Freistaat Ti SACHSEN STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Sr Die Staatsministerin SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10 101097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 53-0141.51-15/426 Dresden. ..ITAugust 2015 Kleine Anfrage des Abgeordneten Andre Wendt, AfD-Fraktion Drs.-Nr.: 6/2208 Thema: Aufklärung über die Gesundheitsgefährdung des Rauchens Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wird an den sächsischen Schulen über die gesundheitlichen Schäden durch Rauchen noch in anderer Weise als im Rahmen des Biologieunterrichts der Klassenstufe 7 im Lernbereich 4 - Atmungssystem aufgeklärt? Ja. Neben dem genannten Bezug auf den Lehrplan Gymnasium, Biologie, Klassenstufe 7, Lernbereich 4, finden sich weitere Bezüge zum Thema Rauchen beispielsweise in folgenden Lehrplänen: Lehrplan Grundschule, Sachunterricht, Klassenstufe 3, Lernbereich 2: Mein Körper und meine Gesundheit, Gefährdung durch Drogen, Rauchen , Medikamente, Alkohol, Beeinträchtigung von Sinnesfunktionen, Stärkung des Selbstwertgefühls, nein sagen, Standhalten unter Gruppendruck Lehrplan Schule zur Lernförderung, Klassenstufe 7, Lernbereich 2: Lebensgrundlagen Luft und Wasser, Beurteilen von Verhaltensweisen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Atmungsorgane, Rauchen, Schnüffeln , Sucht, Infektionskrankheiten Lehrplan Mittelschule, Biologie, Klassenstufe 7, Lernbereich 2: Bau und Funktion des menschlichen Körpers - Übertragen der Kenntnisse über Bau und Funktion auf das Atmungssystem - Schädlichkeit des Rauchens ) Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 10 01097 Dresden Zudem sind vielfältige Lehrplan-Bezüge zum Sachverhalt Sucht- und Drogenprävention zu beachten, in denen das Rauchen thematisiert wird, ohne explizit ausgewiesen zu sein (Anlage). www.sms.sachsen.de STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ B8E3 Freistaat ÖS SACHSEN Weiterhin stehen im Rahmen des fächerverbindenden Unterrichts Möglichkeiten zur Verfügung, Rauchen im Kontext der Gesundheitsförderung zu behandeln. Zur Unterstützung für die Gestaltung unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Prozesse ist im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus das Online-Portal zur Förderung von Lebenskompetenzen „Junge Sachsen fit fürs Leben“ (www.lernportalsachsen -lebenskompetenz.de) entwickelt worden. Es liefert Schulen systematisierte Informationen für die programmatische Arbeit auch zum Themenfeld Suchtprävention. Frage 2: Welche Präventionsprogramme bietet der Freistaat Sachsen an, um Jugendlichen die gesundheitsschädigenden Wirkungen des Rauchens vorzuhalten ? Zur Beantwortung der Frage wird auf die Ausführungen des 2. Sächsischen Drogenund Suchtberichtes verwiesen. Ergänzend weist die folgende Übersicht die Anzahl der Klassen im Freistaat Sachsen aus, die den Wettbewerb „Be Smart - Don’t Start“ begonnen und beendet haben. Schuljahr Anzahl der Klassen, die den Wettbewerb begonnen haben Anzahl der Klassen, die den Wettbewerb erfolgreich beendet haben 2011/2012 254 184 (72%) 2012/2013 223 166 (74%) 2013/2014 222 154(69%) 2014/2015 242 193 (80%) Zur Unterstützung der Präventionsarbeit an Berufsbildenden Schulen unterstützt das Sächsische Staatsministerium für Kultus die Durchführung des Projekts „Kommunikationsworkshop zum Nichtrauchen an Berufsbildenden Schulen“ Universitäts KrebsCentrums Dresden. Mit freundlichen Grüßen Barbara Klepsch Anlage Seite 2 von 2 Anlage zur Kleinen Anfrage Drs.-Nr. 6/2208 Bildunqsplan- und Lehrplanbezüqe zur Sucht- und Droqenprävention (13.12.2013) (1) Sächsischer Bildungsplan - Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Horten sowie für Kindertagespflege Bildungsbereich „Somatische Bildung“ —> Die Orientierung am Wohlbefinden in der frühkindlichen Erziehung und Bildung schließt Gesundheitsförderung als Aufgabe ein. Deren Ziel ist es, Kinder für ihren eigenen Körper und dessen Bedürfnisse zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, sich aktiv und selbstverantwortlich für ihr Wohlbefinden einzubrinqen. -► Sichere soziale Bindungen und ein positives Selbstwertqefühl sind Voraussetzungen für die Ausbildung von Resilienz - der Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen und widrige Entwicklungsbedingungen. —► Eine situationsangemessene Bewältigung von Belastungen und Stress gilt als Grundlage der Sucht- und Gewaltprävention in Kindertageseinrichtungen. Die Stärkung des Selbstbewusstseins, das Erlernen von Eiqenverantwortunq, das Zulassen von Entspannung sowie Zuwendung und Aufmerksamkeit, die den Aktivitäten der Jungen und Mädchen Bedeutung verleihen, sind zentrale ..Schutzfaktoren“, die der Entstehung von Suchtverhalten Vorbeugen. Bildungsbereich „Soziale Bildung“ Eine zielgerichtete Ich-Stärkunq und die Förderung von Selbstvertrauen sind wesentliche Elemente für eine gute Lebensbewältigung und eine zufriedenstellende Lebensgestaltung. Sie sind daher grundlegende suchtpräventive Faktoren. (2) Grundschule —♦ Ethik. Klassenstufe 1/2. Lernbereich 1: Ich im Wir, sich positionieren zu eigenen Fähigkeiten und Beeinträchtigungen, Suchtprävention durch Stärkung des Selbstwertgefühls (Sozialkompetenz) —> Ethik. Klassenstufe 3. Lernbereich 1: Ich im Wir, sich positionieren zum Umgang mit eigenen Konflikten, Welche Konflikte habe ich? Wo kann ich Hilfe suchen? Wie finde ich Kompromisse? Suchtprävention —► Ethik. Klassenstufe 3. Lernbereich 2: Miteinander, Kennen von Konflikten in Freundschaften und möglichen Lösungswegen —> Ethik. Klassenstufe 4. Lernbereich: Ich im Wir, sich positionieren zur Befindlichkeit als Mädchen/Junge, Stärkung des Selbstwertgefühls —► Ethik. Klassenstufe 4. Wahlplicht 2: Ich bin ich, sich positionieren zur eigenen Entwicklung, Stärkung des Selbstwertgefühls, Suchtprävention —> Sachunterricht. Klassenstufe 3. Lernbereich 2: Mein Körper und meine Gesundheit, Gefährdung durch Drogen, Rauchen, Medikamente, Alkohol, Beeinträchtigung von Sinnesfunktionen, Stärkung des Selbstwertgefühls, nein sagen, Standhalten unter Gruppendruck —> Sachunterricht. Klassenstufe 4. Lernbereich 2: Mein Körper und meine Gesundheit, sich positionieren zu gesunder Lebensweise, Ursachen und Wirkung von Suchtverhalten und Möglichkeiten der Vorbeugung, Suchtformen (substanzbezogene und nicht substanzbezogene) 1 Anlage zur Kleinen Anfrage Drs.-Nr. 6/2208 (3) Schule zur Lernförderung —► Ethik, Klassenstufe 5/6. Lernbereich 1: Leben in einer Gemeinschaft, Kennen von Auswirkungen des eigenen Handelns, Umgang mit Taschengeld, Genussmitteln und Drogen —» Ethik, Klassenstufe 7, Lernbereich 1: Leben in der Gemeinschaft, Übertragung ausgewählter Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes auf Alltagssituationen, Umgang mit Tabak und Alkohol —► Ethik. Klassenstufe 8/9. Lernbereich 2: Natur erleben und Umwelt gestalten, Kennen von Auswirkungen des menschlichen Handelns auf Umwelt und Gesellschaft, Drogen, Sekten, Kriminalität —► Evangelische Religion, Klassenstufe 7, Lernbereich 1: Leben in der Gemeinschaft, Beurteilen gemeinschafts- und lebenszerstörender Verhaltensweisen, Gebrauch, Missbrauch, Abhängigkeit, Drogen, verschiedene Süchte, Umgang mit Suchtkranken —► Katholische Religion, Klassenstufe 7. Lernbereich 1: Leben in der Gemeinschaft, Beurteilen gemeinschafts- und lebenszerstörender Verhaltensweisen, Gebrauch, Missbrauch, Abhängigkeit, Drogen, verschiedene Süchte, Umgang mit Suchtkranken —► Biologie, Klassenstufe 7, Lernbereich 1: Wahrnehmen mit allen Sinnen, Beurteilen der Auswirkungen von Verhaltensweisen auf Organe der Informationsaufnahme und -Verarbeitung, Alkohol, Tabletten, illegale Drogen —► Biologie, Klassenstufe 7, Lernbereich 2: Lebensgrundlagen Luft und Wasser, Beurteilen von Verhaltensweisen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Atmungsorgane, Rauchen, Schnüffeln, Sucht, Infektionskrankheiten Oberschule/Mittelschule Ethik, Klassenstufe 5. Lernbereich 3: Der Mensch und sein soziales Verhalten, Kennen ausgewählter sozialer Probleme und geeigneter Hilfsmöglichkeiten, Drogenmissbrauch und Suchtprävention Ethik, Klassenstufe 7, Lernbereich 1: Konflikte - Ursachen und Bewältigung, Kennen innerer und äußerer Konfliktsituationen, Suchtverhalten, Möglichkeiten der Suchtprävention Ethik, Klassenstufe 7, Lernbereich 3: Globalisierung - Armut und Reichtum, Kennen globaler und regionaler Probleme der Verteilung, Ursachen und Auswirkungen von Armut, Sucht und Suchtprävention, Ver- und Überschuldung von Jugendlichen Evangelische Religion, Klassenstufe 7. Wahlpflicht 2: Flucht in die Sucht, sich positionieren zur Suchtproblematik, Sucht, Ursachen und Formen von Sucht Katholische Religion, Klassenstufe 7, Wahlpflicht 2: Flucht in die Sucht, sich positionieren zur Suchtproblematik, Sucht, Ursachen und Formen von Sucht Wirtschaft Essstörungen verstehen und bewältigen, Einblick gewinnen in Formen von Essstörungen Neigungskurs. Fit durch den Tag, Beurteilen der Lebensweise Jugendlicher, Power Drinks und Alkohol, Rauchen Biologie, Klassenstufe 7, Lernbereich 2: Bau und Funktion des menschlichen Körpers, Übertragen der Kenntnisse über Bau und Funktion auf das Atmungssystem, Schädlichkeit des Rauchens Technik Haushalt/Soziales. Klassenstufe 8, Wahlpflicht 3: Gymnasium Biologie, Klassenstufe 7, Lernbereich 4: Ernährung, Verdauung und Ausscheidung beim Menschen, Beurteilen der Notwendigkeit der Gesunderhaltung der Organe mit Ausscheidungsfunktion, schädliche Wirkung des Rauchens, Nachweis von Teer im Tabak 2 Anlage zur Kleinen Anfrage Drs.-Nr. 6/2208 —► Biologie, Klassenstufe 8. Lernbereich 1: Sinnesorgane, Nerven- und Hormonsystem des Menschen, Beurteilen der Gefahren von Suchtmitteln, soziale, psychische und physische Folgen des Missbrauchs —► Biologie, Jahrqanqsstufe 12 - Grundkurs, Lernbereich 2: Kommunikation zwischen Zellen, Anwenden der Kenntnisse über die Nervenzelle auf neurophysiologische Prozesse, Transmitter, Nervengifte, Drogen —> Ethik, Klassenstufe 8. Lernbereich 3: Auf der Suche nach Sinn und Orientierung, Beurteilen von persönlichkeitsgefährdendem Krisenverhalten, Entstehung von Abhängigkeiten: Drogensucht, „Workaholics“, Magersucht, Bulimie, Spielsucht, maßloses Verhalten —► Ethik, Klassenstufe 8, Wahlpflicht 3: Die Macht des Konsums, Wirkung der Werbung auf das Kaufverhalten, Kaufsucht -> Evangelische Religion, Klassenstufe 7, Wahlpflicht 2: Süchte und Sehnsüchte, sich positionieren zu Süchten und Sehnsüchten, Ursache und Problematik von Sucht, Umgang mit Sucht, Therapiemöglichkeiten, Rückfallquoten, Besuch einer Suchtberatungsstelle, Expertengespräch 3