STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Der Staatsminister Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Postfach 10 03 29 | 01073 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Durchwahl Telefon: 0351 564-8001 Telefax: 0351 564-8024 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Gerd Lippold (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Drs.-Nr.: 6/14466 Thema: Prognosen und Daten zum Brennstoffbedarf Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 45-1053/7/5 Dresden, 2 l Sep. 2(w Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Prognosen zum jährlichen Brennstoffbedarf des Kraftwerks Lippendorf lagen der Begründung zum Gesetz zur Inanspruchnahme der Gemeinde Heuersdorf für den Braun¬ kohlenabbau und zur Eingliederung der Gemeinde Heuersdorf in die Stadt Regis-Breitingen (Heuersdorfgesetz - HeudG), Drs. 3/9540 zugrunde (bitte nach Braunkohle und Ersatz¬ brennstoffen aufschlüsseln)? Zertifikat seit 2006 audlt bcrufundfamllie Frage 2: Welche Prognosen zur jährlichen Volllaststundenzahl des Kraftwerks Lippendorf lagen der Begründung zum Gesetz zur Inanspruchnahme der Gemeinde Heuersdorf für den Braun¬ kohlenabbau und zur Eingliederung der Gemeinde Heuersdorf in die Stadt Regis-Breitingen (Heuersdorfgesetz - HeudG), Drs. 3/9540 zugrunde? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 und 2: Die Prognosen zum jährlichen Brennstoffbedarf und zur jährlichen Volllast¬ stundenzahl des Kraftwerkes Lippendorf, die der Begründung zum Gesetz zur Inanspruchnahme der Gemeinde Heuersdorf für den Braunkohlenabbau und zur Eingliederung der Gemeinde Heuersdorf in die Stadt Regis- Breitingen (Heuersdorfgesetz - HeudG), Drs. 3/9540 zugrunde lagen, basie¬ ren auf den Analysen des Gutachtens: „Energiepolitische und energiewirt¬ schaftliche Aspekte der Braunkohleverstromung im Kraftwerk Lippendorf und deren Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt", Abschlussbericht, PROGNOS AG 2001. Seite 1 von 3 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden Außenstellen: Hoyerswerdaer Straße 1 01099 Dresden Glacisstraße 4 01099 Dresden www.smwa.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 7, 8 Haltestelle Carolaplatz Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente. STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Freistaat SACHSEN Danach wurde in der Begründung zum Heuersdorfgesetz davon ausgegangen, dass das Kraftwerk Lippendorf mit hoher Wahrscheinlichkeit über den geplanten Zeitraum von 40 Jahren mit einer durchschnittlichen Volllaststundenzahl von 7000 h/a betrieben werden kann und dass dafür eine durchschnittliche jährliche Braunkohlenmenge von rund 10 Mio. Tonnen erforderlich ist. Eine Prognose über den Bedarf an Ersatzbrenn¬ stoffen liegt der Begründung zum Heuersdorfgesetz nicht zugrunde. Frage 3: Wie groß waren Brennstoffeinsatz, Jahresvolllaststunden, Brutto- und Nettostromerzeugung sowie C02-Emission des Kraftwerks Lippendorf in den einzelnen Jahren 2000 bis 2017 und im ersten Halbjahr 2018 tat¬ sächlich (Brennstoffeinsatz bitte nach Braunkohle und Ersatzbrennstof¬ fen aufschlüsseln)? Soweit der Sächsischen Staatsregierung bekannt ist, ergeben sich für das Kraftwerk Lippendorf in den Jahren 2000 bis 2017 die folgenden Betriebsdaten (Durchschnitts¬ werte pro Jahr); Brennstoffeinsatz 10,690 Mio. Tonnen davon Braunkohle 10,412 Mio. Tonnen Ersatzbrennstoff (Klärschlämme) 0,278 Mio. Tonnen Jahresvolllaststunden 7.085 Stunden Bruttostromerzeugung 13,0 Mrd. kWh Nettostromerzeugung 12,4 Mrd. kWh C02-Emissionen 11,581 Mio, Tonnen Für das Jahr 2018 sind der Sächsischen Staatsregierung keine Betriebsdaten bekannt. Frage 4: Wie hat sich die jährliche Rohbraunkohle-Fördermenge im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in den Jahren 2000 bis 2017 und im ersten Halbjahr 2018 entwickelt (bitte für die einzelnen Jahre angeben)? Soweit der Sächsischen Staatsregierung bekannt ist, hat sich die jährliche Rohbraun¬ kohle-Fördermenge im Tagebau Vereinigtes Schleenhain in den Jahren 2000 bis 2017 wie folgt entwickelt (vgl. auch Gesamtbericht Energiedaten 2016 (vorläufig)): Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Fördermenge (in Mio. t) 8,733 10,956 10,609 11,678 11,049 10,224 Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Fördermenge (in Mio. t) 11,239 10,462 10,193 11,407 11,193 9,824 Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Fördermenge (in Mio. t) 9,713 10,695 11,891 9,979 9,956 10,612 Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Über die Fördermenge im ersten Halbjahr 2018 sind der Sächsischen Staatsregierung keine Informationen bekannt. Frage 5: Welche Prognosen zu Jahresvolllaststunden und zum Brennstoffein¬ satz im Kraftwerk Lippendorf bis zum Jahr 2030 sind der Staatsregie¬ rung bekannt? Der Staatsregierung sind keine Prognosen zu Jahresvolllaststunden und zum Brenn¬ stoffeinsatz im Kraftwerk Lippendorf bis zum Jahr 2030 bekannt. Die Staatsregierung geht jedoch davon aus, dass das Kraftwerk Lippendorf auch bei einem sukzessiven Rückgang der Braunkohleverstromung in Deutschland auf Grund seiner Effizienz wei¬ terhin mit einer hohen Auslastung betrieben werden kann. Mit freundlichen Grüßen Seite 3 von 3 2018-09-21T11:36:42+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes