STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10101097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper (DIE LINKE) Drs.-Nr.: 6/16864 Thema: Engpässe bei der Versorgung mit Impfstoffen Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Im Februar erreichte mich die Mail einer Mutter aus Leipzig, die auf Grund von Engpässen bei bestimmten Vakzinen ihre Kinder nicht in die Kita schicken konnte." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: In wie vielen Fällen musste eine rechtzeitige Impfung von Kindern , insbesondere der Unter-3-Jährigen, versagt und verschoben werden ? (Wenn möglich, bitte aufschlüsseln nach Landkreisen und kreisfreien Städten!) Dazu gibt es keine Statistikpflicht. Somit liegen der Sächsischen Staatsregierung keine Informationen vor. Frage 2: In wie vielen Fällen waren erstmalige Impfungen von Babys nicht möglich? (Wenn möglich, bitte aufschlüsseln nach Landkreisen und kreisfreien Städten!) Dazu gibt es keine Statistikpflicht. Somit liegen der Sächsischen Staatsregierung keine Informationen vor. Frage 3: Wie hat sich die Versorgungslage mit Influenza-Impfstoffen seit Dezember 2018 entwickelt? (Bitte aufschlüsseln nach Landkreisen und kreisfreien Städten!) Zur Versorgungslage mit Influenza-Impfstoffen gibt es keine Statistikpflicht. Somit liegen der Sächsischen Staatsregierung keine Zahlen vor. Eine detaillierte Übersicht zur Versorgungslage, insbesondere nach Landkreisen und kreisfreien Städten, liegt auch dem Sächsischen Apothekerverband (SAV) nicht vor. Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-55001 Telefax +49 351 564-55010 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 23-0141.51-19/172 D_(l;l.sden, ) März 2019 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 O 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Freistaat Im November 2018 wurde der Import von EU- Grippeimpfstoffen durch das BMG erlaubt. Nach Aussage des SAV hatte dieser bei allen Herstellern tetravalenter Impfstoffe die Möglichkeit eines Importbezugs der Impfstoffe abgefragt. Nur die Firma Mylan konnte im Dezember 2018 den sächsischen Apotheken Importware aus Schweden und Polen anbieten. Dort bestellten sächsische Apotheken Grippeimpfstoffstoffe von insgesamt 48.525 Impfdosen. Im laufe des Dezembers 2018 erfolgte hierauf eine Belieferung der sächsischen Apotheken mit 23.620 importierten Impfstoffdosen lnfluvac Tetra®. Ursprünglich war lnfluvac Tetra® erst ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen. Diese Zulassung wurde Ende November 2018 auf ein Anwendungsgebiet für Kinder ab 3 Jahren erweitert. Im Januar 2019 teilte die Firma Sanofi dem SAV mit, dass 79.000 Impfdosen Vaxigrip Tetra® in englischer und spanischer Verpackung zur Verfügung stünden. Darüber wurden die sächsischen Apotheken durch den SAV informiert. Uber die Anzahl der abgeforderten und erhaltenen Impfstoffdosen liegen keine Informationen vor, da die Bestellungen über die Großhändler abgewickelt wurden. Vaxigrip Tetra® hat seit Markteinführung eine Zulassung für Personen ab 6 Monaten. Frage 4: Welche Lieferschwierigkeiten gibt es bei anderen als und bei Influenza- Impfstoffen und worauf sind diese zurückzuführen? Bundesweite Lieferengpässe bei Impfstoffen sind auf den Seiten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) gelistet: Mitteilungen des PEI zu Lieferengpässen bei Human-Impfstoffen, abzurufen unter https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen /lief erengpaesse/listen-lief ereng paesse-humanimpfstoffe/listen-node. html. In Einzelfällen wird das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz durch die Hersteller selbst über Lieferengpässe informiert. Ein Lieferengpass existiert derzeit z. B. bei einem Vierfach-Impfstoff gegen Masern-Mumps-Röteln-Varizellen (MMRV) aufgrund weltweit gestiegener Nachfrage. Da es aber diesbezüglich Alternativen , u.a. die des Dreifachimpfstoffs gegen MMR und des Einzelimpfstoffs gegen Varizellen , gibt, handelt es sich nicht um einen Versorgungsengpass. Zu den genauen Ursachen von Lieferengpässen können nur die Hersteller Auskunft geben . SACHSEN Frage 5: Was unternimmt die Landesregierung, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen? Die Staatsregierung hat in Gesprächen mit der Ärzteschaft, der Apothekerschaft und der Krankenkassenseite diese dafür sensibilisiert, die Impfstoffversorgung besser sicherzustellen . Weiter verweisen wir hierzu auf die Antwort der Bundesregierung in der BT-Drs. 18/753 vom 11.03.2014: ,,Lieferengpässe oder Lieferunfähigkeiten bei einzelnen Impfstoffen können immer wieder auftreten und sind in der Regel zeitlich begrenzt. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein (Probleme der Herstellung, Verunreinigung, erhöhte Nachfrage z. B. durch veränderte Empfehlungen etc.). Die Hersteller sind verpflichtet, über absehbare Lieferengpässe oder Lieferunfähigkeit und deren Ursache das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zu Seite 2 von 3 STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ informieren.( ... ) Ein genereller Ausschluss von Lieferengpässen ist nicht möglich, da die Herstellung und Kontrolle von Impfstoffen sehr komplex ist. Das für die Zulassung und Chargenprüfung von Impfstoffen zuständige PEI kann bei Lieferengpässen unterstützend bei einer schnellen Behebung mitwirken, z. B. durch verkürzte und priorisiert durchgeführte Genehmigungsverfahren, Übernahme von Chargenprüfungen bei begrenzten Ressourcen anderer Kontrolllaboratorien oder priorisierte Durchführung der experimentellen Prüfung. Für Hersteller besteht insoweit ein erhöhtes Ausfallrisiko bei der Herstellung von Impfstoffen. Auf unternehmerische Entscheidungen für eine Herstellung bestimmter Impfstoffe oder Kontingente hat die Staatsregierung keinen Einfluss. Mit freundlichen Grüßen ' i I I ,--, /j I \ 15 (/// / s'a(bara 'Ki~sc~ ,, Seite 3 von 3 Freistaat SACHSEN 2019-03-27T12:56:56+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes