SACHSìSCHE STAATSKANZLEI SÄCHSISCHE STAATSKANZLEI 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern hard-von-Li ndena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Falk Neubert, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/3358 Thema: Regelmäßige Wirkungskontrolle der lmagekampagne ,,So geht sächsisch." Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Laut Antwort auf die Großen Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Drs. 61762) wurden 201I und 2014 repräsentative Befragungen zum lmage des Freistaates Sachsen durchgeführt." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: Was sind die Ergebnisse der Befragungen von 2011 und 2014? a. Zur Befragung von 2011 Die deutschlandweite Befragung von 2011 kam zu dem Ergebnis, dass Standortvorteile des Freistaates Sachsen besser kommuniziert werden müssen. Sachsen hatte nach den in 2011 durchgeführten Befragungen in Deutschland ein positives lmage und galt mit seinen schönen Landschaften, attraktiven Städten und seinem kulturellen Reichtum als interessantes Kurz-Reiseziel. Als Standort für Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung wird der Freistaat indes bundesweit noch zu wenig wahrgenommen. Mit Sachsen verband eine Mehrheit der seinerzeit Befragten (52o/o) Positives: vor allem Landschaft und Natur, Sehenswürdigkeiten und Dresden, 2015 Freistaat SACHSEN Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten Durchwahl Telefon +49 351 564-1020 Telefax +49 351 564-1025 poststelle@ sk.sachsen.de Geschäftszeichen (bitte bei Antwort angeben) sr.rö-ot ¿t.slsg¡t e ''fl. o"," 0., DI€ KAMPAGN€ DES FR€ISTAAT€S SACHSEN. Hausanschrift: Sächsische Staatskanzlei Archivstraße 1 01097 Dresden Seite 1 von 4 www.sachsen.de SACHSISCHE STAATSKANZLEI Freistaat SACHSENt attraktive Städte. Die Kenntnisse über Sachsen waren allerdings noch äußerst ausbaufähig. Die Hälfte der Befragten in den übrigen neuen Bundesländern und zwei Drittel der Menschen in den alten Bundesländern gaben an, Sachsen weniger gut oder gar nicht gut zu kennen. Vor allem in den alten Bundesländern prägten Mediendarstellungen und Erzählungen das lmage von Sachsen, nur jeder Fünfte kannte Sachsen aus persönlicher Erfahrung vor Ort. ln den übrigen neuen Bundesländern war immerhin knapp die Hälfte schon einmal im Freistaat Sachsen. Es waren vor allem touristische Faktoren, mit denen Sachsen punkten konnte. Für eine Mehrheit der Deutschen galt Sachsen als ein Land mit schönen Urlaubsgebieten sowie interessanten Städte- und Kulturreisezielen. Auch die relativ geringen Lebenshaltungskosten wurden positiv wahrgenommen. Die Menschen außerhalb Sachsens hatten mehrheitlich noch nicht den Eindruck, dass Sachsen ein dynamischer Wirtschaftsstandort war und jungen Menschen viele attraktive Arbeitsplätze und gute Studienmöglichkeiten bot. Die Sachsen selbst beurteilten diese Standortfaktoren deutlich positiver. Gleichwohl zeigte die Umfrage, dass für einen Teil der Sachsen prinzipiell auch andere Bundesländer als Arbeits- und Wohnort in Frage kommen. Deshalb sollte sich im Ergebnis der Umfrage von 2011 die geplante Standortkampagne auch nach innen richten. Dies auch und gerade vor dem Hintergrund, dass sich der Wettbewerb der Regionen in Europa verschärfte, wobei Sachsen das Potenzial hat, hier gut zu bestehen. Angeknüpft werden sollte daher wieder an die traditionellen Stärken des Freistaates, die Attraktivität als exzellenter Wirtschafts-, Wissenschafts- und Bildungsstandort sollen hervorgehoben werden, wofür eine langfristige Standortwerbung als wichtig angesehen wurde. Zusammenfassend lassen sich die Ergebnisse der Umfrage aus 2011 wie folgt darstellen: schöner Landschaft und Sehenswürdigkeiten. war schon einmal im Freistaat. Standort für Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung werden hingegen kaum wahrgenommen. emotionale Komponente enthalten, um bestehende Vorbehalte gegenüber Sachsen zu übenruinden und die Kommunikation von Fakten zu ermöglichen. b. Zur Befragung von 2014 Die in 2014 deutschlandweit durchgeführte Umfrage zum lmage Sachsens und zur Wahrnehmung der Kampagne ,,So geht sächsisch" kommt zu dem Ergebnis, dass die Menschen mit Sachsen vor allem Positives, insbesondere Sehenswürdigkeiten, eine schöne Landschaft und Natur verbinden. Für 69% der Bundesbürger gilt Sachsen als interessantes Ziel für Städte- und Kulturreisen, für 61% ist Sachsen Seite 2 von 5 SACHSISCHE STAATSKANZLEI Freistaat SACHSEN5 ein Land mit schönen Urlaubsgebieten. Eine Mehrheit von 53% sah in Sachsen auch ein Land mit einer guten Schul- und Bildungspolitik. Nach Ansicht von 46% der Befragten hat Sachsen kaum mehr Nachholbedarf gegenüber den westdeutschen Bundesländern. Für 44o/o ist Sachsen ein wichtiger Standort für Wissenschaft, Forschung und lnnovation, für 43o/o ein dynamischer Wirtschaftsstandort. Dass Sachsen jungen Menschen mit guter Ausbildung viele attraktive Arbeitsplätze bietet, glaubten seinerzeit bundesweil360/o der Bürger. Die Ergebnisse der Studie zeigen weiterhin, dass die Wahrnehmung Sachsens außerhalb des Freistaats vor allem auf Mediendarstellungen und auf Erzählungen von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten beruht. Nur etwas mehr als ein Viertel der Westdeutschen gibt an, dass die Kenntnisse über Sachsen auf persönlichen Erfahrungen vor Ort basieren. Zwei Drittel der Menschen in Sachsen schätzen ein, ihren Freistaat sehr gut oder einigermaßen gut zu kennen. ln den übrigen ostdeutschen Bundesländern sagen dies über Sachsen noch 45o/o, in den westdeutschen Bundesländern nur 32o/o. Die Kampagne ,So geht sächsisch" wurde nach den Analysen der Meinungsforscher bereits in 2014 von 20o/o der Bundesbürger wahrgenommen. Als wichtigstes Medium envies sich dabei das Fernsehen, aber auch die Zeitungs- und Zeitschriftenbeilagen, Plakatwerbung, Hörfunkwerbung und die Werbung auf Bahnhöfen. Die Befragten, welche die Kampagne ,,So geht sächsisch" kennen, wurden auch gebeten, die Kampagne zu bewerten. Die überwiegende Mehrheit hält sie für sympathisch, glaubwürdig, seriös, informativ und überzeugend. Etwa die Hälfte der Befragten bezeichnet die Kampagne als insgesamt sehr gut und gibt an, dass sie das lnteresse an Sachsen geweckt habe. Frage 2: Welche Veränderungen in den Ergebnissen lassen sich zwischen 2011 und 2014 feststellen? lm Vergleich zu der im Jahr 2011 durchgeführten Studie wird Sachsen im Ergebnis der Befragung in 2014 in vielen lmagedimensionen besser bewertet. Festzustellen war ferner eine bessere Wahrnehmung des Freistaates als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. lnsbesondere bei den außerhalb Sachsens Befragten hatte sich die Sicht gegenüber 2011 deutlich verbessert. Die Steigerung der spontanen Assoziation positiverAspekte überSachsen lag dabei bei 20 o/o.Ein Zuwachs um 5 % haben die Umfragen auch in der Frage ergeben, wie viele der Befragten Sachsen als wichtigen Standort für Wissenschaft und lnnovation ansehen. Um I % gestiegen war die Bereitschaft zum Umzug nach Sachsen. Frage 3: ln welchen Gremien wurden diese Ergebnisse 2011 und 2014 sowie deren Veränderungen vorgestellt und diskutiert? Zur Umfrage von 2011 gab es einen Workshop mit Herrn Dr. Jung von der GMS Dr. Jung GmbH, welche die Befragung durchgeführt hatte. Darüber hinaus erfolgte eine Seite 3 von 4 SACHSISCHE STAATSKANZLEI Freistaat SACHSEN5 Präsentation von Dr. Jung im Fachbeirat zur Standortkampagne sowie eine Veröffentlichung der Ergebnisse auf http://www. med ienservice. sachsen. de/med ien/news/1 69456. Die Ergebnisse der Befragung von 2014 wurden im Rahmen verschiedener öffentlicher Präsentationen zur Standortkampagne diskutiert. Darüber hinaus wurden sie im Rahmen der 13. Plenarsitzung am 30.04.2015 unter TOP 9 Große Anfrage zur Standortkam pag ne ( Drucksach e 6 17 62) präsentiert und erläutert. Frage 4: Welche Schlussfolgerungen wurden aus den Ergebnissen gezogen? Ergänzend zu den Ausführungen zu Frage 1.a verdeutlicht das Ergebnis der Befragung aus 2014 eine überdurchschnittlich hohe Wahrnehmung der Standortkampagne ,,So geht sächsisch." bei strategisch relevanten Zielgruppen, insbesondere jüngerer und einkommensstärkeren Personen. Die Kampagne wird als sympathisch, glaubwürdig, seriös und informativ empfunden. Aus der Befragung 2014 lassen sich verschiedene Hauptzielsetzungen herleiten. Dies betrifft einerseits die gesteigerte Vermittlung von Kenntnissen über Sachsen, verbunden mit dem Ziel zur Bereitschaft, Sachsen als Land für Urlaube, Ausbildung, Studium und zum Arbeiten in Betracht zuziehen. Andererseits machen die Umfragen deutlich, dass eine noch stärkere Positionierung Sachsens als Wirtschafts- aber auch als Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungsstandort, insbesondere außerhalb Sachsens angestrebt werden sollte, etwa durch markante Fallbeispiele, beispielsweise Filme, Radiospots, Advertorials sowie eigene Publikationen in Verbindung mit anderen Werbeträgern. lnnerhalb Sachsens wurde als Ziel definiert, die teils stärker wahrgenommenen Defizite wie gutes Leben und Arbeitsplatzangebot für junge, gut Ausgebildete noch mehr in den Fokus zu nehmen, um weitere Motivationen zum Verbleib in Sachsen zu schaffen. Gleichzeitig sollen höher gebildete, einkommensstärkere Zielgruppen zum Umzug nach Sachsen motiviert werden. Dies zu erreichen erfordert im Ergebnis der durchgeführten Befragungen eine langfristige Standortwerbung. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse aus den Befragungen von 2011 und 2014 macht gleichzeitig deutlich, dass die Fortsetzung und Weiterführung der Standortkampagne, ausgerichtet an den getroffenen Feststellungen und Verbesserungen im Vergleich der in den Fokus genommenen Jahre, der richtige Weg ist, den es weiter zu beschreiten gilt, um das lmage des Freistaates Sachsen weiter zu verbessern. Frage 5: Wann gab es banr. wann wird es die nächste Befragung geben? Über den Zeitpunkt der nächsten Umfrage wurde noch nicht entschieden Mit freundlichen Grüßen a Dr. Fritz Seite 4 von 4 q 2015-12-16T14:49:50+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes