STAATSMINIISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEIN Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 I 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) L-1053/4/38-2018 Dresden, . Februar 2018 Kleine Anfrage des Abgeordneten Rene Jalaß, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/12271 Thema: Bisherige Vereinbarung zwischen der HfT Leipzig und der HTWK Leipzig zur Bildung einer Stiftungsfakultät Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: „Das sächsische Kabinett hat am 16. Januar 2018 dem Staatsministe rium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) gemeinsam mit dem Finanz ministerium den Auftrag erteilt, in die Verhandlungen mit der Deutschen Telekom AG (DTAG) über die Gründung einer Stiftungsfakultät mit dem fachlichen Schwerpunkt „Digitale Transformation" einzutreten." Zertifikat seit 2007 audit berufundfamtlie^ Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Aus welchen Gründen soll die Stiftungsfakultät an der Hoch schule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) eingerichtet werden und wie ist der Verlauf der bisherigen Kommunikation zwischen den Verhandlungs_partnerinnen zu diesem Thema? Es ist eine Entscheidung des Drittmittelgebers, welcher Hochschule er die Einrichtung von aus seinen Mitteln finanzierten Professuren (Stiftungsprofes suren) anbietet. Zur Thematik hat ein Gespräch von Herrn Ministerpräsidenten a. D. Stanislaw Tillich und dem Vorstandsvorsitzenden der DTAG, Herrn Timotheus Höttges, im April 2017 stattgefunden. Im Anschluss fanden mehrere Gespräche von Beauftragten der DTAG mit Vertretern der HTWK und des SMWK statt. For melle Vertragsverhandlungen wurden bisher nicht aufgenommen, sie werden gegenwärtig auf Grundlage des Kabinettsbeschlusses vom 16. Januar 2018 vorbereitet. Hausanschrift: Staatsministerlum für Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden www.smwk.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßen bahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Hintereingang der Wigardstraße 17. Für alle Besu cherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. 'Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEIN Frage 2: Existiert ein „memorandum of understanding" zwischen der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL) bzw. Der DTAG und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) bzw. dem Freistaat Sachsen? Wenn ja, welche Vereinbarungen sind in diesem „memorandum of understanding" ge troffen? Es wurde ein Memorandum of Understanding zwischen der DTAG, der HTWK und dem SMWK vereinbart. Auf die Anlage wird verwiesen. Frage 3: Aus welchen Gründen ist eine Kooperation zwischen der DTAG mit der HTWK notwendig vor dem Hintergrund, dass die DTAG in Leipzig eine eigene Hochschule für Telekommunikation (HfTL) betreibt? Die Staatsregierung kann zu den Beweggründen der DTAG keine Stellung nehmen. Frage 4: Welche finanziellen und personellen Mittel sollen für die Stiftungsfakultät vom Freistaat bzw. von der DTAG bereitgestellt werden? Die DTAG würde die Kosten der Stiftungsprofessuren tragen. Die Kosten umfassen sämtliche (personellen und sächlichen) Ressourcen auf Vollkostenbasis. Mit freundlichen Grüßen Dr. Eva-Maria Stange Seite 2 von 2 Memorandum of Understanding (MoU) zwischen der Deutschen Telekom AG (DTAG) vertreten durch die vertretungsberechtigten Prokuristen Frau Dr. Elke Frank und Herrn Dr. Ralph Rcntschlcr Friedrich-Ebert-Allee 140. 531 13 Bonn und der Hochschule tiir Technik, Wirtschaft und Kultur Ixipzig (HTWK) vertreten durch die Rektorin Frau Prof. Dr. Gesine Grande Karl-Eiebknecht-Str. 132.04277 l.eipzig und dem Staatsministcrium für Wissenschafl und Kunst in Sachsen (SMWK) vertreten durch den Staatssekretär Herrn Uwe Gaul Archivstraße 1. 01097 Dresden 1. Präambel Die Parteien streben eine Zusammenarbeit im Sinne eines Public Private Partnership (PPP) zur Etablierung einer Fakultät ..Digitale Transformation" in der HTWK an. Diese Fakultät soll über die Studienangebote Bachelor of Engineering Informations- Kommunikationstechnik (IK'f). Bachelor of Engineering Telekommunikationsinformatik (TKl) sowie autbauend dem korrespondierendem Masterstudiengang IKT einen maßgeblichen Beitrag zur aktiven Gestaltung der digitalen Transformation der Gesellschaft leisten. Die Planung erfolgt vor folgendem Hintergrund; Die DTAG ist über eine ihrer lochtcrgcsellschaften. die I II 1 E Trägergescllschaft mbH. Träger der Hochschule liir Telekommunikation Leipzig (Hfl'L) und der wesentliche Investor und Betreiber der digitalen Transformation der Gesellschaft. Über die HtTL werden die oben aufgeführten Studien als für den digitalen Wandel unverzichtbare Wissens- und Kompctenzbaustcinc angeboten. Die am Campus der Hfl L unmittelbar angrenzende in staatlicher 1 rägerschaft stehende 1 1 1 WK sieht ebenfalls im Zusammenhang mit der digitalen fransformation .sowohl in der curricularcn Weiterentwicklung aller Studienangebote wie aueh den Umstieg des Hochschulbetriebs in eine digitale Zukunft große Herausforderungen. In dem Aiiftau der Fakultät „Digitale Transformation" in der H TWK wird die Chance einer Stärkung der Rolle sowohl der HTWK als Ingenieurschmiede wie auch der DTAG als Betreiber der digitalen Transformation gesehen. Dies geschieht durch Einbringung der jeweiligen fachlichen besonderen Kompetenzen und der optimierten Nutzung der komplementären Infrastrukturen und sonstiger Ressourcen sowie der weiteren Vernetzung mit Institutionen in Wissenschaft und Wirtschaft national und international unter besonderer Berücksichtigung der Aktivitäten in Leipzig und des Freistaates Sachsen. Dieses Vorhaben wurde im Auftrag des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Herrn Tillich und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen felekom AG Herrn Höttges als Win-Win-Lösung für Sachsen, die D l'AG, die Stadt Leipzig, die HTWK und die HfTL sowie für die Studierenden zwischen der HTWK, der HffL, dem Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und der DTAG erarbeitet und wird vom Freistaat Sachsen im [Rahmen der dort liegenden Zuständigkeiten voll umfänglich unterstützt. 2. Wesentliche bisherige Gesprächsergebnisse 2.1 In mehreren Gesprächen unter Beteiligung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) ist ein wechselseitiges Interesse an der Ltablierung der in der Anlage 1 beschriebenen Fakultät an der HTWK bekundet worden. 2.2 Die in Anlage 1 beschriebene Fakultät soll durch die H'fWK im ersten Halbjahr 2018 gegründet werden. Die Fakultät erfüllt ihre Aufgaben in Lehre, Forschung und Transfer gemäß § 87 Sächs. HSFG und bietet Studiengänge wie in der Fakultätskonzeption beschrieben (.Anlage 1) an. Für den Autbau der Fakultät w ird die in der HH 1. vorhandene L.xpertise als wesentliches fdement bewertet. Die DTAG wird die Beschäftigten mit geeigneten personellen Maßnahmen zur aktiven Teilnahme am l^ewerbungsprozess ermutigen. 2.3 Die Fakultät besteht aus Stiflungsprofessuren. die nach der Übergangsphase fiir einen Zeitraum von 10 .lahren eingerichtet und von der DTACi für diesen Zeitraum finanziert werden. 2.4 F)ie f-lTWK wird die neu zu schalTenden Stellen - soweit gesetzlich erforderlich - ausschreiben. Die Ausschreibungstexte werden die besonderen Bedarfe der DTAG berücksichtigen. Die DTAG wird als Stifterin an den t3erufungs- und [Besetzungsverfahren im rechtlich zulässigen Rahmen beteiligt. Soweit eine freihändige Besetzung zulässig ist, wird dieser Wog gewählt. 2.5 Sollte eine von der HTWK neu eingerichtete Sliftungsprofessur vor Ablauf der 10 Jahre ausscheiden, wird in dem s.u. „Gemeinsamen Beirat" über die weitere Aufrechlerhaltung der Stiftungsprofessur bzw. eine Neuausrichtung und Neubesetzung beraten und unter Berücksichtigung der in der Präambel dargestellten Ziele und der Interessenträger entschieden. Auch für den Fall, dass ein Stiftungsprofessor nach 10 Jahren noch nicht ausgeschieden ist. wird mit dem notwendigen zeitlichen Vorlauf (vor 10 Jahren) in dem „Gemeinsamen Beirat" über die Verlängerung der Stiftung beraten und entsciiicdcn. 3. Wechselseitige Obliegenheiten Rechte und Pflichten der DTAG 3.1 Die DTAG kann ihren Fachkräftebedarl'in den Bereichen Kommunikations- und Medieninformatik im Umfang von ca. 500 Studierenden (Über- und Unterschreitungen werden vertraglich ausgestaltet) ausbilden lassen. Die Studieninteressierten durchlaufen den obligatorischen Bewerbungsprozess an der HTWK. Die Auswahlkriterien werden die besonderen Anforderungen der D'IAG im rechtlich zulässigen Umfang abbilden. 3.2 Die DTAG stellt die Finanzierung der Stiltungsprofessuren auf Vollkostenbasis sicher. In Anlage 2 sind die aktuell erwarteten Kosten dargestellt. Die llnanziellen Mittel werden je Quartal zur Verfügung gestellt. 3.3 Für die Zeit, in der parallel an der H'l WK und an der UfFL studiert wird, Übergangsphase, werden die Ressourcen unter Berücksichtigung von Anforderungen und der jeweiligen Verpllichtungen fexibel gemeinsam geplant und eingesetzt. Diese Übergangsphase für die Implementierung der neuen Fakultät ist noch gemeinsam zu detaillieren. Rechte und Pflichten der HTWK 3.4 Die HTWK beabsichtigt die Stitfungsflikultät im ersten Halbjahr 2018 zu gründen und die erforderlichen Stellenausschreibungen frühestmöglich einzuleiten. 3.5 Die HTWK wird erstmalig zum Wintersemester 2018 '2019 die Studienleistungen für die Erstsemester in den in der Fakultät angebotenen Studiengängen erbringen. Einschreibungen als Studierende bei der HTWK erfolgen zum frühestmöglichen Zeitpunkt. 3.6 Die HTWK übernimmt - zunächst lür den Idnrichtungszeitraum der Stiftungsprofessuren - die Ausbildung von ca. 500 Studierenden für die DTAG und schafft die hierfür erforderlichen personellen und infrastrukturellen Voraussetzungen nach Maßgabe dieses MoU einschließlieh der Anlage 1. In der Zeit, in der parallel an der HTWK und an der HfTL die Studien studiert wird (Übergangsphase), werden die Ressoureen flexibel gemeinsam geplant und eingesetzt. Rechte und Pflichten des Freistaates Saehsen 3.7 Der Freistaat unterstützt dieses Vorhaben im Rahmen seiner Zuständigkeiten. Der Freistaat und die HTWK werden von Folgelasten bei Vertragsbeendigung freigestellt. 4. Finanzielle Ausgestaltung der Zusammenarbeit Die finanziell hinreichende Ausstattung des PPP sowohl in der Implementierungsphase wie auch anschließend ist besondere Priorität einzuräumen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Studierenden und damit die erwarteten gesellschafllichen F.flekte sicher zu stellen. Die DI AG trägt die Kosten der Stiftungsprofessuren (s. Anlage 2) sow ie die eigenen Kosten in der Implementierungsphase, die voraussichtlich im .lahr 2020 mit dem Abschluß des letzten Studierendenjahrgangs beendet ist. Die Kosten umiassen sämtliche (personelle und sächliche) Ressourcen. 5. Monitoring der Aktivitäten Für die Begleitung des PPP w ird ein „(iemeinsamer 13eirat" eingerichtet, der durch seine Zusammensetzung die für einen ganzheitlichen und partnerschaftlichen Umgang notwendigen Interessen und Perspektiven abbildet, l-r besteht aus jeweils zwei Vertretern der HTWK. des Freistaates Sachsen und der DTAG, die von jedem dieser Beteiligten in eigener Zuständigkeit benannt werden. Der „Gemeinsame Beirat'" erarbeitet Vorschläge für gegebenentälls in der Laufzeit der Kooperation notwendigen Anpassungen im Studienprofil. in den Studienschwerpunkten und den Studicnmodellen. Rollierend erfolgt darüber hinaus eine Mengen- und Ressoureenplanung hinsichtlich der Stiftungsprofessuren für die jeweils folgenden zwei Jahre. 6. Dauer der geplanten Zusammenarbeit Die Zusammenarbeit ist auf Dauer angelegt und wird zunächst flir zehn Jahre mit der Einrichtung der Stiftungsfakultät und der Stiftungsprofessuren fixiert. Spätestens zu Beginn des Jahres 2026 werden Verhandlungen über die Fortsetzung der Zusammenarbeit aufgenommen. 7. Sonstiges Die DTAG hat im Vertrauen auf das beschriebene gemeinsame Vorhaben auf die Ausübung der Verlängerungsoption des Mietvertrages für das Gebäude, das den Lehrbetrieb der Hffl. sichert, verzichtet. Damit w ird ab 2020 die HtTL keinen Hoehschulbetrieb anbieten können. Die aktuell dort Studierenden wären bei planmäßigem Studium auch ausgeschieden. Es w ird nun von den l'arinern ein detaillierter Zeil- und Implementierungsplan erarbeitet. Ziel ist die schnellstmögliche Zeichnung der finalen Verträge. Leipzig, den SM WK. Herr Staatssekretär Uwe Gaul H l WK. Frau Prof. Dr. Gesine CJrande D I AG. Frau Dr. Elke Frank D'fAG. Herr Dr. Ralph Rentschier Anlagen: 1. Beschreibung der Fakultät 2. ..Wirtschaftsplan" je Entwicklungskonzeption für eine Fakultät für Digitale Transformation in Trägerschaft der Deutschen Telekom AG an der HTWK Leipzig ^ Welchem Ziel wird die Einrichtung einer Stiftungsfakuität an der HTWK gerecht? 2 Worin bestehen Alleinstellungsmerkmale einer Fakultät für Digitale Transformation? 3 In welchen Wissensgebieten liegen die maßgeblichen Lehr-und Forschungsanliegen? 4 Wie bilden sich diese Wissensgebiete in attraktiven Stiftungsprofessuren ab? 5 Wie ergänzen diese Wissensgebiete das bestehende Fächerspektrum der HTWK? 6 Welches Interesse hat HTWK am Betrieb der Stiftungsfakultät? 6 Welche Studienangebote werden von der Stiftungsfakultät unterhalten? 8 ^ Dieses Dokument wurde gemeinsam von Prof. Krabbes (HTWK), Prof. Müller (HfTL), und Prof. Englert (Telekom) finalisiert und abgestimmt, 14. September 2017 1/11 Welchem Ziel wird die Einrichtung einer Stiftungsfakultät an der HTWK gerecht? Die Deutsche Telekom will auf Basis ihrer Konzernstrategie führender europäischer Telekommunikationsanbieter werden. Der Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges formuliert als Leitbild, „...das Leben von Menschen nachhaltig zu vereinfachen und zu bereichern." ^ Den alles bestimmenden Rahmen für die Konzernstrategie bildet die ungebremst fortschreitende Digitalisierung. Sowohl seitens des verfügbaren Technologieangebots zum technischen Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur als auch bezüglich der wachsenden Nachfrage nach bereitzustellenden digitalen Telekommunikationsdienstleistungen bedarf es seitens des Konzerns keiner weiteren zusätzlichen Stimulation und Triebkräfte. Auch strebt die DTAG keine Differenzierung im Markt durch ausgewählte Höchstperformanceangebote an, um selbst die Rolle eines Bedarfstreibers einzunehmen. Das strategische Ziel besteht in der Befriedigung des ohnehin anwachsenden Telekommunikationsbedarfs durch flächendeckende Hochleistungsangebote nach dem aktuell führenden Stand der Technik hinsichtlich Bandbreite, Latenzzeit, Verfügbarkeit und Service. Die Stichworte der Strategie lauten: komplett IP, Kundenvertrauen, Interoperabilität, Businessangebote. Eine solche Strategie bedarf auf Seiten der Belegschaft eine umfassende und ganzheitlich angelegte IT-Kompetenz, die über fundierte technische Kompetenz hinaus geht und breite Management- und Sozialkompetenz für die vielfältigen Interaktionen im international aufgestellten Konzern und mit breiten Kundenschichten beinhaltet. Gleichzeitig bedarf es auch auf der Seite der Verbraucher und Kunden der adäquaten Weiterentwicklung von IT-, Kommunikations- und Medienkompetenz für die Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Transformation (siehe folgender Abschnitt). Diese Bildungs- und Wissenstransferaufgaben lassen sich am geeignetsten durch eine wissenschaftlichen Einrichtung nach dem Typ einer Hochschule für angewandte Wissenschaften konzentrieren, denn erst die akademisch angelegte Ausbildung gewährleistet jene Selbstkompetenzen, die die mit den Anforderungen an die Menschen in sich dynamisch wandelnden Technologien und Berufsbildern lebenslang Schritt halten. Gleichzeitig entspricht der Anwendungsbezug des praxisorientierten Studiums dem marktorientierten Leistungsversprechen der Konzernstrategie. Selbstredend fordert dieser wissenschaftliche Anspruch angesichts der Dynamik des Wissensgebiets angemessenen Freiraum der Lehrenden für anwendungsorientierte Forschung ein. Der Leistungs- und Wettbewerbsanspruch an eine Hochschuleinrichtung ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen und wird sich weiter erhöhen. Dieser Aufwuchs resultiert aus zahlreichen zusätzlich von Hochschulen wahrzunehmenden Aufgaben sowie Anforderungen, um im zunehmenden Wettbewerb der Standorte und Studienrichtungen für Sichtbarkeit und Renommee zu sorgen. Damit wird es für einen hochspezialisierten, fachlich abgrenzten Lehr- und Forschungsbereich ^ https://www.telekom.com/de/konzern/strategie/details/-fuehrendertelekommunikationsanbieter -in-europa-336398 2/11 immer schwerer, als kleine eigenständige Institutionen dem Anspruch als wissenschaftlich anerkannte Hochschuleinrichtung gerecht zu werden. Eine Lösung dieses Dilemmas kann darin bestehen, einen konzernspezifisch ausgerichteten Studienbereich als eigenständige Fakultät innerhalb einer gut aufgestellten, sich den beschriebenen Herausforderungen ohnehin stellenden Hochschule einzurichten, die sich durch solch eine Integration selbst weiter stärken kann. Worin bestehen Alleinstellungsmerkmale einer Fakultät für Digitale Transformation? Reinhard Clemens, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG, T-Systems, spricht sich für smarte Digitalisierung mit Augenmaß aus. ^ Das Geschäftsmodell der DTAG besteht in der umfassenden Befriedigung des elektronischen Kommunikationsbedarfs in der gesamten Digitalen Transformation. Es entstehen in dieser Epoche neue Kulturen des gesellschaftlichen Miteinander, neue Formen des Lehrens und Lernens, ein neuer Umgang mit großen Mengen personenbezogener- und anonymisierter Informationen, neue Abhängigkeiten und Risiken. Alle diese durch die digitale Transformation ausgelösten eruptiven Umwälzungen des gesellschaftlichen Lebens erzeugen zwangsläufig Defizite und Überforderungen bzgl. hergebrachter Kompetenzen, die sich einzelne Personen bzw. Generationen in der eigenen Bildungshistorie erwerben konnten. Der qualifizierte Umgang mit den neuen Anwendungspotentialen und Nutzerpraktiken etabliert sich erst schrittweise im allgemeinen Bildungskanon. Unvermeidbar wird es auch Rückschläge in diesem technologischen und gesellschaftlichen Wandel geben, die mit konkreten materiellen Schäden oder vermeidbarem Vertrauensverlust einhergehen können. Hier verbergen sich besondere Herausforderungen für die inhaltliche und methodische Weiterentwicklung akademischer Bildung für den Umgang mit digitaler Technik. Der Umgang damit ist maßgeblich für das Gelingen der Digitalen Transformation - und somit auch für den Erfolg eines damit untrennbar verknüpften Unternehmens. Voraussetzung für dieses Gelingen ist vor allem Teilhabe am Wissensvorsprung, denn es entstehen die Lösungen für die beschriebenen Herausforderungen durch die wissenschaftliche Community insgesamt, im öffentlichen Diskurs und durch umfassende Anwendung. Diese Lösungen leben von ihrer Verbreitung als regelhaft angewandte Praxis, sie benötigen Multiplikatoren. Hierfür bildet die Formulierung und permanente Weiterentwicklung des Studiencurriculums die effektivste Form des Wissenstransfers. Somit bietet ohne Einschränkung der Freiheit von Lehre und Forschung die Unterhaltung einer Stiftungsfakultät für ein Unternehmen wie der DTAG eine einzigartige Möglichkeit, zum Gelingen der digitalen Transformation aktiv beizutragen und ihr gleichzeitig einen eigenen Stempel aufzudrücken. Die Stiftungsprofessuren einer solchen Fakultät müssen einen ausgeprägten Wissenstransfercharakter tragen. Es sind weniger hochspezialisierte Entwicklerinnen gefragt, sondern projekterfahrene Wissensträger mit hoher Reputation und Vernetzung innerhalb ihrer Community, die ihre Rolle als vertrauenswürdige Begleiter bei der erfolgreichen Bewältigung der digitalen Transformation einnehmen. Diese Rolle der Angehörigen der Stiftungsfakultät besteht nicht allein in der Vermittlung ihres Wissens- und Erfahrungsschatzes, sondern in dessen konsequenter https://www.telekom.com/de/konzern/management-zur-sache 3/11 Fortentwicklung als gefragte Vortrags-, Beratungs- und Dienstleistungspartner. Folglich wird dieser Bereich ggü. der Hochschule nach innen als gleichberechtigter Lehr- und Forschungsbereich auftreten, nach außen jedoch als eigenständiger Think-Tank und Dienstleistungspartner für alle Herausforderungen zur erfolgreichen Bewältigung der Digitalen Transformation. In weichen Wissensgebieten liegen die n^aßgeblichen Lehr-und Forschungsanliegen? Eine mögliche strukturelle Antwort auf die beschriebenen dringenden Entwicklungs- und Bildungsbedürfnisse auf der Grundlage einer hochverfügbaren breitbandigen Netzinfrastruktur kann aus dem Fachprofil der HTWK Leipzig abgelesen werden. • Das Fundament der Ausbildung bildet weiterhin Kompetenz für Digitale Übertragungstechnik und ist gleichsam Alleinstellungsmerkmal der Institution als Stiftungsfakultät. Ziel: Umfassendes Spezialwissen von den Grundlagen bis zu den aktuellen Trends der Informationsübertragung. Darüber hinaus bedarf es - wie auch im Großen zur Unterstützung einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Regionalentwicklung durch die Hochschule insgesamt- für die Digitale Transformation durch die Stiftungsfakultät einen Dreiklang aus Technik, Wirtschaft und Kultur, der sich wiefolgt untersetzt. • Sichere Digitale Technik ist unter der weiter zunehmenden Technikabhängigkeit notwendige Grundlage für ein sich behauptendes Technikvertrauen. Ziel: Verfügbarkeit und Robustheit der kritischen und digitalen Infrastrukturen • Gedeihende Digitale Kultur beinhaltet individuelle Management- und gesellschaftliche Medienkompetenz, Akzeptanz und Bewusstsein für die Anforderungen des digitalen Zeitalters, insbesondere in der Wirtschaft auch ein Führungsbewusstsein für die Digitalisierung. Ziel: ein Kanon digitaler Allgemeinbildung einschl. digital gestützter Bildungsmethodik • Neue Digitale Ökonomie steht für die Produktivsysteme und Mehrwertdienste der Zukunft mit Blick auf deren Wirtschaftlichkeit und Usability. Ziel: verantwortungsvolle Erschließung des Wachstumspotentials für die digitale Dienstleistungswirtschaft Ein weiterer, und für die Nachhaltigkeit der Digitalen Transformation zentraler, Erfolgsaspekt besteht in der zwingend zu gewährleistenden Interoperabilität. • Offene Digitale Standards 4/11 sind weiterhin die Grundlage dafür, dass IKT und Informationsverarbeitung nicht Einzelinteressen, sondern wirtschaftlich und gesellschaftlich dem Gemeinwohl dienen. Ziel: "Demokratisierter" Technologiezugang durch herstellerübergreifende Interoperabilität Wie bilden sich diese Wissensgebiete in attraktiven Süftungsprofessuren ab? Stiftungsprofessuren erfahren im Allgemeinen ihre Einrichtung durch eine Partnerschaft mit nichtstaatlichen Finanzierungsträgern und spiegeln in ihrer Widmung auch deren Interessen wider. Sie sind damit in ihrer Denomination von höherer Aktualität und Interdisziplinarität geprägt, als sie von Hochschulen aus ihrem eigenen Bestand bereitgestellt werden könnten. Im Falle der geplanten Stiftungsfakultät treten ggf. weitere Rahmenbedingungen mit Blick auf fortzuschreibende personelle Besetzungen hinzu. Darüber hinaus müssen die fachlich-inhaltlichen Anforderungen bei der Ausgestaltung berufsqualifizierender Curricula in den geplanten Studienangeboten berücksichtigt werden (z.B. mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, Fremdsprachenausbildung, Schlüsselkompetenzen). Eine zukunftsgewandte Untersetzung der oben genannten Wissensgebiete wird wie folgt vorgeschlagen: • Kompetenz für Digitale Kommunikations- und Übertragungstechnik 5G, Massive MIMO Hochratige, hochverfügbare Zugangstechnik Traffic Engineering und Energieeffizienz Netzplanung und Netzbetrieb Robuste Sensorik und Steuerung in M2M, loT Audio- und Video-Signalverarbeitung / Umgebungssensorik • Sichere Digitale Technik Digitale Netzinfrastruktur, Kritische Infrastrukturen Sichere Informationssysteme und Sicherheitskultur, Authentifizierungssysteme Native/intuitive Mensch-Maschine-Schnittstellen Echtzeitbetrieb und Usability, Taktiles Internet Zuverlässigkeit, Tech. Diagnostik & Obsoleszenz, Authentizität • Gedeihende Digitale Kultur Digitale Arbeit(splätze), Akzeptanz & Ergonomie, Datenschutz Digitale & Interkulturelle Kommunikation, Digitale Kompetenz Life Cycle digitaler Produkte und Projekte SW-Engineering, Open Source-Kultur, Open Innovation Digitale Lehre, Didaktik der Digitalisierung • Neue Digitale Ökonomie Digitale Daten als Ressource (Big Data) Dezentrale IT-Dienste/Produkte, Blockchain, Cloud-Computing Softwarequalität, Prototyping, Wiederverwendbarkeit, Fehlermanagement 5/11 Produkte und Dienste für loT (Industrie 4.0, BIM, Logistiksysteme) Autonome Systeme, Fahrerlose Systeme Offene Digitale Standards Digitale Referenzarchitekturen (Prozesse, Unternehmen, Modelle) genormte Programmiersprachen und -Systeme strukturierte Datenspeicher, Datenbanksysteme Standards und Protokolle für loT Diese Übersicht stellt einen aus den Zielen und Aufgaben der geplanten Stiftungsfakultät abgeleiteten Vorschlag dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inwiefern einzelne Anstriche zusammengefasst oder weiter aufgeschlüsselt werden sollten, muss im Detail im Rahmen der weiteren Planungen diskutiert werden. Wie ergänzen diese Wissensgebiete das bestehende Fächerspektrum der HTWK? Seit ihrer Gründung entwickelten sich die fachlichen Kompetenzen der HfTL und deren Vorgängereinrichtungen parallel und überwiegend komplementär zu denen, die in der Elektrotechnik an der HTWK und deren Vorläuferinnen verortet waren und sind. So existiert im Bachelor- /Masterstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik der HTWK seit Anbeginn auch ein Studienprofil der Nachrichten- und Kommunikationstechnik, welches aber nachrichtentechnisch vertieft ist und nur bis zu ausgewählten Grundlagen der Telekommunikationstechnik vordringt, da diese Gebiete traditionell bei den Kollegen der Telekommunikation beheimatet sind. Es besteht somit ein quasi nahtloser Anschluss. Überlappungen treten erst in dem Maße auf, wie die vollständigen Curricula der von der DTAG nachgefragten Studiengänge auf allgemeine Grundlagen der ET und IKT zurückgreifen sowie interdisziplinäre Verknüpfung zur Informatik und den Wirtschaftswissenschaften herstellen. Insofern bildet das oben formulierte fachliche Spektrum der Stiftungsfakultät eine sinnvolle komplementäre Ergänzung des an der HTWK vertretenen Fächerumfangs. Der gezielt herausgearbeitete progressive Charakter der Professuren bildet auch in den vereinzelt mit HTWK- Disziplinen überlappenden Bereichen (z.B. IT-Grundlagen wie Betriebssysteme, Programmiertechnik und Datenbanken, Übertragungstechnik, SW-Engineering, Projektmanagement) die Basis für eine wertvolle Bereicherung und Erweiterung des HTWK-Lehrkörpers. Gleichzeitig sei darauf hingewiesen, dass sich die HTWK aus ihrer Nachfragesituation heraus nahezu ausschließlich auf das grundständige Direktstudium konzentriert. Für die Ausgestaltung von weiterbildenden bzw. berufsbegleitenden Studienangeboten mangelt es bisher sowohl an methodischen-didaktischen Erfahrungen als auch an personeller Kapazität und technischer Infrastruktur. Auch auf dieser studienmethodischen Ebene führen die Partner HTWK und Stiftungsfakultät somit sich komplementär ergänzende Kompetenzen zusammen. Welches Interesse hat HTWK am Betrieb der gs'akuität? Dank ihres Standorts und ihres hervorragenden Rufs verweist die HTWK Leipzig seit Jahren auf eine Bewerbernachfrage, die in allen Studienbereichen das Studienplatzangebot deutlich übersteigt. 6/11 Somit sind alle Studienangebote kapazitätsbeschränkt, für den Bereich der Ingenieurwissenschaften ist diese Situation in den mitteldeutschen Bundesländern beispiellos. Eine weitere Aufstockung der Studienkapazität ist der Hochschule nicht möglich, ohne das Betreuungsverhältnis weiter erheblich zu verschlechtern. Nur mit Mühe gelingt es der Hochschule, vom SMWK vorgegebene Obergrenzen der Studierendenzahl einzuhalten. Ein zusätzlicher, nichtstaatlich getragener Lehr- und Forschungsbereich stößt insofern auf keinerlei Interessenskonflikt und bietet gleichzeitig die Chance, weiteren Studieninteressierten (in dualen Studienformen) eine Studienmöglichkeit an der HTWK einzuräumen. Auf diese Weise gelingt es, die besonderen inhaltlichen Studienanforderungen eines deutschen Technologiekonzerns mit den Strukturen einer staatlichen Hochschule zur qualitätsgesicherten Ausgestaltung von Bachelor- und Masterstudiengängen zusammenzuführen. Die bereits bestehende räumliche Lage beider Partner auf einem gemeinsamen Campus entspricht der Hochschulstrategie zur Konzentration aller Hochschulbereiche. Schon jetzt werden Infrastrukturen wie die Hochschulbibliothek und Mitarbeiterräume in gegenseitiger Kooperation betrieben. Auch die HTWK sieht sich großen Herausforderungen im Zusammenhang mit digitalen Transformationen gegenüber. Dies betrifft einerseits die curriculare Weiterentwicklung aller Studienangebote für die fachlichen und überfachlichen Anforderungen im digitalen Zeitalter, als auch den Umstieg des Hochschulbetriebs insgesamt in eine digitale Zukunft. Hierfür ließe sich mit der Stiftungsfakultät der ideale Partner gewinnen, der sowohl bestehende digitale Kompetenzen und Erfahrungen aus alternativen Studienformen einbringt, als auch die bevorstehende Weiterentwicklung exzellent begleiten könnte. Eine solche Partnerschaft bietet das Potential, sich durch einen umfassenden Strategieprozess als proaktive Digitale Hochschule mit überregionaler Ausstrahlung zu positionieren. Dies wird nicht allein als besondere Profilierung angesehen, sondern als beispielgebende Vorreiterrolle innerhalb der Hochschullandschaft. Insgesamt wird der Aufbau einer Stiftungsfakultät für Digitale Transformation dazu beitragen, den ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkt der HTWK Leipzig weiter zu stärken und die Hochschule noch besser zu befähigen, ihre Rolle als Ingenieurschmiede wahrzunehmen. Die innovativen und zukunftsweisenden fachlichen Themen, die in der Stiftungsfakultät unter dem Thema Digitale Transformation gebündelt werden sollen, würden zu einer Stärkung des Lehr- und Forschungsprofils Medien und Information an der HTWK Leipzig beitragen und in der Vernetzung mit den anderen ingenieur-, informatik-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Kompetenzen erhebliche Potentiale eines Ausbaus der disziplinen- und fächerübergreifenden Lehre und Forschung bedeuten. Darüber hinaus können innerhalb des Standortes komplementäre Infrastrukturen und Kompetenzen wie der Digital HUB und die in Planung befindliche Projektgruppe „Digitale Wertschöpfung" als Kooperationsprojekt von Fraunhofer Gesellschaft und Universität Leipzig zusammengeführt, mit Studienangeboten untersetzt und so zusätzliche Potentiale für Forschung und Wirtschaft entwickelt werden. 7/11 Welche Studienangebote werden von der Stiftungsfakuität unterhalten? Ausgangspunkt des geplanten Studienprofils sind bestimmte bewährte Studienangebote der Hochschule für Telekommunikation Leipzig. Diese werden für eine Digitale Hochschule und deren vorgesehene Studierendenzahl (500 + 10% Abbrecherquote, d. h. 170 + 10% Studienanfänger p.a.) inhaltlich angepasst. Das künftige Studienangebot ist fachlich weiterhin auf die Telekommunikation als Schlüsseltechnologie der Digitalen Transformation zugeschnitten. Hierbei wird neben der Wirtschaftsinformatik auf zwei Angebote fokussiert: Erstens, die Informations- und Kommunikationstechnik basierend auf der Technischen Informatik, und zweitens, die Telekommunikationsinformatik basierend auf der Angewandten Informatik. Neben der Anschlussfähigkeit der Angewandten Informatik an die Informatikstudiengänge der HTWK Leipzig werden weitere Synergien für die technische Informatik mit der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik erwartet. Bachelorstudienangebote • Bachelor of Engineering Informations- und Kommunikationstechnik 40/80 (min/max) • Bachelor of Engineering Telekommunikationsinformatik 40/80 Absolventinnen des Bachelorstudienprogramm der Informations- und Kommunikationstechnik wirken für eine umfassenden Vernetzung als wesentlicher Motor der Digitalisierung. Zusätzliche Profilierungsmöglichkeiten erweitern das Kompetenzprofil noch stärker in Richtung Digitalisierung: • Stärkere Ausprägung der Fähigkeiten zur Programmierung insbesondere für loT und Industrie 4.0 • Cloud-Betrieb bzgl. Energiesteuerung und Netzplanung • Seamless Mobility conserving required data rates Absolventinnen des Bachelor Telekommunikationsinformatik meistern technologische Herausforderungen der „allgegenwärtigen" Vernetzung. Sie sind im Kontext der Digitalisierung die Experten für den Betrieb und Ausbau aller Netze und Cloud-Zentren / Rechenzentren bis hin zur Implementierung digitaler Dienstleistungen. Zusätzliche Profilierungsmöglichkeiten erweitern das Kompetenzprofil noch stärker in Richtung Digitalisierung: • Eingebettete Systeme insbesondere für loT und Industrie 4.0 • Echtzeitsysteme (Betriebssysteme, Anwendungen, Hardware) • Cloud-Systeme, spezifisch Architekturen wie OpenStack und VMware aber auch RZ-Betrieb und -Planung • Einsatz und Anpassung von Algorithmen, z.B. Kl-Verfahren, für massiv parallele Echtzeitberechnungen in der Cloud • Cyber-Defence, Sicherung von Informationssysteme • Integration von M2M-Systemen und loT mit Cloud-Diensten 8/11 • Seamless Mobility conserving required data rates • DevOps und Qualitätssicherung in der Softwareentwicklung Wie an der HTWK üblich sollen alle Bachelor-Studiengänge Kurse zur überfachlichen Qualifikation wie „Studium Generale", Projektmanagement und Englisch enthalten. Masterstudienangebot Master of Engineering Informations- und Kommunikationstechnik 20/40 Absolventen der Masterstudiengänge Informations- und Kommunikationstechnik besitzen aufgrund des größeren Umfangs an Profilierungsmodulen deutlich umfangreichere und detaillierte Kompetenzen in den vorgenannten Profilierungsrichtungen. Sie können diese im Vergleich zum Bachelor zudem methodisch umfassend einordnen, verknüpfen und transformieren. Profilierungen im Bachelor und Master können wirtschaftliche Aspekte von Informations- und/oder Kommunikationstechnologie enthalten, wie z.B. Geschäftsmodelle oder Betriebskosten von Netzen. Studienart Es bestehen derzeit an der HfTL die methodischen und technischen Voraussetzungen, um alle Studienangebote als reines Direktstudium (komplett in Präsenzveranstaltungen) anzubieten bis hin zur einer vollständig berufsbegleitenden Durchführung des Studiums. Für die Stiftungsfakultät ist der der Anteil der Präsenzphasen im Dualen Studium zu gestalten und muss organisatorisch wie konzeptionell zwischen den beteiligten Akteuren abgestimmt werden. Angesichts des dynamischen technischen Fortschritts ist eine permanente, qualitätssichernde Weiterentwicklung der Studieninhalte und hochschuldidaktischen Methoden erforderlich, wofür in allen Studienangebote ein hoher Anteil der Präsensformate angestrebt wird. Zertifikatangebote Die Digitalisierung bzw. ihre Techniken und Methoden haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Ingenieur-und auch Informatikabsolventen mit einem fünf oder mehr Jahre zurückliegenden Abschluss haben ohne eigene Weiterbildung Defizite in der spezifischen Kenntnis und Anwendung der Digitalisierung. Sie verfügen aber über die Grundvoraussetzungen zum Verständnis der Digitalisierung und können diese Defizite über profilbildende Kombinationen von Modulen aus den Masterstudienprogrammen überwinden. Diese Kombinationen sollen als berufsbegleitende Zertifikatsprogramm oder weiterbildende Masterprogramme entwickelt werden. Beispielsweise können folgende Profile ausgeprägt werden: • Datenschutz und Sicherheit in den Informationssystemen • Big-Data-Analytics - Services, Modelle und Architekturen • IT-Architecture Management 9/11 • Engineering 6G • Engineering global scale SDN Embedded Systems and Services for loT and Industry 4.0 Berechnungsmethodik für die benötigte Anzahl von Hochschullehrern (HSL) in Abhängigkeit von Studiengängen und Anzahl der Studierenden Die gemeinsame Berechnungsgrundlage für die Zahl der benötigten Hochschullehrer in Abhängigkeit der Immatrikulationszahlen in den jeweiligen Bachelor und Masterprogramme bildet folgende Formel ausgehend von einer Obergrenze des jährlichen Lehrdeputats eines Hochschullehrers von 36 SWS, wobei die Betreuung von Abschlussarbeiten im siebenten Bachelorsemester bzw. dem fünften Mastersemester in der Berechnung nicht berücksichtigt wird": SWS = (Semester * Module_pro_Semester - Profilierungsslots) * (2 SWS Vorlesungen + AUFRUNDEN(Erstsemester/Kohortengröße) * 2 SWS Übungen) + ( Profilierungsslots * Profilfaktor * 4 SWS)" HSL = SWS/(18*2) Beispiel: Für die angenommenen Bachelorstudienprogramme und angenommenen Studierenden zahlen ergäben sich exemplarisch folgende drei nur in der Kohortengröße differierende Bedarfe: Typ Erst- Semester Kohorten- Größe ECTS Module pro Semester Semester Profilierungs slots Profil- Faktor SWS HSL BachelorA 40 40 180 6 6 4 2 160 4,4 Bachelor B 60 40 180 6 6 4 2 224 6,2 Bachelor C 80 40 180 6 6 4 2 224 6,2 Tabelle 1: Generisches Berechnungsmodell für die dualen Bachelorstudienprogramme 4 Die Zahl der im Studienprogramm mindestens zu belegenden Profilierungsmodule wird angegeben durch den Wert „Profilierungsslots". Die Zahl der Profilierungslinien wird durch den Wert „Profilfaktor" angegeben. Die Kombination 4*2 bedeutet, insgesamt werden acht Profilierungsmodule angeboten. Die Studierenden können also jeweils eines aus zwei wählen. 10/11 Für das vorgenannte Masterstudienprogramm ergäbe sich folgender Bedarf: Typ Erst- Semester Kohorten- Größe ECTS Module pro Semester Semester Proflllerungs- Profil- Slots [Faktor SWS HSL Master A 40 40 120 5 4 MC O 120 3,4 Tabelle 2: Generisches Berechnungsmodell für das berufsbegleitende Masterstudienprogramm Ausgehend von den benannten Studiengängen berechnet sich die Zahl der Studierenden sovwie die Zahl der benötigten HSL ohne Beachtung von Weiterbildungs-/Zertifizierungsprogrammen exemplarisch wie folgt: Immatrikulations zahlen Studiendauer In Jahren(ohne Abschlussarbelt) Gesamtstudierende (ohne Abschlussarbelt) Typ HSL Bachelor IKT 80 3 240 Bachelor A 6,2 Bachelor TKI 80 3 240 Bachelor B 6,2 Master IKT 40 2 80 Master A 3,4 Gesamt 200 - 560 - 15,8 Tabelle 3: Exemplarische Berechnung für das gesamte Studienprogramm (plus Sachkosten, Lehrunterstützung, Verwaltung,...) Diese Zahlen basieren auf Annahmen wie z.B. 18 SWS Lehre pro HSL. 11/11 Anlage 2 ?t