(o(os(\¡ lf) o(\ STAATSMINISTERIUN4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SÄCHSISCHES STMTSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach 1005 f0 | 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Be rn hard-von- Li ndena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Wolfram Günther, Fraktion BUNDNIS 90/DlE GRUNEN Drs.-Nr.: 612097 Thema: Gift auf dem Acker und in Lebensmitteln - Gefahren durch Glyphosat in Sachsen? Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: ln welchem Umfang (eingesetzre Wirkstoffmenge, behandelte Fläche) wurden seit 2010 glyphosathaltige Herbizide in Sachsen eingesetzt und wie hat sich der Einsatz von Totalherbiziden in Sachsen seit dem Jahr 2010 qualitativ und quantitativ entwickelt? Der Staatsregierung liegen keine Kenntnisse über den Umfang oder die Entwicklung des Einsatzes von Totalherbiziden im Freistaat Sachsen vor. Nach $ 64 Ptlanzenschutzgesetz ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die in der Bundesrepublik Deutschland zuständige Behörde für die Erhebung von in Verkehr gebrachten Mengen an Pflanzensch utzm itteln. Frage 2: Welche Unterschiede hinsichtlich des Einsatzes von Totalherbiziden bestehen zwischen pflugloser und wendender Bodenbearbeitung? Die Unterschiede zwischen den beiden Bewirtschaftungsverfahren im Einsatz von Totalherbiziden können nicht benannt werden, weil sie von einer Vielzahl ackerbaulicher Faktoren abhängen. Dazu zählen insbesondere Fruchtfolge sowie Art und Häufigkeit der mechanischen Unkrautbekämpfung . Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ sm ul.sachsen.de* lhr Zeichen PD 2-20'12 PalHo lhre Nachricht vom 8. Juli 2015 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-0141.50t19t4911 Dresden, t t. o l. 1o tf I.ANDESGARTENSCHAU oErsNrrz/ERzcEBlnsr 20I 5 Hausanschr¡ft: Sächsisches Staatsminister¡um für Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01097 Dresden www.smul.sachsen de Verkehrsverb¡ndung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, l3 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden * Ko¡n Zugang für elêktron¡sch signierte sow¡ê für verschlüsseltê elektron¡sche DokumenteSeite 1 vonZ STÀATSMINìSTERìUIM FÜR UMWELT UND LANDWìRTSCHAFT Freistaat SACHSENl5 Frage 3: Welche Erkenntnisse hat die Staatsregierung darüber, in welchem Umfang in Sachsen bei der Sikkation (Austrocknung der Nutzpflanze zur Erleichterung der Ernte) glyphosathaltige Herbizide eingesetzt werden? Der Staatsregierung liegen keine Kenntnisse über den Umfang von Sikkationsmaßnahmen mit glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln im Freistaat Sachsen vor. Das Pflanzenschutzgesetz verpflichtet die Anwender von Pflanzenschutzmitteln nicht zur Meldung an die zuständige Behörde über die Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel . Frage 4: Sieht die Staatsregierung weiteren Forschungsbedarf zur Glyphosatproblematik , wenn ja, in welchem Umfang und mit welchen Forschungszielen wird dem in sächsischen Einrichtungen nachgegangen ? Der Wirkstoff Glyphosat befindet sich zurzeit auf EU-Ebene in der Neubewertung. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten. Für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zuständig. Es ist nicht Aufgabe sächsischer Behörden, Grundlagenforschung zu betreiben. Frage 5: Welche Verwertungseinschränkungen bei Nutzpflanzen gibt es nach einer Glyphosatbehandlung? Für alle glyphosathaltigen Pflanzenschutzmittel nach der Vorernteapplikation gilt die Einhaltung der Auflage W835. Danach ist eine Venruendung von Stroh von behandeltem Getreide für Kultursubstrate und Strohballenkulturen, zum Beispiel in Pilzzuchten, nicht gestattet. Außerdem ist die Vorerntebehandlung in Beständen, die der Saatguterzeugung dienen, nicht möglich, da die Keimfähigkeit der Samen beeinträchtigt sein kann. Mit freundlichen Grüßen Thomas Schmidt Seite 2 von 2 2015-08-05T12:31:17+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes