STAATSNIìNìSTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWìRTSCHAFT SACHSISCHES STMTSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach 100510 | 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Andreas Heinz (CDU) Drs.-Nr.: 6113129 Thema: Unfallwolf in Meißen Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: Am 05.12.2017 wurde vom Landratsamt Meißen ein von der Polizei aufgenommener toter Unfallwolf zut amtlichen Uberprüfung an das Senckenberg-lnstitut und das Leibnizlnstitut (lZW) übergeben. Aus welchen Gründen wurden zu dem Meißner Caniden immer noch keine üblichen Befunddaten , z. B. DNA, freigegeben? Bei dem am 5. Dezember 2017 übergebenen Tier, das am 25. November 2017 bei Meißen überfahren wurde, handelte es sich um einen Hund und nicht um einen Wolf. Das betreffende Tier wurde dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz (SMNG) übergeben, nicht dem lnstitut fur Zoo- und Wildtierforschung Berlin (lZW). Anhand der Fotos vom Fundort war bereits zu vermuten gewesen, dass es sich um einen Hund handeln würde. Eine nähere Untersuchung des Kadavers war zunächst nicht möglich, da das Tier von einer Wildtierbeauftragten der Jägerschaft vom Fundort entfernt worden war. Nachdem das Tier dem Senckenbergmuseum Görlitz ubergeben wurde, konnte die kraniologische Untersuchung durchgeführt werden. Deren Ergebnis ergab dann eindeutig, dass es sich um einen Hund handelte. Daher wurden keine weiteren Untersuchungen des Kadavers am lZff oder genetische Untersuchungen in Gelnhausen veranlasst. Frage 2: Welche Ergebnisse brachten die Untersuchungen des Meißner Caniden an den o. g lnstituten? Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom 17. Aptil2018 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-1050t2t124 Dresden, rlt.Ot,2O n s¡mu1+ c!C'(o ro @ oN Der vom Landratsamt Meißen übergebene Kanide craniodentaler Merkmale als Hund identifiziert (Jähde, M (2015): wurde anhand , & H. Ansorge &ahññftr.tu&¡skhibbñhkrduß ftf uffit !.d bilùÞñ Hausanschrift: Sächsisches Staatsmin¡sterium für Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen bef¡nden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer. Ft¡r alle Besucherparkplätze g¡lt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Ke¡n Zugang für elektronisch signierte sow¡e für verschlüsseltê elêktron¡sche DokumenteSeite 1 von 2 STAATSNIìNISTERìUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN5 Kraniologische Analyse zur Unterscheidung von Wolf und Hund einschließlich ihrer Hybriden. - Beitrag Jagd- und Wildforschung 4Q. 433 bis 446). Vor allem die folgenden Merkmale sprechen eindeutig für einen Hund: - die Schädelform und der Orbitalwinkel von 55 Grad, - eine deutlich abgeflachte und kleine Paukenblase (Bulla tympanica), - die oval ausgeformte Felsbeinspalte (Frssura petrobasialis), - die Nähte des Pflugscharbeins (Basis vomerus) verlaufen parallel, - das Keilbein (Phraesphenoid) ist keilförmig ausgeprägt. lm Magen-Darm-Trakt des Tieres befanden sich Reste von Trockenfutter. Frage 3: Welche Gründe sprechen gegen die Übergabe noch vorhandenen Genmaterials an weitere, unabhängige lnstitute (2. B. ForGenl zur Untersuchung? Aus Sicht der Staatsregierung sind bei einem Tier, welches nach seinem äußeren Erscheinungsbild ein Hund ist und kraniologisch vom SMNG eþenfalls eindeutig als Hund identifiziert wurde, keine weiteren genetischen Untersuchungen erforderlich. Denn die Ergebnisse hätten keine Veränderung des behördlichen Handelns zur Folge. Frage 4: Nahezu zeitgleich zum Meißner Ganiden vom 25.11.2017 wurde in der oberlausitz in Lawalde am 27.12.2017 ein ähnlicher vorfall bekannt, bei dem wie auch in Meißen ein fast weißer Wolf durch Autoverkehr getötet wurde. Welche Untersuchungsergebnisse gibt es zu diesem Wolf? Das bei Meißen am 25. November 2017 bei einem Verkehrsunfall getötete Tier war ein Hund. Das bei Lawalde am 27. Dezember 2017 getötete Tier war ein normal gefärbter Wolf, der am lZW, am SMNG und in Gelnhausen untersucht wurde. Er wies keinerlei Auffälligkeiten auf. Genetisch kann er dem Cunewalde Rudel als Welpe zugeordnet werden. Frage 5: Welche genetischen Vergleichbarkeiten gibt es zwischen dem Meißner und dem Oberlausitzer Caniden? Genetisch wurde der Meißener Hund nicht untersucht, da er ein Hund ist und kein Wolf. Daher gibt es auch keine genetischen Untersuchungsergebnisse, die verglichen werden können. Mit freundlichen Grüßen It 8r Thomas Schmidt Seite 2 von 2 2018-05-15T09:53:05+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes