STAATSMINISTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SACHSISCHES STAATSIVIINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach1005 10 J 01076 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Gunter W¡ld, fraktionslos Drs.-Nr.: 6112735 Thema: Entwicklung der Ablehnungsgründe für Ausgleichszahlungen bei Schäden durch den Wolf Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,lm Kreise der Weidetierhalter und der sie vertretenden Verbände werden die Entscheidungen zur Ablehnung von Ausgleichzahlungen bei Schäden durch den Wolf nach wie vor stark diskutiert. ln der Kritik stehen dabei sowohl Entscheidungen, ab wann der Mindestschutz tatsächlich eingehalten ist, aber auch unter welchen Bedingungen der Wolf bei Schäden und Rissen als Verursacher ausgeschlossen wurde." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie hat sich die Anzahl der Anträge auf Schadensausgleich bei Wolfsrissen in den letzten 5 Jahren entwickelt und wie viel Prozent der Anträge wurden in den jeweiligen Jahren a) aufgrund der Nichteinhaltung des Mindestschutzes und b) aufgrund der Einschätzung, dass der Wolf kein Verursacher war, abgelehnt ? (Bitte Auflistung in Jahresscheiben.) Frage 2: Wie viele der unter Frage I aufgelisteten Anträge auf Schadensausgleich bei Wolfsrissen stammten in den letzten5 Jahren jeweils aus Gebieten mit anerkannten Wolfsvorkommen und wie viele aus Gebieten außerhalb? (Bitte Auflistung in Jahresscheiben.) Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 und 2: Es wird auf die Anlage venryiesen Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom 19. März2O18 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-1050t2t93 Dresden, /ß,Oq Jofî s¡mu1+ - o) 00 @ oN otr lulùnftdôfi¡ú{ dü sùl(hñ snañhht.dh¡ tur uNlt ùid biddkMÀ Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium fa¡r Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01 097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6,7,8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befìnden sich gekennzeichnete Parkplåtze am Königsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Ke¡n Zugang für elektronisch sign¡erte sow¡e für verschlüsselte elektronische DokumenteSeite 1 von 3 STAAT SI\4 I N I STE Rì U ì\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Ffeistaat SACHSEN5 Frage 3: Bei wie viel Prozent der Rissgutachten wurden in den letzten 5 Jahren auch Proben zur Ermittlung und zur Einordnung des Verursachers genetisch analysiert, bei viel Prozent der aufgrund des Ausschlusses des Wolfes als Verursacher abgelehnten Anträge (l b) wurden diese genetischen Analysen durchgeführt und wie viele dieser genetischen Analysen identifizierten jeweils einen Hund oder einen Wolfshybriden als Verursacher? (Bitte Auflistung in Jahresscheiben.) Bei fünf Prozent der angezeigten Fälle in den Jahren 2013 bis 2017 wurden genetische Untersuchungen veranlasst. Die Ablehnung von Anträgen auf Schadensausgleich aufgrund des Ergebnisses der genetischen Untersuchungen erfolgte in zwei Fällen (im Jahr 2014). Das entspricht sieben Prozent der abgelehnten Fälle im oben genannten Zeitraum (vergleiche Anlage). Einmal konnte ein Hund und einmal ein Fuchs als Verursacher des Schadens festgestellt werden. Wolfshybriden wurden nicht nachgewiesen. Genetische Untersuchungen werden im Freistaat Sachsen primär aus Gründen des Monitorings, weniger zur Entscheidung über den Schadensausgleich, durchgeführt. ln der Regel wird nur bei unklaren Schadsituationen auf genetische Untersuchungen zurückgegriffen. Frage 4: Wie viele Fälle von Übergriffen durch wildernde Hunde sind der Staatsregierung in den letzten 5 Jahren bekannt und wie viele davon wurden nach Rissgutachten im Rahmen des Wolfsmonitoring reg istriert? ( Bitte Aufl istu n g i n Jah resschei ben.) Es gibt keine Statistik zu Übergriffen von ,,wildernden" Hunden auf Nutztiere. Bei der Rissbegutachtung wurde in den letzten fünf Jahren siebenmal ein Hund als Verursacher festgestellt (siehe Anlage). Das entspricht zwei Prozent aller in diesem Zeitraum gemeldeten Fälle. Frage 5: Wie viel der im Landkreis Görlitz registrierten Schafe verendeten seit dem Jahr 2000 jährlich und wie viele dieser verendeten Schafe wurdenin den jeweiligen Jahren als verendet in Folge von Wolfsrissen registriert? (Bitte Nennung in Prozent und absoluten Zahlen pro Jahresscheibe.) Für den seit der Gebietsreform im Jahr 2008 existierenden Landkreis Görlitz wurden von den registrierten Schafen folgende als verendet statistisch erfasst: Jahr Schafe Landkreis Görlitz die als verendet erfasst wurden in Stück durch Wolfsübergriffe im Landkreis Görlitz getötete Schafe in Stück prozentualer Anteil der durch den Wolf im Landkreis Görlitz getöteten Schafe in Bezug zu den als verendet erfassten Schafen in Prozent 2008 1 168 10 0,86 2009 1228 I 0,73 2010 1175 I 0,68 2011 1253 12 0,96 Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT l#3Äëils¡n 2012 1170 11 0,94 2013 1 163 11 0,95 2014 1 081 14 1,29 2015 1239 28 2,26 2016 1087 30 2,76 2017 1019 97 9,52 Vor dem Jahr 2008 wurde die Statistik zu verendeten Schafen auf Landkreisebene nicht geführt. Mit freundlichen Grüßen Ol (. kThomas Anlage: 1 Seite 3 von 3 Kleine Anfrage des Abgeordneten Gunter Wild zum Thema Entwicklung der Ablehnungsgründe für Auseleichszahluneen bei Schäden durch den Wolf; DS 6/12735 zu Fragen L,2,3und4 * nach Datum der Antragstellung, nicht Datum des Schadens ** in eínem FallAblehnung aus beiden Gründen *** einige Fälle noch in Bearbeitung Genetik % 6 7 4 6 5 5 Anzahl 2 5 3 4 5 t9 Verursacher Hund % 0 6 1. 1, 1 2 Anzahl 0 4 T 1. L 7 außerhalb Wolfsgebiet % 10 L9 12 7 1_0 1.1 Anzahl 1 5 4 2 4 16 im Wolfsgebiet % 90 81 88 93 90 89 Anzahl 9 21. 30 28 38 t26 b) Wolf nicht Verursacher ** % 0 15 6 3 t7 10 Anzahl 0 4 2 I 7 L4 a) Nichteinhaltung Mindestschutz % 20 T2 6 7 L2 10 Anzahl 2 3 2 2 5 t4 Ablehnung % 20 27 12 10 26 19 Anzah! 2 7 4 3 L1 27 Anzahl Anträge* L0 26 34 30 42 t42 Anzahl Fälle 34 67 76 7T LO7 355 Jahr 20t3 2014 20].5 20L6 2017*** Summe: 2018-04-13T13:14:40+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes