STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10101097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper (DIE LINKE) Drs.-Nr.: 6/14196 Thema: Allergien bei Kindern in Sachsen von 2015 bis 2017 Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie haben sich die Zahlen der Erstdiagnosen von Allergien bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen seit 2015 entwickelt (bitte aufschlüsseln nach Lebensmittel- und Kontaktallergien und in Jahresscheiben )? Dazu liegen der Sächsischen Staatsregierung Daten aus der Krankenhausstatistik des Freistaates Sachsen über stationär behandelte Patienten und Daten der Schulaufnahmeuntersuchungen vor. Die Diagnosestatistik ist fallbezogen und erfasst Anzahl und Ursachen von stationären Behandlungen. Zu beachten ist, dass Mehrfachbehandlungen ein und derselben Person zu Mehrfachzählungen führen. In der Anlage sind die Daten, getrennt nach Lebensmittel- und Kontaktallergien, für die Jahre 2014 bis 2016 dargestellt. Die Ergebnisse für das Berichtsjahr 2017 liegen erst im Oktober 2018 vor. Angaben zu Allergien bei Kindern werden im Rahmen der Schulaufnahmeuntersuchungen anamnestisch erhoben. Dazu zählen allergische Rhinitis, Asthma Bronchiale, Neurodermitis und sonstige allergische Hauterkrankungen wie z.B. das Kontaktekzem. Eine Differenzierung der Daten nach Lebensmittel - und Kontaktallergie ist nicht möglich. Nachfolgende Befundhäufigkeiten der Einschulungsjahre 2015 bis 2017 umfassen die einzelnen Befundausprägungen 11Verdacht und Arztüberweisung", ,,fachärztliche Bestätigung vorgenannter Erkrankung(en) liegt vor, Behandlung läuft" und „gering ausgeprägte Symptomatik bzw. seltene Erscheinungen ohne Beeinträchtigung von Befinden und Leistungsfähigkeit": Einschulungsjahr 2015: 7,8 Prozent, Einschulungsjahr 2016: 7,7 Prozent, Einschulungsjahr 2017: 7,3 Prozent. Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 35-0141.51-18/680 Dresden, 23. August 2018 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 o 01097 Dresden STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Frage 2: Welche Strategien und Maßnahmen wurden bislang von der Staatsregierung unternommen, um einer weiteren Zunahme vorzubeugen und Eltern von allergiekranken Kindern in Schulen, Kindertagesstätten und Alltag aufzuklären? Maßnahmen zur Aufklärung von Eltern mit allergiekranken Kindern in Kindertageseinrichtungen und Schulen erfolgen unabhängig von einer Zu- oder Abnahme derjenigen Kinder, die an einer Allergie erkrankt sind. Die Elternaufklärung erfolgt vorrangig während der Aufnahme eines betroffenen Kindes in die jeweilige Kindertageseinrichtung bzw. Schule. An Schulen geschieht das speziell im Kontext der Schulaufnahmeuntersuchung durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst der Gesundheitsämter. Im Kontext der Fortbildung und Belehrung von Erzieherinnen und Lehrkräften zu Themen der Gesundheitsförderung und Prävention gilt auch, über chronische Erkrankungen von Kindern sowie aktuelle Regelungen zur Medikamentengabe an Kinder zu informieren, damit einzelfallbezogen die jeweiligen Möglichkeiten zur Rücksichtnahme für das an einer Erkrankung leidende Kind geprüft und angewendet werden. Im Rahmen der Referendarausbildung wird von der Sächsischen Landesärztekammer zum zweiten Mal das Ausbildungsmodul „Das kranke Kind" angeboten. ,,Allergie und Asthma" ist dabei als separates Thema benannt. Die Erstveranstaltung erfuhr eine sehr positive Resonanz. Zukünftig werden zwei Jahresveranstaltungen geplant. In dieser Veranstaltung wird auf die Broschüre des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus „Chronisch kranke Kinder im Schulalltag" Bezug genommen. Frage 3: Wie viele Fachärztinnen und Fachärzte mit der Zusatzqualifikation „Allergologie " praktizieren in Sachsen (bitte nach Fachgebiet und kreisfreien Städten und Landkreisen aufschlüsseln)? Frage 4: Wie viele der unter 3. genannten Fachärzte sind auf Kinder und Jugendliche spezialisiert? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 3 und 4: Der Staatsregierung liegen hierzu keine Daten vor. Frage 5: Welche zukünftigen Maßnahmen plant die Staatsregierung zu Prävention, Diagnostik und Therapie von Allergien bei Kindern du Jugendlichen? Die Beratung zu Art und Umfang präventiver, diagnostischer und therapeutischer Interventionen obliegt dem behandelnden Arzt. Zum Umgang mit Lebensmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Kindertageseinrichtungen und Schulen führte die „Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen" an der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. für Köche und Küchenleiter im Dezember 2017 einen Workshop durch. Seite 2 von 3 Freistaat SACHSEN Eine Fortsetzung dieses Angebotes ist geplant. Mit freundlichen Grüßen Barbara Klepsch Anlage Seite 3 von 3 STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Freistaat SACHSEN Anlage zu Drs. 6/14196 Vollstationär behandelte Krankenhausfälle (einschließlich Stunden- und Sterbefälle) 2014 - 20161> nach ausgewählten Diagnosen und Alter Patientenwohnort Sachsen Fälle darunter im Alter von ... bis unter ... Jahren ICD-10-Pos.2> 1 Bezeichnung 1 insgesamt unter 1 1_5 1 5_10 10_15 15_20 20_25 25_30 2014 L23 Allergische Kontaktdermatitis 136 2 3 2 5 4 4 7 L27.2 Dermatitis durch aufgenommene Nahrungsmittel 19 2 2 1 2 2 2015 L23 Allergische Kontaktdermatitis 163 2 3 3 7 4 5 8 L27.2 Dermatitis durch aufgenommene Nahrungsmittel 23 5 5 2 1 1 2 2016 L23 Allergische Kontaktdermatitis 150 3 4 2 1 2 8 10 L27.2 Dermatitis durch aufgenommene Nahrungsmittel 20 6 3 1 2 1) Die Ergebnisse für das Berichtsjahr 2017 liegen erst im Oktober 2018 vor. 2) Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revison, (GM 2016) Datenquelle: Krankenhausstatistik, Teil II (Diagnosestatistik) 2018-08-23T16:20:25+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes