STAATSI\4INISTERIUIM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SÀCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÚR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach 100510 | 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Jana Pinka (LINKE) Drs.-Nr.: 6/13343 Thema: Wölfe im Wildgehege Moritzburg Sehr geehrler Herr Präsident, den Anforderungen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Das Wildgehege Moritzburg gehört aktuell zum Staatsbetrieb Sachsenforst und ist dem Forstbezirk Dresden zugeordnet. lm Wildgehege werden seit langem Wölfe gehalten. Es gibt Berichte darüber, dass Wölfe, die im Wildgehege Moritzburg nach Kämpfen untereinander so schwer verletzt waren, getötet werden mussten." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt. Frage l: Seit wann werden Wölfe im Wildgehege Moritzburg gehalten und wie viele Wölfe lebten jeweils zum Stichtag 31.12. eines jeden Jahres im Wildgehege? lm Wildgehege Moritzburg ist die Haltung Europäischer Grauwölfe (Canis lupus lupus) seit dem Jahr 1991 dokumentiert. Die Anzahl der jeweils zum Jahresende im Wildgehege lebenden Wölfe ist der nachfolgenden Auflistung zu entnehmen. Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de* lhr Zeíchen lhre Nachricht vom 8. Mai 2018 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-1050t2t149 Dresden, 0ç. 06. e.anP s¡mu1+ - o(os 00 @ o C\¡ Jahre 1991 Jahr 1993: Jahre 1994 Jahr 1996: Jahr 1997: Jahre 1998 Jahr 2006: Jahr 2Q07: Jahr 2008: Jahre 2009 Jahre 2014 und 1992: und 1995: bis 2005: bis 2013 bis 2017 2 Wölfe 3 Wölfe 6 Wölfe 5 Wölfe 4 Wölfe 2 Wölfe 5 Wölfe 4 Wölfe 6 Wölfe 7 Wölfe 6 Wölfe ol.&tuntulñlNEdS!tu bbrúrdfr ft ruñmtudÞitu&bft Hausanschrift: Sächs¡sches Staatsministerium ft¡r Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01 097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverb¡ndung: Zu erre¡chen mit den Straßenbahnlinien 3, 6,7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplåtze am Königsufer. Für alle Besucherparkpl¿itze gilt: Bitte beim Pfortend¡enst melden. * Ke¡n Zugang für elektronisch s¡9n¡erte sow¡e ftrr verschlüsselte elektron¡sche DokumenteSeite I von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN5 Frage 2: Woher stammen jeweils hinzugekommene Wölfe? (Aufnahme aus der Natur, aus anderen Einrichtungen, Geburten im Gehege, etc.) Die Herkunft der beiden Wölfe im Jahr 1991 ist nicht dokumentiert. Der Zugang im Jahr 1993 stammt aus dem Tierpark Löbau, die Zugänge im Jahr 1994 aus dem Tierpark Bischofswerda. Für einen weiteren Zugang im Jahr 1994 ist die Herkunft nicht dokumentiert. Die im Jahr 2006 hinzugekommenen Wölfe stammen aus dem Bayerwald-Tierpark in Lohberg. Die Zugänge in den Jahren 2008 und 2009 resultierten aus Geburten im Gehege. Frage 3: was ist mit den jeweils abgängigen wölfen geschehen? (Enflassungin die Natur/Auswilderung wohin, weitergabe an welche anderen Einrichtungen zu welchem Zweck, Todesfälle im Gehege, Nottötung im Gehege etc.) Fürdie abgängigenWölfe in den Jahren 1994 (zwei Stück) und 1997 (ein Stück) liegen keine Dokumentationen vor. Todesfälle im Gehege sind in den Jahren 1996,2006, 2007,2008 (je ein Stück) und 1998 (zwei Stück) zu verzeichnen gewesen. lm Jahr 2014 ertoþte die Lebendabgabe einer Fähe an den Tiergarten Stendal zur Vergesellschaftung mit einem Rüden. Frage 4: Unter welchen konkreten Umständen kam es wann jeweils zu a. erheblichen verletzungen nach Kämpfen der wölfe untereinander und wie wurde jeweils damit umgegangen (Hinzuziehung Tierarzt, Nottötung etc.) und b. Todesfällen beiwölfen im wildgehege Moritzburg - handert es sich um natürliche Todesfälle aus Altersschwäche bzw. welcher unheilbaren Krankheit, oder mussten wölfe aus jeweils welchen Gründen eingeschläferUanderweitig getötet werden ? zu a: lm Rahmen eines von Tierärzten begleiteten Projektes zur Zusammenführung der vier Wölfe aus dem Bayenrvald-Tierpark Lohberg und der drei Wölfe aus den eigenen Nachzuchten mit dem Ziel, eine stabile Rudelstruktur aufzubauen, kam es im Jahr 2011 zu Rangkämpfen unter den Fähen, nachdem die vorübergehend verabreichte beruhigende Medikation abgesetzt worden war. Dabei verletzte sich die Wolfsfähe aus der eigenen Nachzucht am Vorderlauf und wurde sofort tieräztlich behandelt. Seitdem hinkt die Fähe. Der Versuch wurde daraufhin abgebrochen. Bis heute werden die Rudel in getrennten Gehegen gehalten. zub'. Die Todesursache des einen Wolfes im Wildgehege Moritzburg im Jahr 19g6 ist nicht dokumentiert. Der Kadaver wurde an das Tierkundemuseum Dresden abgegeben. lm Jahr 1998 wurden zwei Wölfe von derAlpha-Fähe totgebissen. Bei den Todesfällen in den Jahren 2006 bis 2008 handelt es sich um natürliche Todesfälle. Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN# Frage 5: ln welchen Fällen und auf welche Weise wurden Wölfe nach Verletzungen durch Kämpfe untereinander von ihren Qualen durch Tötung erlöst und inwiefern wurde dabei vor der Tötung ein Tierarzt hinzugezogen bzw. war dessen Hinzuziehung warum ver¿ichtbar? lm Wildgehege Moritzburg sind bisher derartige Verletzungen nicht zu vezeichnen ndlichen Grüßen Thomas Schm Seite 3 von 3 2018-06-05T10:28:38+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes