STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 | 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) L-0141.51/27/204-2015 Djßsden, ^^J . Dezember 2015 Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Jana Pinka, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/3348 Thema: Neubau von zwei Laborflügeln am Clemens-Winkler-Bau der TU Bergakademie Freiberg und dessen Nutzungskonzept Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: „Im Uni-Ietter der TU Bergakademie Freiberg, Ausgabe 3, ist auf Seite 3 nachzulesen, dass im Jahre 2016 der Neubau von zwei weiteren Laborflügeln am Clemens-Winkler-Bau in Freiberg beginnen soll. Nach Fertigstellung (voraussichtlich 2018) soll das Institut für Chemie der TU Freiberg ei nen Laborflügel und die Institute für Biowissenschaften, für Mineralo gie, für Elektronik und Sensormaterialien sowie das Hochdruckfre quenzzentrum den anderen Laborflügel nutzen." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welches konkrete Nutzungskonzept gibt es für die ab 2016 im Bau befindlichen zwei Laborflügel am Clemens-Winkler-Bau der TU Bergakademie Freiberg? Die Forderungen der Wissenschaft nach einer zeitgemäßen Forschungs infrastruktur auf internationalem Niveau passen nicht immer zu den konkre ten örtlichen Bedingungen. Die Einrichtung moderner Labore in dem zum Teil denkmalgeschützten Bestandsgebäude der TU Bergakademie Freiberg ist in technischer Hinsicht nicht nachhaltig zu bewältigen und aus wirtschaft lichem Blickwinkel nicht zu vertreten. Im Zuge der Erarbeitung der Entschei dungsunterlagen für die Sanierung und Erweiterung des Clemens-Winkler- Baus waren deshalb zusätzlich alle hochinstallierten Labore der TU Berg akademie Freiberg, die sich in sanierungsbedürftigen Gebäuden befinden, untersucht worden. Im Ergebnis erweist sich ein zentraler Laborneubau (zwei Flügel) als wirtschaftlichste und zukunftssicherste Lösung. Zertifikat seit 2007 audlt berjfundfjmilic Hausanschrift: Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden www.smwksachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßen bahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Hintereingang der Wigardstraße 17 Für alle Besu cherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. *Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente. STAATSMINISTERIUM FÜRWISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Das Nutzungskonzept sieht vor, in den Neubauten neben Werkstätten und einem zent ralen Chemikalienlager die Labore für folgende Institute zusammengefasst unterzu bringen: Institut für Anorganische Chemie, Institut für Organische Chemie, Institut für Physikalische Chemie, Institut für Analytische Chemie, Institut für Technische Chemie, Institut für Biowissenschaften, Institut für Mineralogie, Institut für Elektronik- und Sen sormaterialien Freiberger Hochdruck-Forschungszentrum. Die planungs- und haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für den Baubeginn liegen noch nicht vor. Frage 2: Zu welchem Zeitpunkt und durch wen ist das Nutzungskonzept vor Be ginn der Planung des Neubaus der beiden Laborflügel und vor Baubeginn aufge stellt worden und in welcher Weise sind die betroffenen Institute der TU Berg akademie Freiberg zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Ergebnis an den Pla nungen für den Neubau der beiden Laborflügel und die Erstellung des diesbezüg lichen Nutzungskonzeptes beteiligt worden? Das Nutzungskonzept für die Errichtung zweier neuer Laborflügel am Clemens- Winkler-Bau ist auf Anregung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement und der TU Bergakade mie Freiberg im Jahr 2014 gemeinsam entwickelt worden. Diese Vorzugslösung ist auch mit allen betroffenen Instituten kommuniziert worden. In den weiteren Planungsprozess werden die Institute konkret eingebunden. Frage 3: Inwieweit, in welcher Weise, auf wessen Veranlassung und mit welchem Ziel ist beim Umzug des Instituts für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg in den Neubau des Laborflügels die Teilung bzw. Trennung des Institutes von den Sammlungen geplant worden und welche Nachnutzung erfährt dann der ge rade mit 2,7 Millionen Euro sanierte Abraham-Gottlob-Werner-Bau (http://www. medienservice.sachsen.de/medien/news/195664)? Der mittelfristige Fortbestand der Labore im Werner-Bau ist unter wirtschaftlichen Ge sichtspunkten nicht vertretbar. In den Neubauten sollen alle chemischen und geochemischen Labore am Clemens-Winkler-Bau zentralisiert werden, um Synergieeffekte zu nutzen (siehe Antwort zu Frage 1). Für eine Verlagerung der Geowissenschaftlichen Sammlungen aus dem Werner-Bau besteht sowohl aus sachlichen als auch aus baulichen Gründen keine Notwendigkeit. Die Distanz vom Werner-Bau zum Clemens-Winkler-Bau ist in wenigen Minuten fußläu fig leicht überwindbar, weshalb die inhaltliche Zusammenarbeit des Institutes für Mine ralogie und der Geowissenschaftlichen Sammlungen auch weiterhin möglich bleibt. Zudem verbleiben Lehr- und Übungsräume im Werner-Bau, womit die Einbindung der Sammlungen in die Lehre weiterhin gewährleistet wird. Gegenwärtig werden am Werner-Bau vorrangig Brandschutzmaßnahmen und Fassa denarbeiten durchgeführt. An den Laborflächen werden keine substantiellen Änderun gen vorgenommen. Das Konzept zur Nachnutzung der am Werner-Bau künftig freiwer denden Flächen wird durch die TU Bergakademie Freiberg gegenwärtig erarbeitet. Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Frage 4: Gibt es hier einen Zusammenhang mit dem Neubau des gemeinsam vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und der TU Bergakademie Freiberg genutzten Bohrkernlagers? Nein. Frage 5: Inwieweit ist diese Trennung von Sammlung und Forschung mit den diesbezüglichen Hinweisen des Wissenschafts rates aus dem Jahre 2011 und Empfehlungen zum Erhalt wissenschaftlicher Sammlungen als Forschungsinfra struktur vereinbar? Den Empfehlungen des Wissenschaftsrates wird gefolgt. Eine Trennung von Samm lung und Forschung erfolgt nicht. Der Werner-Bau bleibt Sitz der Geowissenschaftli chen Sammlungen. Vor Ort wird es auch weiterhin Räumlichkeiten u. a. zur Mikrosko pie geben. Die Lehre findet in diesem Gebäude statt, so dass die Sammlungen auch direkt in das Studium eingebunden werden können. Für aufwändigere Analysen ist ein Transport der Handstücke in den Laborflügel am Clemens-Winkler-Bau problemlos möglich. Beide Standorte sind fußläufig in kürzester Zeit erreichbar. Mit der Verlage rung der Labore erfolgt die dringend notwendige Herstellung der dem Stand von Wis senschaft und Technik entsprechenden Forschungsinfrastruktur des Institutes für Mine ralogie. chen Grüßen Dr. Eva-Maria Stan Seite 3 von 3 2015-12-15T12:04:48+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes