STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOllALES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 10 101097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/3266 Thema: HIV in Sachsen 2014 Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: "Laut Meldung der Freien Presse vom 10.11.2015, gehen die Schätzungen des Robert-Koch-lnstituts davon aus, dass sich im Jahr 2014 180 Menschen neu mit HIV infiziert haben." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Was unternimmt die Staatsregierune um die Zahl der Neuninfektionen zu senken, angesichts der Tatsache, dass es 2014 genauso viele Neuinfektionen gab wie 2013? Nach aktuellen Schätzungen des RKI wird die Zahl der HIV-Neuinfektionen im Jahr 2014 in Deutschland auf 3.200 geschätzt und bleibt damit gegenüber 2013 unverändert. Auch in Sachsen blieb die geschätzte Zahl der Neuinfektionen stabil bei 180. Die moderate Steigerung (verglichen mit anderen Ländern ) der HIV-Neuinfektionen in Deutschland in den vergangenen Jahren und die derzeitige Stabilisierung dieser Zahlen sind auf die bisherigen Präventionsanstrengungen aller Bundesländer zurückzuführen. Die Anzahl der HIV-Tests, vor allen in Risikogruppen, hat sich erhöht. Der Anteil der Infizierten , die Medikamente gegen das Virus einnehmen und damit in der Regel kaum noch infektiös sind, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Um nicht nur eine Stabilisierung, sondern auch eine Verringerung der Neuinfektionen zu erreichen, müssen alle Bundesländer, so auch Sachsen, an den bisherigen Maßnahmen festhalten und diese V"3rstetigen. Dies ist für den Freistaat Sachsen geplant. Freistaat SAC11SEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 23-0141.51-15/709 Dresden, .g Dezember 2015 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 0 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Frage 2: Welche Präventionsangebote zum Thema HIV und "Verhütung sexuell übertragbarer Krankheiten" werden vom Freistaat wie gefördert? Die Beantwortung der Frage ist der Anlage 1 zu entnehmen. Frage 3: Wo können Patienten mit HIV behandelt werden? Die neben der Immunschwächeambulanz der Klinik für Dermatologie im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen zur Behandlung von HIV und AIDS zugelassenen Ärzte sind der Anlage 2 zu entnehmen . Frage 4: Welche Gründe liegen vor, dass im Freistaat Sachsen 2014 trotzrelativ guter Behandlungsmöglichkeiten 10 Menschen an AIDS ( Folgeerkrankung von HIV) starben? Trotz breiter Information und Beratungsangebote wird HIV in einigen Fällen, häufiger bei Heterosexuellen, erst sehr spät diagnostiziert. Geringeres Risikobewusstsein trägt in dieser Gruppe zu geringerer Testhäufigkeit, niedrigeren Testfrequenzen und späteren HIV-Diagnosen bei. Ärzte denken bisher be:i Patienten, die nicht den bekannten Risikogruppen angehören, bei ersten Symptomen zu spät an einen Ausschluss von HIV. Eine schnellere und frühere Diagnose von HIV-Infektionen trägt dazu bei, die mit Spätdiagnosen verbundene höhere Sterblichkeit und Behandlungskosten zu verringern; zudem kann sie auch präventive Effekte haben, weil weniger Infektionen unbeabsichtigt weitergegeben werden. Frage 5: Hat die Staatsregierung vor, weitere Präventionsmaßnahmen zu initiieren ? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Der Freistaat Sachsen fördert die psychosozialen Beratungsstellen der 4 sächsischen AIDS-Hilfen und Präventionsprojekte der AIDS-Hilfen sowie der Gesundheitsämter. Darüber hinausgehende Förderungen werden nicht für notwendig gehalten. Gleichwohl wird der Freistaat stärker auf die Ärzteschaft zugehen, um die späten Diagnosen zu vermindern. Mit freunt lichen ~bar~ ___ _ rüßen Anlagen: 2 Seite 2 von 2 Freistaat SACl-tSEN Anlage 1 zur Drs.-Nr.: 6/3266 geförderte Projekte 2015 Antragsteller Projektbeschreibung ausgezahlter Betrag kommunale Projekte LRA Mittelsachsen Montagskino gegen Aids an der TU Freiberg 319,50 € LRA Mittelsachsen Aids-Mobil klärt auf 459,00€ LRA Mittelsachsen Theaterspiel "Liebe, Love and the sexperts" 1.255,50 € LRA Mittelsachsen Was geht da in mir ab? 2.259,00 € LRA Erzgebirgskreis Präventionsarbeit AIDS und STI 1.000,00 € LK Zwickau Präventionsarbeit AIDS und STI 810,00 € Stadt Chemnitz Präventionsarbeit AIDS und STI 0,00€ LRA LKr Sächsische S Präventionsarbeit AIDS und STI 360,00 € LRA Meißen Präventionsarbeit AIDS und STI 2.336,40 € LRA Bautzen Präventionsarbeit AIDS und STI 1.270,00 € LKr Görlitz Präventionsarbeit AIDS und STI 1.485,00 € Stadt Dresden Präventionsarbeit AIDS und STI 6.370,00 € Stadt Dresden Weiterbildung Multiplikatoren 369,00 € LKr Nordsachsen Präventionsarbeit AIDS und STI 1.756,80 € Stadt Leipzig Präventionsarbeit AIDS und STI 6.106,50 € Stadt Leipzig Sachausgaben der AIDS-Beratungsstelle 3.600,00 € Anfertigung eines Flyers über die Angebote des GA der Stadt Leipzig für Sexarbeiter I- Stadt Leipzig innen in mehreren Sprachen 2.250,00 € LK Leipzig Präventionsarbeit AIDS und STI 4.669,04€ Projekte freier Träger AIDS-Hilfe Chemnitz "Gaysund in Chemnitz" 1.080,00 € AIDS-Hilfe Chemnitz Eine STI kommt selten allein 11.160,00 € MOPS - Mobiles Öffentlichkeits- und AIDS-Hilfe Chemnitz Präventionsteam für Sexualaufklärung 720,00€ Auch in Sachsen kommt eine STI selten AIDS-Hilfe Chemnitz allein 2.790,00 € Aktionen zur Information und Aufklärung Aids-Hilfe Westsachsen der Bevölkerung in Bezug auf Aids .... 2.700,00 € Aids-Hilfe Westsachsen Öffentlichkeitsarbeit und WAT 2015 1.800,00€ Aids-Hilfe Westsachsen Die Zusammenarbeit geht weiter 0,00€ Theaterprojekt H.E.U., PappPiraten und Aids-Hilfe Leipzig jugendliche Multiplikatoren 12.708,00 € Aids-Hilfe Dresden Christopher Streetday 1.800,00 € Weiterbildung zu dem Thema queere Aids-Hilfe Dresden Prävention 315,00 € Anlage 2 zur Drs.-Nr.: 6/3266 Von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen zur Behandlung von HIV und AIDS zugelassene Ärzte Titel Nachname Rufname, Adresszusatz Strasse PLZ Ort Dr. med. Barthel Kathlen Delitzscher Str. 137 04129 Leipzig Dr. med. univ. Friese Emanuela Poliklinik GmbH - MVZ Bürgerstraße Bürgerstraße 2 09113 Chemnitz Haaser Dirk Schillerplatz 1-2 01309 Dresden Dr. med . Heuehel Thomas Carolastraße 1 09111 Chemnitz Dr. med . Heuehel Thomas Praxis Dr. med. Michael Waizmann Delitzscher Str. 137 04129 Leipzig Dr. med. Jenke Andreas Königsbrücker Str. 76 01099 Dresden Priv.-Doz. Dr. med . habil. Lübbert Christoph Univ.Leipzig/lnn.Med./Neur./Dermat. Liebigstr. 20 04103 Leipzig Dr. med. Ruck lnes Käthe-Kollwitz-Str. 9 04109 Leipzig Rößler Steve Poliklinik GmbH - MVZ Bürgerstraße Bürgerstraße 2 09113 Chemnitz Dr. med. Teichmann Dieter Städt. KH Dresden-Neustadt lndustriestr. 40 01129 Dresden Dr. med. Waizmann Michael Delitzscher Str. 137 04129 Leipzig Dr. med. Walther Tatjana Poliklinik GmbH - MVZ Bürgerstraße Bürgerstraße 2 09113 Chemnitz 2015-12-10T08:17:45+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes