STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10 I 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs.-Nr.: 6/1922 Thema: Sächsische Initiative "Netzwerk gegen multiresistente Erreger" Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche MRE-Netzwerke existieren bereits in Sachsen (Bitte auflisten nach Landkreisen und kreisfreien Städten)? Frage 2: Welche konkrete Aufgabe haben die Gesundheitsämter bei der Bekämpfung von MRSA und MRE in Sachsen? Frage 3: Mit welchen konkreten Maßnahmen werden die Vernetzung und der kontinuierliche Informationsaustausch zwischen den jeweiligen Gesundheitsämtern und allen im Gesundheitswesen und in der Pflege beteiligten AkteurenimMRE-Netzwerk Sachsen sichergestellt? Frage 4: Mit welchen konkreten Maßnahmen gelingt es den MRENetzwerken in Sachsen den Bereich Prävention auszubauen? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 - 4: Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) hat sich im Jahr 2010 entschieden, das Internet (http://www.gesunde.sachsen.de/MRE.html) auch für die vielfältigen und umfangreichen Informationen des Netzwerkes Sachsen gegen multiresistente Erreger zu nutzen. Dort sind neben dem Aufbau des Netzwerkes und der Zusammensetzung der Landesarbeitsgemeinschaft und der Facharbeitsgruppen das aktuelle Verzeichnis und die Erreichbarkeit der regionalen Netzwerke gegen multiresistente Erreger zu finden. Auch die Aufgaben der Facharbeitsgruppen Surveillance und Antibiotikastrategie sowie Hygienemaßnahmen / Kommunikation und der Gesundheitsämter im Rahmen der Netzwerkaktivitäten gegen multiresistente Erreger sind aufgeführt. Ebenso ist dort eine Übersicht über durchgeführte Fachtagungen zu multiresistenten Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 23-0141 .51-15/331 DJesden, (([) Juli 2015 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucher· schutz Albertstraße 10 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Erregern und Powerpointpräsentationen der gehaltenen Vorträge zu finden. Der breiten Öffentlichkeit stehen dort auch Informationen über konkreten Maßnahmen der Prävention zur Verfügung. Alle Gesundheitsämter in Sachsen arbeiten in Netzwerkstrukturen gegen multiresistente Erreger. Die Vernetzung und der kontinuierliche Informationsaustausch zwischen den Akteuren werden durch unterschiedliche Maßnahmen sichergestellt. Dies sind zum einen die reg ionalen Netzwerkveranstaltungen, die die Gesundheitsämter selbst ggf. mit Unterstützung durch die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) oder auch das SMS durchführen. Darüber hinaus führt das SMS seit dem Jahr 2010 jährlich im September eine für die Teilnehmer kostenfreie Fachtagung zu multiresistenten Erregern vorrangig für Vertreter von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen , Krankenhäusern, Rehaeinrichtungen, mikrobiologischen Laboren, Gesundheitsämtern und des Krankentransportes und Rettungsdienstes durch. Diese Veranstaltung wird jeweils von ca. 100 Teilnehmern wahrgenommen. Außerdem führt das SMS einmal jährlich eine Arbeitsberatung mit den Gesundheitsämtern und Vertretern der LUA ausschließlich zum Thema MRE-Netzwerke durch. Zudem dienen die zweimal jährlich auf Einladung des SMS durchgeführten Beratungen der Facharbeitsgruppen des MRE-Netzwerkes Sachsen mit Vertretern aus allen relevanten Bereichen der Vernetzung. Auch die jährliche Beratung der Landesarbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger dient dem kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen den Akteuren . Zur Prävention multiresistenter Erreger wurden Informationsmaterialien für ambulante und stationäre Pflegedienste, Patienten und Angehörige, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Rettungsdienst und Krankentransport entwickelt und zur Verfügung gestellt . Ebenso wurde ein Patientenüberleitungsbogen entwickelt, der möglichst sachsenweit einheitlich bei Verlegung und Entlassung von Patienten zur Information der weiter behandelnden und betreuenden Einrichtungen verwendet werden soll. Auch die Erfassung des Antibiotikaverbrauchs im ambulanten und stationären Bereich und das hinwirken auf einen rationalen Antibiotikaeinsatz gehören zu den Präventionsmaßnahmen gegen multiresistente Erreger, ebenso wie die Erfassung des Auftretens resistenter Erreger. Zu nennen ist hier auch das Screening von Risikopatienten bei Aufnahme in eine Klinik. Frage 5: Welche Maßnahmen ergreift die Staatsregierung, um in allen Landkreisen MRE-Netzwerke zu etablieren? Die Etablierung von Netzwerken gegen multiresistente Erreger auf regionaler Ebene ist eine kommunale Aufgabe. Mit freundlichen Grüßen Seite 2 von 2 Freistaat SACHSEN 2015-07-20T14:55:00+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes