STAATSMlNlSTERllllVl FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSElNj Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 I 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzelchen (bitte bei Antwort angeben) L-1053/4/84-2018 Dresden, 2018 Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Kirsten Muster Drs.-Nr.: 6/12770 Thema: Entdeckung einer bronzezeitlichen Siedlungsiandschaft im Ta gebau Mochten Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Der gemeinsamen Medienmitteilung des Landesamtes für Ar chäologie Sachsen und der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) vom 17.03.2018 ist zu entnehmen, dass sich das Landesamt mit der LEAG intensiv über die Untersuchung der Fundstelle bis zur heranrückenden Kohleförderung abstimmt. Welche Vereinbarungen mit welchen konkreten Inhalten haben das Lan desamt und die LEAG wann getroffen? Die archäologischen Untersuchungen in den Tagebauvorfeldern der Tage baue Mochten und Reichwalde basieren auf den Vorgaben des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes (SächsDSchG), insbes. §§ 1-2, 3a Abs. 3, 14, 20 und 25. m Zertifikat seit 2007 audlt berufundfamilie^^ Bereits im Jahr 2007 schlössen Vattenfall als Veranlasser und das Landes amt für Archäologie Sachsen (LfA) eine die Grabungen regelnde öffentlich rechtliche Vereinbarung gem. § 14 SächsDSchG mit einer Laufzeit von 10 Jahren ab. Die LEAG und das LfA haben am 19.12.2016 bzw. am 03.01.2017 eine Folgevereinbarung über die Durchführung von archäologischen Unter suchungen im Bereich der Tagebaue der LEAG in Sachsen unterzeichnet. Vereinbart wurde die Höhe des von der LEAG für die ordentliche Durchfüh rung der Grabungsarbeiten zur Verfügung zu stellenden Betrages, ein Zah lungsplan sowie der Grabungsfortschritt auf Grundlage der von der LEAG jährlich bekannt gegebenen Jahresscheiben. Zur Erreichung des Grabungs fortschrittes und Gewährleistung der Sicherheit der Grabungsmitarbeiter vor Ort, sind ständige Abstimmungen mit der LEAG notwendig. Hausanschrift: Staatsministerium fOr Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden www.smwk.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßen bahnlinien 3, 6, 7, 8,13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplatze am Hintereingang der Wigardstraße 17. Für alle Besu cherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. 'Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokümente. STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEIN Frage 2: Wie lange hat die Ausgrabung bisher gedauert und bis wann ist mit dem Abschluss der archäologischen Untersuchungen nach dem derzeitigen Stand zu rechnen? (Einteilung nach Arbeitsschritten) Die Ausgrabung der In der Medienmitteilung vom 17.03.2018 bekannt gegebenen bron zezeitlichen Siedlung begann Im Herbst 2016. Kurz vor der Überbaggerung der Fund stelle sind die Feldarbelten Im März 2018 beendet worden. Frage 3: Wie lange wird nach dem derzeitigem Stand die wissenschaftliche Aufar beitung der Siedlung dauern und wie wird anschließend mit den Fundstücken und den aus der Ausgrabung und der Aufarbeitung gewonnenen Erkenntnissen ver fahren? Die Dauer der wissenschaftlichen Bearbeitung Ist derzeit noch nicht zu benennen. U. a. werden dabei auch finanzielle Spielräume des LfA, um z. B. naturwissenschaftliche Un tersuchungen, Zeichen- und Dokumentationsarbelten, Datenerfassung etc. durchführen zu lassen, eine Rolle spielen. Die Grabungsdokumentation und die Funde (s. a. SächsDSchG § 25) werden In den Archiven des LfA bewahrt und der Wissenschaft wie auch der Öffentlichkeit (eigene Prä sentationen und Leihgaben) zur Verfügung gestellt. Sie stellen die wichtigsten Quellen zu der dann abgebaggerten Fundstelle dar und tragen bei zur aktuellen und zukünftigen Erforschung der Kulturlandschaft Oberlausitz. Frage 4: Wie umfangreich war bisher der zeitliche, personelle und finanzielle Auf wand für die archäologische Untersuchung der bronzezeitlichen Siedlungsland schaft im Tagebau Mochten und wer kam bisher in welchem Umfang für die Kosten der Untersuchung auf? Die Untersuchung der Fundstellen begann Im Herbst 2016 und endete Im März 2018. Tätig waren zwei Wissenschaftler als Grabungslelter, zwei Grabungstechniker und fünf bis sechs Grabungsarbeiter. Zusätzlich zu den Personalkosten entstanden vor allem Baggerkosten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 800.000.- €. Sie sind durch die Vereinbarungen mit Vattenfall und LEAG als Veranlasser (s. Frage Nr. 1.) abgedeckt. Frage 5: Wie umfangreich wird die zeitliche Verzögerung der Kohleförderung im Tagebau Mochten aufgrund der Entdeckung der bronzezeitlichen Siedlung wird nach dem derzeitigen Stand? Es kommt In Folge der archäologischen Untersuchungen zur bronzezeltllchen Siedlung nicht zu zeitlichen Verzögerungen der Kohleförderung Im Tagebau Mochten. Mit fretifTdliehen Grüßen Dr. Eva-Marla Stange Seite 2 von 2 2018-04-18T12:00:20+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes