STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SÄCHSISCHES STMTSMINISTERIUM FUR UMWELT UND LANDWRTSCHAFT Postfach 100510 | 0107ôDresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern ha rd-von-Li ndena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke (BüNDNIS gO/ DIE GRUNEN) Drs.-Nr.: 6114254 Thema: Gesundheitsgefahren durch Müllbrand bei Brennstoffwerk der Kreiswerke Delitzsch am 30.7.2018 Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Auf dem Gelände der Recyclingfirma sind Plastik-Abfälle in Brand geraten. Mehrere Feuen¡vehren aus Leipzig und Delitzsch waren im Einsatz. Ein Feuen¡vehrmann wurde nach LVZ-lnformationen verletzt. Die Bevölkerung in Delitzsch und im Leipziger Norden sollte auf Grund der massiven Rauchentwicklung die Türen und Fenster geschlossen halten, da Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. In der Anlage werden nach Betreiberangaben hauptsächlich hochkalorische Brennstoffe (Heizwerte > 22000 J/g) für Zementwerke hergestellt. Hier werden neben textilhaltigen Abfällen vor allem hochkalorische Kunststofffraktionen aus verschiedenen Vorbehand lu ngsanlagen ei ngesetzt. " Namens und im Auftrag der sächsischen staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: Was war die Ursache des Brandes und welche Konsequenzen wurden von Betreiberin und Behörden daraus gezogen? Die Brandursache ist bisher nicht bekannt. Frage 2: Gab es Probleme beim Löscheinsatz (zu wenig Löschwasser , schlechter Zugang zum Brandherd usw)? 5 Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-105012t261 Dresden, Freistaat SACHSEN / 8. AUü, 2ü1t s¡mu[+ -o ùrùrññrfrhee¡*itde edd4r'eôrou!E.lùd{.&¡ú Hausanschr¡fr: Sächs¡sches Staabm¡nister¡um für Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3,6,7,8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. ' Kein Zugang für elektron¡sch sign¡ertè sow¡e ftir verschlüsselte êlektronische DokumenteSeite 1 von 2 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN5 Am Brandort und in dessen unmittelbarer Nähe stand zu wenig Löschwasser zur Verfügung . Das Löschwasser musste daher zum Teil über lange Wegstrecken zugeführt werden. Weitere Probleme sind nicht bekannt. Frage 3: Was genau hat gebrannt (bitte Abfallschlüssel auflisten)? Vom Brand betroffen waren zwei Lagerboxen. Nach bisherigem Kenntnisstand der Landesdirektion Sachsen, welcher nicht auf polizeilichen oder brandschutzbehördlichen Ermittlungen, sondern nur auf den Angaben des Betreibers beruht, lagerten zum Zeitpunkt des Brandereignisses in den beiden Lagerboxen je 200 Tonnen ballierte Mischkunststoffe (Abfallschlüsselnummer 19 12 04) und in einer Box zusätzlich acht Tonnen ballierte Textilien (Abfallschlüsselnummer 19 12 08). Frage 4: Wurde die Analytische Taskforce (ATF-CRN) angefordert und wenn nein warum nicht? Es war beabsichtigt, die Analytische Task Force anzufordern. Ein Teil der Technik warjedoch in der Werkstatt und folglich nicht verfügbar. Daher wurden nur einzelne Komponenten bei der Feuerwehr Leipzig angefordert und zum Einsatz gebracht. Frage 5: Welche Schadstoffe wurden in welcher Konzentration gemessen und welche Gefahr ging von ihnen aus? Die im direkten Umfeld der Anlage durchgeführten Messungen der Feuerwehr ergaben kei ne g efäh rl i chen Schadstoff-Konzentrationen. Das während der Brandbekämpfung angefallene Löschwasser wurde über das Entwässerungssystem für Niederschlag des Unternehmens abgeleitet, in einem Regenrückhaltebecken im Gewerbegebiet Delitzsch Südwest aufgefangen und dort gestapelt. Vor der Entsorgung des gepufferten Löschwassers erfolgte eine vom Abwasserzweckverband Delitzsch (AZV) in Absprache mit der unteren Wasserbehörde veranlasste analytische Untersuchung auf relevante Schadstoffe. Die Vorbehandlung des gepufferten Löschwassers wurde durch den AZV Delitzsch überwacht. Die Nachbehandlung des Löschwassers erfolgt in der kommunalen Kläranlage. Eine Versickerung des Löschwassers in den Untergrund oder eine Einleitung als Oberflächenwasser in ein Gewässer erfolgte nicht. Mit lichen Grüßen Thomas Schmidt Seite 2 von 2 2018-08-28T15:17:53+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes