STAATSM1N1STER1UM FÜR SOZ1ALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FOR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10 I 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper (DIE LINKE) Drs.-Nr.: 6/17960 Thema: Antibiotikaresistente Keime in Sachsen Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: „Lout elner Studie in „Lancet Infectious Deseases" erlItten 2015 in Europa mehr als 670.000 Menschen eine Infektion mit anlbiotikaresistenten Keimen, an denen etwa 30.000 Menschen starben und ca. 875.000 beschwerdefreie Lebensjahre (DALY) verloren gingen. Zwei Drittel der Infektionen hatten eine nosokomiale Ursache." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Menschen in Sachsen erlitten seit einschließlich 2015 in Sachsen eine Infektion mit antibiotikaresistenten Keimen? (Bitte aufschlüsseln nach Jahrenl) Frage 2: Wie viele der unter 1. erfragten Infektionen hatten eine nosokomiale Ursache? (Bitte auflisten, welche Krankenhäuser betroffen waren Frage 3: Wie viele der unter 1. erfragten Menschen sind an dieser infektion gestorben? Frage 4: Wie viele der unter 2. erfragten Infektionen verliefen tödlich? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 — 4: Die Angaben zur Anzahl von lnfektionen und Todesfällen, verursacht durch multiresistente Erreger in Sachsen, für die Jahre 2015 bis Mai 2019 sind der Anlage zu entnehmen. Verfügbar sind Meldezahlen in Sachsen für die Jahre 2015 — 2019 von gegen alle 4 Antibiotikaklassen multiresistenten gramnegativen Erregern (4MRGN) bezüglich lnfektionen und Kolonisationen und MRSA, invasive lnfektionen und Freistaat SACHSEN Dle StaatemlnIster in Durchwahl Telefon +49 351 564-55001 Telefax +49 351 564-55010 Ihr Zelchen lhre Nachricht vom Aktenzelchen (bite bei Antwort angeben) 23-0141.51-19/400 Dresden, Jull 2019 Hausenechnft: Niche Inches StaatarnInIstedum für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 10 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSM1N1STER1UM FÜR SOZ1A1ÆS UND VERBRAUCHERSCHUTZ community-acquired MRSA (caMRSA). CaMRSA treten in der normalen Umgebung einer Gemeinschaft auch bei ansonsten Gesunden auf und stehen nicht mit medizinischen Einrichtungen in Verbindung. Auch die Zahl der Todesfälle ist verfügbar. Eine Differenzierung, ob die Infektionen bzw. Besiedlungen im Krankenhaus (nosokomial ) erworben wurden oder nicht, ist anhand der Meldedaten jedoch nicht möglich, da nicht danach unterschieden wird, sondern es sich um Gesamtzahlen handelt. Selbst wenn ein diagnostischer Nachweis während eines Krankenhausaufenthaltes erfolgt, kann nicht generell von einer nosokomialen Infektion ausgegangen werden, well die Infektion auch im Vorfeld erfolgt sein kann. Da ein generelles Screening bei Krankenhausaufnahme wissenschaftlich nicht empfohlen wird, sondern ein risikoadaptiertes, ist eine Differenzierung nach ambulant (häuslich) bzw. nosokomial erworbener Infektion nicht möglich. Der Sächsischen Staatsregierung liegen demzufolge auch keine Erkenntnisse zur Letalitätsrate in Bezug auf nosokomiale Infektionen in sächsischen Krankenhäusern vor, sondern nur die Gesamtzahl der Todesfälle an den meldepflichtigen resistenten Erregern . Frage 5: Wie viele DALY auf 100.000 Menschen gingen in Sachsen durch Infektionen mit antibiotikaresistenten Kelmen verloren? Angaben für den Freistaat Sachsen liegen der Sächsischen Staatsregierung nicht vor. Mit freundlichen Grüßen In Vertretung Petra Köpping Anlage Seite 2 von 2 Freistaat SACHSEN 2019-07-12T11:10:12+0200 pseudo: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes