STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOllALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10 I 01 097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs.-Nr.: 6/3027 Thema: Klimaanpassung und Gesundheitsschutz Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: "Im KlimaAktionsplan der Staatsregierung von 2008 wurden Maßnahmen und eine interministerielle Arbeitsgruppe "AG Klimafolgen" angekündigt. Für den Gesundheitsbereich wurden Maßnahmen in Bezug auf Hitzebelastungen , Luftbelastung und die Zunahme vektorbedingter Infektionskrankheiten durch die Klimaveränderungen genannt." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Maßnahmen wurden zum Schutz der Bevölkerung vor bereits eingetretenen gesundheitlichen Folgen des Klimawandels insbesondere durch die Zunahme von Hitzebelastungen umgesetzt? Frage 2: Welche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor den möglichen gesundheitlichen Folgen der weiteren prognostizierten klimatischen Veränderungen insbesondere durch die Zunahme von Hitzebelastungen sollen in dieser Legislatur umgesetzt werden? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 -2: Die effektivste Maßnahme besteht darin, die Bevölkerung präventiv auf die Risiken und deren Vermeidung hinzuweisen. Die oberste Gesundheitsbehörde informiert über das Internet (http://www.gesunde.sachsen.de/72.html) über Möglichkeiten zum Umgang mit hitzebedingten Belastungen sowie über Hilfemaßnahmen für kollabierte Patienten. Ferner wird an dieser Stelle auf das Angebot des Deutschen Wetterdienstes aufmerksam gemacht und verlinkt E Freistaat ~SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 23-0141.51-15/646 Dresden, /f?. November 2015 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 o 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMINISTERIUM FÜR SOllALES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ Gesundheitsbehörden, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen (auch ambulant) und Wohlfahrtsverbände, welche Pflegeeinrichtungen betreiben, sowie Privatpersonen, die mit der Pflege kranker oder älterer Angehöriger beschäftigt sind, können sich direkt beim Deutschen Wetterdienst für eine Zuleitung von Wetterwarnmails anmelden. Das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bietet die Möglichkeit zeitnah über wetterbedingte Belastungen auf den menschlichen Körper informiert zu werden. Der DWD bietet landkreisbezogene Hitzewarnungen sowie Hitzeinformationen an. Weiterhin erfolgen Empfehlungen zum Verhalten bei Hitzeepisoden anlassbedingt durch warnende Meldungen und Informationen über die Presse. Auch mit Hinblick auf andere gesundheitliche Aspekte des Klimawandels wie zum Beispiel die Belastung mit allergenen Pollen wärmeliebender Pflanzen wie der Ambrosia oder dem Auftreten des Eichenprozessionsspinners trägt die oberste Gesundheitsbehörde zur Aufklärung der Öffentlichkeit bei. So wurde im Jahr 2014 ein Flyer "Gesundheitsgefahr durch die Beifußambrosie" herausgegeben, welcher Auskunft über die Bedeutung , Identifizierung, Meldung und fachgerechte Beseitigung gibt. Gleichzeitig wurde ein entsprechendes Informationsportal im Internet freigeschaltet Es wurde die Möglichkeit geschaffen, Funde elektronisch per Meldebogen einzureichen. Ferner wurden und werden entsprechende Presseinformationen veranlasst. Diese bewährte Praxis soll beibehalten werden. Frage 3: Welche Maßnahmen wurden zum Schutz der Bevölkerung vor der erwarteten Zunahme vektorbedingter Infektionskrankheiten umgesetzt? Es wird auf die Antwort zu Frage 2 der Drucksache 6/2945 (dort mit weiteren Fundstellen ) verwiesen. Frage 4: Welche Maßnahmen wurden zum Schutz der Bevölkerung vor den Auswirkungen der Luftbelastung auf Krankheitsgeschehen und Sterblichkeit umgesetzt ? Hohe Lufttemperaturen in Verbindung mit intensiver Sonneneinstrahlung können die Bildung von Luftverunreinigungen wie insbesondere Ozon begünstigen. Da das Ausmaß gesundheitlicher Beeinträchtigungen primär durch die Aufenthaltsdauer in ozonbelasteter Luft bestimmt wird, ist es wichtig, zu den jeweiligen Ozonkonzentrationen regelmäßig zu informieren. So können sich besonders empfindliche Bevölkerungsgruppen entsprechend auf die Situation einstellen. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) informiert täglich über die Ozon-Konzentrationen im Freistaat Sachsen. Neben der Bekanntgabe der aktuellen Messwerte im Internet und über den Videotext des MDR, erfolgen bei sehr hohen Ozonbelastungen (Konzentrationen größer 180 ~g/m3) gesonderte Informationen über die Medien. Jahresberichte über die Luftqualität können über das Internet (http://www. umwelt. sachsen.de/umwelt/luft/5693. htm) abgerufen werden. Seite 2 von 3 Freistaat SACHSEN STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOllALES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ Frage 5: Wie und mit welchem Ergebnis wurde das Hitzewarnsystem in Sachsen wissenschaftlich überprüft? Das Hitzewarnsystem wurde in Sachsen nicht wissenschaftlich überprüft. Mit freundlichen Grüßen Seite 3 von 3 Freistaat SACHSEN 2015-11-12T09:16:36+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes