STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 I 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) L-1053/4/265-2018 Dresden, . November 2018 Kleine Anfrage des Abgeordneten Rene Jalaß, (DIE LINKE) Drs.-Nr.: 6/15053 Thema: Dual-Career-Service an den sächsischen Hochschulen Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche sächsischen Hochschulen bieten einen Dual-Career- Service an? Ein Dual-Career-Service (DOS) wird durch die TU Dresden, die TU Chemnitz, die Universität Leipzig und die TU Bergakademie Freiberg angeboten. Frage 2: Welche Aufgaben erfüllt der Dual-Career-Service an den jeweiiigen Hochschulstandorten? Die Hochschulen lieferten dazu folgende Informationen: TU Dresden: An der TU Dresden liegt der Schwerpunkt des DCS für Neuberufene auf der beruflichen Integration der mitreisenden Partner (der neuberufenen Professorinnen und Professoren). Der DCS berät zum regionalen Arbeitsmarkt und zu Beschäftigungsmöglichkeiten im jeweiligen Berufsbild. Er sichtet offene Stellenausschreibungen und leitet diese an die Dual Career Partner weiter. Der DCS gibt Empfehlungen zur optimalen Gestaltung von Lebensläufen und Anschreiben, um etwaige Bewerbungs chancen der Kandidaten zu erhöhen. Er teilt, mit expliziter Zustimmung der Partner, Lebensläufe innerhalb der Netzwerke (Dual Career Service Mittel deutschland und DRESDEN-concept) zur Prüfung etwaiger zukünftiger Einsatzmöglichkeiten. Er stellt bei Bedarf Kontakt zu potentiellen Arbeit gebern in der Region her, sodass sich Dual Career Partner dort vorstellen oder ins Gespräch bringen können. Der DCS informiert zu Weiterbildungs möglichkeiten und, bei vorübergehender Arbeitslosigkeit, zu Überbrückungsoptionen wie ehrenamtliche Tätigkeiten. Zertifikat seit 2007 audK tierufumifamilie Hausanschrift; Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden www.smwk.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkpiälze am Hintereingang der Wigardstraße 17. Für aile Besucherparkpiätze gilt: Bitte beim Pfortendienst meiden. 'Kein Zugang für eiektronisch signierte sowie für verschiüssette eiektronische Dokumente. STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Hinsichtlich der Familienunterstützung informiert der DCS zur Wohnlage in Dresden und gibt Auskünfte zur Wohnungssuche (keine Wohnungsvermittlung), informiert zu den Familien-Angeboten der TU Dresden und stellt Kontakt zur Koordinatorin für Familien freundlichkeit her. Für internationale Angelegenheit informiert der DCS über das Portfolio des Welcome Centers und stellt Kontakt zu den dortigen Kolleginnen und Kollegen her. TU Chemnitz: Der DCS ist im Dezernat Personal verortet und hat die Aufgabe, Ehe- /Lebenspartnerinnen und -partner bei der beruflichen Integration in Chemnitz bzw. der Region zu unterstützen und damit deren Gewinnungs- und Verbleibchancen zu erhöhen. Hierzu werden einzelfallabhängig insbesondere folgende Unterstützungsangebote unterbreitet: - Prüfung freier/frei werdender Stellen an der Universität und Hinweis auf entsprechen de Bewerbungsmöglichkeit - Kontaktaufnahme und -Vermittlung zu Forschungseinrichtungen bzw. Unternehmen - Weiterleitung von Bewerbungen an das Dual Career Netzwerk Mitteldeutschland Universität Leipzig: Der DCS unterstützt die Familien neuberufener Professoren und Professorinnen durch Information und Beratung bei der Arbeitsplatz-, Kinderbetreuungsund Schulsuche in der Region Leipzig. Um die Reichweite und Effizienz des Services zu steigern, beteiligt sich die Universität Leipzig in überregionalen Dual-Career-Netzwerken. TU Bergakademie Freiberg: Neu Berufenen bzw. neu eingestellten hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird Unterstützung bei der Suche nach einem adäquaten sozialen und beruflichen Umfeld für ihren Partner/ihre Partnerin angeboten. Sofern gewünscht, werden Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern der Region in der Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie sowie der Kontakt bezüglich Kinderbetreuungs möglichkeiten vermittelt. Auf den DCS wird in den entsprechenden Professuraus schreibungen hingewiesen. Frage 3: Wie arbeiten die Dual-Career-Services mit den Gleichstellungsbüros der jeweiligen Hochschulen in Sachsen zusammen? Die Hochschulen lieferten dazu folgende Antworten: TU Dresden: Der DCS der TU Dresden arbeitet seit 2013 mit der Koordinatorin für Familienfreundlichkeit, insbesondere hinsichtlich der Kinderbetreuungsbelegplätze und der flexiblen Kinderbetreuung, sowie dem Integrationsservice für Nachwuchs wissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zusammen. Beide sind Teil der Stabsstelle Diversity Management als zentrale Anlaufstelle für das Themenfeld der Vereinbarkeit von Beruf und Familie an der TU Dresden. Weiterhin kooperiert der DCS auf operativer Basis mit der zentralen Gleichstellungsbeauftragten der TU Dresden. Der DCS erstellt einen jährlichen Bericht, welcher auch an die zentrale Gleichstellungs beauftragte und das Diversity Management verteilt wird. Der DCS wirkte zudem an DCSrelevanten Abschnitten in der Fortschreibung des Gleichstellungskonzepts der TU Dresden mit. Im Format „PIA-Professionell im Amt", welches den Austausch und die Seite 2 von 4 STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Professionallslerung der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten an den Fakultäten fördert, ist der DCS bei Bedarf Gast und informiert über aktuelle Entwicklungen. TU Chemnitz: Der DCS arbeitet eng mit dem Zentrum für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung zusammen. Dies erfolgt durch gemeinsame Bearbeitung von Anfragen, die gemeinsame Nutzung von Netzwerken in Wissenschaft und Wirtschaft sowie einen Austausch von Fachexpertise. Ferner wirkt der am Zentrum angesiedelte Familienservice durch familienbezogene Unterstützungsangebote im Sinne einer ausge wogenen Work-Life-Balance mit. Universität Leipzig: Es erfolgt eine enge Abstimmung der Mitarbeiter mit Dual-Careerbezogenen Aufgaben, sowohl in der zentralen Verwaltung (Bereich Personal entwicklung) als auch im Gleichstellungsbüro. TU Bergakademie Freiberg: Die Gleichstellungsbeauftragten der TU BAF sind im DCS derzeit noch nicht aktiv. Frage 4: Welche Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit (bspw. Active Recruiting) werden durch die Dual-Career-Services unterstützt? Die Hochschulen beantworteten diese Frage wie folgt: TU Dresden: Der DCS arbeitet eng mit der Referentin für Aktive Rekrutierung und der Referentin für das Juniorprofessuren- und Tenure-Track-Programm als Teil des Beru fungsteams des Rektors an der TU Dresden zusammen. TU Chemnitz: Dem DCS obliegen - über die in Frage 2 genannten Aufgaben hinaus - keine Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit. "Active Recruiting" wird an der TU Chemnitz nicht zentral durchgeführt, sondern obliegt den Fakultäten im Rahmen der. jeweiligen Stellenbesetzungsverfahren. Universität Leipzig: Der DCS erstellt Referenzschreiben an potenzielle Arbeitgeber sowie potenzielle Kindertageseinrichtungen, leitet Bewerbungen im Dual-Career-Netzwerk Mitteldeutschland weiter, führt Beratungen zum Wohnen in Leipzig durch und weist auf passende Stellenausschreibungen an der Universität Leipzig hin. Weiterhin bestehen Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen. In Ausnahmefällen kann eine Vergabe von Lehraufträgen an der Universität Leipzig erfolgen. TU Bergakademie Freiberg: Ein aktives Recruiting durch den DCS gibt es derzeit nicht. Eine gezielte Rekrutierungspolitik für Professorinnen wird im Rahmen von Berufungs verfahren durch die Fakultäten, insbesondere der jeweiligen Gleichstellungs beauftragten, betrieben. Die an der Vorbereitung von Ausschreibungen beteiligten Personen der Universität werden aktiv auf die Bewerbung von geeigneten Wissenschaft lerinnen hinwirken. Dazu werden unter anderem die Datenbanken femconsult und Academia.Net genutzt sowie der Kontakt zu Verbänden und den Frauenvertretungen in Fachgesellschaften gesucht. Seite 3 von 4 STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Frage 5: Welche Maßnahmen plant die Staatsregierung, um die sächsischen Hochschulen bei der Schaffung von Dual-Career-Angeboten zu unterstützen? Die Entscheidung über die Rekrutierung von Fachkräften obliegt den Hochschulen. Die Staatsregierung geht davon aus, dass entsprechende Maßnahmen Bestandteil der hochschuleigenen Personalentwicklungskonzepte sind. Die dafür erforderlichen Mittel sind im Hochschulbudget enthalten. Mit freundlichen Grüßen Dr. Eva-Maria Stange Seite 4 von 4 2018-11-14T08:55:58+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes