Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Postfach 1 o 03 29 1 01073 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs.-Nr.: 6/12501 STAATSMINISTERlUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Thema: Störungszonen unter Autobahnzubringer S 282 bei Schneeberg (Nachfrage zur Kleinen Anfrage Drs. 6/8990) Sehr geehrter Herr Präsident, der Kleinen Anfrage sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Im Sommer 2016 wurde in Medienberichten Stimmen von Hobbyforschern und Geologen laut, die unter dem neu errichteten Autobahnzubringer (5282) zur A 72 nach Schneeberg ein Stollensystem vermuten und die Standfestigkeit des Gebirges durch die straßenbaubedingten Sprengungen in Zweifel ziehen. In der Antwort auf die KIAnfr Drs.-Nr. 6/6129 vom 08.09.16 bekundet die Staatsregierung, dass die diesbezüglich vorliegenden neuen Informationen und Unterlagen im August 2016 dem Oberbergamt übergeben wurden, so dass zum damaligen Zeitpunkt noch keine weiterführende Aussagen möglich waren. Auch in der Antwort auf die KIAnfr Drs.-Nr. 6/6129 vom 21.04.17 teilte die Staatsregierung mit: ,,Die Auswertung der Unterlagen ist noch nicht abschließend erfolgt. Bisher liegen der Staatsregierung keine neuen Informationen vor."" Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Was ist das Ergebnis der Auswertung der neuen Informationen und Unterlagen bzw. wann ist mit einer Auswertung zu rechnen? Zur Verfügung gestellte Unterlagen der Hobbyforscher wurden zwischenzeitlich dahingehend ausgewertet, ob sich aus vorhandenen Archivalien und möglicherweise unmittelbar am Ort auffindbaren Hinweisen neue Indizien zu bisher unbekanntem alten Bergbau oder zu anderweitigen unterirdischen Hohlräumen (nichtbergbaulichen Ursprungs) ergeben, die über den bisherigen Kenntnisstand hinausgehen. Seite 1 von 2 SSACHsEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon : 0351 564-8001 Telefax: 0351 564-8024 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 63-1053/52/66 Dresden , 1 6, MRZ. 2018 , r Zertifiht seit :zoo!i audlt bcrufundfu mlhc Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden Außenstellen: Hoyerswerdaer Straße 1 01099 Dresden Glacisstraße 4 01099 Dresden www.smwa.sachsen .de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mi t den Straßenbahnlinien 3, 7, 8 Haltestelle Carolaplatz Kein Zugang fur elektronisch signierte sowie fur verschlüsselte elektronische Dokumente STAATSMINISTERJUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR ~SACHSEN Im Ergebnis wird die bergamtliche Mitteilung/Stellungnahme von 2009 bestätigt, wonach im unmittelbaren Bereich des Bauvorhabens keine stillgelegten bergbaulichen Anlagen bekannt sind, die Bergschäden oder andere nachteilige Wirkungen erwarten lassen. Frage 2: Besitzt die Staatsregierung nunmehr genauere Kenntnis über die Störungszonen unter der Trasse, die auch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr in eigenen Messungen feststellen konnte? Die Trasse der S 282 liegt im Bereich des Kirchberger Granitmassives. Die festgestellten Störzonen beim Bau sind nach abschließendem Stand der geführten Auswertungen dem geogen vorhandenen Baugrund (Streichen und Fallen sowie Mächtigkeit der Schichten) zuordenbar. Frage 3: Wenn ja, welche möglichen Auswirkungen und Folgen sind nach erfolgter Auswertung der Unterlagen zu erwarten? Entsprechend den Ausführungen zu Frage 2 sind keine Auswirkungen/Folgen absehbar . Frage 4: Wie erklärt die Staatsregierung die Diskrepanz zwischen der Antwort auf die KIAnfr Drs.-Nr. 6/6129, gemäß der im Bereich des Bauvorhabens keine bergbaulichen Anlagen bekannt seien und der in der Freien Presse vom 20.5.2017 zitierten Aussage des Landesamtes für Archäologie, dass diese Gegend wegen Altbergbau „durchlöchert wie ein Schweizer Käse" sei? Die Aussage des Landesamtes für Archäologie wird sich vermutlich auf den altbergbaulichen Lagerstättenbezirk Schneeberg beziehen. Im Kirchberger Granit (nordwestlich Schneeberg) gibt es keine seriösen Hinweise auf Altbergbau. Frage 5: Schließt die Staatsregierung nach aktuellen Erkenntnissen Gefahren aus, die von Störungszonen in Untergrund und Bereich des Autobahnzubringers ausgehen können? Nach den aktuellen Erkenntnissen gehen keine Gefahren für die Verkehrsanlage von den Baugrundgegebenheiten aus. Seite 2 von 2 2018-03-20T09:22:16+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes