STAATSM1N1STETC1UM DES 11MNEKN Freistaat SÄCHSE1N Der Staatsminister SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) StAs24-01to1/7760 Dresden, /IPSeptember 2015 Kleine Anfrage des Abgeordneten Sebastian Wippel, AfD-Fraktion Drs.-Nr.: 6/2532 Thema: Vollzug der Ausreise von ausreisepflichtigen Ausländern Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Mit welchen Staaten gibt es seit wann Rückübernahmeabkommen, an welche Sachsen gebunden ist? Die Antwort ist der Anlage zu entnehmen. Frage 2: Welche Anforderungen wurden durch die Aufnahmeländer an den Inhalt der Anträge auf Rückübernahme gestellt und welche Probleme ergeben sich dadurch in der praktischen Rechtsanwendung? Die Inhalte in den Rückübernahmeabkommen sind unterschiedlich gestaltet. In der Regel werden Antragsformulare mit persönlichen Angaben und Passfotos gefordert. Darüber hinaus werden Personaldokumente oder sonstige Identitätsnachweise (sofern vorhanden) den Anträgen beigefügt. Einige Staaten fordern die Abgabe von Fingerabdruckdaten, Nachweise der Identitat , die persönliche Vorspräche bei der Auslandsvertretung oder die Abgabe einer Erklärung zur freiwilligen Rückkehr in den Herkunftsstaat. Probleme ergeben sich aufgrund der teilweise hohen Anforderungen des Herkunftsstaates zum Nachweis bzw. der Glaubhaftmachung der Identität. Zudem führt in der Praxis auch die fehlende Bereitschaft zur Mitwirkung der Ausreisepflichtigen nicht selten zur Ablehnung der RQckübernahmeanträge oder Unmöglichkeit einer Antragstellung. Hausanschrift: Sächsisches Staatsminlsterium des Innern Wilhelm-Buck-Str. 2 01097 Dresden Teteton *49 351 564-0 Telefax *49 351 564-3199 www.smi.sachsen.de Verkehrsanblndung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Besucherparkplätze: Bitte beim Empfang WilhelmBuck -Str. 2 oder 4 melden. STAATSM1NBTEWUM DES 1N1MEKN Freistaat SACHSEN Frage 3: Wie viele Rückführungen scheiterten jeweils in den Jahren 2010 bis 2014 an "mangelnder Qualität" der Rücknahmeersuchen und welche Maßnahmen wurden seitens der zuständigen sächsischen Behörden eingeleitet, um die Qualität zu verbessern? Frage 4: Wie viele Rückübernahmeersuchen in welche Staaten wurden jeweils in den Jahren 2010 - 2014 durch die ersuchten Staaten abgelehnt? Frage 5: Welche fünf häufigsten Ablehnungsgründe wurden seitens der ablehnenden Staaten (gemäß Frage 4) angeführt, die nicht in "mangelnder Qualität" liegen? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 3 bis 5: Gemäß Artikel 51 Absatz 1 Satz 1 der Verfassung des Freistaates Sacnsen ist die Staatsregierung verpflichtet, Fragen einzelner Abgeordneter oder parlamentarische Anfragen nach bestem Wissen unverzüglich und vollständig zu beantworten. Bestem Wissen entspricht die Antwort, wenn das Wissen, das bei der Staatsregierung präsent ist, sowie jene Informationen, die innerhalb der Antwortfrist mit zumutbarem Aufwand zumindest in ihren Geschäftsbereichen eingeholt werden können, mitgeteilt wird (SächsVerfGH, Urteil vom 16. April 1998, Vf. 19-1-97). Vollständig ist die Antwort, wenn alle Informationen, über die die Staatsregierung verfügt oder mit zumutbarem Aufwand verfügen könnte, lückenlos mitgeteilt werden (SächsVerfGH, a. a. 0.). Zur Vorbereitung der Beantwortung ist eine umfassende Sachverhaltsermittlung vorzunehmen. Diese Sachverhaltsermittlung ist jedoch im Hinblick auf die zeitlichen Vorgaben der Geschäftsordnung des Sächsischen Landtages beschränkt. Bei der Sachverhaltsermittlung kann daher nicht in Jedem Fall das Ausschöpfen jeder denkbaren Erkenntnisquelle verlangt werden (SächsVerfGH, Urteil vom 16. April 1998, a. a. 0.). Der zur Beantwortung der Fragen zugrunde liegende Sachverhalt wird statistisch nicht erfas^jL Eine gesetzliche Verpflichtung hierzu gibt es nicht. Die Beantwortung setzt eine detail/ierte Einzelauswertung der bei der Zentralen Ausländerbehörde und den unteren Ausl^nderbehörden geführten mehreren Tausend Akten voraus, die in der zur Beantwort ](ing/9er Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit ohne Einschränkung der Funpio^isfähigkeit der Behörde nicht leistbar ist. Mit fredndlichen Grüßen 1>\ Markus Ulbi Anlage Seite 2 von 2 Anlage zu Dre.: 6/2532 Abkommen zur Erleichterung der Rückkehr ausreisepflichtiger Ausländer Stand: April 2015 Staat Unterzeichnung Inkrafttreten Fundstelle Albanien 18.11.2002 01.08.2003 BGBI. II2003.Nr. 7, S. 194 Algerien 14.02.1997 12.05.2006 (Anwendung seit 01.11 .1999) BGBI. II2004,Nr. 1, S. 16 Armenien 16.11.2006 20.04.2008 BGBI. Il 2006, Nr. 33, S. 1405 BGBI. Il 2008, Nr. 12, S. 469 Benelux 17.05.1966 01.07.1966 BAnz. 1966, Nr. 131 Bosnien u. Herzegowina 20.11.1996 14.01.1997 BGBI. Il 1997, Nr. 12, S. 742 Bulgarien 01.02.2006 01.05.2006 BGBI. Il 2006, Nr. 8, S. 259 Dänemark 15.05.1954 01.06.1954 Banz. 1954, Nr. 120 Estland 16.12.1998 01.03.1999 BGBI. Il 2000, Nr. 12, S. 570 Frankreich 10.02.2003 01.07.2005 BGBI. Il 2006, Nr. 4, S. 99 ff. Georgien 06.09.2007 01.01.2008 BGBI. Il 2007, Nr. 40, S. 1962 Kasachstan 10.12.2009 BGBI. Il 2010, Nr. 3; S. 63 Kroatien 08.03.2012 14.11.2012 BGBI. II2012.Nr. 35S. 1340 Kosovo 14.04.2010 01.09.2010 BGBI. II2010.Nr. 9, S. 259 Lettland 16.12.1998 01.02.1999 BGBI. Il 2000, Nr. 12, S. 579 Litauen 16.12.1998 01.02.2000 BGBI. Il 2000, Nr. 12, S. 588 Marokko 22.04.1998 01.06.1998 BGBI. Il 1998, Nr. 23, S. 1148 Mazedonien (EJRNt) 24.06.2002 01.05.2004 BGBI. Il 2002, Nr. 38, S. 2526 Norwegen 18.03.1955 18.03.1955 Banz. 1955, Nr. 84 Österreich 16.12.1997 15.01.1998 BGBI. Il 1998, Nr. 3, S. 80 Polen (Warschauer Protokoll über Festlegung zu techn. Bedingungen) 29.09.1994 29.09.1994 BGBI. II1994.Nr. 60, S. 3775 Rumänien Rumänien (Rückübemahme von Staatenlosen) 24.09.1992 09.06.1998 01.11.1992 BGBI. Il 1993, Nr. 8, S. 220 01.02.1999 BGBI. Il 1999, Nr. 7, S. 172 Schweden 15.05.1954 01.06.1954 Banz. 1954, Nr. 120 Schweiz 20.12.1993 01.02.1994 (Anwendung seit 01.02.1996) BGBI. Il 1996, Nr. 26, S. 945 Serbien 16.09.2002 01.04.2003 BGBI. II2002.Nr. 41, S. 2762 Slowake! 19.02.2003 20.05.2003 BGBI. Il 2003, Nr. 12, S. 446 Südkorea 10.12.2004 22.03.2005 BGBI. Il 2005, Nr. 6, S. 193 Syrien 14.07.2008 03.01.2009 BGBI. Il 2008, Nr. 21, S. 811 Tschechien 03.11.1994 01.01.1995 BGBI. Il 1995, Nr. 5, S. 133 und 141 Ungarn 01.12.1997 01.01.1999 BGBI. Il 1999, Nr. 5, S. 90 Vietnam 21.07.1995 21.09.1995 BGBI. Il 1995, Nr. 27, S. 743 Abkommen zur Erleichterung der Rückkehr Anlage zu Drs: 5/2532 ausreisepflichtiaer Ausländer Abkommen zwischen Belgien , Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg , Niederlande und Polen 29.03.1991 01.05.1991 BGBI. II1993.Nr. 23, S. 1099 Abkommen zur Erleichterung der Rückkehr Anlage zu ors.: 50532 ausreisepflichtiaer Ausländer Länder Unterzeichnung Inkrafttreten (vori.Anwendung) Fundstellen Albanien (Durchbef. Jugosl. Staatsangeh. In das Kosovo) 27.01.2000 (01.04.2000) Mazedonien (EJRM) (Durchbef. Jugosl. Staatsangeh. In das Kosovo) 11.10.1999 (11.10.1999) Polen (Durchbeförderung von Drittstaatsangehörigen ) 23.03.2006 01.08.2006 Bulgarien (Durchbefördemng von Drittstaatsangehörigen ) 07.11.1996 30.04.1997 BGBI. Il 1998, Nr. 44, S. 2725 Länder Unterzeichnung Inkrafttreten (vorl. Anwendung) Fundstellen Mazedonien (EJRM) (Durchreise von jug. Staatsangeh . In das Kosovo) 11.10.1999 (11.10.1999) Albanien (Durchreise jug. Staatsangeh. In das Kosovo) 27.01.2000 (01.04.2000) Kroatien, Österreich, Schweiz, Slowenien (Du rch reise+ Durchbefprderuna von bosn. Krieasflüchtlinaen nach BiH) 29.05.1996 01.07.1996 BGBI. Il 1996, Nr. 49, S. 2656 Albanien (nur bzgl. Pers. Alb. Herkunft), BiH, Italien, Kroatien, Österreich, Schweiz, Slowenien, Ungarn , Niederlande, Luxemburg (Durchreise nach Jugoslawien) 21.03.2000 20.04.2000 11.08.2001 Beitritt NL, LUX BGBI. Il 2001, Nr. 15, S. 536 Abkommen zur Erleichterung der Rückkehr Anlage zu ors.: 5/2532 ausreisepflichtiaer Ausländer Staat Unteizeichnung Inkrafttreten Fundstelle Albanien 14.04.2005 01.05.2006 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L124v.17/05/2005 S. 0021-0040 Armen ien 19.04.2013 01.01.2014 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 289/13 v. 31.10.2013 S. 0013-0029 Aserbaidschan 28.02.2014 01.09.2014 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L128v.30/04/2014 S. 0017-0042 Bosnien-Herzegowina 18.09.2007 01.01.2008 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 334 v. 19/12/2007 S. 0066-0083 Cabo Verde 18.04.2013 01.12.2014 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L282v.24/10/2013 S. 0015-0034 Georgien 22.11.2010 01.03.2011 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 44/1 v. 18/02/2011 Hongkong 27.11.2002 01.03.2004 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L17v.24/01/2004 S. 0025-0039 Macao 13.10.2003 01.06.2004 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L143v.30/04/2004 S. 0099-0115 Mazedonien (ERJM) 18.09.2007 01.01.2008 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L334v.19/12/2007 S. 0007-0024 Moldau 10.10.2007 01.01.2008 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 334 v. 19/12/2007 S. 0149-0167 Montenegro 18.09.2007 01.01.2008 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L334v. 19/12/2007 S. 0026-0044 Pakistan 26.10.2009 01.12.2010 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 287 v. 4/11/2010 S. 0052-0067 Russische Föderation 25.05.2006 01.06.2007 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 129 v. 17/05/2007 S. 0040-0060 Serbien 18.09.2007 01.01.2008 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 334 v. 19/12/2007 S. 0046-0064 Abkommen zur Erleichterung der Rückkehr Anlage zu Dis.: »2532 ausreisepflichtiaer Ausländer Staat Unterzeichnung Inkrafttreten Fundstelle SriLanka 04.06.2004 01.05.2005 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 124 v. 17/05/2005 S. 0043-0060 Türkei 16.12.2013 01.10.2014 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L134v.07/05/2014 S. 0003-0027 Ukraine 18.06.2007 01.01.2008 Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L332-07v.18/12/2007 S. 0048-0065 Abkommen zur Erleichterung der Rückkehr Anlage zu Drs: 5/2532 ausreisepflichtiaer Ausländer Staat Unterzeichnung Inkrafttreten Fundstelle Bosnien und Herzegowina 15.01.2014 5.12.2014 BGBI. Il 2014, Nr. 5, S. 156 EJR Mazedonien Notenwechsel: 17.05.2013, 26.08.2013 13.09.2014 BGBI. II2014.Nr. 11, S. 314 Hongkong 28.10.2004 19.01.2006 Moldau 21.09.2010 13.12.2010 BGBI. II2011.Nr. 2, S. 70 Montenegro 20.04.2012 22.01.2013 BGBI. Il 2012, Nr. 23, S. 721 Serbien 29.03.2011 22.11.2011 BGBI. Il 2011, Nr. 34, S. 1367 Russische Föderation 19.07.2011 21.02.2012 BGBI. II2011.Nr. 25, S. 945 2015-09-21T14:35:49+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes