Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Postfach 1 0 03 29 1 0 1073 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden STAATSMINISTERlUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Kleine Anfrage des Abgeordneten Mario Beger, AfD-Fraktion Drs.-Nr.: 6/12258 Thema: Weiterentwicklung der AGVO Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,In der Antwort zur Drs. 6/11081 führt die Staatsregierung zu Punkt II. Ziffer 1 aus: ,,Die von allen Bundesländern unterstützte Stellungnahme Deutschlands zur Reform der AGVO vom 21. November 2016 beinhaltet alle deutschen und damit auch alle aktuellen sächsischen Forderungen nach zusätzlichen Freistellungen."" Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: An welchen vorbereitenden Beratungen zur oben genannten Stellungnahme hat der Freistaat Sachsen mit welchen Vertretern teilgenommen und mit welchen konkreten Vorschlägen auf Tatbestandsebene hat er sich jeweils aktiv eingebracht? Die Stellungnahmen in den Konsultationsrunden zu den Entwürfen der Europäischen Kommission werden schriftlich per E-Mail an das Beihilfereferat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) übermittelt. Vorbereitende Beratungen dazu finden nicht statt. Den Bundesländern wurde die Stellungnahme in der ersten Konsultationsrunde am 17. Mai 2016 zur Zustimmung durch das zuständige Fachreferat des BMWi übersandt. Nach Finalisierung und erfolgter Zustimmung ist die Stellungnahme vom 23. Mai 2016 zum 1. Entwurf der AGVO an die Europäische Kommission übermittelt worden. Der Entwurf der Stellungnahme in der zweiten Konsultationsrunde ging am 17. November 2016 zur Freigabe an die Bundesländer. Nach Zustimmung durch diese hat das BMWi die Stellungnahme vom 21. November 2016 der Europäischen Kommission zugeleitet. Die aktiv durch den Freistaat Sachsen eingebrachten Vorschläge können der Anlage 6 zu Punkt 1 Ziffer 9 der Antwort zur Drs. 6/11081 entnommen werden. Seite 1 von 2 Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon: 0351 564-8001 Telefax: 0351 564-8024 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 15-4108/3/8 Dresden, 2 0, FEB, 2018 , r- Zertmkat seit 2006 audlt berufundfamllie Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden Außenstellen : Hoyerswerdaer Straße 1 01099 Dresden Glacisstraße 4 01099 Dresden www.smwa.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnl inien 3, 7, 8 Haltestelle Carolaplatz Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente. STAATSMlNJSTERlUM FÜR WIRTSCHAFT ARBElT UND VERKEHR Frage 2: Fehlen aus Sicht des Freistaates Sachsen aktuell weitere Freistellungstatbestände außerhalb des maßnahmenbezogenen Systems, neben dem Strategiepapier „EU-Beihilferecht für kleine Kommunen"? Die Maßnahmenbezogenheit des Beihilferechts ist aus Sicht der Staatsregierung grundsätzlich sinnvoll. Daher wird über den Vorschlag im Strategiepapier (Regelvermutung ) hinaus derzeit kein Bedarf für weitere Freistellungstatbestände in der AGVO gesehen , welche von dieser Systematik abweichen. Die Staatsregierung richtet ihr Augenmerk jedoch auch auf - ebenfalls nicht maßnahmenbezogene - Verbesserungen in den De-minimis-Verordnungen (vgl. insoweit ebenfalls das Strategiepapier Anlage 7 zu Punkt II. Ziffer 2 der Drs. 6/11081). Frage 3: Wie viele Fälle wurden in den Jahren 2016 und 2017 an die Staatsregierung herangetragen, und von dieser daraufhin analysiert, ob Aufwand und Nutzen der beihilferechtlichen Prüfung in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen (Antwort zu Punkt II. Ziffer 3 der Drs. 11081 )? (Bitte jeweils nach Jahren aufschlüsseln) Im Jahr 2016 erreichten die Sächsische Staatsregierung insgesamt 56 Anfragen zu beihilferechtlichen Sachverhalten, die sich in die in Punkt II. Ziffer 3 der Drs. 6/11081 beschriebene Fallgruppe einordnen lassen. Für das Jahr 2017 lag die Anzahl der Anfragen bei 44 Stück. Einzelheiten können der in der Anlage beigefügten Tabelle entnommen werden. Frage 4: Was waren jeweils die Ergebnisse der Prüfungen zu Ziffer 3? Wie bereits im ersten Absatz in Punkt II. Ziffer 2 der Drs. 6/11081 ausgeführt, hat die Sächsische Staatsregierung in der Zusammenarbeit mit den Kommunen und weiteren potenziellen Beihilfegebern festgestellt, dass die Anwendung des Beihilferechts für viele Anwender zu aufwendig und kompliziert ist. Da diese Sachlage auch in anderen Bundesländern besteht, wurde auf Initiative der Sächsischen Staatsregierung im April 2016 eine Unterarbeitsgruppe (UAG) ,,Kleine Kommunen" der Bund-Länder- Arbeitsgruppe „EU-Beihilferecht" einberufen. Als Ergebnis der UAG wurde ein Strategiepapier (siehe auch Anlage 7 zu Punkt II. Ziffer 2 der Drs. 6/11081) erarbeitet, welches am 31 . März 2017 der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission übergeben wurde. In ~ertret7 ;/, ~ ar~ {rf! Anlage Seite 2 von 2 Freistaat SACHSEN Anlage zu Frage 3 Schriftlich von außerhalb der Staatsregierung an das Beihilfereferat des SMWA zur beihilferechtlichen Bewertung herangetragene Sachverhalte:* Jahr 2016 Lfd. Datum Fragesteller Thema Nr. 1 14.01.2015 Kommune Schnellcheck kleine Kommune 2 29.01.2016 Kommune Altersgerechtes Wohnen / Pflege 3 08.02.2016 Verein Probleme im Förderverfahren 4 11.02.2016 Landkreis Bürgschaft 5 17.02.2016 Verein Mitgliedsbeiträae öffentliche Hand 6 . 22.02.2016 Regionalmanagement Geplantes Fördervorhaben 7 22.02.2016 Kommune Sport- und Freizeitzentrum 8 29.02.2016 Verband Jugendherbergen (anderes Bundesland) 9 04.03.2016 Verein Tourismus 10 21.03.2016 Kommune Komplexer Sachverhalt Fördervorhaben 11 05.04.2016 Kommune S~:mierung Kita 12 11.04.2016 Kommune Urnstrukturieruna Gesellschaft 13 11.04.2016 Landkreis Kultur 14 11.04.2016 Kommune Schnellcheck diverser Sachverhalte 15 13.04.2016 Kommune Bürgschaften bei Betrauungen 16 21.04.2016 Öffentliches Unternehmen Fördervorhaben Energie 17 26.04.2016 Regionalmanagement Projekt 18 26.04.2016 Landkreis Passaae Gesellschaftsvertrag 19 02.05.2016 Landkreis Vereinbarung Zweckverband 20 03.05.2016 Landkreis Freizeitbad 21 09.05.2016 Landkreis Denkmalschutz 22 13.05.2016 Kommune Diverse Sachverhalte 23 17.05.2016 Landkreis Kultur 24 01.06.2016 Kommune Kultur 25 02.06.2016 Kommune Denkmalschutz 26 03.06.2016 Kommune Zuschuss an Verein 27 08.06.2016 Kommune T ech nolog ietransfer 28 21.06.2016 Öffentliches Unternehmen VHS, Musikschule 29 22.06.2016 Kommune Tierpark 30 22.06.2016 Öffentliches Unternehmen Tourismusmarketing 31 28.06.2016 Landkreis Grundstücksverkauf durch öffentliches Unternehmen 32 29.06.2016 Kommune Grundstücksverkauf im Gewerbegebiet 33 04.07.2016 Landkreis De-minimis 34 05.07.2016 Landkreis De-minimis 35 11.07.2016 Kommune Gesellschafterdarlehen / Bürgschaft 36 15.07.2017 Zweckverband Kapitalzuführuna 37 21.07.2016 Kommune Sportförderuna 38 25.07.2016 Kommune Kulturrundschreiben 39 16.08.2016 Landkreis Jugendherberge 40 26.08.2016 Kommune Touristinformation 41 30.08.2016 Kommune Oberschule 42 30.08.2016 Kommune Schwimmhalle 43 05.09.2016 Kommune Parkhaus 44 08.09.2016 Kommune Diverse Proiekte 45 12.09.2016 Kommune Caravan-Stellplatz 1 Lfd. Datum Fragesteller Thema Nr. 46 20.09.2016 Landkreis Mitteilung zum Beihilfebeqriff 47 20.09.2016 Kommune Braunkohlesanierunq 48 29.09.2016 Kommune Ärztehaus 49 29.09.2016 Kommune Ladesäule 50 24.10.2016 Kommune Sportförderunq 51 08.11.2016 Kommune Erarbeitunq Leitfaden 52 08.11.2016 Landkreis Energetische Sanierung 53 17.11.2016 Verband Tourismus 54 28.11.2016 Regionalmanagement Diverses, z.B. VermietunqNerpachtunq 55 24.11.2016 Kommune Erbbaurechtsvertrag u.a. 56 20.12.2016 Kommune Betrauunq kommunale Gesellschaft Jahr 2017 Lfd. Datum Fragesteller Thema Nr. 1 05.01.2017 Kommune Kommunale Ausfallbüroschaft 2 12.01.2017 Kommune Finanzierung kommunale Gesellschaft 3 17.01.2017 Kommune Betrauunq kommunale Gesellschaft 4 19.01.2017 Landkreis Finanzierunq Eiqenbetrieb 5 26.01.2017 Kommune De-m inim is-Sachverhalte 6 16.02.2017 Kommune Kommunales Darlehen 7 06.03.2017 Kommune ÖPNV 8 14.03.2017 Kommune Förderunq Erlebnisbad 9 17.03.2017 Regionalmanagement Geplantes Fördervorhaben 10 21.03.2017 Kommune Betrauunq kommunale Gesellschaft 11 27.03.2017 Öffentliche Gesellschaft DAWI De-minimis 12 28.03.2017 Kommune Gründunq einer Gesellschaft 13 29.03.2017 Hochschule FuE: Wirksame Zusammenarbeit 14 30.03.2017 Kommune Stiftunq 15 06.04.2017 Landkreis Freizeitbad 16 20.04.2017 Kommunale Gesellschaft Veranstaltunqshalle 17 24.04.2017 Reqierunq von Oberfranken Jugendherberqe 18 26.04.2017 Kommune Wärmenetz 19 27.04.2017 Landkreis Kommunale Richtlinie 20 03.05.2017 Bibliothek Anfrage zur Beihilferelevanz 21 08.05.2017 Kommune F örderproq ramm 22 11.05.2017 Landkreis Sport (Diverse) 23 12.05.2017 Verband Beihilferelevanz und Betrauung 24 15.05.2017 Landkreis Verkehrslandeplatz 25 17.05.2017 Kommune Touristische Infrastruktur 26 22.05.2017 Landkreis Denkmalschutz 27 24.05.2017 Kommune Freizeit 28 24.05.2017 Kommune Kultur 29 13.06.2017 Kommune Stadtentwicklunq 30 21.06.2017 Kommune Kultur 31 27.06.2017 Kommune Wohnimmobilien 32 04.08.2017 Verband Tourismus 33 12.09.2017 IHK Regionalbeihilfen 34 18.09.2017 Kommune Grundstücksverkauf 35 29.09.2017 Landkreis Netzwerk 36 06.10.2017 Landkreis LEADER-Fälle 2 Lfd. Datum Fragesteller Thema Nr. 37 09.10.2017 Kommune Absicherung Prozessrisiko bei kommunaler Gesellschaft 38 18.10.2017 Landkreis DAWl-konforme Ausschreibung 39 03.11.2017 Kommune Stadtentwicklung 40 09.11.2017 Hochschule Geförderte Veranstaltungen 41 10.11.2017 Kommune Diverse Vorhaben 42 12.12.2017 Landkreis Betrauungsakt 43 15.12.2017 Regionalmanagement Geplantes Fördervorhaben 44 28.12.2017 Kommune Kommunale Steuern * Nur Erstkontakte im Jahr zu einem Vorgang erfasst. 3 2018-02-21T09:53:39+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes