SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden STAATSMlNlSTERlUM DES lNNERN Kleine Anfrage der Abgeordneten Juliane Nagel, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr. 6/3324 Thema: Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich zu Asylpolitik Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: "Laut dpa-Meldung vom 15.11.2015 äußerte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Rahmen des Landesparteitages der CDU Sachsen, dass es in Sachsen nicht geben solle, was er in westdeutschen Großstädten sieht: ,Ich will keine Parallelgesellschaften. Ich will keine Ghettobildung. Ich will keine rechtsfreien Räume.'" Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: ln welchen westdeutschen Großstädten existieren aus Sicht der Sächsischen Staatsregierung "rechtsfreie Räume", seit wann bestehen diese "rechtsfreien Räume" und welchen Umfang haben sie? Frage 2: Welche Maßnahmen wird der sächsische Ministerpräsident als Repräsentant des Freistaates Sachsen in seiner Funktion als Präsident des Bundesrates ergreifen, um diese "rechtsfreien Räume" wieder rechtssicher zu machen? Frage 3: Was sind aus Sicht der Sächsischen Staatsregierung "Ghettos" im Sinne der Äußerung des sächsischen Ministerpräsidenten, was ist mit dem Begriff der "Ghettobildung" gemeint und in welchen westdeutschen Großstädten hat nach Ansicht der Sächsischen Staatsregierung eine "Ghettobildung" stattgefunden? Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) Dresden, "tZoezember 2015 . Hausanschrift Sächsisches Staatsministerium des lnnem Wilhelm-Buck-Str. 2 01097 Dresden Telefon +49 351 564-0 Telefax +49 351 564-3199 www.smi .sachsen.de Verkehrsanblndung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Besucherparkplätze: Bitte beim Empfang Wlhelm-Buck- Str. 2 oder 4 melden. Frage 4: STAATSMlNlSTERlUM DES lNNERN Was sind aus Sicht der Sächsischen Staatsregierung "Parallelgesellschaften" im Sinne der Äußerung des sächsischen Ministerpräsidenten und in welchen westdeutschen Großstädten existieren nach Ansicht der Sächsischen Staatsregierung solche "Parallelgesellschaften"? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 bis 4: Von einer Beantwortung der Fragen wird abgesehen. Die Fragen knüpfen an Äußerungen des Ministerpräsidenten an, die dieser als Landesvorsitzender der CDU vorgenommen hat. Es handelt sich dabei um politische Einschätzungen, die nicht der Staatsregierung als deren Handeln zurechenbar sind. Die Antwortpflicht der Staatsregierung auf Kleine Anfragen ist in der Weise begrenzt, dass die Staatsregierung nur zu solchen Angelegenheiten Auskunft geben muss, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen . Die Ayt· erungen sind auch nicht einer Bewertung durch die Staatsregierung zugänglich . .· s Fragerecht dient nicht dazu, die Staatsregierung zu einer Bewertung anzuhalten , ~) de Abgeordnete für geboten hält (SächsVerfGH, Urteil vom 22. April 2004 - Vf. 44-1-0'3- . Markus Ulbig Seite 2 von 2 Freistaat SACHSEN 2015-12-22T14:20:52+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes