . 6 2 ,8 7 3 ,8 5 4 ,8 6 0 ,0 5 9 ,9 6 5 ,5 3 5 ,4 3 7 ,8 3 7 ,3 4 8 ,7 6 8 ,3 7 5 ,6 3 5 ,0 4 5 ,3 4 5 ,8 5 8 ,5 6 0 ,9 7 6 ,4 F E ,  da ru n te r 4 0 2 ,5 2 6 ,2 4 5 ,2 4 0 ,0 4 0 ,1 3 4 ,5 6 4 ,6 6 2 ,2 6 2 ,7 5 1 ,3 3 1 ,7 2 4 ,4 6 5 ,0 5 4 ,7 5 4 ,2 4 1 ,5 3 9 ,1 2 3 ,6 A .F re ih e it ss tr a fe 9 ,9 4 ,6 3 1 ,9 2 7 ,3 2 4 ,5 2 1 ,7 3 5 ,6 2 9 ,2 1 7 ,3 1 0 ,9 9 ,4 5 ,2 7 ,0 4 ,5 4 ,1 1 ,7 1 ,1 0 ,3 ü.  5  J . 0 ,1 0 ,0 0 ,7 0 ,2 0 ,2 0 ,0 1 ,2 0 ,5 0 ,2 0 ,1 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,7 0 ,1 3 ,9 1 ,4 1 ,7 0 ,5 5 ,4 1 ,9 1 ,6 0 ,8 0 ,5 0 ,1 0 ,4 0 ,2 0 ,3 0 ,0 0 ,1 0 ,0 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,7 0 ,2 5 ,0 3 ,0 2 ,3 1 ,0 5 ,9 1 ,9 1 ,8 1 ,0 0 ,4 0 ,1 0 ,4 0 ,1 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,8 0 ,3 1 ,3 0 ,6 1 ,4 0 ,8 2 ,2 1 ,4 1 ,3 0 ,9 0 ,9 0 ,4 0 ,8 0 ,2 0 ,5 0 ,2 0 ,2 0 ,0 6  -  1 2  M . o .B . 1 ,2 0 ,4 7 ,4 5 ,1 4 ,5 3 ,0 5 ,9 5 ,3 3 ,2 1 ,5 0 ,7 0 ,2 0 ,6 0 ,6 0 ,2 0 ,1 0 ,1 0 ,0 m .B . 2 ,9 1 ,4 5 ,2 5 ,1 5 ,7 5 ,4 7 ,5 6 ,2 4 ,3 2 ,7 3 ,2 1 ,7 3 ,0 1 ,5 1 ,9 0 ,6 0 ,5 0 ,1 bi s  u.  6  M . o .B . 1 ,0 0 ,5 4 ,6 6 ,5 3 ,9 4 ,5 3 ,4 4 ,3 1 ,9 1 ,4 0 ,6 0 ,3 0 ,5 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 m .B . 2 ,4 1 ,8 3 ,8 5 ,5 4 ,9 6 ,5 4 ,0 7 ,7 3 ,1 2 ,5 2 ,9 2 ,4 1 ,2 1 ,3 0 ,9 0 ,7 0 ,2 0 ,1 B . J u g e n d st ra fe 2 ,0 0 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 0 ,9 9 ,1 2 4 ,6 1 6 ,9 0 ,1 0 ,0 1 9 ,5 9 ,3 8 ,4 2 ,8 2 ,9 0 ,4 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,6 0 ,0 0 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,4 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 4 ,8 2 ,9 6 ,7 2 ,2 0 ,0 0 ,0 3 ,1 0 ,1 1 ,1 0 ,1 0 ,4 0 ,0 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,4 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 2 ,1 2 ,9 7 ,6 4 ,3 0 ,0 0 ,0 4 ,0 1 ,5 1 ,5 0 ,3 0 ,5 0 ,1 m .B . 0 ,4 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,7 1 ,0 4 ,0 2 ,9 0 ,0 0 ,0 2 ,8 0 ,8 1 ,5 0 ,4 0 ,6 0 ,1 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,4 0 ,5 2 ,5 3 ,2 0 ,0 0 ,0 1 ,8 1 ,6 0 ,7 0 ,4 0 ,2 0 ,1 m .B . 0 ,7 0 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,3 1 ,9 3 ,6 4 ,4 0 ,0 0 ,0 7 ,7 5 ,2 3 ,5 1 ,7 1 ,1 0 ,2 C .G e ld st ra fe 1 7 ,2 1 3 ,6 1 3 ,2 1 2 ,6 1 5 ,4 1 2 ,7 1 6 ,6 2 1 ,5 1 4 ,1 1 4 ,4 2 2 ,0 1 9 ,1 1 3 ,7 1 2 ,6 1 5 ,2 1 2 ,2 7 ,0 4 ,3 D .S o n st . E n ts ch . J G G 8 ,1 7 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,5 2 ,4 6 ,6 9 ,1 0 ,2 0 ,1 2 4 ,8 2 8 ,5 2 6 ,4 2 4 ,8 2 8 ,1 1 8 ,6 Ju ge n da rr es t 1 ,6 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,3 0 ,5 2 ,0 2 ,5 0 ,0 0 ,0 9 ,2 1 0 ,1 8 ,5 6 ,5 4 ,0 1 ,7 Sc h ul ds p ru ch 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,3 0 ,3 0 ,0 0 ,0 1 ,7 1 ,4 1 ,1 0 ,5 0 ,5 0 ,1 jr ic h te rl .  M aß n . 3 ,1 2 ,7 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,8 1 ,9 2 ,4 3 ,3 0 ,1 0 ,0 9 ,4 1 1 ,1 1 1 ,3 1 1 ,7 1 0 ,5 6 ,0 §§  4 5 ,  4 7  J G G 3 ,2 3 ,7 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,3 0 ,0 2 ,0 2 ,8 0 ,1 0 ,0 4 ,5 5 ,7 5 ,5 5 ,9 1 3 ,2 1 0 ,7 ge sa m t   PERSÖNLICHE MERKMALE  53  3.3. Nationalität Abb. B 3.3.1: Rückfallrate nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung – Deutsche/Nichtdeutsche18   Getrennt dargestellt werden Deutsche (n=756.845) und Nichtdeutsche (n=171.427). Als Nichtdeutsche  sind Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft sowie Staaten- bzw. Heimatlose (n=671) erfasst.  Personen, die sowohl die deutsche als auch eine weitere Staatsangehörigkeit haben, sind als Deutsche  ausgewiesen. Personen, deren Herkunft ungeklärt ist (n=3.093) bzw. für die keine Angaben bezüglich  der Nationalität verfügbar sind (n=5.148), werden hier nicht in die Auswertung aufgenommen.  Abbildung B 3.3.1 zeigt die Unterschiede der Rückfallraten nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung  für Deutsche und Nichtdeutsche getrennt auf. Nichtdeutsche stellen 18 % aller Verurteilten; ihre allgemeine  Rückfallrate liegt insgesamt etwas niedriger als bei den Deutschen (32 % im Vergleich zu  36 %). Augenfällig ist aber ein großer Unterschied in den Rückfallraten nach Freiheits- und Jugendstrafe  ohne Bewährung. Hier liegt die Rückfallrate der Nichtdeutschen um 28 bzw. 26 Prozentpunkte  niedriger als die der Deutschen. Eine Erklärung könnte u.a. darin liegen, dass viele Nichtdeutsche deswegen  ohne registrierten Rückfall bleiben, weil sie nach Sanktionierung (insbesondere bei Freiheitsstrafen )  ausgewiesen  oder  abgeschoben  und  damit  in  Deutschland  nicht  mehr  registriert  werden.  Weniger ausgeprägt ist die Differenz bei der Geldstrafe (lediglich 2 Prozentpunkte), bei den Diversionsentscheidungen  (2 Prozentpunkte) und den sonstigen Entscheidungen nach JGG, bei denen sogar  die Rückfallrate der Nichtdeutschen um 2 Prozentpunkte höher liegt als die der Deutschen.         18  Neben  9.933  Personen,  die  nicht  den  Kategorien  Deutsch  und  Nichtdeutsch  zugeordnet  werden  können,  werden  auch  alle  Personen mit isolierten Maßregeln ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=928.272) FS o. Bew. (n=25.195) FS m. Bew. (n=85.877) Geldstrafe (n=516.554) JS o. Bew. (n=5.246) JS m. Bew. (n=10.009) Jugendarrest (n=15.220) Sonst. n. JGG (n=59.505) §§ 45, 47 JGG (n=210.666) Bezugsentscheidung Deutsche Nichtdeutsche 54  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 3.3.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Nationalität und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    Sa n k ti o n sg ru p p en  d er  B ez us en ts ch ei du n ge n F S  o .B . F S  m .B . G S JS  o .B . JS  m .B . JA So n st .  JG G §§  4 5 ,  4 7  J G G d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d .  F äl le  i n sg es am t 7 5 6 .8 4 5 1 7 1 .4 2 7 8 .7 6 0 6 .8 4 7 6 8 .4 1 0 1 7 .4 6 7 4 1 2 .0 7 1 1 0 4 .4 8 3 4 .0 5 6 1 .1 9 0 9 .6 7 5 2 .0 1 5 1 2 .5 5 9 2 .6 6 1 5 0 .5 4 7 7 .2 7 7 1 8 1 .1 7 9 2 9 .4 8 7 K ei n e  F o lg ee n ts ch . 6 4 ,3 6 8 ,3 8 .6 8 6 ,0 7 5 ,2 5 8 ,8 6 7 ,0 6 9 ,4 7 1 ,3 2 9 ,5 5 4 ,9 3 6 ,3 4 6 ,5 3 5 ,5 3 9 ,7 4 8 ,5 4 6 ,5 6 5 ,1 6 7 ,0 F E ,  da ru n te r 3 5 ,7 3 1 ,7 7 3 ,5 2 4 ,8 4 1 ,2 3 3 ,0 3 0 ,6 2 8 ,7 7 0 ,5 4 5 ,1 6 3 ,7 5 3 ,5 6 4 ,5 6 0 ,3 5 1 ,5 5 3 ,5 3 4 ,9 3 3 ,0 A .F re ih e it ss tr a fe 8 ,9 8 ,4 3 7 ,6 1 6 ,3 2 5 ,6 1 9 ,3 8 ,6 8 ,2 3 9 ,9 2 0 ,5 1 7 ,9 1 1 ,9 6 ,7 6 ,5 3 ,7 3 ,8 0 ,8 1 ,2 ü.  5  J . 0 ,1 0 ,1 0 ,8 0 ,4 0 ,2 0 ,2 0 ,1 0 ,1 1 ,2 1 ,0 0 ,2 0 ,3 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,5 0 ,7 4 ,4 2 ,2 1 ,5 1 ,6 0 ,4 0 ,6 5 ,9 3 ,2 1 ,6 1 ,2 0 ,4 0 ,6 0 ,2 0 ,2 0 ,0 0 ,1 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,6 0 ,6 5 ,8 2 ,6 2 ,2 2 ,0 0 ,3 0 ,4 6 ,4 3 ,7 1 ,8 1 ,2 0 ,3 0 ,4 0 ,1 0 ,2 0 ,0 0 ,1 m .B . 0 ,7 0 ,8 1 ,4 0 ,8 1 ,3 1 ,2 0 ,8 0 ,9 2 ,6 0 ,9 1 ,3 1 ,0 0 ,7 0 ,9 0 ,4 0 ,7 0 ,1 0 ,2 6  -  1 2  M . o .B . 1 ,0 1 ,0 8 ,5 4 ,0 4 ,5 3 ,7 0 ,6 0 ,6 6 ,7 3 ,4 3 ,3 1 ,8 0 ,6 0 ,7 0 ,2 0 ,2 0 ,0 0 ,1 m .B . 2 ,6 2 ,4 6 ,1 2 ,7 6 ,0 4 ,3 2 ,9 2 ,7 8 ,7 3 ,9 4 ,5 2 ,8 2 ,9 2 ,4 1 ,7 1 ,6 0 ,4 0 ,5 bi s  u.  6  M . o .B . 0 ,9 0 ,7 5 ,7 2 ,1 4 ,3 2 ,8 0 ,6 0 ,5 3 ,9 1 ,8 2 ,0 1 ,1 0 ,5 0 ,4 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,1 m .B . 2 ,4 2 ,0 4 ,8 1 ,5 5 ,5 3 ,5 2 ,9 2 ,4 4 ,6 2 ,5 3 ,2 2 ,4 1 ,3 1 ,2 0 ,9 0 ,8 0 ,2 0 ,2 B . J u g e n d st ra fe 1 ,7 1 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,1 1 1 ,2 9 ,6 2 4 ,4 2 2 ,2 1 8 ,0 1 9 ,1 7 ,0 9 ,6 2 ,0 2 ,8 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 ,2 0 ,1 0 ,2 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,3 0 ,3 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 4 ,7 5 ,1 6 ,3 6 ,6 2 ,6 3 ,5 0 ,9 1 ,5 0 ,3 0 ,5 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,3 0 ,3 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 2 ,2 1 ,6 7 ,6 5 ,9 3 ,5 4 ,2 1 ,2 1 ,6 0 ,3 0 ,5 m .B . 0 ,3 0 ,3 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,8 0 ,3 3 ,9 4 ,2 2 ,5 2 ,8 1 ,2 1 ,9 0 ,4 0 ,6 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,5 0 ,9 2 ,6 2 ,2 1 ,9 1 ,3 0 ,6 0 ,8 0 ,2 0 ,2 m .B . 0 ,6 0 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,4 1 ,2 3 ,8 3 ,2 7 ,5 7 ,1 3 ,1 3 ,7 0 ,8 1 ,0 C .G e ld st ra fe 1 6 ,6 1 6 ,1 1 5 ,0 8 ,5 1 5 ,5 1 3 ,6 2 1 ,7 2 0 ,3 1 7 ,8 1 3 ,2 1 4 ,5 1 2 ,4 1 4 ,2 1 0 ,6 1 4 ,8 1 3 ,2 6 ,2 6 ,2 D .S o n st . E n ts ch . J G G 8 ,5 5 ,6 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,2 0 ,1 1 ,4 1 ,8 6 ,8 7 ,1 2 5 ,6 2 4 ,0 2 6 ,0 2 6 ,9 2 5 ,8 2 2 ,8 Ju ge n da rr es t 1 ,5 1 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,3 0 ,3 2 ,0 2 ,3 9 ,4 8 ,8 8 ,1 8 ,6 3 ,2 3 ,6 Sc h ul ds p ru ch 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,3 0 ,2 1 ,7 1 ,6 1 ,0 1 ,0 0 ,4 0 ,3 jr ic h te rl .  M aß n . 3 ,3 2 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,8 1 ,0 2 ,5 2 ,3 9 ,9 8 ,7 1 1 ,3 1 1 ,7 9 ,4 7 ,9 §§  4 5 ,  4 7  J G G 3 ,5 2 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,2 0 ,4 2 ,0 2 ,3 4 ,6 4 ,9 5 ,5 5 ,6 1 2 ,7 1 0 ,8 ge sa m t 4. Rückfallraten nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung 4.1. Sanktionsgruppen Abb. B 4.1.1: Art der Folgeentscheidung* nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung19   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden  anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Abbildung B 4.1.1 greift die Darstellung in Abbildung B 2.2.3, den Vergleich der Rückfallraten nach  Sanktionsart der Bezugsentscheidung, nochmals auf. Es wird deutlich, dass die Jugendstrafen, besonders  die unbedingten Jugendstrafen, sowie der Jugendarrest am häufigsten Folgeentscheidungen nach  sich ziehen. Demgegenüber fallen die Rückfallraten nach anderen Entscheidungen, insbesondere nach  sonstigen  Entscheidungen  nach  JGG,  Freiheitsstrafen  und  Geldstrafen  sowie  Diversionsentscheidungen  gem. §§ 45, 47 JGG, niedriger aus.  Im Folgenden sollen diese groben Aussagen verfeinert  werden,  indem die ambulanten Sanktionen der Geldstrafe und der  jugendstrafrechtlichen Entscheidungen  sowie die freiheitsentziehenden Sanktionen stärker differenziert werden. Dargestellt werden  auch die Rückfallraten nach Entziehung der Fahrerlaubnis und Fahrverbot. Die Legalbewährung nach  freiheitsentziehenden Maßregeln, die mit oder ohne Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe angeordnet  werden, wird in Abschnitt B 4.6.3 unter dem Gesichtspunkt der Führungsaufsicht gesondert untersucht.        19  1.055 Entscheidungen, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen, werden hier  ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=25.469) FS m. Bew. (n=86.615) Geldstrafe (n=522.249) JS o. Bew. (n=5.298) JS m. Bew. (n=10.082) Jugendarrest (n=15.332) sonst. Entsch. n. JGG (n=59.828) §§ 45, 47 JGG (n=213.323) Bezugsentscheidung FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 56  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 4.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Sanktionsgruppe* (in Prozent)   *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezusentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 938.196 25.469 86.615 522.249 5.298 10.082 15.332 59.828 213.323 Keine Folgeentsch. 65,2 55,1 60,6 69,9 35,5 38,6 36,3 47,9 65,6 FE, darunter 34,8 44,9 39,4 30,1 64,5 61,4 63,7 52,1 34,4 A.Fre iheitsstrafe 8,7 31,6 24,2 8,5 35,3 18,3 6,6 3,8 0,8 ü. 5 J. 0,1 0,7 0,2 0,1 1,2 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,6 3,8 1,5 0,4 5,3 1,7 0,4 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,6 4,9 2,1 0,3 5,8 1,9 0,3 0,1 0,0 m.B. 0,7 1,2 1,3 0,8 2,2 1,3 0,8 0,5 0,1 6 - 12 M. o.B. 1,0 7,3 4,3 0,6 5,9 3,4 0,6 0,2 0,0 m.B. 2,6 5,2 5,6 2,8 7,5 4,4 2,8 1,7 0,4 bis u. 6 M.o.B. 0,9 4,7 4,0 0,5 3,4 2,1 0,4 0,2 0,0 m.B. 2,3 3,9 5,1 2,8 4,1 3,3 1,2 0,9 0,2 B. Jugendstrafe 1,6 0,0 0,0 0,1 10,8 22,7 18,2 8,0 2,1 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 0,2 0,1 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 0,0 0,0 0,0 4,7 6,7 2,7 1,0 0,3 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 2,1 7,2 3,6 1,4 0,3 m.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 0,7 3,9 2,6 1,4 0,5 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 1,4 2,1 1,8 0,8 0,2 m.B. 0,6 0,0 0,0 0,0 1,4 2,6 7,4 3,4 0,9 C.Geldstrafe 16,4 13,2 15,1 21,4 16,8 14,4 13,6 14,6 6,2 D.Sonst. Entsch. JGG 8,0 0,0 0,0 0,2 1,5 6,1 25,3 25,7 25,3 Jugendarrest 1,4 0,0 0,0 0,0 0,3 2,0 9,4 8,0 3,3 Schuldspruch 0,2 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 1,6 1,0 0,4 jrichterl. Maßn. 3,0 0,0 0,0 0,1 0,9 2,2 9,6 11,2 9,1 §§ 45, 47 JGG 3,3 0,0 0,0 0,0 0,3 1,7 4,6 5,5 12,4 gesamt   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  57  4.2. Geldstrafe Abb. B 4.2.1: Art der Folgeentscheidung* nach Geldstrafe20   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden  anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Die  Rückfallrate  nach  Geldstrafen  liegt  vergleichsweise  niedrig  bei  rund  30 %.  Soweit  Folgeentscheidungen  erfolgen, belassen sie die Rückfälligen ganz überwiegend in Freiheit, nur ein Bruchteil  wird später zu einer „stationären“, d.h. einer vollstreckten Freiheitsstrafe verurteilt (2 %). Die Anzahl  der Tagessätze, die das Maß des verschuldeten Unrechts zum Ausdruck bringt, differenziert im Hinblick  auf den Rückfall nur geringfügig: Dort, wo sich die Masse der Geldstrafen bewegt, nämlich bei  bis zu 50 Tagessätzen, sind die Rückfallraten kaum unterschiedlich; dagegen steigen sie bei den Gruppen  mit 51 – 90 und mehr als 90 Tagessätzen.      20  4.557 Fälle, in denen die Anzahl der Tagessätze nicht ermittelt werden konnte, werden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=517.692) 1-15 (n=60.318) 16-30 (n=184.279) 31-50 (n=129.212) 51-90 (n=108.415) mehr als 90 (n=35.468) Anzahl der Tagessätze in der Bezugsentscheidung FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 58  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 4.2.1: Schwerste Folgeentscheidung nach der Anzahl der Tagessätze (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    Anzahl der Tagessätze gesamt 1 - 15 TS 16 - 30 TS 31 - 50 TS 51 - 90 TS über 90 T S  Fälle insgesamt 517.692 60.318 184.279 129.212 108.415 35.468 Keine FE 69,8% 71,2% 72,3% 70,8% 65,8% 63,8% FE, darunter 30,2% 28,8% 27,7% 29,2% 34,2% 36,2% A.Freiheitsstrafe 8,5% 4,7% 6,0% 8,4% 12,6% 16,0% ü. 5 J. 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% ü. 2 - 5 J. 0,4% 0,3% 0,3% 0,4% 0,6% 0,8% ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3% 0,2% 0,2% 0,3% 0,6% 0,8% m.B. 0,8% 0,5% 0,7% 0,8% 1,1% 1,4% 6 - 12 M. o.B. 0,6% 0,3% 0,4% 0,5% 1,0% 1,4% m.B. 2,9% 1,7% 2,0% 2,8% 4,1% 5,7% bis u. 6 M.o.B. 0,5% 0,3% 0,4% 0,5% 0,9% 1,0% m.B. 2,8% 1,5% 1,9% 3,0% 4,2% 4,7% B. Jugendstrafe 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% ü. 5 J. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% ü. 2 - 5 J. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% m.B. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 6 - 12 M. o.B. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% m.B. 0,0% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% C.Geldstrafe 21,4% 23,7% 21,4% 20,6% 21,4% 20,1% D.Sonst. Entsch. JGG 0,2% 0,2% 0,2% 0,1% 0,1% 0,0% Jugendarrest 0,0% 0,0% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% Schuldspruch 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% jrichterl. Maßn. 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,0% 0,0% §§ 45, 47 JGG 0,0% 0,1% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0%   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  59  4.3. Entziehung der Fahrerlaubnis und Fahrverbot Abb. B 4.3.1: Art der Folgeentscheidung* nach der Anordnung der Entziehung der Fahrerlaubnis und des Fahrverbots   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden  anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  In der Bezugsentscheidung können bei Verurteilungen aufgrund von Straßenverkehrsdelikten neben  einer Hauptstrafe oder -sanktion (v.a. Geldstrafe) zusätzlich die Maßregel der Entziehung der Fahrerlaubnis  oder als Nebenstrafe ein Fahrverbot angeordnet werden. In Abbildung B 4.3.1 und in Tabelle  B 4.3.1 (siehe jeweils auch Übersichtstabelle B 4.3.1) werden die Entziehung der Fahrerlaubnis und  das Fahrverbot gesondert erfasst. Da sich die Entziehung der Fahrerlaubnis und das Fahrverbot fast  durchweg  auf  Verkehrsdelikte  beziehen,  ist  nicht  überraschend,  dass  eine  Rückfallrate  beobachtet  wird, die der Wiederverurteilungsrate nach Geldstrafen und nach Verkehrsstraftaten gleicht: Nur ca.  22 % der mit Entziehung der Fahrerlaubnis und Fahrverbot Belegten werden erneut registriert; zumeist  wird zu einer Geldstrafe wiederverurteilt.    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Entziehung der Fahrerlaubnis (einschl. isolierte Sperre) (n=94.314) Fahrverbot (n=26.397) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 60  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Tab. B 4.3.1: Spezifische Folgeentscheidungen nach einer Bezugsentscheidung mit Entziehung der Fahrerlaubnis oder Fahrverbot   Bezugsentscheidung  Entziehung der   Fahrerlaubnis  (n=94.314)  Fahrverbot  (n=26.397)  n  %  n  %  F ol g ee n ts ch ei d un g  Keine Folgeentscheidung  73.883  78,3  20.420  77,4  Folgeentscheidungen  20.431  21,6  5.978  22,6  Entziehung der   Fahrerlaubnis  7.459  7,9  1.788  6,7  Fahrverbot  1.427  1,5  1.253  4,7  Mit Tabelle B 4.3.1 wird eine spezielle Fragestellung untersucht, nämlich ob nach der Anordnung einer  Entziehung  der  Fahrerlaubnis  oder  eines  Fahrverbots  im  Risikozeitraum  dieselbe  Maßregel  oder  Nebenstrafe wieder angeordnet wird. Die Daten zeigen, dass eine erneute Verhängung derselben Sanktion  nicht ganz selten ist. So erhalten von 26.397 mit Fahrverbot Verurteilten 1.253 ein erneutes Fahrverbot  (5 %), noch mehr allerdings eine Entziehung der Fahrerlaubnis (1.788 = 7 %); von 94.314 Personen  mit Entziehung der Fahrerlaubnis erhalten 7.459 (8 %) eine erneute Entziehung der Fahrerlaubnis , aber auch eine kleine Minderheit (1.427 = 2 %) ein Fahrverbot. Insgesamt erweist sich, dass die  mit einem Fahrverbot Sanktionierten und die mit einer Entziehung der Fahrerlaubnis belegten Personen  einander ähneln, was die Rückfallrate und verkehrsspezifische Folgeentscheidungen betrifft.        RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  61  Übersichtstabelle. B 4.3.1: Spezifische Folgeentscheidungen nach einer Bezugsentscheidung mit Entziehung der Fahrerlaubnis oder Fahrverbot (in Prozent)*   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    Entziehung der  Fahrerlaubnis Fahrverbot  Fälle insgesamt 120.711 94.314 26.397 Keine Folgeentsch. 78,1% 78,3% 77,4% FE, darunter 21,9% 21,7% 22,6% A.Freiheitsstrafe 7,5% 7,8% 6,7% ü. 5 J. 0,1% 0,1% 0,0% ü. 2 - 5 J. 0,4% 0,4% 0,4% ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3% 0,4% 0,2% m.B. 0,5% 0,5% 0,5% 6 - 12 M. o.B. 0,7% 0,8% 0,6% m.B. 2,4% 2,5% 2,0% bis u. 6 M. o.B. 0,6% 0,6% 0,6% m.B. 2,6% 2,6% 2,4% B. Jugendstrafe 0,4% 0,3% 0,6% ü. 5 J. 0,0% 0,0% 0,0% ü. 2 - 5 J. 0,1% 0,0% 0,1% ü. 1 - 2 J. o.B. 0,1% 0,1% 0,1% m.B. 0,1% 0,1% 0,1% 6 - 12 M. o.B. 0,0% 0,0% 0,0% m.B. 0,1% 0,1% 0,3% C.Geldstrafe 13,0% 12,9% 13,4% D.Sonst. Entsch. JGG 1,0% 0,7% 1,9% Jugendarrest 0,3% 0,2% 0,6% Schuldspruch 0,0% 0,0% 0,1% jrichterl. Maßn. 0,4% 0,3% 0,8% §§ 45, 47 JGG 0,3% 0,2% 0,4% gesamt Sanktionsgruppen der  Bezugsentscheidungen 62  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    4.4. Jugendstrafrechtliche Sanktionen Abb. B 4.4.1: Art der Folgeentscheidung nach jugendstrafrechtlichen Reaktionen   Abbildung B 4.4.1 zeigt zweierlei: Die gesamte Rückfallrate nach Straftaten, die nach dem Jugendstrafrecht  sanktioniert werden, liegt – wenn man Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG einbezieht – bei  41 %. Damit bewähren sich knapp 59 % der nach JGG Sanktionierten und nur ein kleiner Teil von 3 %  wird in der Folge zu einer unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilt. Zum anderen offenbaren  sich erwartungsgemäß innerhalb dieser Gruppe starke Unterschiede in den Rückfallraten, wenn man  auf die Sanktion der Bezugsentscheidung abstellt. Am besten schneiden die Verfahrenserledigungen  nach §§ 45, 47 JGG ab, obgleich auch hier rund 34 % der Personen erneut straffällig werden – ein  Hinweis  auf  die  generell  hohe  strafrechtliche  Belastung  dieser  Altersgruppe.  Am  höchsten  ist  die  Rückfallbelastung der nach einer Verurteilung zu einer unbedingten Jugendstrafe: 64 % werden erneut  straffällig und noch 30 % kehren wieder in den Vollzug zurück. Nur geringfügig besser ist die allgemeine  Rückfallrate nach einer ausgesetzten Jugendstrafe, einem Schuldspruch (mit ausgesetzter Verhängung   der  Jugendstrafe)  und  einem  Jugendarrest:  Entscheidend  besser  schneiden  indessen  diese  Sanktionen ab, wenn man auf die Wiederverurteilung zu einer unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe  abstellt: Hier beträgt die Wiederverurteilungsrate 25 % bzw. 21 % bzw. 11 %.  Wie oben (A 8.1) ausgeführt, sind Absehen von Strafverfolgung und Einstellungen des Jugendstrafverfahrens  nach §§ 45, 47 JGG im Erziehungsregister eingetragen und stehen deshalb für die Analyse  des Rückfalls zur Verfügung, während die Entscheidungen nach §§ 153, 153 a StPO für Erwachsene  nicht eingetragen sind und folglich unberücksichtigt bleiben. In Abbildung B 4.4.1 zeigt die äußerste  rechte Säule die Zahlenverhältnisse unter Ausschluss der Verfahrensbeendigungen nach §§ 45, 47 JGG  auf der Ebene der Bezugsentscheidungen. Hieraus ergibt sich eine deutlich höhere Rückfallrate der  gerichtlich  Verurteilten;  auch  wenn  man  die  Diversionsentscheidungen  als  Folgeentscheidungen  unberücksichtigt lässt, liegt die Rückfallrate bei 56 %.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=303.863) JS o. Bew. (n=5.298) JS m. Bew. (n=10.082) Schuldspruch (n=1.691) Jugendarrest (n=15.332) Sonst. JGG (n=58.137) §§ 45, 47 JGG (n=213.323) Gesamt ohne §§ 45, 47 JGG (n=90.540) Bezugsentscheidung JS/FS o. Bew. JS/FS m. Bew. Geldstrafe Jugendarrest Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG keine   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  63  Übersichtstabelle B 4.4.1: Schwerste Folgeentscheidung nach jugendstrafrechtlichen Sanktionen (in Prozent)   Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden  in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung  mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    gesamt JS o.B. JS m.B. Schuldspruch JA jugendrl.  Maßn. §§ 45, 47  JGG gesamt ohne §§  45, 47  JGG  Fälle insgesamt 303.863 5.298 10.082 1.691 15.332 58.137 213.323 90.540 Keine Folgeentsch. 59,2 35,5 38,6 36,1 36,3 48,2 65,6 44,2 FE, darunter 40,8 64,5 61,4 63,9 63,7 51,8 34,4 55,8 A.Freiheitsstrafe 2,9 35,3 18,3 7,9 6,6 3,7 0,8 7,7 ü. 5 J. 0,0 1,2 0,2 0,2 0,0 0,0 0,0 0,1 ü. 2 - 5 J. 0,3 5,3 1,7 0,4 0,4 0,2 0,1 0,7 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,2 5,8 1,9 0,5 0,3 0,1 0,0 0,7 m.B. 0,3 2,2 1,3 0,7 0,8 0,5 0,1 0,7 6 - 12 M. o.B. 0,3 5,9 3,4 1,1 0,6 0,2 0,0 0,9 m.B. 1,0 7,5 4,4 2,7 2,8 1,6 0,4 2,5 bis u. 6 M.o.B. 0,2 3,4 2,1 0,6 0,4 0,2 0,0 0,6 m.B. 0,5 4,1 3,3 1,8 1,2 0,8 0,2 1,4 B. Jugendstrafe 4,9 10,8 22,7 31,9 18,2 7,4 2,1 11,6 ü. 5 J. 0,0 0,5 0,2 0,2 0,1 0,0 0,0 0,1 ü. 2 - 5 J. 0,8 4,7 6,7 4,1 2,7 0,9 0,3 2,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,0 2,1 7,2 8,4 3,6 1,2 0,3 2,5 m.B. 0,9 0,7 3,9 3,9 2,6 1,3 0,5 1,8 6 - 12 M. o.B. 0,5 1,4 2,1 5,2 1,8 0,7 0,2 1,1 m.B. 1,7 1,4 2,6 10,2 7,4 3,2 0,9 3,9 C.Geldstrafe 8,7 16,8 14,4 12,8 13,6 14,6 6,2 14,5 D.Sonst. Entsch. JGG 24,3 1,5 6,1 11,3 25,3 26,1 25,3 22,0 Jugendarrest 4,4 0,3 2,0 2,4 9,4 8,1 3,3 7,1 Schuldspruch 0,5 0,1 0,1 1,0 1,6 1,0 0,4 0,9 jrichterl. Maßn. 9,2 0,9 2,2 4,1 9,6 11,4 9,1 9,3 §§ 45, 47 10,1 0,3 1,7 3,8 4,6 5,5 12,4 4,6 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung 64  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    4.5. Entlassene nach dem Strafvollzug Um  den  Rückfall  nach  Strafvollzug  zu  messen,  wird  hier  –  anders  als  in  den  bisher  dargestellten  Ergebnissen – nicht auf die ursprünglich verhängten Sanktionen, sondern auf die tatsächlich Strafentlassenen  abgestellt. Hierzu gehören einerseits die aus dem Vollzug unbedingter Freiheits- und Jugendstrafen  Entlassenen und andererseits auch die Gefangenen, die nach Widerruf einer Straf(rest-)aussetzung  zur Bewährung im Bezugsjahr aus der Haft entlassen wurden. Die widerrufenen Bewährungsstrafen  bilden mit den ebenfalls am Vollstreckungsende erfassten unbedingten Freiheits- bzw. Jugendstrafen , je nachdem, unter welchen Bedingungen die Täter aus der Haft entlassen wurden, die Gruppe  der ‚vollverbüßten‘ bzw. ‚strafrestausgesetzten‘ Strafen (vgl. Abb. B 4.5.1 und B 4.5.2). In Abbildung  B 4.5.2.1 und B 4.5.2.2 werden die aus der Haft entlassenen Personen mit Freiheits- oder Jugendstrafen  bis zu zwei Jahren zusätzlich auch den Personen gegenübergestellt, deren Strafe im Bezugsjahr zur  Bewährung ausgesetzt wurden.  Insgesamt werden für das Bezugsjahr 2010 86.615 ursprünglich bedingte Freiheitsstrafen erfasst (vgl.  Abb. 4.5.1), davon 73.288 mit Entscheidungsdatum im Bezugsjahr. Die übrigen 13.327 Fälle betreffen  Personen, die nach widerrufener Strafaussetzung im Bezugsjahr entlassen worden sind; hinzukommen  die Strafentlassenen nach einer unbedingten Freiheitsstrafe (25.469 Fälle). Zusammen werden 38.751  Personen21 erfasst, die aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe entlassen wurden (36 % nach Strafrestaussetzung  und 64 % nach Vollverbüßung).  Abb. B 4.5.1: Erfasste Freiheitsstrafen nach Anknüpfungszeitpunkt   21 In 45 Fällen unbedingter Freiheitsstrafe fehlen Informationen zum Ende der Vollstreckung.     RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  65  Für das Bezugsjahr 2010 werden insgesamt 10.084 ursprünglich bedingte Jugendstrafen erfasst (vgl.  Abb. B 4.5.2), davon 8.436 mit Entscheidungsdatum im Bezugsjahr. Die übrigen 1.648 Fälle betreffen  Personen, die nach widerrufener Strafaussetzung im Bezugsjahr entlassen worden sind; hinzukommen  die Strafentlassenen nach einer unbedingten Jugendstrafe (5.298 Fälle). Zusammen werden 6.946 Personen  aus dem Vollzug einer Jugendstrafe entlassen (48 % nach Strafrestaussetzung und 52 % nach  Vollverbüßung).  Abb. B 4.5.2: Erfasste Jugendstrafen nach Anknüpfungszeitpunkt   66  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    4.5.1. Dauer und Aussetzung der freiheitsentziehenden Sanktionen Abb. B 4.5.1.1: Rückfallrate nach der Dauer vollstreckter Freiheits- und Jugendstrafen22   Abbildung  B  4.5.1.1  vergleicht  die  Rückfallraten  von  vollstreckten  Jugend-  und  Freiheitsstrafen,  indem nach der  Dauer  der  Freiheitsentziehung  differenziert  wird.  Ganz  generell  zeigen  sich  – wie  bereits in Abb. B 2.2.3 dargestellt – altersbedingt höhere Rückfallwerte für Jugend- als für Freiheitsstrafen ; diese Differenz bleibt auch erhalten, wenn man die Dauer der jeweiligen Freiheitsentziehung  berücksichtigt.  Im Übrigen  lässt  sich  für beide Sanktionsarten derselbe Trend beobachten: Bei den  stark besetzten Dauergruppen von 6-12 Monaten und von 1 bis 2 Jahren ist die Rückfallrate am höchsten . Mit zunehmender Dauer  sinkt  sie ab; bei  lebenslanger Freiheitsstrafe auf einen Wert, der weit  unter der Rückfallrate bei Geldstrafen bleibt. Dies ist allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass  die Strafrestaussetzung bei lebenslanger Freiheitsstrafe gem. § 57a StGB eine positive Legalbewährungsprognose  voraussetzt. Des Weiteren hängen die differenziellen Ergebnisse vermutlich auch mit  unterschiedlichen Mustern krimineller Karrieren bei kürzer oder länger Inhaftierten und mit den Folgen  von Alterungs- und Reifungsprozessen zusammen. Auch die Tatsache, dass Freiheits- und Jugendstrafen  bis zu 2 Jahren bei guter Prognose zur Bewährung ausgesetzt werden und sich somit bei den  Strafverbüßungen dieser Dauergruppen größere Risiken konzentrieren, könnte zu deren relativ hohen  Rückfallrate führen. Denn in dieser Gruppe sind nur Personen enthalten, die entweder direkt zu einer  unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilt wurden oder deren ursprünglich zur Bewährung  ausgesetzte Freiheits- oder Jugendstrafe widerrufen wurde.      22 In der Gesamtsumme ist ein Fall enthalten, der sich nicht den genannten Dauerkategorien zuordnen lässt.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=45.697) bis unter 6 Monate (n=9.213) 6 bis einschl. 12 Monate (n=13.761) über 1 bis einschl. 2 Jahre (n=9.436) über 2 bis einschl. 5 Jahre (n=11.435) über 5 Jahre (n=1.794) lebenslang (n=58) Dauer der Freiheits- o. Jugendstrafe Bezugsentscheidung Jugendstrafe Freiheitsstrafe   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  67  Übersichtstabelle B 4.5.1.1: Schwerste Folgeentscheidung bei vollstreckten Freiheits- und Jugendstrafen nach Sanktionsdauer der Bezugsentscheidung (in Prozent) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    vollstreckte Freiheitsstrafen vollstreckte Jugendstrafen gesamt < 6  Monate 6 - 12  Monate 1 - 2  Jahre 2 - 5  Jahre über 5  Jahre lebenslang gesamt 6 - 12  Monate 1 - 2  Jahre 2 - 5  Jahre über 5  Jahre  Fälle insgesamt 38.751 9.212 12.013 6.938 8.909 1.621 58 6.945 1.748 2.498 2.526 173 Keine Folgeentsch. 54,0 45,8 47,0 50,7 69,8 78,0 86,2 36,0 31,4 32,7 40,7 60,7 FE, darunter 46,0 54,2 53,0 49,3 30,2 22,0 13,8 64,0 68,6 67,3 59,3 39,3 A.Freiheitsstrafe 31,0 37,2 36,0 34,1 18,8 12,5 3,4 35,0 33,4 36,9 35,0 25,4 ü. 5 J. 0,5 0,2 0,3 0,6 0,9 1,4 0,0 1,0 0,4 0,9 1,4 2,9 ü. 2 - 5 J. 3,2 2,0 2,7 4,7 4,1 1,9 0,0 4,9 2,9 4,8 6,3 5,8 ü. 1 - 2 J. o.B. 4,3 3,4 5,1 6,5 3,0 1,9 0,0 5,5 4,0 5,9 6,1 4,0 m.B. 1,2 1,0 1,3 1,5 1,2 0,5 1,7 2,3 2,5 2,6 1,9 1,2 6 - 12 M. o.B. 6,9 8,5 9,4 6,5 3,1 2,2 1,7 6,3 7,2 7,1 5,1 2,3 m.B. 5,5 5,6 7,0 6,3 3,5 2,3 0,0 7,2 7,3 7,2 7,4 4,6 bis u. 6 M.o.B. 5,0 10,2 5,2 3,7 1,1 0,9 0,0 3,4 4,1 3,6 3,0 0,6 m.B. 4,4 6,3 5,1 4,4 2,0 1,4 0,0 4,4 5,0 4,7 3,8 4,0 B. Jugendstrafe 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 9,6 12,1 11,1 7,1 0,0 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 0,1 0,3 0,8 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,0 3,0 4,9 4,1 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,0 3,4 2,5 0,7 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,7 0,9 1,2 0,2 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 2,5 1,2 0,6 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,2 2,2 1,0 0,7 0,0 C.Geldstrafe 15,0 16,9 16,9 15,1 11,3 9,4 10,3 17,7 21,2 17,4 16,0 13,9 D.Sonst. Entsch. JGG 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,6 2,0 1,9 1,1 0,0 Jugendarrest 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,2 0,4 0,4 0,0 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,3 0,2 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,8 1,2 0,9 0,5 0,0 §§ 45, 47 JGG 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,3 0,3 0,2 0,0 68  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    4.5.2. Art der Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugend- oder Freiheitsstrafe im Vergleich zu Bewährungsstrafen Ganz generell ist bei der Gesamtheit aller Freiheits- (vgl. Abb. 4.5.2.1) und Jugendstrafen (vgl. Abb.  4.5.2.2) eine deutlich höhere Rückfälligkeit der jungen gegenüber den älteren Verurteilten zu beobachten  – ein Unterschied, der sich durch alle Fallgruppen zieht. Ein weiterer Trend, der sich erkennen  lässt, wird besonders bei den Freiheitsstrafen deutlich: Zur Bewährung ausgesetzte Freiheitsstrafen  ziehen  weniger  Folgeentscheidungen  nach  sich  als  verbüßte  Freiheitsstrafen.  Der  Unterschied  ist  besonders bedeutsam bei der Wiederverurteilung zu einer unbedingten Freiheits- bzw. Jugendstrafe.  Abb. B 4.5.2.1: Art der Folgeentscheidung* nach Entlassung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Bewährungsstrafen23     *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden  anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Was  die  Strafentlassenen betrifft,  so  schneiden  diese  nach einer  Restaussetzung  der  Freiheitsstrafe  deutlich besser ab als nach Vollverbüßung (Abb. B 4.5.2.1). Außerdem werden „Vollverbüßer“ nach  Freiheitsstrafe häufiger wieder zu einer unbedingten Freiheitsstrafe verurteilt als vorzeitig Entlassene.  Dagegen unterscheiden sich die vorzeitig entlassenen Jugendstrafgefangenen kaum von den „Vollverbüßern “ (Abb. 4.5.2.2). Bezogen auf die bis zu 2jährigen Jugendstrafen ist die Rückfallrate bei Strafrestaussetzungen   nur  wenig  niedriger  als  bei  den  „Vollverbüßern“  und  die  Rate  der  Wiederverurteilungen  zu unbedingten Freiheits- und Jugendstrafen unterscheidet sich nicht; bezogen auf die längeren  Jugendstrafen kehren sich die Verhältnisse bezüglich der Rückfallrate um. Bei all diesen Unterschieden  ist mit zu beachten, dass den Fällen der Strafaussetzung und Strafrestaussetzung nach den  23  29 Fälle, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und Folgeentscheidungen mit isolierten Maßregeln betreffen,  wurden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Strafaussetzung (n=73.248) Strafrestaussetzung (n=8.738) Vollverbüßung (n=19.404) Strafrestaussetzung (n=5.285) Vollverbüßung (n=5.295) bis einschl. 2 Jahre mehr als 2 Jahre FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  69  gesetzlichen Vorgaben in der Regel eine günstigere richterliche Einschätzung zugrunde liegt. Die Eintragungen  im Bundeszentralregister enthalten darüber hinaus noch die Information, ob die Personen  mit ausgesetzten Freiheitsstrafen und Strafresten unter Bewährungsaufsicht gestellt wurden (vgl. Teil  B Abschnitt 4.6).   Abb. B 4.5.2.2: Art der Folgeentscheidung* nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugendstrafe im Vergleich zu Bewährungsstrafen24   *  Der  Übersicht  halber  wird  die  Sanktionsart  der  Folgeentscheidung  hier  in  fünf  Großgruppen  erfasst.  Neben  den  Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen  gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die  nicht eine Jugend- oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit  Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.      24  5 Fälle, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und Folgeentscheidungen mit isolierten Maßregeln betreffen,  wurden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Strafaussetzung (n=8.434) Strafrestaussetzung (n=1.857) Vollverbüßung (n=2.388) Strafrestaussetzung (n=1.508) Vollverbüßung (n=1.188) bis einschl. 2 Jahre mehr als 2 Jahre FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 70  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 4.5.2.1:Schwerste Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      gesamt Strafaussetzung Strafrestaussetzung Vollverbüßung gesamt Strafrestaussetzung Vollverbüßung  Fälle insgesamt 101.451 73.288 8.742 19.421 10.588 5.287 5.301 Keine Folgeentsch. 58,2 62,2 53,4 44,9 71,1 73,2 69,0 FE, darunter 41,8 37,8 46,6 55,1 28,9 26,8 31,0 A.Freiheitsstrafe 26,7 23,2 29,8 38,7 17,8 15,3 20,2 ü. 5 J. 0,2 0,2 0,3 0,4 1,0 0,9 1,0 ü. 2 - 5 J. 1,8 1,4 2,7 3,1 3,7 3,3 4,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 2,8 2,0 3,6 5,4 2,8 2,0 3,6 m.B. 1,3 1,3 1,2 1,3 1,1 1,2 1,0 6 - 12 M. o.B. 5,2 4,0 5,8 9,5 3,0 2,3 3,6 m.B. 5,8 5,5 6,3 6,4 3,3 2,7 3,8 bis u. 6 M. o.B. 4,5 3,7 4,4 7,3 1,1 0,8 1,4 m.B. 5,1 5,1 5,4 5,2 1,9 2,2 1,6 B. Jugendstrafe 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 C.Geldstrafe 15,0 14,5 16,7 16,3 11,0 11,4 10,6 D.Sonst. Entsch. JGG 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Jugendarrest 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 §§ 45, 47 JGG 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 über 2 Jahrebis einschl. 2 Jahre   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  71  Übersichtstabelle B 4.5.2.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugendstrafe im Vergleich zu Jugendstrafen mit Bewährung (in Prozent) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      gesamt Strafaussetzung Strafrestaussetzung Vollverbüßung gesamt Strafrestaussetzung Vollverbüßung  Fälle insgesamt 12.683 8.436 1.858 2.389 2.699 1.510 1.189 Keine Folgeentsch. 36,6 38,8 32,9 31,6 42,0 41,1 43,1 FE, darunter 63,4 61,2 67,1 68,4 58,0 58,9 56,9 A.Freiheitsstrafe 22,0 15,2 33,1 37,3 34,3 33,0 36,1 ü. 5 J. 0,4 0,2 0,5 0,8 1,5 1,0 2,1 ü. 2 - 5 J. 2,2 1,3 3,3 4,6 6,2 6,0 6,6 ü. 1 - 2 J. o.B. 2,7 1,4 4,9 5,3 6,0 5,4 6,7 m.B. 1,6 1,1 2,4 2,7 1,9 1,5 2,3 6 - 12 M. o.B. 4,1 2,5 6,8 7,4 5,0 4,7 5,3 m.B. 5,1 4,0 6,6 7,8 7,2 7,6 6,7 bis u. 6 M. o.B. 2,5 1,8 4,0 3,6 2,8 2,5 3,2 m.B. 3,5 2,9 4,5 5,1 3,8 4,2 3,2 B. Jugendstrafe 21,2 26,0 12,6 10,6 6,7 7,9 5,1 ü. 5 J. 0,2 0,2 0,4 0,0 0,8 1,3 0,2 ü. 2 - 5 J. 6,5 7,7 5,8 2,8 3,8 5,1 2,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 6,4 8,2 3,3 2,6 0,6 0,3 1,0 m.B. 3,4 4,5 1,4 0,8 0,2 0,2 0,2 6 - 12 M. o.B. 2,1 2,3 0,9 2,3 0,6 0,6 0,6 m.B. 2,5 3,0 1,0 2,0 0,7 0,4 1,0 C.Geldstrafe 15,1 13,1 19,6 18,4 15,8 16,5 15,0 D.Sonst. Entsch. JGG 5,2 6,9 1,7 2,1 1,0 1,4 0,6 Jugendarrest 1,6 2,3 0,3 0,4 0,3 0,3 0,3 Schuldspruch 0,1 0,1 0,2 0,3 0,0 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 1,4 2,0 0,3 0,3 0,2 0,4 0,0 §§ 45, 47 JGG 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 über 2 Jahrebis einschl. 2 Jahre 72  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    4.6. Bewährungs- und Führungsaufsicht 4.6.1. Bewährungsprobanden nach allgemeinem Strafrecht Untersucht wird, wie sich der weitere Verlauf der Bewährung drei Jahre  lang gestaltet bzw. ob ein  Misserfolg in Gestalt einer Folgeverurteilung wegen einer erneuten Straftat eintritt. Dabei werden wie  bei  der  Untersuchung  der  Rückfälligkeit  nach  Strafentlassung  (s.o.  Abschnitt  B  4.5)  drei  Gruppen  unterschieden: Personen mit Strafaussetzung sowie Strafentlassene mit Strafrestaussetzung und „Vollverbüßer “. Verglichen werden die Folgeentscheidungen nach Freiheitsstrafe, je nachdem, ob die Strafaussetzung  (Abb. B 4.6.1.1. und Übersichtstabelle B 4.6.1.1) bzw. Strafrestaussetzung (Abb. B 4.6.1.2  und Übersichtstabelle B 4.6.1.2) mit einer Bewährungsaufsicht verbunden war.   Abb. B 4.6.1.1: Art der Folgeentscheidung nach Aussetzungen von Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht25     25  40  Fälle,  ,  die  sich  nicht  den  genannten  Kategorien  zuordnen  lassen  und  Folgeentscheidungen  mit  isolierten  Maßregeln  betreffen, wurden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bis zu 6 Mon. >6 bis zu 9 Mon. >9 Mon. bis zu 1 Jahr >1 Jahr bis zu 2 Jahren Gesamt Bis zu 6 Mon. >6 bis zu 9 Mon. >9 Mon. bis zu 1 Jahr >1 Jahr bis zu 2 Jahren Gesamt FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG Keine Folgeentscheidung mit Bewährungsaufsichtohne Bewährungsaufsicht mit Bewährungsaufsichtohne Bewährungsaufsicht   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  73  Abb. B 4.6.1.2: Art der Folgeentscheidung*26 nach Strafrestaussetzung Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.    Es zeigt sich das (nur auf den ersten Blick überraschende) Ergebnis, dass die unter Bewährungsaufsicht  Stehenden häufiger erneut straffällig werden als diejenigen ohne Bewährungsaufsicht. Dabei ist freilich   zu  bedenken,  dass  Bewährungsaufsicht  nach  den  gesetzlichen  Vorgaben  in  den  risikoreicher  erscheinenden Fällen angeordnet wird. Zugleich ist festzuhalten, dass generell die Rückfallrate bei den  unter Bewährung stehenden Personen immer noch deutlich niedriger liegt als bei denjenigen, die eine  Freiheitsstrafe (voll) verbüßen (s.o. B 4.5). Dieser Unterschied ist besonders stark in Bezug auf die  Wiederverurteilung zu einer vollstreckbaren Freiheitsstrafe: Während davon nur weniger als 12 % der  unter Bewährung  stehenden Personen betroffen  sind,  sind dies bei den Strafentlassenen 23 % (s.o.  Abschnitt B 4.5.2.1). Bei den primär ausgesetzten Freiheitsstrafen nimmt die allgemeine Rückfallrate  mit wachsender Dauer der Freiheitsstrafe geringfügig ab, und zwar in beiden Gruppen mit und ohne  Bewährungsaufsicht.  Wie oben (B 4.5.2.1) dargestellt, schneiden die nach einer Strafrestaussetzung entlassenen Strafgefangenen  besser ab als die Vollverbüßer. Differenziert man danach, ob die Strafrestaussetzung mit einer  Unterstellung unter die Bewährungshilfe - als Regelfall – oder ohne Bewährungsaufsicht – als Ausnahmefall  – erfolgt ist, zeigt sich das zu erwartende Bild: Die besseren Risiken, d.h. Probanden ohne  Bewährungsaufsicht, werden deutlich weniger allgemein rückfällig (30 %) und kehren weniger oft in  den Strafvollzug zurück (12 %) als die Bewährungshilfeprobanden (42 bzw. 15 %).  26  5 Fälle, , die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und Folgeentscheidungen mit isolierten Maßregeln betreffen,  wurden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ohne Bewährungshelfer (n=2.838) mit Bewährungshelfer (n=11.185) Gesamt (n=14.023) Freiheits- und Jugendstrafe ohne Bewährung Freiheits- und Jugendstrafe mit Bewährung ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 74  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 4.6.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Aussetzungen von Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  G es am t bi s  zu  6  M o n . ü.  6  M o n .  bi s  zu  9  M o n . ü.  9  M o n .  bi s  zu  1  J ah r ü.  1  J ah r  bi s  zu   2  J ah re n G es am t bi s  zu  6  M o n . ü.  6  M o n .  bi s  zu  9  M o n . ü.  9  M o n .  bi s  zu  1  J ah r ü.  1  J ah r  bi s  zu  2  J ah re n 4 4 .9 8 1 2 1 .3 9 0 8 .4 0 8 7 .1 4 9 8 .0 3 4 2 8 .3 0 7 1 3 .1 4 5 4 .8 8 2 4 .1 7 0 6 .1 1 0 6 9 ,5 6 3 ,2 7 1 ,2 7 5 ,1 7 9 ,4 5 0 ,7 4 6 ,9 4 8 ,6 5 1 ,7 5 9 ,8 3 0 ,5 3 6 ,8 2 8 ,8 2 4 ,9 2 0 ,6 4 9 ,3 5 3 ,1 5 1 ,4 4 8 ,3 4 0 ,2 . 1 7 ,1 2 2 ,4 1 4 ,4 1 2 ,5 9 ,9 3 2 ,9 3 7 ,4 3 3 ,6 3 0 ,7 2 4 ,0 ü.  5  J . 0 ,2 0 ,1 0 ,2 0 ,1 0 ,3 0 ,3 0 ,2 0 ,2 0 ,4 0 ,3 1 ,0 0 ,9 0 ,9 0 ,9 1 ,5 2 ,1 1 ,7 1 ,9 2 ,1 3 ,2 ü.  1  -  2  J . o .B . 1 ,2 1 ,2 1 ,2 1 ,3 1 ,1 3 ,2 2 ,6 3 ,9 4 ,2 3 ,3 m .B . 1 ,1 1 ,1 1 ,1 1 ,3 1 ,2 1 ,6 1 ,4 1 ,6 2 ,4 1 ,5 6  -  1 2  M . o .B . 2 ,5 3 ,2 2 ,4 1 ,9 1 ,2 6 ,4 7 ,1 7 ,5 5 ,8 4 ,5 m .B . 4 ,4 5 ,6 4 ,1 3 ,7 2 ,3 7 ,3 8 ,3 7 ,4 7 ,6 4 ,8 bi s  u.  6  M . o .B . 2 ,7 4 ,3 1 ,6 1 ,1 0 ,8 5 ,4 7 ,4 5 ,1 3 ,4 2 ,5 m .B . 4 ,1 6 ,1 2 ,9 2 ,2 1 ,6 6 ,6 8 ,7 5 ,9 4 ,9 3 ,9 . 1 3 ,3 1 4 ,3 1 4 ,3 1 2 ,3 1 0 ,7 1 6 ,3 1 5 ,5 1 7 ,6 1 7 ,5 1 6 ,0 B .  0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,1 0 ,1 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 §§  4 5 ,  4 7  J G G S o n st . E n ts ch . J G G o h n e  B ew äh ru n gs au fs ic h t Ju ge n da rr es t Sc h ul ds p ru ch jr ic h te rl .  M aß n . K ei n e  F o lg ee n ts ch . F E ,  da ru n te r F re ih e it ss tr a fe ü.  2  -  5  J . m it  B ew äh ru n gs au fs ic h t  F äl le  i n sg es am t G e ld st ra fe ü.  5  J .   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  75  Übersichtstabelle B 4.6.1.2.: Schwerste Folgeentscheidung nach Strafrestaussetzung bei Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht (in Prozent) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    ohne  Bewährungsaufsicht mit  Bewährungsaufsicht  Fälle insgesamt 14.028 2.839 11.189 Keine Folgeentsch. 60,9 69,7 58,6 FE, darunter 39,1 30,3 41,4 A. Freiheitsstrafe 24,3 18,7 25,8 ü. 5 J. 0,5 0,4 0,6 ü. 2 - 5 J. 2,9 1,8 3,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 3,0 2,1 3,2 m.B. 1,2 0,9 1,2 6 - 12 M. o.B. 4,5 3,5 4,8 m.B. 5,0 3,5 5,4 bis u. 6 M. o.B. 3,0 3,3 3,0 m.B. 4,2 3,1 4,5 B. Jugendstrafe 0,0 0,0 0,0 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 C. Geldstrafe 14,7 11,5 15,6 D. Sonst. Entsch. JGG 0,0 0,0 0,0 Jugendarrest 0,0 0,0 0,0 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 0,0 0,0 0,0 §§ 45, 47 JGG 0,0 0,0 0,0 FS m. Strafrestaussetzung gesamt 76  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Bei Bewährungsstrafen und besonders bei Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht ist darüber hinaus  auch interessant,  in welchem Umfang im Zusammenhang mit einem Rückfall oder unabhängig  davon  ein  Widerruf  der  Straf(rest)aussetzung  erfolgt.  Wie  bei  der  Untersuchung  der  Wiederverurteilung  beträgt der Zeitraum, für den der Widerruf erfasst wird, 3 Jahre.  Abb. B 4.6.1.3: Wiederverurteilung und Widerruf nach (Rest)Aussetzung der Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht   Abbildung B 4.6.1.3 (sowie Tab. B 4.6.1.1) zeigt die allgemeine Rückfallrate sowie das Zusammentreffen  von Rückfälligkeit und Widerruf der Straf(rest)aussetzung für Freiheitsstrafen: Nicht stets geht  eine erneute Verurteilung mit  einem Widerruf der Straf(rest)aussetzung einher; offensichtlich wird  mehrheitlich bei leichteren bzw. nicht einschlägigen Wiederverurteilungen die Notwendigkeit eines  Widerrufs verneint. Eher  selten erfolgt der Widerruf der Straf(rest)aussetzung ohne erneute Verurteilung . Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür, nämlich ein beharrlicher Verstoß gegen Auflagen  und  Weisungen,  dürften  bei  unter  Bewährungsaufsicht  stehenden  Personen  etwas  häufiger  angenommen  werden. Offensichtlich handelt es sich bei ihnen um eine gefährdete Gruppe; zudem werden  Verstöße infolge der Kontrolle durch die Bewährungsaufsicht auch eher sichtbar.    0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ohne Bewährungshelfer (n=44.981) mit Bewährungshelfer (n=28.307) ohne Bewährungshelfer (n=2.839) mit Bewährungshelfer (n=11.190) Freiheitsstrafe mit Bewährung Freiheitsstrafe mit Strafrestaussetzung kein Widerruf, keine Folgeentscheidung Widerruf, aber keine Folgeentscheidung kein Widerruf, aber Folgeentscheidung Widerruf und Folgeentscheidung   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  77  Tab. B 4.6.1.1 Wiederverurteilung und Widerruf nach Straf(rest)aussetzung bei Freiheitsstrafen Sanktionsart der Bezugsentscheidung  Freiheitsstrafe m. Bew.  Strafrestaussetzung  ohne   Bewährungsaufsicht  (n=44.981)  mit   Bewährungsaufsicht  (n=28.307)  ohne   Bewährungsaufsicht  (n=2.839)  mit   Bewährungsaufsicht  (n=11.190)  kein Widerruf, keine  Folgeentscheidung  30.372  67,5%  13.184  46,6%  1.317  46,4%  4.265  38,1%  Widerruf, aber keine  Folgeentscheidung  889  2,0%  1.165  4,1%  663  23,4%  2.293  20,5%  kein Widerruf, aber  Folgeentscheidung  10.755  23,9%  9.247  32,7%  350  12,3%  1.646  14,7%  Widerruf und Folgeentscheidung   2.965  6,6%  4.711  16,6%  509  17,9%  2.986  26,7%  4.6.2. Wiederverurteilung und Widerruf nach (Rest)Aussetzung bei Jugendstrafen Da  im  Jugendstrafrecht  die  Unterstellung  unter  Bewährungsaufsicht  obligatorisch  ist,  wenn  die  Jugendstrafe bzw. die Vollstreckung des Strafrests zur Bewährung ausgesetzt wird, entfällt eine dem  allgemeinen Strafrecht entsprechende Differenzierung. Von  Interesse  ist aber,  in welchem Ausmaß  Folgeentscheidungen während der Bewährungszeit mit einem Widerruf der Straf(rest)aussetzung einhergehen .  Abb. B 4.6.2.1: Wiederverurteilung und Widerruf nach (Rest)Aussetzung bei Jugendstrafen   Abbildung  B  4.6.2.1  zeigt  wiederum  die  allgemeine  Rückfallrate  sowie  das  Zusammentreffen  von  Rückfälligkeit und Widerruf der Straf(rest)aussetzung, hier für Jugendstrafen: Insgesamt sind gegenüber  den Freiheitsstrafen bei den Jugendstrafen die Rückfallraten deutlich höher (vgl. B 4.4), aber auch  hier erfolgt bei  rückfälligen Personen –  insbesondere nach bedingter Jugendstrafe –  im Falle  einer  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Strafaussetzung (n=8.434) Strafrestaussetzung (n=3.368) Gesamt (n=11.802) kein Widerruf, keine Folgeentscheidung Widerruf, aber keine Folgeentscheidung kein Widerruf, aber Folgeentscheidung Widerruf und Folgeentscheidung 78  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Wiederverurteilung überwiegend kein Widerruf der Bewährungsaussetzung. Offensichtlich wird auch  im  Jugendstrafrecht  bei  leichteren  oder  nicht  einschlägigen  Wiederverurteilungen  nicht  mit  dem  Widerruf reagiert. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass dann, wenn die zur Bewährung ausgesetzte  Jugendstrafe in einer neuen Einheitsstrafe aufgeht (§ 31 JGG), der formelle Widerruf oder dessen Meldung  an das BZR unterbleibt. Recht gering ist der Anteil der Personen, deren Bewährungsaussetzung  widerrufen wird, ohne dass sie erneut straffällig geworden sind.  Tab. B 4.6.2.1: Wiederverurteilung und Widerruf nach Straf(rest)aussetzung bei Jugendstrafe Sanktionsart der Bezugsentscheidung  Gesamt  Strafaussetzung  Restaussetzung  kein Widerruf, keine Folgeentscheidung  3.038  36,0%  854  25,4%  3.892  Widerruf, aber keine Folgeentscheidung  233  2,8%  378  11,2%  611  kein Widerruf, aber Folgeentscheidung  4.225  50,1%  997  29,6%  5.222  Widerruf und Folgeentscheidung  938  11,1%  1.139  33,8%  2.077  Gesamt  8.434  100,0%  3.368  100,0%  11.802  4.6.3. Führungsaufsicht Auf Grundlage der BZR-Daten können neben den Fällen mit Bewährungsaufsicht auch die Fälle mit  Führungsaufsicht differenziert erfasst und hinsichtlich ihrer Rückfälligkeit betrachtet werden.  Dazu werden Personen ausgewählt (zur statistischen Verteilung der gerichtlichen Entscheidungen über  Führungsaufsicht siehe näher Abschnitt B 7), die im Jahr 2010 der Führungsaufsicht unterstellt wurden . Dabei lassen sich drei gesetzliche Grundlagen für die Unterstellung finden:    die  Führungsaufsicht  kraft  richterlicher  Anordnung  nach  § 68  Abs. 1  StGB  („Anordnungsgruppe “): Die relativ heterogene Gruppe der Anordnungsfälle gemäß § 68 Abs. 1 StGB umfasst  für das Jahr 2010 238 Fälle und wird im Folgenden nicht weiter differenziert betrachtet.27   die Führungsaufsicht bei Nichtaussetzung des Strafrestes – d.h. nach Vollverbüßung einer mindestens   zweijährigen  bzw.  bei  bestimmten  Sexualstraftaten  einjährigen  Freiheitsstrafe  –  gem.  § 68 f Abs. 1 StGB („Vollverbüßergruppe“) und    die Führungsaufsicht nach Aussetzung28 oder Erledigung stationärer Maßregeln, namentlich der  Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt bzw. in der  Sicherungsverwahrung gem. §§ 67 ff. StGB. Die Maßregelgruppe lässt sich weiterhin danach differenzieren , ob parallel zur Maßregel auch auf Freiheits- oder Jugendstrafe entschieden wurde.  Wie  Abbildung  B  4.6.3.1  (vgl.  auch  Übersichtstabelle  B.4.6.3.1)  zeigt,  weist  die  Vollverbüßergruppe  mit gut 56 % eine deutlich überdurchschnittliche Rückfallrate auf. Dabei ist der Anteil von  Wiederverurteilungen  zu  stationären  Sanktionen  bedeutend  (26 %)  und  ähnlich  hoch  wie  bei  den  Strafverbüßungen  bis  zu  2  Jahren  (23 %,  vgl.  Abb.  B  4.5.2.1).  13 %  der  Personen  der  Vollverbüßergruppe  werden  in  der  Folge  zu  einer  Freiheits-  und  Jugendstrafe  zur  Bewährung  verurteilt, 17 % werden mit einer sonstigen ambulanten Sanktion oder Reaktion belegt.  27  Die Fälle der Anordnungsgruppe werden im Folgenden aufgrund der großen Heterogenität nicht tabellarisch oder graphisch  dargestellt.  28  Hier handelt es sich größtenteils um Fälle des § 67d Abs. 2 StGB, die nach einer gewissen Unterbringungszeit infolge einer  Aussetzung  der  weiteren  Vollstreckung  aus  dem  Maßregelvollzug  entlassen  werden.  Unter  den  gleichen  Textkennziffern  werden im BZR aber auch die primären Aussetzungen der Maßregeln nach § 67b StGB ausgewiesen, so dass hier die (seltenen)  Fälle mit erfasst werden, bei denen die Maßregel (zunächst) nicht vollstreckt worden ist.    RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  79  Abb. B 4.6.3.1: Art der Folgeentscheidung* bei unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßern und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Abbildung B 4.6.3.1 zeigt weiterhin die Rückfallsanktionierung in Abhängigkeit von der angeordneten  Maßregel für Personen mit isolierter Maßregelanordnung einerseits und Personen, bei denen die Maßregel  im Zusammenhang mit einer Verurteilung zu einer Freiheits- und Jugendstrafe angeordnet wurde,  andererseits. Dabei offenbaren sich beachtliche Unterschiede in der Rate der Wiederverurteilungen.  Bemerkenswert  ist  die  extrem niedrige Rückfallrate bei den –  isoliert  – aus einem psychiatrischen  Krankenhaus Entlassenen: Hier werden lediglich bei knapp 5 % der Personen innerhalb des dreijährigen  Risikozeitraumes neue Straftaten registriert.29 Deutlich häufiger werden die (wenigen) – schuldunfähigen  – Personen erneut registriert, die nach der isolierten Unterbringung in einer Entziehungsanstalt  der Führungsaufsicht unterstellt werden (33 %), wobei auch erneute Verurteilungen zu stationären  Sanktionen nicht selten sind  (9 %). Auf einem höheren Niveau ergeben sich ähnliche Unterschiede  für die Personen, die neben der Unterbringung auch zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilt  wurden: Verurteilte mit Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus werden eher selten  rückfällig (14 %), während Verurteilte, die aus einer Entziehungsanstalt entlassen wurden, mit gut  48 % weitaus höhere Rückfallraten aufweisen. Auch die Rückkehr in den Strafvollzug findet sich in  dieser Gruppe von Personen  relativ häufig  (20 %). Die aus der Sicherungsverwahrung Entlassenen  weisen mit 19 % eine eher niedrige Rückfallrate auf; die Anzahl von Personen ist hier aber sehr klein.  Die seltenen Rückfälle, die mit einer erneuten Anordnung von isolierten Maßregeln einhergehen, sind  29  Hierbei könnte eine Rolle spielen, dass bei Verdacht nicht erheblicher Straftaten die Verfahren wegen erwiesener oder nicht  auszuschließender Schuldunfähigkeit eingestellt werden; diese Einstellungen sind zwar im BZR (gem. § 11 BZRG) einzutragen,  enthalten aber keine näheren Angaben zum Delikt.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% isolierte Unterbringung in der Psychiatrie (n=883) isolierte Unterbringung in der Entziehungsanstalt (n=67) Unterbringung in der Psychiatrie neben FS/JS (n=418) Unterbringung in der Entziehungsanstalt neben FS/JS (n=2.480) Sicherungsverwahrung (n=81) Vollverbüßer-Gruppe (n=3.460) nur FS/JS o. Bew. nur FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung inkl. isolierte Maßregel §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung isolierte Maßregeln Maßregeln mit Freiheits- o. Jugendstrafe 80  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    in  der  Abbildung  4.6.3.1  in  der  Kategorie  „Sonstige  ambulante  Entscheidungen  inkl.  Maßregeln “ subsumiert.30   Abbildung B 4.6.3.2 (vgl. auch Tab. B 4.6.3.1) zeigt die allgemeine Rückfallrate sowie das Zusammentreffen  von Rückfälligkeit und Widerruf der Maßregelaussetzung: Bei isolierter Anordnung von  Maßregeln  geht  eine  erneute  Verurteilung  in  den  vorliegenden  Fällen  nur  sehr  selten  mit  einem  Widerruf der Maßregelaussetzung einher. Auch bei den Maßregeln nach §§ 63, 64 StGB, die neben  einer Strafe angeordnet werden, wird offensichtlich nur selten die Notwendigkeit eines Widerrufs  bejaht.   Abb. B 4.6.3.2: Wiederverurteilung und Widerruf der aus dem Maßregelvollzug Entlassenen   Tab. B 4.6.3.1:Wiederverurteilung und Widerruf der aus dem Maßregelvollzug Entlassenen Isolierte Maßregeln  Maßregeln mit Freiheits- und Jugendstrafe  Psychiatrie  (n= 883)  Entziehungsanstalt   (n= 67)  Psychiatrie  (n= 418)  Entziehungsanstalt   (n= 2.480)  Sicherungsverwahrung    (n= 81)  kein Widerruf, keine  Folgeentscheidung  777  88%  42  63%  321  77%  1.183  48%  60  65%  Widerruf, aber keine  Folgeentscheidung  61  7%  2  3%  38  9%  106  4%  6  0%  kein Widerruf, aber  Folgeentscheidung  33  4%  21  31%  52  12%  1.056  43%  12  35%  Widerruf und   Folgeentscheidung  12  1%  2  3%  7  2%  135  5%  3  0%  30  Nach Entlassung aus der Unterbringung in der Psychiatrie (isolierte Anordnung) wird gegen 6 Personen erneut eine isolierte  Maßregel angeordnet, nach der Entlassung aus der Entziehungsanstalt (isolierte Anordnung) gegen 1 Person. Ähnliches gilt für  Personen, die aus einer Maßregel entlassen werden, die im Zusammenhang mit einer Freiheits- oder Jugendstrafe vollstreckt  wurde: nach der Entlassung aus der Psychiatrie wird gegen eine Person in der Folge eine isolierte Maßregel angeordnet; nach  der Entlassung aus der Entziehungsanstalt wird in 3 Fällen eine isolierte Maßregeln angeordnet.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Psychiatrie (n=883) Entziehungsanstalt (n=67) Psychiatrie (n=418) Entziehungsanstalt (n=2.480) Sicherungsverwahrung (n=81) Widerruf und Folgeentscheidung Kein Widerruf, aber Folgeentscheidung Widerruf, aber keine Folgeentscheidung keine Folgeentscheidung und kein Widerruf Isolierte Maßregeln Maßregeln mit Freiheits- oder Jugendstrafe   RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG  81  Übersichtstabelle B 4.6.3.1: Schwerste Folgeentscheidung der unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßer und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen (in Prozent) ) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  Psychiatrische  Anstalt Entziehungsanstalt Psychiatrische  Anstalt Entziehungsanstalt Sicherungsverwahrung 7.396 3.467 883 67 418 2.480 81 55,5 43,5 94,9 65,7 85,9 52,0 81,5 44,5 56,5 5,1 34,3 14,1 48,0 18,5 A. 29,0 37,4 1,2 16,4 7,4 31,6 12,3 ü. 5 J. 1,3 1,8 0,0 0,0 0,5 1,2 3,7 5,1 7,0 0,0 1,5 1,2 4,9 6,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 5,1 6,8 0,2 4,5 1,2 5,1 1,2 m.B. 1,6 1,9 0,1 0,0 0,5 2,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 5,0 6,5 0,3 3,0 1,0 5,5 1,2 m.B. 5,4 7,3 0,3 4,5 0,7 5,6 0,0 bis u. 6 M. o.B. 2,4 2,7 0,0 0,0 0,5 3,3 0,0 m.B. 3,1 3,4 0,2 3,0 1,9 4,0 0,0 B. 1,0 2,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 ü. 5 J. 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 0,7 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,2 0,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,1 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,1 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,2 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 C. 14,1 16,6 3,2 16,4 6,5 16,0 6,2 D. 0,2 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 isolierte Maßregel Maßregel i.V.m. Strafe  Fälle insgesamt Keine Folgeentsch. FE, darunter Fre iheitsstrafe gesamt Vollverbüßer - Gruppe §§ 45, 47 JGG Sonst. Entsch. JGG Jugendarrest Schuldspruch jrichterl. Maßn. ü. 2 - 5 J. Jugendstrafe ü. 2 - 5 J. Geldstrafe 5. Folgeentscheidungen in Abhängigkeit von den Voreintragungen Während die bisherige Betrachtungsweise von der Bezugsentscheidung aus stets in die Zukunft, d.h.  in den Risikozeitraum hineingeblickt hat, wird im Folgenden auch der Zeitraum vor der Bezugsentscheidung   berücksichtigt.  Es  werden  die  vor  der  Bezugsentscheidung  liegenden  Voreintragungen  (wenn noch im Bundeszentralregister registriert) erfasst. Dies entspricht zugleich der Perspektive der  Entscheider zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung. Freilich kann es vorkommen, dass weit zurückliegende  Voreintragungen zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung bereits getilgt und damit nicht mehr  im BZR erfassbar sind; die Tilgungsfrist bei Verurteilungen nach dem StGB liegt je nach Delikt und  Sanktion zwischen fünf und zwanzig Jahren. Einen Sonderfall stellen die Eintragungen im Erziehungsregister  dar, die nach Erreichen des 24. Lebensjahres getilgt werden, wenn keine Eintragung im Zentralregister   vorhanden  ist.  Die  Verknüpfung  der  drei  Absammelwellen  (2007,  2010  und  2013  vgl.  genauer Teil C, Abschnitt 1.2) und damit verbundene Minimierung von Tilgungsverlusten wirkt sich  für  das  Bezugsjahr  2010  wie  folgt  aus:  Vorstrafen  von  Personen,  deren  Eintragungen  im  Bundeszentralregister  zwischen 2004 und 2010 getilgt wurden (z.B. beim Erreichen des 24. Lebensjahres),  bleiben  erkennbar  und  können  weiterhin  zugeordnet  werden.  Deshalb  sinkt  der  Anteil  nichtvorbestrafter  Personen für das Bezugsjahr 2010 im Vergleich zum Bezugsjahr 2007 bei Jugendlichen und  Heranwachsenden  um  fast  1  %,  bei  Erwachsenen  um  3 %.  Im  Übrigen  hängt  es  naturgemäß  vom  Lebensalter  des  Betroffenen  ab,  wie  lange  der  Zeitraum  zwischen  Strafmündigkeit  und  Bezugsentscheidung  ist.  Die  Vorentscheidungen  werden  nach  der  Art  der  schwersten  Sanktion  sowie  nach  der  Häufigkeit  erfasst; bei der Häufigkeit werden alle Eintragungen (einschließlich der später einbezogenen Entscheidungen ) gezählt. Da die spätere Einbeziehung im Wege der Gesamtstrafenbildung insbesondere in der  jugendgerichtlichen  Praxis  nicht  selten  ist  und  dadurch  die  strafrechtliche  Vorbelastung  reduziert  erscheint, ist die eigenständige Zählung der einbezogenen Entscheidungen sinnvoll. Nachfolgend werden  stets alle Voreintragungen gezählt; die Differenz, die sich bei der Nichtberücksichtigung der einbezogenen  Entscheidungen ergibt, ist aus den Tabellen B 5.1 und B 5.2 zu entnehmen.  Tab. B 5.1 : Anzahl31 der Voreintragungen (mit und ohne einbezogene) differenziert nach Altersgruppen (absolute Zahlen)   31 1.318 Fälle ohne Angabe zum Alter wurden hier aus der Analyse ausgeschlossen.  ohne mit ohne mit ohne mit ohne mit 0 132.745 132.155 54.669 54.074 255.386 250.773 442.800 437.002 1 33.852 33.183 28.674 27.444 85.682 80.502 148.208 141.129 2 14.599 14.283 18.541 17.344 58.495 52.983 91.635 84.610 3 bis 4 9.512 10.209 20.643 19.864 80.493 71.953 110.648 102.026 5 + 2.031 2.909 9.858 13.659 132.753 156.598 144.642 173.166 Gesamt 192.739 192.739 132.385 132.385 612.809 612.809 937.933 937.933 Jugendliche Heranwachsende Erwachsene Gesamt einbezogene einbezogene einbezogene einbezogene   FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN   83  Tab. B 5.2: Anzahl der Voreintragungen in Prozent (mit und ohne einbezogene) differenziert nach Altersgruppen (Prozent)     5.1. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Erwachsenen Abb. B 5.1.1: Art der Folgeentscheidung* nach Anzahl der Voreintragungen (Erwachsene)   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.    ohne mit ohne mit ohne mit ohne mit 0 68,87% 68,57% 41,30% 40,85% 41,67% 40,92% 47,21% 46,59% 1 17,56% 17,22% 21,66% 20,73% 13,98% 13,14% 15,80% 15,05% 2 7,57% 7,41% 14,01% 13,10% 9,55% 8,65% 9,77% 9,02% 3 bis 4 4,94% 5,30% 15,59% 15,00% 13,14% 11,74% 11,80% 10,88% 5 + 1,05% 1,51% 7,45% 10,32% 21,66% 25,55% 15,42% 18,46% Gesamt 192.739 192.739 132.385 132.385 612.809 612.809 937.933 937.933 Jugendliche Heranwachsende Erwachsene Gesamt einbezogene einbezogene einbezogene einbezogene 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine (n=250.773) 1 (n=80.502) 2 (n=52.983) 3 bis 4 (n=71.953) 5 und mehr (n=156.598) Anzahl der Voreintragungen FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 84  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 5.1.2: Art der Folgeentscheidung* nach Art der schwersten Voreintragung32 (Erwachsene)   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Auch für Erwachsene zeigen sich enge Beziehungen zwischen Art und Anzahl der Voreintragungen  und der Art der späteren Folgeentscheidung: Je mehr Voreintragungen (Abb. B 5.1.1) bestehen, und je  schwerer  die  Voreintragung  (Abb.  B  5.1.2)  ist,  desto  größer  ist  auch  die  Rate  späterer  Folgeentscheidungen  und desto höher der Anteil der stationären Sanktionen. So sind bei den Vorbestraften mit  unbedingten Freiheits- und Jugendstrafen die Wiederverurteilungsraten und auch die Raten erneuter  Inhaftierung höher als bei den mit Bewährung ausgesetzten Freiheits- und Jugendstrafen Vorbestraften  und den mit ambulanten Sanktionen Vorbelasteten.  32  50 Fälle, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und Vorentscheidungen mit isolierten Maßregeln betreffen,  werden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=56.861) FS m. Bew. (n=74.635) Geldstrafe (n=164.406) JS o. Bew. (n=10.245) JS m. Bew. (n=11.175) Jugendarrest (n=13.131) Sonst. Entsch. n. JGG (n=12.874) §§ 45, 47 JGG (n=18.659) Art der schwersten Voreintragung FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung   FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN   85  Übersichtstabelle B 5.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Anzahl und Art der schwersten Voreintragung mit einbezogenen Entscheidungen (Erwachsene) - in Prozent Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      A n za h l  de r  V o re in tr ag un ge n ge sa m t 0 1 2 3  -  4 5 + F S  o .B ew . F S  m .B ew G S JS   o .B ew . JS   m .B ew . JA So n st .  E n ts ch . JG G §§  4 5 ,  4 7  J G G F äl le  i n sg es am t 6 1 2 .8 0 9 2 5 0 .7 7 3 8 0 .5 0 2 5 2 .9 8 3 7 1 .9 5 3 1 5 6 .5 9 8 5 6 .8 6 1 7 4 .6 3 5 1 6 4 .4 0 6 1 0 .2 4 5 1 1 .1 7 5 1 3 .1 3 1 1 2 .8 7 4 1 8 .6 5 9 K ei n e  F o lg ee n ts ch . 6 8 ,5 8 5 ,9 7 3 ,4 6 4 ,8 5 7 ,2 4 4 ,4 4 4 ,6 5 7 ,2 6 1 ,8 3 5 ,8 4 2 ,5 4 2 ,4 5 8 ,4 6 9 ,2 F E ,  da ru n te r 3 1 ,5 1 4 ,1 2 6 ,6 3 5 ,2 4 2 ,8 5 5 ,6 5 5 ,4 4 2 ,8 3 8 ,2 6 4 ,2 5 7 ,5 5 7 ,6 4 1 ,6 3 0 ,8 A . F re ih e it ss tr a fe 1 1 ,6 2 ,4 6 ,0 9 ,9 1 5 ,2 2 8 ,1 3 3 ,6 1 9 ,5 1 1 ,5 3 7 ,7 2 6 ,7 2 3 ,2 1 1 ,0 6 ,2 ü.  5  J . 0 ,1 0 ,0 0 ,1 0 ,1 0 ,1 0 ,3 0 ,5 0 ,2 0 ,1 0 ,8 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,7 0 ,2 0 ,3 0 ,5 0 ,9 1 ,9 2 ,8 1 ,0 0 ,4 4 ,0 2 ,2 1 ,5 0 ,7 0 ,4 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,8 0 ,1 0 ,2 0 ,4 0 ,7 2 ,4 3 ,9 1 ,2 0 ,4 4 ,6 2 ,1 1 ,2 0 ,3 0 ,2 m .B . 0 ,9 0 ,3 0 ,7 1 ,0 1 ,3 1 ,7 1 ,4 1 ,2 1 ,0 3 ,2 2 ,8 2 ,4 1 ,5 0 ,9 6  -  1 2  M . o .B . 1 ,4 0 ,1 0 ,3 0 ,7 1 ,3 4 ,2 6 ,8 2 ,4 0 ,8 5 ,7 2 ,8 2 ,1 0 ,6 0 ,2 m .B . 3 ,3 0 ,8 2 ,1 3 ,3 4 ,8 7 ,2 6 ,9 5 ,7 3 ,7 9 ,6 8 ,1 7 ,2 4 ,2 2 ,4 bi s  u.  6  M .o .B . 1 ,2 0 ,1 0 ,3 0 ,7 1 ,2 3 ,6 5 ,1 2 ,4 0 ,9 3 ,7 2 ,3 2 ,0 0 ,5 0 ,1 m .B . 3 ,2 0 ,7 2 ,1 3 ,4 4 ,8 6 ,8 6 ,2 5 ,4 4 ,3 6 ,2 6 ,0 6 ,7 3 ,1 1 ,8 B . J u g e n d st ra fe 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,0 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 C . G e ld st ra fe 1 9 ,9 1 1 ,7 2 0 ,5 2 5 ,2 2 7 ,6 2 7 ,4 2 1 ,8 2 3 ,2 2 6 ,7 2 6 ,3 3 0 ,7 3 4 ,2 3 0 ,5 2 4 ,5 D . S o n st . E n ts ch . J G G 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 Ju ge n da rr es t 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 Sc h ul ds p ru ch 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 jr ic h te rl .  M aß n . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 §§  4 5 ,  4 7  J G G 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 A rt  d er  s ch w er st en  V o re in tr ag un g 86  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    5.2. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Jugendlichen und Heranwachsenden Abb. B 5.2.1: Art der Folgeentscheidung* nach Anzahl der Voreintragungen (Jugendliche/Heranwachsende)   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Aus Abbildung B 5.2.1 geht hervor, dass mit zunehmender Anzahl an Voreintragungen auch die Wahrscheinlichkeit  für eine Folgeentscheidung bei Jugendlichen und Heranwachsenden zunimmt. Während  bei denjenigen Jugendlichen und Heranwachsenden, die keinerlei Voreintragungen aufweisen, für die  also die  Bezugsentscheidung  die  erste  Sanktion  ist,  der  überwiegende  Teil  (69 %)  keine  Folgeentscheidung  erhält, liegt die Legalbewährung bei denjenigen mit 5 oder mehr Voreintragungen nur noch  bei 28 %. Der Anteil von stationären Folgeentscheidungen steigt entsprechend von weniger als 1 %  bei keiner auf knapp 18 % bei 5 und mehr Voreintragungen. Im Gegenzug sinkt der Anteil von Entscheidungen  nach §§ 45, 47 JGG mit der Anzahl der Vorstrafen deutlich ab. Während bei den Jugendlichen  und Heranwachsenden ohne Vorentscheidung noch 12 % auch in der Folge lediglich eine Diversionsentscheidung  erhalten, sinkt dieser Anteil in der Gruppe der Jugendlichen und Heranwachsenden,  die 5 und mehr Vorstrafen haben, auf weniger als 2 %.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine (n=186.229) 1 (n=60.627) 2 (n=31.627) 3 bis 4 (n=30.073) 5 und mehr (n=16.568) Anzahl der Voreintragungen FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung   FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN   87  Abb. B 5.2.2: Art der Folgeentscheidung* nach Art der schwersten Voreintragung33 (Jugendliche und Heranwachsende)   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Eine ähnliche Beziehung gibt es auch zwischen der Schwere der Voreintragung und der späteren Folgeentscheidung .  Das  Bild  entspricht  in  etwa  dem  der  Beziehung  zwischen  Schwere  der  Bezugsentscheidung  und der späteren Folgeentscheidung. Erwartungsgemäß sind die Rückfallraten bei den freiheitsentziehenden  Vorstrafen sogar etwas höher, weil es sich hier um eine Gruppe mit erhöhtem Rückfallrisiko  handelt, nämlich besonders stark belastete „Wiederholungstäter“ (s. auch u. B 5.3).      33  3 Fälle, die sich nicht den genannten Kategorien zuordnen lassen und Vorentscheidungen mit isolierten Maßregeln betreffen,  werden hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=103) FS m. Bew. (n=216) Geldstrafe (n=4.721) JS o. Bew. (n=3.895) JS m. Bew. (n=7.452) Jugendarrest (n=15.753) Sonst. Entsch. n. JGG (n=33.381) §§ 45, 47 JGG (n=73.371) Art der schwersten Voreintragung FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 88  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 5.2.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Anzahl und Art der schwersten Voreintragung mit einbezogenen Entscheidungen (Jugendliche und Heranwachsende) - in Prozent Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    A n za h l  de r  V o re in tr ag un ge n 0 1 2 3  -  4 5 + F S  o .B ew . F S  m .B ew G S JS   o .B ew . JS   m .B ew . JA So n st .  E n ts ch . JG G §§  4 5 ,  4 7  J G G F äl le  i n sg es am t 3 2 5 .1 2 4 1 8 6 .2 2 9 6 0 .6 2 7 3 1 .6 2 7 3 0 .0 7 3 1 6 .5 6 8 1 0 3 2 1 6 4 .7 2 1 3 .8 9 5 7 .4 5 2 1 5 .7 5 3 3 3 .3 8 1 7 3 .3 7 1 K ei n e  F o lg ee n ts ch . 5 9 ,2 6 9 ,2 5 5 ,5 4 5 ,3 3 6 ,9 2 8 ,1 4 5 ,6 4 8 ,6 4 4 ,4 2 5 ,8 3 2 ,0 3 1 ,6 4 1 ,2 5 3 ,6 F E ,  da ru n te r 4 0 ,8 3 0 ,8 4 4 ,5 5 4 ,7 6 3 ,1 7 1 ,9 5 4 ,4 5 1 ,4 5 5 ,6 7 4 ,2 6 8 ,0 6 8 ,4 5 8 ,8 4 6 ,4 A . F re ih e it ss tr a fe 3 ,3 0 ,6 2 ,2 4 ,7 1 0 ,2 2 2 ,9 2 6 ,2 3 0 ,1 1 6 ,5 3 6 ,9 2 3 ,4 1 2 ,1 6 ,3 2 ,1 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,3 0 ,0 1 ,4 0 ,1 1 ,3 0 ,4 0 ,1 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,3 0 ,0 0 ,1 0 ,4 0 ,8 2 ,1 4 ,9 2 ,8 0 ,9 5 ,5 2 ,2 0 ,9 0 ,4 0 ,1 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,2 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,7 2 ,5 7 ,8 2 ,8 0 ,8 5 ,8 2 ,7 0 ,8 0 ,2 0 ,1 m .B . 0 ,4 0 ,1 0 ,3 0 ,5 1 ,0 2 ,1 1 ,9 2 ,3 1 ,7 2 ,5 2 ,0 1 ,1 0 ,8 0 ,3 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,3 0 ,0 0 ,1 0 ,3 1 ,1 3 ,1 2 ,9 4 ,6 1 ,3 6 ,4 3 ,6 1 ,4 0 ,4 0 ,1 m .B . 1 ,2 0 ,3 1 ,0 1 ,9 3 ,7 6 ,7 1 ,0 6 ,0 6 ,6 7 ,8 6 ,4 4 ,3 2 ,6 1 ,0 bi s  u.  6  M .o .B . 0 ,2 0 ,0 0 ,1 0 ,3 0 ,8 2 ,0 1 ,0 4 ,6 0 ,8 3 ,3 2 ,4 1 ,1 0 ,3 0 ,1 m .B . 0 ,7 0 ,1 0 ,5 1 ,1 2 ,1 4 ,0 6 ,8 5 ,6 4 ,4 4 ,3 3 ,8 2 ,5 1 ,5 0 ,5 B . J u g e n d st ra fe 4 ,7 1 ,9 4 ,9 8 ,6 1 2 ,6 1 3 ,5 1 ,0 1 ,9 1 ,9 1 5 ,5 1 7 ,4 1 9 ,2 1 0 ,1 4 ,5 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,1 0 ,2 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,6 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,8 0 ,2 0 ,7 1 ,5 2 ,4 3 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,3 7 ,6 4 ,6 3 ,4 1 ,5 0 ,6 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,9 0 ,3 0 ,8 1 ,7 2 ,7 3 ,4 0 ,0 0 ,5 0 ,3 3 ,4 5 ,2 4 ,4 1 ,9 0 ,8 m .B . 0 ,8 0 ,4 1 ,0 1 ,4 1 ,9 2 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,3 1 ,3 2 ,8 2 ,6 1 ,8 0 ,9 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,4 0 ,2 0 ,4 0 ,7 1 ,3 1 ,6 0 ,0 0 ,9 0 ,2 1 ,5 1 ,8 2 ,2 1 ,0 0 ,4 m .B . 1 ,7 0 ,8 2 ,0 3 ,2 4 ,2 3 ,3 0 ,0 0 ,5 0 ,8 1 ,1 2 ,9 6 ,5 3 ,9 1 ,9 C . G e ld st ra fe 9 ,8 4 ,5 1 1 ,7 1 7 ,6 2 2 ,1 2 5 ,4 2 5 ,2 1 9 ,4 3 4 ,8 1 9 ,0 2 1 ,3 2 0 ,0 1 9 ,4 1 3 ,5 D . S o n st . E n ts ch . J G G 2 2 ,9 2 3 ,8 2 5 ,7 2 3 ,8 1 8 ,2 1 0 ,1 1 ,9 0 ,0 2 ,2 2 ,8 5 ,8 1 7 ,1 2 2 ,9 2 6 ,2 Ju ge n da rr es t 4 ,2 3 ,1 5 ,5 6 ,7 5 ,9 3 ,7 0 ,0 0 ,0 0 ,8 0 ,7 1 ,9 6 ,8 7 ,6 5 ,5 Sc h ul ds p ru ch 0 ,5 0 ,3 0 ,7 0 ,9 1 ,1 0 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,2 0 ,1 0 ,2 1 ,1 1 ,2 0 ,7 jr ic h te rl .  M aß n . 8 ,7 8 ,2 1 1 ,0 1 0 ,5 7 ,6 3 ,9 1 ,9 0 ,0 0 ,7 1 ,2 2 ,4 6 ,3 9 ,6 1 1 ,5 §§  4 5 ,  4 7  J G G 9 ,5 1 2 ,1 8 ,5 5 ,6 3 ,6 2 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,5 0 ,7 1 ,3 2 ,9 4 ,5 8 ,5 A rt  d er  s ch w er st en  V o re in tr ag un g ge sa m t   FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN   89  5.3. Folgeentscheidungen nach Art der Voreintragungen und Art der Bezugsentscheidung Im Folgenden sollen die retrospektive und prospektive Betrachtungsweise miteinander verbunden werden , indem die Ebenen der Voreintragungen, der Bezugsentscheidung und der Folgeentscheidung miteinander  verknüpft werden. Dazu wird ein Typisierungsmodell genutzt, das zwischen Voreintragung  und Bezugsentscheidung eine Einteilung anhand der Sanktionsschwere festlegt und prospektiv danach  schaut, wie die Folgeentscheidungen ausfallen. Es handelt  sich um vier Typen, die  schematisch  in  Abbildung B 5.3.1 dargestellt sind. Diese vier Typen bilden nicht den gesamten Datensatz ab, sondern  sind vier  theoretische – und empirisch unterscheidbare – Verlaufsformen  innerhalb von Sanktionskarrieren , die freilich auf einen Großteil der im Datensatz untersuchten Personen zutreffen.  Abb. B 5.3.1 : Typen von „Sanktionskarrieren“                     Typ 1:  „wiederholt Inhaftierte“:  Unter den Vorstrafen findet sich mindestens eine unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe, die  Bezugsentscheidung ist wiederum eine unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe.  Typ 2:  „ansteigende Sanktionsschwere“:  Den früheren Entscheidungen, die nicht zu einer Inhaftierung geführt haben, folgt eine  unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe.  Typ 3:  „abnehmende Sanktionsschwere“:    Nach mindestens einem Haftaufenthalt wegen einer unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe  folgt eine Sanktion, die nicht mit einer Inhaftierung verbunden ist.  Typ 4:  „erstmals Straffälliger“:  Täter ohne frühere Eintragung, die nicht zu einer unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe  verurteilt werden.          keine ambulante stationäre Voreintragung Bezugsentscheidung Sanktionsart Ty p 1 Typ 4 Typ 2 Typ 3 Folgeentscheidung ? ? ? Typ 1 = "wiederholt Inhaftierte" Typ 2 = "ansteigende Sanktionsschwere" Typ 3 = "abnehmende Sanktionsschwere" Typ 4 = "erstmals Straffälliger“ 90  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 5.3.2: Art der Folgeentscheidung* nach Typen von „Sanktionskarrieren“ (Erwachsene)   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.    In Abb. B 5.3.2 werden, bezogen auf Erwachsene, die Unterschiede in der Folgesanktionierung besonders  bei den Extremtypen der (im Beobachtungszeitraum) „erstmals Straffälligen“ (Typ 4) einerseits  und der „wiederholt Inhaftierten“ (Typ 1), d.h. mehrmals zu vollstreckbarer Freiheits- oder Jugendstrafe  Verurteilten, andererseits sichtbar. Erstmals Registrierte weisen erwartungsgemäß die niedrigste  Rückfallrate auf (14 %); sie werden in der Folge nur äußerst selten zu einer stationären Sanktion verurteilt . Die fehlende Vorbelastung wirkt sich hier nicht nur günstig auf die Rückfallrate aus, sondern  auch auf die Strafzumessung und damit auf die Art der erneuten Sanktionierung. Ganz anders sieht das  Bild nach wiederholter Sanktionierung mit Freiheitsentzug (Typ 1) aus: Hier kommt es nicht nur deutlich  häufiger zu erneuter Straffälligkeit (59 %), sondern auch wesentlich häufiger zu einer Bestrafung  mit einer abermals stationären Sanktion. Die Verlaufstypen 2 und 3 (mit ansteigender und absteigender  Sanktionsschwere) zeigen zwar große Unterschiede bezüglich der allgemeinen Rückfallrate, aber keine  erheblichen Unterschiede bezüglich des Risikos, in der Folge zu einer stationären Sanktion verurteilt  zu werden. Zudem  liegen  ihre allgemeinen Rückfallraten erheblich über denen von erstmals Straffälligen .   Zusammenfassend zeigt sich, dass  insbesondere wiederholte stationäre Sanktionierung (Typ 1) von  kritischer Bedeutung für eine weitere Karriere mit wiederholter Straffälligkeit und Bestrafung ist.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% wiederholt Inhaftierter Typ 1 (n=14.284) ansteigende Sanktionsschwere Typ 2 (n=8.033) abnehmende Sanktionsschwere Typ 3 (n=52.644) erstmals Straffälliger Typ 4 (n=247.334) FS/JS o. Bew. sonstige ambulante Sanktion keine Folgeentscheidung   FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN   91  Übersichtstabelle B 5.3.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der schwersten Voreintragung und Sanktionsart der Bezugsentscheidung – Erwachsene - (in Prozent) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG keine Voreintragung FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst .  Entsch.  JGG FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst .  Entsch.  JGG FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst .  Entsch.  JGG FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst.  Entsch.  JGG  Fälle insgesamt 611.904 14.287 18.135 34.545 5.561 24.819 55.306 2.473 25.871 180.500 3.073 16.740 230.594 Keine Folgeentsch. 418.668 5.925 7.867 15.088 3.350 13.788 30.205 1.885 15.674 109.871 2.840 14.559 197.616 FE, darunter 193.236 8.362 10.268 19.457 2.211 11.031 25.101 588 10.197 70.629 233 2.181 32.978 A. Freiheitsstrafe 70.877 6.311 7.293 9.359 1.307 6.860 9.367 308 5.686 18.488 92 863 4.943 ü. 5 J. 748 135 75 142 18 55 75 13 28 128 3 18 58 ü. 2 - 5 J. 4.433 754 525 716 127 395 476 50 277 732 28 99 254 ü. 1 - 2 J. o.B. 4.804 1.054 860 790 137 543 419 40 364 409 8 81 99 m.B. 5.425 233 303 610 51 363 822 24 344 1.914 10 99 652 6 - 12 M. o.B. 8.551 1.525 1.593 1.320 260 1.138 703 48 829 803 5 122 205 m.B. 20.218 964 1.410 2.511 270 1.671 3.238 52 1.517 6.461 23 229 1.872 bis u. 6 M. o.B. 7.333 961 1.285 1.015 199 1.143 696 30 911 852 3 73 165 m.B. 19.365 685 1.242 2.255 245 1.552 2.938 51 1.416 7.189 12 142 1.638 B. Jugendstrafe 45 0 4 1 0 3 3 0 6 23 0 1 4 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 6 0 0 0 0 0 0 0 1 4 0 0 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 m.B. 19 0 1 1 0 2 0 0 1 11 0 0 3 6 - 12 M. o.B. 3 0 0 0 0 0 2 0 0 1 0 0 0 m.B. 16 0 2 0 0 1 1 0 4 7 0 1 0 C. Geldstrafe 122.094 2.038 2.964 10.072 897 4.150 15.709 278 4.496 52.046 139 1.306 27.999 D. Sonst. Entsch. JGG 25 0 0 3 0 2 0 0 1 16 0 0 3 Jugendarrest 3 0 0 1 0 0 0 0 0 2 0 0 0 Schuldspruch 2 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 jrichterl. Maßn. 8 0 0 0 0 1 0 0 0 6 0 0 1 §§ 45, 47 JGG 12 0 0 2 0 1 0 0 0 7 0 0 2 Voreintragungen gesamt Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung 92  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 5.3.3: Art der Folgeentscheidung* nach Typen von „Sanktionskarrieren“ (Jugendliche und Heranwachsende)   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.    In Abb. B 5.3.3 richtet sich das Interesse auf die Sanktionsverläufe bei Jugendlichen und Heranwachsenden . Es zeigen sich deutlich anders gestaltete Verlaufsformen als bei den Erwachsenen in Abbildung  B 5.3.2, wenn auch manche Tendenzen ähnlich  sind: Die  im Beobachtungszeitraum erstmals  Registrierten weisen erwartungsgemäß die niedrigste Rückfallrate auf; sie tragen auch das geringste  Risiko, in der Folge zu einer stationären Sanktion verurteilt zu werden. Den drei anderen Verlaufsformen  gemeinsam ist die hohe Rückfallrate zwischen 60 und 75 %. Der höchste Anteil an stationären  Folgeentscheidungen von über 37 % wird nach wiederholter Verurteilung zu unbedingten Freiheitsund  Jugendstrafen (Typ 1) beobachtet, deutlich geringer ist der Anteil bei den Typen 2 und 3 (ansteigende  und abnehmende Sanktionsschwere, 26 und 32 %). Dies dürfte auch eine differenzierte Berücksichtigung  der Vorstrafenbelastung in der Strafzumessungsentscheidung widerspiegeln.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% wiederholt Inhaftierter Typ 1 (n=2.190) ansteigende Sanktionsschwere Typ 2 (n=2.732) abnehmende Sanktionsschwere Typ 3 (n=1.792) erstmals Straffälliger Typ 4 (n=185.949) FS/JS o. Bew. sonstige ambulante Sanktion keine Folgeentscheidung   FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN   93  Übersichtstabelle B 5.3.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der schwersten Voreintragung und Sanktionsart der Bezugsentscheidung - Jugendliche und Heranwachsende (in Prozent)   Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG keine Voreintragung FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst .  Entsch.  JGG FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst .  Entsch.  JGG FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst.  Entsch.  JGG FS / JS  o. Bew. FS / JS  m. Bew. GS /  sonst.  Entsch.  JGG  Fälle insgesamt 324.998 2.190 623 1.177 1.861 2.737 3.059 872 7.505 118.776 249 1.549 184.400 Keine Folgeentsch. 59,2 27,1 27,6 23,7 34,0 32,4 31,5 51,7 37,8 47,8 73,9 68,0 69,2 FE, darunter 40,8 72,9 72,4 76,3 66,0 67,6 68,5 48,3 62,2 52,2 26,1 32,0 30,8 A. Freiheitsstrafe 3,3 43,0 34,7 25,7 35,7 24,2 15,9 21,8 15,5 4,2 6,0 3,7 0,5 ü. 5 J. 0,0 1,6 1,3 0,7 1,1 0,2 0,2 0,5 0,2 0,0 0,4 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 7,3 4,8 2,6 4,2 1,8 1,3 3,6 1,2 0,2 1,6 0,1 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,2 7,9 3,9 3,0 5,2 2,7 1,1 3,3 1,4 0,1 0,4 0,2 0,0 m.B. 0,4 2,7 2,9 1,9 2,3 2,0 1,8 1,3 0,9 0,5 0,0 0,3 0,1 6 - 12 M. o.B. 0,3 6,9 8,3 4,1 6,1 4,4 1,5 3,9 2,7 0,2 1,2 0,9 0,0 m.B. 1,2 7,9 5,8 8,0 8,6 5,5 5,7 5,4 4,4 1,9 1,2 1,2 0,2 bis u. 6 M. o.B. 0,2 3,7 3,5 2,4 3,8 2,9 1,2 1,8 1,7 0,2 0,8 0,2 0,0 m.B. 0,7 5,0 4,2 3,1 4,4 4,6 2,9 2,1 3,0 1,0 0,4 0,8 0,1 B. Jugendstrafe 4,7 11,7 18,1 19,9 9,9 21,3 17,4 11,0 25,6 6,6 8,8 12,3 1,8 ü. 5 J. 0,0 0,8 0,3 0,3 0,4 0,3 0,0 0,2 0,2 0,0 0,4 0,1 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,8 6,1 9,6 8,7 3,8 6,1 3,4 3,8 6,2 0,9 2,8 3,2 0,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,9 2,0 4,7 5,1 2,1 7,4 4,6 2,1 7,5 1,1 1,6 3,8 0,3 m.B. 0,8 0,6 1,9 2,2 0,9 3,5 3,1 0,6 4,2 1,1 0,8 2,1 0,4 6 - 12 M. o.B. 0,4 1,3 1,1 1,8 1,1 1,8 2,2 2,4 3,0 0,6 1,2 1,0 0,1 m.B. 1,7 0,9 0,5 1,8 1,6 2,3 4,1 1,9 4,5 2,9 2,0 2,2 0,8 C. Geldstrafe 9,8 17,0 15,7 25,0 18,6 17,1 26,6 13,2 14,3 16,8 8,8 7,7 4,5 D. Sonst. Entsch. JGG 22,9 1,1 3,7 5,4 1,6 5,1 8,6 2,2 6,8 24,5 2,4 8,4 24,0 Jugendarrest 4,2 0,2 1,4 1,1 0,3 2,1 2,5 0,5 1,9 6,3 0,4 1,9 3,1 Schuldspruch 0,5 0,0 0,2 0,3 0,1 0,1 0,4 0,0 0,3 0,9 0,0 0,1 0,3 jrichterl. Maßn. 8,7 0,7 1,0 2,5 0,9 1,9 3,7 1,1 2,5 10,5 1,6 3,1 8,3 §§ 45, 47 JGG 9,5 0,1 1,1 1,6 0,3 1,0 2,0 0,6 2,1 6,8 0,4 3,2 12,2 Voreintragungen gesamt Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung 6. Deliktbezogene Betrachtung der Bezugs-, Vor- und Folgeentscheidungen Aus kriminologischer und kriminalpolitischer Sicht ist die deliktspezifische Betrachtung von Rückfällen  und kriminellen Karrieren von besonderem Interesse. Im Folgenden werden die Bundeszentralregisterdaten  unter diesem Gesichtspunkt analysiert. Allerdings sind auch hier Einschränkungen bezüglich  der Aussagekraft der Ergebnisse zu berücksichtigen, die sich aus dem Absammelkonzept für  die Rückfalluntersuchung und der besonderen Art der Ausgangsdaten ergeben. So ist der Risikozeitraum , der zunächst auf drei Jahre  festgelegt wurde,  relativ kurz. Für bestimmte Deliktformen (z.B.  Sexualdelikte) sind die Rückfallintervalle aber vermutlich häufig länger, so dass (insbesondere) einschlägige  Rückfälle noch nicht stattgefunden haben und deswegen in der vorliegenden Absammelwelle  für das Bezugsjahr 2010 auch noch nicht erfasst werden. Selbst wenn solche Rückfalltaten noch im  Beobachtungszeitraum von drei Jahren erfolgten, besteht aufgrund der Tatschwere eine erhöhte Wahrscheinlichkeit , dass die diesbezüglichen Entscheidungen  in Folge der Einlegung von Rechtsmitteln  zum Absammelzeitpunkt noch nicht rechtskräftig und deswegen noch nicht im Bundeszentralregister  eingetragen waren. Gerade aus diesem Grund ist das Design der Verknüpfung mit früheren Absammelwellen  entwickelt worden. Die für das Bezugsjahr 2004 durchgeführte dritte Absammelwelle hat  den  Beobachtungszeitraum  auf  neun  Jahre  verlängert  und  damit  die  Aussagekraft  für  einschlägige  Rückfälle bei schwereren Straftaten entsprechend erhöht (siehe Teil C 6).  6.1. Allgemeine Rückfallraten bei ausgewählten Deliktgruppen Bei den Delikten besteht eine große Vielfalt mit mehreren hundert Straftatbeständen des StGB und der  strafrechtlichen  Nebengesetze.  Diese  Informationen  werden  differenziert  im  Bundeszentralregister  eingetragen. Für die Zwecke der rückfallstatistischen Darstellung ist es aber nicht möglich und vom  Aussagewert  auch nicht  sinnvoll,  alle Delikte und Deliktkombinationen  für  jeden Täter  zu berücksichtigen . Deshalb wird ausschließlich das schwerste Delikt34 der Bezugsentscheidung herangezogen.  Weist die ausgewählte Bezugsentscheidung mehrere Delikte auf  (im zugrunde  liegenden Datensatz  werden bis zu fünf Delikte des Urteils abgebildet), so wird in der Regel nur das abstrakt schwerste  Delikt für die Zuordnung zu einer Deliktgruppe herangezogen.  34  Der vorgenommenen Schwerekodierung liegen die schematischen Hilfen des Statistischen Bundesamts zugrunde, die auch bei  der Strafverfolgungsstatistik Anwendung finden.    DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  95  Abb. B 6.1.1: Art der Folgeentscheidung* nach Art des schwersten Delikts in der Bezugsentscheidung   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Diese  „schwersten“ Delikte  wurden  zu  insgesamt  12  Gruppen  zusammengefasst,  die  in  kriminologischer  und rechtspolitischer Hinsicht besonders interessant erscheinen35:  Mord und Totschlag: §§ 211, 212, 213 StGB  Einfache Körperverletzung: § 223 StGB  Gefährliche und schwere Körperverletzung: §§ 224, 226, 227 StGB  Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung: §§ 177, 178 StGB  Sexueller Missbrauch:  §§ 174 ohne Abs. 2 Nr. 1, 174 a, 174 b, 174 c, 176 ohne Abs. 4 Nr. 1, 176 a, 179 StGB  Einfacher Diebstahl: § 242 StGB  Besonders schwerer Diebstahl: §243 Abs. 1 StGB  Qualifizierter Diebstahl §§ 244, 244a StGB  Raub und Erpressung: §§ 249-253, 255, 316 a StGB  Betrug: § 263 StGB  Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss: §§ 315 c Abs. 1 Nr. 1 a, 316 StGB  Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss: §§ 142, 315 b, 315 c Abs. 1 Nr. 1 b, Nr. 2 a-g StGB  Fahren ohne Fahrerlaubnis: § 21 StVG  Delikte nach dem Betäubungsmittelgesetz: §§ 29, 29 a, 30, 30 a, b BtMG    35  Alle §§-Angaben  im Text beziehen sich auf die geltende Fassung des StGB.  In der Programmierung für die Deliktgruppen  wurden aber auch alte Fassungen des StGB berücksichtigt, wenn dies aufgrund des Entscheidungsdatums nötig war.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% G es am t (n = 9 39 .2 5 3 ) M o rd u n d T o ts ch la g (n =8 9 3 ) E in fa ch e K ö rp e rv er le tz u n g (n = 6 4. 8 4 4 ) G ef äh rl ic h e u . s ch w er e K ö rp er ve rl et zu n g (n =3 6 .1 7 5 ) se xu el le N ö ti gu n g u . V er ge w al ti gu n g (n =1 .9 5 9 ) Se xu el le r M is sb ra u ch (n =2 .6 4 1 ) E in fa ch er D ie b st ah l (n = 1 48 .0 1 6 ) Sc h w e re r D ie b st ah l (n = 2 0. 1 4 7 ) Q u al if iz ie rt er D ie b st ah l (n =5 .1 7 9 ) R au b u . E rp re ss u n g (n =1 0 .6 4 6 ) B e tr u g (n = 1 02 .8 1 1 ) V e rk eh rs d e lik te u n te r A lk o h o le in fl u ss (n = 8 4. 4 1 4 ) V e rk e h rs d el ik te o h n e A lk o h o le in fl u ss (n =3 4 .5 4 4 ) Fa h re n o h n e Fa h re rl au b n is (n = 5 9. 4 9 1 ) D el ik te n ac h B tM G (n =6 0 .2 5 1 ) So n st ig e D e lik te (n =3 0 7. 2 4 2) Freiheits-/Jugendstrafe ohne Bewährung Freiheits-/Jugendstrafe mit Bewährung Sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Deliktart der Bezugsentscheidung 96  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Betrachtet man die einzelnen Deliktgruppen, offenbaren sich deutliche Unterschiede (vgl. Abb. 6.1.1):  Die höchste Belastung weisen die Gruppen „schwere Formen des Diebstahls“  (50 bis 51 %) sowie  „Raub und Erpressung“ (52 %) auf. Danach folgen deutlich abgestuft die Gruppen „gefährliche und  schwere Körperverletzung“ (42 %), „Verstöße gegen das BtMG“ (41 %), „einfacher Diebstahl“ (40 %)  und „einfache Körperverletzung“ (39 %). Bereits leicht unterdurchschnittlich ist das Rückfallrisiko bei  „Betrug“  (29 %)  und  „Vergewaltigung,  sexuelle  Nötigung“  (28 %)  und  „sexueller  Missbrauch “ (24 %). Neben den Verkehrsdelikten weisen die Tötungsdelikte „Mord und Totschlag“ mit ca.  18 % die geringste allgemeine Rückfallrate auf. Generell ist allerdings zu beachten, dass es sich hier  nicht  um  ein  spezifisches  Rückfallrisiko  handelt,  sondern  dass  jedes  nach  der  Bezugsentscheidung  erneut strafrechtlich sanktionierte Delikt unabhängig von seiner Art als Rückfall erfasst wird.  Insbesondere die beiden Gruppen der Straßenverkehrsdelikte im StGB (§§ 315 c Abs. 1 Nr. 1 a, 316  sowie  §§ 315 c-Rest36, 142  StGB)  liegen  mit  rund 19 %  bzw. 15 % deutlich  unter  der  allgemeinen  Rückfallrate.  Hier  bestätigt  sich,  dass  die  auch  zahlenmäßig  größte  Gruppe  der  „Verkehrsstraftäter “ häufig Einmaltäter sind, die eher wegen der „potentiellen Deliktsituation“ des Straßenverkehrs  mit dem Gesetz in Konflikt geraten als aus zielgerichteter krimineller Intention. Hervorzuheben ist,  dass die Rückfallrate der „Alkoholtäter im Straßenverkehr“ (§§ 315 c Abs. 1 Nr. 1 a, 316 StGB) verhältnismäßig  gering ausfällt, obgleich für diese Gruppe eher ein höheres Rückfallrisiko angenommen  wird.  Die  hohe  Rückfallrate  des  § 21  StVG,  „Fahren  ohne  Fahrerlaubnis“,  mit  knapp  36 %  indes  bestätigt die bisherigen Erfahrungen eines deutlich erhöhten Rückfallrisikos. Zumeist wird es sich aber  um Rückfälle handeln, die erneut § 21 StVG betreffen.      36  Gemeint sind damit sämtliche Fälle des § 315 c StGB, die nicht unter § 315 c Abs. 1 Nr. 1 a StGB fallen.    DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  97  Übersichtstabelle B 6.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Deliktgruppe des Bezugsdelikts (in Prozent) Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  Mord u. Totschlag Einfache Körperverletzung Gefährliche u. schwere  Körperverletzung Sexuelle Nötigungen u.  Vergewaltigung Sexueller Missbrauch Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl Qualifizierter Diebstahl Raub u. Erpressung Betrug Verkehrsdelikte unter  Alkoholeinfluss Verkehrsdelikte ohne  Alkoholeinfluss Fahren ohne  Fahrerlaubnis Delikte nach BtMG Sonstige Delikte  F äl le  i n sg es am t 9 3 9 .2 5 1 8 9 3 6 4 .8 4 4 3 6 .1 7 5 1 .9 5 9 2 .6 3 9 1 4 8 .0 1 6 2 0 .1 4 7 5 .1 7 9 1 0 .6 4 6 1 0 2 .8 1 1 8 4 .4 1 4 3 4 .5 4 4 5 9 .4 9 1 6 0 .2 5 1 3 0 7 .2 4 2 K ei n e  F o lg ee n ts ch . 6 5 ,2 8 1 ,6 6 1 ,0 5 7 ,6 7 2 ,4 7 5 ,9 6 0 ,0 4 8 ,9 5 0 ,0 4 7 ,7 7 1 ,5 8 1 ,1 8 4 ,7 6 4 ,2 5 9 ,1 6 4 ,1 F E ,  da ru n te r 3 4 ,8 1 8 ,4 3 9 ,0 4 2 ,4 2 7 ,6 2 4 ,1 4 0 ,0 5 1 ,1 5 0 ,0 5 2 ,3 2 8 ,5 1 8 ,9 1 5 ,3 3 5 ,8 4 0 ,9 3 5 ,9 A . F re ih e it ss tr a fe 8 ,7 8 ,5 8 ,7 9 ,5 9 ,5 6 ,1 9 ,7 1 8 ,8 2 0 ,8 1 6 ,3 7 ,8 5 ,5 2 ,7 8 ,3 1 3 ,4 8 ,1 ü.  5  J . 0 ,1 0 ,1 0 ,1 0 ,1 0 ,5 0 ,3 0 ,1 0 ,3 0 ,3 0 ,6 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,1 ü.  2  -  5  J . 0 ,6 1 ,2 0 ,6 0 ,8 1 ,4 0 ,7 0 ,5 2 ,1 2 ,7 2 ,4 0 ,4 0 ,2 0 ,2 0 ,5 1 ,3 0 ,5 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,6 0 ,9 0 ,5 0 ,7 1 ,2 0 ,7 0 ,7 3 ,0 3 ,6 2 ,3 0 ,4 0 ,2 0 ,1 0 ,3 1 ,2 0 ,4 m .B . 0 ,7 0 ,3 0 ,8 0 ,7 0 ,5 0 ,6 0 ,5 1 ,1 1 ,2 1 ,2 0 ,8 0 ,3 0 ,3 0 ,6 1 ,5 0 ,7 6  -  1 2  M . o .B . 1 ,0 1 ,6 1 ,0 1 ,4 1 ,3 0 ,9 1 ,5 3 ,8 3 ,8 2 ,6 0 ,7 0 ,4 0 ,2 0 ,8 1 ,5 0 ,8 m .B . 2 ,6 2 ,4 3 ,1 3 ,1 2 ,8 1 ,6 2 ,3 4 ,0 4 ,0 3 ,7 2 ,7 1 ,8 1 ,0 2 ,7 3 ,4 2 ,5 bi s  u.  6  M .o .B . 0 ,9 0 ,6 0 ,7 0 ,9 0 ,7 0 ,4 1 ,5 1 ,8 2 ,4 1 ,3 0 ,5 0 ,4 0 ,2 0 ,6 1 ,3 0 ,8 m .B . 2 ,3 1 ,5 1 ,9 1 ,7 1 ,2 0 ,9 2 ,7 2 ,7 2 ,7 2 ,3 2 ,2 2 ,2 0 ,8 2 ,7 3 ,1 2 ,2 B . J u g e n d st ra fe 1 ,6 0 ,7 2 ,8 5 ,0 2 ,5 2 ,2 2 ,0 6 ,2 6 ,6 9 ,2 0 ,4 0 ,1 0 ,4 1 ,0 1 ,6 1 ,3 ü.  5  J . 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü.  2  -  5  J . 0 ,3 0 ,3 0 ,5 1 ,0 0 ,7 0 ,5 0 ,3 1 ,3 1 ,5 2 ,7 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,1 0 ,2 0 ,2 ü.  1  -  2  J . o .B . 0 ,3 0 ,1 0 ,5 1 ,0 0 ,7 0 ,4 0 ,4 1 ,4 1 ,9 2 ,3 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,2 0 ,3 0 ,2 m .B . 0 ,3 0 ,0 0 ,5 0 ,9 0 ,5 0 ,4 0 ,3 1 ,0 1 ,2 1 ,5 0 ,1 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,3 0 ,2 6  -  1 2  M . o .B . 0 ,2 0 ,1 0 ,3 0 ,4 0 ,2 0 ,2 0 ,2 0 ,7 0 ,3 0 ,6 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,1 m .B . 0 ,6 0 ,0 1 ,1 1 ,7 0 ,4 0 ,7 0 ,8 1 ,9 1 ,6 1 ,9 0 ,1 0 ,1 0 ,2 0 ,4 0 ,6 0 ,5 C . G e ld st ra fe 1 6 ,4 8 ,6 1 5 ,5 1 3 ,8 1 0 ,7 8 ,1 1 5 ,2 1 3 ,8 1 3 ,5 1 4 ,7 1 8 ,6 1 2 ,6 9 ,7 1 4 ,3 1 9 ,6 1 8 ,8 D . S o n st . E n ts ch . J G G 7 ,9 0 ,3 1 1 ,9 1 4 ,1 4 ,7 7 ,5 1 3 ,0 1 2 ,2 9 ,1 1 2 ,0 1 ,8 0 ,7 2 ,5 1 2 ,2 6 ,3 7 ,7 Ju ge n da rr es t 1 ,4 0 ,2 2 ,4 2 ,8 0 ,7 1 ,3 2 ,2 3 ,0 2 ,5 2 ,9 0 ,3 0 ,1 0 ,4 1 ,7 1 ,3 1 ,4 Sc h ul ds p ru ch 0 ,2 0 ,0 0 ,3 0 ,5 0 ,2 0 ,1 0 ,2 0 ,5 0 ,3 0 ,4 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,2 jr ic h te rl .  M aß n . 3 ,0 0 ,1 4 ,5 5 ,8 2 ,2 3 ,1 4 ,6 5 ,0 3 ,4 5 ,1 0 ,7 0 ,3 0 ,9 4 ,9 2 ,6 2 ,9 §§  4 5 ,  4 7  J G G 3 ,3 0 ,0 4 ,6 5 ,0 1 ,6 2 ,9 5 ,9 3 ,7 2 ,9 3 ,6 0 ,7 0 ,2 1 ,1 5 ,4 2 ,3 3 ,3 G es am t D el ik tg ru p p e  de r  B ez ug se n ts ch ei du n g 98  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.2. Rückfallraten und Sanktionsart der Bezugsentscheidung bei ausgewählten Deliktgruppen Im zweiten Schritt werden einzelne Deliktgruppen näher betrachtet. Dabei wird jeweils nach der  Sanktionsart der Bezugsentscheidung differenziert. Die Gewalt-, Sexual- und Diebstahldelikte, die  später bezüglich eines einschlägigen Rückfalls untersucht werden (B 6.3), sind hier ausgeklammert.  6.2.1. Betrug Abb. B 6.2.1.1: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Betrug (§ 263 StGB)37   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst: Neben den Rückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45,  47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugendstrafe  oder Freiheitsstrafe betreffen,  also  insb. Geldstrafen  und  jugendrechtliche Sanktionen;  es handelt  sich – mit  Ausnahme der  wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen  Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Wie  gesehen  (Abb.  B.  6.1.1)  sind  Rückfallraten  nach  einer  Bezugsentscheidung  wegen  Betrugs  (§ 263 StGB) deutlich niedriger als nach Bezugsentscheidungen wegen Diebstahls. Auffällig ist insbesondere  die vergleichsweise niedrige Rückfallrate nach zur Bewährung ausgesetzten, aber auch nach  unbedingten Freiheitsstrafen mit 33 % bzw. 38 %. Ansonsten zeigt  sich der allgemeine Trend: Die  Rückfallrate  ist  nach  stationären Sanktionen höher als nach ambulanten, bei Sanktionen nach JGG  höher als solchen nach StGB.   37  Hier  werden  9  Entscheidungen,  die  sich  keiner  der  genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen  und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=102.802) FS o. Bew. (n=1.657) FS m. Bew. (n=10.778) Geldstrafe (n=77.556) JS o. Bew. (n=147) JS m. Bew. (n=470) Jugendarrest (n=455) Sonst. n. JGG (n=2.305) §§ 45, 47 JGG (n=9.434) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  99  Übersichtstabelle B 6.2.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Betrug (in Prozent)   *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 102.802 1.657 10.778 77.556 147 470 455 2.305 9.434 Keine Folgeentsch. 71,5 61,9 67,2 73,2 30,6 41,3 34,3 50,4 73,1 FE, darunter 28,5 38,1 32,8 26,8 69,4 58,7 65,7 49,6 26,9 A.Freiheitsstrafe 7,8 26,4 19,9 6,3 47,6 24,7 12,5 5,7 1,2 ü. 5 J. 0,1 0,4 0,1 0,0 1,4 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,4 3,2 1,1 0,2 6,8 3,0 0,9 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,4 3,8 1,7 0,2 6,8 4,0 0,4 0,3 0,0 m.B. 0,8 1,3 1,5 0,8 1,4 1,5 1,3 0,9 0,2 6 - 12 M. o.B. 0,7 5,6 3,2 0,3 8,2 3,8 2,2 0,1 0,1 m.B. 2,7 5,7 5,5 2,5 12,9 6,8 5,1 2,6 0,5 bis u. 6 M. o.B. 0,5 2,4 2,5 0,2 6,8 2,1 0,4 0,1 0,0 m.B. 2,2 4,1 4,4 2,1 3,4 3,2 2,2 1,5 0,3 B. Jugendstrafe 0,4 0,0 0,0 0,0 7,5 13,2 12,7 4,3 1,2 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 1,4 3,0 1,5 0,0 0,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 2,7 4,5 3,1 0,0 0,2 m.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 1,4 2,3 1,5 0,0 0,3 6 - 12 M. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,7 1,1 1,5 0,0 0,1 m.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 1,4 2,3 5,1 0,0 0,5 C.Geldstrafe 18,6 11,7 12,8 20,3 14,3 17,0 20,7 0,2 10,4 D.Sonst. Entsch. JGG 1,8 0,0 0,0 0,1 0,0 3,8 19,8 0,2 14,1 Jugendarrest 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 1,9 9,2 0,1 1,6 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,5 0,0 0,2 jrichterl. Maßn. 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 5,5 0,1 5,2 §§ 45, 47 JGG 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 3,3 0,0 7,1 gesamt Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen 100  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.2.2. Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss Abb. B 6.2.2.1: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Verkehrsdelikten unter Alkoholeinfluss38   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Wie aus der Übersichtstabelle B 6.1.1 hervorgeht, weisen Straßenverkehrsdelikte allgemein das geringste  Rückfallrisiko auf. Dies gilt für solche unter Alkoholeinfluss wie ohne Alkoholeinfluss begangene  Delikte. Differenziert man nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung wegen Verkehrsdelikten  unter Alkoholeinfluss, §§ 315 c Abs. 1 Nr. 1a, 316 StGB (Abb. B 6.2.1.1), zeigt  sich  indessen, dass  die niedrige Rückfallrate im Wesentlichen auf die große Zahl der zu einer Geldstrafe verurteilten Verkehrsstraftäter  zurückgeht, deren Rückfallrate bei lediglich 17 % liegt. Die kleine Minderheit der zu  freiheitsentziehenden  Sanktionen  verurteilten  Verkehrsstraftäter  weist  demgegenüber  beachtliche  Rückfallraten auf, wenngleich diese immer noch etwas geringer sind als bei aufgrund anderer Delikte  Verurteilten.  38  Hier werden  27 Entscheidungen,  die  sich  keiner der genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=84.387) FS o. Bew. (n=504) FS m. Bew. (n=4.276) Geldstrafe (n=75.767) JS o. Bew. (n=37) JS m. Bew. (n=111) Jugendarrest (n=159) Sonst. n. JGG (n=2.772) §§ 45, 47 JGG (n=761) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  101  Übersichtstabelle B.6.2.2.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Verkehrsdelikten unter Alkoholeinfluss (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      gesamt FS o.B. FS m.B. JS o.B. JS m.B. GS JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 84.387 504 4.276 37 111 75.767 159 2.772 761 Keine Folgeentsch. 81,1 53,8 63,3 24,3 39,6 82,8 44,0 71,9 81,6 FE, darunter 18,9 46,2 36,7 75,7 60,4 17,2 56,0 28,1 18,4 A. Freiheitsstrafe 5,5 32,7 24,3 48,6 20,7 4,4 10,1 2,6 1,2 ü. 5 J. 0,0 0,4 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,2 1,2 0,6 2,7 0,9 0,1 0,0 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,2 2,2 1,3 2,7 0,0 0,1 0,0 0,0 0,1 m.B. 0,3 1,2 0,8 2,7 0,9 0,3 1,9 0,4 0,4 6 - 12 M. o.B. 0,4 8,3 4,2 16,2 3,6 0,2 1,3 0,1 0,0 m.B. 1,8 6,7 7,3 10,8 9,0 1,5 1,9 1,2 0,4 bis u. 6 M. o.B. 0,4 6,5 4,6 0,0 3,6 0,2 0,6 0,0 0,0 m.B. 2,2 6,2 5,4 13,5 2,7 2,0 4,4 0,6 0,1 B. Jugendstrafe 0,1 0,0 0,0 5,4 24,3 0,0 10,1 1,3 0,7 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,0 0,0 0,0 2,7 3,6 0,0 0,6 0,3 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 9,0 0,0 1,3 0,1 0,1 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 4,5 0,0 2,5 0,1 0,4 6 - 12 M. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 4,5 0,0 0,6 0,1 0,0 m.B. 0,1 0,0 0,0 2,7 2,7 0,0 5,0 0,7 0,0 C. Geldstrafe 12,6 13,5 12,4 21,6 14,4 12,7 19,5 11,4 5,7 D. Sonst. Entsch. JGG 0,7 0,0 0,0 0,0 0,9 0,1 16,4 12,7 10,9 Jugendarrest 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,3 2,6 1,4 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 0,0 0,9 0,0 0,0 0,3 0,1 jrichterl. Maßn. 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 6,3 5,8 4,3 §§ 45, 47 JGG 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 3,8 4,0 5,0 Sanktionsgruppen der Bezusentscheidungen 102  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.2.3. Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss Abb. B 6.2.3.1: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Verkehrsdelikten ohne Alkoholeinfluss39   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Die  allgemeine  Rückfallrate  nach  Verkehrsdelikten  ohne  Alkoholeinfluss  (§§ 142,  315 b,  315 c  Abs. 1 Nr. 1 b, Nr. 2 a-g StGB) liegt noch etwas niedriger als nach Verkehrsdelikten unter Alkoholeinfluss .  Im Übrigen zeigen  sich ähnliche Proportionen, nämlich dass die Masse der  zu Geldstrafe  Verurteilten eine sehr geringe und die wenigen nach einer vollstreckten Freiheits- bzw. Jugendstrafe  Entlassenen eine vergleichsweise hohe Rückfallrate aufweisen.    39  Hier werden  59 Entscheidungen,  die  sich  keiner der genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.   0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=34.485) FS o. Bew. (n=63) FS m. Bew. (n=532) Geldstrafe (n=28.025) JS o. Bew. (n=26) JS m. Bew. (n=66) Jugendarrest (n=139) Sonst. n. JGG (n=1.787) §§ 45, 47 JGG (n=3.847) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  103  Übersichtstabelle B 6.2.3.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Verkehrsdelikten ohne Alkoholeinfluss (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 34.485 63 532 28.025 26 66 139 1.787 3.847 Keine Folgeentsch. 84,7 41,3 60,5 87,2 42,3 36,4 38,8 69,3 80,1 FE, darunter 15,3 58,7 39,5 12,8 57,7 63,6 61,2 30,7 19,9 A. Freiheitsstrafe 2,7 38,1 25,0 2,4 30,8 22,7 6,5 2,0 0,6 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 3,8 0,0 0,0 0,1 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,2 1,6 1,7 0,1 3,8 1,5 0,0 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,1 1,6 1,9 0,0 0,0 0,0 0,7 0,0 0,0 m.B. 0,3 1,6 1,1 0,3 0,0 1,5 0,7 0,1 0,1 6 - 12 M. o.B. 0,2 6,3 4,1 0,1 3,8 3,0 1,4 0,1 0,0 m.B. 1,0 12,7 7,0 0,9 3,8 10,6 2,9 0,8 0,3 bis u. 6 M. o.B. 0,2 9,5 4,1 0,1 7,7 4,5 0,0 0,1 0,0 m.B. 0,8 4,8 5,1 0,8 7,7 1,5 0,7 0,6 0,1 B. Jugendstrafe 0,4 0,0 0,2 0,1 3,8 22,7 15,8 2,6 0,7 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 4,5 4,3 0,1 0,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,1 2,2 0,3 0,0 m.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 6,1 2,9 0,7 0,1 6 - 12 M. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,0 0,7 0,2 0,0 m.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 3,8 3,0 5,8 1,5 0,4 C. Geldstrafe 9,7 20,6 14,1 10,0 19,2 18,2 14,4 11,0 5,9 D. Sonst. Entsch. JGG 2,5 0,0 0,0 0,2 3,8 0,0 24,5 15,1 12,6 Jugendarrest 0,4 0,0 0,0 0,0 3,8 0,0 5,0 3,6 1,5 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,4 0,2 0,1 jrichterl. Maßn. 0,9 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 12,9 6,5 4,3 §§ 45, 47 JGG 1,1 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 5,0 4,7 6,7 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt 104  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.2.4. Fahren ohne Fahrerlaubnis Abb. B 6.2.4.1: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Fahren ohne Fahrerlaubnis40   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Wie schon die Übersichtstabelle B 6.1.1 zeigt, ist die Rückfallrate bei Fahren ohne Fahrerlaubnis deutlich  höher als bei den sonstigen Verkehrsdelikten. Auch die lediglich mit einer Geldstrafe Bestraften  haben mit 35 % ein beachtliches Rückfallrisiko, das aber von demjenigen der wenigen mit Freiheitsentziehung  Sanktionierten deutlich übertroffen wird. In vielen Fällen handelt es sich um einen einschlägigen  Rückfall, also um ein erneutes Fahren ohne Fahrerlaubnis.   40  Hier  werden  3  Entscheidungen,  die  sich  keiner  der  genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen  und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=59.488) FS o. Bew. (n=658) FS m. Bew. (n=3.490) Geldstrafe (n=29.257) JS o. Bew. (n=46) JS m. Bew. (n=114) Jugendarrest (n=492) Sonst. n. JGG (n=3.526) §§ 45, 47 JGG (n=21.905) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  105  Übersichtstabelle B 6.2.4.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Fahren ohne Fahrerlaubnis (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45,  47 JGG  Fälle insgesamt 59.488 658 3.490 29.257 46 114 492 3.526 21.905 Keine Folgeentsch. 64,2 54,0 54,7 65,1 28,3 36,0 36,0 51,5 67,8 FE, darunter 35,8 46,0 45,3 34,9 71,7 64,0 64,0 48,5 32,2 A. Freiheitsstrafe 8,3 30,1 32,1 11,7 37,0 14,9 7,1 2,4 0,3 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,3 0,1 2,2 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,5 1,7 1,3 0,7 2,2 0,0 0,4 0,1 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3 2,7 2,1 0,3 4,3 2,6 0,4 0,1 0,0 m.B. 0,6 1,7 1,1 1,1 2,2 0,0 0,6 0,2 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,8 7,8 6,6 0,7 8,7 5,3 0,6 0,1 0,0 m.B. 2,7 7,9 9,2 3,9 10,9 0,9 2,6 1,1 0,1 bis u. 6 M.o.B. 0,6 3,8 5,3 0,5 0,0 1,8 0,4 0,2 0,0 m.B. 2,7 4,6 6,2 4,4 6,5 4,4 2,0 0,7 0,1 B. Jugendstrafe 1,0 0,0 0,0 0,1 13,0 32,5 17,9 5,9 1,0 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 2,2 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,0 2,2 5,3 2,0 0,9 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 6,5 10,5 3,9 0,8 0,1 m.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 3,5 1,8 1,3 0,3 6 - 12 M. o.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 8,8 2,0 0,3 0,1 m.B. 0,4 0,0 0,0 0,0 2,2 4,4 8,1 2,6 0,5 C. Geldstrafe 14,3 15,8 13,1 22,9 17,4 13,2 13,6 11,0 3,4 D. Sonst. Entsch. JGG 12,2 0,0 0,0 0,2 4,3 3,5 25,4 29,2 27,5 Jugendarrest 1,7 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 12,0 9,2 2,7 Schuldspruch 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,2 0,8 0,3 jrichterl. Maßn. 4,9 0,0 0,0 0,1 2,2 0,0 8,3 13,0 11,0 §§ 45, 47 JGG 5,4 0,0 0,0 0,0 2,2 3,5 3,9 6,2 13,6 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt 106  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.2.5. Delikte nach BtMG Abb. B 6.2.5.1: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Delikten nach BtMG41   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Wie gesehen (Abbildung B 6.1.1) weisen Bezugsentscheidungen mit BTM-Delikten als schwerster  Straftat  eine  überdurchschnittliche  Rückfallrate  auf.  Differenziert  nach  der  Art  der  Bezugsentscheidung  fallen einige Besonderheiten auf: Entgegen dem allgemeinen Trend weisen die Freiheitsstrafen  ohne und mit Bewährung (33 bzw. 38 %) eine etwas bessere Legalbewährungsrate auf.   Ähnliches gilt auch im Jugendstrafrecht: Nach Jugendstrafen ohne und mit Bewährung (47 bzw. 48%)  erfolgen weniger Folgeentscheidungen als nach jugendrichterlichen Sanktionen (52%). Lediglich die  vergleichsweise  hohe  Rückfallrate  nach  Jugendarrest  (63 %)  entspricht  dem  allgemeinen  Trend.  Besonders bemerkenswert ist, dass unbedingte Freiheits- und Jugendstrafen ein wenig besser abschneiden  als Bewährungsstrafen. Hierbei dürften die Therapiemöglichkeiten außerhalb des Strafvollzugs  gemäß §§ 35, 38 BtMG eine Rolle spielen.   Die höchste Rückfallrate ist für die zu Jugendarrest Verurteilten zu notieren; hier ist insbesondere die  hohe Gesamtrückfallrate von 63 % auffällig, während bei Jugendstrafen ohne und mit Bewährung insgesamt  zwar eine niedrigere Rückfallrate, dagegen aber ein etwas höherer Anteil stationärer Folgeentscheidungen  zu verzeichnen ist.   41  Hier  werden  9  Entscheidungen,  die  sich  keiner  der  genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen  und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=60.242) FS o. Bew. (n=5.404) FS m. Bew. (n=10.774) Geldstrafe (n=26.709) JS o. Bew. (n=620) JS m. Bew. (n=1.360) Jugendarrest (n=795) Sonst. n. JGG (n=4.253) §§ 45, 47 JGG (n=10.327) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  107  Übersichtstabelle B 6.2.5.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von BtMG-Delikten (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 60.242 5.404 10.774 26.709 620 1.360 795 4.253 10.327 Keine Folgeentsch. 59,1 67,5 61,2 59,7 53,2 51,8 37,4 47,6 58,3 FE, darunter 40,9 32,5 38,8 40,3 46,8 48,2 62,6 52,4 41,7 A. Freiheitsstrafe 13,4 20,7 22,3 13,7 27,7 18,5 10,4 4,7 1,7 ü. 5 J. 0,2 0,7 0,3 0,2 1,3 0,3 0,3 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 1,3 3,6 2,2 1,0 2,7 1,7 0,9 0,4 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,2 2,8 2,4 0,9 4,7 1,5 0,5 0,1 0,1 m.B. 1,5 1,1 1,6 2,0 2,1 1,5 1,4 1,0 0,3 6 - 12 M. o.B. 1,5 3,2 3,2 1,1 3,9 3,2 1,0 0,2 0,1 m.B. 3,4 3,5 4,7 4,1 5,5 4,4 4,5 1,5 0,8 bis u. 6 M.o.B. 1,3 2,4 3,3 0,8 2,7 2,0 0,4 0,2 0,1 m.B. 3,1 3,4 4,7 3,7 4,8 3,8 1,5 1,3 0,3 B. Jugendstrafe 1,6 0,0 0,0 0,2 2,6 10,9 16,9 6,7 3,2 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,2 0,0 0,0 0,0 0,8 2,4 1,9 0,5 0,5 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 0,8 2,7 3,0 1,0 0,6 m.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 0,3 1,8 3,5 1,2 0,7 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 0,2 1,5 2,1 0,7 0,3 m.B. 0,6 0,0 0,0 0,1 0,5 2,2 6,3 3,2 1,1 C. Geldstrafe 19,6 11,8 16,5 26,1 15,6 16,3 18,5 20,6 10,7 D. Sonst. Entsch. JGG 6,3 0,0 0,0 0,2 0,8 2,6 16,9 20,4 26,1 Jugendarrest 1,3 0,0 0,0 0,1 0,3 1,0 7,3 6,9 3,9 Schuldspruch 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 0,9 0,5 jrichterl. Maßn. 2,6 0,0 0,0 0,1 0,3 0,7 6,5 9,4 10,3 §§ 45, 47 JGG 2,3 0,0 0,0 0,0 0,2 0,8 2,3 3,2 11,5 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt 108  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.3. Einschlägiger Rückfall bei ausgewählten Deliktgruppen In einem dritten Schritt wird das Rückfallverhalten nach kriminologisch und kriminalpolitisch besonders  bedeutsamen Deliktgruppen differenzierter dargestellt: Für Sexual-, Gewalt- und Diebstahldelikte  wird der Rückfall sanktions- und deliktspezifisch abgebildet. Zum einen wird für die genannten Tätergruppen  differenziert untersucht, welche Bezugssanktion gegenüber den einzelnen Tätergruppen ausgesprochen  wurde und welche Arten von Folgeentscheidungen zu verzeichnen sind. Zum anderen wird  gesondert untersucht, inwiefern Sexual-, Gewalt- und Diebstahldelikte in der kriminellen Karriere weitere  einschlägige Delikte nach sich ziehen. Von einschlägigem Rückfall ist im engeren Sinne zu sprechen , wenn der Täter wegen der gleichen Straftat wieder verurteilt wird, z.B. ein wegen Vergewaltigung  Verurteilter eine erneute Vergewaltigung begeht. Hier wird der einschlägige Rückfall aber etwas  weiter gefasst: Als einschlägig gilt, wenn die erneute Straftat derselben Deliktgruppe, in der vergleichbare  Delikte zusammengefasst sind, angehört wie die vorangegangene Straftat. So werden etwa die  sexuellen Missbrauchsdelikte in einer Gruppe zusammengefasst, ebenso wie die Körperverletzungsdelikte  nach den §§ 223, 224, 226, 227 StGB. Darüber hinaus wird beim Rückfall deliktbezogen ausgewiesen , ob ein weiteres Delikt aus der umfassenderen Gruppe der Gewalt- und Sexualdelikte oder  der sonstigen Delikte vorliegt.  6.3.1. Sexualdelikte Für die detaillierte Betrachtung der Sexualdelikte werden vier Gruppen von Sexualstraftaten unterschieden : Als sexuelle Gewaltdelikte werden alle Entscheidungen gezählt, denen eine Vergewaltigung  oder sexuelle Nötigung (§§ 177, 178 StGB) zu Grunde liegt. Daneben werden folgende weitere Deliktgruppen  gebildet: Missbrauchsdelikte (§§ 174 ohne Abs. 2 Nr. 1, 174 a, 174 b, 174 c, 176 ohne Abs. 4  Nr. 1, 176 a, 179 StGB), exhibitionistische Delikte (§§ 183, 174 Abs. 2 Nr. 1, 176 Abs. 4 Nr. 1 StGB)  und sonstige Sexualdelikte (§§ 180, 180 a, 181 a, 182, 183 a, 184, 184 a-e StGB).  6.3.1.1. Allgemeiner Rückfall  Insgesamt liegen die allgemeinen Rückfallraten der Sexualtäter deutlich unter dem Durchschnitt von  35% (s.o. Abb. B. 6.1.1). Die Rückfallrate der sexuellen Gewalttäter (28 %) und die nach exhibitionistischen  Delikten (27 %) liegt dabei etwas über den Rückfallraten nach Missbrauchsdelikten  (24 %)  oder sonstigen Sexualdelikten (16 %) (vgl. Abb. B 6.3.1.1.1 und Tab. B 6.3.1.1.1).  Ähnlich  verhält  es  sich  mit  der  Rate  der  stationären  Sanktionen,  allerdings  auf  recht  niedrigerem  Niveau:  Die  sexuellen  Gewalttäter  werden  etwas  häufiger  zu  unbedingten  Freiheits-  oder  Jugendstrafen  wiederverurteilt (zu 7 %) als die übrigen Sexualstraftäter (4 % bei sexuellem Missbrauch, 3 %  bei exhibitionistischen Delikten, 2 % bei sonstigen Sexualdelikten). Freilich ist hierbei zu berücksichtigen ,  dass  diese  Darstellung  noch  keine  Aussage  darüber  ermöglicht,  ob  die  Wiederverurteilung  wegen  eines  einschlägigen  Delikts  oder  aufgrund  einer  Straftat  aus  einem  anderen  Deliktbereich  geschieht.      DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  109  Abb. B 6.3.1.1.1: Art der Folgeentscheidung nach Sexualdelikten*   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Tab. B 6.3.1.1.1: Allgemeine Rückfallhäufigkeit nach Sexualdelikten   sexuelle   Gewaltdelikte  Missbrauchsdelikte   exhibitionistische  Delikte  sonstige   Sexualdelikte  n  %  n  %  n  %  n  %  keine Folgeentscheidung  1.419  72,4  2.005  75,9  837  73,4  2.401  83,6  Folgeentscheidung  540  27,6  636  24,1  304  26,6  470  16,4     FS/JS o. Bew.  132  6,7  110  4,2  38  3,3  46  1,6     FS/JS m. Bew.  107  5,5  114  4,3  95  8,3  98  3,4     sonstige ambulante Sanktion  269  13,7  335  12,7  156  13,7  281  9,8     §§ 45, 47 JGG  32  1,6  77  2,9  15  1,3  45  1,6  Gesamt  1.959  100,0  2.641  100,0  1.141  100,0  2.871  100,0  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% sexuelle Gewaltdelikte (n=1.959) Missbrauchsdelikte (n=2.641) exhibitionistische Delikte (n=1.141) sonstige Sexualdelikte (n=2.871) Gesamt (n=8.612) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 110  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.1.1.2: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von sexueller Nötigung und Vergewaltigung42    *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Die Differenzierung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von sexuellen Gewaltdelikten zeigt  den bekannten deutlichen Unterschied zwischen den nach Jugendstrafrecht und allgemeinem Strafrecht  Sanktionierten. Die Rückfallrate der zu Freiheitsstrafe Verurteilten43 liegt in erheblichem Maße  unter der von zu Jugendstrafe Verurteilten und selbst der mit ambulanten jugendstrafrechtlichen Sanktionen  Belegten. Auch ist die Rate der Wiederverurteilung zu einer freiheitsentziehenden Sanktion bei  zu  Jugendstrafen  Verurteilten  beachtlich.  Dennoch  sind  ganz  überwiegend  die  Rückfälle  nicht  so  schwerer Natur, dass das Gericht eine unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe für angemessen halten  würde.   42  Hier werden  56 Entscheidungen,  die  sich  keiner der genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  43  Es  sind  auch  in 9 Fällen Geldstrafen  eingetragen.  An  sich  ist  Geldstrafe  als Sanktion  aufgrund eines Delikts  nach §§ 177,  178 StGB nicht möglich.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=1.903) FS o. Bew. (n=657) FS m. Bew. (n=681) Geldstrafe (n=9) JS o. Bew. (n=106) JS m. Bew. (n=205) Jugendarrest (n=51) Sonst. n. JGG (n=70) §§ 45, 47 JGG (n=124) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  111  Übersichtstabelle B 6.3.1.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von sexueller Nötigung und Vergewaltigung (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 1.903 657 681 9 106 205 51 70 124 Keine Folgeentsch. 71,8 76,4 78,6 77,8 59,4 55,6 47,1 60,0 64,5 FE, darunter 28,2 23,6 21,4 22,2 40,6 44,4 52,9 40,0 35,5 A. Freiheitsstrafe 9,7 12,0 8,7 22,2 20,8 9,8 2,0 2,9 0,0 ü. 5 J. 0,5 1,1 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 1,4 2,3 0,9 0,0 1,9 2,0 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,3 2,1 0,3 0,0 5,7 1,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,5 0,3 0,6 11,1 0,9 0,0 0,0 1,4 0,0 6 - 12 M. o.B. 1,3 2,1 0,7 0,0 4,7 0,5 0,0 0,0 0,0 m.B. 2,8 2,6 3,2 0,0 4,7 3,9 2,0 1,4 0,0 bis u. 6 M. o.B. 0,7 0,2 1,3 0,0 0,9 1,5 0,0 0,0 0,0 m.B. 1,2 1,4 1,3 11,1 1,9 1,0 0,0 0,0 0,0 B. Jugendstrafe 2,6 0,0 0,0 0,0 5,7 13,2 11,8 4,3 5,6 ü. 5 J. 0,2 0,0 0,0 0,0 0,9 1,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,7 0,0 0,0 0,0 0,9 3,4 2,0 0,0 3,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,7 0,0 0,0 0,0 1,9 4,9 0,0 1,4 0,0 m.B. 0,5 0,0 0,0 0,0 0,9 2,4 3,9 0,0 0,8 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 1,0 0,0 0,0 0,8 m.B. 0,4 0,0 0,0 0,0 0,9 0,5 5,9 2,9 0,8 C.Geldstrafe 10,9 11,3 12,8 0,0 12,3 10,2 3,9 8,6 4,0 D. Sonst. Entsch. JGG 4,8 0,0 0,0 0,0 1,9 11,2 35,3 24,3 25,8 Jugendarrest 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 2,4 5,9 1,4 4,0 Schuldspruch 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 0,0 0,0 1,6 jrichterl. Maßn. 2,3 0,0 0,0 0,0 1,9 5,4 17,6 11,4 10,5 §§ 45, 47 JGG 1,7 0,0 0,0 0,0 0,0 2,9 11,8 11,4 9,7 gesamt 112  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.1.1.3: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von sexuellem Missbrauch44   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Niedriger als bei den sexuellen Gewaltdelikten liegt die allgemeine Rückfallrate bei sexuellem Missbrauch . Im Übrigen ergeben sich hier ähnliche Unterschiede zwischen nach Jugendstrafrecht und allgemeinem   Strafrecht  Verurteilten.  Die  nach  Jugendstrafrecht  Sanktionierten  haben  deutlich höhere  Rückfallraten,  insbesondere  die  –  allerdings  sehr  kleine  –  Gruppe  der  nach  Vollverbüßung  einer  Jugendstrafe Entlassenen.      44  Hier werden  15 Entscheidungen,  die  sich keiner der genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=2.626) FS o. Bew. (n=534) FS m. Bew. (n=1.173) Geldstrafe (n=119) JS o. Bew. (n=33) JS m. Bew. (n=175) Jugendarrest (n=64) Sonst. n. JGG (n=159) §§ 45, 47 JGG (n=369) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  113  Übersichtstabelle B 6.3.1.1.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von sexuellem Missbrauch (in Prozent *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 2.626 534 1.173 119 33 175 64 159 369 Keine Folgeentsch. 75,8 82,8 83,6 87,4 39,4 61,7 43,8 60,4 59,3 FE, darunter 24,2 17,2 16,4 12,6 60,6 38,3 56,3 39,6 40,7 A. Freiheitsstrafe 6,1 9,9 6,6 2,5 27,3 5,1 0,0 1,3 1,9 ü. 5 J. 0,3 0,7 0,3 0,0 3,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,7 1,1 0,8 0,8 9,1 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,7 0,9 0,9 0,0 0,0 1,7 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,6 0,7 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 0,5 6 - 12 M. o.B. 0,9 1,7 0,9 0,0 6,1 0,6 0,0 0,0 0,3 m.B. 1,6 2,8 1,5 1,7 9,1 1,1 0,0 0,0 0,5 bis u. 6 M. o.B. 0,4 0,6 0,6 0,0 0,0 0,6 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,9 1,3 1,0 0,0 0,0 1,1 0,0 0,6 0,5 B. Jugendstrafe 2,2 0,0 0,1 0,0 9,1 13,1 15,6 5,0 3,8 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,5 0,0 0,0 0,0 6,1 5,1 0,0 0,6 0,5 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,4 0,0 0,0 0,0 3,0 2,9 3,1 1,3 0,3 m.B. 0,4 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3 1,6 0,0 1,4 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 1,6 1,3 0,3 m.B. 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3 9,4 1,9 1,4 C.Geldstrafe 8,2 7,3 9,5 10,1 15,2 10,9 7,8 5,7 3,8 D. Sonst. Entsch. JGG 7,5 0,0 0,0 0,0 9,1 9,1 32,8 27,7 30,9 Jugendarrest 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 1,7 10,9 6,3 4,1 Schuldspruch 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,6 0,0 0,5 jrichterl. Maßn. 3,1 0,0 0,0 0,0 6,1 4,0 14,1 10,7 12,7 §§ 45, 47 JGG 2,9 0,0 0,0 0,0 3,0 3,4 6,3 10,1 13,6 gesamt 114  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.1.1.4: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund exhibitionistischer Handlungen45   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Bereits die Verteilung der Bezugsentscheidungen zeigt die Besonderheiten exhibitionistischer Handlungen . Im Gegensatz zu den sexuellen Gewaltdelikten und den Missbrauchsdelikten bilden die mit  Freiheitsstrafe Sanktionierten die Minderheit. Während es nach den häufigen Verurteilungen zu Geldstrafen  zu einer unterdurchschnittlichen Rückfallrate kommt, weisen insbesondere die wenigen zu vollstreckter  Freiheitsstrafe Verurteilten eine beachtliche allgemeine Rückfallrate auf.      45  Hier  werden  8  Entscheidungen,  die  sich  keiner  der  genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen  und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=1.133) FS o. Bew. (n=31) FS m. Bew. (n=257) Geldstrafe (n=659) JS o. Bew. (n=3) JS m. Bew. (n=10) Jugendarrest (n=8) Sonst. n. JGG (n=40) §§ 45, 47 JGG (n=125) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  115  Übersichtstabelle B 6.3.1.1.3: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von exhibitionistischen Delikten (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 1.133 31 257 659 3 10 8 40 125 Keine Folgeentsch. 73,3 58,1 73,5 75,6 33,3 40,0 62,5 65,0 71,2 FE, darunter 26,7 41,9 26,5 24,4 66,7 60,0 37,5 35,0 28,8 A. Freiheitsstrafe 10,6 22,6 18,7 9,3 33,3 10,0 0,0 2,5 0,8 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,4 6,5 0,4 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,0 3,2 3,1 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,9 3,2 2,3 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,9 6,5 0,8 0,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 3,9 3,2 7,0 3,3 33,3 10,0 0,0 2,5 0,0 bis u. 6 M. o.B. 0,7 0,0 2,7 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 2,8 0,0 2,3 3,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,8 B. Jugendstrafe 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0 20,0 25,0 7,5 3,2 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 10,0 0,0 2,5 0,8 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 m.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,8 6 - 12 M. o.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,5 0,0 m.B. 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 10,0 25,0 2,5 1,6 C.Geldstrafe 11,7 19,4 7,4 15,0 33,3 20,0 0,0 2,5 4,0 D. Sonst. Entsch. JGG 3,3 0,0 0,0 0,0 0,0 10,0 12,5 22,5 20,8 Jugendarrest 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,5 2,4 Schuldspruch 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,5 0,8 jrichterl. Maßn. 1,2 0,0 0,0 0,0 0,0 10,0 0,0 7,5 8,0 §§ 45, 47 JGG 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 12,5 5,0 9,6 gesamt 116  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.3.1.2. Einschlägiger Rückfall  Die Grundgesamtheit der hier vorgestellten deliktbezogenen Analyse bilden alle Personen, die wegen  eines Sexualdelikts verurteilt worden  sind. Hierunter  fallen Verurteilungen aufgrund von  sexuellen  Gewaltdelikten, Missbrauchsdelikten, exhibitionistischen Delikten und sonstigen Sexualdelikten. Auf  der Ebene der Vor- und Folgeentscheidungen werden ebenfalls die o. g. Kategorien von Sexualdelikten  differenziert.  Weitere  Entscheidungen  werden  hier  in  den  Klassen  „andere  Gewaltdelikte“  und  „sonstige Delikte“ erfasst, um zu prüfen, inwieweit auch Vor- oder Folgeeintragungen aufgrund allgemeiner  (Gewalt-)Kriminalität vorliegen.  Zusammenfassend  ergibt  sich  also  folgende  Struktur  für  die  deliktspezifische  Erfassung  der  Vor-,  Bezugs- und Folgeentscheidung:  Tab. B 6.3.1.2.1: Deliktgruppen der Vor-, Bezugs- und Folgeentscheidung bei Sexualdelikten46 Vorentscheidungen47    Bezugsentscheidungen    Rückfall  Sexuelle Gewaltdelikte      Sexuelle Gewaltdelikte  (§§ 177, 178 StGB)    Sexuelle Gewaltdelikte    Missbrauchsdelikte      Missbrauchsdelikte  (§§ 174 [außer 174 Abs. 2  Nr. 1], 174 a, 174 b, 174 c,  176 [außer 176 Abs. 4  Nr. 1], 176 a, 179 StGB)    Missbrauchsdelikte    Exhibitionistische Delikte    Exhibitionistische   Delikte  (§§ 183, 174 Abs. 2 Nr. 1,  176 Abs. 4 Nr. 1 StGB)    Exhibitionistische Delikte  Sonstige Sexualdelikte      Sonstige Sexualdelikte  (§§ 180, 180 a, 181 a, 182,  183 a, 184, 184 a-e StGB)    Sonstige Sexualdelikte    Andere Gewaltdelikte  (§§ 211, 212, 213, 216, 249- 252, 255, 316 a, 224, 226,  227, 231, 239 a, 239 b, 316 a  StGB)        Andere Gewaltdelikte  (§§ 211, 212, 213, 216, 249- 253, 255, 316 a, 224, 226,  227, 231, 239 a, 239 b, 316 a  StGB)  Sonstige Delikte        Sonstige Delikte  Keine Vorentscheidungen        Keine Folgeentscheidung    Für  eine  Analyse  des  einschlägigen  Rückfalls  wird  die  abstrakt  schwerste  Straftat  jeder  Folgeentscheidung   ermittelt  und  einer  der  relevanten  Deliktgruppen  zugeordnet.  Gibt  es  mehrere  Folgeentscheidungen ,  wird  die  Person  nach  einem  hierarchischen  Prinzip  den  relevanten  Rückfallgruppierungen   zugeordnet:  Ist  in  den  Folgeentscheidungen  (auch)  ein  Delikt  der  Deliktgruppe  „sexuelle  Gewaltdelikte“ wieder registriert, wird die Person unter die Kategorie „auch sexuelle Gewaltdelikte“  46  Die  §§-Angaben  im  Text  und  in  Tabellen  und  Abbildungen  orientieren  sich  an  der  aktuellen  Fassung  des  StGB.  Ältere  Fassungen des StGB wurden aber in der Programmierung der Deliktgruppen berücksichtigt, sofern das Entscheidungsdatum  einer relevanten Entscheidung dies erforderte, wie z.B. bei den Vorentscheidungen.  47  Die Zeitspanne der Vorstrafenerfassung ist alters- und sanktionsabhängig. Einerseits variiert je nach Lebensalter die Zeitspanne  seit  Strafmündigkeit.  Andererseits  können  frühere  Entscheidungen  getilgt  sein,  wenn  sie  länger  zurück  liegen  und  zwischenzeitlich kein neuer Eintrag im Bundeszentralregister erfolgt ist. Sexualdelikte (§§ 174 bis 180 oder 182 StGB) werden  bei Freiheits- oder Jugendstrafe von mehr als einem Jahr erst nach zwanzig Jahren getilgt, andere Delikte können schon nach  fünf Jahren getilgt werden.    DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  117  subsumiert. Kommt es im Rahmen der Folgeentscheidungen nicht zu einer Verurteilung aufgrund eines  sexuellen Gewaltdelikts, aber (auch) aufgrund eines sexuellen Missbrauchsdelikts, wird die Person in  die Kategorie „(auch) sexueller Missbrauch“ aufgenommen. Analog werden die exhibitionistischen  und  sonstigen Sexualdelikte  behandelt. Erfolgt  im Rahmen  der  Folgeentscheidungen  keine  erneute  Verurteilung  wegen  eines  Sexualdelikts,  aber  (unter  anderem)  wegen  eines anderen  Gewaltdelikts,  wird die Person der Kategorie „(auch) andere Gewaltdelikte“ zugeordnet. Personen, die in der Folge  weder wegen Sexual- noch wegen Gewaltdelikten verurteilt werden, aber (mindestens) eine Folgeentscheidung  haben, gehören zu der Kategorie „nur andere Delikte“. Personen, die  im Beobachtungszeitraum  nicht erneut verurteilt werden, haben „keine Folgeentscheidung“. Jede Person wird auf diese  Weise eindeutig einer Gruppe zugeordnet. Doppelzählungen von Personen mit mehreren verschiedenartigen  Folgeentscheidungen gibt es nicht. Die Deliktart der Vorentscheidung wird analog ermittelt.  Abb. B 6.3.1.2.1: Rückfalldelikt bei sexueller Nötigung und Vergewaltigung     Abbildung B 6.3.1.2.1 zeigt, dass der Großteil der aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts verurteilten  Personen nicht erneut aufgrund eines Sexual- oder Gewaltdelikts verurteilt wird, sondern wegen anderer  Delikte (22 %). 4% der sexuellen Gewaltstraftäter werden wegen eines anderen Gewaltdelikts und  weniger  als  1 %  aufgrund  eines  anderen  Sexualdelikts  (sonstige  Sexualdelikte,  exhibitionistische  Delikte oder sexuelle Missbrauchsdelikte) verurteilt. Weniger als 1 % (also knapp einer von hundert)  der sexuellen Gewaltstraftäter werden mit einer Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung einschlägig  rückfällig. Um die kriminelle Karriere sexueller Gewaltstraftäter genauer zu betrachten, soll im Folgenden   auch  die  Deliktart  der  Vorstrafe(n)  in  die Analyse  mit  einbezogen werden.  Analog  zu  den  Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und  einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet.  Abbildung B 6.3.1.2.2 (einen entsprechenden Überblick über die Häufigkeiten gibt Tabelle B 6.3.1.2.2  im Anhang) zeigt den einschlägigen Rückfall in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorentscheidung  bei Tätern, die aufgrund von sexueller Gewalt verurteilt wurden.  0% 5% 10% 15% 20% 25% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% auch sonstige Sexualdelikte n=1 (0,1%) auch exhibitionistische Delikte n=3 (0,2%) alle Bezugsentscheidungen (n=1.959) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) auch sexuelle Missbrauchsdelikte n=9 (0,5%) Rückfall n=540 (27,6%) kein Rückfall n=1.419 (72,4%) auch Sexuelle Nötigung n=16 (0,8%) nur andere Delikte n=430 (22%) auch andere Gewaltdelikte n=81 (4,1%) 118  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Etwas weniger als die Hälfte der aufgrund von sexuellen Gewaltdelikten verurteilten Personen ist nicht  vorbestraft (41 %); ein Drittel der Personen wurde bereits zuvor mindestens einmal wegen eines nicht  einschlägigen  Delikts  verurteilt.  Bei  14  bzw.  11 %  aller  im  Bezugsjahr  2010  erfassten  sexuellen  Gewaltstraftäter treten vorausgehende Verurteilungen wegen anderer Gewalt- und sexueller Gewaltdelikte  auf. Nur sehr wenige der aufgrund von sexuellen Gewaltdelikten im Jahr 2010 Sanktionierten  oder Entlassenen weisen Vorstrafen im Bereich anderer Sexualdelikte (sexueller Missbrauch, exhibitionistische   Handlungen  oder  sonstige  Sexualdelikte)  auf.  Für  die  nicht  vorbestraften  Personen  ist  erwartungsgemäß die Rückfallrate am niedrigsten (17 %). Aber auch die Gruppe der bereits einschlägig  vorbestraften sexuellen Gewalttäter hat im Vergleich zu den wegen sonstigen Gewalt- (44 %) oder  sexuellem Missbrauch (40 %) Vorbestraften ein eher niedriges allgemeines Rückfallrisiko (24 %). Das  spezifische Rückfallrisiko ist in allen Vorbestraftengruppen gering und bewegt sich zwischen 0 und  5 %.  Abb. B 6.3.1.2.2: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung       0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=808) auch sexuelle Nötigung u. Vergewaltigung (n=157) auch sexuelle Missbrauchsdelikte (n=42) auch exhibitionistische Delikte (n=19) auch sonstige Sexualdelikte (n=4) auch andere Gewaltdelikte (n=275) nur andere Delikte (n=564) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch andere Gewaltdelikte auch sonstige Sexualdelikte auch exhibitionistische Delikte auch sexuelle Missbrauchsdelikte auch sexuelle Nötigung und Vergewaltigung Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  119  Abb. B 6.3.1.2.3: Rückfalldelikt bei sexuellem Missbrauch   Wie  Abbildung  B  6.3.1.2.3  zeigt,  ist  die  allgemeine  Rückfallrate  nach  Fällen  des  sexuellen  Missbrauchs  mit 24,1 % insgesamt etwas niedriger als nach sexuellen Gewaltstraftaten. Die einschlägige  Rückfallrate liegt mit gut 1 % etwas höher als die spezifische Rückfallrate bei exueller Gewalt, ist aber  immer noch sehr gering. Dies heißt, dass Missbrauchsdelikte, ebenso wie gewalttätige Sexualdelikte,  zumeist einmalige Erscheinungen im Lebensverlauf eines Täters darstellen. Nur eine kleine Gruppe  fällt wiederholt wegen Missbrauchs- und gewalttätigen Sexualdelikten auf.  Betrachtet man die kriminelle Karriere von Tätern, die aufgrund eines Missbrauchsdelikts verurteilt  wurden  (Abb. B 6.3.1.2.4 und Tab. B 6.3.1.2.4  im Anhang), ergibt  sich ein ähnliches Bild wie bei  sexueller Gewalt: In den meisten Fällen liegt bisher keine Vorstrafe vor (57 %). Damit ist der Anteil  der nichtvorbestraften Personen hier noch größer als bei sexuellen Gewaltdelikten. Wenn eine Person  bereits vorbestraft  ist, dann zumeist aufgrund anderer Delikte (26 %). Nicht ganz selten liegen hier  aber auch bereits einschlägige Vorstrafen aus dem Bereich der Missbrauchsdelikte vor (7 %); und eine  sehr kleine Gruppe von wegen sexuellem Missbrauch einschlägig Vorbestrafter wird wegen eines erneuten  sexuellen Missbrauchsdelikts rückfällig (2,8 %).  0% 5% 10% 15% 20% 25% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Rückfall n=636 (24,1%) kein Rückfall n=2.005 (75,9%) auch sonstige Sexualdelikte n=19 (0,7%) auch exhibitionistische Delikte n=13 (0,5%) auch sexuelle Missbrauchsdelikte n=38 (1,4%) auch sexuelle Nötigung n=9 (0,3%)alle Bezugsentscheidungen (n=2.641) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) nur andere Delikte n=501 (19,0%) auch andere Gewaltdelikt n=56 (2,1%) 120  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.1.2.4: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen sexuellem Missbrauch     B 6.3.1.2.5: Rückfalldelikt bei exhibitionistischen Delikten   0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=1.496) auch sexuelle Nötigung u. Vergewaltigung (n=61) auch sexuelle Missbrauchsdelikte (n=176) auch exhibitionistische Delikte (n=32) auch sonstige Sexualdelikte (n=37) auch andere Gewaltdelikte (n=158) nur andere Delikte (n=681) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch andere Gewaltdelikte auch sonstige Sexualdelikte auch exhibitionistische Delikte auch sexuelle Missbrauchsdelikte auch sexuelle Nötigung und Vergewaltigung RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 0% 5% 10% 15% 20% 25% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Rückfall n=304 (26,6%) kein Rückfall n=837 (73,4%) auch andere Gewaltdelikte n=10 (0,9%) auch sonstige Sexualdelikte n=6 (<1%) auch sexuelle Missbrauchsdelikte n=9 (<1%) auch sexuelle Nötigung n=4 (<1%) alle Bezugsentscheidungen (n=1.141) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Rückfall n=40.638 (40,2%) auch exhibitionistische Delikte n=102 (9%) nur andere Delikte n=173 (15%)   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  121  Zuletzt soll hier noch die Gruppe der Personen, die aufgrund exhibitionistischer Delikte verurteilt wurden ,  genauer  hinsichtlich  ihrer  Vor-  und  Rückfallbelastung  betrachtet  werden.  Wie  Abbildung  B 6.3.1.2.5 zeigt, liegt bei den exhibitionistischen Delikten insgesamt – wie bei den übrigen Sexualdelikten  – eine eher niedrige allgemeine Rückfallrate (27 %) vor. Bemerkenswert ist hier aber die vergleichsweise  hohe einschlägige Rückfallrate: Im Falle einer erneuten Verurteilung geschieht dies in  9 % der Fälle aufgrund eines erneuten exhibitionistischen Delikts; Gewalt- und sexuelle Gewaltdelikte  spielen dagegen eine vergleichsweise geringe Rolle (insgesamt weniger als 3 % der Personen, die aufgrund  von exhibitionistischen Delikten verurteilt wurden).  Diese besondere Tendenz, die sich für exhibitionistische Täter findet, spiegelt sich auch bei Betrachtung  der Vorstrafen wieder (vgl. Abb. B 6.3.1.2.6 und Tab. B 6.3.1.2.6 im Anhang): Der Anteil von  nicht vorbestraften Personen bewegt sich mit 50 % zwar in einer ähnlichen Größenordnung wie bei  sexuellen Gewalt- und Missbrauchstätern. Doch ist der Anteil einschlägiger Vorstrafen bei den Exhibitionisten   deutlich  höher  als  in  den anderen  Deliktgruppen  (18 %).  Neben den  Personen,  die  ausschließlich  aufgrund anderer Delikte verurteilt wurden (21 %), spielen Vorstrafen im Bereich anderer  Sexual- und Gewaltdelikte kaum eine Rolle (zusammen genommen 9 %).   Exhibitionisten zeigen also eine stärker ausgeprägte Tendenz zu einschlägigen Delikten: In der Gruppe  der  exhibitionistischen  Straftäter,  die  bereits  aufgrund  exhibitionistischer  Delikte  vorbestraft  sind,  beträgt die einschlägige Rückfallrate 16 %.  Abb. B 6.3.1.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen exhibitionistischen Delikten     0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=569) auch sexuelle Nötigung u. Vergewaltigung (n=27) auch sexuelle Missbrauchsdelikte (n=55) auch exhibitionistische Delikte (n=206) auch sonstige Sexualdelikte (n=6) auch andere Gewaltdelikte (n=42) nur andere Delikte (n=236) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch andere Gewaltdelikte auch sonstige Sexualdelikte auch exhibitionistische Delikte auch sexuelle Missbrauchsdelikte auch sexuelle Nötigung und Vergewaltigung RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 122  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.3.2. Gewaltdelikte Für die Straftäter, die aufgrund von Gewaltdelikten verurteilt wurden, wird hier ebenfalls untersucht,  inwiefern die Gewaltdelikte  im Rahmen der kriminellen Karriere mit weiteren Gewaltdelikten und  anderen  Straftaten  zusammentreffen.  Die  Grundgesamtheit  der  hier  vorgestellten  deliktbezogenen  Analyse bilden alle Personen, die im Jahr 2010 eine Bezugsentscheidung aufgrund eines Gewaltdelikts  aufweisen. Hierunter  fallen Verurteilungen aufgrund von Tötungsdelikten  (§§ 211, 212, 213 StGB),  Raub-  und Erpressungsdelikten  (§§ 249-25348, 255, 316 a StGB) und  einfachen Körperverletzungsdelikten  (§ 223 StGB) sowie gefährliche und schwere Körperverletzung (§§ 224, 226, 227 StGB).49  6.3.2.1. Allgemeiner Rückfall  In einem ersten Schritt wird die Rückfälligkeit bzw. die Legalbewährung der verschiedenen Gruppen  betrachtet und dabei nach der Art der Wiederverurteilung differenziert. In einem zweiten Schritt wird  der einschlägige Rückfall dargestellt.  Abb. B 6.3.2.1.1: Allgemeine Rückfallhäufigkeit nach Gewaltdelikten*   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.      48  Aus pragmatischen Gründen wird neben der räuberischen Erpressung auch die einfache Erpressung hinzugenommen.  49  Die §§-Angaben  im Text und  in den Tabellen und Abbildungen orientieren sich an der aktuellen Fassung des StGB. Ältere  Fassungen des StGB wurden aber in der Programmierung der Deliktgruppen berücksichtigt, sofern das Entscheidungsdatum  einer relevanten Entscheidung dies erforderte, wie z.B. bei den Vorentscheidungen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Tötungsdelikte (n=893) Einfache Körperverletzung (n=64.844) Schwere und gefährliche Körperverletzung (n=36.175) Raub u. Erpressung (n=10.646) Gesamt (n=112.558) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  123  Die Rückfallraten unterscheiden sich in den einzelnen Deliktkategorien für Gewaltstraftaten deutlich  voneinander: So werden nur ca. 18 % aller Personen, die aufgrund von Tötungsdelikten verurteilt wurden ,  rückfällig,  während  in  der  Gruppe  der  einfachen  bzw.  gefährlichen  und  schweren  Körperverletzungsdelikte  etwa 39 bzw. 42 % und in der Gruppe der Raub- und Erpressungsdelinquenten sogar  52 % wieder verurteilt werden (vgl. Abb. B 6.3.2.1.1 und Tab. B 6.3.2.1.1). Entsprechende Unterschiede  zeigen sich, wenn man auf die Schwere der Wiederverurteilung abstellt: So beträgt die Wiederverurteilungsrate   zu  unbedingter  Freiheits-  und  Jugendstrafe  bei  Raubdelikten  15 %  und  bei  Tötungs- und Körperverletzungsdelikten 5 %. Freilich ist hierbei zu berücksichtigen, dass dies noch  keine Aussage darüber ermöglicht, welcher Art die Wiederverurteilung ist und ob die Wiederverurteilung   wegen  eines  einschlägigen  Delikts  oder  aufgrund  einer  Straftat  aus  einem  anderen  Deliktbereich  geschieht.  Tab. B 6.3.2.1.1: Rückfallhäufigkeit nach Gewaltdelikten   Tötungsdelikte  Einfache Körperverletzung   Schwere u.   gefährliche   Körperverletzung  Raub- u.   Erpressung  n  %  n  %  n  %  n  %  keine Folgeentscheidung  729  81,6  39.562  61,0  20.838  57,6  5.078  47,7  Folgeentscheidung  164  18,4  25.282  39,0  15.337  42,4  5.569  52,3     FS/JS o. Bew.  45  5,0  2.720  4,2  2.283  6,3  1.592  15,0     FS/JS m. Bew.  37  4,1  5.023  7,7  3.137  8,7  1.176  11,0     sonstige ambulante Sanktionen  82  9,2  14.587  22,5  8.119  22,4  2.415  22,7     §§ 45, 47 JGG  0  0,0  2.952  4,6  1.798  5,0  386  3,6  Gesamt  893  100,0  64.844  100,0  36.175  100,0  10.647  100,0    Tötungsdelikte werden vom Gesetzgeber – gemessen am abstrakten Strafrahmen – als schwerste Straftaten  eingestuft. Dementsprechend fällt auf der Ebene der Bezugsentscheidungen auch die konkrete  Strafzumessung der Gerichte aus. Besonders hoch liegen die Anteile von unbedingten Freiheits- und  Jugendstrafen (n= 707 von 739; 96 %)50. Die Rückfallrate nach Tötungsdelikten ist jedoch, wie oben  dargestellt, insgesamt eher gering.   50  Die Häufigkeit  von Verurteilungen zu ambulanten Sanktionen50 bzw. Bewährungsstrafen nach StGB und JGG  ist hier  sehr  gering.  Solche  Sanktionen  kommen  nur beim  Zusammentreffen  mehrerer  Milderungsmöglichkeiten  in  Betracht.  Hier  nicht  dargestellt ist darüber hinaus die Anordnung isolierter Maßregeln, die bei den Tötungsdelikten eine recht hohe Rate erreicht  (16  %).  Bei  den  Raubdelikten  kommt  die  Anordnung  isolierter  Maßregeln  in  knapp  1%  aller  Fälle  vor;  bei  Körperverletzungsdelikten – wie bei den sonstigen Deliktformen – spielt die isolierte Anordnung von Maßregeln nahezu keine  Rolle.  124  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.2.1.2: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Mord und Totschlag51   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  51  Hier werden 144 Entscheidungen, die sich keiner der genannten Bezugsentscheidungsgruppen zuordnen lassen und isolierte  Maßregeln betreffen, sowie 10 Fälle, die Verurteilungen zu ambulanten Sanktionen und Diversionsentscheidungen betreffen,  aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=739) FS o. Bew. (n=547) FS m. Bew. (n=19) JS o. Bew. (n=160) JS m. Bew. (n=13) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  125  Übersichtstabelle B 6.3.2.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Mord und Totschlag (in Prozent)   *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. JS o.B. JS m.B.  Fälle insgesamt 739 547 19 160 13 Keine Folgeentsch. 78,8 81,5 89,5 68,1 76,9 FE, darunter 21,2 18,5 10,5 31,9 23,1 A. Freiheitsstrafe 10,0 8,8 5,3 15,0 7,7 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,6 0,0 ü. 2 - 5 J. 1,5 0,9 0,0 3,8 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,1 0,4 0,0 3,8 0,0 m.B. 0,4 0,5 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 1,8 1,8 0,0 1,9 0,0 m.B. 2,8 3,3 5,3 1,3 0,0 bis u. 6 M. o.B. 0,7 0,7 0,0 0,6 0,0 m.B. 1,6 1,1 0,0 3,1 7,7 B. Jugendstrafe 0,8 0,0 0,0 3,1 7,7 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,6 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,4 0,0 0,0 1,9 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,1 0,0 0,0 0,0 7,7 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6 - 12 M. o.B. 0,1 0,0 0,0 0,6 0,0 m.B. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 C.Geldstrafe 10,0 9,5 5,3 13,1 0,0 D. Sonst. Entsch. JGG 0,3 0,0 0,0 0,6 7,7 Jugendarrest 0,1 0,0 0,0 0,6 0,0 Schuldspruch 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 jrichterl. Maßn. 0,1 0,0 0,0 0,0 7,7 §§ 45, 47 JGG 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 gesamt 126  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.2.1.3: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von einfacher Körperverletzung52   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Einfache Körperverletzungsdelikte liegen – im Vergleich zu Tötungs- und Raub-/ Erpressungsdelikten  – eher im unteren Bereich der Deliktschwere; dies zeigt sich auch darin, dass der Anteil von unbedingten   Freiheits-  und  Jugendstrafen  bei  den  Bezugsentscheidungen  lediglich  ca.  2%  (n=  1.284)  beträgt. Einfache Körperverletzungsdelikte werden  in der Mehrzahl mit nicht  freiheitsentziehenden  Reaktionsformen wie Freiheits- oder Jugendstrafe mit Bewährung, Geldstrafe oder sonstigen Entscheidungen  nach JGG sanktioniert (n=63.434; 98 %). Bemerkenswert ist auch hier der stark überproportionale  Anteil der nach JGG Behandelten.  Die Rückfallraten variieren je nach Sanktionsart erheblich, wobei auch hier die nach Jugendstrafrecht  Behandelten deutlich ungünstiger abschneiden. Die kleine Gruppe der zu Jugendstrafe Verurteilten  lässt  mit  67 %  (bei  Strafaussetzung)  bzw.  76 %  (ohne  Bewährung)  hohe  allgemeine  Rückfallraten  erkennen.  Besonders  stark  ausgeprägt  sind  die  Wiederverurteilungen  zu  unbedingter  Freiheitsentziehung   mit  25 %  bzw. 38 %.  Aber  auch  die Rückfallrate  nach  Jugendarrest  (65 %) und  sonstigen  jugendstrafrechtlichen Entscheidungen (55 %) ist beträchtlich. Die Werte für die nach StGB Sanktionierten  bewegen sich auf niedrigerem Niveau. Die Rückfallrate der mit Geldstrafe Sanktionierten liegt  bei 30 % (etwa dieselbe Rückfallrate wie der Durchschnitt aller Bezugsentscheidungen).    52  Hier werden 126 Entscheidungen, die sich keiner der genannten Bezugsentscheidungsgruppen zuordnen lassen und isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=64.718) FS o. Bew. (n=876) FS m. Bew. (n=4.953) Geldstrafe (n=32.511) JS o. Bew. (n=408) JS m. Bew. (n=961) Jugendarrest (n=2.232) Sonst. n. JGG (n=6.354) §§ 45, 47 JGG (n=16.423) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  127  Übersichtstabelle B 6.3.2.1.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von einfacher Körperverletzung (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45,  47 JGG  Fälle insgesamt 64.718 876 4.953 32.511 408 961 2.232 6.354 16.423 Keine Folgeentsch. 60,9 42,0 50,4 70,5 24,0 32,6 35,4 45,0 58,5 FE, darunter 39,1 58,0 49,6 29,5 76,0 67,4 64,6 55,0 41,5 A. Freiheitsstrafe 8,8 39,3 30,5 8,8 46,1 19,0 6,2 3,9 1,2 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,3 0,1 0,7 0,1 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,6 3,7 2,1 0,5 7,8 0,5 0,5 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,5 4,5 3,0 0,3 6,6 0,6 0,3 0,1 0,0 m.B. 0,8 1,5 1,6 1,0 3,4 2,1 0,8 0,5 0,2 6 - 12 M. o.B. 1,0 10,5 6,1 0,6 6,4 3,9 0,3 0,1 0,1 m.B. 3,1 6,7 7,7 3,6 10,3 6,5 3,2 1,9 0,6 bis u. 6 M. o.B. 0,7 6,2 3,9 0,4 4,7 2,2 0,4 0,2 0,0 m.B. 1,9 6,3 5,8 2,3 6,1 3,2 0,7 0,8 0,2 B. Jugendstrafe 2,8 0,0 0,1 0,1 13,7 27,5 19,7 8,2 3,3 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,5 0,0 0,0 0,0 6,1 6,1 2,9 1,2 0,5 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,5 0,0 0,0 0,0 3,2 8,1 3,3 1,1 0,5 m.B. 0,5 0,0 0,0 0,0 1,0 5,1 3,1 1,5 0,7 6 - 12 M. o.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 2,2 3,5 1,7 0,7 0,3 m.B. 1,1 0,0 0,0 0,0 0,7 4,4 8,4 3,6 1,3 C.Geldstrafe 15,5 18,2 18,9 20,4 15,9 15,5 12,8 13,5 5,7 D. Sonst. Entsch. JGG 11,9 0,0 0,0 0,2 0,2 5,4 25,9 29,4 31,3 Jugendarrest 2,4 0,0 0,0 0,0 0,2 1,4 9,1 9,2 4,7 Schuldspruch 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 2,2 1,0 0,6 jrichterl. Maßn. 4,5 0,0 0,0 0,1 0,0 2,3 9,7 12,5 11,4 §§ 45, 47 JGG 4,6 0,0 0,0 0,1 0,0 1,2 4,9 6,7 14,5 gesamt 128  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.2.1.4: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von schwerer und gefährlicher Körperverletzung53   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Bei der schweren und gefährlichen Körperverletzung54 liegt – im Vergleich zur einfachen Körperverletzung  – der Anteil von Personen, die in der Bezugsentscheidung nach JGG sanktioniert worden sind,  mit rund drei Fünfteln noch höher und naturgemäß spielen Freiheits- und Jugendstrafen eine größere  Rolle. Die Rückfallraten sind jedoch erwartungswidrig durchweg etwas niedriger als nach einfacher  Körperverletzung,  weisen  aber  ansonsten  ähnliche  Unterschiede  je  nach  Sanktionsart  der  Bezugsentscheidung  auf.  53  Hier werden 254 Entscheidungen, die sich keiner der genannten Bezugsentscheidungsgruppen zuordnen lassen und isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  54  Einbezogen ist hier auch die Körperverletzung mit Todesfolge.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=35.921) FS o. Bew. (n=1.396) FS m. Bew. (n=9.695) Geldstrafe (n=3.717) JS o. Bew. (n=779) JS m. Bew. (n=2.194) Jugendarrest (n=2.979) Sonst. n. JGG (n=5.399) §§ 45, 47 JGG (n=9.762) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  129  Übersichtstabelle B 6.3.2.1.3: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von schwerer und gefährlicher Körperverletzung (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest  Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 35.921 1.396 9.695 3.717 779 2.194 2.979 5.399 9.762 Keine Folgeentsch. 57,4 52,2 63,8 71,3 33,5 39,5 43,0 49,7 60,9 FE, darunter 42,6 47,8 36,2 28,7 66,5 60,5 57,0 50,3 39,1 A. Freiheitsstrafe 9,5 28,9 17,1 8,4 35,6 15,1 4,7 3,4 1,2 ü. 5 J. 0,2 0,9 0,2 0,1 1,4 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,8 2,9 1,3 0,5 5,5 1,2 0,2 0,2 0,1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,7 4,2 1,3 0,2 4,9 1,1 0,1 0,1 0,0 m.B. 0,7 1,0 1,2 0,9 2,1 1,4 0,7 0,5 0,2 6 - 12 M. o.B. 1,4 6,4 2,7 0,3 6,9 2,6 0,4 0,1 0,0 m.B. 3,1 5,3 5,3 4,0 8,6 4,0 2,4 1,8 0,7 bis u. 6 M. o.B. 0,9 4,1 1,9 0,3 2,4 1,5 0,1 0,1 0,0 m.B. 1,7 4,2 3,3 2,1 3,7 3,1 0,8 0,6 0,2 B. Jugendstrafe 5,0 0,0 0,0 0,1 11,8 24,9 14,3 7,8 3,3 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 0,2 0,0 0,1 0,0 ü. 2 - 5 J. 1,0 0,0 0,0 0,0 5,8 6,1 2,2 1,0 0,5 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,0 0,0 0,0 0,0 2,1 7,1 2,8 1,2 0,6 m.B. 0,9 0,0 0,0 0,0 0,5 4,1 2,1 1,5 0,7 6 - 12 M. o.B. 0,4 0,0 0,0 0,0 1,2 2,8 0,9 0,4 0,2 m.B. 1,7 0,0 0,0 0,1 1,7 4,6 6,2 3,6 1,2 C.Geldstrafe 13,9 18,5 18,9 20,0 17,1 13,3 12,1 12,3 7,1 D. Sonst. Entsch. JGG 14,2 0,0 0,0 0,1 1,9 7,3 26,0 26,9 27,5 Jugendarrest 2,8 0,0 0,0 0,0 0,3 1,9 8,0 6,1 4,1 Schuldspruch 0,5 0,0 0,0 0,1 0,0 0,3 2,0 1,3 0,5 jrichterl. Maßn. 5,8 0,0 0,0 0,0 1,0 2,5 10,6 12,3 10,7 §§ 45, 47 JGG 5,0 0,0 0,0 0,0 0,6 2,6 5,3 7,0 12,2 gesamt 130  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.2.1.5: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Raub und Erpressung55    *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Ähnlich wie bei den Tötungsdelikten liegt auch für die wegen Raub- und Erpressungsdelikten erfolgten  Bezugsentscheidungen der Großteil der Verurteilungen im Bereich von Freiheits- und Jugendstrafen.  Allerdings spielen hier neben den unbedingten Sanktionsformen (n=3.162 von 10.560; 30 %) auch die  zur  Bewährung  ausgesetzten  Freiheits-  und  Jugendstrafen  eine  große  Rolle  (n=4.039  von  10.560;  38 %). Bemerkenswert ist auch, dass mehr als die Hälfte der Verurteilten nach JGG verurteilt wurde,  Jugendliche und Heranwachsende also völlig überproportional beteiligt sind, die zudem mehrheitlich  nicht mit einer Jugendstrafe verurteilt werden. Gleichwohl weisen alle nach JGG Behandelten eine  hohe Rückfallrate auf, wobei allerdings die zu Jugendstrafe Verurteilten verstärkt wieder erneut zu  Freiheits- oder Jugendstrafen verurteilt werden. Demgegenüber schneiden die erwachsenen zu Freiheitsstrafe  Verurteilten etwas besser ab.  Die höchsten Legalbewährungsraten weisen die zu Geldstrafe oder zur Freiheitsstrafe mit und ohne  Bewährung Verurteilten auf; eine hohe Rückfallrate ist für den Jugendarrest und die zu Jugendstrafe  mit und ohne Bewährung Verurteilten  registriert; hier  ist  nicht nur die hohe Rückfallrate  auffällig,  sondern auch der hohe Anteil stationärer Folgeentscheidungen.  55  Hier werden  86 Entscheidungen,  die  sich  keiner der genannten  Bezugsentscheidungsgruppen  zuordnen  lassen und  isolierte  Maßregeln betreffen, aus der Analyse ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=10.560) FS o. Bew. (n=2.166) FS m. Bew. (n=2.040) Geldstrafe (n=271) JS o. Bew. (n=996) JS m. Bew. (n=1.999) Jugendarrest (n=831) Sonst. n. JGG (n=1.158) §§ 45, 47 JGG (n=1.099) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der BezugsentscheidungSanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  131  Übersichtstabelle B 6.3.2.1.4: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Raub und Erpressung (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 10.560 2.166 2.040 271 996 1.999 831 1.158 1.099 Keine Folgeentsch. 47,4 56,6 57,2 67,9 35,4 37,9 35,5 40,5 50,1 FE, darunter 52,6 43,4 42,8 32,1 64,6 62,1 64,5 59,5 49,9 A. Freiheitsstrafe 16,4 28,1 21,1 11,4 33,8 12,3 3,5 3,2 1,5 ü. 5 J. 0,6 1,4 0,2 0,0 1,7 0,4 0,0 0,1 0,1 ü. 2 - 5 J. 2,4 5,0 2,2 0,7 6,0 1,6 0,4 0,1 0,3 ü. 1 - 2 J. o.B. 2,3 5,2 2,3 0,4 5,4 1,5 0,1 0,1 0,2 m.B. 1,3 2,0 1,1 2,6 2,6 1,2 0,5 0,4 0,2 6 - 12 M. o.B. 2,6 4,8 3,9 0,7 4,9 1,7 0,1 0,2 0,1 m.B. 3,7 4,5 5,0 4,8 7,7 2,9 1,9 1,9 0,5 bis u. 6 M. o.B. 1,3 2,3 2,5 0,0 2,2 0,8 0,1 0,0 0,0 m.B. 2,3 2,9 3,9 2,2 3,2 2,5 0,4 0,4 0,2 B. Jugendstrafe 9,3 0,0 0,0 0,0 10,5 26,8 19,6 10,2 5,6 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,0 0,7 0,1 0,0 0,0 0,2 ü. 2 - 5 J. 2,8 0,0 0,0 0,0 5,0 9,5 4,0 1,1 0,5 ü. 1 - 2 J. o.B. 2,3 0,0 0,0 0,0 2,1 7,9 3,9 1,7 1,4 m.B. 1,5 0,0 0,0 0,0 0,4 5,0 3,1 1,8 1,1 6 - 12 M. o.B. 0,6 0,0 0,0 0,0 0,9 1,5 1,3 1,2 0,5 m.B. 1,9 0,0 0,0 0,0 1,4 3,0 7,1 4,3 1,9 C.Geldstrafe 14,8 15,3 21,7 20,7 18,5 12,3 9,3 11,6 7,9 D. Sonst. Entsch. JGG 12,1 0,0 0,0 0,0 1,7 10,6 32,0 34,5 34,8 Jugendarrest 2,9 0,0 0,0 0,0 0,4 2,8 8,1 9,7 5,9 Schuldspruch 0,4 0,0 0,0 0,0 0,1 0,4 1,4 1,4 0,7 jrichterl. Maßn. 5,1 0,0 0,0 0,0 0,9 4,3 14,8 14,7 13,9 §§ 45, 47 JGG 3,7 0,0 0,0 0,0 0,3 3,1 7,7 8,7 14,2 gesamt 132  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.3.2.2. Einschlägiger Rückfall  Für  die  deliktbezogene  Analyse  des  Rückfalls  wird  die  abstrakt  schwerste  Straftat  einer  Folgeentscheidung  ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen (Tötungsdelikte, Raub und Erpressung  oder Körperverletzung) zugeordnet. Anders als im Abschnitt B 6.1.1 und B 6.3.2.1 wird im Folgenden  nicht zwischen einfacher und gefährlicher oder schwerer Körperverletzung differenziert. Gibt es mehrere  Folgeentscheidungen, wird die Person nach einem hierarchischen Prinzip den relevanten Rückfallgruppen   zugeordnet: Wird  für  einen  Täter,  der  wegen  eines  Gewaltdelikts  im  Bezugsjahr  2010  erfasst  wurde,  im  Beobachtungszeitraum  (auch  mindestens)  ein  Tötungsdelikt  registriert,  wird  der  Täter in der Gruppe (auch) Tötungsdelikte erfasst. Tritt im Beobachtungszeitraum kein Tötungsdelikt,  aber  (auch mindestens)  ein Raub- oder Erpressungsdelikt auf, wird der Täter  in der Gruppe „auch  Raub- und Erpressungsdelikte“ erfasst. Ebenso wird mit Körperverletzungsdelikten verfahren. Zusätzlich  zu den genannten Gewaltdelikten, wird die kriminelle Karriere des Täters auch hinsichtlich sexueller  Gewaltdelikte überprüft. Personen, die in der Folge nicht erneut aufgrund der genannten Gewaltoder   Sexualdelikte  verurteilt  werden,  aber  (mindestens)  eine  Folgeentscheidung  haben,  stellen  die  Fälle der Kategorie „nur andere Delikte“. Personen, die im Beobachtungszeitraum nicht erneut verurteilt  werden, haben „keine Folgeentscheidung“. Diese Deliktkategorien werden ebenfalls auf der Ebene  der Vorentscheidungen differenziert. Doppelzählungen von Personen mit mehreren verschiedenartigen  Folgeentscheidungen gibt es nicht.  Zusammenfassend ergibt sich also folgende Struktur, was die deliktspezifische Erfassung der Vor-,  Bezugs- und Folgeentscheidung angeht:  Tab. B 6.3.2.2.1: Deliktgruppen der Vor-, Bezugs- und Folgeentscheidung bei Gewaltdelikten56 Vorentscheidungen57    Bezugsentscheidungen    Rückfall  Tötungsdelikte      Tötungsdelikte  (§§ 211-213 StGB)    Tötungsdelikte    Raub- u. Erpressungsdelikte       Raub- u. Erpressungsdelikte  (§§ 249-253, 255,  316a StGB)    Raub- u. Erpressungsdelikte    Körperverletzungsdelikte      Gefährliche und schwere  Körperverletzung (§§ 224,  226, 227 StGB) sowie    Körperverletzungsdelikte      einfache Körperverletzungsdelikte  (§ 223 StGB)    Sexuelle Gewaltdelikte        Sexuelle Gewaltdelikte  Sonstige Delikte        Sonstige Delikte  Keine Vorentscheidungen      Keine Folgeentscheidung      56  Die  §§-Angaben  im  Text  und  in  Tabellen  und  Abbildungen  orientieren  sich  an  der  aktuellen  Fassung  des  StGB.  Ältere  Fassungen des StGB wurden aber in der Programmierung der Deliktgruppen berücksichtigt, sofern das Entscheidungsdatum  einer relevanten Entscheidung dies erforderte, wie z.B. bei den Vorentscheidungen.  57  Die Zeitspanne der Vorstrafenerfassung ist alters- und sanktionsabhängig. Einerseits variiert je nach Lebensalter die Zeitspanne  seit  Strafmündigkeit.  Andererseits  können  frühere  Entscheidungen  getilgt  sein,  wenn  sie  länger  zurück  liegen  und  zwischenzeitlich kein neuer Eintrag im Bundeszentralregister erfolgt ist. Eine Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr wird erst  nach fünfzehn Jahren getilgt, leichtere Strafen können schon nach fünf Jahren getilgt werden.    DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  133  Abb. B 6.3.2.2.1: Rückfalldelikt bei Tötungsdelikten   Abbildung B 6.3.2.2.1 zeigt, dass der Großteil der aufgrund eines Tötungsdelikts verurteilten Personen  nicht rückfällig wird (82 %). Jeder Zwanzigste (5, %; 46 von 893 Tätern) wird mit einem Gewaltdelikt  rückfällig. Allerdings stellen erneute Tötungsdelikte ein seltenes Ereignis dar. Auf 893 Personen, die  wegen  eines  Tötungsdelikts  verurteilt  werden,  kommt  eine  Person,  die  wiederum  wegen  eines  Tötungsdelikts in Erscheinung tritt. Kaum häufiger sind Raub- und Erpressungsdelikte (< 1 %), etwas  häufiger Körperverletzungsdelikte (5 %) zu finden. Keiner der im Bezugsjahr 2010 erfassten Tötungsdelinquenten  begeht im nachfolgenden Beobachtungszeitraum ein sexuelles Gewaltdelikt.  Um die kriminelle Karriere von Tötungsdelinquenten genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch  die Deliktart der Vorstrafe(n)  in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen  wird dabei die abstrakt schwerste Straftat einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier  relevanten Deliktgruppen zugeordnet.  Abbildung B 6.3.2.2.2 (einen entsprechenden Überblick über die Häufigkeiten gibt Tabelle B 6.3.2.2.2  im Anhang) zeigt den Rückfall in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorentscheidung bei Tätern, die  aufgrund  von  Tötungsdelikten  verurteilt  wurden.  Etwas  weniger  als  die  Hälfte  der  aufgrund  von  Tötungsdelikten verurteilten Personen, ist nicht vorbestraft (357 = 40 %). Wenn Vorstrafen vorliegen,  handelt es sich zumeist ausschließlich um sonstige Delikte (282 = 32 %) oder Körperverletzungsdelikte  (164 = 18 %). In wenigen Fällen hat der Täter im Vorfeld bereits (auch mindestens) ein Raubdelikt  (7 %), ein Tötungsdelikt (2 %) oder ein sexuelles Gewaltdelikt (< 1 %) begangen.  Sehr niedrig ist die allgemeine Rückfallrate, wenn eine Person keine Vorentscheidung aufweist (6 %).  Die höchste allgemeine Rückfallrate zeigen Tötungsdelinquenten, die aufgrund von anderen Gewaltdelikten  vorbestraft sind (34 % bei Vorstrafen aufgrund von Raub und Erpressung; 29 % bei Vorstrafen  aufgrund von Körperverletzungsdelikten).  0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Rückfall n= 25.282 (39,0%) Tötungsdelikte n=1 (0,1%) auch Raub- und Erpressungssdelikte n=5 (0,6%) auch Körperverletzungsdelikte n=40 (4,5%) nur andere Delikte n=118 (13,2%) Rückfall n=164 (18,4%) kein Rückfall n=729 (81,6%) alle Bezugsentscheidungen (n=893) Rückfallentscheidungen* (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) 134  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.2.2.2: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Tötungsdelikten   Abb. B 6.3.2.2.3: Rückfalldelikt nach einem Körperverletzungsdelikt       0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=357) auch Tötungsdelikte (n=19) auch Raub- und Erpressung (n=64) auch Körperverletzung (n=164) auch Sexuelle Gewaltdelikte (n=7) nur andere Delikte (n=282) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch Sexuelle Gewaltdelikte auch Körperverletzung auch Raub- und Erpressung auch Tötungsdelikte Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen (n=101.019) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Auch Sexuelle Gewaltdelikt n=80 (<0,1%) Rückfall n=40.631 (40,2%) kein Rückfall n=60.388 (59,8%) Tötungsdelikte n=88 (0,2%) auch Raub- und Erpressungssdelikte n=2.037 (2,0%) auch Körperverletzungsdelikte n=14.270 (14,1%) nur andere Delikte n=24.156 (23,9%)   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  135  Bei den Körperverletzungsdelikten liegt die Rückfallrate mit 40 % niedriger als bei Raub und Erpressung  aber deutlich höher als bei den Tötungsdelinquenten. Der gewalttätige Rückfall, der (auch) mit  schwereren  Gewaltdelikten  (Tötungs-,  Raub-  oder  Erpressungsdelikte)  einhergeht,  ist  dennoch  mit  deutlich unter 3 % sehr selten. (Auch) sexuelle Gewaltdelikte kommen dagegen bei den Körperverletzern  eher selten vor (<0,1 %). Rückfälle, die (auch) mit erneuten Körperverletzungsdelikten einhergehen , spielen hier dagegen eine große Rolle (14 %).   Bezieht man die Deliktart der Vorentscheidung(en) in die Analyse mit ein, so zeigt sich auch auf dieser  Ebene  ein  besonders  großer  Anteil  einschlägiger  Delikte:  59 %  aller  aufgrund  eines  Körperverletzungsdelikts  Verurteilten oder aus Haft Entlassenen sind vorbestraft, dabei handelt es sich in 32 %  aller Fälle (auch) um eine  im weitesten Sinne einschlägige Vorstrafe aus dem Bereich der Gewaltdelikte . Nur 234 Täter (0,2 %) sind (auch) mit einem sexuellen Gewaltdelikt vorbelastet,  immerhin  27 % aller Täter weisen ausschließlich Vorstrafen aus sonstigen Deliktbereichen auf. Am seltensten  sind Rückfälle in der Gruppe der nicht vorbestraften Personen (ca. 27 %). Die höchste Rückfallrate  zeigen  Körperverletzungsdelinquenten,  die  eine  Vorentscheidung  aufgrund  von  Raub-  und  Erpressungsdelikten  aufweisen (61 %); alle Körperverletzer, die aufgrund eines Gewaltdelikts im Sinne von  Tötungsdelikten, Raub und Erpressung oder Körperverletzung vorbestraft sind, weisen eine hohe einschlägige  Rückfallrate (ca. 20 %) im Sinne einer erneuten Körperverletzung auf (vgl. Abb. B 6.3.2.2.4  und Tab. B 6.3.2.2.4 im Anhang).  Abb. B 6.3.2.2.4: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Körperverletzungsdelikten       0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=41.354) auch Tötungsdelikte (n=182) auch Raub- und Erpressung (n=6.007) auch Körperverletzung (n=26.470) auch Sexuelle Gewaltdelikte (n=234) nur andere Delikte (n=26.772) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch Sexuelle Gewaltdelikte auch Körperverletzung auch Raub- und Erpressung auch Tötungsdelikte RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 136  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Betrachten wir die Gruppe der Personen, die aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikts verurteilt  wurden, ergibt sich das folgende Bild:  Abb. B 6.3.2.2.5: Rückfalldelikt bei Raub und Erpressung   Mehr als die Hälfte aller aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikts erfassten Personen werden  rückfällig. Dabei spielen erneute Gewaltdelikte eine große Rolle; besonders Körperverletzungsdelikte,  aber auch Raub- und Erpressungsdelikte treten in der Folge mit 12 bzw. 7 % nicht selten auf. Weniger  als 1 % der Verurteilten werden (auch) aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts verurteilt. 33 % der  aufgrund  eines  Raub-  oder  Erpressungsdelikts  Verurteilten  werden  in  der  Folge  ausschließlich  aufgrund sonstiger Delikte verurteilt.  Darüber hinaus lassen sich auch die Delikte der Vorentscheidungen in die Analyse miteinbeziehen:  Über Dreiviertel aller wegen eines Raub- und Erpressungsdelikts verurteilten Personen sind bereits  vorbestraft (76 %), mehr als ein Drittel der Personen wurde bereits (min.) einmal wegen eines Gewaltdelikts  verurteilt (43 %). Relativ häufig sind auch einschlägige Vorstrafen (18 %). In der Gruppe der  nicht vorbestraften Personen liegt die Rückfallrate bereits über dem allgemeinen Durchschnitt, aber  niedriger als bei den Vorbestraften wegen Raub oder Erpressung Verurteilten (ca. 38 %). Bis auf die  kleine Gruppe der Personen, die bereits wegen eines Tötungsdelikts vorbestraft sind, liegen bei allen  anderen Gruppen von vorbestraften Personen die Rückfallraten relativ hoch (zwischen 52 und 61 %).  Bei den Raub- und Erpressungsdelinquenten, die bereits wegen Raub- und Erpressungsdelikts oder  einer Körperverletzung vorbestraft  sind,  liegt die Rückfallrate am höchsten  (60 bis 61 %). Freilich  stammen  die  Rückfalldelikte  ganz  überwiegend  aus  dem  Bereich  sonstiger  Delikte,  erneute  einschlägige  Raubdelikte sind weniger häufig (14 bzw. 9%, vgl. Abb. B 6.3.2.2.6 und Tab. B 6.3.2.2.6 im  Anhang).      0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen (n=10.646) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Auch Sexuelle Gewaltdelikt n=16 (0,2%) Rückfall n=5.569 (52,3%) kein Rückfall n=5.077 (47,7%) Tötungsdelikte n=15 (0,1%) auch Raub- und Erpressungssdelikte n=711 (6,7%) auch Körperverletzungsdelikte n=1.277 (12,0%) nur andere Delikte n=3.550 (33,3%)   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  137  Abb. B 6.3.2.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Raub- und Erpressungsdelikten   6.3.3. Diebstahldelikte Knapp ein Fünftel der in der Legalbewährungsuntersuchung erfassten Straftäter wurde aufgrund eines  Diebstahls gem. §§ 242-244a StGB verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion  entlassen. Für diese Straftäter wird hier ebenfalls untersucht, wie sich in dieser quantitativ bedeutsamen  Gruppe die Rückfälligkeit nach Diebstahl  im dreijährigen Beobachtungszeitraum entwickelt  und ob der Diebstahl im Rahmen der kriminellen Karriere mit weiteren Diebstahl- bzw. Raubdelikten  zusammentrifft.   Als Diebstahldelikte werden alle Entscheidungen gezählt, denen Delikte gem. §§ 242, 243, 244, 244a  StGB58 zu Grunde liegen. Folgende Deliktgruppen wurden gebildet:   einfacher Diebstahl (§ 242 StGB),  besonders schwerer Diebstahl (§ 243 StGB); das sind insbesondere Diebstähle verbunden mit  Einbruch, Einsteigen, falschen Schlüsseln oder Diebstahl verschlossener oder gesicherter  Sachen,  qualifizierter Diebstahl, insbesondere Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl, Wohnungseinbruchsdiebstahl  (§ 244 StGB) sowie schwerer Bandendiebstahl (§ 244a StGB)  In einem ersten Schritt wird die Rückfälligkeit bzw. die Legalbewährung der verschiedenen Gruppen  betrachtet und dabei nach der Art der Wiederverurteilung differenziert. In einem zweiten Schritt wird  der einschlägige Rückfall dargestellt.  58  Die §§-Angaben  im Text und  in den Tabellen und Abbildungen orientieren sich an der aktuellen Fassung des StGB. Ältere  Fassungen des StGB wurden aber in der Programmierung der Deliktgruppen berücksichtigt, sofern das Entscheidungsdatum  einer relevanten Entscheidung dies erforderte, wie z.B. bei den Vorentscheidungen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=2.540) auch Tötungsdelikte (n=23) auch Raub- und Erpressung (n=1.924) auch Körperverletzung (n=2.587) auch Sexuelle Gewaltdelikte (n=38) nur andere Delikte (n=3.534) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch Sexuelle Gewaltdelikte auch Körperverletzung auch Raub- und Erpressung auch Tötungsdelikte RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 138  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    6.3.3.1. Allgemeiner Rückfall  Abbildung B 6.3.3.1.1 zeigt differenziert für unterschiedlich schwere Formen des Diebstahls die allgemeine  Rückfallrate (mit einer Straftat gleich welcher Art) von Personen, die im Bezugsjahr 2010  wegen Diebstahls verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen worden sind. Die  durchschnittliche Rückfallrate nach Diebstahldelikten liegt bei 42 % und ist somit etwas höher als die  Gesamtrückfallrate (35 %). Am stärksten belastet sind Personen, die wegen schweren Diebstahls (§  243 StGB) oder qualifizierten Diebstahls (gem. §§ 244, 244a StGB) verurteilt worden sind (jeweils ca.  50%). Deutlich seltener kommt es nach einfachem Diebstahl zu einem Rückfall (40 %). Entsprechende  Unterschiede zeigen sich auch, wenn man auf die Schwere der Wiederverurteilung abstellt: So beträgt  die Wiederverurteilungsrate zu unbedingter Freiheits- und Jugendstrafe bei qualifizierten Diebstahldelikten  fast 17 %, bei schweren Diebstahldelikten 14 % und bei einfachen Diebstahldelikten lediglich  5 %. Freilich ist hierbei zu berücksichtigen, dass dies noch keine Aussage darüber ermöglicht, ob die  Wiederverurteilung wegen eines einschlägigen Delikts oder aufgrund einer Straftat aus einem anderen  Deliktbereich geschieht.  Abb. B 6.3.3.1.1: Allgemeine Rückfallhäufigkeit nach Diebstahldelikten*   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Diebstahl gem. § 242 StGB (n=148.016) Diebstahl gem. § 243 StGB (n=20.147) Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB (n=5.179) Gesamt (n=173.342) FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. Sonst. amb. Entsch. §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  139  Tab. B 6.3.3.1.1: Allgemeine Rückfallhäufigkeit nach Diebstahldelikten    einfacher Diebstahl  gem. § 242 StGB  schwerer Diebstahl  gem. § 243 StGB  qualifizierter Diebstahl  gem. §§ 244, 244a StGB  n  %  n  %  n  %  keine Folgeentscheidung  88.785  60,0%  9.860  48,9%  2.589  50,0%  Folgeentscheidung  59.231  40,0%  10.287  51,1%  2.590  50,0%     FS/JS o. Bew.  7.546  5,1%  2.882  14,3%  862  16,6%     FS/JS m. Bew.  10.263  6,9%  2.260  11,2%  571  11,0%     sonstige ambulante Sanktion  32.739  22,1%  4.402  21,8%  1.007  19,4%     §§ 45, 47 JGG  8.683  5,9%  743  3,7%  150  5,5%  Gesamt  148.016  100,0%  20.147  100,0%  5.179  100,0%  Abb. B 6.3.3.1.2: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von einfachem Diebstahl59   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  Abbildung B 6.3.3.1.2 (siehe Übersichtstabelle B 6.3.3.1.1) zeigt die Folgeentscheidungen nach Sanktionierung  wegen § 242 StGB. So werden Verurteilte mit einer Jugendstrafe ohne Bewährung nur zu  einem  geringen  Teil,  nämlich  zu  ca.  24 %,  nicht  erneut  registriert  und eine  Wiederverurteilung  zu  unbedingter Freiheits- und Jugendstrafe ist häufig (40 %). Deutlich geringer ist dagegen die Rückfallrate  bei den Diversionsentscheidungen nach JGG (31 %), wobei der Anteil von unbedingter Freiheitsund  Jugendstrafe äußerst gering ist (1 %). Ein ähnliches Verhältnis zwischen der Sanktionsschwere  der Bezugsentscheidung und der Rückfallrate sowie der Schwere der Folgeentscheidung ergibt sich  59  18 Fälle, die sich keiner der genannten Bezugsentscheidungsgruppen zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen, werden  hier ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=147.998) FS o. Bew. (n=3.131) FS m. Bew. (n=8.767) Geldstrafe (n=61.755) JS o. Bew. (n=468) JS m. Bew. (n=974) Jugendarrest (n=2.571) Sonst. n. JGG (n=10.806) §§ 45, 47 JGG (n=59.526) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung 140  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    auch  für die nach allgemeinem Strafrecht Verurteilten. Zwar  ist  die  allgemeine Rückfallrate  etwas  niedriger als bei den zu unbedingter Jugendstrafe Verurteilten, jedoch liegt die Wiederinhaftierungsrate  mit ca. 40 % etwa gleich hoch. Von den wegen § 242 StGB zu Geldstrafe Verurteilten werden nur  41 % erneut registriert; zudem sind stationäre Folgeentscheidungen selten (4 %).  Übersichtstabelle B 6.3.3.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von einfachem Diebstahl (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest    FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 147.998 3.131 8.767 61.755 468 974 2.571 10.806 59.526 Keine Folgeentsch. 60,0 32,5 41,8 59,5 24,6 24,0 30,8 45,5 69,3 FE, darunter 40,0 67,5 58,2 40,5 75,4 76,0 69,2 54,5 30,7 A.Fre iheitsstrafe 9,7 53,2 43,2 12,7 41,5 20,6 6,3 2,9 0,5 ü. 5 J. 0,1 0,4 0,2 0,1 1,1 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,5 3,2 1,8 0,6 4,1 2,1 0,3 0,2 0,0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,7 7,5 3,6 0,7 7,3 2,6 0,3 0,1 0,0 m.B. 0,5 1,4 1,1 0,9 1,7 0,7 0,8 0,3 0,1 6 - 12 M. o.B. 1,5 15,4 8,8 1,2 9,6 3,8 0,6 0,2 0,0 m.B. 2,3 5,9 7,3 3,6 6,0 4,0 2,5 1,3 0,2 bis u. 6 M. o.B. 1,5 12,8 10,3 1,2 6,4 4,0 0,7 0,2 0,0 m.B. 2,7 6,7 10,1 4,5 5,3 3,3 1,1 0,6 0,1 B. Jugendstrafe 2,0 0,0 0,0 0,1 14,3 32,9 22,7 8,8 1,8 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 0,4 0,1 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 0,3 0,0 0,0 0,0 5,8 7,2 3,6 0,0 0,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 0,4 0,0 0,0 0,0 3,2 10,7 4,5 0,0 0,3 m.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 1,1 3,2 2,8 0,0 0,3 6 - 12 M. o.B. 0,2 0,0 0,0 0,0 1,9 5,3 2,9 0,0 0,1 m.B. 0,8 0,0 0,0 0,0 1,9 6,1 8,8 0,0 0,7 C.Geldstrafe 15,2 14,2 14,9 27,5 17,1 15,3 12,4 0,1 3,4 D.Sonst. Entsch. JGG 13,0 0,0 0,0 0,1 2,4 7,2 27,7 0,3 25,1 Jugendarrest 2,2 0,0 0,0 0,0 0,2 2,0 12,1 0,1 3,0 Schuldspruch 0,2 0,0 0,0 0,0 0,4 0,3 1,6 0,0 0,3 jrichterl. Maßn. 4,6 0,0 0,0 0,0 1,5 3,1 9,7 0,1 8,5 §§ 45, 47 JGG 5,9 0,0 0,0 0,0 0,2 1,8 4,2 0,1 13,2 gesamt Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  141  Aus Abbildung B 6.3.3.1.3 und B 6.3.3.1.4 (siehe Übersichtstabelle B 6.3.3.1.2 und Übersichtstabelle  B 6.3.3.1.3) ergibt sich für Folgeentscheidungen nach Sanktionierung aufgrund schweren Diebstahlformen  (§§ 243 Abs. 1 sowie 244, 244a StGB) im Wesentlichen dasselbe wie beim einfachen Diebstahl . Auch bei den  schweren Formen des Diebstahls  liegt  ein ähnlicher Zusammenhang zwischen  Sanktionsschwere der Bezugsentscheidung und Rückfallrate  sowie Schwere der Folgeentscheidung  vor. Ebenso zeigt sich wieder, dass zu einer Freiheitsstrafe Verurteilte gegenüber zu Jugendstrafe Verurteilten  in geringerem Umfang rückfällig werden. Hervorzuheben ist folgender Unterschied im Vergleich  zu § 242 StGB: Die Rückfallrate der wegen § 243 Abs. 1 StGB oder §§ 244, 244a StGB Verurteilten , die eine Diversionsentscheidung nach JGG erhalten haben, ist höher als bei den wegen einfachen  Diebstahls Belangten. Hier werden 44 % erneut  registriert  (gegenüber 31 % der nach § 242  StGB Straffälligen). Offensichtlich  sind die  schweren Formen des Diebstahls ein  Indiz  für  erhöhte  Rückfallgefahr.  Abb. B 6.3.3.1.3: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von schwerem Diebstahl60   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  60  Hier werden 26 Entscheidungen, die sich keiner der genannten Bezugs- oder Folgeentscheidungsgruppen zuordnen lassen und  isolierte Maßregeln betreffen, ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=20.121) FS o. Bew. (n=2.252) FS m. Bew. (n=5.172) Geldstrafe (n=2.634) JS o. Bew. (n=686) JS m. Bew. (n=1.314) Jugendarrest (n=1.339) Sonst. n. JGG (n=3.146) §§ 45, 47 JGG (n=3.578) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung 142  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.3.1.4: Art der Folgeentscheidung* nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von qualifiziertem Diebstahl61   *  Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier  in  fünf Großgruppen erfasst: Neben den Nichtrückfälligen  werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden. Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem.  §§ 45,  47  JGG.  Als  sonstige  „ambulante“  Folgeentscheidungen  werden  alle  anderen  Sanktionen  bezeichnet,  die  nicht  eine  Jugendstrafe oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme  der wenigen  isolierten Maßregeln und des  Jugendarrests – durchweg um nicht  freiheitsentziehende Sanktionen. Die  beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen.  61  Hier werden 7 Entscheidungen, die sich keiner der genannten Bezugs- oder Folgeentscheidungsgruppen zuordnen lassen und  isolierte Maßregeln betreffen, ausgeschlossen.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=5.172) FS o. Bew. (n=876) FS m. Bew. (n=1.912) Geldstrafe (n=179) JS o. Bew. (n=260) JS m. Bew. (n=526) Jugendarrest (n=370) Sonst. n. JGG (n=545) §§ 45, 47 JGG (n=504) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Sanktion §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  143  Übersichtstabelle B 6.3.3.1.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von schwerem Diebstahl (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest      FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst . JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 20.121 2.252 5.172 2.634 686 1.314 1.339 3.146 3.578 Keine Folgeentsch. 48,9 41,7 54,2 62,4 27,0 31,6 34,5 44,1 55,9 FE, darunter 51,1 58,3 45,8 37,6 73,0 68,4 65,5 55,9 44,1 A.Freiheitsstrafe 18,9 47,5 29,6 15,6 38,8 19,4 6,5 3,8 1,5 ü. 5 J. 0,3 1,3 0,2 0,2 0,6 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 2,1 8,1 2,6 0,8 6,1 2,1 0,5 0,2 0,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 3,0 11,0 4,5 0,9 7,7 2,8 0,6 0,2 0,1 m.B. 1,1 1,1 1,6 2,1 2,5 1,2 0,7 0,5 0,2 6 - 12 M. o.B. 3,8 11,8 6,7 1,5 6,9 3,7 0,5 0,2 0,0 m.B. 4,0 7,0 6,1 5,0 7,1 4,5 2,8 1,4 0,6 bis u. 6 M. o.B. 1,8 3,9 3,5 0,8 3,8 2,1 0,4 0,3 0,1 m.B. 2,7 3,4 4,6 4,4 4,1 2,8 1,0 1,0 0,4 B. Jugendstrafe 6,2 0,0 0,1 0,2 15,6 27,7 20,0 10,7 4,7 ü. 5 J. 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 1,3 0,0 0,0 0,0 7,6 6,7 2,9 0,0 0,7 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,4 0,0 0,0 0,0 1,9 9,5 4,4 0,0 0,9 m.B. 1,0 0,0 0,0 0,0 1,2 4,3 2,6 0,0 0,8 6 - 12 M. o.B. 0,7 0,0 0,0 0,0 2,6 3,0 2,1 0,0 0,5 m.B. 1,9 0,0 0,0 0,0 1,7 4,0 8,0 0,0 1,8 C.Geldstrafe 13,8 10,5 16,1 21,6 16,6 13,9 12,4 0,1 7,6 D.Sonst. Entsch. JGG 12,2 0,0 0,0 0,1 1,7 7,4 26,6 0,3 30,3 Jugendarrest 3,0 0,0 0,0 0,0 0,1 3,3 9,3 0,1 4,6 Schuldspruch 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 1,9 0,0 0,5 jrichterl. Maßn. 5,0 0,0 0,0 0,0 1,5 2,7 11,1 0,1 11,8 §§ 45, 47 JGG 3,7 0,0 0,0 0,0 0,1 1,1 4,3 0,1 13,3 gesamt Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen 144  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Übersichtstabelle B 6.3.3.1.3: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von qualifiziertem Diebstahl (in Prozent) *  Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln.  Fallkonstellationen,  die  empirisch  nicht  vorkommen  und  /  oder  unter  juristischen  Gesichtspunkten  ausgeschlossen  sind,  werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet.  FE:   Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter  A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie  Verwarnung mit Strafvorbehalt)  FS:  Freiheitsstrafe  GS:  Geldstrafe    JS:  Jugendstrafe   ü:  über  J.:  Jahre  M.:    Monate  o.B.:    ohne Bewährung  m.B.:    mit Bewährung  jrichterl. Maßn.:    Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2,       außer Jugendstrafe, Jugendarrest,       Entsch. gem. §§ 45,47 JGG)  §§ 45, 47 JGG:    Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG  JA:     Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest        FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG  Fälle insgesamt 5.172 876 1.912 179 260 526 370 545 504 Keine Folgeentsch. 50,0 50,6 56,9 67,6 36,5 39,4 36,2 38,9 56,5 FE, darunter 50,0 49,4 43,1 32,4 63,5 60,6 63,8 61,1 43,5 A.Freiheitsstrafe 20,8 37,6 27,0 12,3 33,1 12,9 6,8 3,9 1,4 ü. 5 J. 0,3 0,8 0,2 0,0 1,2 0,0 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 2,7 7,0 2,5 0,0 6,5 1,5 0,3 0,4 0,2 ü. 1 - 2 J. o.B. 3,7 8,7 4,3 1,7 6,9 1,0 0,5 0,6 0,0 m.B. 1,2 1,7 1,8 1,1 1,9 0,8 0,3 0,2 0,2 6 - 12 M. o.B. 3,8 8,0 5,2 0,6 3,8 2,5 0,3 0,4 0,4 m.B. 4,0 5,9 4,9 2,8 7,3 3,0 2,7 2,0 0,2 bis u. 6 M. o.B. 2,4 3,3 3,9 2,2 3,1 0,8 0,8 0,0 0,4 m.B. 2,7 2,2 4,3 3,9 2,3 3,4 1,9 0,4 0,0 B. Jugendstrafe 6,7 0,0 0,0 0,0 10,8 29,3 22,4 11,4 3,4 ü. 5 J. 0,1 0,0 0,0 0,0 1,2 0,2 0,0 0,0 0,0 ü. 2 - 5 J. 1,5 0,0 0,0 0,0 4,2 8,6 3,5 0,0 0,4 ü. 1 - 2 J. o.B. 1,9 0,0 0,0 0,0 2,3 11,4 5,1 0,0 0,4 m.B. 1,2 0,0 0,0 0,0 0,4 5,5 3,2 0,0 0,8 6 - 12 M. o.B. 0,3 0,0 0,0 0,0 1,2 0,8 1,1 0,0 0,2 m.B. 1,6 0,0 0,0 0,0 1,5 2,9 9,5 0,0 1,6 C.Geldstrafe 13,4 11,8 16,0 20,1 18,5 11,8 11,9 0,1 7,1 D.Sonst. Entsch. JGG 9,1 0,0 0,1 0,0 1,2 6,7 22,7 0,3 31,3 Jugendarrest 2,5 0,0 0,0 0,0 0,8 2,1 8,4 0,1 5,0 Schuldspruch 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 1,1 0,0 0,4 jrichterl. Maßn. 3,4 0,0 0,0 0,0 0,4 1,1 8,4 0,1 12,9 §§ 45, 47 JGG 2,9 0,0 0,1 0,0 0,0 3,0 4,9 0,1 13,1 gesamt Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  145  6.3.3.2. Einschlägiger Rückfall  Auf der Ebene der Vor- und Folgeentscheidungen werden ebenfalls die o. g. Kategorien von Diebstahl  differenziert. Um zu prüfen, ob Diebstahldelikte isoliert für sich stehen oder ob es Übergänge von oder  zu anderen Delikten gibt, werden darüber hinaus auch Delikte, die der Gruppe „Raub- und Erpressung“  angehören, sowie „sonstige Delikte“ erfasst. In der Kategorie „Raub- und Erpressung“ werden Raub  (gem. § 249 StGB), schwerer Raub (gem. § 250 StGB), Raub mit Todesfolge (gem. § 251 StGB) sowie  räuberischer Diebstahl (gem. § 252 StGB), Erpressung (gem. § 253 StGB) und räuberische Erpressung  (gem. § 255 StGB) zusammen gefasst.  Zusammenfassend  ergibt  sich  also  folgende  Struktur  für  die  deliktspezifische  Erfassung  der  Vor-,  Bezugs- und Folgeentscheidung:  Tab. B 6.3.3.2.1: Deliktgruppen der Vor-, Bezugs- und Folgeentscheidung bei Diebstahl62 Vorentscheidungen63    Bezugsentscheidungen    Rückfall  Raub- und Erpressungsdelikte   (§§ 249 – 253, 255 StGB)        Raub- und Erpressungsdelikte   (§§ 249 – 253, 255 StGB)  Qualifizierter Diebstahl   (§§ 244, 244a StGB)    Qualifizierter Diebstahl   (§§ 244, 244a StGB)    Qualifizierter Diebstahl   (§§ 244, 244a StGB)  Schwerer Diebstahl  (§ 243 StGB)    Schwerer Diebstahl  (§ 243 StGB)    Schwerer Diebstahl  (§ 243 StGB)  Einfacher Diebstahl   (§ 242 StGB)    Einfacher Diebstahl   (§ 242 StGB)    Einfacher Diebstahl   (§ 242 StGB)  Sonstige Delikte        Sonstige Delikte  Keine Vorentscheidungen        Keine Folgeentscheidung  Im Rahmen der deliktspezifischen Auswertung wird jeweils nur ein Delikt aus allen Vor- und Folgeentscheidungen  einer Person ausgewählt, um Doppelzählungen zu vermeiden. Ähnlich wie bei den  Sexual-  und  Gewaltdelikten  wird  eine  Hierarchisierung  der  Vor-  und  Folgeentscheidungen  vorgenommen .  Da  schwere  Formen  des  Diebstahles,  also  etwa  Einbruchsdiebstahl  oder  Diebstahl  mit  Waffen, leicht in ein Raubdelikt übergehen können, wenn beispielsweise unverhofft ein potenzielles  Opfer  auftaucht,  wird  hier  dem  schwereren  Delikt der  Vorrang  gegeben.  Die  Vor-  bzw.  Folgeentscheidungen  aller Bezugsentscheidungen wegen Diebstahl werden zunächst darauf hin geprüft, ob ein  Raubdelikt verwirklicht wurde,  im zweiten Schritt werden Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl,  Wohnungseinbruchsdiebstahl  sowie  schwerer  Bandendiebstahl  erfasst,  im  dritten  Schritt  besonders  schwerer Diebstahl und erst im Anschluss daran einfacher Diebstahl. Das bedeutet, dass in Fällen, in  denen eine Person neben einem einfachen Diebstahl auch zu einem schweren Diebstahl verurteilt wird,  der einfache Diebstahl „untergeht“. Unter der Bezeichnung „einfacher Diebstahl“ werden also nur die  Fälle gefasst, die nicht zugleich auch wegen schwererer Diebstahl- oder Raubdelikte verurteilt sind. In  der letzten Kategorie „sonstige Delikte“ werden Personen zusammengefasst, die im Rahmen ihrer Voroder  Folgeentscheidungen ausschließlich – unabhängig von der Schwere – andere (also nicht mit den  genannten Diebstahl- oder Raubdelikten in Zusammenhang stehende) Delikte verwirklicht haben.   62  Die  §§-Angaben  im  Text  und  in  Tabellen  und  Abbildungen  orientieren  sich  an  der  aktuellen  Fassung  des  StGB.  Ältere  Fassungen des StGB wurden aber in der Programmierung der Deliktgruppen berücksichtigt, sofern das Entscheidungsdatum  einer relevanten Entscheidung dies erforderte, wie z.B. bei den Vorentscheidungen.  63  Die Zeitspanne der Vorstrafenerfassung ist alters- und sanktionsabhängig. Einerseits variiert je nach Lebensalter die Zeitspanne  seit  Strafmündigkeit.  Andererseits  können  frühere  Entscheidungen  getilgt  sein,  wenn  sie  länger  zurück  liegen  und  zwischenzeitlich kein neuer Eintrag im Bundeszentralregister erfolgt ist.   146  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.3.2.1: Rückfalldelikt bei einfachem Diebstahl   In Abb. B 6.3.3.2.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den dreijährigen Beobachtungszeitraum  dargestellt. Es zeigt sich, dass nach drei Jahren von den aufgrund eines einfachen Diebstahls  Verurteilten  weniger  als  die  Hälfte  der  Personen  erneut  verurteilt  wird,  davon  ein  Großteil  (auch)  wegen eines neuen Raub- und Erpressungs- bzw. Diebstahldelikts und etwas weniger wegen anderer  Delikte (17 %). Knapp 2 % der Diebstahldelinquenten werden (auch) wegen eines Raub- oder Erpressungsdelikts   und  ca.  4 %  (auch)  wegen  eines  schweren  oder  qualifizierten  Diebstahldelikts,  18 %  jedoch  (auch)  aufgrund  eines  einfachen  Diebstahls  wieder  verurteilt.  Das  heißt,  ganz  überwiegend  gehen  Delinquenten,  die  aufgrund  von  einfachem Diebstahl  verurteilt  wurden,  nicht  auf  schwerere  Diebstahl- oder Raubformen über.  Um die kriminelle Karriere von Diebstahldelinquenten genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch  die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden (vgl. Abb. B 6.3.3.2.2 und Tab.  6.3.3.2.2 im Anhang). Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten  einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet.  Abbildung B 6.3.3.2.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von einfachem Diebstahl im  Bezugsjahr 2010 verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden  sind, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringste allgemeine Rückfallrate  nach Ablauf des dreijährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die keine  Vorstrafe haben (28 %). Diese Personengruppe, die zugleich die ganz überwiegende Zahl der wegen  Diebstahldelikten  verurteilten  Personen  darstellt,  ist  insgesamt  weniger  rückfallgefährdet  als  die  Gesamtheit aller Straftäter. Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein Raub- oder  Erpressungsdelikt begangen haben, weisen demgegenüber mit 68 % eine sehr hohe Rückfallrate auf.  Dies  gilt  auch  für  Personen,  die  bereits  im  Vorfeld  schwerere  oder  qualifizierte  Diebstahldelikte  begangen haben (63 bzw. 66 %). Niedriger, aber immer noch recht hoch ist die allgemeine Rückfallrate , wenn im Vorfeld einfacher Diebstahl oder andere (nicht Raub-, Erpressungs- oder Diebstahl-)  Delikte registriert wurden (52 bzw. 47 %).  0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen (n=148.016) Rückfallentscheidungen Rückfall n=59.231 (40,0%) kein Rückfall n=88.785 (60,0%) auch qualifizierter Diebstahl n=1.398 (0,9%) auch Raub- und Erpressungssdelikte n=2.178 (1,5%) auch schwerer Diebstahl n=4.016 (2,7%) nur andere Delikte n=25.665 (17,3%) auch einfacher Diebstahl n=25.974 (17,5%)   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  147  Erneute Straftaten aus dem Deliktbereich der Raub- und Diebstahldelikte kommen bei der Gruppe der  bereits aufgrund von Raub oder qualifizierten Diebstahldelikten vorbestraften Täter am häufigsten vor  (41  bzw.  44 %);  etwas  seltener  sind  sie  bei  schwerem  Diebstahl  zu  beobachten  (38 %).  Zugleich  werden diese überwiegend wieder mit einfachem Diebstahl rückfällig, gehen also nicht auf schwerere  Diebstahlformen über. Deutlich seltener erfolgt ein Rückfall wegen Raub- und Diebstahldelikten bei  den  Personen,  die  nicht  (15 %)  oder  nur  mit  anderen  (also nicht  Raub,  Erpressung  oder  Diebstahl  betreffenden) Delikten (20 %) vorbestraft wurden. Es zeigt sich, dass schwerere Rückfalldelikte bei  Personen,  die  aufgrund  von  Delikten  nach  § 242 StGB  verurteilt  werden,  vor  allem  dann  zu  verzeichnen  sind, wenn auch im Vorfeld bereits schwerere Diebstahl- oder gar Raubdelikte festzustellen  sind.   Abb. B 6.3.3.2.2: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen einfachem Diebstahl     0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=77.641) auch Raub und Erpressung (n=5.594) auch qualifizierter Diebstahl (n=1.741) auch schwerer Diebstahl (n=8.246) auch einfacher Diebstahl (n=34.923) nur andere Delikte (n=19.871) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch einfacherer Diebstahl auch schwerer Diebstahl auch qualifizierter Diebstahl auch Raub und Erpressung Rückfalldelikt Vorstrafendelikt RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 148  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    In Abb. B 6.3.3.2.3 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für Personen dargestellt, die wegen  eines schweren Diebstahls (gem. § 243 StGB) im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung einer  freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden sind. Es zeigt  sich, dass diese Personen nach drei  Jahren zu etwas mehr als 50 % rückfällig werden. Je zur Hälfte wegen sonstiger Delikte (26 %) oder  wegen erneuter Diebstahl- oder Raubdelikte (25 %), wobei der einfache Diebstahl 11 %, der schwere  Diebstahl 9 %, der qualifizierte Diebstahl 3 % sowie Raub und Erpressung 3 % ausmachen.  Abb. B 6.3.3.2.3: Rückfalldelikt bei schwerem Diebstahl Um die kriminelle Karriere von Tätern, die wegen schweren Diebstahls verurteilt worden sind, genauer  zu betrachten,  soll  im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n)  in die Analyse miteinbezogen  werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung  ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet.  Abbildung B 6.3.3.2.4 (vgl. auch Tab. B 6.3.3.2.4 im Anhang) zeigt die Rückfallrate von Personen,  die aufgrund von schwerem Diebstahl im Bezugsjahr 2010 verurteilt oder aus der Verbüßung einer  unbedingten  Strafe  entlassen  worden  sind,  in  Abhängigkeit  von  der  Deliktart  der  Vorstrafen.  Die  geringste – aber gleichwohl etwas über dem Durchschnitt aller Straftäter liegende – allgemeinen Rückfallrate  weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe  hatten (35 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein Raub-, Erpressungs- oder  Diebstahldelikt begangen hatten, weisen dagegen mit 57 bis 70 % überdurchschnittlich hohe allgemeine  Rückfallraten auf. Es zeigt sich eine starke Abhängigkeit einschlägiger Rückfälligkeit von der  Deliktart der Vorstrafe. Die wegen schweren Diebstahls Verurteilten werden häufig wegen schwerem,  qualifiziertem oder einfachem Diebstahl bzw. Raub- und Erpressungsdelikten  rückfällig,  sofern sie  bereits vorbestraft sind wegen schwerem (34 %) oder qualifiziertem (42 %) Diebstahl oder Raub- und  Erpressungsdelikten (42 %).   0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Rückfall n=10.287 (51,1%) kein Rückfall n=9.860 (48,9%) auch qualifizierter Diebstahl n=543 (2,7%) auch Raub- und Erpressungssdelikte n=629 (3,1%) auch schwerer Diebstahl n=1.774 (8,8%) auch einfacher Diebstahl n=2.160 (10,7%) nur andere Delikte n=5.181 (25,7%) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) alle Bezugsentscheidungen (n=20.147)   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  149  Abb. B 6.3.3.2.4: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen schwerem Diebstahl In Abb. B 6.3.3.2.5 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für Personen dargestellt, die aufgrund  eines qualifizierten Diebstahls gem. §§ 244, 244a StGB im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung  einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden sind. In dieser Tätergruppe werden nach drei  Jahren 50 % aller Verurteilten wieder verurteilt, etwa je zur Hälfte wegen sonstiger Delikte (23%) oder  wegen eines neuen Raub- oder Diebstahldelikts  (27 %). Wobei 3 % wegen eines Raubdelikts, 5 %  wegen eines erneuten qualifizierten Diebstahls gem. §§ 244, 244a StGB, 7 % wegen eines schweren  Diebstahls gem. § 243 StGB und 11 % wegen eines einfachen Diebstahls innerhalb des dreijährigen  Beobachtungszeitraums rückfällig werden.   0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=6.245) auch Raub und Erpressung (n=1.813) auch qualifizierter Diebstahl (n=763) auch schwerer Diebstahl (n=3.639) auch einfacher Diebstahl (n=4.050) nur andere Delikte (n=3.637) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch einfacherer Diebstahl auch schwerer Diebstahl auch qualifizierter Diebstahl auch Raub und Erpressung RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 150  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 6.3.3.2.5: Rückfalldelikt bei qualifiziertem Diebstahl Um die kriminelle Karriere von Personen, die aufgrund von Delikten gem. §§ 244, 244a StGB verurteilt  worden sind, genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die  Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten  Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet.  Abbildung B 6.3.3.2.6 (vgl. auch Tab. B 6.3.3.2.6 im Anhang) zeigt die Rückfallrate von Personen,  die  im  Bezugsjahr  2010  aufgrund  von  qualifizierten  Diebstahldelikten  verurteilt  oder  entlassen  wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen. Die geringste allgemeine Rückfallrate nach  Ablauf des dreijährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt  der  Bezugsentscheidung  keine  Vorstrafe  hatten  (30 %).  Personen,  die  bereits  im  Vorfeld  der  Bezugsentscheidung ein Raubdelikt aufweisen, zeigen mit 69 % hohe Rückfallraten. Etwas niedriger  liegt die Rückfallrate bei Personen, für die ein schwerer oder qualifizierter Diebstahl oder einfacher  Diebstahl  als  Voreintragung  zu  verzeichnen  ist  (ca.  60 %),  deutlich  geringer  die  Rückfallrate  von  Personen,  die  lediglich  wegen  sonstiger  Delikte  vorbestraft  sind  (50 %).  Es  zeigt  sich  eine  starke  Abhängigkeit einschlägiger Rückfälligkeit von der Deliktart der Vorstrafe. Die wegen qualifiziertem  Diebstahl Verurteilten werden häufig mit  schwerem oder qualifiziertem Diebstahl bzw. Raub- und  Erpressungsdelikten  rückfällig,  sofern  sie  bereits  vorbestraft  sind,  wegen  schwerem  (34 %)  oder  qualifiziertem (40 %) Diebstahl oder Raub- und Erpressungsdelikten (43 %).     0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Rückfall n=2.590 (50,0%) kein Rückfall n=2.589 (50,0%) auch qualifizierter Diebstahl n=264 (5,1%) auch Raub- und Erpressungssdelikte n=173 (3,3%) auch schwerer Diebstahl n=373 (7,2%) nur andere Delikte n=1.202 (23,2%) auch einfacher Diebstahl n=578 (11,2%) alle Bezugsentscheidungen (n=5.179) Rückfallentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen)   DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNG  151  Abb. B 6.3.3.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen qualifiziertem Diebstahl   0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine Vorstrafe (n=1.550) auch Raub und Erpressung (n=605) auch qualifizierter Diebstahl (n=373) auch schwerer Diebstahl (n=754) auch einfacher Diebstahl (n=1.033) nur andere Delikte (n=864) keine Folgeentscheidung nur andere Delikte auch einfacherer Diebstahl auch schwerer Diebstahl auch qualifizierter Diebstahl auch Raub und Erpressung RückfalldeliktRückfalldeliktRückfalldelikt Vorstrafendelikt 7. Bund- und Länderdaten: Diversion, Bewährungsstrafen, Bewährungshilfe und Führungsaufsicht 7.1. Entscheidungen zu Diversion, Bewährungsstrafen, Bewährungshilfe und Führungsaufsicht Entsprechend  dem  Design  der  Rückfalluntersuchung  werden  sämtliche  im  Bundeszentral-  oder  im  Erziehungsregister eingetragenen Entscheidungen für ein bestimmtes Bezugsjahr (hier 2010) erfasst,  seien es Diversionsentscheidungen nach §§ 45, 47 JGG, seien es Urteile nach dem JGG oder allgemeinem   Strafrecht,  seien  es  gerichtliche  Vollstreckungsentscheidungen.  Damit  lässt  sich  für  den  betreffenden Jahrgang das darstellen, was die Strafverfolgungsstatistik erfasst und darüber hinaus auch  die informellen Vefahrensbeendigungen durch die Staatsanwaltschaft nach JGG. Letztere sind die häufigsten  jugendstrafrechtlichen Reaktionen; insofern kann der vorliegende Datensatz genutzt werden,  die Lücken in den amtlichen Statistiken zu schließen (7.1.1). Was die Unterstellung unter Bewährungsaufsicht  anbelangt, wird die amtliche Bewährungshilfestatistik nicht mehr bundesweit geführt. Auch  insofern kann der vorliegende Datensatz genutzt werden,  indem Zahlen zur Bewährungsaufsicht  in  Verbindung mit Straf(rest)aussetzungen (7.1.2) sowie zur Führungsaufsicht nach vollstreckten Freiheitsstrafen  und Maßregeln der Besserung und Sicherung (7.1.3) dargestellt werden.   Die  Strafrechtspraxis  ist  bundesweit  nicht  einheitlich,  sondern  weist  nicht  unerhebliche  Unterscheidungen  auf, was die Anwendungshäufigkeit bestimmter strafrechtlicher Reaktionen betrifft. Um  dieses Spektrum deutlich  zu  machen,  werden  neben dem Bundesdurchschnitt  auch  Länderwerte  in  Form von Minima und Maxima aufgeführt.   Was schließlich die Rückfallraten angeht, weichen auch hier einzelne Länder erheblich vom Bundesdurchschnitt   ab,  was  wiederum  mit  Minimal-  und  Maximalwerten  bei  einzelnen  Sanktionsformen  angezeigt wird (7.2).   7.1.1. Diversionsentscheidungen nach JGG Die Diversionsentscheidungen werden – wie bereits dargestellt – vollständig ins Erziehungsregister  aufgenommen. Mit den Daten des Bundeszentralregisters lässt sich deshalb zeigen, welche Rolle die  einzelnen  Diversionsformen  in  der  deutschen  Strafrechtspraxis  spielen.  Insoweit  lassen  sich  die  Angaben der Strafverfolgungsstatistik ergänzen, welche die häufigen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensbeendigungen  nach § 45 Abs. 1 und 2 JGG nicht aufführt. Was Jugendliche betrifft, erhält man so  ein umfassenderes Bild der strafrechtlichen Reaktionen; hingegen bei Heranwachsenden nur, soweit  sie nach Jugendstrafrecht behandelt werden, was ganz überwiegend der Fall ist. Soweit allerdings allgemeines   Strafrecht  angewandt  wird,  fehlen  im  Bundeszentralregister  –  wie  bei  allen  Erwachsenen  - die Opportunitätseinstellungen von Staatsanwaltschaften und Gerichten gemäß §§ 153, 153a  StPO (s. o. A 8). Die Daten in Tab. 7.1.1.1 (und Tab. 7.1.1.1.a im Anhang) zeigen – anhand des sog.  Entscheidungsdatensatzes64 – die Anwendungshäufigkeit von Einstellungen und Absehen von Verfolgung  gem. §§ 45 Abs. 1, 2, 3; 47 JGG im Bezugsjahr 2010. Dazu wird ein sog. Entscheidungsdatensatz  gebildet. Hierbei wird  jede Entscheidung gezählt, auch wenn in einem Jahr mehrere Entscheidungen  für eine Person registriert waren (fallbezogene Zählweise). Darüber hinaus wird für alle  Sanktionen, so auch für die unbedingten Jugendstrafen, nur auf das Datum der Entscheidung abgestellt.  64  Wie beim Rechtskraftdatensatz, der für den Vergleich mit der Strafverfolgungsstatistik genutzt wird (s.o. B 1.1.1), werden hier  alle Entscheidungen pro Jahr gezählt. Allerdings wird hier nicht am Rechtskraft-, sondern am Entscheidungsdatum angeknüpft,  weil im Bundeszentralregister für Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG kein Rechtskraftdatum eingetragen wird.    DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  153  Tab. 7.1.1.1: Diversionsentscheidungen nach JGG - Bezugsjahr 2010 (in Prozent) * Die Grundgesamtheiten der jeweiligen Kategorien unterscheiden sich, weil nicht zuordenbare Fälle ausgeschlossen werden.  Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3 Spalte 4 Spalte 5 Spalte 6 Spalte 7 nach  § 45 I  JGG nach  § 45 II JGG Absehen von  Strafverfolgung  nach  § 45 III JGG  Gerichtliche  Einstellung  nach § 47  JGG n n % von 1 % von 2 % von 2 % von 2 % von 2 Gesamt* 325.089 212.347 65,3% 38,7% 38,2% 2,6% 20,6% i 92.265 77.296 83,8% 40,8% 40,0% 2,6% 16,5% m 62.201 50.591 81,3% 38,4% 41,1% 2,7% 17,8% w 30.064 26.705 88,8% 45,4% 38,1% 2,3% 14,2% i 100.458 72.522 72,2% 37,8% 38,5% 2,7% 21,0% m 75.847 52.323 69,0% 35,6% 39,2% 2,9% 22,3% w 24.611 20.199 82,1% 43,6% 36,5% 2,2% 17,6% i 132.366 62.529 47,2% 37,0% 35,5% 2,5% 25,0% m 104.296 45.293 43,4% 35,1% 35,9% 2,6% 26,4% w 28.070 17.236 61,4% 42,1% 34,4% 2,0% 21,5% Gesamt* 321.745 209.742 65,2% 38,5% 38,2% 2,6% 20,7% deutsch 275.227 180.410 65,5% 37,1% 39,2% 2,7% 21,0% nicht deutsch 46.518 29.332 63,1% 46,9% 32,3% 2,0% 18,7% Gesamt* 325.124 212.373 65,3% 38,7% 38,2% 2,6% 20,5% T ötungsdelikte 192 4 2,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% Einfache Köperverletzung 28.004 16.380 58,5% 25,1% 46,6% 1,7% 26,7% Gefährliche u. schwere Körperverletzung 21.534 9.733 45,2% 15,9% 37,6% 1,2% 45,3% Sexuelle Nötigungen u. Vergewaltigung 554 122 22,0% 6,6% 35,2% 4,1% 54,1% Sexueller Missbrauch 850 395 46,5% 14,9% 43,3% 9,6% 32,2% Einfacher Diebstahl 76.375 59.451 77,8% 45,7% 35,7% 2,4% 16,2% Besonders schwerer Diebstahl 10.287 3.568 34,7% 13,5% 36,0% 4,0% 46,5% Qualifizierter Diebstahl 2.223 501 22,5% 12,4% 33,9% 1,8% 51,9% Raub u. Erpressung 6.063 1.098 18,1% 6,2% 33,0% 2,2% 58,7% Betrug 14.818 9.261 62,5% 43,0% 35,0% 2,3% 19,7% Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluß 6.900 760 11,0% 11,1% 38,6% 6,4% 43,9% Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluß 7.604 3.841 50,5% 24,5% 47,0% 5,1% 23,3% Fahren ohne Fahrerlaubnis 27.256 21.893 80,3% 32,7% 48,6% 3,8% 14,8% Delikte nach BtMG 18.689 10.259 54,9% 43,6% 34,4% 3,9% 18,1% Sonstige Delikte 103.775 75.111 72,4% 42,6% 35,9% 2,4% 19,1% Gesamt* 325.124 212.377 65,3% 38,7% 38,2% 2,6% 20,6% ohne 186.229 154.409 82,9% 44,2% 38,7% 2,6% 14,5% mit  138.895 57.968 41,7% 23,9% 36,8% 2,7% 36,6% StA-Verfügungen Entscheidungen unter  Mitwirkung des Gerichts V o rb el as tu n g Summe aller  Diversionsentscheidung en A lt er  u n d  G es ch le ch t 1 4 -1 5 1 6 -1 7 1 8 -2 0 N at io n ali tä t D el ik tg ru p p en Gesamt Summe aller  Entscheidun gen nach  JGG 154  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Insgesamt  zeigt  sich,  dass Diversionsentscheidungen  die  jugendstrafrechtliche  Entscheidungspraxis  dominieren:  Zwei  von  drei  (65 %)  nach  Jugendstrafrecht  behandelte  Jugendliche  oder  Heranwachsende  werden nicht verurteilt, vielmehr wird ihnen gegenüber von Strafverfolgung abgesehen (gem.  §§ 45 Abs. 1, 2 und 3 JGG) oder das Strafverfahren eingestellt (gem. § 47 JGG). Den größten Teil  dieser Diversionsentscheidungen machen die staatsanwaltschaftlichen Verfahrenserledigungen (ohne  Beteiligung  des  Jugendgerichts)  mit  zusammen  77 %  aus,  wobei  die  folgenlosen  Verfahrensbeendigungen  (§ 45 Abs. 1 JGG) und solche in Verbindung mit einer erzieherischen Maßnahme (§ 45  Abs.  2  JGG)  etwa  gleich  häufig  vorkommen.  Nur  geringe  praktische  Bedeutung  (3 %)  besitzt  das  Absehen von Strafverfolgung verbunden mit einer richterlichen Maßnahme nach § 45 Abs. 3 JGG.  Dagegen kommt es nach Anklageerhebung noch in beträchtlichem Ausmaß (21 % aller Diversionsentscheidungen   und  14 %  der  jugendstrafrechtlichen  Sanktionen  insgesamt)  zu  einer  gerichtlichen  Verfahrenseinstellung im Zwischen- oder im Hauptverfahren gemäß § 47 JGG.   Differenziert man nach Alter und Geschlecht, so erhalten weibliche Täter anteilsmäßig etwas häufiger  Diversionsentscheidungen  als männliche Täter und  mit  zunehmendem Alter  nimmt  der  Anteil  von  Diversionsentscheidungen ab: So liegt er bei 14- bis 15jährigen noch bei 84 %, während er auf 47 %  bei den Heranwachsenden zurückgeht. Die Diversionsrate ist bei Deutschen und Nichtdeutschen wenig  unterschiedlich, wobei allerdings bei Nichtdeutschen vermehrt folgenlos von Strafverfolgung abgesehen  wird (§ 45 Abs. 1 JGG). Im Übrigen zeigt sich, dass die von Diversionsentscheidungen Betroffenen   ganz  überwiegend  Ersttäter  sind.  Gleichwohl  erhalten  auch  mit  einer  früheren  jugendstrafrechtlichen  Entscheidung vorbelastete Täter noch zu fast 42 % eine Diversionsentscheidung.  Betrachtet man schließlich die zugrunde liegenden Delikte, lässt sich der Trend ablesen, dass bei leichten  Delikten, wie z.B. dem einfachen Diebstahl, die Diversionsrate recht hoch ist (annähernd 80 %),  während sie bei schweren Delikten stark absinkt, so etwa bei Raub und Erpressung auf unter 20 %.  Eine gewisse Ausnahme bilden insoweit die Verkehrsdelikte: Bei solchen mit Alkoholeinfluss kommt  es  recht  selten  (11 %)  und  solchen  ohne  Alkoholeinfluss  zur  Hälfte  (50 %)  zu  einer  Diversionsentscheidung ; dabei dürfte es eine Rolle spielen, dass die meisten  jungen Verkehrstäter bereits das  Heranwachsendenalter erreicht haben.  Tab. 7.1.1.2: Diversionsquoten in den Bundesländern - Bezugsjahr 2010 (in Prozent) Tabelle B 7.1.1.2 zeigt die bundesdurchschnittlichen sowie die minimalen und maximalen Diversionsraten  in den Bundesländern; einerseits als Anteil der Diversionsentscheidungen an allen jugendstrafrechtlichen  Entscheidungen (Spalte 3) und andererseits als Anteil der verschiedenen Arten von Diversionsentscheidungen  an allen Diversionsentscheidungen (Spalte 4 bis 7). Die Spannweite des Anteils  von Diversion an allen jugendstrafrechtlichen Entscheidungen zwischen den einzelnen Bundesländern  liegt  zwischen  57  und  85  Prozent.  Ähnlich  deutliche  Unterschiede  bezüglich  der  Anwendung  von  Diversionsentscheidungen ergeben sich auch für die einzelnen Diversionsarten.      nach § 45 I  JGG nach § 45 II  JGG Absehen  von  Strafverfolgung  nach  § 45 III   Gerichtliche  Einstellung  nach § 47  JGG n n % von 1 % von 2 % von 2 % von 2 % von 2 325.124 212.377 82.161 81.049 5.521 43.646 65,3% 38,7% 38,2% 2,6% 20,6% Minimum 57,4% 18,1% 11,0% <1,0% 13,8% Maximum 85,0% 56,0% 49,8% 12,1% 34,4% StA-Verfügungen Entscheidungen unter  Mitwirkung des Gerichts Gesamt BRD Bundesländer Bundesdurchschnitt  Anteil der  Diversion an  allen Entscheidungen Gesamt Summe aller  Entscheidungen  nach  JGG Summe aller  Diversionsentschei - dungen   DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  155    7.1.2. Bewährungsaufsicht Dieser Abschnitt bringt Angaben zur Bewährungsaufsicht in Verbindung mit Straf(rest)aussetzungen  für das Jahr 2010. Insoweit füllt er zum Teil die Lücke, die dadurch entstanden ist, dass die bundesweite  Bewährungshilfestatistik nicht mehr geführt wird. Auf der Grundlage der Entscheidungen im  Jahre 2010 werden die Aussetzungsquoten und die unter Bewährungsaufsicht gestellten Fälle, differenziert  nach Jugend- und Erwachsenenstrafrecht sowie nach primären und sekundären Aussetzungen,  dargestellt.  Dazu  wurde  ein  sog.  Entscheidungsdatensatz  gebildet.  Hierbei  wird  jede  Entscheidung  gezählt, auch wenn in einem Jahr mehrere Entscheidungen für eine Person registriert waren (fallbezogene  Zählweise). Darüber hinaus wurde für alle Sanktionen, so auch für die unbedingten Freiheitsstrafen , nur auf das Datum der Entscheidung abgestellt.   7.1.2.1.  Straf(rest)ausgesetzte Freiheitsstrafen  In Bezug auf Freiheitsstrafen wird ermittelt, ob die Strafe zur Bewährung ausgesetzt und ggf. Bewährungsaufsicht   angeordnet  wurde.  Letzteres  wird  auch  mit  den  im Jahr  2010  erfolgten  Strafrestaussetzungen   getan.  Insgesamt  finden  sich  im  Entscheidungsdatensatz  118.930  Freiheitsstrafen  bis  zu  zwei Jahren. Davon werden 91.089 zur Bewährung ausgesetzt. Dies entspricht einer Quote von 77 %  (vgl. Abb. B 7.1.2.1.1, s. auch Tabelle B 7.1.2.1.1). Die Aussetzungsquote ist allerdings je nach Dauer  unterschiedlich: Vor allem die über einjährigen Freiheitsstrafen werden etwas seltener ausgesetzt.  Abb. B 7.1.2.1.1: Aussetzungsquote bei Freiheitsstrafen insgesamt       0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis einschl. 6 Mon. (n=57.944) ü. 6 Mon. bis einschl. 9 Mon. (n=21.009) ü. 9 Mon. bis einschl. 1 Jahr (n=17.288) ü. 1 Jahr bis einschl. 2 Jahren (n=22.689) Gesamt (n=118.930) zur Bewährung ausgesetzt nicht zur Bewährung ausgesetzt 156  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abbildung B 7.1.2.1.2 zeigt die bundesdurchschnittlichen sowie die minimalen und maximalen Aussetzungsquoten ,  also die Werte  derjenigen  Bundesländer,  die  am  meisten  vom  Bundesdurchschnitt  abweichen, für die einzelnen Dauergruppen der Freiheitsstrafe.65  Die Spannweite der Aussetzungsquoten zwischen den einzelnen Bundesländern liegt zwischen 11,3  und 20,5 Prozentpunkten je nach Dauergruppe. So kommt es in den Bundesländern auch zu Abweichungen   hinsichtlich  der  Rangreihe  der  Dauergruppen:  In  einigen  Bundesländern  sind  die  Aussetzungsquoten  bei den Freiheitsstrafen bis zu 6 Monaten und den Freiheitsstrafen über 9 Monaten bis  zu einem Jahr nahezu gleich hoch. In einigen Bundesländern nimmt der Anteil von Aussetzungen mit  zunehmender Strafdauer (kontinuierlich) ab. In fast allen Bundesländern ist aber die Aussetzungsquote  bei Freiheitsstrafen über einem bis zu 2 Jahren am niedrigsten.  Abb. B 7.1.2.1.2: Aussetzungsquoten in den Bundesländern bei Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren   65  Die Freiheitsstrafen zwischen 6 Monaten und einem Jahr werden in zwei Gruppen „6 bis zu 9 Monate“ und „über 9 Monate bis  zu 1 Jahr“ untergliedert, weil die 9-Monatsgrenze  für die Unterstellung unter Bewährungsaufsicht  (§ 56d StGB) eine Rolle  spielt.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis einschl. 6 Mon. (n=57.944) ü. 6 Mon. bis einschl. 9 Mon. (n=21.009) ü. 9 Mon. bis einschl. 1 Jahr (n=17.288) ü. 1 Jahr bis einschl. 2 Jahren (n=22.688) Gesamt (n=118.929) Dauer der Freiheitsstrafe Max. Bundesdurchschnitt Min.   DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  157  Tab. B 7.1.2.1.1: Aussetzungsquoten in den Bundesländern bei Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren – differenziert nach Dauer der Freiheitsstrafe –   Aussetzungsquoten der Bundesländer  Gesamt    Bundesdurchschnitt     Minimale   Aussetzungsquote   Maximale   Aussetzungsquote   D au er  d er    F re ih ei ts st ra fe   bis einschl. 6 Monaten  57.944  76,4%  65,3%  85,8%  6 bis einschl.9 Monaten  21.009  79,2%  74,7%  88,4%  9 Monate einschl. 1 Jahr  17.288  78,9%  75,4%  87,8%  1 bis einschl.2 Jahre  22.689  73,0%  68,5%  79,8%  Gesamt  118.930  76,6%  70,7%  85,1%  Für die primär ausgesetzten Freiheitsstrafen ergibt sich bezüglich der Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht  eine Quote von 42 %: Bei 37.817 von insgesamt 91.092 ausgesetzten Freiheitsstrafen  wird eine Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht angeordnet.  Frauen (43 %) werden zu ungefähr gleichen Anteilen der Bewährungsaufsicht unterstellt wie Männer  (42 %) (vgl. Tab. B 7.1.2.1.2). Nichtdeutsche (28 %) werden sehr viel seltener der Bewährungsaufsicht  unterstellt als Deutsche (45 %) (vgl. Tab. B 7.1.2.1.3). Auch das Alter der verurteilten Person spielt  bei der Anordnung von Bewährungsaufsicht eine Rolle: Je jünger die verurteilte Person ist, desto häufiger  wird Bewährungsaufsicht angeordnet (vgl. Tab. B 7.1.2.1.4). Bei Verurteilten unter 27 Jahren ist  die Bewährungsaufsicht häufiger als bei Älteren, was wohl mit § 56 d Abs. 2 StGB zusammenhängt,  wonach das Gericht in der Regel einen Bewährungshelfer zuteilt, wenn das Gericht eine Freiheitsstrafe  von mehr als neun Monaten aussetzt und der Verurteilte noch nicht 27 Jahre alt ist.  Tab. B 7.1.2.1.2: Bewährungsaufsicht bei Freiheitsstrafen nach Geschlecht66   Geschlecht  Gesamt  Männer  Frauen  Ausgesetzte Freiheitsstrafe  bis einschließlich 2 Jahre  Bewährungsaufsicht   32.704  41,3%  5.113  42,6%  37.817  41,5%  keine Bewährungsaufsicht  46.387  58,7%  6.886  57,4%  53.275  58,5%  Gesamt  79.091  11.999  91.092    Tab. B 7.1.2.1.3: Bewährungsaufsicht bei Freiheitsstrafen nach Nationalität67   Nationalität  Gesamt Deutsch  Nichtdeutsch  Ausgesetzte Freiheitsstrafe  bis einschließlich 2 Jahre  Bewährungsaufsicht   32.554  44,9%  5.097  28,4%  37.817  41,5%  keine Bewährungsaufsicht  39.878  55,1%  12.833  71,6%  53.275  58,5%  Gesamt  72.432  17.930  91.092    66  2 Personen, bei denen kein Geschlecht zugeordnet werden konnte, sind im ‚Gesamt‘ eingeschlossen.  67  730 Personen, bei denen keine Staatsangehörigkeit zugeordnet werden konnte, sind im ‚Gesamt‘ eingeschlossen.  158  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Tab. B 7.1.2.1.4: Bewährungsaufsicht bei Freiheitsstrafen nach Alter68   Alter zum Zeitpunkt der Tat  18-20  21-26  27-35  35-39  40-44  45-49  50-59  60 und  älter  Gesamt  A u sg es et zt e  F re ih ei ts st ra fe   b is  e in sc h li eß li ch    2  J ah re   Bewährungsaufsicht    n  510  13.045  10.607  4.173  3.796  2.616  2.214  615  37.817  %  45,5  49,7  43,9  38,4  37,3  34,8  29,4  20,2  41,5  keine Bewährungsaufsicht    n  610  13.178  13.553  6.701  6.393  4.900  5.326  2.437  53.275  %  54,5  50,3  56,1  61,6  62,7  65,2  70,6  79,8  58,5  Gesamt  1.120  26.223  24.160  10.874  10.189  7.516  7.540  3.052  91.092  Tab. B 7.1.2.1.5: Bewährungsaufsicht nach Dauer bei zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafe   Bewährungsaufsicht  Gesamt  Nein  Ja  n  %  n  %  D au er  d er    F re ih ei ts st ra fe   bis einschl. 6 Monaten  26.279  59,4  17.965  40,6  44.244  6 bis einschl. 9 Monaten  9.901  59,5  6.745  40,5  16.646  9 Monate einschl. 1 Jahr  8.142  59,7  5.502  40,3  13.644  1 bis einschl. 2 Jahre  8.952  54,1  7.603  45,9  16.555  Gesamt  53.274  58,5  37.815  41,5  91.089  Betrachtet man die Unterstellung nach der jeweiligen Dauer der Freiheitsstrafen (Tab. B 7.1.2.1.5),  zeigt sich: Bei bedingten Freiheitsstrafen über einem Jahr ist die Anordnung von Bewährungsaufsicht  etwas wahrscheinlicher als bei den anderen Gruppen.  Eine Analyse der einzelnen Bundesländer zeigt: Die Unterstellungsquote variiert stark zwischen den  einzelnen Bundesländern (vgl. Abb. B 7.1.2.1.3 und Tab. B 7.1.2.1.6): Während in einem Bundesland  lediglich knapp 20 % aller Personen mit Verurteilungen zu bedingter Freiheitsstrafe der Bewährungsaufsicht  unterstellt sind, sind es in einem anderen Bundesland 56 %. Diese Unterschiede verstärken  sich in den einzelnen Dauergruppen: Hier betragen die Unterschiede in den Spannweiten der Quoten  zwischen 32 und 41,5 Prozentpunkten.  68  418 Personen, bei denen keine Altersgruppe zugeordnet werden konnte, sind im ‚Gesamt‘ eingeschlossen.    DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  159  Abb. B 7.1.2.1.3:  Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht in den Bundesländern - Anteil an den bedingten Freiheitsstrafen   Tab. B 7.1.2.1.6: Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht in den Bundesländern   bei zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen   – differenziert nach Dauer der Freiheitsstrafe –    Unterstellungsquoten der Bundesländer  Gesamt  Bundesdurch - schnitt  Minimale   Unterstellungs - quote  Maximale   Unterstellungs - quote  D au er  d er    F re ih ei ts st ra fe   bis einschl. 6 Monaten  44.244  40,6%  19,5%  51,5%  6 bis einschl.9 Monaten  16.646  40,5%  16,9%  56,7%  9 Monate einschl. 1 Jahr  13.644  40,3%  19,4%  57,0%  1 bis einschl.2 Jahre  16.554  45,9%  25,5%  67,0%  Gesamt  91.088  41,5%  20,1%  56,0%    Um für die restausgesetzten Freiheitsstrafen zu ermitteln, wie häufig eine Bewährungsaufsicht angeordnet  wird, wird der für die Rückfalluntersuchung konzipierte Datensatz herangezogen. D.h. alle Personen , für die nach Verbüßung einer vollstreckten Freiheitsstrafe im Jahr 2010 eine Strafrestaussetzung  erfolgt, werden einmal erfasst (vgl. A 1.3). In diesem Abschnitt wird – wie bereits im Abschnitt 4.5  dargestellt – am Ende der Vollstreckung angeknüpft; Fälle mit Strafrestaussetzungen umfassen also  sowohl  unbedingte  Freiheitsstrafen  als  auch  ursprünglich  bedingte  Freiheitsstrafen,  bei  denen  die  Strafaussetzung widerrufen wurde.  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis einschl. 6 Mon. (n=44.244) ü. 6 Mon. bis einschl. 9 Mon. (n=16.646) ü. 9 Mon. bis einschl. 1 Jahr (n=13.644) ü. 1 Jahr bis einschl. 2 Jahre (n=16.554) Gesamt (n=91.088) Dauer der Freiheitsstrafe Max. Bundesdurchschnitt Min. 160  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Für die restausgesetzten Freiheitsstrafen ergibt sich bezüglich der Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht  eine Quote von 80 %: Bei 11.190 von insgesamt 14.029 restausgesetzten Freiheitsstrafen wird  eine Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht angeordnet. Frauen (77 %) und Männer (80 %) werden  nach einer Strafrestaussetzung zu etwa gleichen Anteilen der Bewährungsaufsicht (vgl. Tab. B  7.1.2.1.7) unterstellt. Nichtdeutsche (71 %) werden sehr viel seltener der Bewährungsaufsicht unterstellt  als Deutsche (82 %) (vgl. Tab. B 7.1.2.1.8). Auch das Alter der verurteilten Person spielt bei der  Anordnung von Bewährungsaufsicht eine Rolle: Am häufigsten wird Bewährungsaufsicht bei Personen  zwischen 21 und 26 angeordnet. Danach sinkt die Häufigkeit mit zunehmendem Alter (vgl. Tab.  B 7.1.2.1.9).   Tab. B 7.1.2.1.7:Unterstellungsquote bei Strafrestaussetzung nach Geschlecht   Geschlecht    Männer  Frauen  Gesamt  Restausgesetzte  unbedingte   Freiheitsstrafe  Bewährungsaufsicht   10.177  80,1%  1.031  77,0%  11.190  79,8%  keine Bewährungsaufsicht   2.563  19,9%  303  23,0%  2.839  20,2%  Gesamt  12.713  1.316  14.029  Tab. B 7.1.2.1.8: Unterstellungsquote bei Strafrestaussetzung nach Nationalität   Nationalität    Deutsch  Nichtdeutsch  Gesamt  Restausgesetzte  unbedingte   Freiheitsstrafe  Bewährungsaufsicht   9.186  82,1%  1.931  70,6%  11.190  79,8%  keine Bewährungsaufsicht   2.005  17,9%  806  29,4%  2.839  20,2%  Gesamt  11.191  2.737  14.029    Tab. B 7.1.2.1.9: Unterstellungsquote bei Strafrestaussetzung nach Alter69   Alter zum Zeitpunkt der Tat    18-20  21-26  27-34  35-39  40-44  45-49  50-59  60 und  älter  Gesamt  R es ta u sg es et zt e  u nb ed in g te   F re ih ei ts st ra fe   Bewährungsaufsicht   n  115  3.872  3.345  1.455  1.092  653  500  123  11.190  %  82,7%  84,2%  80,6%  78,7%  76,2%  73,5%  69,4%  60,3%  79,8%  keine Bewährungsaufsicht    n  24  726  806  393  342  236  220  81  2.839  %  17,3%  15,8%  19,4%  21,3%  23,8%  26,5%  30,6%  39,7%  20,2%  Gesamt  139  4.598  4.151  1.848  1.434  889  720  204  14.029  69 92 Personen, bei denen keine Altersgruppe zugeordnet werden konnte, wurden ausgeschlossen.    DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  161  Betrachtet man die Anordnung der Bewährungsaufsicht nach der jeweiligen Dauer der Freiheitsstrafen  (vgl. Tab. B 7.1.2.1.10), zeigt sich: Je länger die Freiheitsstrafe, deren Strafrest zur Bewährung ausgesetzt  wird, desto wahrscheinlicher ist die Anordnung von Bewährungsaufsicht.70  Tab. B 7.1.2.1.10: Bewährungsunterstellung nach Dauer der Freiheitsstrafe bei Strafrestaussetzungen   Dauer der unbedingten Freiheitsstrafe    bi s  ei n sc hl .  6  M o n .  ü .  6  b is   ei n sc hl .  9   M o n.   ü.  9  M on .  bi s  ei n sc hl .    1  J ah r  ü .  1  b is   ei n sc hl .  2   Ja hr en   ü .  2  b is   ei n sc hl .  5   Ja hr en   ü.  5  J ah re   le b en slä n g li ch   Gesamt  R es ta u sg es et zt e  u nb ed in g te   F re ih ei ts st ra fe   Bewährungsaufsicht   n  2.265  1.179  1.176  2.270  3.558  691  51  11.190  %  73,0%  79,0%  81,6%  84,0%  81,1%  81,8%  89,5%  79,8%  keine   Bewährungsaufsicht   n  839  314  266  433  827  154  6  2.839  %  27,0%  21,0%  18,4%  16%  18,9%  18,2%  10,5%  20,2%  Gesamt  3.104  1.493  1.442  2.703  4.385  845  57  14.029  Eine Analyse der einzelnen Bundesländer zeigt: Die Quote der Unterstellung unter Bewährungsaufsicht  variiert in den einzelnen Bundesländer stark (vgl. Abb. B 7.1.2.1.4 und Tab. B 7.1.2.1.11): Während  in einem Bundesland lediglich knapp 62 % aller Personen mit Restaussetzung einer unbedingten  Freiheitsstrafe der Bewährungsaufsicht unterstellt werden, sind es in einem anderen Bundesland mehr  als 94 %. Diese Differenz verstärkt  sich bei einzelnen Gruppen der Dauer der Freiheitsstrafe. Hier  beträgt die Spannweite der Unterstellungsquote knapp 44 Prozentpunkte bei den über zwei- bis fünfjährigen  Freiheitsstrafen und 54 Prozentpunkte bei den Freiheitsstrafen bis einschließlich 6 Monaten.  Während  in  einem  Bundesland 100 %  der  vorzeitig  Entlassenen  unter  Bewährungsaufsicht  gestellt  werden,  sind es  in  einem anderen Bundesland  lediglich 47 %. Da Entlassungen nach  lebenslangen  Freiheitsstrafen extrem selten sind und in einzelnen Bundesländern zum Teil nur jeweils einen Fall  betreffen, sind die Prozentwerte nicht aussagekräftig.  70  Betrachtet man auch hier die Gesamtheit aller nach Strafrestaussetzung entlassenen Personen (vgl. FN 24), ergeben sich leichte  Unterschiede bei der Häufigkeit der Anordnung von Bewährungshilfe (max. 5 Prozentpunkte).  162  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 7.1.2.1.4: Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht in den Bundesländern Strafrestaussetzungen – differenziert nach Dauer der Freiheitsstrafe – Tab. B 7.1.2.1.11: Unterstellung unter die Bewährungsaufsicht in den Bundesländern bei Strafrestaussetzungen – differenziert nach Dauer der Freiheitsstrafe –   Unterstellungsquoten der einzelnen Bundesländer  Gesamt  Bundesdurchschnitt   (%)  Minimale   Unterstellungsquote   (%)  Maximale   Unterstellungsquote   (%)  D au er  d er  F re ih ei ts st ra fe   bis einschl. 6 Monaten  3.104  73,0  46,7  100,0  6 bis einschl. 9 Monaten  1.493  79,0  51,0  97,1  9 Monate bis einschl. 1 Jahr  1.442  81,6  62,7  100,0  1 bis einschl. 2 Jahre  2.703  84,0  69,7  95,9  über 2 Jahre bis einschl. 5 Jahre  4.385  81,1  52,4  96,6  über 5 Jahre  845  81,8  63,6  100,0  Lebenslänglich  57  89,5  0,0  100,0  Gesamt  14.029  79,8  61,8  93,5      0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis einschl. 6 Mon. (n=3.104) ü. 6 Mon. bis einschl. 9 Mon. (n=1.493) ü. 9 Mon. bis einschl. 1 Jahr (n=1.442) ü. 1 Jahr bis zu 2 Jahren (n=2.703) Gesamt (n=14.029) Dauer der Freiheitsstrafe Max. Bundesdurchschnitt Min.   DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  163  7.1.2.2. Straf(rest)ausgesetzte Jugendstrafen   Da  nach  JGG  die  Unterstellung  unter  Bewährungsaufsicht  für  alle  Verurteilten  mit  primärer  Aussetzung  der Vollstreckung der Jugendstrafe oder mit einer Strafrestaussetzung obligatorisch ist, werden  im Folgenden nur die Straf(rest)aussetzungen dargestellt,  die  insoweit  identisch mit den Unterstellungen   unter  Bewährungsaufsicht  sind.  Insgesamt  finden  sich  im  Entscheidungsdatensatz  12.683  Jugendstrafen bis zu zwei Jahren. Davon werden 10.084 zur Bewährung ausgesetzt. Dies entspricht  einer Quote von 80 %. Die Aussetzungsquote ist allerdings – wie im Erwachsenenstrafrecht – je nach  Dauer unterschiedlich: Die über einjährigen Jugendstrafen werden deutlich seltener ausgesetzt (67 %).  Abb. B 7.1.2.2.1:  Aussetzungsquoten bei Jugendstrafen insgesamt  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis einschl. 6 Mon. (n=1.809) ü. 6 Mon. bis einschl. 9 Mon. (n=2.383) ü. 9 Mon. bis einschl. 1 Jahr (n=2.864) ü. 1 Jahr bis einschl. 2 Jahren (n=5.627) Gesamt (n=12.683) zur Bewährung ausgesetzt nicht zur Bewährung ausgesetzt 164  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Abb. B 7.1.2.2.2: Aussetzungsquoten in den Bundesländern bei Jugendstrafen bis zu zwei Jahren Tab. B 7.1.2.2.1: Aussetzungsquoten in den Bundesländern bei Jugendstrafen bis zu zwei Jahren – differenziert nach Dauer der Jugendstrafe –   Aussetzungsquoten der Bundesländer  Gesamt    Bundesdurchschnitt     Minimale   Aussetzungsquote   Maximale   Aussetzungsquote   D au er  d er    Ju g en d st ra fe   bis einschl. 6 Monate  1.809  95,9%  92,3%  100,0%  ü. 6 bis einschl. 9 Monaten  2.383  90,3%  80,6%  100,0%  ü. 9 Monate bis einschl. 1 Jahr  2.864  84,3%  74,1%  92,9%  ü. 1 bis einschl. 2 Jahren  5.627  67,2%  45,1%  78,6%  Gesamt  12.683  79,5%  66,9%  87,1%  In allen Bundesländern liegt die Aussetzungsquote für Jugendstrafen über 6 Monaten bis zu einem Jahr  deutlich höher als für Jugendstrafen von mehr als einem bis zu zwei Jahren. Die Differenzen sind sehr  viel deutlicher als im Erwachsenenstrafrecht und liegen zwischen 7,7 und 33,5 Prozentpunkten. Bei  Jugendstrafen sollte immer die Unterstellung unter die Aufsicht der Bewährungshilfe angeordnet werden . Dies geschieht – laut den Daten des BZR – in 5.358 von 11.773 Fällen, also in 46 % aller Fälle.  Vermutlich wird die Bewährungsaufsicht deshalb nicht eingetragen, weil eine Unterstellung selbstverständlich  ist. Wir gehen davon aus, dass Bewährungsaussetzungen nach Jugendstrafrecht immer mit  einer Anordnung von Bewährungsaufsicht einhergehen. Mit anderen Worten handelt es sich hier stets  um Personen mit Bewährungsaufsicht. Allerdings kommen weitere hier nicht erfasste unter Bewährung  stehende Personen nach Jugendstrafrecht hinzu: Fälle des § 27 JGG, die jedoch nach erfolgreicher  zweijähriger Bewährungszeit im Zeitpunkt der Datenabsammlung bereits gelöscht und deshalb für uns  nicht erkennbar sind (s.o.), sowie Fälle der nachträglichen Aussetzung gem. § 57 JGG (siehe Abschnitt  B 1.2).  0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis einschl. 6 Mon. (n=1.809) ü. 6 Mon. bis einschl. 9 Mon. (n=2.383) ü. 9 Mon. bis einschl. 1 Jahr (n=2.864) ü. 1 Jahr bis einschl. 2 Jahren (n=5.627) Gesamt (n=12.683) Dauer der Jugendstrafe Max. Bundesdurchschnitt Min.   DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  165  7.1.3. Führungsaufsicht Da derzeit keine bundesweite Statistik über die Anzahl der angeordneten Führungsaufsichten besteht,  können die Daten des BZR genutzt werden.71 Hier werden entsprechend den gesetzlichen Grundlagen  für die Unterstellung drei Gruppen unterschieden:  die Führungsaufsicht kraft richterlicher Anordnung nach § 68 Abs. 1 StGB  die  Führungsaufsicht  bei  Nichtaussetzung  des  Strafrestes,  d.h.  nach  Vollverbüßung  einer  mindestens  zweijährigen  bzw. bei  bestimmten  Sexualstraftaten  einjährigen  Freiheitsstrafen,  gem. § 68 f Abs. 1 StGB und  die Führungsaufsicht nach Aussetzung72 oder Erledigung stationärer Maßregeln, namentlich  der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt bzw.  in der Sicherungsverwahrung gem. §§ 67 ff. StGB.   Entsprechend werden die in Frage kommenden Personen drei Gruppen zugeordnet: der „Anordnungsgruppe “, der „Vollverbüßer-Gruppe“73 und der „Maßregel-Gruppe“74.   Die relativ heterogene Gruppe der Anordnungsfälle gemäß § 68 Abs. 1 StGB umfasst für das Jahr 2010  238 Fälle und wird im Folgenden nicht weiter differenziert betrachtet75.   3.467 Fälle gehören zur Vollverbüßer-Gruppe, damit weisen nur 54 % aller möglichen Fälle (n=6.386;  vgl. Tab. B 7.1.3.1) tatsächlich eine Anordnung von Führungsaufsicht auf. Da offen bleiben muss, ob  hier die Anordnung der Führungsaufsicht nach der Ausnahmevorschrift von § 68 f Abs. 2 StGB unterblieben  oder deren Meldung an das BZR versäumt worden ist, werden nur die Fälle mit eingetragener  Führungsaufsicht auf Rückfälligkeit geprüft.   Es gibt 3.908 Fälle von Führungsaufsicht, die dem Bereich der Maßregel-Gruppe angehören. Dies sind  95 % aller Fälle mit Aussetzungen oder Erledigungen (n=4.096)76 einer Maßregel im Jahre 2010 (siehe  Tabelle B 7.1.3.1). Diese relativ hohe Quote erklärt sich daraus, dass nach Entlassung aus dem Maßregelvollzug  oder bei primärer Aussetzung sowie nach Erledigung der Maßregel die Führungsaufsicht  zwingende Rechtsfolge ist (bis auf die Ausnahmen von §§ 67 d Abs. 6 S. 3 und 67d Abs. 4 StGB). Für  die statistische Darstellung werden nur Fälle berücksichtigt, in denen Führungsaufsicht tatsächlich eingetragen  wurde.  71  Die Fälle mit Führungsaufsicht können anhand der BZR-Daten auch hinsichtlich ihrer Rückfälligkeit betrachtet werden  (s.o. B 4.6.3).  72 Hier handelt es sich größtenteils um Fälle des § 67d Abs.2 StGB, die nach einer gewissen Unterbringungszeit  infolge einer  Aussetzung  der  weiteren  Vollstreckung  aus  dem  Maßregelvollzug  entlassen  werden.  Unter  den  gleichen  Textkennziffern  werden im BZR aber auch die primären Aussetzungen der Maßregeln nach § 67b StGB ausgewiesen, so dass hier die (seltenen)  Fälle miterfasst werden, bei denen die Maßregel (zunächst) nicht vollstreckt worden ist.   73 Um die „Vollverbüßer-Gruppe“ zusammenzustellen, werden alle im Rückfalldatensatz befindlichen Verurteilten mit Freiheitsund  Jugendstrafen von mindestens zweijähriger Dauer bzw.  mindestens einjähriger Dauer, wenn die Person aufgrund eines  Sexualdelikts verurteilt wurde, ausgewählt, sofern sie im Bezugsjahr 2010 nach Vollverbüßung ihrer Strafe aus dem Vollzug  entlassen wurden.   74  Die  Maßregel-Gruppe  bilden  die  Personen,  die  im  Bezugsjahr  2010  aus  einem  psychiatrischen  Krankenhaus,  aus  einer  Entziehungsanstalt oder aus der Sicherungsverwahrung entlassen worden sind bzw. bei denen eine Unterbringung  in einem  psychiatrischen Krankenhaus oder in einer Entziehungsanstalt primär ausgesetzt wurde.   75 Die Fälle der Anordnungsgruppe werden  im Folgenden aufgrund der großen Heterogenität nicht  tabellarisch oder graphisch  dargestellt.   76  Im BZR  werden  unter  derselben Textkennziffer  „Erledigung der Maßregel“  einerseits Fälle  des § 67d Abs.  3 und 6 StGB  eingetragen, also solche Personen, die aufgrund dieser Entscheidung aus dem Maßregelvollzug entlassen werden; andererseits  aber auch Fälle, die Jahre zuvor, zumeist gemäß § 67d Abs. 2 StGB, entlassen worden sind, deren Führungsaufsicht nunmehr  nach einigen Jahren in Freiheit endet und deshalb mit der Erledigung der Führungsaufsicht auch die Maßregelvollstreckung zu  Ende  gegangen  ist.  Letztere  –wesentlich  häufigere  –  Fälle  werden  als  nicht  (mehr)  laufende  Führungsaufsichtsfälle  ausgeschlossen.  166  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    Tab. B 7.1.3.1: Häufigkeit der Anordnung von Führungsaufsicht nach Aussetzung oder Erledigung stationärer Maßregeln   Fälle insgesamt  Mit Führungsaufsicht  Anteil von Führungsaufsicht  in Prozent  Vollverbüßer-Gruppe 6.386 3.467 54,3* Maßregelgruppe 4.096 3.908 95,4 Davon mit Strafe 3.146 2.979 94,7     Davon Sicherungsverwahrung  112  81  72,3      Davon Psychiatrie  432  418  96,7      Davon Entziehungsanstalt  2.602  2.480  95,3  Davon ohne Strafe 950 929 97,7     Davon Psychiatrie  889  868  97,6      Davon Entziehungsanstalt  67  67  100,0  7.2. Differenzierung der Rückfallraten nach Bundesländern Da  die Eintragungen  des  Bundeszentralregisters die  Kennzeichnung  des  Bundeslandes,  in  dem  die  gerichtliche Entscheidung getroffen wurde, enthalten, ist es im Prinzip möglich, die Ergebnisse der  Rückfalluntersuchung  länderspezifisch  aufzubereiten.  Eine  Analyse  der  länderspezifischen  Abweichungen  der Rückfallraten setzt allerdings eine sorgfältige Recherche der Hintergründe voraus, die den  Umfang der vorliegenden Studie und die Auswertungsmöglichkeiten der zugrunde liegenden Datenbasis  bei Weitem übersteigen würde. Aus diesem Grund werden hier nicht die länderbezogenen Einzelergebnisse  dargestellt, vielmehr werden die Länderergebnisse lediglich unter Angabe der Spannbreite  (Minimum/Maximum) präsentiert, damit deutlich wird, dass die Rückfallraten eine erhebliche  Schwankungsbreite im Bundesgebiet aufweisen.  In allen Bundesländern ist unter den Bezugsentscheidungen die Geldstrafe die häufigste Sanktion mit  einem Anteil von ca. 48 % bis 64 %, gefolgt von den Einstellungen gem. §§ 45, 47 JGG mit einem  Anteil von 17 bis 32 %. Sehr viel seltener finden sich alle anderen Strafformen, wie z.B. die Freiheitsstrafen  mit Bewährung mit 6 bis 13 % und die sonstigen Entscheidungen nach JGG mit 3 bis 8 %.  Freiheitsstrafen ohne Bewährung kommen mit 1 bis 4 % in den meisten Bundesländern ähnlich häufig  vor wie Jugendstrafen mit Bewährung mit einem Anteil weniger als 1 bis 2 %. Jugendstrafen ohne  Bewährung und isolierte Maßregeln sind in allen Bundesländern sehr selten (weniger als 1 %).77  In allen Bundesländern findet sich mit geringfügigen Schwankungen der  typische Altersverlauf bei  den Personen mit einer Bezugsentscheidung im Jahr 2010. Der Anteil von Frauen unter allen Bezugsentscheidungen  im Jahr 2010 variiert in den einzelnen Bundesländern zwischen 19 und 25 %, im Bundesdurchschnitt   liegt  er  bei  22 %.  Allerdings  schwankt  der  Ausländeranteil  deutlich  mit  Werten  zwischen 5 und 25 % in den einzelnen Bundesländern; im Bundesdurchschnitt beträgt er 18 %. Auch  beim Anteil nicht vorbestrafter Personen finden sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern . Während im Bundesdurchschnitt 47 % aller Personen mit Bezugsentscheidung im Jahr 2010  nicht vorbestraft sind, liegt ihr Anteil in den einzelnen Bundesländern zwischen 37 und 51 %. Diese  Zahlen machen deutlich, dass die von der Strafjustiz zu behandelnden Personen in ihrer Zusammensetzung  nicht gleich sind, sondern sich im Hinblick auf Merkmale, die mit der Strafzumessung und  dem Rückfall korrelieren, von Bundesland zu Bundesland deutlich unterscheiden. Insofern ist es auch  plausibel, dass die Rückfallraten von Land zu Land unterschiedlich ausfallen.  77  Vergleiche auch die länderbezogenen Zahlen in Tab. B 7.2.1.    DIVERSION, BEWÄHRUNGSSTRAFEN, BEWÄHRUNGSHILFE UND FÜHRUNGSAUFSICHT  167  Abb. B 7.2.1: Rückfallraten in den Bundesländern – differenziert nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung –   Tab. B 7.2.1: Rückfallraten in den Bundesländern – differenziert nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung –   Rückfallraten der Bundesländer  Gesamt  Minimale   Rückfallrate  Bundesdurchschnitt  Maximale   Rückfallrate  S an kt io n sa rt  d er  B ez u g se n ts ch ei d u n g  FS o. Bew.  25.469  35,8%  44,9%  56,5%  FS m. Bew.  86.615  33,6%  39,4%  53,7%  Geldstrafe  522.249  24,2%  30,1%  42,9%  JS o. Bew.  5.298  59,2%  64,5%  92,0%  JS m. Bew.  10.082  56,8%  61,4%  71,6%  Jugendarrest  15.332  57,9%  63,7%  76,9%  Sonst. n. JGG  59.828  43,5%  52,1%  69,4%  Einstellungen gem.  §§ 45, 47 JGG  213.323  28,9%  34,4%  46,5%  Gesamt  939251  29,8%  34,8%  46,1%  Abbildung B 7.2.1 (siehe auch Tabelle B 7.2.1) zeigt die Rückfallraten insgesamt und nach einzelnen  Sanktionsformen  im Bundesdurchschnitt  sowie die minimalen und maximalen Rückfallraten derjenigen  Länder, die am deutlichsten vom Bundesdurchschnitt abweichen. Zwischen den Bundesländern  lassen sich klare Unterschiede in den Rückfallraten erkennen. Bezogen auf die generelle Rückfallrate  reicht die Spannweite bei einem Bundesdurchschnitt von 35 % in den Ländern von 30 bis zu 46 %.  Teilweise werden für einzelne Sanktionsformen noch deutlichere Unterschiede erreicht: Während z.B.  0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0% 100,0% Gesamt (n=939.251) FS o. Bew. (n=25.469) FS m. Bew. (n=86.615) Geldstrafe (n=522.249) JS. o. Bew. (n=5.298) JS. m. Bew. (n=10.082) Jugendarrest (n=15.332) Sonst. n. JGG (n=59.828) Absehen von Verfolgung, Einstellung nach §§ 45, 47 JGG (n=213.323) Max. Bundesdurchschnitt Min. 168  TEIL B: BEZUGSZEITRAUM 2010-2013    die Rückfallrate nach Freiheitsstrafe ohne Bewährung im Bundesdurchschnitt 45 % beträgt, gibt es ein  Bundesland, in dem die Rückfallrate 9 Prozentpunkte niedriger liegt, aber auch ein Bundesland, in dem  die Rückfallrate um 12 Prozentpunkte höher, also bei 57 % liegt. Die Spannweite (Differenz zwischen  minimaler und maximaler Rückfallrate) ist bei Jugendstrafen ohne Bewährung (33 Prozentpunkte) und  sonstigen Entscheidungen nach JGG (26 Prozentpunkte) am höchsten, gefolgt von den Rückfallraten  nach Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährung (20 bzw. 21 Prozentpunkte). Ähnlich gestalten sich die  Rückfallraten bei Jugendarrest und Geldstrafen (Spannweite von 19 Prozentpunkten). Am geringsten  ist die Spannweite beim Rückfall nach Jugendstrafen mit Bewährung (15 Prozentpunkte).  Diese zum Teil enormen Unterschiede zwischen den Ländern sind vermutlich weniger unterschiedlicher  Strafzumessungspraxis als vielmehr Unterschieden in der Bevölkerungsstruktur und Kriminalitätsbelastung  geschuldet, wie sich augenfällig beim Vergleich eines Stadtstaates mit einem Flächenstaat  erweist. Grundsätzlich  ist  denkbar,  die  für die Unterschiede möglicherweise verantwortlichen  Faktoren, wie Alter, Nationalität, Geschlecht, Deliktart und Vorstrafen, differenzierend heranzuziehen;  dann dürfte sich für entsprechend differenzierte Gruppen ergeben, dass die Unterschiede zwischen den  Bundesländern erheblich kleiner werden.    Teil C: Bezugszeitraum 2004-2013 1. Konzeption und Kontrolle der Daten 1.1. Konzeption Mit der dritten Erhebungswelle 2013/2014 wird die periodische Rückfalluntersuchung weitergeführt, bei der die in regelmäßigen Abständen aus dem Bundeszentralregister gesammelten Daten miteinander verbunden werden, so dass ausgehend vom Bezugsjahr 2004 ohne Tilgungsverluste über den dreijährigen Rückfallzeitraum hinaus eine längere Legalbiographie betrachtet werden kann (vgl. Abb. C 1.2.1). Dies bringt Erkenntnisgewinn: Insbesondere bei Sexualstraftätern oder anderen Gewaltstraftätern wird vermutet, dass es häufig erst viele Jahre nach der Verurteilung oder Entlassung zu einer erneuten Straftat kommt. Bei regelmäßiger Absammlung wird auch im Bereich der Vorstrafen eine tilgungsfreie Erfassung möglich. Die Legalbiographie wird also über einen längeren Zeitraum vollständig erfasst. Damit kann der Einfluss von Voreintragungen auf die Rückfälligkeit differenzierter untersucht werden. Mit zunehmender Laufzeit der Studie können andere Themen der Karriereforschung wie z.B. Karriereabbruch und Spezialisierung aussagekräftiger untersucht werden. 1.2. Datenzusammenführung Grundlegend für die Erweiterung der Legalbewährungsuntersuchung ist, dass Daten verschiedener Datenlieferungen , die sich auf dieselbe Person beziehen, zusammengeführt werden können (vgl. Abb. C 1.2.1). Dies geschieht mithilfe eines kryptifizierten Personenschlüssels; die Identität der Person wird dabei nicht sichtbar. In der aktuell vorzustellenden Auswertung für den Bezugsjahrgang 2004 müssen Personen, die zum Absammlungszeitpunkt 2008 erfasst wurden, mit den Personen zusammengeführt werden, die zum Absammlungszeitpunkt 2010/2011 und 2013/2014 erfasst werden: Personen, die lediglich zum Ziehungszeitpunkt 2008 im Bundeszentralregister erfasst waren und deren Eintragungen mittlerweile gelöscht wurden. Personen, die sowohl zum Ziehungszeitpunkt 2008 als auch zum Ziehungszeitpunkt 2010/2011 in den Bundeszentralregisterdaten erfasst sind, weil entweder die Tilgungsfrist für den bereits 2008 erfassten Eintrag noch nicht abgelaufen ist oder zwischenzeitlich eine erneute Eintragung hinzugekommen ist. Personen, die sowohl zum Ziehungszeitpunkt 2008 als auch zum Ziehungszeitpunkt 2013/2014 in den Bundeszentralregisterdaten erfasst sind, weil zwischenzeitlich eine erneute Eintragung hinzugekommen ist. Personen, die sowohl zum Ziehungszeitpunkt 2008 als auch zu den Ziehungszeitpunkten 2010/2011 und 2013/2014 in den Bundeszentralregisterdaten erfasst sind, weil entweder die Tilgungsfrist für den Eintrag noch nicht abgelaufen ist oder zwischenzeitlich eine erneute Eintragung hinzugekommen ist. Personen, die lediglich zum Ziehungszeitpunkt 2010/2011 im Bundeszentralregister erfasst waren und deren Eintragungen mittlerweile gelöscht wurden. Personen, die sowohl zum Ziehungszeitpunkt 2010/2011 als auch zum Ziehungszeitpunkt 2013/2014 im Bundeszentralregister erfasst sind, also zwischen den beiden ersten Ziehungszeitpunkten ihren ersten Registereintrag erhalten haben und entweder die Tilgungsfrist für den 2010/2011 Eintrag noch nicht abgelaufen ist oder zwischenzeitlich eine erneute Eintragung hinzugekommen ist. 170 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Personen, die erst zum Ziehungszeitpunkt 2013/2014 im Bundeszentralregister erfasst sind, also zwischen den letzten beiden Ziehungszeitpunkten ihren ersten Registereintrag erhalten haben. Abb. C 1.2.1: Modell der deutschen Rückfalluntersuchung: Verbindung der periodischen Querschnitterhebungen Um die tatsächliche Rückfallrate einer bestimmten Kohorte / eines bestimmten Bezugsjahrgangs im mehr als dreijährigen Beobachtungszeitraum zu erfassen, ist es zwingend notwendig, auch diese ursprünglich eingetragenen, aber zwischenzeitlich gelöschten Personen mit zu erfassen. Denn die Tilgung im Bundeszentralregister bedeutet, dass sich die Betroffenen über einen hinreichend langen Zeitraum bewährt haben und deshalb nach der gesetzgeberischen Wertung zu Recht im Zentralregister gelöscht werden. Mithin handelt es sich also um positive Fälle der Legalbewährung. Umgekehrt bleiben nur diejenigen langfristig erhalten, deren Eintragungen wegen einer erneuten Straftat vor Ablauf der Tilgungsfrist nicht getilgt wurden. Beschränkt man also die Untersuchung nur auf Personen, die im Register (noch) einen Eintrag aufweisen, werden bei einer langen Beobachtungsdauer immer mehr Fälle positiver Legalbewährung verschwinden, bis am Ende fast nur noch Rückfällige übrig bleiben. Besonders problematisch sind dabei „scheinbare Ersttäter“, also jene Personen, die nach dem Ziehungszeitpunkt 2008 oder 2010/2011 gelöscht wurden, aber zum Ziehungszeitpunkt 2010/2011 oder 2013/2014 einen neuen Eintrag im Bundeszentralregister aufweisen, ohne dass erkennbar wäre, dass sie bereits früher eingetragen waren. Damit die Legalbiographie dieser Personengruppen ebenfalls fortgeschrieben werden kann, müssen alle neuen Eintragungen darauf hin überprüft werden, ob sie Personen zuzuordnen sind, die zum Ziehungszeitpunkt 2008 oder 2010/2011 mittlerweile gelöschte Eintragungen aufweisen. Das Vorgehen bezüglich der Verknüpfung mehrerer Erhebungswellen beruht auf dem neu gefassten § 42 a Abs. 1a BZRG. Die Details der Erhebungsmerkmale, der Ziehung, des Datenabgleichs und der Datenauswertung sowie der Anonymisierung und Datensicherung wurden mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und dem Bundesdatenschutzbeauftragten abgestimmt. wiedererfasst neu B ez u g sj g . 0 4 (E rh eb u ng 0 8 ) Alle oder best. Geburtskohorten, z.B. Jahrgänge 90/91 (14-15jährige) B ez u g sj g . 0 7 (E rh eb u ng 1 1 ) wiedererfasst im BZR gelöscht neu Alle oder best. Geburtskohorten, z.B. Jahrgänge 90/91 (17-18jährige) im BZR gelöscht w ie d er - er fa ss t im B Z R ge lö sc h t w ie d er - er fa ss t im B Z R ge lö sc h t B ez u g sj g . 1 0 (E rh eb u n g 1 4 ) Alle oder best. Geburtskohorten, z.B. Jahrgänge 90/91 (20-21jährige) Verknüpfung Verknüpfung KONZEPTION UND KONTROLLE DER DATEN 171 1.2.1. Der Datenbestand Bei jeder Datenabsammlung werden zunächst – unabhängig vom Bezugsjahr, für das eine Rückfalluntersuchung durchgeführt werden soll – alle Personen, für die ein Eintrag mit einem bestimmten Bearbeitungsdatum im Bundeszentralregister vorliegt,78 erfasst. Die Datenlieferung der ersten Welle, die im April 2008 aus dem Bundeszentralregister erhoben wurde, umfasst 4.426.673 Personen mit einem Bearbeitungsdatum 2003 oder später. Die zweite Welle setzt sich aus Datenziehungen vom April 2010 und April 2011 zusammen. Die Ziehung vom April 2010 enthält Personen mit Bearbeitungsdatum 2007 oder später. Sie umfasst 3.074.390 Personen. Die Ziehung vom April 2011 umfasst 1.444.895 Personen mit einem Bearbeitungsdatum 2010 oder 2011. Die dritte Welle setzt sich aus Datenziehungen vom April 2013 und April 2014 zusammen. Die Ziehung vom April 2013 enthält Personen mit letztem Bearbeitungsjahr 2011 oder später. Sie umfasst 2.186.876 Personen. Die Ziehung vom April 2014 umfasst 1.386.654 Personen mit einem Bearbeitungsdatum 2013 oder 2014. 1.2.2. Detaillierter Personenabgleich Die Ziehungen 2013 und 2014 wurden anhand der Personenkennung des Bundeszentralregisters (EDV-Nummer) und der Entscheidungsnummern zusammengeführt. So können Personen als dieselbe Person erkannt werden, die in beiden Ziehungen enthalten sind, weil ihnen jeweils dieselbe Personenkennung zugeordnet wird. Nach diesem ersten Schritt wurden auch die Datenbestände aus den Ziehungen 2008 und 2010/11 mit den Daten aus dem Ziehungszeitpunkt 2013/2014 anhand von Personenkennung und Entscheidungsnummer verknüpft. Der zusammengefügte Datenbestand von erster, zweiter und dritter Welle enthält 7.314.396 Personen mit 21.054.334 Entscheidungen. In dieser Datenmenge befinden sich aber sowohl Personen, die zu beiden Ziehungszeitpunkten im Bundeszentralregister mit derselben Personen- und Entscheidungskennung (EDV-Nummer und Entscheidungsnummern ) erfasst waren, als auch Personen, die auf den ersten Blick lediglich zu einem Ziehungszeitpunkt auftauchten. Dabei müssen verschiedene Fallkonstellationen unterschieden werden: Personen, die zu den früheren Ziehungszeitpunkten noch keinen Eintrag im Bundeszentralregister hatten und deshalb lediglich zum zweiten oder dritten Ziehungszeitpunkt auftauchen. Personen, die zu einem früheren Ziehungszeitpunkt im Bundeszentralregister registriert waren, deren Eintragungen aber nach Ablauf der Tilgungs- und Überliegefristen gelöscht wurden. Beide Fallkonstellationen sind möglich. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den vermeintlich Neuregistrierten um Personen handelt, die bereits einmal im Bundeszentralregister erfasst, aber zwischenzeitlich getilgt/gelöscht wurden und deshalb im Falle einer erneuten Registrierung natürlich eine neue Personenkennung im Bundeszentralregister erhalten. Um in der Gruppe der Neuregistrierten diejenigen Personen zu erkennen, die zwischen den Ziehungszeitpunkten gelöscht und später erneut registriert wurden, wurde anhand eines eigens für die Legalbewährungsstudie erzeugten Personenschlüssels ein genauerer Personenabgleich durchgeführt. Dieser Personenschlüssel wird vom Bundeszentralregister zu jeder Datenziehung mit einer Hashfunktion anhand des Geburtsdatums und des Geburtsnamen erzeugt. Er ist nicht reversibel, d.h. aus dem Personenschlüssel können Geburtsdatum und Personennamen nicht zurückberechnet werden; der Schlüssel stellt lediglich sicher, dass es sich bei zwei Datensätzen mit gleichen Schlüsseln um dieselbe Person handeln muss.79 78 Ausgenommen sind aber Personen, die lediglich einen Suchvermerk oder Steckbrief-Eintrag aufweisen. 79 Durch die oben beschriebenen kryptographischen Verfahren ist sichergestellt, dass eine solche personenbezogene Zusammenführung anhand von Schlüsselnummern möglich wird, ohne dass die Identität der betroffenen Person offengelegt oder den Forschern ein Rückschluss auf die betroffene Person möglich würde. 172 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Aus dem anhand der Personenkennungen und Entscheidungsnummern des Bundesregisters zusammengeführten Datensatz werden also die Personen herausgefiltert, die – orientiert man sich an Personen - und Entscheidungskennung des Bundeszentralregisters – entweder nur zum ersten oder nur zum zweiten Ziehungszeitpunkt im Bundeszentralregister registriert waren, aber denselben Personenschlüssel aufweisen. Mit Hilfe des Personenschlüssels kann innerhalb dieser Gruppe geprüft werden, ob Personen mit dem gleichen Geburtsnamen oder -datum enthalten sind. In diesen Fällen ist es nötig zu prüfen, ob es sich nicht vielleicht doch um eine Person handelt, die zu einem früheren Ziehungszeitpunkt erfasst wurde, deren Einträge zwischenzeitlich getilgt wurden und die, die zu einem späteren Ziehungszeitpunkt einen neuen Eintrag erhalten hat. Doch da der Personenschlüssel aus Geburtsname und Geburtsdatum berechnet wird, kann es besonders bei häufig vorkommenden Nachnamen passieren, dass derselbe Personenschlüssel unterschiedlichen Personen zugeordnet wird. In der Datenziehung 2008 waren 94 % der Personenschlüssel eindeutig, im kombinierten Datensatz der ersten und zweiten Welle war bei 93 % der Personen der Personenschlüssel eindeutig und im kombinierten Datensatz der ersten, zweiten und dritten Welle war bei 92 % der Personen der Personenschlüssel eindeutig. Bei 8 % der Personen kommt ein Personenschlüssel mehrfach vor. Mehrfach vorkommende Personenschlüssel müssen also zusätzlich anhand weiterer Informationen – hier werden die Klardaten Vorname80 und Geburtsort81 gewählt – unterschieden werden. Dabei ergab sich, dass von den 148.383 mehrfach vorkommenden Personenschlüsseln 65,4 % auch in Vorname und Geburtsort übereinstimmen (97.002 Personenschlüssel), während 34,6 % (51.381) in diesen beiden Kriterien nicht übereinstimmen. Somit reduzierte sich der Personenbestand der 3. Welle um 97.002 auf 7.217.394 Personen. 1,6 % der Personen der 1. und 2. Welle sind getilgt und mit einer neuen EDV-Nummer in den Daten der 3. Welle. 1.2.3. Auswahl der Bezugsentscheidung Wie im Abschnitt A beschrieben wurden aus dem so zusammengeführten Datenbestand alle Personen ausgewählt, die im Bezugsjahr 2004 zu einer ambulanten Sanktion verurteilt oder aus der Verbüßung einer Freiheits- oder Jugendstrafe oder aus dem Maßregelvollzug entlassen wurden. Im Vergleich zu den Datensätzen, die für das Bezugsjahr 2004 zu den Ziehungszeitpunkten 2010/2011 und 2013/2014 erstellt wurden, ergeben sich weitgehende Übereinstimmungen. (vgl. Abb. C 1.2.3.1). Da es sich aber beim Bundeszentralregister um eine dynamische Datenbank handelt, in der ständig Korrekturen, wie z.B. die Zusammenfassung bzw. Trennung von Personen, vorgenommen werden, kann zum Ziehungszeitpunkt 2013/2014 nicht exakt dieselbe Datenbasis erfasst werden wie zum Ziehungszeitpunkt 2010/2011. Ein Vergleich der im Bezugsjahr 2004 erfassten Fälle über die unterschiedlichen Erhebungswellen hinweg zeigt, dass für den Bezugsjahrgang 2004 in der Erhebungswelle 2010/2011 nahezu ebenso viele Fälle erfasst werden wie in der Erhebungswelle 2013/2014. Die Unterschiede sind minimal (sie liegen unter 0,01 %) und gehen vermutlich auf Korrekturen im BZR zurück . 80 Dadurch, dass auch bei Doppelnamen vom BZR bisher nur ein Vorname geliefert wurde, ergibt sich, dass eine Person nicht immer exakt identifiziert werden kann, da bei Personen mit mehreren Entscheidungen die Vornamen nicht immer identisch eingetragen werden. Zum Beispiel könnte eine Person mit dem Vornamen Hans-Peter als Peter, Hans, als Peter oder aber auch als Hans eingetragen sein. Dass es sich um dieselbe Person handelt, ist in diesem Fall nicht zu erkennen. Eine Verknüpfung der Personen nur anhand des Geburtsortes ist nicht möglich, weil der Fall, dass der Geburtsort derselbe ist, aber der Vorname unterschiedlich, vielfach vorkommt. Dies liegt wohl daran, dass es in Gemeinden oft einige Familiennamen gibt, die sehr häufig vorkommen. 81 Eine verschlüsselte Übermittlung des Vornamens und Geburtsortes ist deshalb nicht hilfreich, weil es bei mehreren Einträgen einer Person zu vielen unterschiedlichen Schreibweisen und unterschiedlichen Anordnungen von Vornamen und Geburtsorten kommt, die wiederum zu unterschiedlichen Schlüsseln führen würden. KONZEPTION UND KONTROLLE DER DATEN 173 Abb. C 1.2.3.1: Schnittmengen erfasster Bezugsentscheidungen für das Bezugsjahr 2004 1.3. Validität der Ausgangsdaten 1.3.1. Vergleich der Datenerhebung 2013/2014 mit den Datenerhebungen 2010/2011 und 2008 Anhand der Verteilung der Sanktionen soll geprüft werden, ob es möglicherweise in bestimmten Bereichen zu spezifischen Verlusten bei der Zusammenführung gekommen ist. Sieht man sich die Art der Sanktionen bei den erfassten Bezugsentscheidungen genauer an, zeigt sich folgendes Bild: Es dominieren – wie bereits zu den Ziehungszeitpunkten 2008 und 2010/2011 – stark die Geldstrafen und die ambulanten Reaktionen des Jugendstrafrechts. Die Freiheits- und Jugendstrafen, insbesondere solche ohne Bewährung, spielen nur eine geringe Rolle (siehe Tab. C 1.3.1.1). Im Vergleich zum Erhebungszeitpunkt 2008 steigt die Zahl unterschiedlicher Sanktionsarten bei den Bezugsentscheidungen durch die o.g. Veränderungen (in erster Linie: Erfassung von Fällen mit Fehlerkennung ). Zwischen den Erhebungswellen 2010/2011 und 2013/2014 lässt sich bei allen Sanktionsformen ein leichter Rückgang der erfassten Fälle feststellen. Die Unterschiede sind aber minimal (sie liegen im Bereich von 0 bis 2 Prozentpunkten) und sind, wie bereits oben erwähnt, vermutlich auf Korrekturen im BZR zurückzuführen. Deshalb dürfen auch insofern die Daten als valide betrachtet werden. 174 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Tab. C 1.3.1.1: Häufigkeiten einzelner Sanktionsformen im Rückfalldatensatz für unterschiedliche Ziehungszeitpunkte B Z R 2 0 0 4 (E rf as su n g 0 8) B Z R 2 0 0 4 (E rf as su n g 1 0/ 1 1) B Z R 2 0 0 4 (E rf as su n g 1 3/ 1 4) A n st ie g z w is ch en d en Z ie h u n gs ze it p u n kt en 0 8 u n d 1 3 /1 4 A n st ie g z w is ch en d en Z ie - h u n g sz ei tp u n kt en 1 0 /1 1 u nd 1 3 /1 4 Freiheitsstrafe gesamt (+ Strafarrest) 113.136 125.921 125.655 11,3% -0,2% FS o. Bew. ohne Strafarrest o. Bew. 20.063 24.750 25.058 23,4% 1,2% FS m. Bew. ohne Strafarrest m. Bew. 93.073 101.171 100.597 8,7% -0,6% Jugendstrafe gesamt 17.214 19.669 19.491 14,3% -0,9% JS o. Bew. 4.840 5.869 5.836 21,3% -0,6% JS m. Bew. 12.374 13.800 13.655 11,5% -1,1% Geldstrafe 576.890 586.131 585.041 1,6% -0,2% „Ambulante“ jugendrichterl. Reaktionen ges. 341.892 348.611 347.586 2,0% -0,3% Jugendarrest 16.234 17.025 16.927 4,9% -0,6% Sonstige jugendrichterliche Entscheidungen 66.027 68.783 68.469 4,2% -1,5% Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG 259.631 262.803 262.190 1,2% -0,2% Gesamt 1.049.132 1.080.332 1.076.288 3,0% -0,4% 1.3.2. Vergleich der Rückfallraten für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum In den dunkelblauen Säulen sind die dreijährigen Rückfallraten dargestellt, die sich nach der Absammlung 2008 für das Bezugsjahr 2004 ergeben. Die mittelblauen Säulen stellen die Rückfallraten für das Bezugsjahr 2004 nach sechs Jahren dar, wie sie sich in der 2. Absammelwelle ergeben: Innerhalb des sechsjährigen Beobachtungszeitraums steigen die Rückfallraten im Vergleich zum dreijährigen Beobachtungszeitraum nahezu unabhängig von der Sanktionsart der Bezugsentscheidung um durchschnittlich 9 Prozentpunkte an (ein Ergebnis, das schon in der Legalbewährungsuntersuchung 2013 ausführlich beschrieben wurde82). Die hellblaue Säule schließlich bildet die Rückfallraten nach einem neunjährigen Beobachtungszeitraum . Diese kann erst jetzt durch die Verknüpfung der Daten der dritten Erhebungswelle für das Bezugsjahr 2004 berechnet werden. Es zeigt sich ein weiterer Anstieg der Rückfallraten um 3,5 Prozentpunkte , der wiederum in ähnlichem Maße bei allen Arten von Bezugssanktionen auftritt. Nach neun Jahren sind also nahezu die Hälfte aller Personen, die im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder aus der Haft entlassen wurden, mindestens einmal rückfällig geworden.83 82 Jehle u.a., 2013, Teil C, S. 149 ff. 83 Abb. C 1.3.2.2 und Tab. C 1.3.2.2 im Anhang zeigt darüber hinaus, wie sich die drei- und sechsjährigen Rückfallraten aus der Perspektive der verschiedenen Absammelwellen entwickeln. So kann z.B. festgehalten werden, dass sich die sechsjährigen Rückfallraten für den Bezugsjahrgang 2004 kaum unterschiedlich darstellen, egal ob man den Datensatz der Absammelwelle 2010/2011 oder 2013/2014 verwendet. KONZEPTION UND KONTROLLE DER DATEN 175 Abb. C 1.3.2.1: Vergleich der Rückfallraten nach dem Bezugsjahr 2004 für unterschiedliche Absammelzeitpunkte und Beobachtungszeiträume C 1.3.2.1: Häufigkeiten einzelner Sanktionsformen im Rückfalldatensatz 2004 für unterschiedliche Absammelzeitpunkte und Beobachtungszeiträume 84 RF n. 3 J. RF n. 6 J. RF n. 9 J. erfasst 08 erfasst 10/11 erfasst 13/14 FS u. SA o. Bew. Gesamt 20.063 24.750 25.058 davon rückfällig 9.643 14.525 15.933 FS u. SA m. Bew. Gesamt 93.073 101.171 100.597 davon rückfällig 35.472 52.950 58.350 Geldstrafe Gesamt 576.890 586.131 585.041 davon rückfällig 160.409 221.977 244.685 JS o. Bew. Gesamt 4.840 5.869 5.836 davon rückfällig 3.319 4.716 4.858 JS m. Bew. Gesamt 12.374 13.800 13.655 davon rückfällig 7.478 10.319 10.723 Jugendarrest Gesamt 16.234 17.025 16.927 davon rückfällig 10.401 12.845 13.255 Sonst. n. JGG Gesamt 66.027 68.783 68.469 davon rückfällig 33.548 43.279 45.525 §§ 45, 47 JGG Gesamt 259.631 262.803 262.190 davon rückfällig 93.386 119.610 127.516 Gesamt Gesamt 1.049.132 1.080.332 1.077.773 davon rückfällig 353.656 480.221 520.845 84 Ausgeschlossen wurden hier 861 Fälle mit isolierten Maßregeln. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS. u. SA o. Bew. FS. u. SA. m. Bew. Geldstrafe JS. o. Bew. JS. m. Bew. Jugendarrest Sonst. JGG §§ 45, 47 GG Gesamt RF n. 3 Jahren (Absammlung 2008) RF n. 3 Jahren (Absammlung 2010/11) RF n. 3 Jahren (Absammlung 2013/14) 176 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 1.4. Zur Darstellung der Daten Der vorliegende Datensatz wird im Wesentlichen unter zwei Aspekten ausgewertet: Dies ist zum einen der Zeitraum des ersten allgemeinen Rückfalls. Es wird – zunächst differenziert nach verschiedenen Personen- und Sanktionsgruppen – dargestellt, ob der erste Rückfall im ersten (0 bis 3 Jahre), zweiten (mehr als 3 bis 6 Jahre) oder dritten Abschnitt (mehr als 6 bis 9 Jahre) des Beobachtungszeitraums stattgefunden hat. Genauer wird zusätzlich der zeitliche Verlauf in Vierteljahresschritten grafisch dargestellt . Als weiteres Maß der zentralen Tendenz wird der Median der Dauer bis zum ersten Rückfall für die Personen, die rückfällig werden,85 herangezogen. Zum anderen wird auch die Schwere des Rückfalls berücksichtigt. Dabei wird jeweils auf die – gemessen an der Sanktionsschwere – schwerste Folgeentscheidung innerhalb des drei-, sechs- oder neunjährigen Beobachtungszeitraums abgestellt. Bei mehrfach rückfälligen Personen sind hier folgende Aspekte zu beachten: Einmal werden Jugendliche und Heranwachsende im Laufe des Beobachtungszeitraums erwachsen und deshalb wird es zu einer Zunahme von Verurteilungen nach StGB kommen; der Anteil von Reaktions- und Sanktionsformen nach JGG nimmt also ab. Zum anderen ergibt sich allein schon durch die i.d.R. zunehmende Sanktionsschwere im Laufe der kriminellen Karriere ein etwas höherer Anteil freiheitsentziehender Sanktionen. 85 Der Mittelwert eignet sich hier nicht als Maß der zentralen Tendenz, da die Dauer bis zum Rückfall nicht normal verteilt ist. Der Median über alle Personen einer Personen- oder Sanktionsgruppe eignet sich hier nicht, da die Gesamtrückfallraten nach 9 Jahren häufig deutlich unter 50 % liegen. 2. Folgeentscheidungen im Verhältnis zur Bezugsentscheidung 2.1. Überblick Abb. C 2.1.1: Art der Bezugsentscheidung86 und Art der Folgeentscheidung innerhalb von drei87, sechs88 und neun89 Jahren (N=1.078.734) Die rechte Säule der Abb. C 2.1.1 zeigt aufkumuliert alle Rückfälligen während des neunjährigen Beobachtungszeitraums : Die Gesamtrückfallrate nach 9 Jahren liegt bei 48 %. 7 % aller Personen werden mindestens einmal zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung wieder verurteilt, 11 % zu einer Freiheits- und Jugendstrafe mit Bewährung, 24 % zu Geldstrafe und 3 % zu sonstigen jugendrichterlichen Sanktionen. In 3 % aller Fälle ist die schwerste neuerliche Eintragung eine Diversionsentscheidung . Verfolgt man die Entwicklung über den dreijährigen (2. Säule), sechsjährigen (3. Säule) und neunjährigen Beobachtungszeitraum, zeigt sich bei den Folgeentscheidungen, dass der Anteil ambulanter jugendstrafrechtlicher Reaktionsformen von 9 % aller Folgeentscheidungen nach drei Jahren, auf 7 % nach sechs und auf 6 % nach neun Jahren zurückgeht. Entsprechendes gilt auch für Jugendstrafen mit und ohne Bewährung. Auf eine separate Darstellung wird verzichtet, da die Zahlen generell sehr klein sind. Dass die Zahl der jugendstrafrechtlichen Reaktionsformen so stark abnimmt, während die Sanktionsformen nach StGB zunehmen, liegt schlicht daran, dass die jungen Personen im Verlauf der Zeit aus dem Bereich des Jugendstrafrechts hinauswachsen. Der Anteil von Sanktionen nach StGB steigt entsprechend, zugleich wächst der Anteil von unbedingten Freiheitsentziehungen. 86 Insgesamt 958 Bezugsentscheidungen, die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen, sind hier ausgeschlossen. 87 Insgesamt 293 Folgeentscheidungen, die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen , sind hier ausgeschlossen. 88 Insgesamt 352 Folgeentscheidungen, die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen , sind hier ausgeschlossen. 89 Insgesamt 380 Folgeentscheidungen, die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen , sind hier ausgeschlossen. 30.894 47.617 69.499 80.104 115.114 82.180 109.959 121.401 585.042 165.802 226.801 254.897 84.536 52.784 44.040 36.032 262.190 38.456 32.787 28.221 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bezugsentscheidung (n=1.077.776) Folgeentscheidungen nach drei Jahren (n=1.078.441) Folgeentscheidungen nach sechs Jahren (n=1.078.382) Folgeentscheidungen nach neun Jahren (n=1.078.354) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. Geldstrafe Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 178 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 2.2. Folgeentscheidungen im Einzelnen Da nach der Konzeption der Rückfalluntersuchung jeweils die schwerste Folgeentscheidung einer Person erfasst wird, ergeben sich zwei Steigerungseffekte, durch die der Anteil der einzelnen Sanktionsformen unter den Folgeentscheidungen verschoben wird. Zum einen spielt hier das zunehmende Alter Jugendlicher und Heranwachsender eine Rolle, zum anderen wirkt sich bei einer erneuten Verurteilung die ansteigende Sanktionsschwere aus (vgl. Abschnitt C 1.4). Abb. C 2.2.1: Differenzierte Darstellung der Folgeentscheidungen nach 3, 6 und 9 Jahren (N=1.078.734 entspricht 100%) * Im Folgenden wird diese Zahl nicht mehr gesondert ausgewiesen, sondern stets nur im Gesamt der Folgeentscheidungen berücksichtigt. FOLGEENTSCHEIDUNG IM VERHÄLTNIS ZUR BEZUGSENTSCHEIDUNG 179 Abb. C 2.2.1 zeigt differenziert die Verteilung der Folgeentscheidungen. Freiheits- und Jugendstrafen sind nach der Dauer unterschieden und in zur Bewährung ausgesetzte und unbedingt verhängte getrennt . Die Maßnahmen nach Jugendstrafrecht sind weiter differenziert. Sowohl für den drei- als auch für den sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum zeigt sich bei dieser näheren Betrachtung: Die leichteren Formen der Sanktionen sind häufiger als die schweren. D.h. bei den Folgeentscheidungen sind die ambulanten Sanktionen häufiger als die Bewährungsstrafen und vollstreckten Freiheitsstrafen und bei den vollstreckten Freiheits- und Jugendstrafen, die kurzen häufiger als die langen. Bei der Betrachtung des sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraums nimmt nicht nur die Häufigkeit von Rückfällen zu, sondern auch die Schwere der Sanktionen, da bei Mehrfachtätern die leichte Sanktion verdrängt wird. 2.3. Verlauf der Rückfälligkeit Abb. C 2.3.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung Abb. C 2.3.1 bildet die allgemeine Rückfallrate in Abhängigkeit von der Sanktionsart der Bezugsentscheidung ab. Dabei wird die Sanktion der Bezugsentscheidung in acht Gruppen nach allgemeinem Strafrecht (Freiheitsstrafe mit und ohne Bewährung sowie Geldstrafe) und Jugendstrafrecht (Jugendstrafe mit und ohne Bewährung, Jugendarrest und sonstige jugendrichterliche Entscheidungen sowie Diversionsentscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG) zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen: Je schwerer die Bezugsentscheidung, desto geringer ist auch die Legalbewährung. Die höchste Rückfallrate besitzt nach neun Jahren die Jugendstrafe ohne Bewährung mit 83 %, die niedrigste die Geldstrafe mit 42 %. Die höheren Rückfallraten bei jugendstrafrechtlichen Sanktionen im Vergleich zu Sanktionen nach StGB entsprechen der generell höheren Rückfälligkeit junger Jahrgänge. Zusätzlich zu den bereits in den ersten drei Jahren erneut Straffälligen kommen in den nächsten drei Jahren weitere Personen hinzu, die zwar in den ersten drei Jahren nicht wieder straffällig, aber in den darauffolgenden drei Jahren erstmals erneut registriert wurden. In der zweiten Phase des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate durchschnittlich um 9 Prozentpunkte an. Etwas höher ist der Anstieg nach Jugend- und Freiheitsstrafen (10 bis 12 Prozentpunkte) im Vergleich zu den ambulanten Sanktionen (Geldstrafe, sonstige jugendrichterliche Entscheidungen und Diversionsentscheidungen 8 bis 10 Prozentpunkte). In der 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=25.058) FS m. Bew. (n=100.597) Geldstrafe (n=585.041) JS o. Bew. (n=5.836) JS m. Bew. (n=13.655) Jugendarrest (n=16.927) sonst. Ent. n. JGG (n=68.469) §§ 45, 47 JGG (n=262.190) Gesamt (n=1.077.773) Folgeentscheidung 1. - 3. Jahr Folgeentscheidung 4. - 6. Jahr Folgeentscheidung 7. - 9. Jahr keine Folgeentscheidung 180 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 letzten Phase des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate noch einmal um durchschnittlich 3,5 Prozentpunkte. Auch hier ist der Anstieg bei den Freiheitsstrafen (4,3 und 5 Prozentpunkte) im Vergleich zu den anderen Sanktionen (2,6 bis 3,5 Prozentpunkte) erhöht. Anhand der Betrachtung der Rückfallgeschwindigkeit wird deutlich, wie unterschiedlich schnell die Rückfälle in den einzelnen Gruppen erfolgen. In Abb. C 2.3.2 (Sanktionen des StGB) und Abb. C 2.3.3 (Sanktionen des JGG) wird gemessen, in welchem zeitlichen Abstand vom Eintritt in den Risikozeitraum die im Bundeszentralregister verzeichnete (letzte) Tat der ersten Folgeentscheidung begangen worden ist. Der zeitliche Abstand wird in Dreimonatsschritten ausgedrückt: Damit lässt sich ersehen, wie viele Personen innerhalb des 1., 2., 3. usw. Quartals in diesem Sinne einen ersten Rückfall begehen, wenn bis dahin noch kein Rückfall zu verzeichnen war. Das Ergebnis ist: Je länger der rückfallfreie Zeitraum dauert, je länger die Person sich legal bewährt, desto geringer wird das Rückfallrisiko. Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums kommen generell nur noch wenige erstmalige Rückfälle hinzu, d.h. die Rückfallrate pro Quartal sinkt deutlich ab. Bei den Bezugssanktionen nach StGB fällt auf, dass die unbedingten Freiheitsstrafen vor allem im ersten Jahr rascher Rückfälle nach sich ziehen als die Bewährungsstrafen; erst nach zwei Jahren kommen in beiden Gruppen etwa die gleichen Anteile von erstmals Rückfälligen hinzu. Abb. C 2.3.2: Entwicklung der Rückfallrate nach Sanktionsformen des StGB im neunjährigen Beobachtungszeitraum Zunächst ist bei den nach JGG Sanktionierten (Abb. C 2.3.3) festzustellen, dass im ersten dreijährigen Abschnitt noch stärker als bei den nach allgemeinem Strafrecht Verurteilten (Abb. C. 2.3.2) die große Mehrzahl der Rückfälle in den ersten vier Quartalen erfolgt. Dies gilt in besonderem Maße für die freiheitsentziehenden Sanktionen der Jugendstrafe ohne Bewährung und mit Bewährung sowie Jugendarrest . Deutlich niedriger ist der Verlauf bei der Diversion. Insgesamt gilt hier wie bei den Sanktionen des StGB: Je länger der rückfallfreie Zeitraum, desto geringer erscheint das Rückfallrisiko. 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 11% 12% 13% 14% 15% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate FS o. Bew. FS m. Bew. Geldstrafe Gesamt FOLGEENTSCHEIDUNG IM VERHÄLTNIS ZUR BEZUGSENTSCHEIDUNG 181 Abb. C 2.3.3: Entwicklung der Rückfallrate nach Sanktionsformen des JGG im neunjährigen Beobachtungszeitraum Tab. C 2.3.1 berücksichtigt im Gegensatz zu Abb. C 2.3.2 und C 2.3.3 nur die rückfälligen Personen und stellt dar, nach welcher Zeit der erste Rückfall erfolgt. Gemessen wird der Median, d.h. die Zeitdauer , zu der bereits die Hälfte (50 %) der jeweiligen rückfälligen Personengruppe ihren ersten Rückfall hatte. Tab. C 2.3.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten FS o. Bew. 496 17 15.933 FS m. Bew. 588 20 58.350 Geldstrafe 558 19 244.685 JS o. Bew. 326 11 4.858 JS m. Bew. 371 12 10.712 Jugendarrest 320 11 13.255 Sonst. n. JGG 398 13 45.506 Absehen von Verfolgung, Einstellung nach §§ 45, 47 JGG 462 15 127.516 Wie sich zeigt, erfolgt ein erster Rückfall am schnellsten nach Jugendarrest: 50 % aller rückfälligen Jugendarrestanten haben bereits nach 11 Monaten ihren ersten Rückfall. Ähnlich niedrig liegt der Median bei Rückfälligen, die zu einer bedingten Jugendstrafe verurteilt oder nach Verbüßung einer Jugendstrafe entlassen wurden bzw. mit einer sonstigen jugendstrafrechtlichen Sanktion belegt wurden (11 bzw. 13 Monate). Rückfällige nach Einstellungen und Absehen von Verfolgung gem. §§ 45, 47 JGG werden deutlich langsamer erneut straffällig (der Median liegt hier bei knapp 15 Monaten). Bei nach StGB Verurteilten dauert es länger, nämlich zwischen 17 und 20 Monaten, bis 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen sind. 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 11% 12% 13% 14% 15% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate JS o. Bew. JS m. Bew. Jugendarrest §§ 45, 47 JGG Sonst. N. JGG Gesamt 182 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Durch die Berücksichtigung des um je drei Jahre auf sechs bzw. neun Jahre verlängerten Beobachtungszeitraums verändert sich der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen (vgl. Abb. C 2.3.4). Besonders bei der Jugendstrafe ohne Bewährung ist zu beobachten, dass der Anteil stationärer Folgeentscheidungen um ca. 13 Prozentpunkte von 39 über 49 % nach sechs Jahren auf 52 % nach neun Jahren ansteigt. Auch nach Freiheitsstrafen ohne Bewährung ist nach neun Jahren ein etwas größerer Anteil stationärer Sanktionen zu verzeichnen: Er steigt um 9 Prozentpunkte auf rund ein Drittel. Abb. C 2.3.4: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . FS o. Bew. FS m. Bew. JS o. Bew. JS m. Bew. Geldstrafe Jugendarrest Sonst. n. JGG §§ 45, 47 JGG FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sons. amb. FE §§ 45, 47 JGG keine FE FOLGEENTSCHEIDUNG IM VERHÄLTNIS ZUR BEZUGSENTSCHEIDUNG 183 T ab . C 2 .3 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h S an kt io n sa rt d er B ez u g se nt sc h ei d u n g * F o lg ee n ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io ns ka te g o ri en z u o rd ne n l a ss en , w er de n n ic ht s ep ar a t a uf ge fü h rt . T ab . C 2 .3 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h S an kt io n sa rt d er B ez u g se nt sc h ei d u n g (i n P ro ze nt ) * F o lg ee n ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io ns ka te g o ri en z u o rd ne n l a ss en , w er de n n ic ht s ep ar a t a uf ge fü h rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J .n . 6 J. n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 12 .9 98 10 .2 03 9. 12 5 59 .5 34 47 .2 67 42 .2 48 41 0. 42 5 36 1. 00 3 34 0. 35 7 1. 72 5 1. 13 0 97 8 4. 95 0 3. 41 1 2. 93 2 5. 65 0 4. 11 7 3. 67 2 31 .7 79 25 .2 08 22 .9 44 16 3. 68 5 14 2. 15 5 13 4. 67 4 § § 4 5, 4 7 JG G 0 0 0 14 11 9 35 5 24 8 22 1 40 24 19 27 4 15 5 12 8 77 1 52 3 42 2 3. 96 4 2. 96 3 2. 51 7 33 .0 36 28 .8 63 24 .9 05 so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 3. 03 8 3. 70 8 4. 03 1 14 .5 37 19 .3 04 21 .5 24 11 7. 30 7 14 5. 40 5 15 6. 79 0 81 0 79 8 75 1 2. 29 5 2. 73 2 2. 77 5 5. 33 2 5. 45 3 5. 34 3 22 .3 88 24 .9 05 25 .3 56 52 .8 24 68 .4 53 74 .2 65 F S /J S m . B ew . 2. 80 9 3. 32 3 3. 42 0 13 .1 02 16 .7 00 17 .9 32 43 .6 30 56 .8 97 61 .9 92 99 8 1. 05 7 1. 05 3 2. 35 2 2. 71 9 2. 82 4 3. 16 6 3. 83 8 4. 06 0 7. 09 6 9. 85 6 10 .9 57 9. 00 3 15 .5 28 19 .1 15 F S /J S o . B ew . 6. 18 9 7. 79 7 8. 45 5 13 .3 61 17 .2 59 18 .8 30 13 .1 93 21 .3 19 25 .4 97 2. 25 9 2. 82 2 3. 03 0 3. 77 5 4. 62 8 4. 98 5 1. 99 8 2. 98 9 3. 42 3 3. 22 2 5. 51 7 6. 67 6 3. 60 5 7. 14 6 9. 18 1 JS o . B ew . (n = 5. 83 6) F S o . B ew . (n = 25 .0 58 ) JS m . B ew . (n = 13 .6 55 ) G el ds tr af e (n = 58 5. 04 2) F S m . B ew . (n = 10 0. 59 9) Ju ge nd ar re st (n = 16 .9 27 ) S on st . n. J G G (n = 68 .6 49 ) § § 4 5, 4 7 JG G (n = 26 2. 19 0) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J .n . 6 J. n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 52 % 41 % 36 % 59 % 47 % 42 % 70 % 62 % 58 % 30 % 19 % 17 % 36 % 25 % 21 % 33 % 24 % 22 % 46 % 37 % 34 % 62 % 54 % 51 % § § 4 5, 4 7 JG G 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 1% 0% 0% 2% 1% 1% 5% 3% 2% 6% 4% 4% 13 % 11 % 10 % so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 12 % 15 % 16 % 14 % 19 % 21 % 20 % 25 % 27 % 14 % 14 % 13 % 17 % 20 % 20 % 32 % 32 % 32 % 33 % 36 % 37 % 20 % 26 % 28 % F S /J S m . B ew . 11 % 13 % 14 % 13 % 17 % 18 % 7% 10 % 11 % 17 % 18 % 18 % 17 % 20 % 21 % 19 % 23 % 24 % 10 % 14 % 16 % 3% 6% 7% F S /J S o . B ew . 25 % 31 % 34 % 13 % 17 % 19 % 2% 4% 4% 39 % 48 % 52 % 28 % 34 % 37 % 12 % 18 % 20 % 5% 8% 10 % 1% 3% 4% JS o . B ew . (n = 5. 83 6) JS m . B ew . (n = 13 .6 55 ) G el ds tr af e (n = 58 5. 04 2) F S o . B ew . (n = 25 .0 58 ) F S m . B ew . (n = 10 0. 59 9) Ju ge nd ar re st (n = 16 .9 27 ) S on st . n. J G G (n = 68 .4 69 ) § § 4 5, 4 7 JG G (n = 26 2. 19 0) 3. Persönliche Merkmale 3.1. Alter90 Abb. C 3.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Altersgruppen Wie Abb. C 3.1.1 zeigt, ist die Rückfallrate besonders in den ersten drei Jahren nach dem Eintritt in den Risikozeitraum in starkem Maß altersabhängig. Im zweiten Drittel des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate allerdings in fast allen Altersstufen in etwa gleichem Maße an (8 bis 10 Prozentpunkte ). Nur die älteren Straftäter bilden hier eine Ausnahme: In der Altersgruppe der 50 bis 60jährigen steigt die Rückfallrate zwischen dem vierten und sechsten Jahr des Beobachtungszeitraums lediglich um 7 Prozentpunkte, in der der über 60jährigen sogar lediglich noch um 5 Prozentpunkte an. Hier wirkt sich das Alter, das auf die Rückfallneigung Einfluss hat, aus. Im letzten Teil des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate dann noch einmal an (1,6 bis 4,3 Prozentpunkte). Den geringsten Anstieg mit lediglich 1,6 Prozentpunkten weisen auch hier wieder die über 60jährigen auf. Bei der Betrachtung der Rückfallgeschwindigkeit (vgl. Abb. C 3.1.2) wird deutlich, dass in den Altersgruppen , die höhere Rückfallraten aufweisen, relativ schnell viele Rückfälle passieren, während in den Gruppen mit niedrigen Gesamtrückfallraten auch die Rückfallraten pro Quartal zu Beginn des Beobachtungszeitraums relativ niedrig sind. Erst im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums gleichen sich die Rückfallraten in den einzelnen Altersgruppen an. 90 Insgesamt 54 Fälle werden aufgrund fehlender Angaben zur Altersberechnung aus der Analyse ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 14-15 (n=120.258) 16-17 (n=125.707) 18-20 (n=151.537) 21-24 (n=131.524) 25-29 (n=114.808) 30-34 (n=96.683) 35-39 (n=94.036) 40-44 (n=81.192) 45-49 (n=58.131) 50-60 (n=66.703) >60 (n=38.101) Folgenentscheidungen n. 3 Jahren Folgenentscheidungen n. 6 Jahren Folgenentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung PERSÖNLICHE MERKMALE 185 Abb. C 3.1.2: Entwicklung der Rückfallrate nach Altersgruppen im neunjährigen Beobachtungszeitraum (inkl. Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG) Entsprechend gestaltet sich in den einzelnen Gruppen der Median der Rückfälligen (Tab. C 3.1.1): Während die Hälfte der rückfälligen Jugendlichen und Heranwachsenden bereits in den ersten 14 bzw. 15 Monaten erneut straffällig wird, steigt der Median in der Gruppe der jungen Erwachsenen (bis 29 Jahre) auf 16 bzw. 18 Monate und liegt bei den über 30jährigen zwischen 19 und 22 Monaten (vgl. Tab. C 3.1.1). Tab. C 3.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Altersgruppe Alter in Gruppen Median N in Tagen in Monaten 14-15 427 14 69.895 16-17 421 14 68.311 18-20 439 15 79.318 21-24 486 16 71.526 25-29 530 18 57.889 30-34 582 19 46.450 35-39 608 20 42.782 40-44 628 21 34.040 45-49 645 22 21.845 50-59 643 21 20.947 >=60 616 21 8.012 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt 14-15 16-17 18-20 21-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-59 >=60 186 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Bereits innerhalb von 14 bzw. 15 Monaten ist die Hälfte der jugendlichen und heranwachsenden Rückfälligen erneut straffällig geworden. In der Gruppe der jungen Erwachsenen steigt der Median auf 16 bzw. 18 Monate, bei den über 30jährigen auf 19 bzw. 20 Monate und bei den über 40jährigen auf 21 bzw. 22 Monate an. Bei den über 50jährigen und über 60jährigen sinkt der Median dann wieder leicht auf 21 Monate. Es lässt sich schließen, dass jüngere Straftäter nicht nur häufiger, sondern auch schneller rückfällig werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in den Gruppen der 14 bis 15jährigen, der 16 bis 17jährigen und der 18 bis 21jährigen auch Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG auf Ebenen der Bezugs- und Folgeentscheidungen berücksichtigt werden, während bei den Erwachsenen Einstellungen gem. §§ 153, 153a StPO nicht berücksichtigt werden können. Schließt man sowohl bei den Bezugs- als auch bei den Folgeentscheidungen Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG aus, werden die Unterschiede zwischen den Altersgruppen bzgl. der Rückfallraten zu Beginn des Beobachtungszeitraums noch deutlicher (vgl. Abb. C 3.1.3), weil mit den Diversionsentscheidungen die geringeren Risiken ausgenommen werden. Abb. C 3.1.3: Entwicklung der Rückfallrate nach Altersgruppen im neunjährigen Beobachtungszeitraum (ohne Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG) Bezüglich der Schwere der zu erfassenden Rückfälle lassen sich keine sehr deutlichen Unterschiede zwischen den Altersgruppen finden (vgl. Abb. C 3.1.4). Entsprechend der Entwicklung der allgemeinen Rückfallraten variiert auch der Anstieg in den einzelnen Gruppen von Folgesanktionen altersspezifisch . In (fast) allen Gruppen liegen die größten Zunahmen im Bereich ambulanter Sanktionen bzw. im Bereich von Freiheits- und Jugendstrafen mit Bewährung. Der Zuwachs an Folgeentscheidungen mit stationären Sanktionen ist in (fast) allen Gruppen am geringsten. Lediglich der Anteil von Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG nimmt in der Gruppe der Jugendlichen und Heranwachsenden mit wachsender Beobachtungdauer ab. 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt 14-15 16-17 18-20 21-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-59 >=60 PERSÖNLICHE MERKMALE 187 Abb. C 3.1.4: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Altersgruppen * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . 14-15 16-17 18-20 21-24 25-29 30-34 35-39 (n=) 35-39 40-44 45-49 50-59 >=60 A ch se n ti te l (n=1.078.354) FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 188 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 3 .1 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , se ch s- u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h A lt er sg ru p p en *F ol ge en ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er de n n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . T ab . C 3 .1 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , se ch s- u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h A lt er sg ru p p en ( in P ro ze n t) *F ol ge en ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er de n n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 6 5 .0 4 5 5 3 .7 8 6 5 0 .3 6 3 7 1 .1 9 3 6 0 .9 5 5 5 7 .3 9 6 9 0 .0 0 0 7 7 .1 1 6 7 2 .2 1 9 7 8 .0 2 5 6 5 .1 0 8 5 9 .9 9 8 7 2 .7 4 0 6 1 .5 5 1 5 6 .9 1 9 6 4 .0 3 0 5 4 .3 5 4 5 0 .2 3 3 6 4 .4 3 3 5 5 .2 6 1 5 1 .2 5 4 5 7 .8 7 9 5 0 .3 7 4 4 7 .1 5 2 4 3 .3 4 1 3 8 .4 1 2 3 6 .2 8 6 5 2 .3 8 5 4 7 .6 2 9 4 5 .7 5 6 3 2 .4 8 9 3 0 .7 1 4 3 0 .0 8 9 § § 4 5 , 47 J G G 2 0 .2 3 4 1 8 .5 0 8 1 5 .6 4 0 1 3 .6 2 0 1 0 .8 6 1 9 .5 3 5 4 .5 5 1 3 .3 7 8 3 .0 1 4 4 4 3 4 2 7 2 1 1 1 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 so ns tig e am b ul an te F o lg ee nt sc he id un g 2 6 .3 2 0 3 3 .3 8 0 3 6 .0 2 2 2 8 .9 5 1 3 5 .5 2 0 3 7 .5 1 7 3 6 .0 0 5 4 2 .2 5 6 4 4 .2 3 9 2 9 .8 4 4 3 5 .2 4 0 3 7 .1 7 3 2 3 .2 0 0 2 8 .2 2 9 3 0 .2 1 6 1 8 .3 4 6 2 3 .2 3 6 2 5 .3 3 4 1 7 .4 6 8 2 2 .4 0 9 2 4 .7 4 3 1 4 .6 2 3 1 9 .0 7 5 2 1 .0 4 1 9 .7 3 7 1 2 .8 6 7 1 4 .2 8 1 9 .8 9 3 1 3 .0 8 7 1 4 .3 7 9 4 .1 9 5 5 .5 3 6 5 .9 7 6 F S /J S m . B ew . 5 .1 9 4 8 .1 9 5 1 0 .4 6 9 7 .0 4 3 1 1 .0 8 9 1 2 .6 3 2 1 3 .3 2 7 1 7 .5 2 4 1 9 .0 1 5 1 4 .8 3 9 1 8 .6 2 7 2 0 .0 0 3 1 1 .5 5 1 1 4 .7 8 6 1 6 .0 1 9 8 .8 8 1 1 1 .5 3 3 1 2 .5 3 1 7 .9 1 2 1 0 .3 7 1 1 1 .2 6 2 5 .8 1 5 7 .7 2 2 8 .4 4 2 3 .4 3 1 4 .5 5 8 4 .9 8 2 3 .1 3 2 4 .1 7 0 4 .5 3 0 1 .0 5 3 1 .3 8 1 1 .5 1 2 F S /J S o . B ew . 3 .4 5 3 6 .3 7 4 7 .7 4 7 4 .8 6 8 7 .2 5 3 8 .5 9 8 7 .6 0 8 1 1 .2 0 9 1 2 .9 9 1 8 .7 2 1 1 2 .4 5 2 1 4 .2 5 6 7 .2 7 1 1 0 .1 9 6 1 1 .6 0 3 5 .3 9 4 7 .5 2 0 8 .5 4 1 4 .1 8 9 5 .9 4 4 6 .7 2 3 2 .8 5 5 3 .9 9 6 4 .5 3 1 1 .6 1 0 2 .2 7 7 2 .5 6 3 1 .2 8 6 1 .8 0 9 2 .0 3 0 3 5 7 4 6 2 5 1 4 > = 60 (n = 3 8. 1 0 1 ) 4 5 -4 9 (n = 5 8. 1 3 1 ) 5 0 -5 9 (n = 6 6. 7 0 3 ) 3 0 -3 4 (n = 9 6. 6 8 3 ) 3 5 -3 9 (n = 9 4. 0 3 6 ) 4 0 -4 4 (n = 8 1 .1 9 2) 1 4 -1 5 (n = 1 20 .2 5 8 ) 1 6 -1 7 (n = 1 25 .7 0 7) 1 8 -2 0 (n = 1 51 .5 3 7 ) 2 1 -2 4 (n = 1 31 .5 2 4 ) 2 5 -2 9 (n = 1 14 .8 0 8 ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 5 4 % 4 5 % 4 2 % 5 7% 4 9 % 4 6 % 5 9 % 5 1 % 4 8 % 5 9 % 5 0 % 4 6 % 6 3 % 5 4 % 5 0 % 6 6 % 5 6 % 5 2 % 6 9 % 5 9 % 5 5 % 7 1 % 6 2 % 5 8 % 7 5 % 6 6 % 6 2 % 7 9 % 7 1 % 6 9 % 8 5 % 8 1 % 7 9 % § § 4 5 , 4 7 J G G 1 7 % 1 5 % 1 3 % 1 1% 9 % 8 % 3 % 2 % 2 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % so ns tig e am b ul an te F o lg ee nt sc he id un g 2 2 % 2 8 % 3 0 % 2 3% 2 8 % 3 0 % 2 4 % 2 8 % 2 9 % 2 3 % 2 7 % 2 8 % 2 0 % 2 5 % 2 6 % 1 9 % 2 4 % 2 6 % 1 9 % 2 4 % 2 6 % 1 8 % 2 4 % 2 6 % 1 7 % 2 2 % 2 5 % 1 5 % 2 0 % 2 2 % 1 1 % 1 5 % 1 6 % F S /J S m . B ew . 4 % 7 % 9 % 6% 9 % 1 0 % 9 % 1 2 % 1 3 % 1 1 % 1 4 % 1 5 % 1 0 % 1 3 % 1 4 % 9 % 1 2 % 1 3 % 8 % 1 1 % 1 2 % 7 % 1 0 % 1 0 % 6 % 8 % 9 % 5 % 6 % 7 % 3 % 4 % 4 % F S /J S o . B ew . 3 % 5 % 6 % 4% 6 % 7 % 5 % 7 % 9 % 7 % 9 % 1 1 % 6 % 9 % 1 0 % 6 % 8 % 9 % 4 % 6 % 7 % 4 % 5 % 6 % 3 % 4 % 4 % 2 % 3 % 3 % 1 % 1 % 1 % > = 6 0 (n = 3 8 .1 0 1 ) 3 5 -3 9 (n = 9 4 .0 3 6 ) 4 0 -4 4 (n = 8 1 .1 9 2 ) 4 5 -4 9 (n = 5 8 .1 3 1 ) 5 0 -5 9 (n = 6 6 .7 0 3 ) 1 4 -1 5 (n = 1 2 0 .2 5 8 ) 1 6 -1 7 (n = 1 2 5 .7 0 7 ) 1 8 -2 0 (n = 1 5 1 .5 3 7 ) 2 1 -2 4 (n = 1 3 1 .5 2 4 ) 2 5 -2 9 (n = 1 1 4 .8 0 8 ) 3 0 -3 4 (n = 9 6 .6 8 3 ) PERSÖNLICHE MERKMALE 189 3.2. Geschlecht91 Abb. C 3.2.1 zeigt die Rückfallraten von Männern und Frauen in Abhängigkeit von der Sanktionsart der Bezugsentscheidung. Nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums ist die Rückfallrate von Frauen durchschnittlich 16 % niedriger als die von Männern. Am deutlichsten ist dieser geschlechtsspezifische Unterschied bei jugendrichterlichen Sanktions- und Reaktionsformen (ohne unbedingte Jugendstrafe). Hier beträgt die Differenz zwischen 15 und 23 Prozentpunkte. Deutlich geringer fällt die Differenz nach Geldstrafe (11 Prozentpunkte) und Freiheitsstrafe mit und ohne Bewährung aus (9 und 7 Prozentpunkte). Der geschlechtsspezifische Unterschied ist in erster Linie auf unterschiedliches Rückfallverhalten in den ersten drei Jahren des Beobachtungszeitraums zurückzuführen. In den folgenden drei Jahren unterscheiden sich die Männer und Frauen kaum bezüglich der Rückfallraten: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen steigt die Rückfallrate im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums um weniger als 10 Prozentpunkte (Männer 9 Prozentpunkte, Frauen 7 Prozentpunkte). Auch für die einzelnen Sanktionsformen liegen die geschlechtsspezifischen Unterschiede maximal bei 3 Prozentpunkten. Im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums beträgt der geschlechtsspezifische Unterschied insgesamt dann lediglich noch einen Prozentpunkt und auch für die einzelnen Sanktionsformen unterscheiden sich die Rückfallraten maximal um 2 Prozentpunkte. Abb. C 3.2.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Geschlecht92 91 300 Fälle werden ausgeschlossen, weil das Geschlecht des Probanden nicht ermittelt werden konnte. 92 In der Gesamtmenge sind 958 Bezugsentscheidungen enthalten die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% m. w. m. w. m. w. m. w. m. w. m. w. m. w. m. w. m. w. Gesamt (n=1.078.434) FS o. Bew. (n=25.055) FS m. Bew. (n=100.582) Geldstrafe (n=584.860) JS o. Bew. (n=5.836) JS m. Bew. (n=14.513) Jugendarrest (n=16.924) Sonst. JGG (n=67.606) §§ 45, 47 JGG (n=262.100) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 190 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 3.2.2: Entwicklung der Rückfallraten nach Geschlecht im neunjährigen Beobachtungszeitraum Dies belegt auch die Betrachtung der vierteljährlichen Rückfallraten von Frauen und Männern (vgl. Abb. C 3.2.2): Männer werden besonders zu Beginn des Risikozeitraums häufiger rückfällig als Frauen. Im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums (nach dem 3. Jahr) nähern sich die monatlichen Rückfallraten etwas an und sind im dritten Teil des Beobachtungszeitraums (nach dem 6. Jahr) auf einem fast gleichen Niveau. Dass der Rückfall bei Männern schneller erfolgt als bei Frauen, lässt sich aber anhand des Medians nicht belegen: Betrachtet man jeweils nur die rückfälligen Frauen und Männer , zeigt sich, dass 50 % aller rückfälligen Männer nach 17 Monaten ihren ersten Rückfall aufweisen; bei Frauen dauert es nur einen Monat länger, bis der Median erreicht ist (vgl. Tab. C 3.2.1). Allerdings finden sich einige sanktionsspezifische Effekte: Nach stationären Sanktionsformen, wie Freiheits- und Jugendstrafe ohne Bewährung, aber auch Jugendarrest, sind die Unterschiede im Median etwas größer, während sie bei Freiheitsstrafe mit Bewährung und Geldstrafe nahezu gegen Null gehen. Eine Ausnahme bilden hier die Einstellungen gem. §§ 45, 47 JGG; auch hier sind – ähnlich wie bei den stationären Sanktionsformen – 50 % aller rückfälligen Männer bereits nach 15 Monaten rückfällig geworden , während der Median bei Frauen bei rund 18 Monaten liegt. 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt Männer Frauen PERSÖNLICHE MERKMALE 191 Tab. C 3.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Geschlecht und Sanktionsart der Bezugsentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung Männer Frauen Median N Median N in Tagen in Monaten in Tagen in Monaten FS o. Bew. 491 16 15.085 561 19 847 FS m. Bew. 586 20 52.265 603 20 6.083 Geldstrafe 557 19 203.759 559 19 40.923 JS o. Bew. 323 11 4.682 385 13 176 JS m. Bew. 370 12 10.796 381 13 738 Jugendarrest 317 11 12.070 359 12 1.185 Sonst. n. JGG 393 13 38.979 438 15 5.734 §§ 45, 47 JGG 448 15 105.708 542 18 21.802 Gesamt 496 17 443.344 541 18 77.488 192 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 3 .2 .2 : R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d d ri tt en A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch G es ch le ch t T ab . C 3 .2 .2 a: R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d dr it te n A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch G es ch le ch t (i n P ro ze n t) m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 41 5. 7 09 14 1. 70 3 8. 47 6 64 7 36 .1 70 6. 06 4 25 9. 12 8 81 .0 50 90 4 74 2 .5 87 39 2 3. 04 1 6 28 17 .5 3 7 5. 35 6 8 7. 1 95 47 .3 9 5 F ol ge en ts ch ei d un g 1. - 3 . J ah r 33 1. 3 34 55 .7 8 6 11 .4 51 60 8 36 .8 64 4. 19 9 14 5. 42 0 29 .1 94 3. 96 2 14 9 8 .8 86 58 4 10 .3 17 9 60 31 .5 6 5 4. 35 9 8 2. 7 68 15 .7 3 1 F ol ge en ts ch ei d un g 4. - 6 . J ah r 8 0. 6 67 15 .6 3 8 2. 62 5 17 0 10 .9 41 1. 32 5 4 0. 96 9 8 .4 53 57 0 25 1 .4 59 11 6 1. 36 6 1 67 5. 55 0 98 5 1 7. 1 39 4. 39 1 F ol ge en ts ch ei d un g 7. - 9 . J ah r 3 1. 5 23 6. 07 4 1. 00 9 69 4 .4 6 0 55 9 1 7. 37 0 3 .2 76 15 0 2 4 51 3 8 38 7 58 1. 86 4 39 0 5. 8 01 1. 68 0 G es am t 85 9. 2 33 21 9. 20 1 23 .5 61 1. 49 4 88 .4 35 12 .1 47 46 2. 88 7 12 1 .9 73 5. 58 6 25 0 13 .3 83 1. 13 0 15 .1 11 1 .8 13 56 .5 1 6 11 .0 90 19 2. 9 03 69 .1 9 7 G es am t (n = 1 .0 7 8. 43 4) F S o . B ew . (n = 25 .0 5 5) F S m . B ew . (n = 1 00 .5 82 ) JS o . B ew . (n = 5 .8 36 ) JS m . B ew . (n = 1 4. 5 13 ) G el ds tr af e (n = 58 4 .8 60 ) Ju ge nd ar re st (n = 16 .9 24 ) S on st . J G G (n = 67 .6 0 6) § § 4 5, 4 7 JG G (n = 26 2 .1 00 ) m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 4 8% 6 5% 3 6% 4 3% 4 1% 5 0% 56 % 66 % 16 % 30 % 19 % 35 % 20 % 35 % 31 % 48 % 45 % 68 % F ol ge en ts ch ei du ng 1. - 3 . Ja hr 3 9% 2 5% 4 9% 4 1% 4 2% 3 5% 31 % 24 % 71 % 60 % 66 % 52 % 68 % 53 % 56 % 39 % 43 % 23 % F ol ge en ts ch ei du ng 4. - 6 . Ja hr 9% 7% 1 1% 1 1% 1 2% 1 1% 9% 7% 10 % 10 % 11 % 10 % 9 % 9 % 10 % 9 % 9 % 6 % F ol ge en ts ch ei du ng 7. - 9 . Ja hr 4% 3% 4% 5% 5% 5% 4% 3% 3% 1% 3 % 3 % 3 % 3 % 3 % 4 % 3 % 2 % S o ns t. JG G (n = 67 .6 06 ) §§ 4 5, 4 7 J G G (n = 26 2. 10 0) G es am t (n = 1. 07 8. 43 4) Ju ge nd ar re st (n = 16 .9 24 ) F S o . B ew . (n = 25 .0 55 ) F S m . B ew . (n = 10 0 .5 82 ) JS o . B ew . (n = 5. 8 36 ) JS m . B ew . (n = 14 .5 13 ) G el ds tr af e (n = 58 4 .8 60 ) PERSÖNLICHE MERKMALE 193 3.3. Nationalität93 In Abb. C 3.3.1 werden die Rückfallraten deutscher (n=867.468) und nichtdeutscher Delinquenten (n=201.587) nach unterschiedlichen Arten von Bezugsentscheidungen dargestellt. Dabei zeigt sich für Nichtdeutsche am Ende des neunjährigen Beobachtungszeitraums durchweg eine niedrigere Rückfallrate als für Deutsche (der Unterschied beträgt 9 Prozentpunkte). Besonders deutlich sind die Unterschiede im Bereich von unbedingten Freiheits- und Jugendstrafen: Bei Freiheitsstrafen ohne Bewährung beträgt der Unterschied 38 Prozentpunkte, bei Jugendstrafen ohne Bewährung immerhin noch 30 Prozentpunkte. Aber auch nach zur Bewährung ausgesetzten Freiheits- und Jugendstrafen sind die Unterschiede noch recht groß (16 Prozentpunkte bei Freiheitsstrafe mit Bewährung und 11 Prozentpunkte bei Jugendstrafe ohne Bewährung). Bei ambulanten Sanktionen liegt die Differenz lediglich zwischen 5 (Absehen von Verfolgung, Einstellung nach §§ 45, 47 JGG) und 9 Prozentpunkten (Jugendarrest ). Eine Erklärung könnte u.a. darin liegen, dass viele Nichtdeutsche deswegen ohne registrierten Rückfall bleiben, weil sie nach Sanktionierung (insbesondere bei Freiheits- und Jugendstrafen ) ausgewiesen oder abgeschoben werden oder freiwillig das Land verlassen und damit in Deutschland nicht mehr registriert werden können. Eine Ausnahme von diesem Muster bildet die Kategorie der sonstigen Entscheidungen nach Jugendstrafrecht. Hier ist die Rückfallrate der Deutschen um einen Prozentpunkt niedriger als bei den Nichtdeutschen. Abb. C 3.3.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Nationalität94 Diese Vermutung scheint sich auch dadurch zu bestätigen, dass die Zuwächse im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums vor allem bei Freiheitsstrafen – im Gegensatz zu den ambulanten Sanktionsformen – für deutsche Delinquenten etwas größer sind als für nichtdeutsche. Während die Rückfallrate deutscher Delinquenten nach Freiheitsstrafe ohne Bewährung zwischen dem 4. und 6. 93 9.679 Personen, bei denen die Staatsbürgerschaft nicht festgestellt werden konnte, werden aus der Analyse ausgeschlossen. Darunter fallen Personen, deren Herkunft ungeklärt ist (n=3.331), Personen ohne Angabe zur Staatsbürgerschaft (n=5.872) sowie Personen mit fehlenden Einträgen (n=476). 94 In der Gesamtmenge sind 953 Bezugsentscheidungen enthalten die sich nicht den dargestellten Kategorien zuordnen lassen und isolierte Maßregeln betreffen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% d. n.d. d. n.d. d. n.d. d. n.d. d. n.d. d. n.d. d. n.d. d. n.d. d. n.d. Gesamt (n=1.069.055) FS o. Bew. (n=24.811) FS m. Bew. (n=99.771) Geldstrafe (n=579.566) JS o. Bew. (n=5.788) JS m. Bew. (n=14.383) Jugendarrest (n=16.756) Sonst. JGG (n=67.209) §§ 45, 47 JGG (n=259.818) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 194 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Jahr des Beobachtungszeitraums um 12 Prozentpunkte und zwischen dem 7. und 9. Jahr um 5 Prozentpunkte steigt, liegt die Zunahme bei Nichtdeutschen bei 7 bzw. 3 Prozentpunkten. Stellt man nur auf die Rückfälligen ab und misst deren Rückfallgeschwindigkeit, so zeigen sich nur geringfügige Unterschiede: Bei nichtdeutschen Delinquenten sind nach 16 Monaten 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen, bei Deutschen nach 17 Monaten (vgl. Tab. C 3.3.1); auch eine Differenzierung nach einzelnen Sanktionsformen lässt wenig Unterschiede in den Medianen erkennen. Tab. C 3.3.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Nationalität und Sanktionsart der Bezugsentscheidung Sanktionsart der Bezugsentscheidung Deutsch Nichtdeutsch Median N Median N in Tagen in Monaten in Tagen in Monaten FS o. Bew. 493 16 13.642 509 17 2.172 FS m. Bew. 588 20 47.939 593 20 10.006 Geldstrafe 570 19 196.871 507 17 45.980 JS o. Bew. 321 11 4.170 365 12 653 JS m. Bew. 372 12 9.674 359 12 1.765 Jugendarrest 331 11 10.827 280 9 2.306 Sonst. n. JGG 404 13 38.749 365 12 5.690 §§ 45, 47 JGG 469 16 111.643 412 14 15.061 Gesamt 509 17 433.515 472 16 83.633 PERSÖNLICHE MERKMALE 195 T ab . C 3 .3 .2 : R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d dr it te n A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch N at io n a li tä t T ab . C 3 .3 .2 a: R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d d ri tt en A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch N a ti o n a li tä t (i n P ro ze n t) d. n. d . d. n. d. d. n. d. d. n. d. d. n. d. d . n. d. d . n. d . d. n. d . d. n. d. k ei ne F ol ge en ts ch ei du ng 4 33 .7 82 11 7 .9 35 5. 03 6 3. 96 1 2 9. 78 5 12 .0 41 25 8. 90 4 77 .8 11 51 9 44 6 2 .1 93 75 1 2. 67 7 94 6 19 .9 95 2 .7 75 1 14 .0 43 19 .0 71 F ol ge en ts ch ei du ng 1 . - 3 . J ah r 3 21 .5 87 62 .7 25 10 .4 1 1 1. 55 8 3 3. 78 7 6. 9 80 13 9. 65 6 33 .6 13 3 .5 39 54 2 7 .9 20 1. 47 1 9. 18 8 1. 98 4 31 .0 48 4 .6 49 85 .9 44 11 .9 19 F ol ge en ts ch ei du ng 4 . - 6 . J ah r 80 .9 69 14 .7 32 2. 35 0 42 4 1 0. 09 1 2. 1 08 4 0. 47 2 8. 6 12 50 8 8 2 1 .3 42 22 3 1. 27 4 24 8 5. 7 42 75 9 19 .1 44 2 .2 68 F ol ge en ts ch ei du ng 7 . - 9 . J ah r 31 .1 30 6 .1 95 88 1 19 0 4. 06 1 9 18 1 6. 74 3 3. 7 55 12 3 2 9 41 2 7 1 36 5 74 1. 9 59 28 2 6. 55 5 87 4 G es am t 8 67 .4 68 20 1 .5 87 18 .6 7 8 6. 13 3 7 7. 72 4 22 .0 47 45 5. 77 5 1 23 .7 91 4 .6 89 1. 09 9 11 .8 67 2. 51 6 13 .5 04 3. 25 2 58 .7 44 8 .4 65 2 25 .6 86 34 .1 32 J S m . B ew . (n = 14 .3 83 ) G el ds tr af e (n = 57 9. 56 6) J ug en d ar re st (n = 16 .7 56 ) S o ns t. JG G (n = 67 .2 09 ) §§ 4 5, 4 7 J G G (n = 25 9. 8 18 ) G es am t (n = 1. 0 69 .0 5 5) F S o . B ew . (n = 24 .8 11 ) F S m . B ew . (n = 99 .7 71 ) J S o . B ew . (n = 5. 7 88 ) d. n. d . d . n. d. d. n. d. d. n. d. d. n. d . d . n. d. d. n. d. d. n. d. d. n. d . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 5 0% 59 % 27 % 65 % 38 % 5 5% 57 % 63 % 1 1% 41 % 18 % 30 % 20 % 2 9% 34 % 33 % 5 1% 56 % F ol ge en ts ch ei du ng 1 . - 3 . J ah r 3 7% 31 % 56 % 25 % 43 % 3 2% 31 % 27 % 7 5% 49 % 67 % 58 % 68 % 6 1% 53 % 55 % 3 8% 35 % F ol ge en ts ch ei du ng 4 . - 6 . J ah r 9% 7 % 13 % 7 % 13 % 1 0% 9 % 7% 1 1% 7 % 11 % 9 % 9% 8% 10 % 9% 8% 7 % F ol ge en ts ch ei du ng 7 . - 9 . J ah r 4% 3 % 5% 3 % 5% 4% 4 % 3% 3% 3 % 3% 3 % 3% 2% 3 % 3% 3% 3 % G es am t (n = 1. 06 9. 05 5) F S o . B ew . (n = 24 .8 11 ) F S m . B ew . (n = 99 .7 71 ) J S o . B ew . (n = 5. 78 8) J S m . B ew . (n = 14 .3 83 ) G el ds tr af e (n = 5 79 .5 66 ) J ug en da rr es t (n = 16 .7 56 ) S on st . J G G (n = 6 7. 20 9) §§ 4 5, 4 7 JG G (n = 25 9. 81 8) 4. Rückfallraten nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung Nachdem im Abschnitt 2.2 bereits eine erste Übersicht über die Rückfallraten nach unterschiedlichen Sanktionsformen gegeben wurde, sollen im folgenden Abschnitt einzelne Sanktionen etwas detaillierter dargestellt werden. Dabei werden zunächst die Rückfallraten nach Geldstrafe entsprechend der Anzahl von Tagessätzen differenziert. Anschließend werden die Rückfallraten nach Freiheits- und Jugendstrafe differenzierter hinsichtlich Dauer und unterschiedlichen Formen der Straf(rest)aussetzung dargestellt. 4.1. Geldstrafe Abb. C 4.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums für Geldstrafen nach Anzahl der Tagessätze95 Abb. C 4.1.1 vergleicht die Rückfallraten von Geldstrafen nach drei, sechs und neun Jahren, indem nach der Anzahl der Tagessätze differenziert wird. Die Rückfallraten nach Geldstrafe liegen auch nach einer neunjährigen Beobachtungsdauer relativ niedrig bei insgesamt ca. 42 %. Im Vergleich zur Rückfallrate nach dem sechsjährigen Beobachtungszeitraum ist also ein Anstieg um 3 Prozentpunkte festzustellen . Die Anzahl der Tagessätze, die das Maß des verschuldeten Unrechts zum Ausdruck bringt, differenziert im Hinblick auf den Rückfall kaum: Dort wo sich die Masse der Geldstrafen bewegt, nämlich bei bis zu 50 Tagessätzen, sind weder die Gesamtrückfallraten noch der Zuwachs von Rückfällen im zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums bedeutsam unterschiedlich. Dies lässt sich auch anhand der ähnlichen Mediane in den einzelnen Tagessatzgruppen (vgl. Tab. C 4.1.1) zeigen. 95 1.946 Fälle, in denen keine Tagessatzanzahl angegeben ist, werden hier aus der Analyse ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=583.096) 1-15 TZ (n=78.785) 16-30 TZ (n=209.771) 31-50 TZ (n=146.457) 51-90 TZ (n=112.974) >90 TZ (n=35.109) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 197 Tab. C 4.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Anzahl der Tagessätze Anzahl der Tagessätze in Gruppen Median N in Tagen in Monaten 1-15 517 17 31.944 16-30 553 18 82.702 31-50 588 20 59.846 51-90 554 18 52.615 >90 553 18 17.361 Gesamt 557 19 244.468 Tab. C 4.1.2: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums für Geldstrafen nach Anzahl der Tagessätze Tab. C 4.1.2a: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums für Geldstrafen nach der Anzahl der Tagessätze (in Prozent) Gesamt (n=583.096) 1-15 TZ (n=78.785) 16-30 TZ (n=209.771) 31-50 TZ (n=146.457) 51-90 TZ (n=112.974) >90 TZ (n=35.109) keine Folgeentscheidung 339.017 46.848 127.112 86.654 60.451 17.952 Folgeentscheidung 1. - 3. Jahr 174.274 23.364 59.244 41.673 37.737 12.256 Folgeentscheidung 4. - 6. Jahr 49.247 6.154 16.584 12.568 10.526 3.415 Folgeentscheidung 7. - 9. Jahr 20.558 2.419 6.831 5.562 4.260 1.486 Gesamt (n=583.096) 1-15 TZ (n=78.785) 16-30 TZ (n=209.771) 31-50 TZ (n=146.457) 51-90 TZ (n=112.974) >90 TZ (n=35.109) keine Folgeentscheidung 58% 59% 61% 59% 54% 51% Folgeentscheidung 1. - 3. Jahr 30% 30% 28% 28% 33% 35% Folgeentscheidung 4. - 6. Jahr 8% 8% 8% 9% 9% 10% Folgeentscheidung 7. - 9. Jahr 4% 3% 3% 4% 4% 4% 198 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 4.2. Entlassene aus dem Strafvollzug Wie bereits im Abschnitt B 4.5., wird hier nicht auf die ursprünglich verhängte Sanktion, sondern auf die tatsächlich Strafentlassenen abgestellt, um den Rückfall nach Strafvollzug zu messen. Zu den Entlassenen aus dem Vollzug einer Freiheits- oder Jugendstrafe gehören einerseits die aus dem Vollzug unbedingter Freiheits- und Jugendstrafen Entlassenen und andererseits auch die Gefangenen, die nach Widerruf einer Straf(rest-)aussetzung zur Bewährung im Bezugsjahr aus der Haft entlassen wurden. Die widerrufenen Bewährungsstrafen bilden mit den ebenfalls am Vollstreckungsende erfassten unbedingten Freiheits- bzw. Jugendstrafen, je nachdem unter welchen Bedingungen die Täter aus der Haft entlassen wurden, die Gruppe der vollverbüßten bzw. strafrestausgesetzten Strafen. In Abschnitt C 4.2.2 und C 4.2.3 werden die aus der Haft entlassenen Personen mit Freiheits- oder Jugendstrafen bis zu zwei Jahren zusätzlich auch den Personen gegenübergestellt, deren Strafe im Bezugsjahr zur Bewährung ausgesetzt wurden. 4.2.1. Dauer der freiheitsentziehenden Sanktionen Vergleicht man die Rückfallraten nach Entlassung aus Jugend- und Freiheitsstrafe nach drei, sechs und neun Jahren, indem man nach der Dauer der Freiheitsentziehung differenziert (vgl. Abb. C 4.2.1), so zeigen sich ganz generell auch im neunjährigen Beobachtungszeitraum altersbedingt deutlich höhere Rückfallwerte für Jugend- als für Freiheitsstrafen; diese Differenz bleibt auch erhalten, wenn man die Dauer der jeweiligen Freiheitsentziehung berücksichtigt. Im Übrigen lässt sich für beide Sanktionsarten derselbe Trend beobachten: Bei den stark besetzten Dauergruppen von 6-12 Monaten und von 1-2 Jahren ist die Rückfallrate am höchsten und sinkt mit zunehmender Dauer ab. Abb. C 4.2.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach der Dauer unbedingter Freiheits- und Jugendstrafen Die Masse aller Rückfälle nach Freiheits- und Jugendstrafen ist für alle Dauergruppen in den ersten Jahren des Beobachtungszeitraums festzustellen. Der Zuwachs an rückfälligen Personen im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums beträgt in allen Dauergruppen zwischen 10 und13 Prozentpunkten . Im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums liegt der Anstieg zwischen 2 Prozentpunkten bei 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS JS FS JS FS JS FS JS FS JS FS JS FS JS Gesamt (n=46.642) bis unter 6 Monate (n=9.827) 6 bis einschließl. 12 Monate (n=15.316) über 1 bis einschl. 2 Jahre (n=9.468) über 2 bis einschl. 5 Jahre (n=10.442) über 5 Jahre (n=1.547) lebenslang (n=42) RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 199 den 1- bis 2jährigen Jugendstrafen und 10 Prozentpunkte bei den lebenslangen Freiheitsstrafen (zu beachten sind hier allerdings die niedrigen Fallzahlen). Stellt man nur auf die Rückfälligen ab und misst deren Rückfallgeschwindigkeit, so zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Freiheits- und Jugendstrafen einerseits (vgl. auch Abschnitt 2.1) und den einzelnen Dauergruppen andererseits. Betrachtet man die rückfälligen Erwachsenen, sind nach etwas mehr als einem Jahr bei den Freiheitsstrafen bis zwei Jahre bereits 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen; bei Freiheitsstrafen von mehr als zwei Jahren wird der Median dagegen erst nach 22 bzw. 26 Monaten erreicht. Eine Ausnahme bildet hier lediglich die lebenslange Freiheitsstrafe mit einem Median von 18 Monaten. Ähnlich verhält es sich bei der Gruppe der Personen, die nach der Entlassung aus einer Jugendstrafe rückfällig werden: Bei Jugendstrafen bis zu zwei Jahren liegt der Median bei 11 Monaten; bei Jugendstrafen von mehr als zwei Jahren bei 13 bzw. 16 Monaten. Hier schlägt sich vermutlich die Tatsache nieder, dass Freiheits- und Jugendstrafen bis zu 2 Jahren bei guter Prognose zur Bewährung ausgesetzt werden und sich somit bei den Strafverbüßungen dieser Dauergruppen hohe Risiken konzentrieren , die hier eine höhere Rückfallgeschwindigkeit aufweisen. Tab. C 4.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei Freiheits- und Jugendstrafen ohne Bewährung nach Strafdauer Strafdauer in Gruppen Sanktionsart der Bezugsentscheidung Freiheitsstrafe Jugendstrafe Median N Median N in Tagen in Monaten in Tagen in Monaten bis unter 6 Monate 501 17 6.835 6 bis einschl. 12 Monate 473 16 9.230 332 11 1.724 über 1 bis einschl. 2 Jahre 466 16 4.753 323 11 2.341 über 2 bis einschl. 5 Jahre 647 22 4.016 376 13 2.110 über 5 Jahre 792 26 652 490 16 92 lebenslang 543 18 19 Gesamt 496 17 25.505 326 11 6.267 200 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 4 .2 .2 : R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d d ri tt en A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch d er D au er u nb ed in gt er F re ih ei ts - un d Ju ge nd st ra fe n T ab . C 4 .2 .2 a: R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d d ri tt en A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch d er D au er u nb ed in gt er F re ih ei ts - un d Ju ge nd st ra fe n (i n P ro ze nt ) F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 13 .5 62 1 .3 08 2 .9 92 4 .0 15 3 47 1 .9 55 4 19 3 .8 18 4 98 7 59 44 23 F ol ge en ts ch ei du ng 1 . - 3 . J ah r 1 .7 35 2 18 4 36 5 63 65 2 78 65 3 76 81 78 7 4 F ol ge en ts ch ei du ng 4 . - 6 . J ah r 4 .5 85 7 93 1 .2 18 1 .5 15 2 10 7 83 2 73 8 89 2 93 1 75 17 5 F ol ge en ts ch ei du ng 7 . - 9 . J ah r 19 .1 85 5 .2 56 5 .1 81 7 .1 52 1 .4 49 3 .6 92 2 .0 03 2 .7 51 1 .7 36 3 99 68 10 G es am t (n = 46 .6 42 ) b is u nt er 6 M on at e (n = 9 .8 2 7) 6 bi s ei ns ch lie ßl . 12 M on at e (n = 15 .3 16 ) üb er 1 b is e in sc hl . 2 J ah re (n = 9 .4 6 8) üb er 2 b is e in sc hl . 5 J ah re (n = 10 .4 42 ) üb er 5 J ah re (n = 1. 5 47 ) le be ns la ng (n = 42 ) F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 3 5% 17 % 30 % 3 0% 17 % 29 % 1 5% 49 % 19 % 54 % 3 2% 55 % F ol ge en ts ch ei d un g 1. - 3 . Ja hr 4% 3% 4 % 4% 3% 4 % 2% 5% 3 % 6 % 5% 10 % F ol ge en ts ch ei d un g 4. - 6 . Ja hr 1 2% 10 % 12 % 1 1% 10 % 12 % 1 0% 11 % 11 % 12 % 1 3% 12 % F ol ge en ts ch ei d un g 7. - 9 . Ja hr 4 9% 69 % 53 % 5 4% 70 % 55 % 7 3% 35 % 67 % 28 % 5 0% 24 % üb er 1 b is e in sc hl . 2 Ja hr e (n = 9 .4 6 8) üb er 2 b is e in sc hl . 5 J ah re (n = 10 .4 42 ) üb er 5 J ah re (n = 1. 54 7) le be ns la ng (n = 42 ) 6 bi s ei ns ch lie ßl . 12 M on at e (n = 15 .3 16 ) G es am t (n = 4 6. 6 42 ) bi s un te r 6 M o na te (n = 9 .8 2 7) RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 201 4.2.2. Entlassene nach dem Vollzug einer Freiheitsstrafe Insgesamt werden für das Bezugsjahr 2004 100.599 ursprünglich bedingte Freiheitsstrafen erfasst, davon 86.581 mit Entscheidungsdatum im Bezugsjahr. Die übrigen 14.018 Fälle betreffen Personen, die nach widerrufener Strafaussetzung im Bezugsjahr entlassen worden sind; hinzukommen die Strafentlassenen nach einer unbedingten Freiheitsstrafe (25.058 Fälle96, vgl. Abb. C 4.3.1.1). Zusammen werden 39.067 Personen aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe entlassen (38 % nach Strafrestaussetzung und 61 % nach Vollverbüßung). Abb. C 4.2.2.1: Erfasste Freiheitsstrafen nach Anknüpfungszeitpunkt 96 In 9 Fällen fehlen Informationen zum Ende der Vollstreckung. 202 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 4.2.2.1. Wiederverurteilungen nach Straf(rest)aussetzungen Abb. C 4.2.2.1.1 zeigt die Rückfallraten nach drei, sechs bzw. neun Jahren für Personen, die nach Strafrestaussetzung und Vollverbüßung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe entlassen werden, differenziert für bis einschl. zweijährige und über zweijähriger Strafen. Bei den bis einschl. zweijährigen Freiheitsstrafen wird zusätzlich die Rückfallrate für Bewährungsstrafen ausgewiesen. Bedingte, d.h. Personen, deren Freiheitsstrafe im Bezugsjahr zur Bewährung ausgesetzt wurde, weisen in einem neunjährigen Beobachtungszeitraum weniger Folgeentscheidungen auf (56 %) als solche, die nach Strafrestaussetzung oder Vollverbüßung einer bis einschl. zweijährigen Freiheitsstrafe aus dem Vollzug entlassen wurden (71 bzw. 70 %). Betrachtet man die Rückfallraten nach drei Jahren, schneiden die Entlassenen nach Vollverbüßung noch etwas schlechter ab als die Entlassenen mit Strafrestaussetzung (51 zu 55 %). Doch insbesondere im ersten und zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nimmt die Rückfallrate nach Strafrestaussetzung deutlicher zu (15 Prozentpunkte) als nach Vollverbüßung (10 Prozentpunkte), so dass beide Personengruppen am Ende das neunjährigen Beobachtungszeitraums nahezu dieselbe Rückfallrate aufweisen. Betrachtet man die über zweijährigen Strafen zeigt sich ein ähnliches Bild: Nach dem ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums (bis 3 Jahre) weisen die Personen, die nach Strafrestaussetzung entlassen wurden, eine vergleichsweise niedrigere Rückfallrate auf (48 %) als die nach Vollverbüßung Entlassenen (53 %). Dieser Unterschied wird allerdings im weiteren Verlauf deutlich kleiner und beträgt am Ende des neunjährigen Beobachtungszeitraums nur noch 5 Prozentpunkte. Insgesamt lässt sich festhalten: Kurze Freiheitsstrafen weisen deutlich höhere Rückfallraten auf als lange (vgl. auch Abschnitt C 4.2.1). Nach Strafvollzug werden hier mehr als 2/3 aller Personen in den nächsten 9 Jahren erneut strafrechtlich erfasst, während die Rückfallraten nach über zweijährigen Freiheitsstrafen ca. 50 % beträgt. Personen, bei denen eine Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird, weisen niedrigere Rückfallraten auf, als diejenigen, die eine Freiheitsstrafe verbüßt haben. Langfristig ergeben sich bei den bis einschl. zweijährigen Freiheitsstrafen keine und bei den über zweijährigen Freiheitsstrafen nur geringfügige Unterschiede in den allgemeinen Rückfallraten von Personen mit und ohne Strafrestaussetzung; freilich ist die Wiederkehrrate bei Strafrestaussetzungen deutlich geringer. RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 203 Abb. C 4.2.2.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Entlassung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Strafaussetzung (n=86.581) Strafrestaussetzung (n=9.911) Vollverbüßung (n=19.869) Strafrestaussetzung (n=5.017) Vollverbüßung (n=4.270) bis einschl. 2 Jahre mehr als 2 Jahre Erfassungszeitpunkt Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 204 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 4.2.2.1.2: Entwicklung der Rückfallrate nach Entlassung aus dem Vollzug einer bis einschl. zweijährigen Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung im neunjährigen Beobachtungszeitraum Abb. C 4.2.2.1.3: Entwicklung der Rückfallrate nach Entlassung aus dem Vollzug einer über zweijährigen Freiheitsstrafe im neunjährigen Beobachtungszeitraum 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Strafaussetzung Strafrestaussetzung Vollverbüßung Gesamt 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Strafrestaussetzung Vollverbüßung Gesamt RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 205 Wie Abb. C 4.2.2.1.2 und C 4.2.2.1.3 zeigen liegen die vierteljährlichen Rückfallraten von Personen, die nach dem Vollzug einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren aus der Haft entlassen werden, besonders im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums deutlich höher als die Rückfallraten von Personen, deren Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt wurde. Insbesondere nach Vollverbüßung finden sehr schnell sehr viele Rückfälle statt. Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums gleichen sich die vierteljährlichen Rückfallraten der Entlassenen und der unter Bewährung stehenden Personen jedoch an. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass Personen mit Bewährung sich vor allem im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums besser „bewähren“ bzw. langsamer rückfällig werden. Dies lässt sich auch anhand der Mediane belegen (vgl. Tab. C 4.2.2.1.1): Betrachtet man nur die rückfälligen Personen zeigt sich, dass in der Gruppe der nach Aussetzung einer Freiheitsstrafe Rückfälligen 20 Monate vergehen, ehe 50 % ihren ersten Rückfall verzeichnen müssen. In der Gruppe der Personen, die mit einer Strafrestaussetzung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren entlassen werden, wird der Median bereits nach 19 Monaten erreicht. Ähnlich wirkt sich auch die Vollverbüßung aus: Rückfällige Vollverbüßer erreichen den Median nach ca. 15 Monaten. Tab. C 4.2.2.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei Entlassenen aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung Sanktionsart der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten bis einschl. 2 Jahre Strafaussetzung 599 20 48.778 Strafrestaussetzung 569 19 6.997 Vollverbüßung 448 15 13.821 über 2 Jahre Strafrestaussetzung 772 26 2.422 Vollverbüßung 580 45 2.265 Durch die Berücksichtigung des sukzessive um jeweils drei Jahre auf insgesamt neun Jahre verlängerten Beobachtungszeitraums verändert sich auch der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen (vgl. Abb. C 4.2.2.1.4). Nach Vollverbüßung und Strafrestaussetzung einer Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren steigt der ohnehin im Vergleich zu Strafaussetzungen höhere Anteil von Wiederinhaftierungen im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums noch deutlicher an (10 bzw. 8 im Vergleich zu 5 Prozentpunkten). Bei Entlassenen nach Vollverbüßung spielen erneute Registrierungen im ambulanten Bereich (FS/JS mit Bewährung oder sonstige ambulanten Sanktionen) im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums kaum noch eine Rolle (der Anstieg zwischen dem 4. und 6 Jahr beträgt hier jeweils nur noch knapp 2 Prozentpunkte ). Der Anstieg stationärer Sanktionen ist also nach Strafaussetzungen geringer; es kommt auch im zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums seltener zu schwereren Rückfällen. 206 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 4.2.2.1.4: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei Entlassenen aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung97 * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 97 Fälle, die sich nicht den genannten Kategorien für Folgeentscheidungen zuordnen lassen und i.d.R. isolierte Maßregeln betreffen , werden hier ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. Strafaussetzung (n=86.581) Strafrestaussetzung (n=9.911) Vollverbüßung (n=19.845) Strafrestaussetzung (n=5.017) Vollverbüßung (n=4.270) Freiheitsstrafe bis 2 Jahre Freiheitsstrafe über 2 Jahre FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 207 T ab . C 4 .2 .2 .1 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h E n tl as su n g a u s d em V ol lz ug e in er b is e in sc hl . z w ei jä hr ig en F re ih ei ts st ra fe i m V er gl ei ch z u F re ih ei ts st ra fe n m it B ew ä h ru n g * F o lg ee n ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io ns ka te g or ie n z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . T ab . C 4 .2 .2 .1 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h E n tl a ss u n g a u s d em V ol lz ug e in er b is e in sc hl . z w ei jä hr ig en F re ih ei ts st ra fe i m V er gl ei ch z u F re ih ei ts st ra fe n m it B ew ä h ru n g ( in P ro ze n t) * F o lg ee n ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io ns ka te g or ie n z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 52 .6 42 42 .1 65 37 .8 03 4. 89 3 3. 45 0 2. 91 4 8. 86 2 6. 78 9 6. 04 8 3. 53 0 2. 87 2 2. 59 5 2. 59 7 2. 1 86 2. 00 5 §§ 4 5, 4 7 JG G 14 11 9 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 12 .2 64 16 .5 22 18 .5 34 1. 57 4 2. 08 2 2. 27 4 2. 70 3 3. 00 9 3. 17 4 56 2 86 0 98 5 47 3 54 0 58 9 F S /J S m . B ew . 11 .1 35 14 .3 47 15 .4 59 1. 45 0 1. 83 4 1. 94 5 2. 57 7 2. 86 2 2. 91 4 39 6 53 3 58 8 35 3 44 7 44 6 F S /J S o . B ew . 10 .4 85 13 .4 89 14 .7 31 1. 99 1 2. 54 1 2. 77 4 5. 70 2 7. 18 5 7. 70 9 52 8 74 9 84 6 84 4 1. 09 2 1. 22 5 S tr af au ss et zu ng (n = 86 .5 81 ) S tr af re st au ss et zu ng (n = 9. 91 1) S tr af re st au ss et zu ng (n = 5. 01 7) V ol lv er bü ßu ng (n = 4. 27 0) F re ih ei ts st ra fe b is e in sc hl . 2 J ah re V ol lv er bü ßu ng (n = 19 .8 69 ) F re ih ei ts st ra fe ü be r 2 Ja hr e n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 6 0 ,8 % 4 8, 7 % 4 3 ,7 % 49 ,4 % 3 4 ,8 % 2 9 ,4 % 4 4, 6 % 3 4 ,2 % 30 ,5 % 7 0, 4 % 5 7 ,3 % 51 ,8 % 6 0 ,8 % 5 1 ,3 % 4 7, 0 % § § 4 5 , 4 7 JG G 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % so ns tig e am b ul an te F o lg ee nt sc he id un g 1 4 ,2 % 1 9, 1 % 2 1 ,4 % 15 ,9 % 2 1 ,0 % 2 3 ,0 % 1 3, 6 % 1 5 ,2 % 16 ,0 % 1 1, 2 % 1 7 ,2 % 19 ,6 % 1 1 ,1 % 1 2 ,7 % 1 3, 8 % F S /J S m . B ew . 1 2 ,9 % 1 6, 6 % 1 7 ,9 % 14 ,6 % 1 8 ,5 % 1 9 ,6 % 1 3, 0 % 1 4 ,4 % 14 ,7 % 7, 9 % 1 0 ,6 % 11 ,7 % 8 ,3 % 1 0 ,5 % 1 0, 5 % F S /J S o . B ew . 1 2 ,1 % 1 5, 6 % 1 7 ,0 % 20 ,1 % 2 5 ,6 % 2 8 ,0 % 2 8, 7 % 3 6 ,2 % 38 ,8 % 1 0, 5 % 1 4 ,9 % 16 ,9 % 1 9 ,8 % 2 5 ,6 % 2 8, 7 % F re ih ei ts st ra fe b is e in sc hl . 2 J ah re F re ih ei ts st ra fe ü b er 2 J ah re S tr af au ss et zu ng (n = 8 6 .5 8 1 ) S tr af re st au ss et zu ng (n = 9 .9 11 ) V o llv er b üß un g (n = 19 .8 6 9 ) S tr af re st au ss et zu ng (n = 5. 0 1 7) V o llv er b üß un g (n = 4. 2 7 0 ) 208 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 4.2.2.2. Wiederverurteilung bei Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungshilfe Der größte Teil aller Rückfälle passiert in allen Gruppen in den ersten drei Jahren des Beobachtungszeitraums . Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums wächst die Rückfallrate um 12 bis 15 Prozentpunkte, im dritten Abschnitt noch einmal um 5 bis 6 Prozentpunkte an. Tendenziell ist dieser Anstieg in den Gruppen mit Bewährungshilfe größer, die Differenz zum Anstieg in den Gruppen ohne Bewährungsaufsicht beträgt aber lediglich 1 bis 2 Prozentpunkte (vgl. Abb. 4.2.2.2.1). Abb. C 4.2.2.2.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach (rest)ausgesetzten Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungshelfer Wie Abb. C 4.2.2.2.2 zeigt liegen die vierteljährlichen Rückfallraten nach ausgesetzten Freiheitsstrafen mit Anordnung von Bewährungshilfe im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums deutlich über denen ohne die Anordnung von Bewährungsaufsicht. Dasselbe gilt auch für die unbedingten, restausgesetzten Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht, auch wenn der Unterschied in den vierteljährlichen Rückfallraten hier weniger deutlich ist. Am Beginn des zweiten Abschnitts des Beobachtungszeitraums haben sich die vierteljährlichen Rückfallraten auf niedrigem Niveau weitgehend angeglichen ; am Beginn des dritten Abschnitts des Beobachtungszeitraums liegen die durchschnittlichen vierteljährlichen Rückfallraten unabhängig von der Art der Bezugssanktion oder der Anordnung von Bewährungshilfe deutlich unter 1 %. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% ohne Bewährungshilfe (n=60.588) mit Bewährungshilfe (n=25.993) ohne Bewährungshilfe (n=4.226) mit Bewährungshilfe (n=10.702) Freiheitsstrafe m. Bew. Restausgesetze Freiheitsstrafe FE in 3 Jahren FE in 6 Jahren FE n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 209 Abb. C 4.2.2.2.2: Entwicklung der Rückfallrate bei straf(rest)ausgesetzten Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungshelfer im neunjährigen Beobachtungszeitraum Betrachtet man nur die rückfälligen Personen (vgl. Tab. C 4.2.2.2.1), zeigt sich, dass in der Gruppe der ausgesetzten Freiheitsstrafen mit Anordnung von Bewährungshilfe nur 16 bzw. 20 Monate vergehen, ehe 50 % dieser Gruppen ihren ersten Rückfall verzeichnen müssen. In den anderen Gruppen liegt der Median etwas höher (22 Monate). Tab. C 4.2.2.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei straf(rest)ausgesetzten Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungshelfer Erfassungszeitpunkt Median N in Tagen in Monaten Strafaussetzung ohne Bewährungshelfer 671 22 30.187 mit Bewährungshelfer 492 16 18.591 Strafrestaussetzung ohne Bewährungshelfer 658 22 2.311 mit Bewährungshelfer 608 20 7.108 Durch die Berücksichtigung des sukzessive um drei Jahre auf insgesamt neun Jahre verlängerten Beobachtungszeitraums steigt der Anteil ambulanter Sanktionsformen im Vergleich zu stationären oder zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen geringfügig an. In der Tendenz werden demnach im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums eher leichtere Rückfälle registriert bzw. weniger schwere Sanktionen ausgesprochen. 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Strafaussetzung ohne Bewährungshelfer Strafaussetzung mit Bewährungshelfer Strafrestaussetzung ohne Bewährungshelfer Strafrestaussetzung mit Bewährungshelfer Gesamt 210 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 4.2.2.2.3: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungshelfer98 * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 98 Fälle, die sich nicht den genannten Kategorien für Folgeentscheidungen zuordnen lassen und i.d.R. isolierte Maßregeln betreffen , werden hier ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. ohne Bewährungshelfer (n=60.588) mit Bewährungshelfer (n=25.993) ohne Bewährungshelfer (n=4.226) mit Bewährungshelfer (n=10.702) Strafaussetzung Strafrestaussetzung FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 211 T ab . C 4 .2 .2 .2 .2 a: A rt d er F ol g ee nt sc he id un g * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei F re ih ei ts st ra fe n m it u nd o hn e B ew äh ru ng sh el fe r *F ol ge en ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z uo rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . T ab . C 4 .2 .2 .2 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei F re ih ei ts st ra fe n m it u nd o hn e B ew äh ru ng sh el fe r ( in P ro ze n t) *F ol ge en ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z uo rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 40 .5 17 33 .4 74 30 .4 01 12 .1 25 8 .6 91 7 .4 02 2 .6 66 2 .1 18 1. 9 15 5. 7 57 4. 2 04 3. 5 94 §§ 4 5, 4 7 JG G 11 9 8 3 2 1 0 0 0 0 0 0 so ns tig e am bu la nt e F o lg ee nt sc he id un g 8 .1 74 11 .3 52 12 .9 12 4 .0 90 5 .1 70 5 .6 22 5 58 8 00 8 82 1. 5 78 2. 1 42 2. 3 77 F S /J S m . B ew . 6 .8 31 9 .0 96 9 .9 01 4 .3 04 5 .2 51 5 .5 58 4 54 5 85 6 33 1. 3 92 1. 7 82 1. 9 00 F S /J S o . B ew . 5 .0 33 6 .6 32 7 .3 43 5 .4 52 6 .8 57 7 .3 88 5 47 7 22 7 95 1. 9 72 2. 5 68 2. 8 25 o hn e B ew äh ru ng sh ilf e (n = 6 0. 58 8) m it B ew äh ru ng sh ilf e (n = 2 5. 99 3) m it B ew äh ru ng sh ilf e (n = 10 .7 02 ) oh ne B ew äh ru ng sh ilf e (n = 4. 22 6) S tr af au ss et zu ng S tr af re st au ss et zu ng n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n n. 3 J ah re n n. 6 J ah re n n. 9 J ah re n ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 6 7% 5 5% 5 0% 4 7% 3 3% 2 9% 6 3% 50 % 45 % 54 % 39 % 34 % §§ 4 5, 4 7 JG G 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0 % 0 % 0 % 0 % so ns tig e am bu la nt e F o lg ee nt sc he id un g 1 3% 1 9% 2 1% 1 6% 2 0% 2 2% 1 3% 19 % 21 % 15 % 20 % 22 % F S /J S m . B ew . 1 1% 1 5% 1 6% 1 7% 2 0% 2 1% 1 1% 14 % 15 % 13 % 17 % 18 % F S /J S o . B ew . 8% 1 1% 1 2% 2 1% 2 6% 2 8% 1 3% 17 % 19 % 18 % 24 % 26 % o hn e B ew äh ru ng sh ilf e (n = 6 0. 56 6) m it B ew äh ru ng sh ilf e (n = 2 5. 97 4 ) oh ne B ew äh ru ng sh ilf e (n = 4. 22 5) m it B ew äh ru ng sh ilf e (n = 10 .6 96 ) S tr af au ss et zu ng S tr af re st au ss et zu ng 212 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 4.2.3. Straf(rest)ausgesetzte Jugendstrafen Insgesamt werden für das Bezugsjahr 2004 13.655 ursprünglich bedingte Jugendstrafen erfasst, davon 11.916 mit Entscheidungsdatum im Bezugsjahr. Die übrigen 1.739 Fälle betreffen Personen, die nach widerrufener Strafaussetzung im Bezugsjahr entlassen worden sind; hinzukommen die Strafentlassenen nach einer unbedingten Jugendstrafe (5.836 Fälle, vgl. Abb. C 4.3.2.1). Zusammen werden 7.575 Personen aus dem Vollzug einer Jugendstrafe entlassen (51 % nach Strafrestaussetzung und 49 % nach Vollverbüßung). Abb. C 4.2.3.1: Erfasste Jugendstrafen nach Anknüpfungszeitpunkt RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 213 4.2.3.1. Wiederverurteilungen nach Straf(rest)aussetzungen Abb. C 4.2.3.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugendstrafe im Vergleich zu Jugendstrafen mit Bewährung Die linke Hälfte von Abb. C 4.2.3.1.1 zeigt die Rückfallraten nach drei, sechs bzw. neun Jahren für Personen, deren Jugendstrafe im Bezugsjahr 2004 zur Bewährung ausgesetzt wurde, im Vergleich zu den Rückfallraten nach Entlassung aus einer vollstreckten (bis zwei Jahre) Jugendstrafe, differenziert für Strafrestaussetzungen und Vollverbüßungen. Dabei ergeben sich – im Gegensatz zur Freiheitsstrafe (vgl. Abschnitt C 4.2.2) – kaum Unterschiede hinsichtlich der Rückfallraten, wenn man die Dauer der Strafe oder den Erfassungszeitpunkt berücksichtigt. Die rechte Hälfte der Abb. C 4.2.3.1.1 zeigt die Rückfallraten nach Haftentlassungen aus der Vollstreckung einer über zweijährigen Jugendstrafe bei Strafrestaussetzung (81 %) und Vollverbüßung (79 %). Hier ergeben sich anders als bei den Freiheitsstrafen keine Unterschiede (vgl. Abschnitt C 4.2.2). Die meisten Rückfälle nach Jugendstrafe passieren auch hier in den ersten drei Jahren des Beobachtungszeitraums ; zwischen dem 4. und 6. Jahr des Beobachtungszeitraums steigen die Rückfallraten bei Personen mit Jugendstrafe – beinahe unabhängig davon, ob diese Strafe tatsächlich vollstreckt wurde, um 9 bis 13 Prozentpunkte und zwischen dem 5. und 9. Jahr des Beobachtungszeitraums um weitere 2 bis 3 Prozentpunkte an. Wie auch Abb. C 4.2.3.1.2 zeigt, liegen die vierteljährlichen Rückfallraten nach zur Bewährung ausgesetzten und vollstreckten Jugendstrafen bis zu 2 Jahren vom ersten Jahr des Beobachtungszeitraums an in etwa gleich auf. Bei über zweijährigen Jugendstrafen (vgl. Abb. C 4.2.3.1.3) ergeben sich ebenfalls sehr geringfügige Unterschiede der vierteljährlichen Rückfallraten in Abhängigkeit davon, ob eine Strafrestaussetzung erfolgte oder die Strafe vollverbüßt wurde. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Strafaussetzung (n=11.916) Strafrestaussetzung (n=2.214) Vollverbüßung (n=2.617) Strafrestaussetzung (n=1.619) Vollverbüßung (n=1.125) bis einschl. 2 Jahre mehr als 2 Jahre Erfassungszeitpunkt FE n. 3 Jahren FE n. 6 Jahren FE n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 214 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 4.2.3.1.2: Entwicklung der Rückfallrate nach Entlassung aus dem Vollzug einer bis einschl. zweijährigen Jugendstrafe im Vergleich zu Jugendstrafen mit Bewährung im neunjährigen Beobachtungszeitraum Abb. C 4.2.3.1.3: Entwicklung der Rückfallrate bei strafrestausgesetzten und vollverbüßten Jugendstrafen im neunjährigen Beobachtungszeitraum Anhand der Mediane zeigt sich, dass sich Personen mit Straf- oder Strafrestaussetzung (insbesondere bei den über zweijährigen Jugendstrafen) vor allem zu Beginn des Beobachtungszeitraums besser bewähren als Personen, die nach Vollverbüßung einer unbedingten Jugendstrafe entlassen werden (vgl. 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Strafaussetzung Strafrestaussetzung Vollverbüßung Gesamt 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Strafrestaussetzung Vollverbüßung Gesamt RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 215 Tab. C 4.3.2.1): Betrachtet man nur die rückfälligen Personen, zeigt sich, dass in der Gruppe der nach Aussetzung einer Jugendstrafe Rückfälligen 13 Monate vergehen, ehe 50 % dieser Gruppe ihren ersten Rückfall verzeichnen müssen. In der Gruppe der Personen, die nach Entlassung aus einer Jugendstrafe bis zu 2 Jahren rückfällig werden, wird der Median bereits nach 12 Monaten erreicht. Ähnlich wirkt sich auch die Strafrestaussetzung bei über zweijährigen Strafen aus: Die Gruppe der rückfälligen Vollverbüßer erreicht den Median drei Monate früher als Personen, die nach Restaussetzung einer über zweijährigen Jugendstrafe entlassen werden. Tab. C 4.2.3.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei Jugendstrafen bis zwei Jahren und bei Strafrestaussetzung bzw. Vollverbüßern nach unbedingter Jugendstrafe Sanktionsart der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten Jugendstrafe bis einschl. 2 Jahre Strafaussetzung 385 13 9.314 Strafrestaussetzung 345 12 1.890 Vollverbüßung 316 11 2.175 Jugendstrafe über 2 Jahre Strafrestaussetzung 415 14 1.314 Vollverbüßung 334 11 888 Durch die Berücksichtigung des sukzessive um jeweils drei auf insgesamt neun Jahre verlängerten Beobachtungszeitraums verändert sich auch der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen (vgl. C 2.2.). In allen fünf Gruppen ist ein deutlicher Anstieg von Wiederverurteilungen zu stationären Sanktionen (zwischen 8 Prozentpunkten bei ausgesetzter Jugendstrafe und 16 Prozentpunkten nach Vollverbüßung einer Jugendstrafe) und ein jeweils deutlich geringerer Anstieg bzw. teilweise sogar eine Abnahme von erneuten Registrierungen mit ambulanten Sanktionen oder Einstellungen gem. §§ 45, 47 JGG zu erkennen. Dies deutet darauf hin, dass in der Gruppe von Jugendlichen und Heranwachsenden, die zu einer bedingten oder unbedingten Jugendstrafe verurteilt bzw. nach deren Verbüßung entlassen wurden, innerhalb des neunjährigen Beobachtungszeitraums nicht selten mehrere Rückfälle z.T. mit ansteigender Sanktionsschwere zu verzeichnen sind. 216 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 4.2.3.1.4: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei Jugendstrafen bis zwei Jahren und bei Strafrestaussetzung bzw. Vollverbüßern nach unbedingter Jugendstrafe * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. Strafaussetzung (n=11.916) Strafrestaussetzung Vollverbüßung Strafrestaussetzung (n=1.619) Vollverbüßung (n=1.125) Jugendstrafe bis 2 Jahre Jugendstrafe über 2 Jahre FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 217 T ab C 4 .2 .3 .1 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en b ei J ug en ds tr af en b is z w ei J a h re n u n d b ei S tr a fr es ta u ss et zu n g bz w . V ol lv er bü ße rn n ac h un be di ng te r Ju ge nd st ra fe *F ol ge en ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z uo rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . T ab . C 4 .2 .2 .2 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei F re ih ei ts st ra fe n m it u nd o hn e B ew äh ru ng sh el fe r ( in P ro ze n t) *F ol ge en ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z uo rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 4. 35 6 3. 01 5 2. 60 2 64 6 39 5 32 4 73 3 5 01 4 42 5 66 3 55 3 05 37 4 27 5 23 7 §§ 4 5, 4 7 JG G 26 8 15 1 12 4 1 4 10 8 20 11 11 9 5 3 3 2 1 so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 1. 96 9 2. 39 6 2. 44 2 37 2 39 7 38 7 40 8 3 61 3 30 2 40 2 69 2 55 11 6 10 7 11 2 F S /J S m . B ew . 2. 04 5 2. 38 2 2. 49 1 37 8 41 5 42 1 48 1 5 06 4 97 2 65 3 10 3 17 18 1 16 3 15 1 F S /J S o . B ew . 3. 27 1 3. 96 4 4. 24 8 80 4 99 7 1. 07 4 97 0 1 .2 31 1 .3 30 5 39 6 80 7 39 45 0 57 8 62 4 S tr af au ss et zu ng (n = 1 1. 91 6) S tr af re st au ss et zu ng (n = 2. 21 4) S tr af re st au ss et zu ng (n = 1 .6 19 ) V ol lv er b üß un g (n = 1. 1 25 ) Ju ge nd st ra fe b is 2 J ah re V ol lv er bü ß un g (n = 2. 61 7 ) un be d in gt e Ju ge nd st ra fe n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 36 ,6 % 25 ,3 % 21 ,9 % 29 ,2 % 1 7, 8% 1 4, 6% 2 8, 1% 1 9, 2% 1 6, 9% 35 ,0 % 21 ,9 % 18 ,8 % 33 ,3 % 24 ,4 % 21 ,1 % §§ 4 5, 4 7 J G G 2 ,3 % 1, 3 % 1, 0 % 0, 6% 0, 5% 0, 4% 0, 8% 0, 4% 0, 4% 0 ,6 % 0 ,3 % 0 ,2 % 0 ,3 % 0 ,2 % 0, 1 % so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 16 ,5 % 20 ,1 % 20 ,5 % 16 ,8 % 1 7, 9% 1 7, 5% 1 5, 6% 1 3, 8% 1 2, 6% 14 ,8 % 16 ,6 % 15 ,8 % 10 ,3 % 9 ,5 % 10 ,0 % F S /J S m . B ew . 17 ,2 % 20 ,0 % 20 ,9 % 17 ,1 % 1 8, 7% 1 9, 0% 1 8, 4% 1 9, 4% 1 9, 0% 16 ,4 % 19 ,1 % 19 ,6 % 16 ,1 % 14 ,5 % 13 ,4 % F S /J S o . B ew . 27 ,5 % 33 ,3 % 35 ,7 % 36 ,3 % 4 5, 0% 4 8, 5% 3 7, 1% 4 7, 2% 5 1, 0% 33 ,3 % 42 ,0 % 45 ,6 % 40 ,0 % 51 ,4 % 55 ,5 % Ju ge nd st ra fe b is 2 J ah re un be d in gt e Ju ge nd st ra fe S tr af au ss et zu ng (n = 1 1. 91 6) S tr af re st au ss et zu ng (n = 2. 21 4) V ol lv er bü ß un g (n = 2. 61 7 ) S tr af re st au ss et zu ng (n = 1 .6 19 ) V ol lv er b üß un g (n = 1. 1 25 ) 218 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 4.3. Führungsaufsicht Auf Grundlage der BZR-Daten können neben den Fällen mit Bewährungsaufsicht auch die Fälle mit Führungsaufsicht differenziert erfasst und hinsichtlich ihrer Rückfälligkeit betrachtet werden (zur Differenzierung der einzelnen Gruppen siehe Teil B 4.6.3). An dieser Stelle soll genauer analysiert werden , inwiefern sich bei einer Verlängerung des Risikozeitraums die Höhe der Rückfallraten verändert und ob gerade bei ehemaligen Maßregelpatienten, die nach Entlassung im Wege der Führungsaufsicht und forensischen Ambulanzen stark kontrolliert werden, die Rückfallraten besonders ansteigen. Die relativ heterogene Gruppe der Anordnungsfälle gemäß § 68 Abs. 1 StGB zum Absammelzeitpunkt 2013/2014 umfasst für das Jahr 2004 326 Fälle und wird im Folgenden nicht weiter differenziert betrachtet.99 1.872 Fälle gehören zur Vollverbüßer-Gruppe, damit weisen nur 35 % aller möglichen Fälle (n=5.405; vgl. Tab. C 4.3.1) tatsächlich eine Anordnung von Führungsaufsicht auf. Da offen bleiben muss, ob hier die Anordnung der Führungsaufsicht nach der Ausnahmevorschrift von § 68 f Abs. 2 StGB unterblieben oder deren Meldung an das BZR versäumt worden ist, werden nur die Fälle mit eingetragener Führungsaufsicht auf Rückfälligkeit geprüft. Es gibt 3.381 Fälle von Führungsaufsicht, die dem Bereich der Maßregel-Gruppe angehören. Dies sind 94 % aller Fälle mit Aussetzungen oder Erledigungen100 einer Maßregel im Jahre 2004 (n=3.600; vgl. Tabelle C 4.3.1). Diese relativ hohe Quote erklärt sich daraus, dass nach Entlassung aus dem Maßregelvollzug oder bei primärer Aussetzung sowie nach Erledigung der Maßregel die Führungsaufsicht zwingende Rechtsfolge ist (bis auf die Ausnahmen von §§ 67 d Abs. 6 S. 3 und 67 d Abs. 4 StGB). Für die weitere Auswertung werden nur Fälle berücksichtigt, in denen Führungsaufsicht tatsächlich eingetragen wurde. Die Maßregelgruppe lässt sich weiterhin danach differenzieren, ob parallel zur Maßregel auch auf Freiheits- oder Jugendstrafe entschieden wurde. Tab. C 4.3.1: Häufigkeit der Anordnung von Führungsaufsicht nach Aussetzung oder Erledigung stationärer Maßregeln Fälle insgesamt Mit Führungsaufsicht * Anteil von Führungsaufsicht in Prozent Vollverbüßer-Gruppe 5.405 1.872 34,6 Maßregelgruppe 3.600 3.381 93,9 davon mit Strafe 2.790 2.586 92,6 davon Sicherungsverwahrung 54 39 72,2 davon Psychiatrie 387 354 91,5 davon Entziehungsanstalt 2.349 2.193 93,4 davon ohne Strafe 810 795 98,1 davon Psychiatrie 737 722 97,9 davon Entziehungsanstalt 73 73 100,0 * Diese Fälle werden als Führungsaufsichtsfälle im Folgenden auf Rückfälligkeit untersucht. 99 Die Fälle der Anordnungsgruppe werden im Folgenden aufgrund der großen Heterogenität nicht tabellarisch oder graphisch dargestellt. 100 Im BZR werden unter derselben Textkennziffer „Erledigung der Maßregel“ einerseits Fälle des § 67d Abs. 3 und 6 StGB eingetragen , also solche Personen, die aufgrund dieser Entscheidung aus dem Maßregelvollzug entlassen werden; andererseits aber auch Fälle, die Jahre zuvor, zumeist gemäß § 67d Abs. 2 StGB, entlassen worden sind, deren Führungsaufsicht nunmehr nach einigen Jahren in Freiheit endet und deshalb mit der Erledigung der Führungsaufsicht auch die Maßregelvollstreckung zu Ende gegangen ist. Letztere –wesentlich häufigere – Fälle werden als nicht (mehr) laufende Führungsaufsichtsfälle ausgeschlossen. RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 219 Abb. C 4.3.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums bei unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßern und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen Abbildung C 4.3.1 zeigt Rückfallraten nach dem ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums in Abhängigkeit von der angeordneten Maßregel für Personen mit isolierter Maßregelanordnung einerseits und Personen, bei denen die Maßregel im Zusammenhang mit einer Verurteilung zu einer Freiheits- und Jugendstrafe angeordnet wurde, andererseits sowie die Rückfallrate für die „Vollverbüßer-Gruppe“. Letztere weist mit knapp 70 % am Ende des neunjährigen Beobachtungszeitraums eine deutlich überdurchschnittliche Rückfallrate auf. Auch bzgl. der einzelnen Maßregelgruppen offenbaren sich beachtliche Unterschiede in der Rate der Wiederverurteilungen. Bemerkenswert ist die extrem niedrige Rückfallrate bei den – isoliert – aus einem psychiatrischen Krankenhaus Entlassenen: Hier werden lediglich bei gut 14 % der Personen innerhalb des neunjährigen Risikozeitraumes neue Straftaten registriert. Deutlich häufiger werden die (wenigen) – schuldunfähigen – Personen erneut registriert, die nach der isolierten Unterbringung in einer Entziehungsanstalt der Führungsaufsicht unterstellt werden (52 %). Auf einem höheren Niveau ergeben sich ähnliche Unterschiede für die Personen, die neben der Unterbringung auch zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilt wurden : Verurteilte mit Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus werden eher selten rückfällig (27 %), während Verurteilte, die aus einer Entziehungsanstalt entlassen wurden, mit gut 68 % weitaus höhere Rückfallraten aufweisen. Die aus der Sicherungsverwahrung Entlassenen weisen mit 21 % eine eher niedrige Rückfallrate auf; die Anzahl von Personen ist hier aber sehr klein. Insgesamt lässt sich auch für die Gruppe der Personen mit Führungsaufsicht festhalten, dass der größte Teil erneuter Straftaten im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums stattfindet. Die einzigen Ausnahmen bilden hier die Gruppen der Personen mit isolierter Anordnung der Unterbringung in der Psychiatrie und mit Sicherungsverwahrung: Beide Gruppen weisen im ersten Teil des Beobachtungszeitraums sehr niedrige Rückfallraten von gut 5 % auf. Die Rückfallraten steigen in diesen Gruppen aber auch im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums um weitere 5 (isolierte Unterbringung in der Psychiatrie ) bzw. knapp 8 Prozentpunkte (Sicherungsverwahrung) auf eine Rückfallrate von insgesamt 11 bzw. 13 % an. Sogar im dritten Teil des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate noch um 4 bzw. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Isolierte Unterbringung in der Psychiatrie (n=722) Isolierte Unterbringung in der Entziehungsanstalt (n=73) Unterbringung in der Psychiatrie neben FS/JS (n=354) Unterbringung in der Entziehungsanstalt neben FS/JS (n=2.193) Sicherungsverwahrung (n=39) Vollverbüßer-Gruppe (n=1.872) Folgeentscheidung n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 220 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 8 Prozentpunkte. Während bei isoliert angeordneten Unterbringungen in der Entziehungsanstalt und Unterbringungen in der Psychiatrie ohne Verurteilung zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe der Anstieg der Rückfallraten im zweiten Beobachtungsabschnitt ebenfalls eher unterdurchschnittlich bleibt (4 bis 8 Prozentpunkte), steigt der Anteil rückfälliger Personen in der Gruppe Unterbringungen in einer Entziehungsanstalt i.V.m. einer Freiheits- oder Jugendstrafe sowie bei den Vollverbüßern sehr deutlich an (16 bzw. 11 Prozentpunkte). Deutlich unterschiedlich gestaltet sich auch die Dauer bis zum ersten Rückfall, wenn man lediglich die rückfälligen Personen in den einzelnen Gruppen von unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßern oder aus dem Maßregelvollzug Entlassenen betrachtet (vgl. Tab. C 4.3.2), wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass die Häufigkeiten im Einzelfall sehr klein sind. Tab. C 4.3.2: Median der Dauer bis zum Rückfall bei unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßern und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen Median N in Tagen in Monaten isolierte Unterbringung in der Psychiatrie 1.438 48 101 isolierte Unterbringung in der Entziehungsanstalt 412 14 38 Unterbringung in der Psychiatrie neben FS/JS 933 31 94 Unterbringung in der Entziehungsanstalt neben FS/JS 660 22 1.500 Sicherungsverwahrung 1.867 62 8 Vollverbüßer-Gruppe 501 17 1.307 Abb. C 4.3.2: Art der Folgeentscheidung im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßern und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen 682 646 621 39 36 35 303 275 260 1.176 824 693 37 34 31 858 649 565 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . Isolierte Unterbringung in der Psychiatrie (n=722) Isolierte Unterbringung in der Entziehungsanstalt (n=73) Unterbringung in der Psychiatrie neben FS/JS (n=354) Unterbringung in der Entziehungsanstalt neben FS/JS (n=2.193) Sicherungsverwahrung (n=39) Vollverbüßer- Gruppe (n=1.872) A ch se n ti te l Maßregel-FA o. FS/JS Maßregel-FA m. FS/JS Vollverbüßungs-FA FS/JS o. Bew. und isolierte Unterbringung in der Psychiatrie FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung keine Folgeentscheidung RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 221 Abbildung C 4.3.2 (vgl. auch Tab. C 4.3.6) zeigt die Art des schwersten Rückfalls bei unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßern und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen. Anders als in den vorausgegangenen Auswertungen sind die seltenen Rückfälle, die mit einer isolierten Unterbringung in der Psychiatrie einhergehen, in der Abbildung C 4.3.1 in der Kategorie „FS/JS o. Bew. und isolierte Unterbringung in der Psychiatrie“ enthalten. Wie die allgemeine Rückfallrate nach neun Jahren (vgl. auch Abb. C 4.3.1) unterscheidet sich auch die Schwere der Rückfallentscheidung in den einzelnen Maßregelgruppen deutlich. Zu einer erneuten Inhaftierung bzw. Maßregelanordnung kommt es nach isolierter Unterbringung in der Psychiatrie oder in Verbindung mit einer Freiheitsstrafe sehr selten (2 bzw. 9 %); ähnlich niedrig liegt diese Rate auch nach Entlassung aus der Sicherungsverwahrung (10 %). Dagegen liegt diese Rate bei Personen, die in der Entziehungsanstalt untergebracht waren (18 bzw. 35 %) oder nach Vollverbüßung einer über zweijährigen Freiheitsstrafe aus dem Vollzug entlassen wurden (38 %), nach neun Jahren deutlich höher (vgl. Abb. C 4.3.2 und Tab. C 4.3.5a, 4.3.5). Von besonderem Interesse ist, ob die aus der Psychiatrie Entlassenen wieder eine rechtswidrige Tat begehen, die eine erneute Anordnung der Unterbringung in der Psychiatrie zu Folge hat: Nach Entlassung aus der isolierten Unterbringung in der Psychiatrie werden 28 von 722 Personen innerhalb des 9jährigen Beobachtungszeitraum erneut in der Psychiatrie untergebracht (jeweils isolierte Anordnung). Nach der Entlassung aus der Unterbringung in der Psychiatrie im Zusammenhang mit einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung ist innerhalb des neunjährigen Beobachtungszeitraums bei zehn Personen eine erneute Anordnung zu verzeichnen; bei sieben Personen handelt es sich um eine isolierte Unterbringung und bei drei Personen steht die Unterbringung im Zusammenhang mit einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Die Anordnung einer erneuten Sicherungsverwahrung ist recht selten (zwei von 39 Fällen ). 222 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 4 .3 .4 a: R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d dr it te n A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s be i un te r F üh ru ng sa uf si ch t st eh en de n V ol lv er bü ße rn u nd a us d em M aß re ge lv ol lz ug E nt la ss en en T ab . C 4 .3 .4 : R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d dr it te n A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s be i un te r F ü h ru n g sa uf si ch t st eh en d en V ol lv er bü ße rn u nd a us d em M aß re ge lv ol lz ug E nt la ss en en ( in P ro ze nt ) V ol lv er b üß un gs -F A Is o lie rt e U nt er br in gu ng in d er P sy ch ia tr ie (n = 72 2) Is ol ie rt e U nt er b rin gu ng in de r E nt zi eh un gs an st al t (n = 73 ) U nt er b rin gu ng in d er P sy ch ia tr ie n eb en F S /J S (n = 35 4 ) U nt er br in gu ng in d er E nt zi eh un gs an st al t ne be n F S /J S (n = 2 .1 93 ) S ic he ru ng sv er w ah ru ng (n = 39 ) V o llv er bü ße r- G ru pp e (n = 1 .8 72 ) k ei ne F ol ge en ts ch ei d un g 62 1 3 5 2 60 69 3 31 56 5 F o lg ee nt sc he id un g 1. - 3 . J ah r 25 1 15 13 1 3 84 F o lg ee nt sc he id un g 4. - 6 . J ah r 36 3 28 35 2 3 20 9 F o lg ee nt sc he id un g 7. - 9 . J ah r 40 3 4 51 1 .0 17 2 1 .0 14 M aß re ge l- F A o . F S /J S M aß re ge l- F A m . F S /J S F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS F S JS k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 35 % 17 % 3 0% 30 % 1 7% 29 % 1 5% 49 % 19 % 5 4% 32 % 55 % F ol ge en ts ch ei du ng 1 . - 3. J ah r 4% 3% 4% 4 % 3% 4% 2% 5% 3 % 6% 5% 10 % F ol ge en ts ch ei du ng 4 . - 6. J ah r 12 % 10 % 1 2% 11 % 1 0% 12 % 1 0% 11 % 11 % 1 2% 13 % 12 % F ol ge en ts ch ei du ng 7 . - 9. J ah r 49 % 69 % 5 3% 54 % 7 0% 55 % 7 3% 35 % 67 % 2 8% 50 % 24 % üb er 1 b is e in sc hl . 2 J ah re (n = 9. 4 68 ) üb er 2 b is e in sc hl . 5 Ja hr e (n = 10 .4 42 ) üb er 5 J ah re (n = 1. 54 7) le be ns la ng (n = 42 ) 6 b is e in sc hl ie ßl . 12 M o na te (n = 15 .3 16 ) G es am t (n = 4 6. 64 2) bi s un te r 6 M on at e (n = 9 .8 27 ) RÜCKFALLRATEN NACH SANKTIONSART DER BEZUGSENTSCHEIDUNG 223 T ab . C 4 .3 .5 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m be i un te r F üh ru ng sa uf si ch t st eh en de n V ol lv er bü ße rn u nd a us d em M aß re ge lv ol lz ug E nt la ss en en T ab . C 4 .3 .5 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m be i un te r F üh ru ng sa uf si ch t st eh en de n V ol lv er bü ße rn u nd a us d em M aß re ge lv ol lz ug E nt la ss en en ( in P ro ze n t) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 68 2 64 6 62 1 39 36 35 30 3 27 5 26 0 1. 17 6 82 4 69 3 37 34 31 85 8 64 9 56 5 so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 2 3 42 50 14 13 13 23 36 43 26 4 36 0 40 9 1 3 3 28 7 32 1 34 3 F S /J S m . B ew . 7 13 14 10 11 12 15 19 17 24 4 31 6 31 9 0 0 1 20 2 24 6 24 7 F S /J S o . B ew . u . is ol ie rt e 10 21 37 10 13 13 13 24 34 50 9 69 3 77 2 1 2 4 52 5 65 6 71 7 G es am t 72 2 72 2 72 2 73 73 73 35 4 35 4 35 4 2. 19 3 2. 19 3 2. 1 93 39 39 39 1. 8 72 1. 87 2 1. 87 2 V ol lv er bü ße r- G ru pp e (n = 1. 87 2 ) Is ol ie rt e U nt er br in gu ng in d er P sy ch ia tr ie (n = 72 2) Is ol ie rt e U nt er br in gu ng in d er E nt zi eh un gs an st al t (n = 73 ) U nt er br in gu ng in d er P sy ch ia tr ie ne be n F S /J S (n = 35 4) U nt er br in gu ng in d er E nt zi eh un gs an st al t n eb en F S /J S (n = 2. 19 3) S ic he ru ng sv er w ah ru ng (n = 39 ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 94 % 89 % 86 % 53 % 49 % 48 % 86 % 78 % 73 % 54 % 38 % 32 % 95 % 87 % 79 % 46 % 35 % 3 0% so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei d un g, 3% 6% 7% 19 % 18 % 18 % 6 % 10 % 12 % 12 % 16 % 19 % 3 % 8% 8 % 15 % 17 % 1 8% F S /J S m . B ew . 1% 2% 2% 14 % 15 % 16 % 4 % 5% 5 % 11 % 14 % 15 % 0 % 0% 3 % 11 % 13 % 1 3% F S /J S o . B ew ., in k l. is ol ie rt e M aß re ge ln 1% 3% 5% 14 % 18 % 18 % 4 % 7% 10 % 23 % 32 % 35 % 3 % 5% 10 % 28 % 35 % 3 8% Is ol ie rt e U nt er br in gu ng in d er P sy ch ia tr ie (n = 72 2) Is ol ie rt e U nt er br in gu ng in d er E nt zi eh un gs an st al t (n = 73 ) U nt er br in gu ng in d er P sy ch ia tr ie ne be n F S /J S U nt er br in gu ng in d er E nt zi eh un gs an st al t n eb en F S /J S S ic he ru ng sv er w ah ru ng (n = 39 ) V ol lv er bü ße r- G ru pp e (n = 1. 87 2 ) 5. Folgeentscheidungen in Abhängigkeit von den Voreintragungen Während die bisherige Betrachtungsweise von der Bezugsentscheidung aus stets in die Zukunft, d.h. in den Risikozeitraum hineingeblickt hat, wird im Folgenden auch der Zeitraum vor der Bezugsentscheidung berücksichtigt. Es werden die vor der Bezugsentscheidung liegenden Voreintragungen101 (wenn noch im Bundeszentralregister registriert102) erfasst. 5.1. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Erwachsenen 5.1.1. Anzahl der Vorstrafen Abb. C 5.1.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach der Anzahl der Vorstrafen – Erwachsene Aus Abb. C 5.1.1.1 geht hervor, dass auch in der Altersgruppe der Erwachsenen – auf niedrigerem Niveau als bei den Jugendlichen und Heranwachsenden (vgl. Abschnitt 5.1.2) – mit zunehmender Anzahl an Voreintragungen die Wahrscheinlichkeit für eine Folgeentscheidung zunimmt. Während bei denjenigen Erwachsenen, die keinerlei Voreintragungen aufweisen, für die also die Bezugsentscheidung die erste Sanktion ist, der überwiegende Teil (73 %) innerhalb des neunjährigen Beobachtungszeitraums keine Folgeentscheidung erhält, liegt die Legalbewährung bei denjenigen mit 5 oder mehr Voreintragungen nur noch bei knapp 24 %. 101 Die Vorentscheidungen werden nach der Häufigkeit sowie nach der Art der schwersten Sanktion differenziert. Es werden jeweils alle Eintragungen (einschließlich der später einbezogenen Entscheidungen) gezählt. 102 Weit zurückliegende Voreintragungen sind zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung bereits getilgt und damit nicht mehr im BZR erfassbar; die Tilgungsfrist bei Verurteilungen nach StGB liegt je nach Delikt und Sanktion zwischen fünf und zwanzig Jahren. Einen Sonderfall stellen die Eintragungen im Erziehungsregister dar, die nach Erreichen des 24. Lebensjahres getilgt werden, wenn keine Eintragung im Zentralregister vorhanden ist. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine (n=352.655) 1 (n=92.187) 2 (n=51.329) 3 u. 4 (n=62.474) 5+ (n=122.533) Gesamt (n=681.178) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 225 Der größte Teil der Rückfälle erfolgt im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums, also innerhalb der ersten drei Jahre. Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate durchschnittlich um 9 Prozentpunkte und im dritten Abschnitt um 4 Prozentpunkte an. Bei Erwachsenen, die noch keine Vorstrafe aufweisen, ist der Anstieg mit 6 bzw. knapp 3 Prozentpunkten allerdings deutlich geringer als in der Gruppe der Erwachsenen, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung bereits vorbestraft waren (zwischen 10 und 13 Prozentpunkten bzw. 4 und 5 Prozentpunkten). Entsprechend gestaltet sich der Verlauf der Rückfallraten (vgl. Abb. C 5.1.1.2): Je höher die Anzahl der Vorstrafen ist, desto höher liegen die vierteljährlichen Rückfallraten im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums . Allerdings gleichen sich die Rückfallraten im zweiten Abschnitt etwas weniger an als bei den Jugendlichen und Heranwachsenden. Nach vier Jahren lassen sich für vorbestrafte Erwachsene immer noch etwas höhere Rückfallraten finden als für nicht vorbestrafte. Erst nach etwa sieben Jahren finden sich kaum noch Unterschiede. Abb. C 5.1.1.2: Entwicklung der Rückfallrate nach der Anzahl von Voreintragungen im neunjährigen Beobachtungszeitraum – Erwachsene Dass die Rückfallgeschwindigkeit auch bei rückfälligen Erwachsenen umso höher ist, je größer die Anzahl ihrer Vorstrafen ist, zeigen Mediane in den einzelnen Gruppen (vgl. Tab. C 5.1.1.1): Der Zeitpunkt , zu dem 50 % der rückfälligen Personen ihre erste erneute Registrierung zu verzeichnen haben, sinkt kontinuierlich mit der Anzahl der Vorstrafen. Während in der Gruppe der nicht vorbestraften Rückfälligen der Median bei 23 Monaten liegt, sind 50 % aller Rückfälle in der Gruppe von rückfälligen Personen mit 5 und mehr Vorstrafen bereits nach 16 Monaten erreicht. 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt 5+ 3 + 4 2 1 keine 226 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Tab. C 5.1.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Anzahl der Vorstrafen – Erwachsene Anzahl der Vorstrafen Median N in Tagen in Monaten keine 694 23 94.760 1 595 20 44.293 2 552 18 29.916 3 und 4 527 18 41.227 5 und mehr 471 16 93.295 Durch die Berücksichtigung des verlängerten Beobachtungszeitraums verändert sich der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen (vgl. Abb. 5.1.1.3). In der Gruppe der nicht vorbestraften Erwachsenen nehmen besonders die Anteile für Verurteilungen zu ambulanten Sanktionen (hier insbesondere Geldstrafe) zu (Anstieg insgesamt 7 Prozentpunkte ), während in den Gruppen vorbestrafter Erwachsener der Anteil stationärer Wiederverurteilungen kontinuierlich zunimmt; von zunächst 2 Prozentpunkten in der Gruppe der einmal Vorbestraften bis hin zu 8 Prozentpunkten in der Gruppe von Erwachsenen mit 5 und mehr Vorstrafen. Anders als bei den Jugendlichen und Heranwachsenden ist hier keine sichtbare Zunahme der Sanktionsschwere im Sinne einer Abnahme des Anteils ambulanter Sanktionen zu verzeichnen. Vermutlich ist dieser Effekt aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass für Erwachsene Verfahrenseinstellungen nicht dokumentiert werden können. Abb. C 5.1.1.3: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach der Anzahl der Voreintragungen – Erwachsene * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . keine 1 2 3 u. 4 5+ Gesamt FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 227 T ab . C 5 .1 .1 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A n za h l d er V o re in tr a g u n g en – E rw ac hs en e * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . T ab . C 5 .1 .1 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A n za h l d er V o re in tr a g u n g en – E rw ac hs en e (i n P ro ze nt ) * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 29 0. 7 59 26 8. 26 7 25 7. 89 5 61 .2 11 51 .9 19 47 .8 94 29 .8 48 23 .8 24 21 .4 13 32 .3 29 24 .2 91 21 .2 47 51 .1 75 35 .1 02 29 .2 38 46 5. 32 2 40 3. 40 3 37 7. 68 7 §§ 4 5, 4 7 JG G 21 19 17 5 3 3 12 6 4 6 6 4 6 4 3 50 38 31 so ns ti ge a m bu la nt e F o lg ee nt sc he id un g 48 .3 07 64 .7 01 72 .1 79 21 .0 29 26 .4 15 28 .7 56 12 .9 80 15 .9 17 17 .0 55 16 .0 25 19 .4 13 20 .4 82 28 .9 65 33 .2 33 34 .6 71 12 7. 30 6 15 9. 67 9 17 3. 14 3 F S /J S m . B ew . 10 .8 01 15 .2 39 17 .3 18 7. 68 3 10 .3 11 11 .3 21 6. 18 9 8 .1 19 8. 79 9 9. 44 5 12 .0 56 12 .9 78 22 .4 96 27 .4 23 28 .8 65 56 .6 14 73 .1 48 79 .2 81 F S /J S o . B ew . 2. 71 6 4. 35 5 5. 16 6 2. 23 6 3. 50 7 4. 17 7 2. 27 8 3 .4 33 4. 02 6 4. 64 3 6. 67 7 7. 72 8 19 .8 10 26 .6 84 29 .6 64 31 .6 83 44 .6 56 50 .7 61 k ei ne 1 2 3 u . 4 5 + G es am t n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 8 2 ,5 % 76 ,1 % 73 ,1 % 66 ,4 % 56 ,3 % 5 2 ,0 % 5 8 ,2 % 46 ,4 % 41 ,7 % 51 ,8 % 38 ,9 % 3 4 ,0 % 4 1 ,8 % 28 ,7 % 23 ,9 % 68 ,3 % 59 ,2 % 5 5 ,5 % §§ 4 5, 4 7 J G G 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0, 0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0, 0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0, 0 % 0, 0 % so ns ti ge a m bu la nt e F o lg ee nt sc he id un g 1 3 ,7 % 18 ,4 % 20 ,5 % 22 ,8 % 28 ,7 % 3 1 ,2 % 2 5 ,3 % 31 ,0 % 33 ,2 % 25 ,7 % 31 ,1 % 3 2 ,8 % 2 3 ,7 % 27 ,1 % 28 ,3 % 18 ,7 % 23 ,5 % 2 5 ,4 % F S /J S m . B ew . 3, 1 % 4 ,3 % 4 ,9 % 8 ,3 % 11 ,2 % 1 2 ,3 % 1 2 ,1 % 15 ,8 % 17 ,2 % 15 ,1 % 19 ,3 % 2 0 ,8 % 1 8 ,4 % 22 ,4 % 23 ,6 % 8, 3 % 10 ,7 % 1 1 ,6 % F S /J S o . B ew . 0, 8 % 1 ,2 % 1 ,5 % 2 ,4 % 3, 8 % 4, 5 % 4, 4 % 6 ,7 % 7 ,8 % 7 ,4 % 10 ,7 % 1 2 ,4 % 1 6 ,2 % 21 ,8 % 24 ,2 % 4, 7 % 6, 6 % 7, 5 % k ei ne 1 2 3 u . 4 5 + G es am t 228 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 5.1.2. Art der schwersten Vorstrafe Abb. C 5.1.2.1 stellt die Rückfallraten nach einem drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum für Erwachsene unter Berücksichtigung der Art der schwersten Voreintragung dar, die der Bezugsentscheidung vorausging.103 Das Bild entspricht in etwa dem der Beziehung zwischen Schwere der Bezugsentscheidung und der späteren Folgeentscheidung. Erwartungsgemäß sind die Rückfallraten bei den freiheitsentziehenden Vorstrafen etwas höher als bei der Gesamtheit der Bezugsentscheidungen mit Freiheits- und Jugendstrafen (s.o. C 2.3.4). Dies erklärt sich damit, dass hier mit den Erwachsenen eine Gruppe mit erhöhtem Rückfallrisiko betrachtet wird, aus der zusätzlich besonders stark belastete „Wiederholungstäter“, d.h. Verurteilte mit mindestens einer Vorstrafe und einer weiteren Entscheidung (Bezugsentscheidung) ausgewählt wurden (s. auch C 5.3). Der größte Teil der Rückfälle erfolgt auch hier im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums, also innerhalb der ersten drei Jahre. Der durchschnittliche Anstieg der Rückfallraten bei vorbestraften Erwachsenen beträgt 12 Prozentpunkte im sechsjährigen Beobachtungszeitraum und knapp 5 Prozentpunkte in den letzten drei Jahren des Beobachtungszeitraums. Der Anstieg ist damit etwas höher als bei vorbestraften Jugendlichen und Heranwachsenden. Abb. C 5.1.2.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach der Art der schwersten Vorstrafe – Erwachsene Auch die Mediane der Rückfälligen in den einzelnen Vorbestraftengruppen (vgl. Tab. C 5.1.2.1) entsprechen im Wesentlichen dem Verlauf, der sich für die Rückfallraten ergibt, wenn man nach der Art der Bezugssanktion differenziert. Auch der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen ändert sich durch die Erweiterung des Beobachtungszeitraums (vgl. Abb. C 5.1.2.2): Für Erwachsene , die bereits mit einer Freiheits- und Jugendstrafe ohne Bewährung vorbestraft sind, lässt sich eine 103 60 Personen, mit ausschließlich isolierten Maßregeln als Vorstrafen, werden hier ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=52.422) FS m. Bew. (n=73.411) Geldstrafe (n=158.850) JS o. Bew. (n=7.758) JS m. Bew. (n=8.834) Jugendarrest (n=6.252) Sonst. JGG (n=8.512) §§ 45, 47 JGG (n=12.424) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 229 leichte zunehmende Sanktionsschwere feststellen: Wiederverurteilungen zu stationären Folgesanktionen steigen etwas höher an als solche ausgesetzter Freiheits- und Jugendstrafe oder sonstigen ambulanten Folgeentscheidungen. Bei mit Freiheits- und Jugendstrafen mit Bewährung sowie Geldstrafen Vorbestraften sind dagegen nur sehr geringfügige Unterschiede zu finden. Im Bereich der Diversionsentscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG lassen sich dagegen die deutlichsten Anstiege bei sonstigen ambulanten Folgeentscheidungen ausmachen. Tab. C 5.1.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Sanktionsart der schwersten Vorstrafe – Erwachsene Sanktionsart der schwersten Vorentscheidung Median N in Tagen in Monaten FS o. Bew. 470 16 39.179 FS m. Bew. 592 20 48.017 Geldstrafe 518 17 91.316 JS o. Bew. 413 14 6.475 JS m. Bew. 478 16 6.946 Jugendarrest 385 13 4.920 Sonst. n. JGG 495 17 5.552 Absehen von Verfolgung, Einstellung nach §§ 45, 47 JGG 559 19 6.307 Abb. C 5.1.2.2: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach der Art der schwersten Voreintragung – Erwachsene * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . FS o. Bew. FS m. Bew. Geldstrafe JS o. Bew. JS m. Bew. Jugendarrest Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 230 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 5 .1 .2 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A rt d er s ch w er st en V o re in tr a g u n g – E rw ac hs en e * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . T ab . C 5 .1 .2 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A rt d er s ch w er st en V o re in tr a g u n g – E rw ac hs en e (i n P ro ze nt ) * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar a t au fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 22 .4 66 15 .6 8 1 13 .2 43 39 .5 80 2 9. 4 86 25 .3 94 9 1. 75 8 74 .3 80 6 7. 53 4 2. 62 4 1. 63 9 1. 28 3 3. 50 7 2. 32 5 1. 88 8 2 .2 96 1. 57 4 1. 3 32 4. 36 3 3 .3 5 7 2. 96 0 7 .9 2 0 6. 6 50 6 .1 17 §§ 4 5, 4 7 JG G 0 0 0 1 1 1 8 4 4 2 1 1 0 0 0 3 2 1 7 5 2 8 6 5 so ns ti ge a m bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 10 .2 74 12 .0 4 3 12 .6 79 15 .9 65 2 0. 0 58 21 .6 44 4 1. 12 0 49 .6 95 5 2. 93 9 1. 60 5 1. 66 2 1. 69 1 2. 27 6 2. 50 6 2. 58 5 1 .8 99 1. 99 9 1. 9 75 2. 63 0 3 .0 1 5 3. 15 8 3 .2 2 2 3. 9 91 4 .2 83 F S /J S m . B ew . 8. 37 5 10 .0 3 0 10 .4 78 11 .1 51 1 4. 4 24 15 .6 17 1 9. 35 4 24 .8 02 2 6. 72 1 1. 63 6 1. 91 1 1. 96 3 1. 86 8 2. 31 1 2. 38 8 1 .3 06 1. 59 1 1. 6 89 1. 14 7 1 .5 1 8 1. 63 9 97 6 1. 3 19 1 .4 65 F S /J S o . B ew . 11 .2 63 14 .6 2 2 15 .9 73 6 .6 85 9. 40 8 10 .7 18 6. 55 2 9. 89 4 1 1. 57 2 1. 88 7 2. 54 0 2. 81 3 1. 17 8 1. 68 7 1. 96 9 74 3 1. 08 0 1. 2 49 36 0 61 2 74 7 29 6 4 55 55 0 S on st . JG G §§ 4 5, 4 7 JG G G el ds tr af e Ju ge nd ar re st F S o . B ew . F S m . B ew . JS o . B ew . JS m . B ew . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 4 2 ,9 % 2 9 ,9 % 25 ,3 % 53 ,9 % 4 0 ,2 % 3 4 ,6 % 57 ,8 % 4 6 ,8 % 42 ,5 % 3 3 ,8 % 2 1 ,1 % 16 ,6 % 3 9 ,7 % 26 ,3 % 21 ,4 % 3 6 ,8 % 2 5 ,2 % 2 1 ,3 % 51 ,3 % 39 ,5 % 34 ,8 % 6 3 ,8 % 5 3 ,5 % 4 9 ,3 % §§ 4 5 , 4 7 J G G 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0, 0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,1 % 0 ,1 % 0 ,0 % 0, 1 % 0, 0 % 0, 0 % so ns tig e am bu la nt e F ol ge en ts ch ei d un g 1 9 ,6 % 2 3 ,0 % 24 ,2 % 21 ,8 % 2 7 ,3 % 2 9 ,5 % 25 ,9 % 3 1 ,3 % 33 ,3 % 2 0 ,7 % 2 1 ,4 % 21 ,8 % 2 5 ,8 % 28 ,4 % 29 ,3 % 3 0 ,4 % 3 2 ,0 % 3 1 ,6 % 30 ,9 % 35 ,4 % 37 ,1 % 2 5 ,9 % 3 2 ,1 % 3 4 ,5 % F S /J S m . B ew . 1 6 ,0 % 1 9 ,1 % 20 ,0 % 15 ,2 % 1 9 ,7 % 2 1 ,3 % 12 ,2 % 1 5 ,6 % 16 ,8 % 2 1 ,1 % 2 4 ,6 % 25 ,3 % 2 1 ,2 % 26 ,2 % 27 ,0 % 2 0 ,9 % 2 5 ,5 % 2 7 ,0 % 13 ,5 % 17 ,8 % 19 ,3 % 7, 9 % 1 0 ,6 % 1 1 ,8 % F S /J S o . B ew . 2 1 ,5 % 2 7 ,9 % 30 ,5 % 9 ,1 % 1 2 ,8 % 1 4 ,6 % 4 ,1 % 6, 2 % 7 ,3 % 2 4 ,3 % 3 2 ,8 % 36 ,3 % 1 3 ,3 % 19 ,1 % 22 ,3 % 1 1 ,9 % 1 7 ,3 % 2 0 ,0 % 4 ,2 % 7 ,2 % 8 ,8 % 2, 4 % 3, 7 % 4, 4 % F S o . B ew . F S m . B ew . JS o . B ew . JS m . B ew . S on st . JG G §§ 4 5 , 4 7 J G G G el d st ra fe Ju ge nd ar re st FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 231 5.2. Anzahl und Art der Voreintragungen bei Jugendlichen und Heranwachsenden 5.2.1. Anzahl der Vorstrafen Abb. C 5.2.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach der Anzahl von Vorstrafen – Jugendliche und Heranwachsende Aus Abb. C 5.2.1.1 geht hervor, dass mit zunehmender Anzahl an Voreintragungen auch die Rückfallraten bei Jugendlichen und Heranwachsenden zunehmen. Während bei denjenigen Jugendlichen und Heranwachsenden, die keinerlei Voreintragungen aufweisen, für die also die Bezugsentscheidung die erste Sanktion ist, der überwiegende Teil (55 %) innerhalb des neunjährigen Beobachtungszeitraums keine Folgeentscheidung erhält, liegt die Legalbewährung bei denjenigen mit 5 oder mehr Voreintragungen nur noch bei 12 %. Der größte Teil der Rückfälle erfolgt im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums, also innerhalb der ersten drei Jahre. Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate durchschnittlich um 9 und im dritten Abschnitt um 3 Prozentpunkte an. Bei Jugendlichen und Heranwachsenden , die noch keine Vorstrafe aufweisen, ist der Anstieg dabei mit knapp 8 bzw. 2,8 Prozentpunkten nur unwesentlich geringer als in der Gruppe von Jugendlichen und Heranwachsenden, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung bereits vorbestraft waren (zwischen 9 und 10 Prozentpunkten im zweiten Abschnitt und zwischen 2,5 und 3,4 Prozentpunkten im dritten Abschnitt). Entsprechend gestaltet sich der Verlauf der Rückfallraten (vgl. Abb. C 5.2.1.2): Je höher die Anzahl der Vorstrafen ist, desto höher liegen die vierteljährlichen Rückfallraten im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums . Im zweiten Abschnitt gleichen sie sich jedoch deutlich an. Nach vier Jahren lassen sich keine Unterschiede mehr zwischen den vorbestraften und nicht vorbestraften Personen finden . 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine (n=242.811) 1 (n=74.538) 2 (n=35.053) 3 u. 4 (n=30.416) 5+ (n=14.684) Gesamt (n=397.502) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 232 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 5.2.1.2: Entwicklung der Rückfallrate nach der Anzahl von Voreintragungen im neunjährigen Beobachtungszeitraum – Jugendliche und Heranwachsende Dass die Rückfallgeschwindigkeit bei rückfälligen Jugendlichen und Heranwachsenden umso höher ist, je größer die Anzahl ihrer Vorstrafen ist, zeigen die Mediane in den einzelnen Gruppen (vgl. Tab. C 5.2.1.1): Der Zeitpunkt, zu dem 50 % der rückfälligen Personen ihre erste erneute Registrierung zu verzeichnen haben, sinkt kontinuierlich mit der Anzahl der Vorstrafen. Während in der Gruppe der nicht vorbestraften Rückfälligen der Median bei 16 Monaten liegt, sind 50 % aller Rückfälle in der Gruppe von rückfälligen Personen mit 5 und mehr Vorstrafen bereits nach 10 Monaten erreicht. Tab. C 5.2.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Anzahl der Vorstrafen – Jugendliche und Heranwachsende Anzahl der Vorstrafen Median N in Tagen in Monaten keine 480 16 108.409 1 430 14 46.108 2 381 13 25.377 3 und 4 351 12 24.658 5 und mehr 310 10 12.972 Auch der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen ändert sich durch die Erweiterung des Beobachtungszeitraums (vgl. Abb. 5.2.1.3). In der Gruppe der nicht vorbestraften Jugendlichen und Heranwachsenden nimmt in erster Linie der Anteil erneuter Verurteilungen mit ambulanten Sanktionen zu (8 Prozentpunkte), während es auch im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums kaum zu stationären Wiederverurteilungen kommt (3 Prozentpunkte). In den Gruppen vorbestrafter Jugendlicher und Heranwachsender dagegen nimmt der Anteil stationärer Wiederverurteilungen kontinuierlich zu (4 bis 12 Prozentpunkte). In allen Gruppen geht wiederum der Anteil von erneuten Registrierungen mit einer Entscheidung gem. §§ 45, 47 JGG im zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums zurück. Dies ist ein Indiz dafür, dass 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt 5+ 3 + 4 2 1 keine FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 233 nicht selten mehrere Rückfälle pro Person z.T. mit ansteigender Sanktionsschwere zu verzeichnen sind. Abb. C 5.2.1.3: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach der Anzahl der Voreintragungen – Jugendliche und Heranwachsende * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . keine 1 2 3 u. 4 5+ Gesamt FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 234 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 5 .2 .1 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A n za h l d er V o re in tr a g u n g en – Ju ge nd li ch e un d H er an w ac hs en de * F o lg ee n ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io ns ka te g or ie n z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . T ab . C 5 .2 .1 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A n za h l d er V o re in tr a g u n g en – Ju ge nd li ch e un d H er an w ac hs en de ( in P ro ze nt ) * F o lg ee n ts ch ei du ng en , d ie s ic h ni ch t de n ge na nn te n Sa n kt io ns ka te g or ie n z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 1 60 .4 3 9 14 1 .2 81 1 3 4 .4 0 2 38 .1 5 3 3 0 .9 66 2 8 .4 3 0 14 .3 9 1 1 0 .8 24 9 .6 7 6 9 .8 0 7 6 .7 1 2 5. 7 5 8 3 .4 4 8 2 .0 7 4 1. 7 1 2 22 6 .2 3 8 1 9 1 .8 5 7 1 7 9. 9 7 8 §§ 4 5, 4 7 J G G 2 9. 0 4 8 2 6 .1 72 2 2 .7 1 0 6 .1 0 6 4 .4 90 3 .7 5 6 1 .9 5 7 1 .3 30 1 .1 0 6 1 .0 4 7 6 21 5 0 1 2 4 7 13 4 1 1 6 3 8 .4 0 5 3 2 .7 4 7 2 8. 1 8 9 so ns ti ge a m b ul an te F ol ge en ts ch ei d un g 4 3. 0 9 7 5 7 .1 61 6 2 .7 5 9 22 .1 3 7 2 6 .2 95 2 7 .4 6 4 11 .8 3 0 1 3 .1 90 1 3. 3 7 5 10 .1 5 8 1 0 .6 21 1 0. 4 9 0 4 .0 5 4 3 .8 8 9 3. 6 9 0 9 1 .2 7 6 1 1 1 .1 5 6 1 1 7. 7 7 8 F S /J S m . B ew . 7. 1 1 2 1 2 .0 58 1 5 .1 6 5 5 .5 2 1 8 .3 97 9 .5 4 8 4 .3 5 6 5 .8 86 6 .4 5 2 5 .3 0 6 6 .7 2 7 7. 1 4 4 3 .2 6 9 3 .7 4 0 3. 8 0 7 2 5 .5 6 4 3 6 .8 0 8 4 2. 1 1 6 F S /J S o . B ew . 3. 0 8 6 6 .1 04 7 .7 3 7 2 .6 0 7 4 .3 75 5 .3 2 2 2 .5 0 2 3 .8 08 4 .4 2 9 4 .0 7 7 5 .7 1 3 6. 5 0 0 3 .6 5 7 4 .8 3 6 5. 3 4 8 1 5 .9 2 9 2 4 .8 3 6 2 9. 3 3 6 k ei ne 1 2 3 u . 4 5 + G es am t n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 6 6 ,1 % 5 8 ,2 % 5 5 ,4 % 51 ,2 % 4 1 ,6 % 3 8 ,2 % 4 1 ,1 % 3 0, 9 % 2 7 ,6 % 3 2 ,3 % 2 2 ,1 % 1 8, 9 % 23 ,5 % 1 4 ,1 % 1 1 ,7 % 5 6, 9 % 48 ,3 % 4 5 ,3 % §§ 4 5 , 4 7 J G G 1 2 ,0 % 1 0 ,8 % 9 ,4 % 8 ,2 % 6 ,0 % 5 ,0 % 5 ,6 % 3, 8 % 3 ,2 % 3 ,4 % 2 ,0 % 1, 6 % 1 ,7 % 0 ,9 % 0 ,8 % 9, 7 % 8 ,2 % 7 ,1 % so ns ti ge a m b ul an te F o lg ee nt sc he id un g 1 7 ,8 % 2 3 ,5 % 2 5 ,9 % 29 ,7 % 3 5 ,3 % 3 6 ,9 % 3 3 ,8 % 3 7, 6 % 3 8 ,2 % 3 3 ,4 % 3 4 ,9 % 3 4, 5 % 27 ,6 % 2 6 ,5 % 2 5 ,1 % 2 3, 0 % 28 ,0 % 2 9 ,6 % F S /J S m . B ew . 2 ,9 % 5 ,0 % 6 ,2 % 7 ,4 % 1 1 ,3 % 1 2 ,8 % 1 2 ,4 % 1 6, 8 % 1 8 ,4 % 1 7 ,5 % 2 2 ,1 % 2 3, 5 % 22 ,3 % 2 5 ,5 % 2 5 ,9 % 6, 4 % 9 ,3 % 1 0 ,6 % F S /J S o . B ew . 1 ,3 % 2 ,5 % 3 ,2 % 3 ,5 % 5 ,9 % 7 ,1 % 7 ,1 % 1 0, 9 % 1 2 ,6 % 1 3 ,4 % 1 8 ,8 % 2 1, 4 % 24 ,9 % 3 3 ,0 % 3 6 ,4 % 4, 0 % 6 ,2 % 7 ,4 % k ei ne 1 2 3 u . 4 5 + G es am t FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 235 5.2.2. Art der schwersten Vorstrafe Abb. C 5.2.2.1 bildet die Rückfallraten nach dem drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum für Jugendliche und Heranwachsende unter Berücksichtigung der Art der schwersten Voreintragung 104 ab, die der Bezugsentscheidung vorausging. Das Bild entspricht in etwa dem der Beziehung zwischen Schwere der Bezugsentscheidung und der späteren Folgeentscheidung. Erwartungsgemäß sind die Rückfallraten bei den freiheitsentziehenden Vorstrafen sogar etwas höher als bei der Gesamtheit der Bezugsentscheidungen mit Freiheits- und Jugendstrafen (vgl. C 2.3.4). Dies erklärt sich damit, dass hier mit den Jugendlichen und Heranwachsenden eine Gruppe mit erhöhtem Rückfallrisiko betrachtet wird, aus der zusätzlich besonders stark belastete „Wiederholungstäter“, d.h. Verurteilte mit mindestens einer Vorstrafe und einer weiteren Entscheidung (Bezugsentscheidung) ausgewählt wurden (s. auch C 5.3). Abb. C 5.2.2.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach der Art der schwersten Vorstrafe – Jugendliche und Heranwachsende Auch die Mediane der Rückfälligen in den einzelnen Vorbestraftengruppen (vgl. Tab. C 5.2.2.1) entsprechen im Wesentlichen dem Verlauf, der sich für die Rückfallraten ergibt, wenn man nach der Art der Bezugssanktion differenziert. 104 2 Personen mit ausschließlich isolierten Maßregeln als Vorstrafen werden hier ausgeschlossen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% FS o. Bew. (n=107) FS m. Bew. (n=323) Geldstrafe (n=6.115) JS o. Bew. (n=4.079) JS m. Bew. (n=8.506) Jugendarrest (n=15.091) Sonst. JGG (n=35.127) §§ 45, 47 JGG (n=85.341) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 236 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Tab. C 5.2.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Sanktionsart der schwersten Vorstrafe – Jugendliche und Heranwachsende Sanktionsart der schwersten Vorentscheidung Median N in Tagen in Monaten FS o. Bew. 432 14 82 FS m. Bew. 508 17 231 Geldstrafe 378 13 4.269 JS o. Bew. 309 10 3.676 JS m. Bew. 361 12 7.296 Jugendarrest 317 11 12.772 Sonst. n. JGG 368 12 26.759 Absehen von Verfolgung, Einstellung nach §§ 45, 47 JGG 421 14 54.029 Auch der Anteil unterschiedlicher Sanktionsformen bei Betrachtung der schwersten Folgeentscheidungen ändert sich durch die Erweiterung des Beobachtungszeitraums: Für alle Arten von Vorentscheidungen nimmt der Anteil von stationären Folgesanktionen zu. Am stärksten betrifft dies die Jugendstrafen mit und ohne Bewährung; hier beträgt der Anstieg 11 bzw. 14 Prozentpunkte. Sehr deutlich wird der Anstieg der Sanktionsschwere daran, dass der Anteil von Diversionsentscheidungen bei allen Sanktionsarten von Vorstrafen mehr oder weniger deutlich zurückgeht. Nicht selten werden demnach mehrere Rückfälle pro Person z.T. mit ansteigender Sanktionsschwere registriert. Abb. C 5.2.2.2: Art der Folgeentscheidung* im drei, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach der Art der schwersten Voreintragungen – Jugendliche und Heranwachsende * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . n . 3 J . n . 6 J . n . 9 J . FS o. Bew. FS m. Bew. Geldstrafe JS o. Bew. JS m. Bew. Jugendarrest Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 237 T ab . C 5 .2 .2 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h d er A rt d er s ch w er st en V or ei nt ra gu ng en – J ug en dl ic he u nd H er an w ac hs en de * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep a ra t au fg ef üh rt . T ab . C 5 .2 .2 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , se ch s- u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h de r A rt d er s ch w er st en V o re in tr a g u n ge n – Ju ge nd li ch e un d H er an w ac hs en de ( in P ro ze nt ) * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en an nt en S a n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 38 29 25 15 2 10 2 92 2. 68 1 2. 06 5 1. 84 6 88 1 50 5 40 3 2. 42 0 1. 48 5 1. 21 0 4. 15 3 2. 73 4 2. 31 9 13 .1 05 9. 49 8 8. 36 8 42 .3 67 34 .1 57 31 .3 12 §§ 4 5, 4 7 JG G 0 0 0 1 0 0 26 22 17 35 14 11 13 3 76 61 40 9 23 7 18 1 1. 61 2 1. 01 6 81 8 7. 14 1 5. 21 0 4. 39 1 so ns ti ge a m bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 22 18 20 64 82 84 1. 94 3 2. 10 3 2. 16 0 61 5 55 8 51 7 1. 71 8 1. 77 1 1. 72 2 4. 64 1 4. 64 3 4. 52 9 12 .3 51 13 .3 88 13 .3 44 26 .8 25 31 .4 31 32 .6 42 F S /J S m . B ew . 13 20 20 56 70 70 1. 00 0 1. 22 5 1. 28 6 71 6 76 2 74 2 1. 73 3 1. 97 6 2. 05 3 3. 25 6 3. 78 5 3. 91 5 5. 25 1 6. 95 9 7. 51 2 6. 42 7 9. 95 3 11 .3 53 F S /J S o . B ew . 34 40 42 50 69 77 46 3 69 8 80 2 1. 82 5 2. 23 1 2. 39 7 2. 50 1 3. 19 4 3. 45 6 2. 62 2 3. 68 4 4. 13 9 2. 79 1 4. 25 0 5. 07 0 2. 55 7 4. 56 6 5. 61 6 S on st . JG G §§ 4 5, 4 7 JG G G el ds tr af e Ju ge nd ar re st F S o . B ew . F S m . B ew . JS o . B ew . JS m . B ew . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 3 5 ,5 % 27 ,1 % 2 3, 4% 4 7 ,1 % 3 1 ,6 % 28 ,5 % 4 3, 9% 3 3 ,8 % 30 ,2 % 21 ,6 % 1 2, 4% 9 ,9 % 28 ,5 % 1 7, 5% 1 4, 2% 2 7, 5% 1 8 ,1 % 1 5 ,4 % 3 7 ,3 % 2 7 ,1 % 2 3 ,8 % 49 ,7 % 40 ,0 % 36 ,7 % §§ 4 5 , 4 7 J G G 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0% 0 ,3 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 4% 0 ,4 % 0 ,3 % 0 ,9 % 0, 3% 0 ,3 % 1 ,6 % 0, 9% 0, 7% 2 ,7 % 1 ,6 % 1 ,2 % 4 ,6 % 2 ,9 % 2 ,3 % 8 ,4 % 6 ,1 % 5 ,1 % so ns ti ge a m b ul an te F o lg ee nt sc he id un g 2 0 ,6 % 16 ,8 % 1 8, 7% 1 9 ,8 % 2 5 ,4 % 26 ,0 % 3 1, 8% 3 4 ,4 % 35 ,3 % 15 ,1 % 1 3, 7% 1 2 ,7 % 20 ,2 % 2 0, 8% 2 0, 3% 3 0, 8% 3 0 ,8 % 3 0 ,0 % 3 5 ,2 % 3 8 ,1 % 3 8 ,0 % 31 ,4 % 36 ,8 % 38 ,3 % F S /J S m . B ew . 1 2 ,1 % 18 ,7 % 1 8, 7% 1 7 ,3 % 2 1 ,7 % 21 ,7 % 1 6, 4% 2 0 ,0 % 21 ,0 % 17 ,6 % 1 8, 7% 1 8 ,2 % 20 ,4 % 2 3, 2% 2 4, 1% 2 1, 6% 2 5 ,1 % 2 6 ,0 % 1 5 ,0 % 1 9 ,8 % 2 1 ,4 % 7 ,5 % 11 ,7 % 13 ,3 % F S /J S o . B ew . 3 1 ,8 % 37 ,4 % 3 9, 3% 1 5 ,5 % 2 1 ,4 % 23 ,8 % 7, 6% 1 1 ,4 % 13 ,1 % 44 ,8 % 5 4, 8% 5 8 ,9 % 29 ,4 % 3 7, 6% 4 0, 6% 1 7, 4% 2 4 ,4 % 2 7 ,4 % 7 ,9 % 1 2 ,1 % 1 4 ,4 % 3 ,0 % 5 ,4 % 6 ,6 % S on st . JG G §§ 4 5 , 4 7 J G G G el ds tr af e Ju ge nd ar re st F S o . B ew . F S m . B ew . JS o . B ew . JS m . B ew . 238 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 5.3. Folgeentscheidungen nach Art der Voreintragungen und Art der Bezugsentscheidung (Tätertypen) Wie in Abschnitt B 5.3 sollen im Folgenden die Rückfallraten unterschiedlicher Tätertypen dargestellt werden, um die retrospektive – also die Ebene der Voreintragungen – mit der prospektiven – also der Ebene der Folgeentscheidungen – Betrachtungsweise zu verbinden. Folgende Typen werden für die Darstellung verwendet (vgl. Abb. C 5.3.1). Abb. C 5.3.1: Typen von „Sanktionskarrieren“ Typ 1: „wiederholt Inhaftierte“: Unter den Vorstrafen findet sich mindestens eine unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe , die Bezugsentscheidung ist wiederum eine unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe . Typ 2: „ansteigende Sanktionsschwere“: Den früheren Entscheidungen, die nicht zu einer Inhaftierung geführt haben, folgt eine unbedingte Freiheits- oder Jugendstrafe. Typ 3: „abnehmende Sanktionsschwere“: Nach mindestens einem Haftaufenthalt wegen einer unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe folgte eine Sanktion, die nicht mit einer Inhaftierung verbunden ist. Typ 4: „erstmals Straffällige“: Täter ohne frühere Eintragung, die nicht zu einer unbedingten Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilt wurden. 5.3.1. Erwachsene Abb. C 5.3.1.1 bildet die Rückfallraten nach einem drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungsraum für verschiedene Tätertypen in der Altersgruppe der Erwachsenen ab. Erwartungsgemäß sind die Rückfallraten bei den Tätertypen erhöht, die bereits eine stationäre Vorstrafe aufweisen (78 % und 75 %). Dies erklärt sich damit, dass hier Gruppen mit erhöhtem Rückfallrisiko betrachtet werden. Eine deutlich günstigere Rückfallrate zeigen Täter mit „ansteigender Sanktionsschwere“, die lediglich eine ambulante Vorstrafe aufweisen (Rückfallrate 59 %). Die Unterschiede zwischen Typ 2 (ansteigende Sanktionsschwere) und Typ 3 (abnehmende Sanktionsschwere) nivellieren sich allerdings, wenn man auf Wiederinhaftierung abstellt (s.u.). keine “”ambulante Sanktionen” unbedingte FS / JS Voreintragung Bezugsentscheidung Sanktionsart Typ 1 Typ 4 Typ 2 Typ 3 Folgeentscheidung ? ? ? FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 239 Der größte Teil der Rückfälle erfolgt auch hier im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums, also innerhalb der ersten drei Jahre. Der durchschnittliche Anstieg der Rückfallraten bei vorbestraften Erwachsenen im sechsjährigen Beobachtungszeitraum beträgt 7 Prozentpunkte und im neunjährigen Beobachtungszeitraum 3 Prozentpunkte. Am größten ist die Zunahme von Rückfällen bei den Personen, die dem Typ „abnehmende“ bzw. „ansteigende Sanktionsschwere“ zugeordnet werden (knapp 14 bzw. 5 Prozentpunkte). Bei den ‚wiederholt Inhaftierten beträgt die Zunahme 11 bzw. 4 Prozentpunkte. Deutlich am seltensten werden „erstmals Straffällige“ rückfällig; der Anstieg der Rückfallraten beträgt hier lediglich 7 bzw. 3 Prozentpunkte. Abb. C 5.3.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Typen von „Sanktionskarrieren“ – Erwachsene Die Dauer bis zum ersten Rückfall (vgl. Abb. C 5.3.1.2) zeigt auch hier deutlich, dass besonders die Täter des Typs „wiederholt Inhaftierte“ und „abnehmende Sanktionsschwere“ sehr schnell wieder rückfällig werden, während Personen mit „ansteigender Sanktionsschwere“ zumindest in den ersten zwei Jahren weniger hohe Rückfallraten aufweisen. Im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums unterscheiden sich die monatlichen Rückfallraten von „wiederholt Inhaftierten“ und Personen mit „ansteigender “ und „abnehmender Sanktionsschwere“ kaum noch. Lediglich „erstmalig Straffällige“ werden auch zwischen dem vierten und sechsten Beobachtungsjahr etwas seltener rückfällig und die Unterschiede verschwinden erst im letzten Jahr des dritten Beobachtungsabschnitts. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% wiederholt Inhaftierte (n=13.446) ansteigende Sanktionsschwere (n=8.192) abnehmende Sanktionsschwere (n=46.574) erstmals Straffällige (n=348.794) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 240 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 5.3.1.2: Entwicklung der Rückfallrate bei unterschiedlichen Tätertypen im neunjährigen Beobachtungszeitraum – Erwachsene Stellt man nur auf die Rückfälligen ab und misst deren Rückfallgeschwindigkeit, so zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede (vgl. Tab. C 5.3.1.1): Bei rückfälligen „wiederholt Inhaftierten“ sind nach 14 Monaten bereits 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen; ähnlich liegt der Median in der Gruppe der rückfälligen Personen mit „abnehmender Sanktionsschwere“ (16 Monate). Deutlich länger dauert es in den Gruppen der Rückfälligen mit „ansteigender Sanktionsschwere“ und den rückfälligen „erstmalig Straffälligen“. Erst nach 22 bzw. 23 Monaten ist bei 50 % der rückfälligen Personen der erste Rückfall zu verzeichnen. Tab. C 5.3.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Typen von Sanktionskarrieren – Erwachsene Tätertyp Median N in Tagen in Monaten wiederholt Inhaftierte 414 14 10.448 ansteigende Sanktionsschwere 672 22 4.835 abnehmende Sanktionsschwere 477 16 35.132 erstmalig Straffällige 692 23 94.008 Wenn man die Schwere des Rückfalls anhand der schwersten nachfolgenden Sanktion betrachtet, zeigen sich bereits nach einem dreijährigen Beobachtungszeitraum deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Tätergruppen (vgl. Abb. C 5.3.1.3): Während bei den wiederholt Inhaftierten der größte Teil aller Wiederverurteilungen erneut eine unbedingte Haftstrafe ist (48 %), sinkt der Anteil von Wiederinhaftierungen in den Gruppen „ansteigende“ und „abnehmende Sanktionsschwere“ auf 23 bzw. 27 % und in der Gruppe der „erstmalig Auffälligen“ sogar auf lediglich 1 %. 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt wiederholt Inhaftierte ansteigende Sanktionsschwere abnehmende Sanktionsschwere erstmals Straffällige FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 241 Abb. C 5.3.1.3: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei unterschiedlichen Tätertypen – Erwachsene * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. Im neunjährigen Beobachtungszeitraum nimmt der ohnehin hohe Anteil unbedingter Sanktionen entsprechend gerade bei den Tätertypen „wiederholt Inhaftierter“ (12 Prozentpunkte), „ansteigende Sanktionsschwere “ (8 Prozentpunkte) und „abnehmende Sanktionsschwere“ (9 Prozentpunkte) deutlich zu, während die „erstmalig Straffälligen“ auch im zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums vor allem zu ambulanten Sanktionsformen verurteilt werden. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. wiederholt Inhaftierte ansteigende Sanktionsschwere abnehmende Sanktionsschwere erstmals Straffällige FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 242 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab C 5 .3 .1 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei u n te rs ch ie dl ic h en T ä te rt yp en – E rw ac hs en e * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . T ab C 5 .3 .1 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , se ch s- u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei u n te rs ch ie dl ic h en T ä te rt yp en – E rw ac hs en e (i n P ro ze nt ) * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 5. 02 5 3. 53 3 2. 99 8 4. 90 0 3. 79 2 3. 35 7 19 .9 49 13 .6 89 11 .4 42 28 7 .3 09 26 5. 04 2 25 4 .7 86 §§ 4 5, 4 7 JG G 0 0 0 0 0 0 2 1 1 21 19 17 so ns ti ge a m bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 1. 70 9 1. 87 3 1. 98 0 1. 11 9 1. 50 5 1. 65 6 10 .1 49 11 .8 03 12 .3 58 48 .0 80 64 .3 40 71 .7 52 F S /J S m . B ew . 1. 81 5 2. 02 6 2. 02 0 93 0 1. 20 6 1. 27 9 8. 18 2 9. 89 8 10 .4 01 10 .7 20 15 .1 18 17 .1 72 F S /J S o . B ew . 4. 88 2 5. 99 8 6. 43 3 1. 23 4 1. 67 9 1. 89 1 8. 25 9 11 .1 49 12 .3 37 2. 61 6 4. 20 5 4. 99 5 w ie de rh ol t In ha ft ie rt e a ns te ig en de S an kt io ns sc hw er e a b ne hm en de S an kt io ns sc hw er e e rs tm al s S tr af fä ll ig e n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 3 7, 4 % 2 6 ,3 % 2 2, 3 % 5 9 ,9 % 4 6 ,3 % 4 1 ,0 % 4 2 ,9 % 2 9 ,4 % 2 4 ,6 % 8 2, 4 % 7 6 ,0 % 7 3 ,1 % §§ 4 5 , 4 7 J G G 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0 ,0 % so ns ti ge a m b ul an te F ol ge en ts ch ei d un g 1 2, 7 % 1 3 ,9 % 1 4, 7 % 1 3 ,7 % 1 8 ,4 % 2 0 ,2 % 2 1 ,8 % 2 5 ,4 % 2 6 ,6 % 1 3, 8 % 1 8 ,5 % 2 0 ,6 % F S /J S m . B ew . 1 3, 5 % 1 5 ,1 % 1 5, 0 % 1 1 ,4 % 1 4 ,7 % 1 5 ,6 % 1 7 ,6 % 2 1 ,3 % 2 2 ,3 % 3, 1 % 4 ,3 % 4 ,9 % F S /J S o . B ew . 3 6, 3 % 4 4 ,7 % 4 7, 9 % 1 5 ,1 % 2 0 ,5 % 2 3 ,1 % 1 7 ,7 % 2 4 ,0 % 2 6 ,5 % 0, 8 % 1 ,2 % 1 ,4 % e rs tm al s S tr af fä ll ig e w ie d er ho lt I nh af ti er te a ns te ig en d e S an kt io ns sc hw er e a b ne hm en de S an kt io ns sc hw er e FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 243 5.3.2. Jugendliche und Heranwachsende Abb. C 5.3.2.1 zeigt die Rückfallraten nach dem drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum für unterschiedliche Tätertypen bei Jugendlichen und Heranwachsenden. Die höchsten Rückfallraten zeigen sich bei „wiederholt Inhaftierten“ (90 %) und Personen mit „abnehmender Sanktionsschwere “ (89 %). Bei beiden Gruppen geht der aktuellen Bezugsentscheidung eine stationäre Vorstrafe voraus; es handelt sich also vermutlich um eine Gruppe mit erhöhtem Rückfallrisiko. Aber auch die Täter mit „ansteigender Sanktionsschwere“ weisen mit 81 % eine sehr hohe Rückfallrate auf. Ganz anders die „erstmals Straffälligen“ mit 45 %. Der größte Teil der Rückfälle erfolgt auch hier im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums, also innerhalb der ersten drei Jahre. Der durchschnittliche Anstieg der Rückfallraten liegt bei knapp 8 Prozentpunkten im zweiten und 3 Prozentpunkten im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums und variiert nur geringfügig zwischen den einzelnen Tätertypen. Abb. C 5.3.2.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Typen von „Sanktionskarrieren“ – Jugendliche und Heranwachsende Anhand der Betrachtung der Rückfallgeschwindigkeit wird deutlich, wie unterschiedlich schnell die Rückfälle in den einzelnen Gruppen erfolgen. Abb. C 5.3.2.2 zeigt, dass die Rückfallraten der „wiederholt Inhaftierten“ sowie der Täter mit „ansteigender“ und „abnehmender Sanktionsschwere“ im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums deutlich höher sind als die Rückfallraten der „erstmals Straffälligen“. Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums kommen generell nur noch wenige erstmalige Rückfälle hinzu, d.h. die Rückfallrate pro Quartal sinkt deutlich ab, wobei im fünften und sechsten Jahr des Beobachtungszeitraums die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Tätertypen verschwinden. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% wiederholt Inhaftierte (n=2.263) ansteigende Sanktionsschwere (n=3.159) abnehmende Sanktionsschwere (n=1.912) erstmals Straffällige (n=242.416) Folgeentscheidungen n. 3 Jahren Folgeentscheidungen n. 6 Jahren Folgeentscheidungen n. 9 Jahren keine Folgeentscheidung 244 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 5.3.2.2: Entwicklung der Rückfallrate bei unterschiedlichen Tätertypen im neunjährigen Beobachtungszeitraum – Jugendliche und Heranwachsende Betrachtet man nur die rückfälligen Personen (vgl. Tab. C 5.3.2.1), um die durchschnittliche Dauer bis zum Rückfall anhand des Medians zu bestimmen, zeigt sich, dass der Median in der Gruppe der „wiederholt Inhaftierten“ bereits nach knapp 10 Monaten erreicht wird, in den Gruppen der Personen mit „ansteigender“ und „abnehmender Sanktionsschwere“ nach 12 bzw. 11 Monaten. Einzig bei den rückfälligen „erstmalig Straffälligen“ dauert es länger als ein Jahr (16 Monate), bis 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen sind. Tab. C 5.3.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Typen von Sanktionskarrieren – Jugendliche und Heranwachsende Tätertyp Median N in Tagen in Monaten wiederholt Inhaftierte 294 10 2.046 ansteigende Sanktionsschwere 346 12 2.574 abnehmende Sanktionsschwere 337 11 1.705 erstmalig Straffällige 480 16 108.260 Betrachtet man nicht nur die Dauer bis zum ersten Rückfall, sondern untersucht die Art der schwersten Folgesanktion (vgl. Abb. C 5.3.2.3), zeigen sich nach dem neunjährigen Beobachtungszeitraum ähnliche Ergebnisse wie nach dem drei- und sechsjährigen Beobachtungszeitraum: Der Anteil von (Wieder -)Inhaftierungen ist bei „wiederholt Inhaftierten“ am größten. In dieser Gruppe wird nach drei Jahren jeder Zweite erneut inhaftiert. Entsprechend groß ist auch der Anstieg von Wiederinhaftierungen im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums: Nach sechs Jahren werden 59 %, nach neun Jahren 63% aller „wiederholt Inhaftierten“ erneut zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt. In den Gruppen von Personen mit „ansteigender“ und „abnehmender Sanktionsschwere“, bei denen der Anteil von Wiederinhaftierungen in den ersten drei Jahren bei 34 bzw. 39 % liegt, ist die Zunahme von Verurteilungen mit unbedingten Sanktionsfolgen in den nächsten sechs Jahren ebenfalls sehr hoch (13 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 Monate Gesamt wiederholt Inhaftierte ansteigende Sanktionsschwere abnehmende Sanktionsschwere erstmals Straffällige FOLGEENTSCHEIDUNGEN IN ABHÄNGIGKEIT VON DEN VOREINTRAGUNGEN 245 bzw. 14 Prozentpunkte). Lediglich in der Gruppe der „erstmalig Straffälligen“ nimmt die Schwere der Sanktion nur geringfügig zu. Die meisten Verurteilungen, die im zweiten und dritten Abschnitt hinzukommen , sind ebenfalls ambulant. Abb. C 5.3.2.3: Art der Folgeentscheidung* im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei unterschiedlichen Tätertypen – Jugendliche und Heranwachsende * Der Übersicht halber wird die Sanktionsart der Folgeentscheidung hier in fünf Großgruppen erfasst. Neben den Nichtrückfälligen werden vier Rückfallsanktionsgruppen unterschieden: Die erste Gruppe Rückfälliger umfasst die Entscheidungen gem. §§ 45, 47 JGG. Als sonstige „ambulante“ Folgeentscheidungen werden alle anderen Sanktionen bezeichnet, die nicht eine Jugend - oder Freiheitsstrafe betreffen, also insb. Geldstrafen und jugendrechtliche Sanktionen; es handelt sich – mit Ausnahme der wenigen isolierten Maßregeln und des Jugendarrests – durchweg um nicht freiheitsentziehende Sanktionen. Die beiden anderen Gruppen sind die zur Bewährung ausgesetzten und unbedingten Jugend- und Freiheitsstrafen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. wiederholt Inhaftierte ansteigende Sanktionsschwere abnehmende Sanktionsschwere erstmals Straffällige FS/JS o. Bew. FS/JS m. Bew. sonstige ambulante Folgeentscheidung §§ 45, 47 JGG keine Folgeentscheidung 246 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab . C 5 .3 .2 .2 a: A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei u n te rs ch ie dl ic h en T ä te rt yp en – Ju ge nd li ch e un d H er an w ac hs en de * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . T ab C 5 .3 .2 .2 : A rt d er F ol ge en ts ch ei du ng * im d re i- , se ch s- u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m b ei u n te rs ch ie dl ic h en T ä te rt yp en – Ju ge nd li ch e un d H er an w ac hs en de ( in P ro ze nt ) * F o lg ee nt sc he id u ng en , d ie s ic h ni ch t d en g en a nn te n Sa n kt io n sk at eg o ri en z u o rd n en l a ss en , w er d en n ic ht s ep ar at a u fg ef üh rt . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 46 2 26 7 21 7 1. 02 2 67 8 58 5 45 2 26 3 20 7 16 0. 15 2 14 1. 02 7 13 4 .1 56 §§ 4 5, 4 7 JG G 13 5 4 20 13 9 22 9 7 29 .0 4 1 26 .1 6 6 22 .7 04 so ns ti ge a m bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 27 4 23 8 21 6 49 0 49 5 47 6 36 2 33 8 32 1 43 .0 6 6 57 .1 1 3 62 .7 15 F S /J S m . B ew . 40 2 40 7 39 4 55 9 59 4 60 6 32 6 37 2 36 5 7. 09 2 12 .0 3 5 15 .1 39 F S /J S o . B ew . 1. 10 9 1. 34 3 1. 42 9 1. 06 7 1. 37 7 1. 48 1 74 6 92 4 1. 00 6 3. 04 0 6. 04 4 7. 66 8 w ie de rh ol t In ha ft ie rt e a ns te ig en de S an kt io ns sc hw er e a b ne hm en de S an kt io ns sc hw er e e rs tm al s S tr af fä ll ig e n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 20 ,4 % 11 ,8 % 9, 6% 32 ,4 % 21 ,5 % 18 ,5 % 23 ,7 % 13 ,8 % 10 ,9 % 66 ,1 % 58 ,2 % 55 ,3 % §§ 4 5, 4 7 JG G 0, 6% 0, 2% 0, 2% 0, 6 % 0, 4% 0, 3% 1, 2% 0, 5% 0, 4% 12 ,0 % 10 ,8 % 9, 4% so ns ti ge a m bu la nt e F ol ge en ts ch ei du ng 12 ,1 % 10 ,5 % 9, 6% 15 ,5 % 15 ,7 % 15 ,1 % 19 ,0 % 17 ,7 % 16 ,8 % 17 ,8 % 23 ,6 % 25 ,9 % F S /J S m . B ew . 17 ,8 % 18 ,0 % 17 ,4 % 17 ,7 % 18 ,8 % 19 ,2 % 17 ,1 % 19 ,5 % 19 ,2 % 2, 9% 5, 0% 6, 2% F S /J S o . B ew . 49 ,1 % 59 ,4 % 63 ,2 % 33 ,8 % 43 ,6 % 46 ,9 % 39 ,1 % 48 ,5 % 52 ,8 % 1, 3% 2, 5% 3, 2% e rs tm al s S tr af fä ll ig e w ie d er ho lt In ha ft ie rt e a ns te ig en de S an kt io ns sc hw er e a b ne hm en de S an kt io ns sc hw er e 6. Deliktbezogene Betrachtung der Bezugs-, Vor- und Folgeentscheidungen 6.1. Allgemeine Rückfallraten bei ausgewählten Deliktgruppen Abb. C 6.1.1 zeigt die Rückfallraten im drei-, sechs- bzw. neunjährigen Beobachtungszeitraum differenziert für das jeweils schwerste der Bezugsentscheidung zugrundeliegende Delikt. Die einzelnen Deliktarten unterscheiden sich bezüglich der Gesamtrückfallrate deutlich voneinander. Dies gilt besonders für die Rückfallraten in den ersten drei Jahren des Beobachtungszeitraums. Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums beträgt der Zuwachs durchschnittlich 9 Prozentpunkte und unterscheidet sich geringfügig in den einzelnen Deliktgruppen. Geringfügig niedriger ist der Zuwachs von rückfälligen Personen nach Verkehrsdelikten ohne Alkoholeinfluss (6 Prozentpunkte) und Tötungsdelikten (8 Prozentpunkte). Etwas höhere Zunahmen sind dagegen in den Bereichen sexuelle Nötigung und Vergewaltigung, schwere und gefährliche Körperverletzung, qualifiziertem Diebstahl und Fahren ohne Fahrerlaubnis (mit je 11 Prozentpunkten) sowie in den Bereichen einfache Körperverletzung, besonders schwerer Diebstahl und Raub und Erpressung (mit je 10 Prozentpunkten) zu verzeichnen. Noch einmal deutlich weniger steigen die Rückfallraten vom 7. bis zum 9. Jahr des Beobachtungszeitraums . Der Zuwachs liegt hier durchschnittlich bei knapp 4 Prozentpunkten; bei Tötungsdelikten bei 5 Prozentpunkten; die Anzahl ist hier allerdings sehr klein (n=41). Abb. C 6.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Deliktart der Bezugsentscheidung Stellt man nur auf die Rückfälligen ab und misst deren Rückfallgeschwindigkeit, so zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede (vgl. Tab. C 6.1.1): Bei rückfälligen Personen mit „besonders schwerem “ und „qualifiziertem Diebstahl“ oder „Raub und Erpressung“ sind bereits nach gut einem Jahr des Beobachtungszeitraums 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen; ähnlich liegt der Median in der Gruppe der rückfälligen Personen mit „einfachem Diebstahl“ (15 Monate). Bei ungefähr 16 Monaten liegt der Median der rückfälligen Personen, die aufgrund von „Fahren ohne Fahrerlaubnis“, „Delikten nach BtMG“ sowie „einfacher“ oder „gefährlicher und schwerer Körperver- 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% G es am t (n = 1 .0 78 .7 3 1 ) M o rd u . T o ts ch la g (n =8 2 3 ) ei n fa ch e K ö rp er ve rl et zu n g (n = 6 1. 0 7 8 ) ge fä h rl ic h e u . s ch w e re K ö rp e rv er le tz u n g (n = 3 7. 4 9 8 ) se xu el le N ö ti gu n g u . V er ge w al ti gu n g (n = 2 .4 15 ) se xu el le r M is sb ra u ch (n =3 .1 8 8 ) ei n fa ch er D ie b st ah l (n = 1 88 .4 8 4 ) sc h w er er D ie b st ah l (n = 2 4. 9 5 4 ) q u al if iz ie rt er D ie b st ah l (n = 4 .3 98 ) R au b u . E rp re ss u n g (n =1 2 .3 9 5 ) B e tr u g (n =9 8 .2 3 7 ) V er ke h rs d e lik te u n te r A lk o h o le in fl u ss (n =1 1 1 .6 6 6) V e rk eh rs d el ik te o h n e A lk o h o le in fl u ss (n =4 1 .3 7 4 ) Fa h re n o h n e Fa h re rl au b n is (n = 8 7. 0 0 5 ) D el ik te n ac h B tM G (n =6 7 .5 0 6 ) so n st ig e D el ik te (n =3 3 7. 7 1 0 ) keine Folgeentscheidung Folgeentscheidung bis 9 Jahre Folgeentscheidung bis 4 bis 6 Jahre Folgeentscheidung bis 3 Jahre 248 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 letzung“ registriert wurden. In der Personengruppe derjenigen, die nach „Betrug“ (20 Monate), „sexueller Nötigung oder Vergewaltigung“, „sexuellem Missbrauch“, „Tötungsdelikten“ oder „Verkehrsdelikten ohne Alkoholeinfluss“ rückfällig wurden, dauert es knapp zwei Jahre, bis für 50 % die erste erneute Registrierung zu verzeichnen ist. Am höchsten liegt der Median bei den nach „Verkehrsdelikten unter Alkoholeinfluss“ Rückfälligen (27 Monate). Tab. C 6.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Deliktgruppe der Bezugsentscheidung Deliktgruppe der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten Tötungsdelikte 675 23 277 einfache Körperverletzung 484 16 33.069 gefährliche und schwere Körperverletzung 476 16 22.937 sex. Nötigungen und Vergewaltigung 629 21 1.147 sex. Missbrauch 650 22 1.301 einfacher Diebstahl 439 15 96.865 besonders schwerer Diebstahl 387 13 16.933 qualifizierter Diebstahl 393 13 2.996 Raub und Erpressung 414 14 8.904 Betrug 591 20 44.480 Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss 795 27 34.900 Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss 672 22 11.375 Fahren ohne Fahrerlaubnis 483 16 44.910 Delikte nach BtMG 489 16 40.122 sonstige Delikte 496 17 160.817 DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 249 T ab . C 6 .1 .2 a: R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d dr it te n A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch D el ik ta rt d er B ez ug se nt sc he id u ng T ab . C 6 .1 .2 : R üc kf äl li gk ei t im e rs te n, z w ei te n un d dr it te n A bs ch ni tt d es B eo ba ch tu ng sz ei tr au m s na ch D el ik ta rt d er B ez ug se nt sc he id u ng ( in P ro ze nt ) Gesamt (n=1.078.731) Mord u. Totschlag (n=823) einfache Körperverletzung (n=61.078) gefährliche u. schwere Körperverletzung (n=37.498) sexuelle Nötigung u. Vergewaltigung (n=2.415) sexueller Missbrauch (n=3.188) einfacher Diebstahl (n=188.484) schwerer Diebstahl (n=24.954) qualifizierter Diebstahl (n=4.398) Raub u. Erpressung (n=12.395) Betrug (n=98.237) Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss (n=111.666) Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss (n=41.374) Fahren ohne Fahrerlaubnis (n=87.005) Delikte nach BtMG (n=67.506) sonstige Delikte (n=337.710) K ei ne F ol ge en ts ch ei du ng 55 7. 6 98 54 6 28 .0 09 14 .5 61 1. 2 68 1. 8 87 91 .6 19 8. 02 1 1. 4 02 3. 4 91 53 .7 57 76 .7 6 6 29 .9 9 9 42 .0 9 5 27 .3 8 4 17 6. 8 93 F ol ge en ts ch ei du ng bi s 3 Ja hr e 38 7. 1 30 17 4 24 .9 70 17 .4 58 79 6 87 3 75 .0 06 13 .5 92 2. 3 94 7. 1 30 31 .4 82 21 .4 3 5 7. 5 33 33 .6 4 6 30 .1 8 8 12 0. 4 53 F ol ge en ts ch ei du ng bi s 4 bi s 6 Ja hr e 96 .3 0 6 62 5. 85 7 4. 0 16 26 0 29 1 16 .2 73 2. 45 3 43 4 1. 3 18 9. 3 52 9. 04 7 2. 6 22 8. 0 58 7. 0 95 29 .1 68 F ol ge en ts ch ei du ng 6 b is 9 J ah re 37 .5 9 7 41 2. 24 2 1. 4 63 91 13 7 5. 58 6 88 8 16 8 45 6 3. 6 46 4. 41 8 1. 2 20 3. 2 06 2. 8 39 11 .1 96 G es am t 1. 0 78 .7 31 82 3 61 .0 78 37 .4 98 2. 4 15 3. 1 88 18 8. 48 4 24 .9 54 4. 3 98 12 .3 9 5 98 .2 37 11 1. 66 6 41 .3 74 87 .0 0 5 67 .5 0 6 33 7. 7 10 Gesamt (n=1.078.731) Mord u. Totschlag (n=823) einfache Körperverletzung (n=61.078) gefährliche u. schwere Körperverletzung (n=37.498) sexuelle Nötigung u. Vergewaltigung (n=2.415) sexueller Missbrauch (n=3.188) einfacher Diebstahl (n=188.484) schwerer Diebstahl (n=24.954) qualifizierter Diebstahl (n=4.398) Raub u. Erpressung (n=12.395) Betrug (n=98.237) Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss (n=111.666) Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss (n=41.374) Fahren ohne Fahrerlaubnis (n=87.005) Delikte nach BtMG (n=67.506) sonstige Delikte (n=337.710) K ei ne F ol ge en ts ch ei du ng 52 % 66 % 46 % 39 % 53 % 59 % 49 % 3 2% 32 % 28 % 5 5% 69 % 73 % 48 % 41 % 5 2% F ol ge en ts ch ei du ng bi s 3 Ja hr e 36 % 21 % 41 % 47 % 33 % 27 % 40 % 5 4% 54 % 58 % 3 2% 19 % 18 % 39 % 45 % 3 6% F ol ge en ts ch ei du ng bi s 4 b is 6 J ah re 9% 8 % 10 % 11 % 11 % 9% 9 % 1 0% 10 % 11 % 1 0% 8% 6 % 9% 11 % 9% F ol ge en ts ch ei du ng 6 bi s 9 J ah re 3% 5 % 4% 4% 4% 4% 3 % 4% 4% 4 % 4% 4% 3 % 4% 4% 3% G es am t 1 .0 78 .7 31 82 3 61 .0 78 37 .4 98 2. 41 5 3. 18 8 18 8 .4 84 24 .9 54 4. 39 8 1 2. 39 5 98 .2 37 11 1 .6 66 4 1. 37 4 87 .0 05 67 .5 06 33 7. 71 0 250 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.2. Rückfall nach Sexualdelikten 6.2.1. Allgemeine Rückfallraten Abb. C 6.2.1.1: Rückfälligkeit im ersten, zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nach Sexualdelikten Abbildung C 6.2.1.1 bildet die allgemeine Rückfallrate (mit einer Straftat gleichwelcher Art) von Personen ab, die wegen Sexualdelikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer Freiheits - oder Jugendstrafe entlassen wurden, differenziert für unterschiedliche Sexualdelikte. Die durchschnittliche Rückfallrate nach Sexualdelikten liegt nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums bei 44 % und ist somit etwas niedriger als die Gesamtrückfallrate (48 %, vgl. Abb. C 6.1.1). Am stärksten belastet sind Personen, die aufgrund einer sexuellen Nötigung oder Vergewaltigung oder aufgrund von exhibitionistischen Delikten verurteilt wurden (47 %). Etwas seltener kommt es nach sexuellem Missbrauch zu einem Rückfall (41 %). Die meisten Rückfälle sind bei allen drei Deliktformen bereits im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums zu verzeichnen (durchschnittlich 30 %). Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate dann durchschnittlich um 10 Prozentpunkte, im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums um weitere 4 Prozentpunkte an. Zwischen den einzelnen Sexualdelikten ergeben sich hier nur noch geringfügige Unterschiede. Die Dauer bis zum ersten Rückfall (vgl. Abb. C 6.2.1.2) zeigt, dass Sexualdelinquenten zumindest im ersten Jahr deutlich seltener rückfällig werden als der Durchschnitt der erfassten Straftäter. Nach „sexueller Nötigung und Vergewaltigung“ sowie nach „exhibitionistischen Delikten“ gleicht sich die monatliche Rückfallrate aber nach 12 Monaten an die Gesamtrückfallrate des registrierten Bezugsjahrgangs an. Lediglich bei der Gruppe von Personen, die aufgrund von „sexuellem Missbrauch“ verurteilt wurden, findet diese Anpassung erst im zweiten Jahr des Beobachtungszeitraums statt. 2.079 796 873 410 696 260 291 145 282 91 137 54 3.835 1.268 1.887 680 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gesamt (n=6.893) sexuelle Nötigung u. Vergewaltigung (n=2.415) sex. Missbrauch (n=3.188) exhibitionistische Delikte (n=1.289) Folgeentscheidungen bis 3 Jahre Folgeentscheidungen 4 bis 6 Jahre Folgeentscheidungen 6 bis 9 Jahre keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 251 Abb. C 6.2.1.2: Entwicklung der Rückfallrate bei unterschiedlichen Sexualdelikten im neunjährigen Beobachtungszeitraum Es lässt sich also feststellen, dass Sexualstraftäter etwas langsamer rückfällig werden als andere Straftäter . Wie aber Tab. C 6.2.1.1 zeigt, werden 50 % aller erneuten Registrierungen bei den rückfälligen Sexualstraftätern ähnlich wie bei allen Rückfälligen nach 21 bis 22 Monaten erreicht. Tab. C 6.2.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Sexualdelikten Deliktart der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten sexuelle Nötigung und Vergewaltigung 629 21 1.147 sexueller Missbrauch 650 22 1.310 exhibitionistische Delikte 642 21 609 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate sex. Gewaltdelikte sex. Missbrauchsdelikte exibitionistische Delikte Gesamt 252 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.2.2. Einschlägiger Rückfall bei Sexualdelikten Für die Straftäter, die aufgrund von Sexualdelikten verurteilt wurden, wird hier eine Sonderbetrachtung angestellt, in der untersucht wird, inwiefern die Sexualdelikte im Rahmen der kriminellen Karriere mit weiteren Sexual- bzw. Gewaltdelikten zusammentreffen. Dabei werden vier Gruppen von Sexualstraftaten unterschieden: sexuelle Gewaltdelikte (§§ 177, 178 StGB), Missbrauchsdelikte (§§ 174 ohne Abs. 2 Nr. 1, 174 a, 174 b, 174 c, 176 ohne Abs. 4 Nr. 1, 176 a, 179 StGB) exhibitionistische Delikte (§§ 183, 174 Abs. 2 Nr. 1, 176 Abs. 4 Nr. 1 StGB) und sonstige Sexualdelikte (§§ 180, 180 a, 181 a, 182, 183 a, 184, 184 a-e StGB). Auf der Ebene der Vor- und Folgeentscheidungen werden – wie in Teil B 6.3.1. beschrieben –ebenfalls die o. g. Kategorien von Sexualdelikten differenziert. Weitere Entscheidungen werden hier als „andere Gewaltdelikte“ und „sonstige Delikte“ erfasst, um zu prüfen, inwieweit auch Vor- oder Folgeeintragungen aufgrund von Gewaltkriminalität oder allgemeiner Kriminalität vorliegen. Von einschlägigem Rückfall ist zu sprechen, wenn der Täter erneut wegen eines Sexualdelikts verurteilt wird. Dabei werden die Sexualdelikte entsprechend der Deliktschwere gewichtet (vgl. Teil B 6.3.1.2). Darüber hinaus wird beim Rückfall deliktbezogen differenziert, ob ein weiteres Delikt aus der umfassenderen Gruppe der Gewalt- und Sexualdelikte oder der sonstigen Delikte vorliegt. 6.2.2.1. Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung Abb. C 6.2.2.1.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei sexueller Nötigung und Vergewaltigung 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=2.415) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Rückfall n=40.638 (40,2%) kein Rückfall (n=1.268; 53%) RF 7.-9. J. (n=91; 3,8%) Rückfall 4. bis 6. Jahr (n=260; 11%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=796; 32%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=44; 2%) auch sexueller Missbrauch (n=21; 1%) auch exhibitionistische Delikte (n=4; 0,2%) auch andere Sexualdelikte (n=3; 0,1%) auch andere Gewaltdelikte (n=121; 5%) nur andere Delikte (n=603; 25%) nur andere Delikte (n=766; 32%) nur andere Delikte (n=826; 34%) auch andere Gewaltdelikte (n=173; 7%) auch andere Gewaltdelikte (n=193; 8%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=71; 3%) auch sexueller Missbrauch (n=28; 1%) auch exhibitionistische Delikte (n=9; 0,4%) auch andere Sexualdelikte (n=9; 0,4%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=79; 3%) auch sexueller Missbrauch (n=31; 1%) auch exhibitionistische Delikte (n=8; 0,3%) auch andere Sexualdelikte (n=10; 0,4%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 253 In Abb. C 6.2.2.1.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum dargestellt. Es zeigt sich, dass nach neun Jahren der Großteil der aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts verurteilten Rückfälligen nicht aufgrund eines neuen Sexual- oder Gewaltdelikts verurteilt wird, sondern wegen anderer Delikte: 8 % der sexuellen Gewalttäter werden wegen eines anderen Gewaltdelikts und ca. 2 % aufgrund eines anderen Sexualdelikts verurteilt. Nur etwa 3 % der sexuellen Gewaltstraftäter werden mit einer Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung einschlägig rückfällig. Im Vergleich zu den deliktbezogenen Rückfallraten im drei- und sechsjährigen Beobachtungszeitraum zeigen sich etwas deutlichere Zunahmen im Bereich allgemeiner Kriminalität (7 Prozentpunkte). Der Anteil von Personen, die ausschließlich aufgrund von anderen Delikten wieder registriert wurden, steigt zwischen dem 7. und 9. Jahr um insgesamt 2 Prozentpunkte. Die Zunahme von erneuten Gewaltoder Sexualdelikten beträgt dagegen weniger als 1 Prozentpunkt. Tab. C 6.2.2.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Deliktart des Rückfalls bei sexuellen Gewaltdelikten Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten auch sexuelle Gewalt 477 16 79 auch sexueller Missbrauch 504 17 31 auch exhibitionistische Delikte 916 31 8 auch sonstige Sexualdelikte 1.286 43 10 auch andere Gewaltdelikt 387 13 193 nur andere Delikte 714 24 826 Stellt man nur auf die rückfälligen Straftäter ab, die aufgrund von sexuellen Gewaltdelikten verurteilt wurden (vgl. Tab. 6.2.2.1.1), und misst deren Rückfallgeschwindigkeit, so zeigen sich deutliche Unterschiede : Bei rückfälligen Personen, die (auch) mit Sexualdelikten rückfällig werden, erfolgt der erste Rückfall in der Regel eher spät. Hier verstreichen 16 bis 43 Monate bis 50 % aller rückfälligen Personen erfasst werden (allerdings sind die Häufigkeiten in den einzelnen Gruppen teilweise sehr klein). Besonders schnell erfolgt der erste Rückfall dagegen in der Gruppe, die auch mit einem anderen Gewaltdelikt erneut auffällt; hier ist der Median bereits nach 13 Monaten erreicht. Um die kriminelle Karriere sexueller Gewaltstraftäter genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden (vgl. Abb. C 6.2.2.1.2). Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abbildung C 6.2.2.1.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder aus der Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringsten Rückfallraten nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weisen die Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatten (32 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein sexuelles Gewaltdelikt begangen hatten, weisen mit 55 % eine deutlich höhere Rückfallrate auf. Dies gilt generell für alle Personen, die bereits im Vorfeld Sexualdelikte oder auch andere Gewaltdelikte begangen hatten; die Rückfallraten liegen hier zwischen 45 und 72 %. Die zahlenmäßig größte Gruppe von Personen, die im Vorfeld nur Vorstrafen aus anderen (nicht sexual- oder gewaltbezogenen) Bereichen hatten, weist mit 60 % eine weniger stark erhöhte Rückfallrate auf. Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen dem ersten, zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums lässt sich beobachten, dass der Anteil Rückfälliger bei den Nichtvorbestraften im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums lediglich um 9 und im dritten Teil lediglich um weitere 3 Prozentpunkte zunimmt. In den Vorbestraftengruppen variiert die Zunahme zwischen 5 und 14 Prozentpunkten im zweiten Teil 254 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 des Beobachtungszeitraums und zwischen 4 und 8 Prozentpunkten im dritten (dabei wird die zahlenmäßig sehr kleine Gruppe der Personen ausgenommen, die eine Vorstrafe aus dem Bereich sexueller Missbrauch, Exhibitionismus und sonstiger Sexualdelikte aufweisen). Erneute sexuelle Gewaltdelikte kommen bei der Gruppe bereits einschlägig vorbestrafter Täter mit 11 % am häufigsten vor. Zwischen dem drei- und dem sechsjährigen sowie zwischen dem sechs- und dem neunjährigen Beobachtungszeitraum lässt sich ein leichter Anstieg einschlägiger Delikte zeigen, besonders deutlich ist der Zuwachs aber in der Regel im Bereich der allgemeinen Kriminalität. Abb. C 6.2.2.1.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und im neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei sexueller Nötigung und Vergewaltigung 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=1.183) auch sexuelle Gewalt (n=160) auch sexueller Mißbrauch (n=33) auch exhibitionistische Delikte (n=15) auch sonstige Sexualdelikte (n=7) auch andere Gewaltdelikte (n=258) nur andere Delikte (n=760) auch sexuelle Gewalt auch sexueller Mißbrauch auch exhibitionistische Delikte auch sonstige Sexualdelikte auch andere Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 255 T ab C 6 .2 .2 .1 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d im n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n a ch D el ik ta rt d er V o re nt sc h ei d u n g en be i se xu el le r N öt ig un g un d V er ge w al ti gu ng T ab C 6 .2 .2 .1 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i se xu el le r N öt ig un g un d V er ge w al ti gu ng ( in P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 93 0 8 29 78 9 10 5 8 3 71 20 19 18 6 5 4 5 4 3 12 5 87 79 42 9 3 33 30 5 au ch s ex ue lle G ew al t 8 15 15 10 1 3 17 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 8 8 22 35 39 au ch s ex ue lle r M iß b ra uc h 8 11 12 3 3 4 0 0 1 0 0 0 1 1 1 5 7 7 4 6 6 au ch e xh ib iti o ni st is ch e D el ik te 0 2 2 1 4 2 0 0 0 1 1 2 0 0 0 0 0 0 2 2 2 au ch s on st ig e S ex ua ld el ik te 1 6 6 0 0 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 2 2 au ch a nd er e G ew al td el ik te 39 58 62 3 4 6 1 1 1 1 1 1 0 0 0 2 8 39 46 49 70 77 nu r an de re D el ik te 19 7 2 62 29 7 38 5 3 59 11 12 12 7 8 8 1 2 3 9 6 1 17 11 8 25 3 3 12 32 9 G es am t 7 25 8 76 0 ke in e V o re nt sc he id un g (n = 1. 18 3) 11 83 16 0 33 15 n ur a nd er e D el ik te (n = 76 0) a uc h se xu el le G ew al t (n = 16 0) a uc h se xu el le r M iß br au ch (n = 33 ) a uc h ex hi bi tio ni st is ch e D el ik te (n = 15 ) a uc h so ns tig e S ex ua ld el ik te (n = 7) au ch a nd er e G ew al td el ik te (n = 25 8) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 7 8 ,6 % 70 ,1 % 66 ,7 % 65 ,6 % 51 ,9 % 4 4 ,4 % 60 ,6 % 5 7 ,6 % 54 ,5 % 4 0 ,0 % 33 ,3 % 2 6 ,7 % 71 ,4 % 5 7 ,1 % 42 ,9 % 1 6 ,4 % 11 ,4 % 1 0 ,4 % 56 ,4 % 4 3, 8 % 40 ,1 % au ch s ex ue lle G ew al t 0, 7 % 1, 3 % 1 ,3 % 6, 3 % 8 ,1 % 1 0 ,6 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 5 % 1 ,1 % 1, 1 % 2 ,9 % 4, 6 % 5 ,1 % au ch s ex ue lle r M iß b ra uc h 0, 7 % 0, 9 % 1 ,0 % 1, 9 % 1 ,9 % 2, 5 % 0 ,0 % 0, 0 % 3 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 14 ,3 % 1 4 ,3 % 14 ,3 % 0, 7 % 0 ,9 % 0, 9 % 0 ,5 % 0, 8 % 0 ,8 % au ch e xh ib iti o ni st is ch e D el ik te 0, 0 % 0, 2 % 0 ,2 % 0, 6 % 2 ,5 % 1, 3 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 6, 7 % 6 ,7 % 1 3 ,3 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,3 % 0, 3 % 0 ,3 % au ch s on st ig e S ex ua ld el ik te 0, 1 % 0, 5 % 0 ,5 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 6 % 3 ,0 % 3, 0 % 3 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,1 % 0, 3 % 0 ,3 % nu r an d er e D el ik te 1 6 ,7 % 22 ,1 % 25 ,1 % 23 ,8 % 33 ,1 % 3 6 ,9 % 33 ,3 % 3 6 ,4 % 36 ,4 % 4 6 ,7 % 53 ,3 % 5 3 ,3 % 14 ,3 % 2 8 ,6 % 42 ,9 % 1 2 ,6 % 15 ,4 % 1 5 ,5 % 33 ,3 % 4 1 ,1 % 43 ,3 % G es am t 2 5 8 76 0 1 .1 83 1 6 0 33 15 7 n ur a nd er e D el ik te (n = 76 0 ) ke in e V or en ts ch ei du ng (n = 1. 1 8 3 ) a uc h se xu el le G ew al t (n = 1 6 0 ) a uc h se xu el le r M iß b ra uc h (n = 33 ) a uc h ex hi bi tio ni st is ch e D el ik te (n = 15 ) a uc h so ns tig e S ex ua ld el ik te (n = 7 ) au ch a nd er e G ew al td el ik te (n = 25 8 ) 256 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.2.2.2. Sexueller Missbrauch Abb. C 6.2.2.2.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei sexuellem Missbrauch In Abb. C 6.2.2.2.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs und neunjährigen Beobachtungszeitraum für Personen dargestellt, die wegen eines sexuellen Missbrauchsdelikts im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen wurden. Es zeigt sich, dass nach neun Jahren der Großteil der aufgrund eines sexuellen Missbrauchsdelikts Verurteilten nicht aufgrund eines neuen Sexual- oder Gewaltdelikts verurteilt wird, sondern wegen anderer Delikte (28 %). 5 % der Personen mit sexuellem Missbrauch werden wegen eines anderen Gewaltdelikts und ca. 4 % wegen eines anderen Sexualdelikts verurteilt. Nur etwa 5 % der aufgrund von sexuellem Missbrauch erfassten Personen werden mit demselben Delikt rückfällig. Im Vergleich zu den deliktbezogenen Rückfallraten im drei- und sechsjährigen Beobachtungszeitraum zeigen sich deutlichere Zunahmen im Bereich allgemeiner Kriminalität. Der Anteil von Personen, die ausschließlich aufgrund von anderen Delikten wieder registriert wurden, steigt im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums um 5 Prozentpunkte und im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums um 3 Prozentpunkte. Die Zunahme von erneuten Straftaten mit Gewalt- oder Sexualdelikten beträgt dagegen weniger als 1 Prozentpunkt. Stellt man auch bei den Personen mit sexuellen Missbrauchsdelikten nur auf die rückfälligen Straftäter ab und misst deren Rückfallgeschwindigkeit, so zeigen sich wiederum deutliche Unterschiede (vgl. Tab. 6.2.2.2.1): Bei rückfälligen Personen, die (auch) mit Sexualdelikten rückfällig werden, erfolgt der erste Rückfall in der Regel spät. Hier verstreichen 21 und 29 Monaten, bis 50 % aller rückfälligen Personen erfasst werden (allerdings sind die Häufigkeiten in den einzelnen Gruppen teilweise sehr klein). Eine Ausnahme bilden hier allerdings die Rückfälligen, die aufgrund von sexuellen Gewaltdelikten wieder erfasst werden. Deren Median liegt – ähnlich wie auch der von Rückfälligen, die aufgrund von anderen Gewaltdelikten erfasst werden (11 Monate) – bei 14 Monaten. 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=3.188) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Rückfall n=40.638 (40,2%) kein Rückfall (n=1.887; 59%) RF 7.-9. J. (n=137; 4%) Rückfall 4. bis 6. Jahr (n=291; 9%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=873; 27%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=17; 1%) auch sexueller Missbrauch (n=78; 2%) auch andere Sexualdelikte (n=29; 1%) auch exhi. Delikte (n=29; 1%) auch andere Gewaltdelikte (n=97; 3%) nur andere Delikte (n=630; 20%) nur andere Delikte (n=804; 25%) nur andere Delikte (n=889; 28%) auch andere Gewaltdelikte (n=132; 4%) auch andere Gewaltdelikte (n=150; 5%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=22; 1%) auch sexueller Missbrauch (n=126; 4%) auch andere Sexualdelikte (n=48; 2%) auch exhi. Delikte (n=32; 1%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=27; 1%) auch sexueller Missbrauch (n=142; 5%) auch andere Sexualdelikte (n=56; 2%) auch exhi. Delikte (n=37; 1%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 257 Tab. C 6.2.2.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Deliktart des Rückfalls bei sexuellen Missbrauchsdelikten Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten auch sexuelle Gewalt 428 14 27 auch sexueller Missbrauch 625 21 142 auch exhibitionistische Delikte 584 20 37 auch sonstige Sexualdelikte 871 29 56 auch andere Gewaltdelikt 332 11 150 nur andere Delikte 707 24 889 Um die kriminelle Karriere von Tätern, die aufgrund eines sexuellen Missbrauchsdelikts verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen werden, genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abbildung C 6.2.2.2.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von sexuellem Missbrauch im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder aus der Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringsten Rückfallraten nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatte (29 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein sexuelles Missbrauchsdelikt begangen hatten, weisen mit 52 % eine deutlich höhere Rückfallrate auf. Dies gilt für alle Personen, die bereits im Vorfeld Sexualdelikte begangen hatten, wobei die Fallzahlen in den einzelnen Gruppen teilweise sehr klein sind. In der Gruppe der Personen, die im Vorfeld bereits andere Gewaltdelikte begangen hatten, liegt die Rückfallrate noch deutlich höher (72 %), während die Gruppe von Personen, die im Vorfeld nur Vorstrafen aus anderen (nicht sexual- oder gewaltbezogenen ) Bereichen hatten, mit 60 % eine weniger stark erhöhte Rückfallrate aufweist. Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen dem ersten, zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums ergeben sich ähnliche Unterschiede wie bei den sexuellen Gewaltdelikten: Bei den Nichtvorbestraften nimmt der Anteil Rückfälliger im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums lediglich um 7 und im dritten Teil lediglich um weitere 4 Prozentpunkte zu; in den Vorbestraftengruppen variiert die Zunahme zwischen 11 und 16 Prozentpunkten im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums und zwischen 3 und 6 Prozentpunkten im dritten (dabei wird die zahlenmäßig sehr kleine Gruppe der Personen ausgenommen , die eine Vorstrafe aus dem Bereich sonstiger Sexualdelikte aufweisen). 258 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 6.2.2.2.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei sexuellem Missbrauch Erneute sexuelle Missbräuche kommen bei der Gruppe bereits einschlägig vorbestrafter Täter und auch in der Gruppe von Personen, die bereits Vorstrafen aus dem Bereich der sonstigen Sexualdelikte aufweisen mit 20 % am häufigsten vor. Hier zeichnet sich im Bereich gewaltloser sexueller Delikte eine gewisse Perseveranz ab, die im Bereich sexueller Gewalt nicht zu beobachten ist. Zwischen dem dreiund dem sechsjährigen sowie zwischen dem sechs- und dem neunjährigen Beobachtungszeitraum lässt sich – soweit dies aufgrund der geringen Fallzahlen möglich ist – ein leichter Anstieg einschlägiger Delikte zeigen, besonders deutlich ist der Zuwachs aber in der Regel im Bereich der allgemeinen Kriminalität . 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=1.937) auch Sexuelle Gewalt (n=76) auch Sexueller Mißbrauch (n=186) auch exhibitionistische Delikte (n=33) auch sonstige Sexualdelikte (n=20) auch andere Gewaltdelikte (n=131) nur andere Delikte (n=805) auch Sexuelle Gewalt auch Sexueller Mißbrauch auch exhibitionistische Delikte auch sonstige Sexualdelikte auch andere Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 259 T ab C 6 .2 .2 .2 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d im n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr a u m n ac h D el ik ta rt d er V or en ts ch ei du ng en b ei s ex ue ll em M is sb ra uc h T ab C 6 .2 .2 .2 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d im n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n a ch D el ik ta rt d er V o re nt sc h ei d u n g en be i se xu el le m M is sb ra uc h (i n P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 1. 58 6 1. 45 0 1. 3 81 49 37 34 11 9 97 89 22 17 16 11 11 11 60 45 37 46 8 36 7 31 9 au ch S ex ue lle G ew al t 8 10 14 3 4 4 1 1 1 0 0 0 0 0 0 1 1 1 4 6 7 au ch S ex ue lle r M iß br au ch 22 46 55 5 7 8 25 34 37 3 4 4 3 4 4 2 3 4 1 8 28 30 au ch e xh ib iti on is tis ch e D el ik te 5 10 11 2 2 2 4 6 9 5 5 5 1 1 1 0 0 0 5 8 9 au ch s on st ig e S ex ua ld el ik te 14 22 27 1 2 3 7 8 9 1 1 1 2 2 2 0 1 1 4 12 13 au ch a nd er e G ew al td el ik te 33 46 51 2 3 3 5 5 6 0 0 0 0 0 0 11 16 18 46 62 72 nu r an de re D el ik te 26 9 35 3 39 8 14 21 22 25 35 35 2 6 7 3 2 2 57 65 70 26 0 32 2 35 5 G es am t 13 1 80 5 1. 9 37 76 18 6 33 20 ke in e V or en ts ch ei du ng (n = 1. 9 37 ) n ur a nd er e D el ik te (n = 8 05 ) a uc h S ex ue lle G ew al t (n = 76 ) a uc h S ex ue lle r M iß b ra uc h (n = 18 6 ) a uc h ex hi bi tio ni st is ch e D el ik te (n = 33 ) a uc h so ns tig e S ex ua ld el ik te (n = 2 0) au ch a nd er e G ew al td el ik te (n = 1 31 ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei du ng 81 ,9 % 74 ,9 % 71 ,3 % 64 ,5 % 48 ,7 % 44 ,7 % 64 ,0 % 52 ,2 % 47 ,8 % 66 ,7 % 51 ,5 % 48 ,5 % 55 ,0 % 55 ,0 % 55 ,0 % 45 ,8 % 34 ,4 % 28 ,2 % 58 ,1 % 45 ,6 % 39 ,6 % au ch S ex ue lle G ew al t 0, 4% 0, 5% 0, 7% 3, 9% 5, 3% 5, 3% 0, 5% 0, 5% 0, 5% 0, 0% 0, 0% 0, 0% 0, 0% 0, 0% 0, 0% 0, 8% 0, 8% 0, 8% 0, 5% 0, 7% 0, 9% au ch S ex ue lle r M iß br au ch 1, 1% 2, 4% 2, 8% 6, 6% 9, 2% 10 ,5 % 13 ,4 % 18 ,3 % 19 ,9 % 9, 1% 12 ,1 % 12 ,1 % 15 ,0 % 20 ,0 % 20 ,0 % 1, 5% 2, 3% 3, 1% 2, 2% 3, 5% 3, 7% au ch e xh ib iti on is tis ch e D el ik te 0, 3% 0, 5% 0, 6% 2, 6% 2, 6% 2, 6% 2, 2% 3, 2% 4, 8% 15 ,2 % 15 ,2 % 15 ,2 % 5, 0% 5, 0% 5, 0% 0, 0% 0, 0% 0, 0% 0, 6% 1, 0% 1, 1% au ch s on st ig e S ex ua ld el ik te 0, 7% 1, 1% 1, 4% 1, 3% 2, 6% 3, 9% 3, 8% 4, 3% 4, 8% 3, 0% 3, 0% 3, 0% 10 ,0 % 10 ,0 % 10 ,0 % 0, 0% 0, 8% 0, 8% 0, 5% 1, 5% 1, 6% nu r an de re D el ik te 13 ,9 % 18 ,2 % 20 ,5 % 18 ,4 % 27 ,6 % 28 ,9 % 13 ,4 % 18 ,8 % 18 ,8 % 6, 1% 18 ,2 % 21 ,2 % 15 ,0 % 10 ,0 % 10 ,0 % 8, 4% 12 ,2 % 13 ,7 % 32 ,3 % 40 ,0 % 44 ,1 % G es am t 33 18 6 76 1. 93 7 80 5 13 1 20 n ur a nd er e D el ik te (n = 80 5) ke in e V or en ts ch ei du ng (n = 1. 93 7) a uc h S ex ue lle G ew al t (n = 76 ) a uc h S ex ue lle r M iß br au ch (n = 18 6) a uc h ex hi bi tio ni st is ch e D el ik te (n = 33 ) a uc h so ns tig e S ex ua ld el ik te (n = 20 ) au ch a nd er e G ew al td el ik te (n = 13 1) 260 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.2.2.3. Exhibitionistische Delikte In Abb. C 6.2.2.3.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum für Personen dargestellt, die aufgrund eines exhibitionistischen Delikts im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen wurden. Auch bei den Exhibitionisten wird nach neun Jahren der Großteil der Verurteilten nicht aufgrund eines neuen Sexual- oder Gewaltdelikts verurteilt, sondern wegen anderer Delikte (24 %). Nur 3 % werden wegen eines anderen Gewaltdelikts und ca. 4 % aufgrund eines anderen Sexualdelikts verurteilt. Auffällig ist hier allerdings der relativ große Anteil von Personen, die wiederum aufgrund eines exhibitionistischen Delikts verurteilt werden (16 %). Im Vergleich zu den deliktbezogenen Rückfallraten im dreijährigen Beobachtungszeitraum zeigen sich hier denn auch die deutlichsten Zunahmen: Der Anteil von Personen , die (auch) aufgrund eines erneuten exhibitionistischen Delikts wieder registriert wurden, steigt im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums um 5 und im dritten Abschnitt um 1 Prozentpunkt. Ebenso hoch gestaltet sich die Zunahme im Bereich der allgemeinen Kriminalität; im Bereich anderer Sexual- oder Gewaltdelikte beträgt die Zunahme dagegen lediglich 2 bzw. 1 Prozentpunkte. Abb. C 6.2.2.3.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei exhibitionistischen Delikten Misst man die Rückfallgeschwindigkeit bei den rückfälligen Personen, die aufgrund eines exhibitionistischen Delikts im Bezugsjahr erfasst wurden (vgl. Tab. C 6.2.2.3.1), so zeigen sich hier weniger starke Unterschiede zwischen den einzelnen Deliktgruppen als bei den anderen Sexualdelikten: Dies ist vor allem darauf zurück zu führen, dass exhibitionistische Straftäter nur äußerst selten und wenn dann nicht besonders schnell mit sexuellen oder anderen Gewaltdelikten wieder auffällig werden. Unabhängig davon, in welcher Deliktgruppe die Folgeentscheidung anzusiedeln ist, verstreichen zwischen 10 bis zu 27 Monaten, bis 50 % aller rückfälligen Personen erfasst werden (allerdings sind die Häufigkeiten in den einzelnen Gruppen teilweise sehr klein). 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=1.289) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) Rückfall n=40.638 (40,2%) kein Rückfall (n=680; 53%) RF 7.-9. J. (n=54; 4%) Rückfall 4. bis 6. Jahr (n=145; 11%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=410; 32%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=6; 0,5%) auch sexueller Missbrauch (n=20; 1,6%) auch andere Gewaltdelikte (n=17; 1%) auch andere Sexualdelikte (n=5; 0,4%) auch exhibit. Delikte (n=129; 10%) nur andere Delikte (n=233; 18%) nur andere Delikte (n=291; 23%) nur andere Delikte (n=312; 24%) auch exhibit. Delikte (n=188; 15%) auch exhibit. Delikte (n=205; 16%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=8; 0,6%) auch sexueller Missbrauch (n=24; 2%) auch andere Gewaltdelikte (n=35; 3%) auch andere Sexualdelikte (n=9; 0,7%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=11; 1%) auch sexueller Missbrauch (n=30; 2,3%) auch andere Gewaltdelikte (n=37; 3%) auch andere Sexualdelikte (n=14; 1%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 261 Tab. C 6.2.2.3.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Deliktart des Rückfalls bei exhibitionistischen Delikten Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten auch sexuelle Gewalt 309 10 11 auch sexueller Missbrauch 444 15 30 auch exhibitionistische Delikte 536 18 205 auch sonstige Sexualdelikte 1.319 44 14 auch andere Gewaltdelikt 472 16 37 nur andere Delikte 816 27 312 Um die kriminelle Karriere von exhibitionistischen Straftätern genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abb. C 6.2.2.3.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei exhibitionistischen Delikten Abbildung C 6.2.2.3.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von exhibitionistischen Delikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringsten Rückfallraten nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatten (35 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein exhibitionistisches Delikt begangen hatten, weisen mit 63 % eine deutlich höhere Rückfallrate auf. Ähnliches gilt für alle Personen, die bereits im Vorfeld Sexualdelikte begangen hatten, wobei die Fallzahlen in den einzelnen Gruppen teilweise sehr klein sind, so dass die Rückfallraten (bis 62 %) hier nicht weiter interpretiert werden können. In der Gruppe der Personen, die im Vorfeld bereits andere Gewaltdelikte begangen hatten, liegt die Rückfallrate noch etwas höher (65 %). Die zahlenmäßig 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=707) auch Sexuelle Gewalt (n=34) auch Sexueller Mißbrauch (n=57) auch exhibitionistische Delikte (n=195) auch sonstige Sexualdelikte (n=1) auch andere Gewaltdelikte (n=46) nur andere Delikte (n=249) auch Sexuelle Gewalt auch Sexueller Mißbrauch auch exhibitionistische Delikte auch sonstige Sexualdelikte auch andere Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung 262 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 größte Gruppe von Personen, die im Vorfeld nur Vorstrafen aus anderen (nicht sexual- oder gewaltbezogenen ) Bereichen aufweisen, weist mit 64 % ein ähnliches Niveau bei der Rückfallrate auf. Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen dem ersten, zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums ergibt sich eine ähnliche Tendenz wie bei den anderen Sexualdelikten: Bei den Nichtvorbestraften nimmt der Anteil Rückfälliger im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums um 10 und im dritten Teil um weitere 3 Prozentpunkte zu. In den Vorbestraftengruppen variiert die Zunahme zwischen 9 und 17 Prozentpunkten im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums sowie zwischen 4 und 9 Prozentpunkten im dritten. Ein erneuter Eintrag aufgrund eines exhibitionistischen Delikts im neunjährigen Beobachtungszeitraum erfolgt am häufigsten, wenn bei einem exhibitionistischen Straftäter bereits eine einschlägige Vorstrafe vorliegt (34 %). Hier kristallisiert sich ein gewisser Kern von Personen mit einem deliktspezifischen Rückfallrisiko heraus, dessen Anteil höher liegt als bei anderen Sexual- und Gewalttaten. Andere Sexualstraftaten sind in dieser Gruppe dagegen eher selten. Zwischen dem drei- und dem neunjährigen Beobachtungszeitraum lässt sich – soweit die geringen Fallzahlen überhaupt aussagekräftig erscheinen – ein leichter Anstieg einschlägiger Delikte zeigen. Anders als bei den anderen Sexualdelikten ist der Anstieg der Rückfallraten über den neunjährigen Beobachtungszeitraum bei einschlägigen – also erneuten exhibitionistischen Straftaten – größer als der Zuwachs im Bereich der allgemeinen Kriminalität. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 263 T ab C 6 .2 .2 .3 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i ex hi bi ti on is ti sc he n D el ik te n T ab C 6 .2 .2 .3 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i ex hi bi ti on is ti sc he n D el ik te n (i n P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 5 50 4 8 4 4 6 2 1 9 1 6 1 3 3 3 2 9 2 6 1 13 8 0 7 3 1 1 0 2 2 1 8 1 6 1 4 1 1 0 6 9 0 au ch S ex ue lle G ew al t 2 2 2 1 1 1 0 0 1 3 3 3 0 0 0 0 1 1 0 1 3 au ch S ex ue lle r M iß b ra uc h 9 9 1 0 1 1 1 2 3 3 5 7 1 0 0 0 0 0 0 0 3 4 6 au ch e xh ib iti o ni st is ch e D el ik te 4 3 6 9 7 8 6 8 9 1 0 1 2 1 1 4 5 6 5 6 6 0 0 0 3 3 4 2 2 3 1 3 7 au ch s o ns tig e S ex ua ld el ik te 3 4 5 0 0 0 1 1 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 4 6 au ch a nd er e G ew al td el ik te 4 1 2 1 5 2 3 3 1 1 1 0 1 1 0 0 0 0 1 2 1 0 1 7 1 5 nu r an d er e D el ik te 9 6 1 2 7 1 3 5 5 5 7 1 0 1 1 1 3 2 9 3 9 4 1 0 0 1 2 1 2 3 2 3 7 2 8 6 9 2 G es am t k ei ne V o re nt sc he id un g (n = 7 07 ) n ur a nd er e D el ik te (n = 2 4 9) a uc h S ex ue lle G ew al t (n = 3 4 ) a uc h S ex ue lle r M iß b ra uc h (n = 5 7) a uc h ex hi b iti o ni st is ch e D el ik te (n = 1 95 ) a uc h so ns tig e S ex ua ld el ik te (n = 1 ) au ch a nd er e G ew al td el ik te (n = 4 6) 4 6 2 4 9 7 0 7 3 4 5 7 1 9 5 1 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 77 ,8 % 68 ,5 % 6 5 ,3 % 55 ,9 % 4 7 ,1 % 38 ,2 % 5 7 ,9 % 50 ,9 % 4 5 ,6 % 57 ,9 % 4 1, 0 % 37 ,4 % 1 0 0 % 1 0 0% 0, 0% 47 ,8 % 3 9 ,1 % 3 4 ,8 % 5 6 ,6 % 42 ,6 % 36 ,1 % au ch S ex ue lle G ew al t 0 ,3 % 0, 3% 0, 3 % 2, 9% 2, 9 % 2 ,9 % 0 ,0 % 0 ,0 % 1, 8 % 1, 5% 1, 5 % 1 ,5 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0% 0 ,0 % 2, 2 % 2 ,2 % 0, 0 % 0 ,4 % 1, 2% au ch S ex ue lle r M iß b ra uc h 1 ,3 % 1, 3% 1, 4 % 2, 9% 2, 9 % 2 ,9 % 3 ,5 % 5 ,3 % 5, 3 % 2, 6% 3, 6 % 5 ,1 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0% 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 1, 2 % 1 ,6 % 2, 4% au ch e xh ib iti o ni stis ch e D el ik te 6 ,1 % 9, 8% 1 1 ,0 % 17 ,6 % 2 3 ,5 % 26 ,5 % 1 7 ,5 % 21 ,1 % 1 9 ,3 % 23 ,1 % 3 3, 3 % 33 ,8 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0% 6 ,5 % 6, 5 % 8 ,7 % 8, 8 % 12 ,4 % 14 ,9 % au ch s on st ig e S ex ua ld el ik te 0 ,4 % 0, 6% 0, 7 % 0, 0% 0, 0 % 0 ,0 % 1 ,8 % 1 ,8 % 3, 5 % 0, 0% 0, 0 % 0 ,5 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 0% 0 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 0, 4 % 1 ,6 % 2, 4% nu r an d er e D el ik te 13 ,6 % 18 ,0 % 1 9 ,1 % 14 ,7 % 1 4 ,7 % 20 ,6 % 1 7 ,5 % 19 ,3 % 2 2 ,8 % 14 ,9 % 2 0, 0 % 21 ,0 % 0, 0 % 0 ,0 % 10 0 % 0 ,0 % 2, 2 % 4 ,3 % 2 8 ,9 % 34 ,5 % 36 ,9 % G es am t 46 2 4 9 70 7 34 5 7 19 5 1 n ur a nd er e D el ik te (n = 2 4 9 ) ke in e V o re nt sc he id un g (n = 7 0 7 ) a uc h S ex ue lle G ew al t (n = 3 4 ) a uc h S ex ue lle r M iß b ra uc h (n = 5 7 ) a uc h ex hi bi tio ni st is ch e D el ik te (n = 19 5 ) a uc h so ns tig e S ex ua ld el ik te (n = 1) au ch a nd er e G ew al td el ik te (n = 4 6 ) 264 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.3. Rückfall nach Gewaltdelikten Für die Straftäter, die aufgrund von Gewaltdelikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen wurden, wird hier ebenfalls untersucht, inwiefern die Gewaltdelikte im Rahmen der kriminellen Karriere mit weiteren Gewaltdelikten und anderen Straftaten zusammen treffen. Die Grundgesamtheit der hier vorgestellten deliktbezogenen Analyse bilden alle Personen, die im Jahr 2004 eine Bezugsentscheidung aufgrund eines Gewaltdelikts aufweisen. Hierunter fallen „Tötungsdelikte “ (§§ 211, 212, 213 StGB), „Raub- und Erpressungsdelikte“ (§§ 249-253, 255, 316a StGB) sowie einfache (§ 223 StGB) und gefährliche und schwere Körperverletzungsdelikte (§§ 224, 226, 227 StGB). 6.3.1. Allgemeine Rückfallraten Abb. C 6.3.1.1: Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Gewaltdelikten Abbildung C 6.3.1.1 bildet die allgemeine Rückfallrate (mit jeder Straftat irgendwelcher Art) von Personen ab, die aufgrund von Gewaltdelikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, differenziert für unterschiedliche Gewaltdelikte. Die durchschnittlichen Rückfallraten nach Gewaltdelikten liegen nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums bei 58 % und sind somit deutlich höher als die Gesamtrückfallrate (48 %, vgl. Abb. C 6.1.1). Doch die einzelnen Gewaltdeliktgruppen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer Rückfallbelastung : Am stärksten belastet sind Personen, die aufgrund eines Raubdelikts verurteilt wurden (72 %). Etwas seltener kommt es nach einfacher (54 %) oder gefährlicher und schwerer Körperverletzung (61 %) zu einem Rückfall. Deutlich niedriger und unter der durchschnittlichen Rückfallrate liegen Personen mit Tötungsdelikten: Nur in 34 % aller Fälle kommt es zu einer erneuten Straftat. Die meisten Rückfälle sind bei allen drei Deliktformen bereits im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums zu verzeichnen (durchschnittlich 44 %). Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums steigt die 49.732 174 24.970 17.458 7.130 11.253 62 5.857 4.016 1.318 4.202 41 2.242 1.463 456 46.607 546 28.009 14.561 3.491 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gewaltdelikte gesamt (n=111.784) Tötungsdelikte (n=823) Einfache Körperverletzung (n=61.078) Gefährliche u. schwere Körperverletzung (n=37.498) Raubdelikte (n=12.395) Folgenentscheidungen bis 3 Jahre Folgenentscheidungen 4 bis 6 Jahre Folgeentscheidungen 6 bis 9 Jahre keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 265 Rückfallrate dann durchschnittlich um 10 Prozentpunkte an. Zwischen Raub- und Körperverletzungsdelikten ergeben sich hier keine Unterschiede, die Rückfallrate nach Tötungsdelikten steigt aber lediglich um 8 Prozentpunkte an. Im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums liegt die durchschnittliche Zunahme bei 4 Prozentpunkten. Die Dauer bis zum ersten Rückfall (vgl. Abb. 6.3.1.2) zeigt, dass Gewaltdelinquenten ein sehr unterschiedliches Rückfallverhalten aufweisen: Nach „Raub und Erpressung“ sowie nach einfacherer bzw. schwerer und gefährlicher Körperverletzung sind die vierteljährlichen Rückfallraten besonders zu Beginn des Beobachtungszeitraums sehr hoch. Die Gewaltdelinquenten dagegen, deren Ausgangsdelikt ein Tötungsdelikt ist, werden besonders am Anfang des Beobachtungszeitraums weniger häufig rückfällig ; die vierteljährliche Rückfallrate liegt sogar deutlich unter dem Durchschnitt. Allerdings sinkt die vierteljährliche Rückfallrate auch im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nur wenig ab. Abb. C 6.3.1.2: Entwicklung der Rückfallrate bei unterschiedlichen Gewaltdelikten im neunjährigen Beobachtungszeitraum Tab. C 6.3.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Gewaltdelikten Deliktart der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten Tötungsdelikte 675 23 277 Raub und Erpressung 414 14 8.904 Einfache Körperverletzung 484 16 33.069 Gef. u. schwere Körperverletzung 476 16 22.889 Misst man die Rückfallgeschwindigkeit bei den rückfälligen Personen, die aufgrund eines Gewaltdelikts im Bezugsjahr erfasst wurden, anhand des Medians und stellt dabei nur auf die rückfälligen Personen ab (vgl. Tab. C 6.3.1.1), so zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gewaltdeliktgruppen . Ein erster Rückfall erfolgt am schnellsten nach „Raub und Erpressung“: 50 % aller nach Raub- und Erpressungsdelikten rückfälligen Personen haben bereits nach 14 Monaten ihren ersten 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Tötungsdelikte Einfache Körperverletzung Gefährliche u. schwere Körperverletzung Raubdelikte Gesamt 266 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Rückfall. Ähnlich niedrig liegt der Median bei Rückfälligen, die aufgrund eines einfachen bzw. schweren oder gefährlichen Körperverletzungsdelikts erfasst wurden (jeweils 16 Monate). Rückfällige nach Tötungsdelikten werden dagegen deutlich langsamer erneut straffällig (der Median liegt hier bei 23 Monaten). 6.3.2. Einschlägiger Rückfall bei Gewaltdelikten Auch für die Straftäter, die aufgrund von Gewaltdelikten verurteilt wurden, wird genauer analysiert, inwiefern die Gewaltdelikte im Rahmen der kriminellen Karriere mit weiteren Gewaltdelikten und anderen Straftaten – hier wird ein besonderes Augenmerk auf sexuelle Gewaltdelikte gelegt - zusammen treffen. Hierzu werden auch auf der Ebene der Vor- und Folgeentscheidungen – wie in Teil B Abschnitt 6 beschrieben – die o. g. Kategorien von Gewaltdelikten differenziert. Sexuelle Gewaltdelikte werden in der Kategorie „auch sexuelle Gewalt“ erfasst. Weitere Entscheidungen werden in der Klasse „sonstige Delikte“ zusammengefasst, um zu prüfen, inwieweit auch Vor- oder Folgeeintragungen aufgrund allgemeiner Kriminalität vorliegen. 6.3.2.1. Tötungsdelikte Abb. C 6.3.2.1.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei Tötungsdelikten In Abb. C 6.3.2.1.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum dargestellt. Es zeigt sich, dass nach neun Jahren der Großteil der aufgrund eines Tötungsdelikts Verurteilten nicht wegen eines neuen Gewaltdelikts verurteilt wird, sondern wegen anderer Delikte (22 %). Weniger als 1 % der aufgrund eines Tötungsdelikts verurteilten oder aus der Haft entlassenen Personen wird im neunjährigen Beobachtungszeitraum wegen eines sexuellen Gewaltdeliktes wiederverurteilt. 10 % der Tötungsdelinquenten werden wegen eines Körperverletzungsdelikts und ca. 2 % aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikts verurteilt. Weniger als 1 % der Personen, die aufgrund eines Tötungsdelikts erfasst wurden, werden erneut mit einem Tötungsdelikt rückfällig. 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=823) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=62; 7,5%) kein Rückfall (n=546; 66,3%) RF 7.-9. J. (n=41; 5%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=174; 21%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=2; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=7; 1%) auch Tötungsdelikte (n=2; 0,2%) auch Körperverletzung (n=43; 5%) nur andere Delikte (n=120; 15%) nur andere Delikte (n=156; 19%) nur andere Delikte (n=178; 22%) auch Körperverletzung (n=67; 9%) auch Körperverletzung (n=80; 10%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=2; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=7; 1%) auch Tötungsdelikte (n=2; 0,2%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=2; 0,2%) auch Tötungsdelikte (n=3; 0,4%) auch Raub- u. Erpressung (n=14; 2%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 267 Im Vergleich zu den deliktbezogenen Rückfallraten im dreijährigen Beobachtungszeitraum zeigen sich die deutlichsten Zunahmen im Bereich allgemeiner Kriminalität und bei den Personen, die (auch) aufgrund von Körperverletzung wieder registriert wurden: Im zweiten Teil des Beobachtungszeitraums beträgt der Anstieg 4 und im dritten Teil 1 Prozentpunkt. Bei Wiederverurteilungen aufgrund von Raub- und Erpressungs- oder sogar erneuten Tötungsdelikten ist kein nennenswerter Anstieg der spezifischen Rückfallraten festzustellen. Tabelle C 6.3.2.1.1 berücksichtigt nur die rückfälligen Tötungsdelinquenten und stellt dar, nach welcher Zeit der erste Rückfall erfolgt. Wie sich zeigt, erfolgt ein erster Rückfall am schnellsten bei Personen , die aufgrund von Raub- oder Körperverletzungsdelikten erneut erfasst wurden: 50 % aller wegen einer Körperverletzung Rückfälligen haben bereits nach knapp 19 Monaten ihren ersten Rückfall. (Eine Ausnahme bildet hier lediglich die Gruppe der Personen, die erneut mit einem Tötungs- oder mit einem sexuellen Gewaltdelikt rückfällig wird. Aufgrund der geringen Fallzahl lässt sich der Median von sechs bzw. 11 Monaten hier jedoch nicht verallgemeinern.) Rückfällige Tötungsdelinquenten, die nur mit Körperverletzung oder mit anderen Delikten erneut registriert werden, werden deutlich langsamer erneut straffällig (der Median liegt hier bei knapp 19 bzw. 25 Monaten). Tab. C 6.3.2.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei Tötungsdelikten nach Deliktart der Folgeentscheidung Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten Auch Tötungsdelikte 173 6 3 Auch Raub- und Erpressungsdelikte 417 14 14 Auch Körperverletzungsdelikte 571 19 80 Auch sexuelle Gewaltdelikte 316 11 2 Nur andere Delikte 760 25 178 Um die kriminelle Karriere von Tötungsdelinquenten genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abbildung C 6.3.2.1.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von Tötungsdelikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringste allgemeine Rückfallrate nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatte (16 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein Tötungsdelikt begangen hatten, weisen mit 56 % eine deutlich höhere allgemeine Rückfallrate auf. Allerdings ist die Fallzahl hier sehr gering; der sprunghafte Anstieg im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums ist auf nur zwei rückfällige Personen zurückzuführen. In der Gruppe der Personen , die im Vorfeld bereits andere Gewaltdelikte begangen hatten, gilt: Nach Raub lässt sich am Ende des neunjährigen Rückfallzeitraums ebenfalls eine überdurchschnittlich hohe Rückfallrate von 63 % feststellen, aber auch nach Körperverletzungsdelikten liegt die allgemeine Rückfallrate noch über dem Durchschnitt (52 %). Sie ist lediglich in der Gruppe derjenigen Tötungsdelinquenten, die nur Vorstrafen mit anderen Delikten (keine Gewaltdelikte) aufweisen, wieder unterdurchschnittlich (41 %). Die Gruppe von Personen, die im Bereich der Vorstrafen ein sexuelles Gewaltdelikt aufweisen, ist wiederum sehr klein (n=7), so dass die deliktspezifische Rückfallrate nicht genauer interpretiert werden soll. 268 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 6.3.2.1.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei Tötungsdelikten Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen den verschiedenen Abschnitten des Beobachtungszeitraums ergeben sich deutliche Unterschiede für die einzelnen deliktspezifischen Vorstrafengruppen : Bei den nichtvorbestraften Tötungsdelinquenten nimmt der Anteil Rückfälliger im zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums insgesamt lediglich um 8 Prozentpunkte zu; in der Gruppe, die bereits mit einem Tötungsdelikt vorbestraft ist, kommen im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums keine und im dritten Abschnitt 2 weitere Rückfälle hinzu; allerdings ist die Anzahl von Fällen sehr gering. Sehr hoch ist der Anstieg der allgemeinen Rückfallraten dagegen in der Gruppe der Tötungsdelinquenten, die mit einem Raub- oder Erpressungsdelikt vorbestraft sind: Die Rückfallrate steigt insgesamt um 21 Prozentpunkte an. Etwas niedriger ist der Anstieg in den Gruppen der Tötungsdelinquenten, die mind. eine Vorstrafe aus dem Bereich Körperverletzung (17 Prozentpunkte) oder Nicht-Gewaltdelikte (14 Prozentpunkte) aufweisen. Ein erneuter Eintrag aufgrund eines Tötungsdelikts im neunjährigen Beobachtungszeitraum erfolgt aber generell äußerst selten – unabhängig von der Deliktart der Vorstrafe. Insgesamt sind nur zwei erneute Tötungsdelikte registriert worden. Generell dominieren bei den Tötungsdelinquenten andere Delikte die Folgeentscheidungen. Zwischen dem drei- und dem neunjährigen Beobachtungszeitraum lässt sich – soweit die geringen Fallzahlen überhaupt aussagekräftig sind – kein nennenswerter Anstieg einschlägiger Taten zeigen; der Zuwachs an Rückfällen bezieht sich zum großen Teil auf Nichtgewaltdelikte . 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=370) auch Tötungsdelikte (n=9) auch Raub und Erpressung (n=86) auch Körperverletzung (n=109) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=7) nur andere Delikte (n=242) auch Tötungsdelikte auch Raub und Erpressung auch Körperverletzung auch sexuelle Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 269 T ab C 6 .3 .2 .1 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs u nd n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n a ch D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n g en be i T öt un gs de li kt en T ab C 6 .3 .2 .1 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d im n eu nj äh ri ge n B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n a ch D el ik ta rt d er V o re nt sc h ei d u n g en be i T öt un gs de li kt en ( in P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 3 40 3 19 3 1 0 7 7 4 50 4 0 3 2 7 0 58 52 5 5 5 1 77 1 58 1 4 3 au ch T ö tu ng sd el ik te 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 au ch R au b u nd E rp re ss un g 1 2 2 1 1 3 1 1 2 2 3 4 0 0 0 2 2 3 au ch K ö rp er ve rl et zu ng 4 10 1 2 1 1 1 12 1 7 2 1 1 6 24 27 1 1 1 9 14 1 8 au ch s ex ue lle G ew al td el ik te 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 nu r an de re D el ik te 24 38 4 5 0 0 1 21 2 6 2 9 2 1 24 26 0 0 0 54 68 7 7 G es am t 7 2 4 2 k ei ne V o re nt sc he id un g (n = 3 70 ) au ch T öt un gs de lik te (n = 9 ) au ch R au b u nd E rp re ss un g (n = 86 ) au ch K ör p er ve rle tz un g (n = 1 09 ) au ch s ex ue lle G ew al td el ik te (n = 7 ) nu r an d er e D el ik te (n = 2 42 ) 3 7 0 9 8 6 1 0 9 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 91 ,9 % 86 ,2 % 83 ,8 % 77 ,8 % 77 ,8 % 44 ,4 % 58 ,1 % 46 ,5 % 37 ,2 % 64 ,2 % 53 ,2 % 47 ,7 % 71 ,4 % 71 ,4 % 71 ,4 % 73 ,1 % 65 ,3 % 59 ,1 % au ch T öt un gs de lik te 0, 3 % 0, 3 % 0, 3% 0, 0 % 0, 0 % 0, 0% 1, 2 % 1, 2 % 1, 2% 0, 0 % 0, 0% 0, 0% 0, 0 % 0, 0% 0, 0 % 0, 0 % 0, 0% 0, 4 % au ch R au b un d E rp re ss un g 0, 3 % 0, 5 % 0, 5% 11 ,1 % 11 ,1 % 33 ,3 % 1, 2 % 1, 2 % 2, 3% 1, 8 % 2, 8% 3, 7% 0, 0 % 0, 0% 0, 0 % 0, 8 % 0, 8% 1, 2 % au ch K ör pe rv er le tz un g 1, 1 % 2, 7 % 3, 2% 11 ,1 % 11 ,1 % 11 ,1 % 14 ,0 % 19 ,8 % 24 ,4 % 14 ,7 % 22 ,0 % 24 ,8 % 14 ,3 % 14 ,3 % 14 ,3 % 3, 7 % 5, 8% 7, 4 % au ch s ex ue lle G ew al td el ik te 0, 0 % 0, 0 % 0, 0% 0, 0 % 0, 0 % 0, 0% 1, 2 % 1, 2 % 1, 2% 0, 0 % 0, 0% 0, 0% 14 ,3 % 14 ,3 % 14 ,3 % 0, 0 % 0, 0% 0, 0 % nu r an de re D el ik te 6, 5 % 10 ,3 % 12 ,2 % 0, 0 % 0, 0 % 11 ,1 % 24 ,4 % 30 ,2 % 33 ,7 % 19 ,3 % 22 ,0 % 23 ,9 % 0, 0 % 0, 0% 0, 0 % 22 ,3 % 28 ,1 % 31 ,8 % G es am t 37 0 9 86 10 9 7 24 2 nu r an de re D el ik te (n = 24 2) ke in e V or en ts ch ei du ng (n = 3 70 ) au ch T öt un gs de lik te (n = 9) au ch R au b un d E rp re ss un g (n = 8 6) au ch K ör pe rv er le tz un g (n = 10 9) au ch s ex ue lle G ew al td el ik te (n = 7 ) 270 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.3.2.2. Raub-und Erpressungsdelikte Abb. C 6.3.2.2.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei „Raub und Erpressung“ In Abb. C 6.3.2.2.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum dargestellt. Es zeigt sich, dass nach neun Jahren ein Großteil der aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikt Verurteilten nicht wegen eines neuen Gewaltdelikts erneut registriert wird, sondern wegen anderer Delikte (37 %). Dabei spielen sexuelle Gewaltdelikte nahezu keine Rolle (n=37, <1 %). Der Anteil von Personen, die im weiteren Sinn einschlägig – d.h. mit einem Gewaltdelikt – rückfällig werden, ist dennoch relativ hoch: 22 % der Räuber bzw. Erpresser werden wegen eines Körperverletzungsdelikts, immerhin 12 % erneut wegen eines Raub- oder Erpressungsdelikts (also im engeren Sinne einschlägig) und weniger als 1 % aufgrund eines Tötungsdelikts verurteilt. Im Vergleich zu den deliktbezogenen Rückfallraten im dreijährigen Beobachtungszeitraum zeigt sich die deutlichste Zunahme dann auch im Bereich neuer Körperverletzungsdelikte: Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums nimmt die einschlägige Rückfallrate um 5 und im dritten Abschnitt um weitere 2 Prozentpunkte zu. Der Anteil von Personen, die (auch) aufgrund von Tötungsdelikten wieder registriert wurden, bleibt gleich, dagegen steigt auch der Anteil von Personen, die erneut wegen Raubund Erpressungsdelikten erfasst werden (um 3 Prozentpunkte im zweiten und um 1 Prozentpunkt im dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums). Der Anteil von im weiteren Sinne einschlägigen Folgeentscheidungen nimmt dem entsprechend deutlicher zu (insgesamt 12 Prozentpunkte) als der von Folgeentscheidungen mit ausschließlich anderen Delikten (3 Prozentpunkte). 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=12.395) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=1.318; 11%) kein Rückfall (n=3.491; 28%) RF 7.-9. J. (n=456; 4%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=7.130; 58%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=32; 0,3%) auch Raub- und Erpressung (n=1.019; 8%) auch Tötungsdelikte (n=20; 0,2%) auch Körperverletzung (n=1.811; 15%) nur andere Delikte (n=4.248; 34%) nur andere Delikte (n=4.599; 37%) auch Körperverletzung (n=2.756; 22%) auch Körperverletzung (n=2.454; 20%) nur andere Delikte (n=4.602; 37%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=38; 0,3%) auch Raub- und Erpressung (n=1.323; 11%) auch Tötungsdelikte (n=34; 0,3%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=37; 0,3%) auch Tötungsdelikte (n=41; 0,3%) auch Raub- u. Erpressung (n=1.468; 12%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 271 Tab. C 6.3.2.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei Tötungsdelikten nach Deliktart der Folgeentscheidung Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten Auch Tötungsdelikte 410 14 41 Auch Raub- und Erpressungsdelikte 219 7 1.468 Auch Körperverletzungsdelikte 345 12 2.756 Auch sexuelle Gewaltdelikte 347 12 37 Nur andere Delikte 571 19 4.602 Tabelle C 6.3.2.2.1 berücksichtigt nur die rückfälligen aufgrund von Raubdelikten registrierten Personen und stellt dar, nach welcher Zeit der erste Rückfall erfolgt. Wie sich zeigt, erfolgt ein erster Rückfall am schnellsten bei Personen, die aufgrund von Raub- oder Erpressungsdelikten erneut registriert werden: 50 % aller rückfälligen Personen dieser Gruppe haben bereits nach 7 Monaten ihren ersten Rückfall. Bei Rückfälligen, die bei ihren Rückfalltaten (auch) Körperverletzungsdelikte oder sexuelle Gewaltdelikte begangen haben, liegt der Median bei 12, bei Rückfälligen, die aufgrund von Tötungsdelikten wiederverurteilt wurden, bei 14 Monaten. In der Gruppe von Rückfälligen, die nicht mit erneuten Gewaltdelikten („nur andere Delikte“) auffallen, dauert es dagegen 19 Monate, bis 50 % aller Rückfälle zu verzeichnen sind. Um die kriminelle Karriere von Tätern, die aufgrund eines Raubdelikts verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen werden, genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abbildung C 6.3.2.2.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von Raub- oder Erpressungsdelikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder aus der Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Insgesamt weist diese Gruppe eine recht hohe Rückfallrate auf (vgl. auch Abschnitt C 6.3.1). Dies zeigt sich auch bei Personen, die noch keine Vorstrafe aufweisen: Hier liegen die Rückfallraten nach neun Jahren bei 57 %. In den vorbestraften Gruppen sind sogar jeweils mehr als 2/3 aller aufgrund von Raub und Erpressung registrierten Personen nach neun Jahren rückfällig geworden; die Rückfallraten variieren zwischen 69 (wegen Tötungsdelikten Vorbestrafte) und 83 % (wegen Körperverletzung oder Raub- und Erpressung vorbestraft). Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen dem ersten und dem dritten Teil des Beobachtungszeitraums ergeben sich keine deutlichen Unterschiede. In allen Gruppen liegt der Anstieg zwischen 10 und 15 Prozentpunkten. 272 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Abb. C 6.3.2.2.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei Raubdelikten Ein erneuter Eintrag aufgrund eines Raub- oder Erpressungsdelikts im neunjährigen Beobachtungszeitraum erfolgt durchgängig in beachtlichem Umfang (zwischen 8 und 20 %) bei allen Personen, die aufgrund eines solchen Delikts erfasst wurden. Insbesondere gilt dies aber für Täter, die bereits eine einschlägige Vorstrafe aufweisen (20 %). Hier zeichnet sich ein gewisser Kern von wiederholten Raub- oder Erpressungsdelikten mit einem deliktspezifischen Rückfallrisiko ab. Darüber hinaus wird in dieser Tätergruppe relativ häufig in der Folge auch eine Körperverletzung registriert (24 %). Bei den Personen mit wiederholten Raub- und Erpressungsdelikten ist eine erneute Registrierung aufgrund eines Gewaltdelikts also recht häufig (45 %). Zwischen dem drei- und dem neunjährigen Beobachtungszeitraum lässt sich für alle vorbestraften Untergruppen (bis auf die zahlenmäßig sehr kleine Gruppe von Räubern mit einem Tötungsdelikt als Vorstrafe) ein deutlicher Anstieg erneuter Gewalttaten (zwischen 11 und 15 Prozentpunkten) zeigen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=4.021) auch Tötungsdelikte (n=26) auch Raub und Erpressung (n=1.814) auch Körperverletzung (n=2.158) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=49) nur andere Delikte (n=4.327) auch Tötungsdelikte auch Raub und Erpressung auch Körperverletzung auch sexuelle Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 273 T ab C 6 .3 .2 .2 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m na ch D el ik ta rt d er V or en ts ch ei du ng en b ei R au bd el ik te n T ab C 6 .3 .2 .1 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m na ch D el ik ta rt d er V or en ts ch ei du ng en b ei R au bd el ik te n (i n P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 2 .2 3 8 1 .8 5 4 1 .7 13 1 2 9 8 6 09 3 75 3 10 7 00 4 41 3 5 9 1 8 1 4 1 3 1 .6 88 1 .2 5 4 1 08 8 au ch T ö tu ng sd el ik te 4 7 9 0 0 0 1 1 1 3 1 6 4 9 9 0 1 1 1 4 6 au ch R au b u nd E rp re ss un g 2 35 3 0 3 3 37 2 2 2 2 57 3 34 3 64 2 10 2 69 3 0 2 3 4 4 3 12 4 11 4 59 au ch K ö rp er ve rle tz un g 5 07 6 7 8 7 39 2 2 3 2 77 38 7 4 41 4 44 5 99 6 6 5 6 1 0 1 3 5 75 7 78 8 93 au ch s ex ue lle G ew al td el ik te 7 6 6 0 0 0 7 9 9 6 5 4 1 1 0 1 1 1 7 18 nu r an d er e D el ik te 1 .0 3 0 1 .1 7 3 1 .2 17 1 0 1 3 1 3 6 53 69 6 6 74 7 94 8 35 8 1 9 2 1 1 9 1 8 1 .7 40 1 .8 6 3 1 86 3 G es am t k ei ne V o re nt sc he id un g (n = 4 .0 2 1) au ch T ö tu ng sd el ik te (n = 2 6) au ch R au b u nd E rp re ss un g (n = 1 .8 1 4 ) au ch K ör p er ve rle tz un g (n = 2 .1 5 8) au ch s ex ue lle G ew al td el ik te (n = 4 9 ) nu r an d er e D el ik te (n = 4 .3 2 7) 4 .0 2 1 2 6 1 .8 1 4 2 .1 5 8 4 9 4 .3 2 7 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F o lg ee nt sc he id un g 55 ,7 % 46 ,1 % 42 ,6 % 46 ,2 % 34 ,6 % 30 ,8 % 33 ,6 % 20 ,7 % 17 ,1 % 32 ,4 % 20 ,4 % 16 ,6 % 36 ,7 % 28 ,6 % 26 ,5 % 39 ,0 % 29 ,0 % 25 ,1 % au ch T öt un gs de lik te 0, 1% 0, 2% 0, 2 % 0, 0 % 0, 0% 0, 0% 0, 6% 0, 7 % 0, 9% 0, 2% 0, 4% 0, 4 % 0, 0 % 2, 0% 2, 0% 0, 0% 0, 1 % 0, 1% au ch R au b un d E rp re ss un g 5, 8% 7, 5% 8, 4 % 7, 7 % 7, 7% 7, 7% 14 ,2 % 18 ,4 % 20 ,1 % 9, 7% 12 ,5 % 14 ,0 % 6, 1 % 8, 2% 8, 2% 7, 2% 9, 5 % 10 ,6 % au ch K ör pe rv er le tz un g 12 ,6 % 16 ,9 % 18 ,4 % 7, 7 % 7, 7% 11 ,5 % 15 ,3 % 21 ,3 % 24 ,3 % 20 ,6 % 27 ,8 % 30 ,8 % 12 ,2 % 20 ,4 % 26 ,5 % 13 ,3 % 18 ,0 % 20 ,6 % au ch s ex ue lle G ew al td el ik te 0, 2% 0, 1% 0, 1 % 0, 0 % 0, 0% 0, 0% 0, 4% 0, 5 % 0, 5% 0, 3% 0, 2% 0, 2 % 2, 0 % 2, 0% 0, 0% 0, 3% 0, 4 % 0, 4% nu r an de re D el ik te 25 ,6 % 29 ,2 % 30 ,3 % 38 ,5 % 50 ,0 % 50 ,0 % 36 ,0 % 38 ,4 % 37 ,2 % 36 ,8 % 38 ,7 % 38 ,0 % 42 ,9 % 38 ,8 % 36 ,7 % 40 ,2 % 43 ,1 % 43 ,1 % G es am t 4. 32 7 4. 0 21 26 1. 81 4 2. 1 58 49 nu r an de re D el ik te (n = 4 .3 27 ) ke in e V or en ts ch ei du ng (n = 4 .0 21 ) au ch T öt un gs de lik te (n = 26 ) au ch R au b un d E rp re ss un g (n = 1 .8 14 ) au ch K ör pe rv er le tz un g (n = 2 .1 58 ) au ch s ex ue lle G ew al td el ik te (n = 49 ) 274 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.3.2.3. Körperverletzungsdelikte Im Unterschied zu oben (vgl. C 6.1 und C 6.3.1) werden hier die Körperverletzungsdelikte nicht in leichte und schwere Formen unterschieden. Denn wie eine differenzierte Analyse ergeben hat, sind die Werte einschlägiger Rückfälle in beiden Gruppen sehr ähnlich (vgl. Abbildung C 6.3.2.3.4 und C 6.3.2.3.4 sowie die dazugehörigen Tabelle im Anhang), so dass sie hier zusammengefasst werden. Betrachtet man die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum (Abb. C 6.3.2.3.1), zeigt sich, dass nach neun Jahren ein Großteil, der aufgrund eines Körperverletzungsdelikts Verurteilten wegen anderer Delikte (30 %) erneut verurteilt wird. Der Anteil von Personen, die im weiteren Sinn einschlägig – d.h. mit einem Gewaltdelikt – rückfällig werden, ist ebenfalls relativ hoch: 23 % der Personen, die aufgrund von Körperverletzungsdelikten verurteilt wurden , werden im Beobachtungszeitraum von 9 Jahren erneut (auch) wegen eines Körperverletzungsdelikts registriert (also im engeren Sinne einschlägig), weniger als 1 % aufgrund eines sexuellen Gewaltoder Tötungsdelikts und 4 % wegen eines Raub- oder Erpressungsdelikts erneut verurteilt. Abb. C 6.3.2.3.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei Körperverletzungsdelikten Wie Tabelle C 6.3.2.3.1 zeigt, erfolgt ein erster Rückfall bei rückfälligen Personen, die aufgrund eines Körperverletzungsdelikts im Bezugsjahr 2004 erfasst wurden, am schnellsten, wenn Raub- oder Tötungsdelikte nachfolgen: 50 % aller Rückfälle (Median) erfolgen hier bereits nach 8 bzw. 9 Monaten. Ähnlich niedrig liegt der Median aber auch bei einschlägigen Rückfällen, also bei Rückfälligen, die erneut aufgrund von Körperverletzungsdelikten erfasst werden (Median bei 13 Monaten) und bei sexuellen Gewaltdelikten (Median bei 12 Monaten). Beim Rückfall mit anderen Delikten werden die Betroffenen deutlich langsamer rückfällig (der Median liegt hier bei 21 Monaten). 0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=98.566) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=9.876; 10%) kein Rückfall (n=42.575; 43%) RF 7.-9. J. (n=3.709; 4%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=42.406; 43%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=156; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=2.216; 3%) auch Tötungsdelikte (n=89; 0,1%) auch Körperverletzung (n=15.289; nur andere Delikte (n=24.656; 25%) nur andere Delikte (n=28.265; 29%) nur andere Delikte (n=29.279; 30%) auch Körperverletzung (n=20.546; 21%) auch Körperverletzung (n=22.809; 23%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=183; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=3.127; 3%) auch Tötungsdelikte (n=161; 0,2%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=186; 0,2%) auch Tötungsdelikte (n=202; 0,2%) auch Raub- u. Erpressung (n=3.515; 4%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 275 Tab. C 6.3.2.3.1: Median der Dauer bis zum Rückfall bei Körperverletzungsdelikten nach Deliktart der Folgeentscheidung in Tagen in Monaten Auch Tötungsdelikte 280 9 202 Auch Raub- und Erpressungsdelikte 232 8 3.515 Auch Körperverletzungsdelikte 389 13 22.809 Auch sexuelle Gewaltdelikte 370 12 186 Nur andere Delikte 633 21 29.279 Um die kriminelle Karriere von Tätern, die aufgrund eines Körperverletzungsdelikts verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen werden, genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abb. C 6.3.2.3.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobach- tungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei Körperverletzung Abbildung C 6.3.2.3.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von Körperverletzungsdelikten im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Eine eher niedrige Rückfallrate weist nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatte (43 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung ein einschlägiges Körperverletzungsdelikt begangen hatten, weisen mit 74 % eine deutlich höhere Rückfallrate auf, ebenso wie die Personen, die im Vorfeld bereits wegen sexueller Gewaltdelikte verurteilt wurden. Schließlich zeigen die Personen, die mindestens eine Vorstrafe im Deliktbereich „Raub und Erpressung“ aufweisen, mit 82 % die höchste Rückfallrate. Aber auch die Gruppe derjenigen Körperverletzungsdelinquenten , die auch Vorstrafen mit Tötungsdelikten oder mit anderen Delikten (keine 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=48.781) auch Tötungsdelikte (n=158) auch Raub und Erpressung (n=4.610) auch Körperverletzung (n=18.701) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=265) nur andere Delikte (n=26.051) auch Tötungsdelikte auch Raub und Erpressung auch Körperverletzung auch sexuelle Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung 276 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Gewaltdelikte) aufweisen, ist überdurchschnittlich hoch (68 bzw. 66 %). Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen dem ersten und dem zweiten Teil des Beobachtungszeitraums ergeben sich deutliche Unterschiede für die einzelnen deliktspezifischen Vorstrafengruppen: Bei den nichtvorbestraften Körperverletzern nimmt der Anteil Rückfälliger im zweiten und dritten Teil des Beobachtungszeitraums insgesamt lediglich um 12 Prozentpunkte zu. In der Gruppe der vorbestraften Personen kommen im zweiten und dritten Abschnitt insgesamt zwischen 16 Prozentpunkten bei den Personen, die wegen eines Tötungsdelikts, eines Raub- oder Erpressungsdelikts, eines Körperverletzungsdelikts oder eines Nicht-Gewaltdelikts vorbestraft sind, und 21 Prozentpunkten bei den Personen, die aufgrund eines sexuellen Gewaltdelikts vorbestraft sind, hinzu. Ein erneuter Eintrag aufgrund einer Körperverletzung im neunjährigen Beobachtungszeitraum erfolgt durchgängig relativ häufig. Insbesondere gilt dies für Täter, die auch eine einschlägige Vorstrafe aus dem Bereich der Körperverletzungsdelikte oder der Raub- bzw. Erpressungsdelikte aufweisen (36 %). Hier schält sich ein gewisser Kreis von Personen mit einem deliktspezifischen Rückfallrisiko heraus. Nichtgewaltdelikte sind ebenfalls sehr häufig. Andere Gewaltdelikte werden dagegen in der Folge eher selten registriert. Innerhalb des neunjährigen Beobachtungszeitraums lässt sich also für die Gewaltdelikte ein deutlicher Anstieg erneuter einschlägiger Taten zeigen. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 277 T ab C 6 .3 .2 .3 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i K ör pe rv er le tz un g T ab C 6 .3 .2 .3 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i K ör pe rv er le tz un g (i n P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F o lg ee nt sc he id un g 3 3. 5 0 5 2 9. 4 6 6 2 7 .8 69 7 7 6 2 5 1 1 .5 5 4 1 .0 18 8 32 7 .9 50 5 .6 6 6 4 .8 9 0 1 25 8 0 7 0 1 2. 9 4 9 9 .9 9 2 8 86 3 au ch T ö tu ng sd el ik te 2 5 4 3 5 2 0 1 1 1 0 1 9 2 5 3 0 4 9 6 5 0 1 1 2 4 4 8 5 8 au ch R au b u nd E rp re ss un g 7 95 1 .1 2 4 1 .2 40 3 5 6 2 44 3 37 3 81 5 58 7 88 8 9 7 5 1 0 1 0 6 11 8 63 9 81 au ch K ö rp er ve rle tz un g 5 .4 2 7 7 .2 6 6 7 .9 73 3 5 4 4 4 8 1 .1 1 9 1 .5 0 1 1 .6 8 0 4 .4 83 6 .0 1 1 6 .6 8 0 5 1 7 0 8 0 4 .1 74 5 .6 5 4 6 34 8 au ch s ex ue lle G ew al td el ik te 4 8 5 0 4 6 0 0 0 1 5 1 8 1 7 4 3 5 3 5 6 4 6 6 4 6 5 6 61 nu r an d er e D el ik te 8 .9 8 1 1 0. 8 3 2 1 1 .6 01 4 3 4 6 5 2 1 .6 6 8 1 .7 1 7 1 .6 7 5 5 .6 37 6 .1 3 4 6 .1 1 3 8 0 9 8 9 8 8 .2 47 9 .4 3 8 9 74 0 G es am t 2 65 2 6. 0 51 k ei ne V o re nt sc he id un g (n = 4 8 .7 81 ) au ch T ö tu ng sd el ik te ( n= 1 5 8) au ch R au b u nd E rp re ss un g (n = 4 .6 1 0 ) au ch K ör p er ve rle tz un g (n = 1 8 .7 0 1) au ch s ex ue lle G ew al td el ik te (n = 2 65 ) nu r an d er e D el ik te (n = 2 6 .0 5 1 ) 4 8 .7 81 1 58 4 .6 1 0 1 8. 7 0 1 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . ke in e F ol ge en ts ch ei d un g 68 ,7 % 6 0 ,4 % 5 7, 1 % 4 8, 7% 39 ,2 % 3 2, 3 % 3 3, 7 % 2 2, 1% 18 ,0 % 42 ,5 % 3 0, 3 % 26 ,1 % 47 ,2 % 3 0 ,2 % 2 6, 4 % 4 9, 7 % 38 ,4 % 3 4, 0 % au ch T ö tu ng sd el ik te 0 ,1 % 0 ,1 % 0, 1% 0, 0% 0 ,6 % 0, 6 % 0, 2 % 0, 4% 0 ,5 % 0 ,2 % 0, 3 % 0 ,3 % 0 ,0 % 0 ,4 % 0, 4 % 0, 1 % 0 ,2 % 0, 2 % au ch R au b un d E rp re ss un g 1 ,6 % 2 ,3 % 2, 5% 1, 9% 3 ,2 % 3, 8 % 5, 3 % 7, 3% 8 ,3 % 3 ,0 % 4, 2 % 4 ,8 % 1 ,9 % 3 ,8 % 3, 8 % 2, 3 % 3 ,3 % 3, 8 % au ch K ö rp er ve rl et zu ng 11 ,1 % 1 4 ,9 % 1 6, 3 % 2 2, 2% 27 ,8 % 3 0, 4 % 2 4, 3 % 3 2, 6% 36 ,4 % 24 ,0 % 3 2, 1 % 35 ,7 % 19 ,2 % 2 6 ,4 % 3 0, 2 % 1 6, 0 % 21 ,7 % 2 4, 4 % au ch s ex ue lle G ew al td el ik te 0 ,1 % 0 ,1 % 0, 1% 0, 0% 0 ,0 % 0, 0 % 0, 3 % 0, 4% 0 ,4 % 0 ,2 % 0, 3 % 0 ,3 % 1 ,5 % 2 ,3 % 2, 3 % 0, 2 % 0 ,2 % 0, 2 % nu r an d er e D el ik te 18 ,4 % 2 2 ,2 % 2 3, 8 % 2 7, 2% 29 ,1 % 3 2, 9 % 3 6, 2 % 3 7, 2% 36 ,3 % 30 ,1 % 3 2, 8 % 32 ,7 % 30 ,2 % 3 7 ,0 % 3 7, 0 % 3 1, 7 % 36 ,2 % 3 7, 4 % G es am t 48 .7 81 1 58 4 .6 10 1 8 .7 01 2 65 2 6. 05 1 nu r an d er e D el ik te (n = 2 6 .0 51 ) ke in e V or en ts ch ei du ng (n = 4 8. 7 81 ) au ch T ö tu ng sd el ik te ( n= 15 8) au ch R au b un d E rp re ss un g (n = 4 .6 1 0) au ch K ö rp er ve rl et zu ng (n = 1 8. 70 1 ) au ch s ex ue lle G ew al td el ik te (n = 26 5) 278 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 6.4. Rückfall nach Diebstahldelikten 6.4.1. Allgemeine Rückfallraten Abbildung C 6.4.1.1 bildet differenziert für unterschiedlich schwere Formen des Diebstahls die allgemeine Rückfallrate (mit einer Straftat gleichwelcher Art) von Personen, die im Bezugsjahr 2004 wegen Diebstahls verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen worden sind. Die durchschnittliche Rückfallrate nach Diebstahldelikten liegt nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums bei 54 % und ist somit höher als die Gesamtrückfallrate (48 %105). Am stärksten belastet sind Personen, die wegen schweren Diebstahls (§ 243 StGB) oder qualifizierten Diebstahls (gem. §§ 244, 244a StGB) verurteilt worden sind (jeweils 68 %). Deutlich seltener kommt es nach einfachem Diebstahl zu einem Rückfall (51 %). Die meisten Rückfälle sind bei allen drei Deliktformen bereits im ersten Abschnitt des Beobachtungszeitraums zu verzeichnen (durchschnittlich 42 %). Im zweiten Abschnitt des Beobachtungszeitraums steigt die Rückfallrate dann durchschnittlich um 9 und im dritten Abschnitt um weitere 3 Prozentpunkte an. Im zweiten und dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums ergeben sich jedoch nur noch geringfügige Unterschiede zwischen den einzelnen Formen des Diebstahls. Abb. C 6.4.1.1: Rückfälligkeit bei (Bezugsentscheidungen wegen) Diebstahl drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Diebstahldelikten Erfasst man die Dauer bis zum ersten Rückfall (vgl. Abb. C 6.4.1.2) zeigt sich, dass Personen mit einfachem Diebstahl (gem. § 242 StGB) nur im ersten Jahr leicht über der durchschnittlichen Rückfallrate liegen und sich danach angleichen. Delinquenten mit schwereren Diebstahldelikten (gem. § 243 und gem. §§ 244, 244a StGB) weisen dagegen während der gesamten drei Jahre höhere Rückfallraten pro Quartal auf als der Durchschnitt der erfassten Straftäter. Es lässt sich also feststellen, dass Diebstahldelinquenten etwas schneller rückfällig werden als andere 105 (vgl. Abschnitt C 2.1) Berechnet man die durchschnittliche Rückfallrate ohne Diebstahldelikte, ergibt sich innerhalb des neunjährigen Beobachtungszeitraums eine etwas niedrigere Rückfallrate von 47 %. 90.993 75.006 13.592 2.394 19.160 16.273 2.453 434 6.642 5.586 888 168 101.042 91.619 8.021 1.402 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Diebstahl gesamt (n=217.837) Diebstahl gem. § 242 StGB (n=188.484) Diebstahl gem. § 243 StGB (n=24.954) Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB (n=4.398) Folgenentscheidungen bis 3 Jahre Folgenentscheidungen 4 bis 6 Jahre Folgeentscheidungen 6 bis 9 Jahre keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 279 Straftäter. Wie Tab. C 6.4.1.1 zeigt, werden 50 % aller erneuten Registrierungen bei den rückfälligen Diebstahldelinquenten nach 13 bis 15 Monaten erreicht. Damit liegen die Mediane niedriger als in den meisten anderen Deliktgruppen (vgl. Abschnitt C 6.1.) Abb. C 6.4.1.2: Entwicklung der Rückfallrate bei unterschiedlichen Diebstahldelikten im neunjährigen Beobachtungszeitraum Tab. C 6.4.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach Diebstahldelikten Deliktart der Bezugsentscheidung Median N in Tagen in Monaten Diebstahl gem. § 242 StGB 439 15 96.865 Diebstahl gem. § 243 StGB 387 13 16.933 Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB 393 13 2.996 6.4.2. Einschlägige Vor- und Folgeentscheidungen bei Diebstahl 6.4.2.1. Einfacher Diebstahl In Abb. C 6.4.2.1.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum dargestellt. Es zeigt sich, dass nach neun Jahren von den aufgrund eines einfachen Diebstahls Verurteilten mehr als jeder Zweite erneut verurteilt wird, davon ein Großteil (auch) wegen eines neuen Raub- und Erpressungs- bzw. Diebstahldelikts und etwas weniger wegen anderer Delikte (22 %). 3 % der Diebstahldelinquenten werden wegen eines Raub- oder Erpressungsdelikts und ca. 5 % wegen eines schweren oder qualifizierten Diebstahldelikts, 22 % jedoch aufgrund eines einfachen Diebstahls wieder verurteilt; das heißt, ganz überwiegend gehen Diebstahldelinquenten nicht auf schwerere Diebstahl- oder Raubformen über. Untersucht man, ob im Verlauf des neujährigen Beobachtungszeitraums noch Rückfällige dazu kommen , so lässt sich eine Zunahme vor allem bei Rückfällen wegen sonstiger Delikte und einfacher Dieb- 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 75 78 81 84 87 90 93 96 99 102 105 108 Monate Diebstahl gem. § 242 StGB Diebstahl gem. § 243 StGB Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB Gesamt aller Bezugsentscheidungen 2004 280 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 stähle (4 bzw. 5 Prozentpunkte) beobachten, während die Rückfälle wegen schwerem oder qualifiziertem Diebstahl bzw. Raubdelikten kaum mehr (max. um 1 Prozentpunkt) zunehmen. Abb. C 6.4.2.1.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei- und im sechsjährigen Beobachtungszeitraum bei einfachem Diebstahl Stellt man nur auf die rückfälligen Straftäter ab, die aufgrund von einfachem Diebstahl verurteilt worden sind, und misst deren Rückfallgeschwindigkeit (vgl. Tab. C 6.4.2.1.1), so zeigen sich deutliche Unterschiede: Besonders schnell erfolgt der erste Rückfall in der Gruppe von rückfälligen Diebstahldelinquenten , die (auch) mit einem Raub oder schwerem bzw. qualifiziertem Diebstahl erneut auffällt; hier ist der Median bereits zwischen 7 und 9 Monaten erreicht. Bei rückfälligen Personen, die (auch) mit einfachem Diebstahl rückfällig werden, erfolgt der erste Rückfall in der Regel eher später. Hier verstreichen 12 Monate, bis 50 % aller rückfälligen Personen erfasst werden. Noch später erfolgt der Rückfall bei Personen, die ausschließlich mit anderen Delikten erneut registriert werden: Hier wird der Median erst nach 23 Monaten erreicht. Tab. C 6.4.2.1.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Deliktart des Rückfalls bei einfachem Diebstahl Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten auch Raub- und Erpressungsdelikte 223 7 5.030 auch Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB 247 8 2.390 auch Diebstahl gem. § 243 StGB 255 9 7.737 auch Diebstahl gem. § 242 StGB 358 12 41.145 nur andere Delikte 677 23 40.563 Um die kriminelle Karriere von Diebstahldelinquenten genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden (vgl. Abb. C 6.4.2.1.2). Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=188.484) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=16.273; 9%) kein Rückfall (n=91.619; 49%) RF 7.-9. J. (n=5.586; 3%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=75.006; 40%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=5.375; 3%) auch Diebstahl n. § 244. 224a StGB (n=1.333; 1%) auch Raub- und Erpressung (n=3.018; 2%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=32.292; 17%) nur andere Delikte (n=32.898; 17%) nur andere Delikte (n=38.990; 21%) nur andere Delikte (n=40.563; 22%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=38.836; 21%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=41.145; 22%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=7.030; 4%) auch Diebstahl n. § 244, 244a StGB (n=1.987; 1%) auch Raub- und Erpressung (n=4.436; 2%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=7.737; 4%) auch Raub- u. Erpressung (n=5.030; 3%) auch Diebstahl n. § 244, 244a StGB (n=2.390; 1%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 281 Abb. C 6.4.2.1.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfachem Diebstahl Abbildung C 6.4.2.1.2 bildet nun die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von einfachem Diebstahl im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden sind, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringste allgemeine Rückfallrate nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatte (39 %). Diese Personengruppe, die zugleich die ganz überwiegende Zahl der wegen Diebstahldelikten verurteilten Personen dargestellt, ist insgesamt weniger rückfallgefährdet als die Gesamtheit aller Straftäter; sogar nur jeder Fünfte wird wieder wegen eines erneuten Diebstahl-(oder auch Raub- und Erpressungs)delikts rückfällig. Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung (auch) ein Raubdelikt begangen hatten, weisen demgegenüber mit 82 % eine sehr hohe Rückfallrate auf. Dies gilt auch für alle Personen, die bereits im Vorfeld (auch) schwerere Diebstahldelikte begangen hatten (zwischen 78 und 79%). Deutlich niedriger ist die allgemeine Rückfallrate bei Personen, die im Vorfeld nur wegen einfachem Diebstahl oder anderer (nicht Raub-, Erpressungs- oder Diebstahl-) Delikte registriert wurden (zwischen 66 und 64 %). Erneute Straftaten aus dem Bereich der Raub- und Diebstahldelikte kommen bei der Gruppe der bereits aufgrund von Raub oder schwereren Diebstahldelikten vorbestraften Täter am häufigsten vor (zwischen 51 und 55 %); etwas seltener sind sie bei den nur wegen § 242 StGB vorbestraften Delinquenten zu beobachten (44 %). Zugleich werden diese überwiegend wieder mit einfachem Diebstahl rückfällig, gehen also nicht auf schwerere Diebstahlformen über. Deutlich seltener erfolgt ein Rückfall wegen Raub- und Diebstahldelikten bei den Personen, die nicht (21 %) oder nur mit anderen (also nicht Raub, Erpressung oder Diebstahl betreffenden) Delikten (30 %) vorbestraft wurden. Es zeigt sich, dass schwerere Rückfalldelikte bei Personen, die aufgrund von Delikten nach § 242 StGB verurteilt werden , vor allem dann zu verzeichnen sind, wenn auch im Vorfeld bereits schwerere Diebstahl- oder gar Raubdelikte festzustellen sind. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=109.246) auch Raub- und Erpressung (n=5.031) auch Diebstahl gem. § 244 StGB (n=1.187) auch Diebstahl gem. § 243 StGB (n=9.436) auch Diebstahl gem. § 242 StGB (n=40.447) nur andere Delikte (n=23.137) Vorentscheidungen auch Raub- und Erpressung auch Diebstahl gem. § 244 StGB auch Diebstahl gem. § 243 StGB auch Diebstahl gem. § 242 StGB nur andere Delikte keine Folgeentscheidung 282 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab C 6 .4 .2 .1 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i ei nf ac he m D ie bs ta hl T ab C 6 .4 .2 .1 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i ei nf ac he m D ie bs ta hl ( in P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F ol ge en ts ch ei du ng 7 7. 0 01 6 9. 0 15 6 6. 1 31 1 .6 12 1 .0 50 9 17 43 4 30 7 26 6 3. 36 1 2. 30 0 1. 98 2 1 9. 4 08 1 5. 3 15 1 3. 9 66 11 .6 62 9 .2 18 83 57 au ch R au b- u nd E rp re ss un g 1. 3 11 1. 9 03 2. 1 11 2 70 4 05 4 64 5 1 6 8 8 0 29 9 40 4 48 1 7 32 1. 0 54 1. 2 15 4 45 6 02 6 79 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 44 S tG B 4 99 7 33 8 52 1 12 1 76 2 30 4 8 6 6 7 5 16 5 25 8 32 1 3 57 5 24 6 37 1 52 2 30 2 75 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 43 S tG B 2. 1 71 2. 8 45 3. 0 69 3 88 4 97 5 21 10 8 12 7 14 1 72 5 95 4 1. 03 9 1. 3 05 1. 7 29 1. 9 87 6 78 8 78 9 80 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 42 S tG B 1 3. 6 86 1 6. 2 62 1 7. 1 92 1 .2 46 1 .4 35 1 .5 00 28 8 34 7 35 8 2. 37 5 2. 81 8 2. 99 1 1 0. 9 66 1 3. 2 88 1 4. 0 48 3 .7 31 4 .6 86 50 56 nu r an d er e D el ik te 1 4. 5 78 1 8. 4 88 1 9. 8 91 1 .4 03 1 .4 68 1 .3 99 25 8 27 2 26 7 2. 51 1 2. 70 2 2. 62 2 7. 6 79 8. 5 37 8. 5 94 6 .4 69 7 .5 23 77 90 G es am t 4 0. 4 47 23 .1 37 ke in e V o re nt sc he id un g (n = 1 09 .2 46 ) au ch R au b - un d E rp re ss un g ( n= 5 .0 3 1) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 44 S tG B (n = 1 .1 87 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 3 S tG B (n = 9 .4 3 6) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 42 S tG B (n = 40 .4 4 7) nu r an de re D el ik te (n = 2 3. 13 7) 10 9. 24 6 5 .0 3 1 1. 18 7 9. 4 36 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F ol ge en ts ch ei d un g 7 0, 5% 63 ,2 % 60 ,5 % 3 2, 0% 20 ,9 % 1 8, 2% 3 6, 6% 25 ,9 % 2 2, 4% 3 5, 6% 24 ,4 % 2 1, 0% 48 ,0 % 37 ,9 % 3 4, 5% 50 ,4 % 39 ,8 % 3 6, 1% au ch R au b- u nd E rp re ss un g 1, 2% 1 ,7 % 1, 9 % 5, 4% 8 ,1 % 9, 2 % 4, 3% 5 ,7 % 6, 7% 3, 2% 4 ,3 % 5, 1% 1, 8% 2 ,6 % 3, 0% 1 ,9 % 2, 6 % 2, 9% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 44 S tG B 0, 5% 0 ,7 % 0, 8 % 2, 2% 3 ,5 % 4, 6 % 4, 0% 5 ,6 % 6, 3% 1, 7% 2 ,7 % 3, 4% 0, 9% 1 ,3 % 1, 6% 0 ,7 % 1, 0 % 1, 2% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 43 S tG B 2, 0% 2 ,6 % 2, 8 % 7, 7% 9 ,9 % 1 0, 4% 9, 1% 10 ,7 % 1 1, 9% 7, 7% 10 ,1 % 1 1, 0% 3, 2% 4 ,3 % 4, 9% 2 ,9 % 3, 8 % 4, 2% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 42 S tG B 1 2, 5% 14 ,9 % 15 ,7 % 2 4, 8% 28 ,5 % 2 9, 8% 2 4, 3% 29 ,2 % 3 0, 2% 2 5, 2% 29 ,9 % 3 1, 7% 27 ,1 % 32 ,9 % 3 4, 7% 16 ,1 % 20 ,3 % 2 1, 9% nu r an d er e D el ik te 1 3, 3% 16 ,9 % 18 ,2 % 2 7, 9% 29 ,2 % 2 7, 8% 2 1, 7% 22 ,9 % 2 2, 5% 2 6, 6% 28 ,6 % 2 7, 8% 19 ,0 % 21 ,1 % 2 1, 2% 28 ,0 % 32 ,5 % 3 3, 7% G es am t 10 9. 24 6 5 .0 31 1 .1 87 9 .4 36 4 0. 44 7 2 3. 13 7 nu r an de re D el ik te (n = 23 .1 37 ) k ei ne V or en ts ch ei du ng (n = 1 09 .2 46 ) au ch R au b - un d E rp re ss un g ( n= 5 .0 31 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 44 S tG B (n = 1. 18 7) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 3 S tG B (n = 9. 43 6) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 2 S tG B (n = 40 .4 47 ) DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 283 6.4.2.2. Schwerer Diebstahl In Abb. C 6.4.2.2.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum für Personen dargestellt, die wegen eines schweren Diebstahls (gem. § 243 StGB) im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden sind. Es zeigt sich, dass nach neun Jahren ein größerer Teil der erneuten Registrierungen von Personen, die aufgrund eines schweren Diebstahls erfasst wurden, (auch) erneute Diebstahl- oder Raubdelikte aufweisen (38 %), während 30 % der registrierten Personen nur mit anderen Delikten erneut registriert werden. 13 % der wegen besonders schwerem Diebstahl erfassten Personen werden mit demselben Delikt rückfällig. Was den Zuwachs der Rückfallraten zwischen dem ersten und dem dritten Abschnitt des Beobachtungszeitraums betrifft, zeigen sich keine deutlichen Unterschiede für die einzelnen Deliktbereiche: Der Anteil von Personen, die erneut registriert werden, steigt je nach der Deliktkategorie der Rückfalltat um 2 bis 4 Prozentpunkte. Abb. C 6.4.2.2.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei- und sechsjährigen Beobachtungszeitraum bei besonders schwerem Diebstahl Stellt man auch bei den Personen mit schwerem Diebstahl nur auf die rückfälligen Straftäter ab und misst deren Rückfallgeschwindigkeit (vgl. Tab. C 6.4.2.2.1), so zeigen sich wiederum deutliche Unterschiede : Bei rückfälligen Personen, die (auch) mit Raub- oder Diebstahldelikten rückfällig werden, erfolgt der erste Rückfall in der Regel früh. Hier verstreichen zwischen 7 bis zu 12 Monate, bis 50 % aller rückfälligen Personen erneut registriert werden. Bei Rückfälligen, die nur aufgrund anderer Delikte verurteilt werden, liegt der Median dagegen bei 21 Monaten. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=24.954) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=2.453; 10%) kein Rückfall (n=8.021; 32%) RF 7.-9. J. (n=888; 4%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=13.592; 55%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=2.564; 12%) auch Diebstahl n. §§ 244, 244a StGB (n=591; 2%) auch Raub- und Erpressung (n=907; 4%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=2.989; 10%) nur andere Delikte (n=6.541; 26%) nur andere Delikte (n=7.293; 29%) nur andere Delikte (n=7.430; 30%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=3.530; 14%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=3.782; 15%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=3.069; 12%) auch Diebstahl n. §§ 244, 244a StGB (n=835; 3%) auch Raub- und Erpressung (n=1.319; 5%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=3.235; 13%) auch Raub- u. Erpressung (n=1.492; 6%) auch Diebstahl n. §§ 244, 244a StGB (n=995; 4%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. 284 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Tab. C 6.4.2.2.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Deliktart des Rückfalls bei schwerem Diebstahl Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten auch Raubdelikte 211 7 1.492 auch Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB 247 8 995 auch Diebstahl gem. § 243 StGB 253 8 3.235 auch Diebstahl gem. § 242 StGB 349 12 3.782 nur andere Delikte 616 21 7.430 Um die kriminelle Karriere von Tätern, die wegen schweren Diebstahls verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden sind, genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abb. C 6.4.2.2.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobach- tungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerem Diebstahl Abbildung C 6.4.2.2.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die aufgrund von schwerem Diebstahl im Bezugsjahr 2004 verurteilt oder aus der Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen worden sind, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringsten – aber gleichwohl über dem Durchschnitt aller Straftäter liegenden – allgemeinen Rückfallraten nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatte (51 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung (auch) ein Raub-, Erpressungs- oder Diebstahldelikt begangen hatten, weisen mit 76 bis 88 % extrem hohe Gesamtrückfallraten auf. Hinsichtlich der Zunahme der Rückfälligkeit zwischen dem ersten und dem dritten Teil des Beobachtungszeitraums lassen sich nur geringfügige Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen finden (der Anstieg zwischen 12 und 15 Prozentpunkten fällt jeweils deutlich aus). 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J.n. 6 J.n. 9. J n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. n. 3 J.n. 6 J.n. 9 J. keine Vorstrafe (n=9.323) auch Raub- und Erpressung (n=1.882) auch Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB (n=578) auch Diebstahl gem. § 243 StGB (n=4.385) auch Diebstahl gem. § 242 StGB (n=4.731) nur andere Delikte (n=4.056) Vorentscheidungen auch Raub auch Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB auch Diebstahl gem. § 243 StGB auch Diebstahl gem. § 242 StGB nur andere Delikte keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 285 Es zeigt sich eine starke Abhängigkeit einschlägiger Rückfälligkeit von der Deliktart der Vorstrafe. Die wegen schweren Diebstahls Verurteilten werden häufig mit schwerem oder qualifiziertem Diebstahl bzw. Raub- und Erpressungsdelikten rückfällig, sofern sie bereits vorbestraft sind wegen schwerem (35 %) oder qualifiziertem (46 %) Diebstahl oder Raub- und Erpressungsdelikten (41 %). Diese vergleichsweise hohen Raten kommen auch dadurch zustande, dass im zweiten und dritten Teil des neunjährigen Beobachtungszeitraums ein Zuwachs um 10 bis 12 Prozentpunkte erfolgt. 286 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab C 6 .4 .2 .2 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i sc hw er em D ie bs ta hl T ab C 6 .4 .2 .2 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec ht s- u nd n eu n jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n a ch D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n g en be i be so nd er s sc hw er em D ie bs ta hl ( in P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F ol ge en ts ch ei du ng 5. 6 44 4. 8 57 4. 5 49 5 16 3 11 2 61 13 9 9 3 7 2 1. 48 1 1. 01 6 84 8 1. 8 31 1. 3 33 1. 1 52 1 .7 51 1 .2 99 11 39 au ch a uc h R au b- u nd E rp re ss un g 2 37 3 44 3 72 1 29 1 91 2 19 2 8 4 0 5 1 15 9 25 6 30 4 2 08 2 82 3 11 1 46 2 06 2 35 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 44 S tG B 1 14 1 58 1 81 90 1 28 1 53 4 4 5 8 7 1 16 3 23 3 28 8 1 18 1 68 2 01 62 90 1 01 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 43 S tG B 5 62 6 56 6 94 3 19 3 83 3 94 12 6 15 0 14 6 75 9 91 2 95 7 4 97 5 97 6 43 3 01 3 71 4 01 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 42 S tG B 8 39 1. 0 05 1. 0 74 2 85 3 14 3 45 9 5 9 7 9 3 60 4 69 2 73 1 7 53 8 98 9 63 4 13 5 24 5 76 nu r an d er e D el ik te 1. 9 27 2. 3 03 2. 4 53 5 43 5 55 5 10 14 6 14 0 14 5 1. 21 9 1. 27 6 1. 25 7 1. 3 24 1. 4 53 1. 4 61 1 .3 83 1 .5 66 16 04 G es am t 4 .7 31 4 .0 5 6 ke in e V o re nt sc he id un g (n = 9. 32 3) au ch R au b - un d E rp re ss un g ( n= 1 .8 8 2) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 44 S tG B (n = 57 8) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 3 S tG B (n = 4 .3 8 5) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 42 S tG B (n = 4. 73 1) nu r an de re D el ik te (n = 4. 0 56 ) 9 .3 23 1 .8 8 2 5 78 4. 3 85 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F ol ge en ts ch ei d un g 6 0, 5% 52 ,1 % 48 ,8 % 2 7, 4% 16 ,5 % 1 3, 9% 2 4, 0% 16 ,1 % 1 2, 5% 3 3, 8% 23 ,2 % 1 9, 3% 38 ,7 % 28 ,2 % 2 4, 4% 43 ,2 % 32 ,0 % 2 8, 1% au ch a uc h R au b - un d E rp re ss un g 2, 5% 3 ,7 % 4, 0 % 6, 9% 10 ,1 % 1 1, 6% 4, 8% 6 ,9 % 8, 8% 3, 6% 5 ,8 % 6, 9% 4, 4% 6 ,0 % 6, 6% 3 ,6 % 5, 1 % 5, 8% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 44 S tG B 1, 2% 1 ,7 % 1, 9 % 4, 8% 6 ,8 % 8, 1 % 7, 6% 10 ,0 % 1 2, 3% 3, 7% 5 ,3 % 6, 6% 2, 5% 3 ,6 % 4, 2% 1 ,5 % 2, 2 % 2, 5% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 43 S tG B 6, 0% 7 ,0 % 7, 4 % 1 7, 0% 20 ,4 % 2 0, 9% 2 1, 8% 26 ,0 % 2 5, 3% 1 7, 3% 20 ,8 % 2 1, 8% 10 ,5 % 12 ,6 % 1 3, 6% 7 ,4 % 9, 1 % 9, 9% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 42 S tG B 9, 0% 10 ,8 % 11 ,5 % 1 5, 1% 16 ,7 % 1 8, 3% 1 6, 4% 16 ,8 % 1 6, 1% 1 3, 8% 15 ,8 % 1 6, 7% 15 ,9 % 19 ,0 % 2 0, 4% 10 ,2 % 12 ,9 % 1 4, 2% nu r an d er e D el ik te 2 0, 7% 24 ,7 % 26 ,3 % 2 8, 9% 29 ,5 % 2 7, 1% 2 5, 3% 24 ,2 % 2 5, 1% 2 7, 8% 29 ,1 % 2 8, 7% 28 ,0 % 30 ,7 % 3 0, 9% 34 ,1 % 38 ,6 % 3 9, 5% G es am t 9 .3 23 1 .8 82 57 8 4 .3 85 4 .7 31 4. 0 56 nu r an de re D el ik te (n = 4 .0 5 6) k ei ne V or en ts ch ei du ng (n = 9. 32 3) au ch R au b - un d E rp re ss un g ( n= 1 .8 82 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 44 S tG B (n = 5 78 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 3 S tG B (n = 4. 38 5) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 2 S tG B (n = 4. 73 1) DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 287 6.4.2.3. Qualifizierter Diebstahl In Abb. C 6.4.2.3.1 wird die Deliktart der Folgeentscheidungen für den drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum für Personen dargestellt, die aufgrund eines qualifizierten Diebstahls gem. §§ 244, 244a StGB im Bezugsjahr verurteilt oder nach Verbüßung einer freiheitsentziehenden Sanktion entlassen worden sind. Auch bei diesen Tätern wird nach neun Jahren der Großteil der Verurteilten (auch) aufgrund eines neuen Raub- oder Diebstahldelikts erneut verurteilt (41 %). 6 % werden wegen eines Raubdelikts, ca. 8 % wegen eines erneuten qualifizierten Diebstahls gem. §§ 244, 244a StGB, ca. 11 % wegen eines schweren Diebstahls gem. § 243 StGB und 16 % wegen eines einfachen Diebstahls erneut erfasst. Der Vergleich der deliktbezogenen Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum zeigt kaum Unterschiede: Die Gruppen einschlägiger Delikte steigen um 2 bis 3 Prozentpunkte. Abb. C 6.4.2.3.1: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs-und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei qualifiziertem Diebstahl Misst man die Rückfallgeschwindigkeit bei den rückfälligen Personen, die aufgrund eines Delikts gem. §§ 244, 244a StGB im Bezugsjahr erfasst wurden (vgl. Tab. C 6.4.2.3.1), so zeigen sich auch hier deutliche Unterschiede zwischen den Personen, die aufgrund eines Raub- und Erpressungs- oder Diebstahldelikts erneut verurteilt werden, und solchen, die nur wegen anderer Delikte erneut registriert werden: In der ersten Gruppe haben sich bereits nach 7 bis 12 Monaten 50 % aller Rückfälle ereignet; in der zweiten Gruppe wird der Median erst nach 21 Monaten erreicht. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=4.398) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=434; 10%) kein Rückfall (n=1.402; 32%) RF 7.-9. J. (n=168; 4%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=2.394; 54%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=372; 9%) auch Diebstahl n. §§ 244, 244a StGB (n=241; 6%) auch Raub- und Erpressung (n=155; 4%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=559; 13%) nur andere Delikte (n=1.067; 24%) nur andere Delikte (n=1.168; 27%) nur andere Delikte (n=1.197; 27%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=665; 15%) auch Diebstahl n. § 242 StGB (n=683; 16%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=442; 10%) auch Diebstahl n. §§ 244, 244a StGB (n=316; 7%) auch Raub- und Erpressung (n=237; 5%) auch Diebstahl n. § 243 StGB (n=482; 11%) auch Raub- u. Erpressung (n=279; 6%) auch Diebstahl n. §§ 244, 244a StGB (n=355; 8%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. 288 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 Tab. C 6.4.2.3.1: Median der Dauer bis zum Rückfall nach der Deliktart des Rückfalls bei qualifiziertem Diebstahl Deliktart der Folgeentscheidung Median N in Tagen in Monaten auch Raubdelikte 208 7 279 auch Diebstahl gem. §§ 244, 244a StGB 262 9 355 auch Diebstahl gem. § 243 StGB 289 10 482 auch Diebstahl gem. § 242 StGB 354 12 683 nur andere Delikte 619 21 1.197 Um die kriminelle Karriere von Personen, die aufgrund von Delikten gem. §§ 244, 244a StGB verurteilt worden sind, genauer zu betrachten, soll im Folgenden auch die Deliktart der Vorstrafe(n) in die Analyse miteinbezogen werden. Analog zu den Folgeentscheidungen werden die abstrakt schwersten Straftaten einer Vorentscheidung ermittelt und einer der hier relevanten Deliktgruppen zugeordnet. Abb. C 6.4.2.3.2: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobach- tungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei qualifiziertem Diebstahl Abbildung C 6.4.2.3.2 bildet die Rückfallrate von Personen, die im Bezugsjahr 2004 aufgrund von qualifizierten Diebstahldelikten verurteilt oder nach Verbüßung einer unbedingten Strafe entlassen wurden, in Abhängigkeit von der Deliktart der Vorstrafen ab. Die geringste allgemeine Rückfallrate nach Ablauf des neunjährigen Beobachtungszeitraums weist die Gruppe der Personen auf, die zum Zeitpunkt der Bezugsentscheidung keine Vorstrafe hatten (46 %). Personen, die bereits im Vorfeld der Bezugsentscheidung einen schweren oder qualifizierten Diebstahl- oder ein Raubdelikt aufweisen, zeigen mit 82 % bis 87 % sehr hohe Rückfallraten. Etwas niedriger liegt die Rückfallrate bei Personen, für die lediglich einfacher Diebstahl als Voreintragung zu verzeichnen ist (75 %), und die von den Personen, die lediglich wegen sonstiger Delikte vorbestraft sind (73 %). 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=1.440) auch Raub- und Erpressung (n=411) auch Diebstahl gem. § 244 StGB (n=256) auch Diebstahl gem. § 243 StGB (n=770) auch Diebstahl gem. § 242 StGB (n=862) nur andere Delikte (n=659) Vorentscheidungen auch auch Raub- und Erpressung auch auch Diebstahl gem. § 244 StGB auch auch Diebstahl gem. § 243 StGB auch auch Diebstahl gem. § 242 StGB nur andere Delikte keine Folgeentscheidung DELIKTBEZOGENE BETRACHTUNG DER BEZUGS-, VOR- UND FOLGEENTSCHEIDUNGEN 289 Es zeigt sich eine starke Abhängigkeit einschlägiger Rückfälligkeit von der Deliktart der Vorstrafe. Die wegen qualifiziertem Diebstahl Verurteilten werden häufig mit schwerem oder qualifiziertem Diebstahl bzw. Raub- und Erpressungsdelikten rückfällig, sofern sie bereits vorbestraft sind wegen schwerem (38 %) oder qualifiziertem (49 %) Diebstahl oder Raub- und Erpressungsdelikten (41 %). Diese vergleichsweise hohen Raten kommen auch dadurch zustande, dass im zweiten und dritten Teil des neunjährigen Beobachtungszeitraums ein Zuwachs um 12 bis 16 Prozentpunkte erfolgt. 290 TEIL C: BEZUGSZEITRAUM 2004-2013 T ab C 6 .4 .2 .3 .2 a: D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i qu al if iz ie rt em D ie bs ta hl T ab C 6 .4 .2 .3 .2 : D el ik ts pe zi fi sc he R üc kf al lr at en i m d re i- , s ec hs - un d ne un jä hr ig en B eo ba ch tu ng sz ei tr au m n ac h D el ik ta rt d er V o re n ts ch ei d u n ge n be i qu al if iz ie rt em D ie bs ta hl ( in P ro ze nt ) n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F ol ge en ts ch ei du ng 9 48 8 33 7 81 96 61 52 8 0 5 8 4 6 25 9 16 1 13 5 3 56 2 50 2 12 2 65 2 07 1 76 au ch a uc h R au b- u nd E rp re ss un g 32 46 49 24 40 52 1 6 2 3 2 9 2 5 3 6 4 2 34 58 66 24 34 41 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 44 S tG B 45 56 63 38 51 50 4 1 5 3 5 9 6 4 8 9 10 5 35 43 50 18 24 28 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 43 S tG B 69 83 87 57 62 65 2 8 3 1 3 8 11 1 14 1 14 5 59 67 86 48 58 61 au ch D ie bs ta hl g em . § 2 42 S tG B 1 20 1 43 1 48 72 81 79 3 9 3 5 3 1 9 4 11 9 12 4 1 59 1 90 1 99 75 97 1 02 nu r an d er e D el ik te 2 26 2 79 3 12 1 24 1 16 1 13 5 2 5 6 5 3 21 7 22 4 21 9 2 19 2 54 2 49 2 29 2 39 2 51 G es am t 86 2 65 9 ke in e V o re nt sc he id un g (n = 1. 44 0) au ch R au b - un d E rp re ss un g ( n= 41 1 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 44 S tG B (n = 25 6) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 3 S tG B (n = 7 70 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 42 S tG B (n = 8 62 ) nu r an de re D el ik te (n = 65 9) 1 .4 40 4 11 2 56 77 0 n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . n. 3 J . n. 6 J . n. 9 J . k ei ne F ol ge en ts ch ei d un g 6 5, 8% 57 ,8 % 54 ,2 % 2 3, 4% 14 ,8 % 1 2, 7% 3 1, 3% 22 ,7 % 1 8, 0% 3 3, 6% 20 ,9 % 1 7, 5% 41 ,3 % 29 ,0 % 2 4, 6% 40 ,2 % 31 ,4 % 2 6, 7% au ch a uc h R au b - un d E rp re ss un g 2, 2% 3 ,2 % 3, 4 % 5, 8% 9 ,7 % 1 2, 7% 6, 3% 9 ,0 % 1 1, 3% 3, 2% 4 ,7 % 5, 5% 3, 9% 6 ,7 % 7, 7% 3 ,6 % 5, 2 % 6, 2% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 44 S tG B 3, 1% 3 ,9 % 4, 4 % 9, 2% 12 ,4 % 1 2, 2% 1 6, 0% 20 ,7 % 2 3, 0% 8, 3% 11 ,6 % 1 3, 6% 4, 1% 5 ,0 % 5, 8% 2 ,7 % 3, 6 % 4, 2% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 43 S tG B 4, 8% 5 ,8 % 6, 0 % 1 3, 9% 15 ,1 % 1 5, 8% 1 0, 9% 12 ,1 % 1 4, 8% 1 4, 4% 18 ,3 % 1 8, 8% 6, 8% 7 ,8 % 1 0, 0% 7 ,3 % 8, 8 % 9, 3% au ch D ie bs ta hl g em . § 2 42 S tG B 8, 3% 9 ,9 % 10 ,3 % 1 7, 5% 19 ,7 % 1 9, 2% 1 5, 2% 13 ,7 % 1 2, 1% 1 2, 2% 15 ,5 % 1 6, 1% 18 ,4 % 22 ,0 % 2 3, 1% 11 ,4 % 14 ,7 % 1 5, 5% nu r an d er e D el ik te 1 5, 7% 19 ,4 % 21 ,7 % 3 0, 2% 28 ,2 % 2 7, 5% 2 0, 3% 21 ,9 % 2 0, 7% 2 8, 2% 29 ,1 % 2 8, 4% 25 ,4 % 29 ,5 % 2 8, 9% 34 ,7 % 36 ,3 % 3 8, 1% G es am t 1 .4 40 41 1 25 6 77 0 86 2 65 9 nu r an de re D el ik te (n = 65 9) k ei ne V or en ts ch ei du ng (n = 1. 44 0) au ch R au b - un d E rp re ss un g ( n= 41 1) au ch D ie bs ta hl ge m . § 2 44 S tG B (n = 2 56 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 3 S tG B (n = 7 70 ) au ch D ie bs ta hl ge m . § 24 2 S tG B (n = 8 62 ) 7. Differenzierung der Rückfallraten nach Bundesländern Die Gesamtrückfallrate nach dem neunjährigen Beobachtungszeitraum liegt auf Bundesebene bei 48 %. Der Zuwachs im Vergleich zum dreijährigen Beobachtungszeitraum beträgt durchschnittlich 12 Prozentpunkte. Für die einzelnen Bundesländer ergeben sich hinsichtlich dieser Zuwachsrate keine bedeutsamen Unterschiede. Die Zuwachsraten liegen alle zwischen 11 und 14 Prozentpunkten, so dass die Spannweite der Rückfallraten in den Ländern erhalten bleibt; sie liegt nach neun Jahren zwischen 43 und 59 %. Differenziert nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung bewegen sich die Unterschiede zwischen 9 und 20 Prozentpunkten (vgl. Tab. 7.1). Tab. C 7.1: Rückfallraten in den Bundesländern nach 9 Jahren – differenziert nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung106 – Rückfallraten der Bundesländer Gesamt Minimale Rückfallrate Bundesdurchschnitt Maximale Rückfallrate S an kt io ns ar t de r B ez ug se nt sc he id un g FS o. Bew. 25.057 53% 64% 73% FS m. Bew. 100.598 54% 58% 64% Geldstrafe 583.096 35% 42% 55% JS o. Bew. 5.836 73% 83% 91% JS m. Bew. 14.515 74% 79% 88% Jugendarrest 16.927 75% 78% 84% Sonst. n. JGG 67.609 59% 66% 78% Einstellungen gem. §§ 45, 47 JGG 262.190 42% 49% 61% Gesamt 1.075.828 43% 48% 59% 106 2.906 Entscheidungen, denen sich keine der genannten Sanktionskategorien (betreffen i.d.R. isolierte Maßregeln) oder kein Bundesland zuordnen lassen, sind hier ausgeschlossen. Teil D: Anhang Inhalt Übersichtstabelle B 2.2.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung* ............................................. 299 Übersichtstabelle B 3.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Altersgruppen bei der Bezugsentscheidung ........................................................................ 300 Übersichtstabelle B 3.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Alters- und Bezugsentscheidungsgruppen* ....................................... 301 Übersichtstabelle B 3.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Alter- und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung für Erwachsene* ................................................. 302 Übersichtstabelle B 3.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Geschlecht und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung .............................................................................. 303 Übersichtstabelle B 3.3.1a: Schwerste Folgeentscheidung nach Nationalität und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung .................................................................................... 304 Übersichtstabelle B 4.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Sanktionsgruppe* ............................... 305 Übersichtstabelle B 4.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach der Anzahl der Tagessätze ................. 306 Übersichtstabelle B 4.3.1.a: Spezifische Folgeentscheidungen nach Entziehung der Fahrerlaubnis oder Fahrverbot ........................................... 307 Übersichtstabelle B 4.4.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach jugendstrafrechtlichen Sanktionen* ... 308 Übersichtstabelle B 4.5.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung bei vollstreckten Freiheits- und Jugendstrafen nach Sanktionsdauer der Bezugsentscheidung ................... 309 Übersichtstabelle B 4.5.2.1a: Schwerste Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung ....... 310 Übersichtstabelle B 4.5.2.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugendstrafe im Vergleich zu Jugendstrafen mit Bewährung ........... 311 Übersichtstabelle B 4.6.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Aussetzungen von Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht ............................................................. 312 Übersichtstabelle B 4.6.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Strafrestaussetzung bei Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht ............................. 313 Übersichtstabelle B 4.6.3.1.a: Schwerste Folgeentscheidung der unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßer und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen .......................... 314 Übersichtstabelle B 5.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Anzahl und Art der schwersten Voreintragung mit einbezogenen Entscheidungen (Erwachsene) ............... 315 Übersichtstabelle B 5.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Anzahl und Art der schwersten Voreintragung mit einbezogenen Entscheidungen (Jugendliche und Heranwachsende)* .......................................................... 316 296 ANHANG Übersichtstabelle B 5.3.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der schwersten Voreintragung und Sanktion der Bezugsentscheidung* (Erwachsene) .............................. 317 Übersichtstabelle B 5.3.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der schwersten Voreintragung und Sanktion der Bezugsentscheidung (Jugendliche und Heranwachsende)* ......................................................... 318 Übersichtstabelle B 6.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Deliktgruppe des Bezugsdelikts ........ 319 Übersichtstabelle B 6.2.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Betrug* ............................................................................... 320 Übersichtstabelle B 6.2.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Verkehrsdelikten unter Alkoholeinfluss ............................. 321 Übersichtstabelle B 6.2.3.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Verkehrsdelikten ohne Alkoholeinfluss* ............................ 322 Übersichtstabelle B 6.2.4.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Fahren ohne Fahrerlaubnis* ................................................................ 323 Übersichtstabelle B 6.2.5.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von BtMG-Delikten* ................................................................. 324 Übersichtstabelle B 6.3.1.1.2.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von sexueller Nötigung und Vergewaltigung* ........................... 325 Übersichtstabelle B 6.3.1.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von sexuellem Missbrauch* ........................................................ 326 Übersichtstabelle B 6.3.1.1.4.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von exhibitionistischen Delikten* ....................................... 327 Tabelle B 6.3.1.2.2.: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung ........................................ 328 Tabelle B 6.3.1.2.4.: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen sexuellem Missbrauch ..................................................................... 329 Tabelle B 6.3.1.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen exhibitionistischen Delikten............................................................ 330 Übersichtstabelle B 6.3.2.1.2: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Mord und Totschlag* ...................................................... 331 Übersichtstabelle B 6.3.2.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von einfacher Körperverletzung* ........................................ 332 Übersichtstabelle B 6.3.2.1.4.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von schwerer und gefährlicher Körperverletzung* ............. 333 Übersichtstabelle B 6.3.2.1.5.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von Raub und Erpressung* ................................................. 334 Tabelle B 6.3.2.2.2: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Tötungsdelikten .............................................................................. 335 ANHANG 297 Tabelle B 6.3.2.2.4: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Körperverletzungsdelikten ................... 336 Tabelle B 6.3.2.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Raub- und Erpressungsdelikten ............ 337 Übersichtstabelle B 6.3.3.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von einfachem Diebstahl* ................................................... 338 Übersichtstabelle B 6.3.3.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von schwerem Diebstahl* .................................................... 339 Übersichtstabelle B 6.3.3.1.4.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung aufgrund von qualifiziertem Diebstahl* .............................................. 340 Tabelle B 6.3.3.2.2.a: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen einfachem Diebstahl ............................. 341 Tabelle B 6.3.3.2.4.a: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen schwerem Diebstahl ............................ 342 Tabelle B 6.3.3.2.6.a: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen qualifiziertem Diebstahl ...................... 343 Tabelle 7.1.1.1a: Diversionsentscheidungen nach JGG - Bezugsjahr 2010............................ 344 Abb. C 1.3.2.1.a: Vergleich der Rückfallraten nach dem Bezugsjahr 2004 für unterschiedliche Absammelzeitpunkte und Beobachtungszeiträume .... 345 Tabelle C 1.3.2.1.a: Häufigkeiten einzelner Sanktionsformen im Rückfalldatensatz 2004 für unterschiedliche Absammelzeitpunkte und Beobachtungszeiträume .... 346 Abb. C 6.3.2.4.1.: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei einfacher Körperverletzung ............................. 347 Tabelle C 6.3.2.4.2.: Median der Dauer bis zum Rückfall bei einfacher Körperverletzung nach Deliktart der Folgeentscheidung ......................................................... 347 Abb. C 6.3.2.4.3: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfacher Körperverletzung ................................................................... 348 Tabelle C 6.3.2.4.4.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfacher Körperverletzung ................................................................... 348 Tabelle C 6.3.2.4.5.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfacher Körperverletzung (in Prozent) ............................................... 349 Abb. C 6.3.2.5.1.: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung .. 350 Tabelle C 6.3.2.5.2.: Median der Dauer bis zum Rückfall bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung nach Deliktart der Folgeentscheidung ............................ 350 298 ANHANG Abb. C 6.3.2.5.3.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung ....................................... 351 Tabelle C 6.3.2.5.4.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungzeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung ....................................... 351 Tabelle C 6.3.2.5.5.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungs-zeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung (in Prozent) ................... 352 ANHANG 299 Übersichtstabelle B 2.2.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Sanktionsart der Bezugsentscheidung* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezusentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 938.196 25.469 86.615 522.249 5.298 10.082 15.332 59.828 213.323 Keine Folgeentsch. 611.729 14.040 52.529 365.225 1.881 3.889 5.571 28.657 139.937 FE, darunter 326.467 11.429 34.086 157.024 3.417 6.193 9.761 31.171 73.386 A.Freiheitsstrafe 81.907 8.051 20.940 44.143 1.871 1.843 1.017 2.267 1.775 ü. 5 J. 897 169 182 424 63 22 4 20 13 ü. 2 - 5 J. 5.302 962 1.304 2.275 279 173 63 136 110 ü. 1 - 2 J. o.B. 5.586 1.247 1.860 1.795 305 195 52 80 52 m.B. 6.581 318 1.111 4.242 116 133 118 285 258 6 - 12 M. o.B. 9.666 1.852 3.733 3.129 313 339 93 113 94 m.B. 24.158 1.314 4.893 14.861 397 444 431 998 820 bis u. 6 M.o.B. 8.121 1.194 3.449 2.831 180 207 67 116 77 m.B. 21.596 995 4.408 14.586 218 330 189 519 351 B. Jugendstrafe 15.442 1 27 435 573 2.288 2.783 4.816 4.519 ü. 5 J. 112 0 0 3 28 20 11 20 30 ü. 2 - 5 J. 2.639 0 7 63 251 676 419 618 605 ü. 1 - 2 J. o.B. 3.061 0 1 73 111 723 558 858 737 m.B. 2.712 1 6 89 37 393 391 826 969 6 - 12 M. o.B. 1.431 0 3 43 74 212 271 472 356 m.B. 5.487 0 10 164 72 264 1.133 2.022 1.822 C.Geldstrafe 154.259 3.352 13.065 111.504 889 1.447 2.079 8.723 13.200 D.Sonst. Entsch. JGG 74.609 0 10 810 80 611 3.878 15.353 53.867 Jugendarrest 13.571 0 0 185 17 201 1.435 4.767 6.966 Schuldspruch 1.687 0 2 34 3 14 250 585 799 jrichterl. Maßn. 28.268 0 2 343 46 222 1.479 6.686 19.490 §§ 45, 47 JGG 30.940 0 6 248 14 174 710 3.287 26.501 gesamt 300 ANHANG Übersichtstabelle B 3.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Altersgruppen bei der Bezugsentscheidung Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest 14 - 15 16 - 17 18 - 20 21 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 59 60+ Fälle insgesamt 937.933 92.268 100.471 132.385 115.391 110.963 81.082 69.683 69.459 59.433 68.571 38.227 Keine Folgeentsch. 612.058 51.598 59.818 81.118 67.447 69.448 52.982 47.743 50.262 44.619 54.344 32.679 FE, darunter 325.875 40.670 40.653 51.267 47.944 41.515 28.100 21.940 19.197 14.814 14.227 5.548 A.Fre ihe itsstrafe 81.622 47 640 10.042 18.128 16.277 11.183 8.364 6.689 4.775 4.087 1.390 ü. 5 J. 890 0 6 136 207 190 130 81 62 38 29 11 ü. 2 - 5 J. 5.278 5 68 772 1.427 1.141 713 491 318 175 137 31 ü. 1 - 2 J. o.B. 5.563 4 41 710 1.347 1.221 901 587 352 221 144 35 m.B. 6.566 2 47 1.090 1.774 1.417 764 542 391 265 208 66 6 - 12 M. o.B. 9.619 5 72 987 1.949 2.081 1.512 1.113 813 537 444 106 m.B. 24.097 9 246 3.622 5.520 4.531 3.124 2.401 1.880 1.323 1.101 340 bis u. 6 M. o.B. 8.079 10 53 683 1.496 1.570 1.177 892 813 629 555 201 m.B. 21.530 12 107 2.042 4.408 4.126 2.862 2.257 2.060 1.587 1.469 600 B. Jugendstrafe 15.372 4.747 6.558 4.022 41 1 1 0 2 0 0 0 ü. 5 J. 111 21 53 37 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 2.619 738 1.209 666 6 0 0 0 0 0 0 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 3.040 994 1.252 793 1 0 0 0 0 0 0 0 m.B. 2.702 789 1.142 752 18 0 1 0 0 0 0 0 6 - 12 M. o.B. 1.424 449 545 427 3 0 0 0 0 0 0 0 m.B. 5.476 1.756 2.357 1.347 13 1 0 0 2 0 0 0 C.Geldstrafe 154.063 800 5.436 25.707 29.715 25.186 16.893 13.544 12.483 10.024 10.122 4.153 D.Sonst. Entsch. JGG 74.563 35.069 28.006 11.463 23 1 0 0 0 0 1 0 Jugendarrest 13.558 5.801 5.207 2.547 3 0 0 0 0 0 0 0 Schuldspruch 1.685 653 716 314 2 0 0 0 0 0 0 0 jrichterl. Maßn. 28.251 12.612 11.278 4.353 8 0 0 0 0 0 0 0 §§ 45, 47 JGG 30.926 15.889 10.776 4.249 10 1 0 0 0 0 1 0 Altersgruppen gesamt ANHANG 301 Übersichtstabelle B 3.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Alters- und Bezugsentscheidungsgruppen* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln und ohne Fälle mit nur mutmaßlichen Fehleintragungen; z.B. Geldstrafe gegen Jugendliche. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Jugendliche Heranwachsende Erwachsene gesamt JS o. Bew. JS m. Bew. Sonst. Entsch. JGG FS o. Bew. FS m. Bew. GS JS o. Bew. JS m. Bew. Sonst . Entsch. JGG FS o. Bew. FS m. Bew. GS Fälle insgesamt 935.008 1.234 3.737 187.673 171 1.110 22.035 3.759 7.556 97.658 25.190 85.204 499.681 Keine Folgeentsch. 609.896 386 1.189 109.784 101 655 13.027 1.371 3.096 62.795 13.897 51.702 351.893 FE, darunter 325.112 848 2.548 77.889 70 455 9.008 2.388 4.460 34.863 11.293 33.502 147.788 A.Fre iheitsstrafe 81.336 202 110 363 42 254 1.982 1.565 1.728 4.465 7.960 20.593 42.072 ü. 5 J. 885 5 0 1 3 7 19 52 22 33 166 174 403 ü. 2 - 5 J. 5.257 46 5 20 4 11 97 222 158 280 954 1.284 2.176 ü. 1 - 2 J. o.B. 5.533 23 11 11 10 21 75 267 174 163 1.231 1.832 1.715 m.B. 6.532 11 9 29 2 10 252 100 122 603 315 1.098 3.981 6 - 12 M. o.B. 9.575 25 28 18 8 48 97 267 311 255 1.828 3.667 3.023 m.B. 24.012 56 25 171 7 79 788 321 429 1.995 1.297 4.795 14.049 bis u. 6 M.o.B. 8.057 16 11 36 3 31 99 150 193 207 1.185 3.403 2.723 m.B. 21.485 20 21 77 5 47 555 186 319 929 984 4.340 14.002 B. Jugendstrafe 15.363 436 1.660 9.203 1 15 398 122 1.132 2.354 0 11 31 ü. 5 J. 111 24 12 38 0 0 3 4 10 20 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 2.617 192 471 1.282 0 5 56 52 264 289 0 1 5 ü. 1 - 2 J. o.B. 3.038 84 504 1.657 0 1 72 21 352 347 0 0 0 m.B. 2.702 30 266 1.635 1 2 74 5 187 483 0 4 15 6 - 12 M. o.B. 1.424 52 154 788 0 3 40 22 142 220 0 0 3 m.B. 5.471 54 253 3.803 0 4 153 18 177 995 0 6 8 C.Geldstrafe 153.610 146 234 5.842 27 178 5.838 683 1.345 17.619 3.309 12.853 105.536 D.Sonst. Entsch. JGG 74.555 63 544 62.462 0 7 787 15 251 10.403 0 3 20 Jugendarrest 13.557 13 153 10.841 0 0 182 3 84 2.278 0 0 3 Schuldspruch 1.685 2 28 1.339 0 1 33 1 3 276 0 1 1 jrichterl. Maßn. 28.250 36 203 23.650 0 1 335 9 86 3.922 0 1 7 §§ 45, 47 30.920 12 159 26.490 0 5 237 2 78 3.927 0 1 9 302 ANHANG Übersichtstabelle B 3.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Alter- und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung für Erwachsene Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest 2 2 - 2 9 J ah re 3 0 - 3 9 J ah re 4 0 - 4 9 J ah re 5 0 - 5 9 J ah re äl te r al s 6 0 J ah re F S o .B . F S m .B . G S F S o .B . F S m .B . G S F S o .B . F S m .B . G S F S o .B . F S m .B . G S F S o .B . F S m .B . G S F äl le i n sg es am t 6 1 0 .0 7 5 1 0 .8 9 1 3 4 .8 5 0 1 7 8 .5 3 2 8 .0 0 9 2 3 .4 3 6 1 1 9 .0 3 6 4 .3 8 7 1 6 .8 2 9 1 0 7 .4 4 5 1 .4 4 3 7 .2 1 1 5 9 .8 2 5 4 6 0 2 .8 7 8 3 4 .8 4 3 K ei n e F o lg ee n ts ch . 4 1 7 .4 9 2 5 .7 4 1 1 8 .8 0 4 1 1 0 .9 4 6 4 .3 7 0 1 4 .0 8 0 8 2 .0 0 3 2 .5 6 4 1 1 .1 8 3 8 0 .9 1 3 9 0 9 5 .3 5 0 4 7 .9 9 5 3 1 3 2 .2 8 5 3 0 .0 3 6 F E , da ru n te r 1 9 2 .5 8 3 5 .1 5 0 1 6 .0 4 6 6 7 .5 8 6 3 .6 3 9 9 .3 5 6 3 7 .0 3 3 1 .8 2 3 5 .6 4 6 2 6 .5 3 2 5 3 4 1 .8 6 1 1 1 .8 3 0 1 4 7 5 9 3 4 .8 0 7 A .F re ih e it ss tr a fe 7 0 .6 2 5 3 .6 2 7 9 .8 6 7 2 0 .6 5 2 2 .5 9 3 5 .8 3 2 1 1 .1 1 8 1 .2 5 7 3 .4 2 1 6 .7 8 2 3 6 9 1 .1 1 9 2 .5 9 8 1 1 4 3 5 4 9 2 2 ü. 5 J . 7 4 3 9 0 9 0 2 1 2 4 2 5 2 1 1 7 2 9 2 4 4 7 5 5 1 9 0 3 8 ü. 2 - 5 J . 4 .4 1 4 5 2 7 7 4 6 1 .2 7 6 3 0 1 3 4 0 5 6 3 1 0 2 1 5 0 2 4 1 1 9 3 9 7 9 5 9 1 7 ü. 1 - 2 J . o .B . 4 .7 7 8 6 1 6 9 8 7 9 3 7 4 1 2 5 5 7 5 1 8 1 5 4 2 2 0 1 9 8 3 0 5 7 5 7 1 9 1 1 5 m .B . 5 .3 9 4 1 7 3 5 9 2 2 .3 9 4 9 5 2 9 5 9 1 6 3 8 1 5 7 4 6 0 7 4 3 1 5 8 2 1 1 5 3 6 - 1 2 M . o .B . 8 .5 1 8 7 5 2 1 .7 6 3 1 .4 8 1 6 2 2 1 .1 0 2 9 0 0 3 1 2 5 9 5 4 4 1 1 1 6 1 7 3 1 5 5 2 6 3 4 4 6 m .B . 2 0 .1 4 1 6 4 4 2 .2 9 6 7 .0 3 3 4 2 3 1 .3 6 3 3 .7 3 8 1 6 8 7 9 4 2 .2 4 1 4 5 2 6 6 7 9 0 1 7 7 6 2 4 7 bi s u. 6 M . o .B . 7 .3 1 1 4 1 2 1 .4 3 5 1 .1 9 7 3 8 2 9 2 6 7 6 1 2 5 7 6 8 3 5 0 2 1 0 4 2 6 1 1 9 0 3 0 9 8 7 3 m .B . 1 9 .3 2 6 4 1 3 1 .9 5 8 6 .1 2 2 3 1 6 1 .1 9 7 3 .6 0 5 1 9 7 7 9 8 2 .6 5 2 4 3 2 7 5 1 .1 5 0 1 5 1 1 2 4 7 3 B . J u g e n d st ra fe 4 2 0 1 0 2 9 0 0 1 0 1 1 0 0 0 0 0 0 ü. 5 J . 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J . 6 0 1 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 1 - 2 J . o .B . 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 m .B . 1 9 0 4 1 4 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 - 1 2 M . o .B . 3 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 m .B . 1 4 0 5 7 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 C .G e ld st ra fe 1 2 1 .6 9 8 1 .5 1 3 6 .1 4 9 4 6 .8 2 8 1 .0 3 8 3 .5 1 5 2 5 .8 7 9 5 6 4 2 .2 1 4 1 9 .7 2 5 1 6 1 7 3 8 9 .2 2 2 3 3 2 3 7 3 .8 8 2 D .S o n st . E n ts ch . J G G 2 3 0 3 1 9 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 Ju ge n da rr es t 3 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Sc h ul ds p ru ch 2 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 jr ic h te rl . M aß n . 8 0 1 7 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 §§ 4 5 , 4 7 J G G 1 0 0 1 8 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 ge sa m t ANHANG 303 Übersichtstabelle B 3.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Geschlecht und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sa n k ti o n sg ru p p en d er B ez ug se n ts ch ei du n ge n F S o .B . F S m .B . JS o .B . JS m .B . G S JA So n st . JG G §§ 4 5 , 4 7 J G G m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . m . w . F äl le i n sg es am t 7 3 1 .5 9 1 2 0 6 .5 2 6 2 3 .8 6 2 1 .6 0 7 7 5 .4 2 5 1 1 .1 8 8 5 .0 8 9 2 0 9 1 0 .8 5 6 9 1 7 4 0 7 .0 9 7 1 1 5 .1 0 7 1 3 .3 1 0 2 .0 2 1 4 7 .0 8 8 1 1 .0 4 8 1 4 8 .8 6 4 6 4 .4 2 9 K ei n e F o lg ee n ts ch . 6 2 ,8 7 3 ,8 5 4 ,8 6 0 ,0 5 9 ,9 6 5 ,5 3 5 ,4 3 7 ,8 3 7 ,3 4 8 ,7 6 8 ,3 7 5 ,6 3 5 ,0 4 5 ,3 4 5 ,8 5 8 ,5 6 0 ,9 7 6 ,4 F E , da ru n te r 4 0 2 ,5 2 6 ,2 4 5 ,2 4 0 ,0 4 0 ,1 3 4 ,5 6 4 ,6 6 2 ,2 6 2 ,7 5 1 ,3 3 1 ,7 2 4 ,4 6 5 ,0 5 4 ,7 5 4 ,2 4 1 ,5 3 9 ,1 2 3 ,6 A .F re ih e it ss tr a fe 9 ,9 4 ,6 3 1 ,9 2 7 ,3 2 4 ,5 2 1 ,7 3 5 ,6 2 9 ,2 1 7 ,3 1 0 ,9 9 ,4 5 ,2 7 ,0 4 ,5 4 ,1 1 ,7 1 ,1 0 ,3 ü. 5 J . 0 ,1 0 ,0 0 ,7 0 ,2 0 ,2 0 ,0 1 ,2 0 ,5 0 ,2 0 ,1 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü. 2 - 5 J . 0 ,7 0 ,1 3 ,9 1 ,4 1 ,7 0 ,5 5 ,4 1 ,9 1 ,6 0 ,8 0 ,5 0 ,1 0 ,4 0 ,2 0 ,3 0 ,0 0 ,1 0 ,0 ü. 1 - 2 J . o .B . 0 ,7 0 ,2 5 ,0 3 ,0 2 ,3 1 ,0 5 ,9 1 ,9 1 ,8 1 ,0 0 ,4 0 ,1 0 ,4 0 ,1 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 m .B . 0 ,8 0 ,3 1 ,3 0 ,6 1 ,4 0 ,8 2 ,2 1 ,4 1 ,3 0 ,9 0 ,9 0 ,4 0 ,8 0 ,2 0 ,5 0 ,2 0 ,2 0 ,0 6 - 1 2 M . o .B . 1 ,2 0 ,4 7 ,4 5 ,1 4 ,5 3 ,0 5 ,9 5 ,3 3 ,2 1 ,5 0 ,7 0 ,2 0 ,6 0 ,6 0 ,2 0 ,1 0 ,1 0 ,0 m .B . 2 ,9 1 ,4 5 ,2 5 ,1 5 ,7 5 ,4 7 ,5 6 ,2 4 ,3 2 ,7 3 ,2 1 ,7 3 ,0 1 ,5 1 ,9 0 ,6 0 ,5 0 ,1 bi s u. 6 M . o .B . 1 ,0 0 ,5 4 ,6 6 ,5 3 ,9 4 ,5 3 ,4 4 ,3 1 ,9 1 ,4 0 ,6 0 ,3 0 ,5 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 m .B . 2 ,4 1 ,8 3 ,8 5 ,5 4 ,9 6 ,5 4 ,0 7 ,7 3 ,1 2 ,5 2 ,9 2 ,4 1 ,2 1 ,3 0 ,9 0 ,7 0 ,2 0 ,1 B . J u g e n d st ra fe 2 ,0 0 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 0 ,9 9 ,1 2 4 ,6 1 6 ,9 0 ,1 0 ,0 1 9 ,5 9 ,3 8 ,4 2 ,8 2 ,9 0 ,4 ü. 5 J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,6 0 ,0 0 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü. 2 - 5 J . 0 ,4 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 4 ,8 2 ,9 6 ,7 2 ,2 0 ,0 0 ,0 3 ,1 0 ,1 1 ,1 0 ,1 0 ,4 0 ,0 ü. 1 - 2 J . o .B . 0 ,4 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 2 ,1 2 ,9 7 ,6 4 ,3 0 ,0 0 ,0 4 ,0 1 ,5 1 ,5 0 ,3 0 ,5 0 ,1 m .B . 0 ,4 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,7 1 ,0 4 ,0 2 ,9 0 ,0 0 ,0 2 ,8 0 ,8 1 ,5 0 ,4 0 ,6 0 ,1 6 - 1 2 M . o .B . 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,4 0 ,5 2 ,5 3 ,2 0 ,0 0 ,0 1 ,8 1 ,6 0 ,7 0 ,4 0 ,2 0 ,1 m .B . 0 ,7 0 ,2 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,3 1 ,9 3 ,6 4 ,4 0 ,0 0 ,0 7 ,7 5 ,2 3 ,5 1 ,7 1 ,1 0 ,2 C .G e ld st ra fe 1 7 ,2 1 3 ,6 1 3 ,2 1 2 ,6 1 5 ,4 1 2 ,7 1 6 ,6 2 1 ,5 1 4 ,1 1 4 ,4 2 2 ,0 1 9 ,1 1 3 ,7 1 2 ,6 1 5 ,2 1 2 ,2 7 ,0 4 ,3 D .S o n st . E n ts ch . J G G 8 ,1 7 ,5 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,5 2 ,4 6 ,6 9 ,1 0 ,2 0 ,1 2 4 ,8 2 8 ,5 2 6 ,4 2 4 ,8 2 8 ,1 1 8 ,6 Ju ge n da rr es t 1 ,6 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,3 0 ,5 2 ,0 2 ,5 0 ,0 0 ,0 9 ,2 1 0 ,1 8 ,5 6 ,5 4 ,0 1 ,7 Sc h ul ds p ru ch 0 ,2 0 ,1 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,1 0 ,0 0 ,3 0 ,3 0 ,0 0 ,0 1 ,7 1 ,4 1 ,1 0 ,5 0 ,5 0 ,1 jr ic h te rl . M aß n . 3 ,1 2 ,7 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,8 1 ,9 2 ,4 3 ,3 0 ,1 0 ,0 9 ,4 1 1 ,1 1 1 ,3 1 1 ,7 1 0 ,5 6 ,0 §§ 4 5 , 4 7 J G G 3 ,2 3 ,7 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,3 0 ,0 2 ,0 2 ,8 0 ,1 0 ,0 4 ,5 5 ,7 5 ,5 5 ,9 1 3 ,2 1 0 ,7 ge sa m t 304 ANHANG Übersichtstabelle B 3.3.1a: Schwerste Folgeentscheidung nach Nationalität und Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sa n k ti o n sg ru p p en d er B ez us en ts ch ei du n ge n F S o .B . F S m .B . G S JS o .B . JS m .B . JA So n st . JG G §§ 4 5 , 4 7 J G G d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . d. n .d . F äl le i n sg es am t 7 5 6 .8 4 5 1 7 0 .8 9 1 1 8 .3 4 8 6 .8 4 7 6 8 .4 1 0 1 7 .4 6 7 4 1 2 .0 7 1 1 0 4 .4 8 3 4 .0 5 6 6 5 4 9 .6 7 5 2 .0 1 5 1 2 .5 5 9 2 .6 6 1 5 0 .5 4 7 7 .2 7 7 1 8 1 .1 7 9 2 9 .4 8 7 K ei n e F o lg ee n ts ch . 4 8 6 .6 1 7 1 1 7 .1 6 4 8 .6 8 6 5 .1 4 9 4 0 .2 4 4 1 1 .7 0 4 2 8 6 .0 0 5 7 4 .5 1 2 1 .1 9 8 6 5 3 3 .5 1 5 9 3 6 4 .4 6 3 1 .0 5 7 2 4 .4 9 7 3 .3 8 2 1 1 8 .0 0 9 1 9 .7 7 1 F E , da ru n te r 2 7 0 .2 2 8 5 3 .7 2 7 9 .6 6 2 1 .6 9 8 2 8 .1 6 6 5 .7 6 3 1 2 6 .0 6 6 2 9 .9 7 1 2 .8 5 8 1 6 .1 6 0 1 .0 7 9 8 .0 9 6 1 .6 0 4 2 6 .0 5 0 3 .8 9 5 6 3 .1 7 0 9 .7 1 6 A .F re ih e it ss tr a fe 6 7 .1 6 7 1 4 .3 2 5 6 .8 9 1 1 .1 1 3 1 7 .4 8 9 3 .3 6 6 3 5 .3 3 9 8 .5 5 7 1 .6 1 9 2 4 4 1 .7 3 5 2 3 9 8 3 6 1 7 4 1 .8 5 0 2 7 8 1 .4 0 8 3 5 4 ü. 5 J . 6 7 2 2 1 4 1 4 1 2 8 1 4 5 3 5 2 9 1 1 2 7 4 9 1 2 1 8 6 3 1 1 5 2 1 0 3 ü. 2 - 5 J . 4 .0 9 5 1 .1 6 1 8 0 2 1 5 0 1 .0 1 6 2 7 8 1 .6 4 4 6 0 9 2 3 9 3 8 1 5 5 2 4 4 8 1 5 1 1 5 1 5 7 6 3 2 ü. 1 - 2 J . o .B . 4 .5 2 8 1 .0 2 2 1 .0 6 2 1 7 7 1 .4 9 7 3 4 9 1 .4 0 1 3 8 3 2 6 0 4 4 1 7 8 2 5 4 1 1 0 5 4 1 7 3 5 1 7 m .B . 5 .1 6 8 1 .3 7 0 2 6 3 5 3 9 0 5 2 0 1 3 .2 7 5 9 4 0 1 0 4 1 1 1 2 4 2 0 9 4 2 3 2 1 9 5 2 1 8 4 7 0 6 - 1 2 M . o .B . 7 .8 9 9 1 .7 2 3 1 .5 6 7 2 7 4 3 .0 7 8 6 4 5 2 .4 4 2 6 7 0 2 7 0 4 1 3 1 9 3 7 7 2 1 9 8 1 1 4 7 0 2 3 m .B . 1 9 .8 4 0 4 .1 8 9 1 .1 2 2 1 8 4 4 .1 2 6 7 5 2 1 1 .9 3 5 2 .8 2 9 3 5 1 4 6 4 3 4 5 6 3 6 4 6 4 8 3 7 1 1 3 6 7 1 1 4 5 bi s u. 6 M . o .B . 6 .8 4 3 1 .2 4 5 1 .0 4 5 1 4 2 2 .9 4 4 4 9 0 2 .2 8 9 5 3 1 1 5 8 2 2 1 9 5 2 2 5 7 1 0 9 7 9 5 8 1 9 m .B . 1 8 .1 2 2 3 .4 0 1 8 8 9 1 0 5 3 .7 7 8 6 1 6 1 2 .0 6 2 2 .4 6 8 1 8 8 3 0 3 1 2 4 9 1 5 7 3 2 4 3 2 5 6 3 0 4 4 5 B . J u g e n d st ra fe 1 2 .6 8 9 2 .6 5 5 0 1 2 1 6 3 6 7 6 5 4 5 5 1 1 4 2 .3 5 9 4 4 7 2 .2 6 1 5 0 7 3 .5 5 8 6 9 7 3 .6 6 8 8 1 8 ü. 5 J . 8 8 2 4 0 0 0 0 1 2 2 3 5 1 9 4 7 4 1 2 5 2 6 4 ü. 2 - 5 J . 2 .0 6 3 5 5 5 0 0 5 2 5 1 1 1 1 8 9 6 1 6 0 5 1 3 2 3 2 3 9 4 4 3 6 1 1 1 4 5 4 1 4 4 ü. 1 - 2 J . o .B . 2 .5 2 7 5 0 8 0 0 1 0 6 3 1 0 9 0 1 9 7 3 8 1 1 9 4 4 1 1 1 2 5 9 5 1 1 5 5 9 9 1 3 3 m .B . 2 .1 8 9 5 0 5 0 1 4 2 7 5 1 3 3 3 4 3 7 3 8 4 3 1 3 7 4 6 1 6 1 3 7 7 7 5 1 9 0 6 - 1 2 M . o .B . 1 .2 1 9 2 0 3 0 0 3 0 3 9 4 6 2 1 1 2 5 3 4 4 2 3 6 3 4 3 2 4 5 9 3 0 2 5 1 m .B . 4 .6 0 3 8 6 0 0 0 8 2 1 3 8 2 5 5 8 1 4 3 7 1 6 4 9 4 1 1 8 9 1 .5 7 5 2 7 0 1 .5 1 2 2 9 6 C .G e ld st ra fe 1 2 5 .6 6 5 2 7 .6 2 6 2 .7 5 0 5 8 0 1 0 .6 1 0 2 .3 8 3 8 9 .5 8 4 2 1 .1 8 9 7 2 3 1 5 7 1 .4 0 7 2 5 0 1 .7 8 2 2 8 2 7 .5 0 3 9 6 3 1 1 .3 0 6 1 .8 2 2 D .S o n st . E n ts ch . J G G 6 4 .4 9 8 9 .6 1 6 0 0 6 4 6 7 2 1 3 2 5 8 2 1 6 5 5 1 4 3 3 .2 1 5 6 3 9 1 3 .1 2 7 1 .9 5 7 4 6 .7 6 5 6 .7 2 0 Ju ge n da rr es t 1 1 .4 7 1 2 .0 0 7 0 0 0 0 1 4 6 3 8 1 2 4 1 9 5 4 6 1 .1 8 6 2 3 4 4 .0 8 1 6 2 5 5 .8 5 1 1 .0 6 0 Sc h ul ds p ru ch 1 .4 5 7 2 2 7 0 0 2 0 3 0 4 3 0 2 7 4 2 0 8 4 2 4 9 1 7 5 6 9 6 1 0 2 jr ic h te rl . M aß n . 2 4 .6 1 0 3 .5 2 1 0 0 1 1 2 9 7 4 3 3 4 1 2 2 4 3 4 6 1 .2 4 1 2 3 2 5 .7 3 4 8 4 8 1 7 .0 6 0 2 .3 3 9 §§ 4 5 , 4 7 J G G 2 6 .8 4 2 3 .8 3 6 0 0 3 3 1 9 9 4 7 9 5 1 8 9 4 7 5 7 6 1 3 1 2 .7 9 8 4 0 5 2 3 .0 6 8 3 .1 9 8 ge sa m t ANHANG 305 Übersichtstabelle B 4.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Sanktionsgruppe* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezusentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 938.196 25.469 86.615 522.249 5.298 10.082 15.332 59.828 213.323 Keine Folgeentsch. 611.729 14.040 52.529 365.225 1.881 3.889 5.571 28.657 139.937 FE, darunter 326.467 11.429 34.086 157.024 3.417 6.193 9.761 31.171 73.386 A.Freiheitsstrafe 81.907 8.051 20.940 44.143 1.871 1.843 1.017 2.267 1.775 ü. 5 J. 897 169 182 424 63 22 4 20 13 ü. 2 - 5 J. 5.302 962 1.304 2.275 279 173 63 136 110 ü. 1 - 2 J. o.B. 5.586 1.247 1.860 1.795 305 195 52 80 52 m.B. 6.581 318 1.111 4.242 116 133 118 285 258 6 - 12 M. o.B. 9.666 1.852 3.733 3.129 313 339 93 113 94 m.B. 24.158 1.314 4.893 14.861 397 444 431 998 820 bis u. 6 M.o.B. 8.121 1.194 3.449 2.831 180 207 67 116 77 m.B. 21.596 995 4.408 14.586 218 330 189 519 351 B. Jugendstrafe 15.442 1 27 435 573 2.288 2.783 4.816 4.519 ü. 5 J. 112 0 0 3 28 20 11 20 30 ü. 2 - 5 J. 2.639 0 7 63 251 676 419 618 605 ü. 1 - 2 J. o.B. 3.061 0 1 73 111 723 558 858 737 m.B. 2.712 1 6 89 37 393 391 826 969 6 - 12 M. o.B. 1.431 0 3 43 74 212 271 472 356 m.B. 5.487 0 10 164 72 264 1.133 2.022 1.822 C.Geldstrafe 154.259 3.352 13.065 111.504 889 1.447 2.079 8.723 13.200 D.Sonst. Entsch. JGG 74.609 0 10 810 80 611 3.878 15.353 53.867 Jugendarrest 13.571 0 0 185 17 201 1.435 4.767 6.966 Schuldspruch 1.687 0 2 34 3 14 250 585 799 jrichterl. Maßn. 28.268 0 2 343 46 222 1.479 6.686 19.490 §§ 45, 47 JGG 30.940 0 6 248 14 174 710 3.287 26.501 gesamt 306 ANHANG Übersichtstabelle B 4.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach der Anzahl der Tagessätze Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Anzahl der Tagessätze gesamt 1 - 15 TS 16 - 30 TS 31 - 50 TS 51 - 90 TS über 90 TS Fälle insgesamt 517.692 60.318 184.279 129.212 108.415 35.468 Keine Folgeentsch. 361.515 42.959 133.145 91.456 71.319 22.636 FE, darunter 156.177 17.359 51.134 37.756 37.096 12.832 A.Freiheitsstrafe 44.051 2.830 11.037 10.829 13.687 5.668 ü. 5 J. 423 32 112 115 112 52 ü. 2 - 5 J. 2.262 156 593 556 666 291 ü. 1 - 2 J. o.B. 1.791 104 404 377 625 281 m.B. 4.233 326 1.273 993 1.152 489 6 - 12 M. o.B. 3.118 155 673 702 1.096 492 m.B. 14.830 1.007 3.773 3.582 4.450 2.018 bis u. 6 M.o.B. 2.828 153 648 677 983 367 m.B. 14.566 897 3.561 3.827 4.603 1.678 B. Jugendstrafe 431 73 169 101 70 18 ü. 5 J. 3 1 0 2 0 0 ü. 2 - 5 J. 63 7 29 11 11 5 ü. 1 - 2 J. o.B. 73 11 26 21 12 3 m.B. 89 13 30 26 17 3 6 - 12 M. o.B. 42 7 24 5 4 2 m.B. 161 34 60 36 26 5 C.Geldstrafe 110.758 14.293 39.492 26.627 23.224 7.122 D.Sonst. Entsch. JGG 805 150 395 172 79 9 Jugendarrest 183 30 94 34 23 2 Schuldspruch 34 7 13 10 3 1 jrichterl. Maßn. 341 73 161 70 36 1 §§ 45, 47 JGG 247 40 127 58 17 5 ANHANG 307 Übersichtstabelle B 4.3.1.a: Spezifische Folgeentscheidungen nach Entziehung der Fahrerlaubnis oder Fahrverbot Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Entziehung der Fahrerlaubnis Fahrverbot Fälle insgesamt 120.711 94.314 26.397 Keine Folgeentsch. 94.302 73.883 20.419 FE, darunter 26.409 20.431 5.978 A.Freiheitsstrafe 9.091 7.320 1.771 ü. 5 J. 74 62 12 ü. 2 - 5 J. 445 347 98 ü. 1 - 2 J. o.B. 385 332 53 m.B. 590 454 136 6 - 12 M. o.B. 903 753 150 m.B. 2.860 2.336 524 bis u. 6 M.o.B. 709 538 171 m.B. 3.125 2.498 627 B. Jugendstrafe 447 284 163 ü. 5 J. 4 2 2 ü. 2 - 5 J. 67 47 20 ü. 1 - 2 J. o.B. 93 69 24 m.B. 84 54 30 6 - 12 M. o.B. 26 15 11 m.B. 173 97 76 C.Geldstrafe 15.667 12.120 3.547 D.Sonst. Entsch. JGG 1.182 686 496 Jugendarrest 326 160 166 Schuldspruch 34 20 14 jrichterl. Maßn. 488 287 201 §§ 45, 47 JGG 334 219 115 gesamt Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen 308 ANHANG Übersichtstabelle B 4.4.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach jugendstrafrechtlichen Sanktionen* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt JS o.B. JS m.B. Schuldspruch JA jugendrl. Maßn. §§ 45, 47 JGG gesamt ohne §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 303.863 5.298 10.082 1.691 15.332 58.137 213.323 90.540 Keine Folgeentsch. 179.935 1.881 3.889 610 5.571 28.047 139.937 39.998 FE, darunter 123.928 3.417 6.193 1.081 9.761 30.090 73.386 50.542 A.Freiheitsstrafe 8.773 1.871 1.843 133 1.017 2.134 1.775 6.998 ü. 5 J. 122 63 22 3 4 17 13 109 ü. 2 - 5 J. 761 279 173 6 63 130 110 651 ü. 1 - 2 J. o.B. 684 305 195 8 52 72 52 632 m.B. 910 116 133 11 118 274 258 652 6 - 12 M. o.B. 952 313 339 18 93 95 94 858 m.B. 3.090 397 444 46 431 952 820 2.270 bis u. 6 M. o.B. 647 180 207 10 67 106 77 570 m.B. 1.607 218 330 31 189 488 351 1.256 B. Jugendstrafe 14.979 573 2.288 540 2.783 4.276 4.519 10.460 ü. 5 J. 109 28 20 3 11 17 30 79 ü. 2 - 5 J. 2.569 251 676 69 419 549 605 1.964 ü. 1 - 2 J. o.B. 2.987 111 723 142 558 716 737 2.250 m.B. 2.616 37 393 66 391 760 969 1.647 6 - 12 M. o.B. 1.385 74 212 88 271 384 356 1.029 m.B. 5.313 72 264 172 1.133 1.850 1.822 3.491 C.Geldstrafe 26.338 889 1.447 217 2.079 8.506 13.200 13.138 D.Sonst. Entsch. JGG 73.789 80 611 191 3.878 15.162 53.867 19.922 Jugendarrest 13.386 17 201 40 1.435 4.727 6.966 6.420 Schuldspruch 1.651 3 14 17 250 568 799 852 jrichterl. Maßn. 27.923 46 222 69 1.479 6.617 19.490 8.433 §§ 45, 47 JGG 30.686 14 174 64 710 3.223 26.501 4.185 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidung ANHANG 309 Übersichtstabelle B 4.5.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung bei vollstreckten Freiheits- und Jugendstrafen nach Sanktionsdauer der Bezugsentscheidung Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest vollstreckte Freiheitsstrafen vollstreckte Jugendstrafen gesamt < 6 Monate 6 - 12 Monate 1 - 2 Jahre 2 - 5 Jahre über 5 Jahre lebenslang gesamt 6 - 12 Monate 1 - 2 Jahre 2 - 5 Jahre über 5 Jahre Fälle insgesamt 38.751 9.212 12.013 6.938 8.909 1.621 58 6.945 1.748 2.498 2.526 173 Keine Folgeentsch. 20.915 4.223 5.644 3.518 6.216 1.264 50 2.499 549 816 1.029 105 FE, darunter 17.836 4.989 6.369 3.420 2.693 357 8 4.446 1.199 1.682 1.497 68 A.Freiheitsstrafe 11.998 3.425 4.326 2.364 1.679 202 2 2.432 583 922 883 44 ü. 5 J. 209 21 41 45 79 23 0 69 7 22 35 5 ü. 2 - 5 J. 1.228 184 324 324 365 31 0 339 51 120 158 10 ü. 1 - 2 J. o.B. 1.663 311 607 448 267 30 0 380 70 148 155 7 m.B. 467 93 159 101 105 8 1 160 44 66 48 2 6 - 12 M. o.B. 2.670 781 1.126 450 277 35 1 437 126 177 130 4 m.B. 2.142 520 842 434 308 38 0 503 127 181 187 8 bis u. 6 M.o.B. 1.926 939 620 254 98 15 0 238 71 91 75 1 m.B. 1.693 576 607 308 180 22 0 306 87 117 95 7 B. Jugendstrafe 4 1 2 1 0 0 0 668 211 277 180 0 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 29 1 7 21 0 ü. 2 - 5 J. 1 0 0 1 0 0 0 278 52 123 103 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 0 0 0 0 0 0 0 140 60 63 17 0 m.B. 2 1 1 0 0 0 0 50 16 29 5 0 6 - 12 M. o.B. 0 0 0 0 0 0 0 88 43 29 16 0 m.B. 1 0 1 0 0 0 0 83 39 26 18 0 C.Geldstrafe 5.805 1.558 2.031 1.049 1.008 153 6 1.231 370 434 403 24 D.Sonst. Entsch. JGG 0 0 0 0 0 0 0 110 35 47 28 0 Jugendarrest 0 0 0 0 0 0 0 24 4 11 9 0 Schuldspruch 0 0 0 0 0 0 0 10 5 5 0 0 jrichterl. Maßn. 0 0 0 0 0 0 0 57 21 23 13 0 §§ 45, 47 JGG 0 0 0 0 0 0 0 19 5 8 6 0 310 ANHANG Übersichtstabelle B 4.5.2.1a: Schwerste Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Freiheitsstrafe im Vergleich zu Freiheitsstrafen mit Bewährung Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt Strafaussetzung Strafrestaussetzung Vollverbüßung gesamt Strafrestaussetzung Vollverbüßung Fälle insgesamt 101.451 73.288 8.742 19.421 10.588 5.287 5.301 Keine Folgeentsch. 58.995 45.610 4.667 8.718 7.530 3.871 3.659 FE, darunter 42.456 27.678 4.075 10.703 3.058 1.416 1.642 A.Freiheitsstrafe 27.107 16.992 2.604 7.511 1.883 811 1.072 ü. 5 J. 249 142 30 77 102 47 55 ü. 2 - 5 J. 1.870 1.038 235 597 396 176 220 ü. 1 - 2 J. o.B. 2.810 1.444 311 1.055 297 106 191 m.B. 1.315 962 104 249 114 61 53 6 - 12 M. o.B. 5.271 2.914 511 1.846 313 121 192 m.B. 5.861 4.065 555 1.241 346 145 201 bis u. 6 M. o.B. 4.530 2.717 386 1.427 113 40 73 m.B. 5.201 3.710 472 1.019 202 115 87 B. Jugendstrafe 28 24 3 1 0 0 0 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 7 6 1 0 0 0 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 1 1 0 0 0 0 0 m.B. 7 5 1 1 0 0 0 6 - 12 M. o.B. 3 3 0 0 0 0 0 m.B. 10 9 1 0 0 0 0 C.Geldstrafe 15.250 10.612 1.464 3.174 1.167 603 564 D.Sonst. Entsch. JGG 10 10 0 0 0 0 0 Jugendarrest 0 0 0 0 0 0 0 Schuldspruch 2 2 0 0 0 0 0 jrichterl. Maßn. 2 2 0 0 0 0 0 §§ 45, 47 JGG 6 6 0 0 0 0 0 bis einschl. 2 Jahre über 2 Jahre ANHANG 311 Übersichtstabelle B 4.5.2.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Entlassung aus dem Vollzug einer Jugendstrafe im Vergleich zu Jugendstrafen mit Bewährung Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt Strafaussetzung Strafrestaussetzung Vollverbüßung gesamt Strafrestaussetzung Vollverbüßung Fälle insgesamt 12.683 8.436 1.858 2.389 2.699 1.510 1.189 Keine Folgeentsch. 4.636 3.271 611 754 1.134 621 513 FE, darunter 8.047 5.165 1.247 1.635 1.565 889 676 A.Freihe itsstrafe 2.787 1.281 615 891 927 498 429 ü. 5 J. 45 16 10 19 40 15 25 ü. 2 - 5 J. 284 113 62 109 168 90 78 ü. 1 - 2 J. o.B. 338 120 91 127 162 82 80 m.B. 199 89 45 65 50 23 27 6 - 12 M. o.B. 518 215 126 177 134 71 63 m.B. 646 338 122 186 195 115 80 bis u. 6 M. o.B. 311 149 75 87 76 38 38 m.B. 446 241 84 121 102 64 38 B. Jugendstrafe 2.683 2.195 235 253 180 119 61 ü. 5 J. 27 19 7 1 21 19 2 ü. 2 - 5 J. 824 649 107 68 103 77 26 ü. 1 - 2 J. o.B. 818 695 61 62 17 5 12 m.B. 426 381 26 19 5 3 2 6 - 12 M. o.B. 270 198 16 56 16 9 7 m.B. 318 253 18 47 18 6 12 C.Geldstrafe 1.909 1.105 365 439 427 249 178 D.Sonst. Entsch. JGG 663 581 31 51 28 21 7 Jugendarrest 209 194 6 9 9 5 4 Schuldspruch 17 7 3 7 0 0 0 jrichterl. Maßn. 255 211 17 27 13 10 3 §§ 45, 47 JGG 182 169 5 8 6 6 0 bis einschl. 2 Jahre über 2 Jahre 312 ANHANG Übersichtstabelle B 4.6.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Aussetzungen von Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest G es am t bi s zu 6 M o n . ü. 6 M o n . bi s zu 9 M o n . ü. 9 M o n . bi s zu 1 J ah r ü. 1 J ah r bi s zu 2 J ah re n G es am t bi s zu 6 M o n . ü. 6 M o n . bi s zu 9 M o n . ü. 9 M o n . bi s zu 1 J ah r ü. 1 J ah r bi s zu 2 J ah re n 4 4 .9 8 1 2 1 .3 9 0 8 .4 0 8 7 .1 4 9 8 .0 3 4 2 8 .3 0 7 1 3 .1 4 5 4 .8 8 2 4 .1 7 0 6 .1 1 0 3 1 2 6 1 ,0 1 3 5 2 6 ,0 5 9 8 5 ,0 5 3 7 2 ,0 6 3 7 8 ,0 1 4 3 4 9 ,0 6 1 6 3 ,0 2 3 7 3 ,0 2 1 5 7 ,0 3 6 5 6 ,0 1 3 7 2 0 ,0 7 8 6 4 ,0 2 4 2 3 ,0 1 7 7 7 ,0 1 6 5 6 ,0 1 3 9 5 8 ,0 6 9 8 2 ,0 2 5 0 9 ,0 2 0 1 3 ,0 2 4 5 4 ,0 . 7 6 9 1 ,0 4 7 8 9 ,0 1 2 1 1 ,0 8 9 7 ,0 7 9 4 ,0 9 3 0 1 ,0 4 9 1 6 ,0 1 6 4 0 ,0 1 2 7 9 ,0 1 4 6 6 ,0 ü. 5 J . 6 8 ,0 2 5 ,0 1 6 ,0 6 ,0 2 1 ,0 7 4 ,0 2 7 ,0 1 2 ,0 1 6 ,0 1 9 ,0 4 3 9 ,0 1 8 3 ,0 7 5 ,0 6 3 ,0 1 1 8 ,0 5 9 9 ,0 2 2 2 ,0 9 2 ,0 8 8 ,0 1 9 7 ,0 ü. 1 - 2 J . o .B . 5 3 4 ,0 2 4 7 ,0 1 0 3 ,0 9 5 ,0 8 9 ,0 9 1 0 ,0 3 4 1 ,0 1 9 2 ,0 1 7 5 ,0 2 0 2 ,0 m .B . 5 1 3 ,0 2 2 7 ,0 9 6 ,0 9 5 ,0 9 5 ,0 4 4 9 ,0 1 7 9 ,0 8 0 ,0 9 9 ,0 9 1 ,0 6 - 1 2 M . o .B . 1 1 1 0 ,0 6 7 6 ,0 2 0 3 ,0 1 3 7 ,0 9 4 ,0 1 8 0 4 ,0 9 2 7 ,0 3 6 5 ,0 2 4 0 ,0 2 7 2 ,0 m .B . 1 9 9 7 ,0 1 2 0 1 ,0 3 4 3 ,0 2 6 6 ,0 1 8 7 ,0 2 0 6 8 ,0 1 0 9 7 ,0 3 6 1 ,0 3 1 5 ,0 2 9 5 ,0 bi s u. 6 M . o .B . 1 1 9 8 ,0 9 2 9 ,0 1 3 1 ,0 7 6 ,0 6 2 ,0 1 5 1 9 ,0 9 7 3 ,0 2 4 9 ,0 1 4 3 ,0 1 5 4 ,0 m .B . 1 8 3 2 ,0 1 3 0 1 ,0 2 4 4 ,0 1 5 9 ,0 1 2 8 ,0 1 8 7 8 ,0 1 1 5 0 ,0 2 8 9 ,0 2 0 3 ,0 2 3 6 ,0 . 6 0 0 3 ,0 3 0 6 2 ,0 1 2 0 6 ,0 8 7 6 ,0 8 5 9 ,0 4 6 0 9 ,0 2 0 4 0 ,0 8 6 0 ,0 7 2 9 ,0 9 8 0 ,0 B . 4 ,0 2 ,0 0 ,0 1 ,0 1 ,0 2 0 ,0 1 2 ,0 3 ,0 3 ,0 2 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 ü. 2 - 5 J . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 6 ,0 3 ,0 2 ,0 0 ,0 1 ,0 ü. 1 - 2 J . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,0 0 ,0 m .B . 2 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,0 1 ,0 3 ,0 2 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,0 6 - 1 2 M . o .B . 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 3 ,0 3 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 2 ,0 2 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 7 ,0 4 ,0 1 ,0 2 ,0 0 ,0 . 5 ,0 2 ,0 2 ,0 1 ,0 0 ,0 5 ,0 4 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 2 ,0 0 ,0 1 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 1 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 0 ,0 2 ,0 1 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 4 ,0 3 ,0 1 ,0 0 ,0 0 ,0 F äl le i n sg es am t Ju ge n da rr es t Sc h ul ds p ru ch jr ic h te rl . M aß n . K ei n e F o lg ee n ts ch . F E , da ru n te r F re ih e it ss tr a fe ü. 2 - 5 J . o h n e B ew äh ru n gs au fs ic h t m it B ew äh ru n gs au fs ic h t G e ld st ra fe ü. 5 J . §§ 4 5 , 4 7 J G G S o n st . E n ts ch . J G G ANHANG 313 Übersichtstabelle B 4.6.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Strafrestaussetzung bei Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährungsaufsicht Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS m. Strafrestaussetzung ohne Bewährungsaufsicht mit Bewährungsaufsicht Fälle insgesamt 14.028 2.839 11.189 Keine Folgeentsch. 8.538 1.980 6.558 FE, darunter 5.490 859 4.631 A. Freiheitsstrafe 3.415 531 2.884 ü. 5 J. 77 11 66 ü. 2 - 5 J. 411 52 359 ü. 1 - 2 J. o.B. 417 60 357 m.B. 165 26 139 6 - 12 M. o.B. 632 100 532 m.B. 700 99 601 bis u. 6 M. o.B. 426 94 332 m.B. 587 89 498 B. Jugendstrafe 2 0 2 ü. 5 J. 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 1 0 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0 0 0 m.B. 0 0 0 6 - 12 M. o.B. 0 0 0 m.B. 1 0 1 C. Geldstrafe 2.067 327 1.740 D. Sonst. Entsch. JGG 0 0 0 Jugendarrest 0 0 0 Schuldspruch 0 0 0 jrichterl. Maßn. 0 0 0 §§ 45, 47 JGG 0 0 0 314 ANHANG Übersichtstabelle B 4.6.3.1.a: Schwerste Folgeentscheidung der unter Führungsaufsicht stehenden Vollverbüßer und aus dem Maßregelvollzug Entlassenen Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Psychiatrische Anstalt Entziehungsanstalt Psychiatrische Anstalt Entziehungsanstalt Sicherungsverwahrung 7.396 3.467 883 67 418 2.480 81 4.103 1.507 838 44 359 1.289 66 3.293 1.960 45 23 59 1.191 15 A. 2.143 1.296 11 11 31 784 10 ü. 5 J. 96 61 0 0 2 30 3 377 244 0 1 5 122 5 ü. 1 - 2 J. o.B. 374 236 2 3 5 127 1 m.B. 118 65 1 0 2 50 0 6 - 12 M. o.B. 372 226 3 2 4 136 1 m.B. 400 252 3 3 3 139 0 bis u. 6 M. o.B. 179 95 0 0 2 82 0 m.B. 227 117 2 2 8 98 0 B. 75 68 0 0 0 7 0 ü. 5 J. 2 2 0 0 0 0 0 27 24 0 0 0 3 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 16 15 0 0 0 1 0 m.B. 8 7 0 0 0 1 0 6 - 12 M. o.B. 9 8 0 0 0 1 0 m.B. 13 12 0 0 0 1 0 C. 1.044 577 28 11 27 396 5 D. 13 12 0 0 0 1 0 4 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 6 0 0 0 0 0 3 2 0 0 0 1 0 isolierte Maßregel Maßregel i.V.m. Strafe Fälle insgesamt Keine Folgeentsch. FE, darunter Fre iheitsstrafe gesamt Vollverbüßer - Gruppe §§ 45, 47 JGG Sonst. Entsch. JGG Jugendarrest Schuldspruch jrichterl. Maßn. ü. 2 - 5 J. Jugendstrafe ü. 2 - 5 J. Geldstrafe ANHANG 315 Übersichtstabelle B 5.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Anzahl und Art der schwersten Voreintragung mit einbezogenen Entscheidungen (Erwachsene) Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Anzahl der Voreintragungen Art der schwersten Voreintragung gesamt 0 1 2 3 - 4 5+ FS o.B. FS m.B. GS JS o.Bew. JS m.Bew. JA Sonst . Entsch. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 612.809 250.773 80.502 52.983 71.953 156.598 56.861 74.635 164.406 10.245 11.175 13.131 12.874 18.659 Keine Folgeentsch. 419.524 215.381 59.102 34.317 41.149 69.575 25.334 42.704 101.634 3.672 4.750 5.568 7.523 12.916 FE, darunter 193.285 35.392 21.400 18.666 30.804 87.023 31.527 31.931 62.772 6.573 6.425 7.563 5.351 5.743 A. Freiheitsstrafe 70.893 5.897 4.851 5.269 10.920 43.956 19.110 14.553 18.871 3.863 2.984 3.052 1.412 1.150 ü. 5 J. 748 79 43 43 97 486 274 114 124 78 34 24 16 5 ü. 2 - 5 J. 4.433 380 263 271 621 2.898 1.586 753 705 409 245 198 84 72 ü. 1 - 2 J. o.B. 4.808 188 153 191 505 3.771 2.238 865 580 469 235 154 44 35 m.B. 5.427 761 531 511 966 2.658 819 924 1.601 328 312 311 195 176 6 - 12 M. o.B. 8.555 332 267 366 953 6.637 3.861 1.787 1.290 579 315 276 71 44 m.B. 20.220 2.124 1.672 1.736 3.428 11.260 3.906 4.269 6.090 980 910 949 543 449 bis u. 6 M. o.B. 7.333 241 235 363 893 5.601 2.880 1.780 1.444 381 258 258 64 27 m.B. 19.369 1.792 1.687 1.788 3.457 10.645 3.546 4.061 7.037 639 675 882 395 342 B. Jugendstrafe 45 5 5 8 13 14 2 2 11 3 4 8 2 8 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 6 1 1 1 2 1 0 0 4 0 0 1 0 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 1 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 m.B. 19 3 2 3 6 5 1 0 5 1 2 3 0 4 6 - 12 M. o.B. 3 0 1 1 0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 m.B. 16 1 1 3 5 6 1 1 2 1 1 4 1 4 C.Geldstrafe 122.120 29.444 16.520 13.365 19.831 42.960 12.379 17.333 43.829 2.698 3.430 4.493 3.930 4.578 D. Sonst. Entsch. JGG 25 3 5 7 4 6 1 0 4 2 2 3 5 5 Jugendarrest 3 0 0 0 2 1 0 0 0 1 0 1 1 0 Schuldspruch 2 0 2 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 jrichterl. Maßn. 8 1 0 4 1 2 0 0 2 0 1 1 3 0 §§ 45, 47 JGG 12 2 3 3 1 3 1 0 1 1 1 1 1 4 316 ANHANG Übersichtstabelle B 5.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Anzahl und Art der schwersten Voreintragung mit einbezogenen Entscheidungen (Jugendliche und Heranwachsende) Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Anzahl der Voreintragungen Art der schwersten Voreintragung 0 1 2 3 - 4 5+ FS o.B. FS m.B. GS JS o.Bew. JS m.Bew. JA Sonst. Entsch. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 325.124 186.229 60.627 31.627 30.073 16.568 103 216 4.721 3.895 7.452 15.753 33.381 73.371 Keine Folgeentsch. 192.534 128.846 33.629 14.329 11.082 4.648 47 105 2.097 1.004 2.386 4.979 13.747 39.320 FE, darunter 132.590 57.383 26.998 17.298 18.991 11.920 56 111 2.624 2.891 5.066 10.774 19.634 34.051 A. Freiheitsstrafe 10.729 1.076 1.304 1.475 3.072 3.802 27 65 780 1.436 1.747 1.905 2.119 1.574 ü. 5 J. 142 10 8 19 52 53 0 3 4 50 31 18 15 11 ü. 2 - 5 J. 845 51 76 116 246 356 5 6 42 215 163 136 141 86 ü. 1 - 2 J. o.B. 755 34 43 55 207 416 8 6 39 224 201 121 82 40 m.B. 1.139 165 170 163 292 349 2 5 79 98 146 169 256 219 6 - 12 M. o.B. 1.064 55 79 91 318 521 3 10 62 250 270 216 133 65 m.B. 3.877 467 594 602 1.100 1.114 1 13 311 304 474 682 881 744 bis u. 6 M. o.B. 746 40 57 83 235 331 1 10 36 129 177 175 114 64 m.B. 2.161 254 277 346 622 662 7 12 207 166 285 388 497 345 B. Jugendstrafe 15.327 3.593 2.987 2.717 3.799 2.231 1 4 90 602 1.296 3.026 3.384 3.331 ü. 5 J. 111 16 14 17 37 27 1 0 2 23 15 22 15 17 ü. 2 - 5 J. 2.613 462 454 462 729 506 0 0 14 295 340 539 511 452 ü. 1 - 2 J. o.B. 3.039 626 491 544 816 562 0 1 12 132 384 695 638 551 m.B. 2.683 759 579 451 570 324 0 0 15 51 206 412 588 652 6 - 12 M. o.B. 1.421 290 248 233 384 266 0 2 10 57 134 339 331 258 m.B. 5.460 1.440 1.201 1.010 1.263 546 0 1 37 44 217 1.019 1.301 1.401 C.Geldstrafe 31.943 8.399 7.122 5.578 6.642 4.202 26 42 1.645 739 1.588 3.148 6.469 9.887 D. Sonst. Entsch. JGG 74.538 44.306 15.574 7.520 5.461 1.677 2 0 106 108 433 2.688 7.648 19.247 Jugendarrest 13.555 5.719 3.319 2.130 1.772 615 0 0 40 27 140 1.065 2.531 4.033 Schuldspruch 1.683 592 398 290 318 85 0 0 8 5 17 171 388 502 jrichterl. Maßn. 28.243 15.333 6.663 3.307 2.288 652 2 0 35 48 181 1.000 3.200 8.444 §§ 45, 47 JGG 30.914 22.551 5.172 1.785 1.081 325 0 0 23 28 95 452 1.514 6.251 gesamt ANHANG 317 Übersichtstabelle B 5.3.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der schwersten Voreintragung und Sanktion der Bezugsentscheidung (Erwachsene) Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG keine Voreintragung FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst. Entsch. JGG Fälle insgesamt 611.904 14.287 18.135 34.545 5.561 24.819 55.306 2.473 25.871 180.500 3.073 16.740 230.594 Keine Folgeentsch. 418.668 5.925 7.867 15.088 3.350 13.788 30.205 1.885 15.674 109.871 2.840 14.559 197.616 FE, darunter 193.236 8.362 10.268 19.457 2.211 11.031 25.101 588 10.197 70.629 233 2.181 32.978 A. Freiheitsstrafe 70.877 6.311 7.293 9.359 1.307 6.860 9.367 308 5.686 18.488 92 863 4.943 ü. 5 J. 748 135 75 142 18 55 75 13 28 128 3 18 58 ü. 2 - 5 J. 4.433 754 525 716 127 395 476 50 277 732 28 99 254 ü. 1 - 2 J. o.B. 4.804 1.054 860 790 137 543 419 40 364 409 8 81 99 m.B. 5.425 233 303 610 51 363 822 24 344 1.914 10 99 652 6 - 12 M. o.B. 8.551 1.525 1.593 1.320 260 1.138 703 48 829 803 5 122 205 m.B. 20.218 964 1.410 2.511 270 1.671 3.238 52 1.517 6.461 23 229 1.872 bis u. 6 M. o.B. 7.333 961 1.285 1.015 199 1.143 696 30 911 852 3 73 165 m.B. 19.365 685 1.242 2.255 245 1.552 2.938 51 1.416 7.189 12 142 1.638 B. Jugendstrafe 45 0 4 1 0 3 3 0 6 23 0 1 4 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 6 0 0 0 0 0 0 0 1 4 0 0 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 m.B. 19 0 1 1 0 2 0 0 1 11 0 0 3 6 - 12 M. o.B. 3 0 0 0 0 0 2 0 0 1 0 0 0 m.B. 16 0 2 0 0 1 1 0 4 7 0 1 0 C. Geldstrafe 122.094 2.038 2.964 10.072 897 4.150 15.709 278 4.496 52.046 139 1.306 27.999 D. Sonst. Entsch. JGG 25 0 0 3 0 2 0 0 1 16 0 0 3 Jugendarrest 3 0 0 1 0 0 0 0 0 2 0 0 0 Schuldspruch 2 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 jrichterl. Maßn. 8 0 0 0 0 1 0 0 0 6 0 0 1 §§ 45, 47 JGG 12 0 0 2 0 1 0 0 0 7 0 0 2 Voreintragungen gesamt Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung 318 ANHANG Übersichtstabelle B 5.3.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der schwersten Voreintragung und Sanktion der Bezugsentscheidung (Jugendliche und Heranwachsende) Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG keine Voreintragung FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst . Entsch. JGG FS / JS o. Bew. FS / JS m. Bew. GS / sonst. Entsch. JGG Fälle insgesamt 324.998 2.190 623 1.177 1.861 2.737 3.059 872 7.505 118.776 249 1.549 184.400 Keine Folgeentsch. 192.436 594 172 279 633 886 963 451 2.836 56.803 184 1.053 127.582 FE, darunter 132.562 1.596 451 898 1.228 1.851 2.096 421 4.669 61.973 65 496 56.818 A. Freiheitsstrafe 10.722 942 216 303 665 661 485 190 1.161 5.024 15 57 1.003 ü. 5 J. 142 34 8 8 21 6 7 4 15 29 1 0 9 ü. 2 - 5 J. 845 159 30 31 79 50 40 31 92 282 4 2 45 ü. 1 - 2 J. o.B. 755 173 24 35 97 75 35 29 104 149 1 3 30 m.B. 1.138 60 18 22 42 54 55 11 65 646 0 4 161 6 - 12 M. o.B. 1.063 152 52 48 113 120 47 34 204 238 3 14 38 m.B. 3.873 174 36 94 160 151 175 47 327 2.243 3 19 444 bis u. 6 M. o.B. 746 80 22 28 71 79 37 16 131 242 2 3 35 m.B. 2.160 110 26 37 82 126 89 18 223 1.195 1 12 241 B. Jugendstrafe 15.327 256 113 234 185 584 531 96 1.920 7.815 22 190 3.381 ü. 5 J. 111 18 2 4 7 7 1 2 12 42 1 1 14 ü. 2 - 5 J. 2.613 133 60 102 71 166 103 33 465 1.018 7 49 406 ü. 1 - 2 J. o.B. 3.039 43 29 60 40 203 142 18 566 1.312 4 59 563 m.B. 2.683 13 12 26 16 96 94 5 315 1.347 2 32 725 6 - 12 M. o.B. 1.421 29 7 21 21 49 66 21 228 689 3 15 272 m.B. 5.460 20 3 21 30 63 125 17 334 3.407 5 34 1.401 C. Geldstrafe 31.925 373 98 294 347 467 815 115 1.074 19.944 22 119 8.257 D. Sonst. Entsch. JGG 74.535 23 23 64 30 139 264 19 510 29.159 6 130 44.168 Jugendarrest 13.554 5 9 13 6 57 77 4 141 7.523 1 30 5.688 Schuldspruch 1.683 1 1 3 2 3 12 0 26 1.043 0 2 590 jrichterl. Maßn. 28.243 15 6 29 16 51 114 10 185 12.484 4 48 15.281 §§ 45, 47 JGG 30.912 2 7 19 6 28 61 5 157 8.078 1 50 22.498 Voreintragungen gesamt Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung Bezugsentscheidung ANHANG 319 Übersichtstabelle B 6.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Deliktgruppe des Bezugsdelikts Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Mord u. Totschlag Einfache Körperverletzung Gefährliche u. schwere Körperverletzung Sexuelle Nötigungen u. Vergewaltigung Sexueller Missbrauch Einfacher Diebstahl Schwerer Diebstahl Qualifizierter Diebstahl Raub u. Erpressung Betrug Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluss Fahren ohne Fahrerlaubnis Delikte nach BtMG Sonstige Delikte F äl le i n sg es am t 9 3 9 .2 5 1 8 9 3 6 4 .8 4 4 3 6 .1 7 5 1 .9 5 9 2 .6 3 9 1 4 8 .0 1 6 2 0 .1 4 7 5 .1 7 9 1 0 .6 4 6 1 0 2 .8 1 1 8 4 .4 1 4 3 4 .5 4 4 5 9 .4 9 1 6 0 .2 5 1 3 0 7 .2 4 2 K ei n e F o lg ee n ts ch . 6 1 2 .6 9 9 7 2 9 3 9 .5 6 2 2 0 .8 3 8 1 .4 1 9 2 .0 0 4 8 8 .7 8 5 9 .8 6 0 2 .5 8 9 5 .0 7 7 7 3 .5 0 5 6 8 .4 5 7 2 9 .2 6 0 3 8 .1 9 4 3 5 .5 8 1 1 9 6 .8 3 9 F E , da ru n te r 3 2 6 .5 5 2 1 6 4 2 5 .2 8 2 1 5 .3 3 7 5 4 0 6 3 5 5 9 .2 3 1 1 0 .2 8 7 2 .5 9 0 5 .5 6 9 2 9 .3 0 6 1 5 .9 5 7 5 .2 8 4 2 1 .2 9 7 2 4 .6 7 0 1 1 0 .4 0 3 A . F re ih e it ss tr a fe 8 1 .9 3 4 7 6 5 .6 7 3 3 .4 2 6 1 8 7 1 6 2 1 4 .4 3 0 3 .7 9 5 1 .0 7 5 1 .7 4 0 7 .9 9 9 4 .6 6 2 9 2 6 4 .9 5 4 8 .0 5 6 2 4 .7 7 3 ü. 5 J . 8 9 7 1 5 9 5 4 9 8 9 0 5 1 1 4 6 0 5 8 3 1 1 1 4 8 1 3 0 2 7 3 ü. 2 - 5 J . 5 .3 0 3 1 1 3 7 6 2 7 8 2 7 1 9 6 7 9 4 2 5 1 3 8 2 5 4 4 0 5 1 4 0 5 5 2 7 1 7 7 6 1 .4 4 9 ü. 1 - 2 J . o .B . 5 .5 9 1 8 3 4 6 2 6 5 2 4 1 8 1 .0 5 6 6 0 9 1 8 9 2 5 0 4 3 1 1 3 0 2 5 2 0 3 7 1 5 1 .3 2 2 m .B . 6 .5 8 4 3 5 2 4 2 6 9 9 1 5 7 8 5 2 2 8 6 3 1 3 3 8 4 4 2 6 4 9 4 3 7 6 8 8 9 2 .0 8 8 6 - 1 2 M . o .B . 9 .6 7 1 1 4 6 6 8 4 8 9 2 6 2 4 2 .1 5 3 7 5 9 1 9 8 2 7 4 7 0 1 3 6 7 5 8 5 0 3 8 9 3 2 .5 4 4 m .B . 2 4 .1 6 5 2 1 2 .0 1 5 1 .1 2 6 5 5 4 3 3 .4 3 4 8 1 1 2 0 7 3 9 1 2 .7 9 9 1 .5 2 8 3 4 6 1 .5 9 3 2 .0 4 6 7 .7 5 0 bi s u. 6 M .o .B . 8 .1 2 1 5 4 4 7 3 1 5 1 4 1 1 2 .1 6 8 3 5 9 1 2 5 1 3 7 5 1 6 3 6 8 5 8 3 7 5 7 6 3 2 .4 6 0 m .B . 2 1 .6 0 2 1 3 1 .2 3 8 6 3 0 2 3 2 4 4 .0 6 5 5 5 3 1 4 1 2 4 1 2 .2 4 5 1 .8 3 4 2 7 9 1 .5 8 5 1 .8 4 4 6 .8 8 7 B . J u g e n d st ra fe 1 5 .4 4 2 6 1 .8 4 3 1 .8 0 9 4 9 5 9 3 .0 2 0 1 .2 5 4 3 4 4 9 8 2 3 7 2 1 1 8 1 3 9 5 8 6 9 6 3 3 .8 9 8 ü. 5 J . 1 1 2 1 1 4 1 5 3 0 1 8 9 6 1 3 0 1 0 3 9 2 0 ü. 2 - 5 J . 2 .6 3 9 3 3 1 3 3 4 6 1 3 1 4 4 5 2 2 5 7 7 8 2 9 1 4 7 1 9 2 1 7 0 1 3 9 5 7 6 ü. 1 - 2 J . o .B . 3 .0 6 1 1 3 2 6 3 7 6 1 3 1 1 6 2 1 2 8 1 9 8 2 4 5 7 8 2 2 1 3 9 3 1 7 3 7 1 0 m .B . 2 .7 1 2 0 3 3 9 3 1 1 9 1 0 4 8 2 1 9 2 6 2 1 6 2 7 1 2 3 3 5 1 1 9 1 9 4 7 0 3 6 - 1 2 M . o .B . 1 .4 3 1 1 1 7 0 1 4 5 3 5 3 0 9 1 3 2 1 6 6 8 3 7 1 0 7 5 1 1 0 4 3 7 3 m .B . 5 .4 8 7 0 6 8 1 6 1 6 8 1 9 1 .1 3 8 3 8 3 8 4 2 0 3 1 3 9 4 3 6 3 2 5 0 3 4 4 1 .5 1 6 C . G e ld st ra fe 1 5 4 .3 0 5 7 7 1 0 .0 3 6 4 .9 9 4 2 1 0 2 1 4 2 2 .5 1 4 2 .7 7 5 6 9 7 1 .5 6 3 1 9 .0 8 7 1 0 .6 0 0 3 .3 6 3 8 .5 0 3 1 1 .8 3 2 5 7 .8 4 0 D . S o n st . E n ts ch . J G G 7 4 .6 1 3 3 7 .6 9 2 5 .0 9 4 9 2 1 9 8 1 9 .2 2 9 2 .4 5 1 4 7 1 1 .2 7 8 1 .8 4 0 5 6 5 8 5 1 7 .2 5 1 3 .8 0 2 2 3 .7 9 6 Ju ge n da rr es t 1 3 .5 7 2 2 1 .5 7 7 1 .0 1 1 1 4 3 5 3 .3 2 0 5 9 7 1 3 1 3 0 4 3 5 2 1 0 4 1 3 4 9 9 0 7 8 4 4 .2 1 7 Sc h ul ds p ru ch 1 .6 8 7 0 2 2 6 1 8 5 3 3 3 5 7 9 3 1 4 4 5 4 5 1 1 1 6 8 9 9 8 5 0 2 jr ic h te rl . M aß n . 2 8 .2 6 9 1 2 .9 2 6 2 .0 9 0 4 3 8 2 6 .8 0 7 1 .0 1 5 1 7 6 5 4 1 6 7 5 2 4 8 3 2 3 2 .9 4 4 1 .5 5 3 8 .8 4 5 §§ 4 5 , 4 7 J G G 3 0 .9 4 2 0 2 .9 5 2 1 .7 9 8 3 2 7 7 8 .6 8 3 7 4 3 1 5 0 3 8 6 7 6 3 2 0 2 3 7 8 3 .2 2 7 1 .3 6 5 1 0 .1 8 6 G es am t D el ik tg ru p p e de r B ez ug se n ts ch ei du n g 320 ANHANG Übersichtstabelle B 6.2.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Betrug *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 102.802 1.657 10.778 77.556 147 470 455 2.305 9.434 Keine Folgeentsch. 73.497 1.025 7.242 56.776 45 194 156 1.162 6.897 FE, darunter 29.305 632 3.536 20.780 102 276 299 1.143 2.537 A. Freiheitsstrafe 7.998 438 2.148 4.924 70 116 57 132 113 ü. 5 J. 58 6 12 36 2 1 0 1 0 ü. 2 - 5 J. 405 53 122 193 10 14 4 4 5 ü. 1 - 2 J. o.B. 431 63 178 147 10 19 2 8 4 m.B. 844 22 159 609 2 7 6 20 19 6 - 12 M. o.B. 701 92 341 218 12 18 10 3 7 m.B. 2.799 94 595 1.927 19 32 23 60 49 bis u. 6 M. o.B. 516 40 269 181 10 10 2 2 2 m.B. 2.244 68 472 1.613 5 15 10 34 27 B. Jugendstrafe 372 0 1 31 11 62 58 98 111 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 47 0 0 1 2 14 7 7 16 ü. 1 - 2 J. o.B. 78 0 0 7 4 21 14 16 16 m.B. 71 0 0 7 2 11 7 18 26 6 - 12 M. o.B. 37 0 1 5 1 5 7 11 7 m.B. 139 0 0 11 2 11 23 46 46 C. Geldstrafe 19.087 194 1.383 15.772 21 80 94 563 980 D. Sonst. Entsch. JGG 1.840 0 2 47 0 18 90 350 1.333 Jugendarrest 352 0 0 10 0 9 42 139 152 Schuldspruch 45 0 1 7 0 0 7 12 18 jrichterl. Maßn. 675 0 0 21 0 3 25 139 487 §§ 45, 47 JGG 763 0 1 9 0 6 15 60 672 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen ANHANG 321 Übersichtstabelle B 6.2.2.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Verkehrsdelikten unter Alkoholeinfluss *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 84.387 504 4.276 75.767 37 111 159 2.772 761 Keine Folgeentsch. 68.434 271 2.705 62.720 9 44 70 1.994 621 FE, darunter 15.953 233 1.571 13.047 28 67 89 778 140 A. Freiheitsstrafe 4.661 165 1.037 3.322 18 23 16 71 9 ü. 5 J. 31 2 4 25 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 140 6 26 100 1 1 0 5 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 130 11 55 61 1 0 0 1 1 m.B. 264 6 33 207 1 1 3 10 3 6 - 12 M. o.B. 367 42 179 131 6 4 2 3 0 m.B. 1.528 34 313 1.128 4 10 3 33 3 bis u. 6 M. o.B. 368 33 198 131 0 4 1 1 0 m.B. 1.833 31 229 1.539 5 3 7 18 1 B. Jugendstrafe 118 0 1 31 2 27 16 36 5 ü. 5 J. 1 0 0 1 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 19 0 0 5 1 4 1 7 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 22 0 0 5 0 10 2 4 1 m.B. 23 0 0 9 0 5 4 2 3 6 - 12 M. o.B. 10 0 0 1 0 5 1 3 0 m.B. 43 0 1 10 1 3 8 20 0 C. Geldstrafe 10.599 68 529 9.587 8 16 31 317 43 D. Sonst. Entsch. JGG 563 0 1 99 0 1 26 353 83 Jugendarrest 104 0 0 10 0 0 10 73 11 Schuldspruch 11 0 0 1 0 1 0 8 1 jrichterl. Maßn. 247 0 1 42 0 0 10 161 33 §§ 45, 47 JGG 201 0 0 46 0 0 6 111 38 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen 322 ANHANG Übersichtstabelle B 6.2.3.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Verkehrsdelikten ohne Alkoholeinfluss *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 34.485 63 532 28.025 26 66 139 1.787 3.847 Keine Folgeentsch. 29.208 26 322 24.451 11 24 54 1.238 3.082 FE, darunter 5.277 37 210 3.574 15 42 85 549 765 A. Freiheitsstrafe 926 24 133 679 8 15 9 35 23 ü. 5 J. 11 0 0 8 1 0 0 1 1 ü. 2 - 5 J. 55 1 9 37 1 1 0 4 2 ü. 1 - 2 J. o.B. 25 1 10 13 0 0 1 0 0 m.B. 94 1 6 78 0 1 1 2 5 6 - 12 M. o.B. 58 4 22 26 1 2 2 1 0 m.B. 346 8 37 262 1 7 4 15 12 bis u. 6 M. o.B. 58 6 22 22 2 3 0 2 1 m.B. 279 3 27 233 2 1 1 10 2 B. Jugendstrafe 139 0 1 25 1 15 22 47 28 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 21 0 0 5 0 3 6 1 6 ü. 1 - 2 J. o.B. 13 0 0 0 0 4 3 5 1 m.B. 35 0 0 10 0 4 4 12 5 6 - 12 M. o.B. 7 0 0 1 0 2 1 3 0 m.B. 63 0 1 9 1 2 8 26 16 C. Geldstrafe 3.357 13 75 2.807 5 12 20 197 228 D. Sonst. Entsch. JGG 851 0 0 62 1 0 34 269 485 Jugendarrest 134 0 0 5 1 0 7 65 56 Schuldspruch 16 0 0 5 0 0 2 4 5 jrichterl. Maßn. 323 0 0 22 0 0 18 116 167 §§ 45, 47 JGG 378 0 0 30 0 0 7 84 257 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt ANHANG 323 Übersichtstabelle B 6.2.4.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Fahren ohne Fahrerlaubnis *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 59.488 658 3.490 29.257 46 114 492 3.526 21.905 Keine Folgeentsch. 38.193 355 1.910 19.037 13 41 177 1.815 14.845 FE, darunter 21.295 303 1.580 10.220 33 73 315 1.711 7.060 A. Freiheitsstrafe 4.953 198 1.122 3.423 17 17 35 85 56 ü. 5 J. 48 0 9 38 1 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 271 11 47 205 1 0 2 2 3 ü. 1 - 2 J. o.B. 203 18 72 102 2 3 2 2 2 m.B. 376 11 39 311 1 0 3 7 4 6 - 12 M. o.B. 503 51 231 200 4 6 3 4 4 m.B. 1.592 52 320 1.131 5 1 13 40 30 bis u. 6 M. o.B. 375 25 186 152 0 2 2 6 2 m.B. 1.585 30 218 1.284 3 5 10 24 11 B. Jugendstrafe 586 0 0 23 6 37 88 207 225 ü. 5 J. 3 0 0 1 1 0 0 0 1 ü. 2 - 5 J. 70 0 0 4 1 6 10 30 19 ü. 1 - 2 J. o.B. 93 0 0 6 3 12 19 28 25 m.B. 119 0 0 2 0 4 9 46 58 6 - 12 M. o.B. 51 0 0 1 0 10 10 12 18 m.B. 250 0 0 9 1 5 40 91 104 C. Geldstrafe 8.502 104 458 6.708 8 15 67 389 753 D. Sonst. Entsch. JGG 7.251 0 0 64 2 4 125 1.030 6.026 Jugendarrest 990 0 0 22 0 0 59 326 583 Schuldspruch 89 0 0 0 0 0 6 28 55 jrichterl. Maßn. 2.944 0 0 31 1 0 41 457 2.414 §§ 45, 47 JGG 3.227 0 0 11 1 4 19 219 2.973 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen 324 ANHANG Übersichtstabelle B 6.2.5.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von BtMG-Delikten *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 60.242 5.404 10.774 26.709 620 1.360 795 4.253 10.327 Keine Folgeentsch. 35.573 3.648 6.594 15.958 330 705 297 2.024 6.017 FE, darunter 24.669 1.756 4.180 10.751 290 655 498 2.229 4.310 A. Freiheitsstrafe 8.055 1.119 2.400 3.654 172 251 83 200 176 ü. 5 J. 130 39 31 44 8 4 2 1 1 ü. 2 - 5 J. 776 192 236 270 17 23 7 19 12 ü. 1 - 2 J. o.B. 715 154 256 240 29 21 4 3 8 m.B. 889 58 172 540 13 21 11 42 32 6 - 12 M. o.B. 893 174 342 284 24 44 8 7 10 m.B. 2.045 188 502 1.082 34 60 36 64 79 bis u. 6 M. o.B. 763 130 353 217 17 27 3 8 8 m.B. 1.844 184 508 977 30 51 12 56 26 B. Jugendstrafe 963 0 1 52 16 148 134 284 328 ü. 5 J. 9 0 1 0 4 0 2 2 ü. 2 - 5 J. 139 0 1 10 5 33 15 22 53 ü. 1 - 2 J. o.B. 173 0 0 5 5 37 24 43 59 m.B. 194 0 0 12 2 24 28 53 75 6 - 12 M. o.B. 104 0 0 8 1 20 17 28 30 m.B. 344 0 0 16 3 30 50 136 109 C. Geldstrafe 11.832 637 1.774 6.972 97 221 147 878 1.106 D. Sonst. Entsch. JGG 3.802 0 0 63 5 35 134 866 2.699 Jugendarrest 784 0 0 18 2 14 58 294 398 Schuldspruch 98 0 0 3 0 1 6 38 50 jrichterl. Maßn. 1.553 0 0 30 2 9 52 400 1.060 §§ 45, 47 JGG 1.365 0 0 12 1 11 18 134 1.189 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen ANHANG 325 Übersichtstabelle B 6.3.1.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von sexueller Nötigung und Vergewaltigung *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 1.903 657 681 9 106 205 51 70 124 Keine Folgeentsch. 1.367 502 535 7 63 114 24 42 80 FE, darunter 536 155 146 2 43 91 27 28 44 A. Fre iheitsstrafe 185 79 59 2 22 20 1 2 0 ü. 5 J. 9 7 2 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 27 15 6 0 2 4 0 0 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 24 14 2 0 6 2 0 0 0 m.B. 9 2 4 1 1 0 0 1 0 6 - 12 M. o.B. 25 14 5 0 5 1 0 0 0 m.B. 54 17 22 0 5 8 1 1 0 bis u. 6 M. o.B. 14 1 9 0 1 3 0 0 0 m.B. 23 9 9 1 2 2 0 0 0 B. Jugendstrafe 49 0 0 0 6 27 6 3 7 ü. 5 J. 3 0 0 0 1 2 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 13 0 0 0 1 7 1 0 4 ü. 1 - 2 J. o.B. 13 0 0 0 2 10 0 1 0 m.B. 9 0 0 0 1 5 2 0 1 6 - 12 M. o.B. 3 0 0 0 0 2 0 0 1 m.B. 8 0 0 0 1 1 3 2 1 C.Geldstrafe 208 74 87 0 13 21 2 6 5 D. Sonst. Entsch. JGG 92 0 0 0 2 23 18 17 32 Jugendarrest 14 0 0 0 0 5 3 1 5 Schuldspruch 3 0 0 0 0 1 0 0 2 jrichterl. Maßn. 43 0 0 0 2 11 9 8 13 §§ 45, 47 JGG 32 0 0 0 0 6 6 8 12 326 ANHANG Übersichtstabelle B 6.3.1.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von sexuellem Missbrauch *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 2.626 534 1.173 119 33 175 64 159 369 Keine Folgeentsch. 1.991 442 981 104 13 108 28 96 219 FE, darunter 635 92 192 15 20 67 36 63 150 A. Fre iheitsstrafe 161 53 78 3 9 9 0 2 7 ü. 5 J. 8 4 3 0 1 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 19 6 9 1 3 0 0 0 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 18 5 10 0 0 3 0 0 0 m.B. 15 4 8 0 0 0 0 1 2 6 - 12 M. o.B. 24 9 11 0 2 1 0 0 1 m.B. 42 15 18 2 3 2 0 0 2 bis u. 6 M. o.B. 11 3 7 0 0 1 0 0 0 m.B. 24 7 12 0 0 2 0 1 2 B. Jugendstrafe 59 0 1 0 3 23 10 8 14 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 14 0 0 0 2 9 0 1 2 ü. 1 - 2 J. o.B. 11 0 0 0 1 5 2 2 1 m.B. 10 0 0 0 0 4 1 0 5 6 - 12 M. o.B. 5 0 0 0 0 1 1 2 1 m.B. 19 0 1 0 0 4 6 3 5 C.Geldstrafe 215 39 112 12 5 19 5 9 14 D. Sonst. Entsch. JGG 198 0 0 0 3 16 21 44 114 Jugendarrest 35 0 0 0 0 3 7 10 15 Schuldspruch 3 0 0 0 0 0 1 0 2 jrichterl. Maßn. 82 0 0 0 2 7 9 17 47 §§ 45, 47 JGG 77 0 0 0 1 6 4 16 50 ANHANG 327 Übersichtstabelle B 6.3.1.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von exhibitionistischen Delikten *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 1.133 31 257 659 3 10 8 40 125 Keine Folgeentsch. 830 18 189 498 1 4 5 26 89 FE, darunter 303 13 68 161 2 6 3 14 36 A. Fre iheitsstrafe 120 7 48 61 1 1 0 1 1 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 5 2 1 2 0 0 0 0 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 11 1 8 2 0 0 0 0 0 m.B. 10 1 6 3 0 0 0 0 0 6 - 12 M. o.B. 10 2 2 6 0 0 0 0 0 m.B. 44 1 18 22 1 1 0 1 0 bis u. 6 M. o.B. 8 0 7 1 0 0 0 0 0 m.B. 32 0 6 25 0 0 0 0 1 B. Jugendstrafe 11 0 0 0 0 2 2 3 4 ü. 5 J. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 3 0 0 0 0 1 0 1 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 m.B. 1 0 0 0 0 0 0 0 1 6 - 12 M. o.B. 1 0 0 0 0 0 0 1 0 m.B. 6 0 0 0 0 1 2 1 2 C.Geldstrafe 133 6 19 99 1 2 0 1 5 D. Sonst. Entsch. JGG 37 0 0 0 0 1 1 9 26 Jugendarrest 6 0 0 0 0 0 0 3 3 Schuldspruch 2 0 0 0 0 0 0 1 1 jrichterl. Maßn. 14 0 0 0 0 1 0 3 10 §§ 45, 47 JGG 15 0 0 0 0 0 1 2 12 328 ANHANG Tabelle B 6.3.1.2.2.: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung Deliktgruppe der Vorstrafen Gesamt k ei n e V o rs tr af e au ch s ex u el le G ew al td el ik te au ch M is sbr au ch sd el ik te au ch e xh ib it io n is - ti sc he D el ik te au ch s on st ig e S ex u al d el ik te au ch a nd er e G ew al td el ik te so n st ig e D el ik te D el ik tg ru p p e d er F ol g ee n ts ch ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 670 119 25 13 3 154 435 1.419 % 82,9 75,8 59,5 68,4 75,0 56,0 66,5 72,4 Folgeentscheidung n 138 38 17 6 1 121 219 540 % 17,1 24,2 40,5 31,6 25,0 44,0 33,5 27,6 auch sexuelle Gewaltdelikte n 7 1 0 1 0 1 6 16 % 0,9 0,6 0,0 5,3 0,0 0,4 0,9 0,8 auch Missbrauchsdelikte n 5 0 0 0 0 1 3 9 % 0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4 0,5 0,5 auch exhibitionistische Delikte n 2 0 0 0 0 0 1 3 % 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,2 auch sonstige Sexualdelikte n 1 0 0 0 0 0 0 1 % 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 auch andere Gewaltdelikte n 21 6 4 1 0 30 19 81 % 2,6 3,8 9,5 5,3 0,0 10,9 2,9 4,1 sonstige Delikte n 102 31 13 4 1 89 190 430 % 12,6 19,7 31,0 21,1 25,0 32,4 29,1 21,9 Gesamt 808 157 42 19 4 275 654 1.959 ANHANG 329 Tabelle B 6.3.1.2.4.: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen sexuellem Missbrauch Deliktgruppe der Vorstrafen Gesamt k ei n e V o rs tr af e au ch s ex ue ll e G ew al td el ik te au ch M is sbr au ch sd el ik te au ch e xh ib it io - n is ti sc he D el ik te au ch s on st ig e S ex u al d el ik te au ch a nd er e G ew al td el ik te so n st ig e D el ik te D el ik tg ru pp e de r F ol g ee nt sc h ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 1.262 44 129 21 25 85 439 2.005 % 84,4 72,1 73,3 65,6 67,6 53,8 64,5 75,9 Folgeentscheidung n 234 17 47 11 12 73 242 636 % 15,6 27,9 26,7 34,4 32,4 46,2 35,5 24,1 auch sexuelle Gewaltdelikte n 2 0 1 0 0 3 3 9 % 0,1 0,0 0,6 0,0 0,0 1,9 0,4 0,3 auch Missbrauchsdelikte n 13 1 5 2 1 4 12 38 % 0,9 1,6 2,8 6,3 2,7 2,5 1,8 1,4 auch exhibitionistische Delikte n 3 0 3 5 0 1 1 13 % 0,2 0,0 1,7 15,6 0,0 0,6 0,1 0,5 auch sonstige Sexualdelikte n 6 0 7 0 1 0 5 19 % 0,4 0,0 4,0 0,0 2,7 0,0 0,7 0,7 auch andere Gewaltdelikte n 18 0 1 1 0 9 27 56 % 1,2 0,0 0,6 3,1 0,0 5,7 4,0 2,1 sonstige Delikte n 192 16 30 3 10 56 194 501 % 12,8 26,2 17,0 9,4 27,0 35,4 28,5 19,0 Gesamt 1.496 61 176 32 37 158 681 2.641 330 ANHANG Tabelle B 6.3.1.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen exhibitionistischen Delikten Deliktgruppe der Vorstrafen Gesamt k ei n e V o rs tr af e au ch e xh ib it io - n is ti sc he D el ik te au ch s ex ue ll e G ew al td el ik te au ch M is sbr au ch sd el ik te au ch s on st ig e S ex u al d el ik te au ch a nd er e G ew al td el ik te so n st ig e D el ik te D el ik tg ru pp e de r F ol g ee nt sc h ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 474 16 41 135 4 19 148 837 % 83,3 59,3 74,5 65,5 66,7 45,2 62,7 73,4 Folgeentscheidung n 95 11 14 71 2 23 88 304 % 16,7 40,7 25,5 34,5 33,3 54,8 37,3 26,6 auch sexuelle Gewaltdelikte n 3 0 0 1 0 0 0 4 % 0,5 0,0 0,0 0,5 0,0 0,0 0,0 0,4 auch Missbrauchsdelikte n 6 1 1 0 0 0 1 9 % 1,1 3,7 1,8 0,0 0,0 0,0 0,4 0,8 auch exhibitionistische Delikte n 29 6 7 32 1 3 24 102 % 5,1 22,2 12,7 15,5 16,7 7,1 10,2 8,9 auch sonstige Sexualdelikte n 3 0 0 2 0 0 1 6 % 0,5 0,0 0,0 1,0 0,0 0,0 0,4 0,5 auch andere Gewaltdelikte n 2 0 0 3 0 2 3 10 % 0,4 0,0 0,0 1,5 0,0 4,8 1,3 0,9 sonstige Delikte n 52 4 6 33 1 18 59 173 % 9,1 14,8 10,9 16,0 16,7 42,9 25,0 15,2 Gesamt 569 206 27 55 6 42 236 1.141 ANHANG 331 Übersichtstabelle B 6.3.2.1.1: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Mord und Totschlag* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. JS o.B. JS m.B. Fälle insgesamt 739 547 19 160 13 Keine Folgeentsch. 582 446 17 109 10 FE, darunter 157 101 2 51 3 A. Freiheitsstrafe 74 48 1 24 1 ü. 5 J. 1 0 0 1 0 ü. 2 - 5 J. 11 5 0 6 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 8 2 0 6 0 m.B. 3 3 0 0 0 6 - 12 M. o.B. 13 10 0 3 0 m.B. 21 18 1 2 0 bis u. 6 M. o.B. 5 4 0 1 0 m.B. 12 6 0 5 1 B. Jugendstrafe 6 0 0 5 1 ü. 5 J. 1 0 0 1 0 ü. 2 - 5 J. 3 0 0 3 0 ü. 1 - 2 J. o.B. 1 0 0 0 1 m.B. 0 0 0 0 0 6 - 12 M. o.B. 1 0 0 1 0 m.B. 0 0 0 0 0 C.Geldstrafe 74 52 1 21 0 D. Sonst. Entsch. JGG 2 0 0 1 1 Jugendarrest 1 0 0 1 0 Schuldspruch 0 0 0 0 0 jrichterl. Maßn. 1 0 0 0 1 §§ 45, 47 JGG 0 0 0 0 0 gesamt 332 ANHANG Übersichtstabelle B 6.3.2.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von einfacher Körperverletzung* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 64.718 876 4.953 32.511 408 961 2.232 6.354 16.423 Keine Folgeentsch. 39.444 368 2.495 22.905 98 313 790 2.862 9.613 FE, darunter 25.274 508 2.458 9.606 310 648 1.442 3.492 6.810 A. Fre iheitsstrafe 5.671 344 1.509 2.865 188 183 138 245 199 ü. 5 J. 59 0 17 33 3 1 0 3 2 ü. 2 - 5 J. 376 32 104 169 32 5 12 11 11 ü. 1 - 2 J. o.B. 345 39 150 103 27 6 6 8 6 m.B. 524 13 79 321 14 20 18 32 27 6 - 12 M. o.B. 667 92 304 183 26 37 7 8 10 m.B. 2.015 59 379 1.177 42 62 71 123 102 bis u. 6 M. o.B. 447 54 191 139 19 21 8 11 4 m.B. 1.238 55 285 740 25 31 16 49 37 B. Jugendstrafe 1.843 0 4 23 56 264 439 518 539 ü. 5 J. 14 0 0 0 2 2 4 3 3 ü. 2 - 5 J. 313 0 0 5 25 59 65 77 82 ü. 1 - 2 J. o.B. 326 0 1 3 13 78 73 72 86 m.B. 339 0 2 5 4 49 70 95 114 6 - 12 M. o.B. 170 0 0 0 9 34 39 44 44 m.B. 681 0 1 10 3 42 188 227 210 C.Geldstrafe 10.034 159 934 6.648 65 149 286 858 935 D. Sonst. Entsch. JGG 7.692 0 1 54 1 52 579 1.869 5.136 Jugendarrest 1.577 0 0 10 1 13 204 583 766 Schuldspruch 226 0 0 3 0 5 49 65 104 jrichterl. Maßn. 2.926 0 0 20 0 22 217 793 1.874 §§ 45, 47 JGG 2.952 0 1 21 0 12 109 425 2.384 gesamt ANHANG 333 Übersichtstabelle B 6.3.2.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von schwerer und gefährlicher Körperverletzung *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 35.921 1.396 9.695 3.717 779 2.194 2.979 5.399 9.762 Keine Folgeentsch. 20.604 729 6.186 2.652 261 866 1.281 2.684 5.945 FE, darunter 15.317 667 3.509 1.065 518 1.328 1.698 2.715 3.817 A. Fre iheitsstrafe 3.419 404 1.660 311 277 331 140 181 115 ü. 5 J. 54 13 21 3 11 5 0 1 0 ü. 2 - 5 J. 278 40 124 19 43 26 6 12 8 ü. 1 - 2 J. o.B. 264 59 125 8 38 24 3 6 1 m.B. 268 14 112 33 16 31 20 26 16 6 - 12 M. o.B. 488 89 257 10 54 58 11 7 2 m.B. 1.124 74 510 149 67 88 71 95 70 bis u. 6 M. o.B. 315 57 188 11 19 32 4 3 1 m.B. 628 58 323 78 29 67 25 31 17 B. Jugendstrafe 1.809 0 4 4 92 546 425 420 318 ü. 5 J. 15 0 0 0 5 4 1 4 1 ü. 2 - 5 J. 346 0 2 1 45 133 65 54 46 ü. 1 - 2 J. o.B. 376 0 0 1 16 155 84 63 57 m.B. 311 0 0 0 4 91 63 80 73 6 - 12 M. o.B. 145 0 1 0 9 61 26 24 24 m.B. 616 0 1 2 13 102 186 195 117 C.Geldstrafe 4.981 258 1.836 745 133 291 359 664 695 D. Sonst. Entsch. JGG 5.094 0 3 4 15 160 774 1.450 2.688 Jugendarrest 1.011 0 0 0 2 41 238 332 398 Schuldspruch 185 0 1 2 0 6 59 71 46 jrichterl. Maßn. 2.090 0 0 1 8 54 317 664 1.046 §§ 45, 47 JGG 1.798 0 2 1 5 58 159 379 1.194 gesamt 334 ANHANG Übersichtstabelle B 6.3.2.1.4.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von Raub und Erpressung *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 10.560 2.166 2.040 271 996 1.999 831 1.158 1.099 Keine Folgeentsch. 5.001 1.226 1.166 184 353 757 295 469 551 FE, darunter 5.559 940 874 87 643 1.242 536 689 548 A. Fre iheitsstrafe 1.735 608 430 31 337 246 29 37 17 ü. 5 J. 60 30 4 0 17 7 0 1 1 ü. 2 - 5 J. 253 109 44 2 60 31 3 1 3 ü. 1 - 2 J. o.B. 248 112 47 1 54 30 1 1 2 m.B. 133 43 23 7 26 23 4 5 2 6 - 12 M. o.B. 273 104 80 2 49 34 1 2 1 m.B. 391 98 102 13 77 57 16 22 6 bis u. 6 M. o.B. 137 49 50 0 22 15 1 0 0 m.B. 240 63 80 6 32 49 3 5 2 B. Jugendstrafe 982 0 0 0 105 535 163 118 61 ü. 5 J. 13 0 0 0 7 2 2 0 2 ü. 2 - 5 J. 291 0 0 0 50 189 33 13 6 ü. 1 - 2 J. o.B. 245 0 0 0 21 157 32 20 15 m.B. 162 0 0 0 4 99 26 21 12 6 - 12 M. o.B. 68 0 0 0 9 29 11 14 5 m.B. 203 0 0 0 14 59 59 50 21 C.Geldstrafe 1.558 332 442 56 184 246 77 134 87 D. Sonst. Entsch. JGG 1.278 0 0 0 17 212 266 400 383 Jugendarrest 304 0 0 0 4 56 67 112 65 Schuldspruch 45 0 0 0 1 8 12 16 8 jrichterl. Maßn. 541 0 0 0 9 86 123 170 153 §§ 45, 47 JGG 386 0 0 0 3 62 64 101 156 gesamt ANHANG 335 Tabelle B 6.3.2.2.2: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Tötungsdelikten Deliktgruppe der Vorentscheidung Gesamt keine Vorstrafe auch Tötungsdelikte auch Raubund Erpressung auch Körperverlet - zungsdelikte auch sexuelle Gewaltdelikte nur sonstige Delikte D el ik tg ru p pe d er F o lg ee n ts ch ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 335 14 42 116 5 217 729 % 93,8 73,7 65,6 70,7 71,4 77,0 81,6 Folgeentscheidung n 22 5 22 48 2 65 164 % 6,2 26,3 34,4 29,3 28,6 23,0 18,4 auch Tötungsdelikte n 0 0 0 1 0 0 1 % 0,0 0,0 0,0 0,6 0,0 0,0 0,1 auch Raub- und Erpressung n 0 1 0 1 0 3 5 % 0,0 5,3 0,0 0,6 0,0 1,1 0,6 auch Körperverletzungsdelikte n 5 3 7 13 0 12 40 % 1,4 15,8 10,9 7,9 0,0 4,3 4,5 auch Sexuelle Gewaltdelikte n 0 0 0 0 0 0 0 % 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0% nur sonstige Delikte n 17 1 15 33 2 50 118 % 4,8 5,3 23,4 20,1 28,6 17,7 13,2 Gesamt 357 19 64 164 7 282 893 336 ANHANG Tabelle B 6.3.2.2.4: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Körperverletzungsdelikten Deliktgruppe der Vorentscheidung Gesamt keine Vorstrafe auch Tötungsdelikte auch Raubund Erpressung auch Körperverlet - zungsdelikte auch sexuelle Gewaltdelikte nur sonstige Delikte D el ik tg ru p pe d er F ol g ee n ts ch ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 30.017 90 2.323 12.836 118 15.069 60.453 % 72,6 49,5 38,6 48,5 50,4 56,2 59,8 Folgeentscheidung n 11.356 92 3.694 13.653 116 11.727 40.638 % 27,4 50,5 61,4 51,5 49,6 43,8 40,2 auch Tötungsdelikte n 14 0 14 42 1 17 88 % 0,0 0,0 0,2 0,2 0,4 0,1 0,1 auch Raub- und Erpressung n 572 1 311 646 8 499 2.037 % 1,4 0,5 5,2 2,4 3,4 1,9 2,0 auch Körperverletzungsdelikte n 4.022 33 1.271 5.384 30 3.537 14.277 % 9,7 18,1 21,1 20,3 12,8 13,2 14,1 auch Sexuelle Gewaltdelikte n 22 1 8 27 3 19 80 % 0,1 0,5 0,1 0,1 1,3 0,1 0,1 nur sonstige Delikte n 6.726 57 2.090 7.554 74 7.655 24156 % 16,3 31,3 34,7 28,5 31,6 28,6 23,9 Gesamt 41.373 182 6.017 26.489 234 26.796 101.091 ANHANG 337 Tabelle B 6.3.2.2.6: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen Raub- und Erpressungsdelikten Deliktgruppe der Vorentscheidung Gesamt keine Vorstrafe Tötungsdelikte Auch Raubund Erpressung Körperverlet - zungsdelikte Sexuelle Gewaltdelikte sonstige Delikte D el ik tg ru p pe d er F ol g ee nt sc h ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 1.587 14 756 1.022 16 1.683 5.078 % 62,5 60,9 39,3 39,5 42,1 47,6 47,7 Folgeentscheidung n 954 9 1.168 1.565 22 1.851 5.569 % 37,5 39,1 60,7 60,5 57,9 52,4 52,3 auch Tötungsdelikte n 0 0 6 6 0 3 15 % 0,0 0,0 0,3 0,2 0,0 0,1 0,1 auch Raub- und Erpressung n 136 0 174 193 1 207 711 % 5,4 0,0 9,0 7,5 2,6 5,9 6,7 auch Körperverletzungsdelikte n 227 3 264 428 3 352 1.277 % 8,9 13,0 13,7 16,5 7,9 10,0 12,0 auch Sexuelle Gewaltdelikte n 1 0 7 3 0 5 16 % 0,0 0,0 0,4 0,1 0,0 0,1 0,2 nur sonstige Delikte n 590 6 717 935 18 1.284 3.550 % 23,2 26,1 37,3 36,1 47,4 36,3 33,3 Gesamt 2.541 23 1.924 2.587 38 3.534 10.647 338 ANHANG Übersichtstabelle B 6.3.3.1.1.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von einfachem Diebstahl* *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 147.998 3.131 8.767 61.755 468 974 2.571 10.806 59.526 Keine Folgeentsch. 88.769 1.017 3.668 36.769 115 234 793 4.914 41.259 FE, darunter 59.229 2.114 5.099 24.986 353 740 1.778 5.892 18.267 A. Freiheitsstrafe 14.429 1.667 3.787 7.840 194 201 162 310 268 ü. 5 J. 90 11 19 49 5 2 1 0 3 ü. 2 - 5 J. 679 101 154 340 19 20 7 26 12 ü. 1 - 2 J. o.B. 1.056 236 317 411 34 25 8 13 12 m.B. 784 43 98 539 8 7 20 31 38 6 - 12 M. o.B. 2.153 481 768 768 45 37 16 19 19 m.B. 3.434 184 642 2.222 28 39 64 140 115 bis u. 6 M. o.B. 2.168 400 905 738 30 39 18 21 17 m.B. 4.065 211 884 2.773 25 32 28 60 52 B. Jugendstrafe 3.020 0 4 53 67 320 583 950 1.043 ü. 5 J. 18 0 0 0 2 4 2 1 9 ü. 2 - 5 J. 452 0 0 5 27 70 92 124 134 ü. 1 - 2 J. o.B. 621 0 0 9 15 104 116 200 177 m.B. 482 0 2 12 5 31 72 156 204 6 - 12 M. o.B. 309 0 1 3 9 52 75 86 83 m.B. 1.138 0 1 24 9 59 226 383 436 C. Geldstrafe 22.513 446 1.305 16.988 80 149 320 1.199 2.026 D. Sonst. Entsch. JGG 19.229 0 0 84 11 70 711 3.432 14.921 Jugendarrest 3.320 0 0 24 1 19 311 1.166 1.799 Schuldspruch 357 0 0 3 2 3 42 128 179 jrichterl. Maßn. 6.807 0 0 38 7 30 249 1.446 5.037 §§ 45, 47 JGG 8.683 0 0 19 1 18 108 682 7.855 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen ANHANG 339 Übersichtstabelle B 6.3.3.1.2.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von schwerem Diebstahl *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 20.121 2.252 5.172 2.634 686 1.314 1.339 3.146 3.578 Keine Folgeentsch. 9.836 940 2.803 1.643 185 415 462 1.388 2.000 FE, darunter 10.285 1.312 2.369 991 501 899 877 1.758 1.578 A. Freiheitsstrafe 3.795 1.070 1.533 412 266 255 87 118 54 ü. 5 J. 51 29 10 4 4 3 0 1 0 ü. 2 - 5 J. 425 182 132 22 42 28 7 6 6 ü. 1 - 2 J. o.B. 609 247 232 25 53 37 8 5 2 m.B. 228 25 84 54 17 16 9 17 6 6 - 12 M. o.B. 759 266 344 40 47 48 7 6 1 m.B. 811 157 313 132 49 59 37 44 20 bis u. 6 M. o.B. 359 88 180 20 26 27 6 8 4 m.B. 553 76 238 115 28 37 13 31 15 B. Jugendstrafe 1.254 0 4 6 107 364 268 337 168 ü. 5 J. 9 0 0 0 4 3 0 2 0 ü. 2 - 5 J. 257 0 2 2 52 88 39 48 26 ü. 1 - 2 J. o.B. 281 0 0 1 13 125 59 50 33 m.B. 192 0 0 2 8 57 35 62 28 6 - 12 M. o.B. 132 0 0 1 18 39 28 29 17 m.B. 383 0 2 0 12 52 107 146 64 C. Geldstrafe 2.774 236 831 570 114 183 166 402 272 D. Sonst. Entsch. JGG 2.451 0 0 3 12 97 356 899 1.084 Jugendarrest 597 0 0 0 1 43 125 262 166 Schuldspruch 93 0 0 0 0 4 26 45 18 jrichterl. Maßn. 1.015 0 0 2 10 36 148 396 423 §§ 45, 47 JGG 743 0 0 1 1 14 57 193 477 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen 340 ANHANG Übersichtstabelle B 6.3.3.1.3.a: Schwerste Folgeentscheidung nach Art der Bezugsentscheidung* aufgrund von qualifiziertem Diebstahl *Gesamt aller Bezugsentscheidungen ohne isolierte Maßregeln. Fallkonstellationen, die empirisch nicht vorkommen und / oder unter juristischen Gesichtspunkten ausgeschlossen sind, werden in den Tabellen als Nullwerte dargestellt. Prozentzahlen werden auf die erste Stelle nach dem Komma gerundet. FE: Folgeentscheidung (alle Entscheidungen, unter A, B, C, D, isolierte Maßregeln sowie Verwarnung mit Strafvorbehalt) FS: Freiheitsstrafe GS: Geldstrafe JS: Jugendstrafe ü: über J.: Jahre M.: Monate o.B.: ohne Bewährung m.B.: mit Bewährung jrichterl. Maßn.: Sonstige Entscheidungen nach JGG (alle, auch § 3 S. 2, außer Jugendstrafe, Jugendarrest, Entsch. gem. §§ 45,47 JGG) §§ 45, 47 JGG: Entscheidung gemäß §§ 45, 47 JGG JA: Dauer-, Freizeit- u. Kurzarrest gesamt FS o.B. FS m.B. GS JS o.B. JS m.B. JA Sonst. JGG §§ 45, 47 JGG Fälle insgesamt 5.172 876 1.912 179 260 526 370 545 504 Keine Folgeentsch. 2.585 443 1.088 121 95 207 134 212 285 FE, darunter 2.587 433 824 58 165 319 236 333 219 A. Fre iheitsstrafe 1.075 329 517 22 86 68 25 21 7 ü. 5 J. 14 7 4 0 3 0 0 0 0 ü. 2 - 5 J. 138 61 48 0 17 8 1 2 1 ü. 1 - 2 J. o.B. 189 76 82 3 18 5 2 3 0 m.B. 63 15 34 2 5 4 1 1 1 6 - 12 M. o.B. 198 70 99 1 10 13 1 2 2 m.B. 207 52 93 5 19 16 10 11 1 bis u. 6 M. o.B. 125 29 75 4 8 4 3 0 2 m.B. 141 19 82 7 6 18 7 2 0 B. Jugendstrafe 344 0 0 0 28 154 83 62 17 ü. 5 J. 6 0 0 0 3 1 0 2 0 ü. 2 - 5 J. 78 0 0 0 11 45 13 7 2 ü. 1 - 2 J. o.B. 98 0 0 0 6 60 19 11 2 m.B. 62 0 0 0 1 29 12 16 4 6 - 12 M. o.B. 16 0 0 0 3 4 4 4 1 m.B. 84 0 0 0 4 15 35 22 8 C. Geldstrafe 694 103 305 36 48 62 44 60 36 D. Sonst. Entsch. JGG 471 0 1 0 3 35 84 190 158 Jugendarrest 131 0 0 0 2 11 31 62 25 Schuldspruch 14 0 0 0 0 2 4 6 2 jrichterl. Maßn. 176 0 0 0 1 6 31 73 65 §§ 45, 47 JGG 150 0 1 0 0 16 18 49 66 Sanktionsgruppen der Bezugsentscheidungen ANHANG 341 Tabelle B 6.3.3.2.2.a: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen einfachem Diebstahl Deliktgruppe der Vorentscheidung Gesamt keine Vorstrafe auch Raub und Erpressung auch qualifizierter Diebstahl auch schwerer Diebstahl auch einfacher Diebstahl nur sonstige Delikte D el ik tg ru p pe d er F ol g ee nt sc h ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 56.003 1.816 586 3.043 16.754 10.583 88.785 % 72,1 32,5 33,7 36,9 48,0 53,3 60,0 Folgeentscheidung n 21.638 3.778 1.155 5.203 18.169 9.288 59.231 % 27,9 67,5 66,3 63,1 52,0 46,7 40,0 auch Raub- und Erpressungsdelikte n 812 246 53 192 548 327 2.178 % 1,0 4,4 3,0 2,3 1,6 1,6 1,5 auch qualifizierter Diebstahl n 411 161 79 178 383 186 1.398 % 0,5 2,9 4,5 2,2 1,1 0,9 0,9 auch schwerer Diebstahl n 1.196 404 158 609 1.168 481 4016 % 1,5 7,2 9,1 7,4 3,3 2,4 2,7 auch einfacher Diebstahl n 9.163 1.502 468 2.140 9.638 3.063 25.974 % 11,8 26,9 2.6,9 26,0 27,6 15,4 17,5 nur sonstige Delikte n 10.056 1.465 397 2.084 6.432 5.231 25.665 % 13,0 26,2 22,8 25,3 18,4 26,3 17,3 Gesamt 77.641 5.594 1.741 8.246 34.923 19.871 148.016 342 ANHANG Tabelle B 6.3.3.2.4.a: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen schwerem Diebstahl Deliktgruppe der Vorentscheidung Gesamt keine Vorstrafe auch Raub und Erpressung auch qualifizierter Diebstahl auch schwerer Diebstahl auch einfacher Diebstahl nur sonstige Delikte D el ik tg ru p p e de r F ol g en ts ch ei d u ng en keine Folgeentscheidung n 4.085 537 244 1.471 1.727 1.796 9.860 % 65,4 29,6 32,0 40,4 42,6 49,4 48,9 Folgeentscheidung n 2.160 1.276 519 2.168 2.323 1.841 10.287 % 34,6 70,4 68,0 59,6 57,4 50,6 51,1 auch Raub- und Erpressungsdelikte n 136 115 27 113 135 103 629 % 2,2 6,3 3,5 3,1 3,3 2,8 3,1 auch qualifizierter Diebstahl n 71 112 55 134 102 69 543 % 1,1 6,2 7,2 3,7 2,5 1,9 2,7 auch schwerer Diebstahl n 266 297 137 527 349 198 1.774 % 4,3 16,4 18,0 14,5 8,6 5,4 8,8 auch einfacher Diebstahl n 505 230 98 460 582 285 2.160 % 8,1 12,7 12,8 12,6 14,4 7,8 10,7 nur sonstige Delikte n 1.182 522 202 934 1.155 1.186 5.181 % 18,9 28,8 26,5 25,7 28,5 32,6 25,7 Gesamt 6.245 1.813 763 3.639 4.050 3.637 20.147 ANHANG 343 Tabelle B 6.3.3.2.6.a: Einschlägige Rückfälle und Vorentscheidungen bei Bezugsentscheidungen wegen qualifiziertem Diebstahl Deliktgruppe der Vorentscheidung Gesamt keine Vorstrafe auch Raub und Erpressung auch qualifizierter Diebstahl auch schwerer Diebstahl auch einfacher Diebstahl nur sonstige Delikte D el ik ta rt g ru p pe d er F ol g en ts ch ei d un g en keine Folgeentscheidung n 1.092 187 151 315 413 431 2.589 % 70,5 30,9 40,5 41,8 40,0 49,9 50,0 Folgeentscheidung n 458 418 222 439 620 433 2.590 % 29,5 69,1 59,5 58,2 60,0 50,1 50,0 auch Raub- und Erpressungsdelikte n 21 51 12 30 40 19 173 % 1,4 8,4 3,2 4,0 3,9 2,2 3,3 auch qualifizierter Diebstahl n 42 44 54 47 49 28 264 % 2,7 7,3 14,5 6,2 4,7 3,2 5,1 auch schwerer Diebstahl n 49 71 53 87 74 39 373 % 3,2 11,7 14,2 11,5 7,2 4,5 7,2 auch einfacher Diebstahl n 111 93 28 95 154 97 578 % 7,2 15,4 7,5 12,6 14,9 11,2 11,2 nur sonstige Delikte n 235 159 75 180 303 250 1.202 % 15,2 26,3 20,1 23,9 29,3 28,9 23,2 Gesamt 1.550 605 373 754 1.033 864 5.179 344 ANHANG Tabelle 7.1.1.1a: Diversionsentscheidungen nach JGG - Bezugsjahr 2010 * Die Grundgesamtheiten der jeweiligen Kategorien unterscheiden sich, weil nicht zuordenbare Fälle ausgeschlossen werden. Spalte 1 Spalte 2 Spalte 4 Spalte 5 Spalte 6 Spalte 7 nach § 45 I JGG nach § 45 II JGG Absehen von Strafverfolgung nach § 45 III JGG Gerichtliche Einstellung nach § 47 JGG Gesamt 325.089 212.347 82.145 81.036 5.521 43.645 i 92.265 77.296 31.561 30.951 2.000 12.784 m 62.201 50.591 19.441 20.776 1.381 8.993 w 30.064 26.705 12.120 10.175 619 3.791 i 100.458 72.522 27.426 27.911 1.979 15.206 m 75.847 52.323 18.616 20.532 1.532 11.643 w 24.611 20.199 8.810 7.379 447 3.563 i 132.366 62.529 23.158 22.174 1.542 15.655 m 104.296 45.293 15.910 16.244 1.193 11.946 w 28.070 17.236 7.248 5.930 349 3.709 Gesamt* 321.745 209.742 80.778 80.154 5.481 43.329 deutsch 275.227 180.410 67.017 70.667 4.889 37.837 nicht deutsch 46.518 29.332 13.761 9.487 592 5.492 Gesamt** 325.124 212.373 82.161 81.049 5.521 43.642 Tötungsdelikte 192 4 0 0 0 4 Einfache Köperverletzung 28.004 16.380 4.108 7.633 273 4.366 Gefährliche u. schwere Körperverletzung 21.534 9.733 1.547 3.655 121 4.410 Sexuelle Nötigungen u. Vergewaltigung 554 122 8 43 5 66 Sexueller Missbrauch 850 395 59 171 38 127 Einfacher Diebstahl 76.375 59.451 27.187 21.245 1.410 9.609 Besonders schwerer Diebstahl 10.287 3.568 483 1.284 143 1.658 Qualifizierter Diebstahl 2.223 501 62 170 9 260 Raub u. Erpressung 6.063 1.098 68 362 24 644 Betrug 14.818 9.261 3.986 3.243 212 1.820 Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluß 6.900 760 84 293 49 334 Verkehrsdelikte ohne Alkoholeinfluß 7.604 3.841 942 1.806 197 896 Fahren ohne Fahrerlaubnis 27.256 21.893 7.162 10.641 842 3.248 Delikte nach BtMG 18.689 10.259 4.471 3.533 400 1.855 Sonstige Delikte 103.775 75.111 31.994 26.970 1.798 14.349 Gesamt*** 325.124 212.377 82.161 81.049 5.521 43.646 ohne 186.229 154.409 68.302 59.726 3.947 22.434 mit 138.895 57.968 13.859 21.323 1.574 21.212 16 -1 7 N at io - na li tä t D el ik tg ru pp en V or - be la st un g A lt er u nd G es ch le ch t 18 -2 0 Gesamt Summe aller Entscheidung en nach JGG Summe aller Diversionsent scheidungen StA-Verfügungen Entscheidungen unter Mitwirkung des Gerichts 14 -1 5 ANHANG 345 Abb. C 1.3.2.1.a: Vergleich der Rückfallraten nach dem Bezugsjahr 2004 für unterschiedliche Absammelzeitpunkte und Beobachtungszeiträume 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% FS. u. SA o. Bew. FS. u. SA. m. Bew. Geldstrafe JS. o. Bew. JS. m. Bew. Jugendarrest Sonst. JGG §§ 45, 47 GG Gesamt RF n. 3 Jahren (Absammlung 2008) RF n. 3 Jahren (Absammlung 2010/11) RF n. 3 Jahren (Absammlung 2013/14) RF n. 6 Jahren (Absammlung 2010/11) RF n. 6 Jahren (Absammlung 2013/14) RF n. 9 Jahren (Absammlung 2013/14) 346 ANHANG Tabelle C 1.3.2.1.a: Häufigkeiten einzelner Sanktionsformen im Rückfalldatensatz 2004 für unterschiedliche Absammelzeitpunkte und Beobachtungszeiträume RF nach 3 J. RF n. 6 J. RF n. 9 J. erfasst 08 erfasst 10/11 erfasst 13/14 erfasst 10/11 erfasst 13/14 erfasst 13/14 FS u. SA o. Bew. Gesamt 20.064 24.750 25.058 24.750 25.058 25.058 davon rückfällig 9.643 11.922 12.060 14.525 14.855 15.933 FS u. SA m. Bew. Gesamt 93.073 101.171 100.599 101.171 100.599 100.599 davon rückfällig 35.472 41.320 41.064 52.950 53.331 58.350 JS o. Bew. Gesamt 4.840 5.869 5.836 5.869 5.836 5.836 davon rückfällig 3.319 4.146 4.111 4.716 4.706 4.858 JS m. Bew. Gesamt 13.162 13.800 13.655 13.800 13.655 13.655 davon rückfällig 8.172 8.807 8.705 10.319 10.244 10.723 Geldstrafe Gesamt 576.890 586.131 585.042 586.131 585.042 585.042 davon rückfällig 160.409 175.104 174.617 221.977 224.039 244.685 Jugendarrest Gesamt 16.234 17.025 16.927 17.025 16.927 16.927 davon rückfällig 10.401 11.352 11.277 12.845 12.810 13.255 Sonst. n. JGG Gesamt 66.027 68.783 68.489 68.783 68.469 68.469 davon rückfällig 33.548 36.918 36.690 43.279 43.261 45.525 §§ 45, 47 JGG Gesamt 259.631 262.803 262.190 262.803 262.190 262.190 davon rückfällig 93.386 98.734 98.505 119.610 120.035 127.516 Gesamt Gesamt 1.049.921 1.080.332 1.077.776 1.080.332 1.077.776 1.077.776 davon rückfällig 354.350 388.312 387.029 480.221 483.281 520.845 ANHANG 347 Abb. C 6.3.2.4.1.: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei einfacher Körperverletzung Tabelle C 6.3.2.4.2.: Median der Dauer bis zum Rückfall bei einfacher Körperverletzung nach Deliktart der Folgeentscheidung in Tagen in Monaten Auch Tötungsdelikte 274 9 110 Auch Raub- und Erpressungsdelikte 236 8 1878 Auch Körperverletzungsdelikte 390 13 13578 Auch sexuelle Gewaltdelikte 414 14 115 Nur andere Delikte 631 21 17388 0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=61.078) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=5.857; 10%) kein Rückfall (n=28.009; 46%) RF 7.-9. J. (n=2.242; 4%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=24.970; 41%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=115; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=1.162; 2%) auch Tötungsdelikte (n=45; 0,1%) auch Körperverletzung (n=9.099; 15%) nur andere Delikte (n=14.575; 24%) nur andere Delikte (n=16.737; 27%) nur andere Delikte (n=17.388; 29%) auch Körperverletzung (n=12.237; 20%) auch Körperverletzung (n=13.578; 22%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=108; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=1.662; 3%) auch Tötungsdelikte (n=83; 0,1%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=115; 0,2%) auch Tötungsdelikte (n=110; 0,2%) auch Raub- u. Erpressung (n=1.878; 3%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. 348 ANHANG Abb. C 6.3.2.4.3: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfacher Körperverletzung Tabelle C 6.3.2.4.4.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfacher Körperverletzung 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=31.738) auch Tötungsdelikte (n=84) auch Raub und Erpressung (n=2.519) auch Körperverletzung (n=11.163) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=169) nur andere Delikte (n=15.405) auch Tötungsdelikte auch Raub und Erpressung auch Körperverletzung auch sexuelle Gewaltdelikte nur andere Delikte #REF! keine Folgeentscheidung n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Folgeentscheidung 22.510 20.056 19.093 38 31 28 843 566 459 4.826 3.470 2.983 82 51 43 7.809 6.077 5403 auch Tötungsdelikte 16 24 29 0 0 0 3 6 10 14 26 37 0 1 1 12 26 33 auch Raub und Erpressung 440 636 701 3 3 4 137 187 210 276 399 458 2 4 4 304 433 501 auch Körperverletzung 3.305 4.430 4.861 20 27 28 636 835 935 2.697 3.618 4.021 33 43 50 2.408 3.284 3683 auch sexuelle Gewaltdelikte 28 28 28 0 0 0 10 13 13 21 29 33 2 4 4 28 34 37 nur andere Delikte 5.439 6.564 7.026 23 23 24 890 912 892 3.329 3.621 3.631 50 66 67 4.844 5.551 5748 Gesamt 31.738 31.738 31.738 84 84 84 2.519 2.519 2.519 11.163 11.163 11.163 169 169 169 15.405 15.405 15.405 keine Vorentscheidung (n=31.738) auch Tötungsdelikte (n=84) auch Raub und Erpressung (n=2.519) auch Körperverletzung (n=11.163) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=169) nur andere Delikte (n=15.405) ANHANG 349 Tabelle C 6.3.2.4.5.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei einfacher Körperverletzung (in Prozent) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Folgeentscheidung 70,9% 63,2% 60,2% 45,2% 36,9% 33,3% 33,5% 22,5% 18,2% 43,2% 31,1% 26,7% 48,5% 30,2% 25,4% 50,7% 39,4% 35,1% auch Tötungsdelikte 0,1% 0,1% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,2% 0,4% 0,1% 0,2% 0,3% 0,0% 0,6% 0,6% 0,1% 0,2% 0,2% auch Raub und Erpressung 1,4% 2,0% 2,2% 3,6% 3,6% 4,8% 5,4% 7,4% 8,3% 2,5% 3,6% 4,1% 1,2% 2,4% 2,4% 2,0% 2,8% 3,3% auch Körperverletzung 10,4% 14,0% 15,3% 23,8% 32,1% 33,3% 25,2% 33,1% 37,1% 24,2% 32,4% 36,0% 19,5% 25,4% 29,6% 15,6% 21,3% 23,9% auch sexuelle Gewaltdelikte 0,1% 0,1% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,4% 0,5% 0,5% 0,2% 0,3% 0,3% 1,2% 2,4% 2,4% 0,2% 0,2% 0,2% nur andere Delikte 17,1% 20,7% 22,1% 27,4% 27,4% 28,6% 35,3% 36,2% 35,4% 29,8% 32,4% 32,5% 29,6% 39,1% 39,6% 31,4% 36,0% 37,3% Gesamt 31.738 31.738 31.738 84 84 84 2.519 2.519 2.519 11.163 11.163 11.163 169 169 169 15.405 15.405 15405 keine Vorentscheidung (n=31.738) auch Tötungsdelikte (n=84) auch Raub und Erpressung (n=2.519) auch Körperverletzung (n=11.163) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=169) nur andere Delikte (n=15.405) 350 ANHANG Abb. C 6.3.2.5.1.: Deliktspezifische Rückfälligkeit im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung Tabelle C 6.3.2.5.2.: Median der Dauer bis zum Rückfall bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung nach Deliktart der Folgeentscheidung in Tagen in Monaten Auch Tötungsdelikte 283 9 92 Auch Raub- und Erpressungsdelikte 228 8 1637 Auch Körperverletzungsdelikte 389 13 9218 Auch sexuelle Gewaltdelikte 305 10 71 Nur andere Delikte 636 21 11872 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% alle Bezugsentscheidungen gesamt (n=37.396) Folgeentscheidungen (Prozentuiert auf die Bezugsentscheidungen) RF 4. bis 6. J. (n=4.009; 11%) kein Rückfall (n=14.506; 39%) RF 7.-9. J. (n=1.461; 4%) Rückfall 1. bis 3. Jahr (n=17.420; 47%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=67; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=1.054; 3%) auch Tötungsdelikte (n=44; 0,1%) auch Körperverletzung (n=6.184; 17%) nur andere Delikte (n=10.071; 27%) nur andere Delikte (n=11.514; 31%) nur andere Delikte (n=11.872; 32%) auch Körperverletzung (n=8.297; 22%) auch Körperverletzung (n=9.218; 25%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=75; 0,2%) auch Raub- und Erpressung (n=1.465; 4%) auch Tötungsdelikte (n=78; 0,2%) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=71; 0,2%) auch Tötungsdelikte (n=92; 0,2%) auch Raub- u. Erpressung (n=1.637; 4%) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. ANHANG 351 Abb. C 6.3.2.5.3.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungszeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung Tabelle C 6.3.2.5.4.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungzeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Vorentscheidung (n=17.002) auch Tötungsdelikte (n=74) auch Raub und Erpressung (n=2.087) auch Körperverletzung (n=7.523) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=95) nur andere Delikte (n=10.615) auch Tötungsdelikte auch Raub und Erpressung auch Körperverletzung auch sexuelle Gewaltdelikte nur andere Delikte keine Folgeentscheidung n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Folgeentscheidung 10.957 9.375 8.744 39 31 23 709 451 372 3.114 2.188 1.899 42 28 26 5.115 3.894 3442 auch Tötungsdelikte 9 19 23 0 1 1 7 13 15 16 23 28 0 0 0 12 22 25 auch Raub und Erpressung 355 488 539 0 2 2 107 150 171 282 389 439 3 6 6 307 430 480 auch Körperverletzung 2.122 2.835 3.110 15 17 20 482 664 743 1.783 2.389 2.655 18 27 30 1.764 2.365 2660 auch sexuelle Gewaltdelikte 20 22 18 0 0 0 5 5 4 22 24 23 2 2 2 18 22 24 nur andere Delikte 3.539 4.263 4.568 20 23 28 777 804 782 2.306 2.510 2.479 30 32 31 3.399 3.882 3984 Gesamt 17.002 17.002 17.002 74 74 74 2.087 2.087 2.087 7.523 7.523 7.523 95 95 95 10.615 10.615 10.615 keine Vorentscheidung (n=17.002) auch Tötungsdelikte (n=74) auch Raub und Erpressung (n=2.087) auch Körperverletzung (n=7.523) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=95) nur andere Delikte (n=10.615) 352 ANHANG Tabelle C 6.3.2.5.5.: Deliktspezifische Rückfallraten im drei-, sechs- und neunjährigen Beobachtungs-zeitraum nach Deliktart der Vorentscheidungen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung (in Prozent) n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. n. 3 J. n. 6 J. n. 9 J. keine Folgeentscheidung 64,4% 55,1% 51,4% 52,7% 41,9% 31,1% 34,0% 21,6% 17,8% 41,4% 29,1% 25,2% 44,2% 29,5% 27,4% 48,2% 36,7% 32,4% auch Tötungsdelikte 0,1% 0,1% 0,1% 0,0% 1,4% 1,4% 0,3% 0,6% 0,7% 0,2% 0,3% 0,4% 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,2% 0,2% auch Raub und Erpressung 2,1% 2,9% 3,2% 0,0% 2,7% 2,7% 5,1% 7,2% 8,2% 3,7% 5,2% 5,8% 3,2% 6,3% 6,3% 2,9% 4,1% 4,5% auch Körperverletzung 12,5% 16,7% 18,3% 20,3% 23,0% 27,0% 23,1% 31,8% 35,6% 23,7% 31,8% 35,3% 18,9% 28,4% 31,6% 16,6% 22,3% 25,1% auch sexuelle Gewaltdelikte 0,1% 0,1% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,2% 0,2% 0,2% 0,3% 0,3% 0,3% 2,1% 2,1% 2,1% 0,2% 0,2% 0,2% nur andere Delikte 20,8% 25,1% 26,9% 27,0% 31,1% 37,8% 37,2% 38,5% 37,5% 30,7% 33,4% 33,0% 31,6% 33,7% 32,6% 32,0% 36,6% 37,5% Gesamt 17.002 17.002 17.002 74 74 74 2.087 2.087 2.087 7.523 7.523 7.523 95 95 95 10.615 10.615 10615 nur andere Delikte (n=10.615) keine Vorentscheidung (n=17.002) auch Tötungsdelikte (n=74) auch Raub und Erpressung (n=2.087) auch Körperverletzung (n=7.523) auch sexuelle Gewaltdelikte (n=95) Le g al b ew äh ru n g n ac h st ra fr ec h tl ic h en Sa n kt io n en ·E in e b un d es w ei te Rü ck fa llu nt er su ch un g 2 0 1 0 b is 2 01 3 un d 2 0 0 4 b is 2 01 3 re ch t Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2010 bis 2013 und 2004 bis 2013 Jörg-Martin Jehle, Hans-Jörg Albrecht, Sabine Hohmann-Fricke und Carina Tetal Herausgegeben vom Bundesministerium des Justiz ISBN 978-3-942865-70-8 und für Verbraucherschutz KA6-11295 KA6-11295 Anlage 2017-12-14T11:23:34+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes